Die 15
Verheissungen
Bitt- und
Dankesnovene zu Ehren der Rosenkranzkönigin
Wunder und
Heilungen durch das Rosenkranzgebet
Die
Geschichte des
Rosenkranzapostels Bartolo Longo
Gebete mit
Verheißungen
Als
Bartolo Longo 1864 im Alter von 23 Jahren
an der Universität von Neapel seinen Doktortitel der
Rechtswissenschaften
erwirbt, ahnt noch niemand, daß aus ihm einmal ein Seliger der
Kirche und der
Gründer des größten Rosenkranzheiligtums der Welt
werden sollte. Ganz
beeinflußt von der Philosophie Hegels und Renans gerät der
junge Advokat, der
noch als Kind die Muttergottes tief verehrte und den Tag seiner ersten
Hl. Kommunion als "schönsten Tag seines Lebens" empfand, in
spiritistische und kirchenfeindliche Kreise. Die okkulten Sitzungen, an
denen er
teilnimmt, verwirrten Bartolo Longo immer mehr. |
 |
Ein Freund rät ihm
dringend zu einem
Gespräch mit dem Dominikanerpater Radente. Doch
erst als er in der Nacht zum Herz-Jesu-Fest
1865 glaubt, seine Mutter mit der innigen Bitte zu hören, wieder
zum Glauben
zurückzukehren, reist er zu Pater Radente, der in Porta Medina
eine
Rosenkranzkirche betreut. Mit dem Schritt in diese Rosenkranzkirche
aber macht
Bartolo Longo nicht nur den Schritt zurück zum
persönlichen Heil,
sondern auch den, zu einem der größten Apostel des
Rosenkranzgebetes zu
werden. Im Beichtstuhl von Pater Radente nämlich geschieht das
Wunder der
Bekehrung: Tränenüberströmt, aber gläubig und
glücklich tritt Bartolo Longo
heraus. |
Von
nun an sollte sein Leben einzig der Verherrlichung
Gottes, der Verbreitung des Rosenkranzgebetes und
der Hilfe für die Ärmsten der Gesellschaft dienen.
Am Rosenkranzfest 1871 wird er in den Dritten Orden
des hl. Dominikus aufgenommen. Er weiht sich ganz der Gottesmutter und nimmt
den
Ordensnamen "Bruder Rosenkranz" an. Dieser Name wird ihm zur
Lebensaufgabe. Longo begibt sich in die Gegend der im Jahre 79 durch
den
Ausbruch des Vesuvs untergegangenen Stadt Pompeji, um die arme
Landbevölkerung
dort zu evangelisieren und sie mit dem Rosenkranzgebet vertraut zu
machen. Von
Pater Radente in Neapel erhält er dafür ein altes,
unscheinbares
Rosenkranzbild, das dieser einmal bei einem Trödler erstanden hat.
Bartolo Longo ist zunächst enttäuscht. Das Bild scheint ihm
wertlos, alt und
beschädigt. Notdürftig läßt er es restaurieren und
in einem Karren nach
Pompeji bringen. Doch dieses verkannte Gemälde der
Rosenkranzkönigin erweist
sich als echtes Gnadenbild: |
Viele
Wunder und Heilungen geschehen. Die Menschen
kommen in Scharen. Longo sammelt für den Bau eines
Rosenkranzheiligtums, in dem
das Gnadenbild seinen Platz finden soll. Wie vom Himmel geführt,
begegnet er
dabei immer wieder Menschen, die das Werk unterstützen. Nicht nur
das
Gotteshaus, das zur Wallfahrtskirche wird, entsteht, sondern auch eine
neue
Stadt um das Heiligtum herum, die Città Mariana, eine
Marianische Stadt, geprägt
von Gebet und Nächstenliebe. Doch mit dem Bau des Heiligtums ist
das Werk des
Rosenkranzapostels nicht beendet. Er gibt bald eine Rosenkranz-
zeitschrift
heraus, die in hunderttausendfacher Auflage verbreitet wird. Und er
schenkt der
Muttergottes einen "lebendigen Rosenkranz" - bestehend aus armen
Kindern, die er aufnimmt, ihr weiht und die er versorgt. Besonders der
"verlorenen" Kinder von Strafgefangenen nimmt er sich an. In seinen
Heimen finden sie Liebe und Wohnstatt. Zur Pflege dieser Kinder
gründet er
eigens eine Schwesternkongregation, die "Töchter
des Hl. Rosenkranzes von Pompeji".
Vor
dem Ende seines langen und segensreichen
Lebens kann der 1980 von Papst Johannes Paul II. selig gesprochene
Bartolo Longo
zu Recht sagen: "Wer hätte es geahnt, daß das
beschädigte Bild, das auf
einem Mistwagen in Pompeji angekommen war, ein Werk des Heiles für
unzählige
Seelen würde!"
Eine Erscheinung
der
Rosenkranzkönigin
Eine
der größten und wunderbarsten Heilungen
der Rosenkranzkönigin in Pompeji ist die der Fortuna Agrelli,
Tochter des
Commendatoren von Neapel. Ihre Leiden waren so groß, daß
man 13 Monate lang
die schmerzlichen Rufe der Kranken in der Nachbarschaft hörte,
welche ihr die
lang anhaltenden und qualvollen Krämpfe auspreßten. Bei
ihrem Anblick hätte
man glauben können, sie sei aus dem Grabe gestiegen; auf ihrem
Antlitz sah man
die Spuren furchtbarer Leiden. Der Körper war ganz gekrümmt;
die berühmtesten
Ärzte gaben sie auf. Am 16. Februar 1884 gab ihr ein Förderer
der damals im
Bau begriffenen Rosenkranzkirche in Pompeji eine Medaille und ein
Novenenbüchlein
zur Rosenkranzkönigin. Sogleich wurde von der Kranken und ihren
Angehörigen
die Novene begonnen. Es war am 3. März, als sie wieder wie
gewöhnlich von Krämpfen
befallen worden war; sie kam gegen 3 Uhr nachmittags auf wenige
Augenblicke
wieder zu sich. Während dieser Zeit sah sie die allerseligste
Jungfrau, die
Rosenkranzkönigin von Pompeji. Bei deren Erscheinen machte sie das
Kreuzzeichen. Maria hatte auf ihrem Schoße das göttliche
Kind und in ihrer
Hand den Rosenkranz und saß auf einem hohen Throne, rings von
Lichtgestalten
umgeben; beide waren mit einem goldgestickten Kleide angetan. Maria war
vom
heiligen Dominikus und der heiligen Katharina von Siena begleitet und
trug auf
ihrem Haupte eine Krone, die von kostbaren Edelsteinen schimmerte. Der
Thron war
mit Blumen reich geschmückt. Die Schönheit Marias war
wundervoll. Sie blickte
die Kranke mit mütterlicher Zärtlichkeit an, und diese
begrüßte sie mit den
Worten: Königin des heiligen Rosenkranzes von Pompeji, sei mir
gewogen, mache
mich gesund, ich habe mich schon an dich gewendet mit einer Novene,
aber ich
habe deine Hilfe noch nicht erfahren. O Maria! ich möchte so gerne
gesund
werden. Da sprach Maria zu ihr: "Kind, du hast mich unter verschiedenen
Titeln angerufen und von mir immer Gnaden erlangt; jetzt, da du mich
unter dem
mir so angenehmen Titel der
Königin des
heiligen Rosenkranzes
angerufen hast, kann ich dir die erflehte Gnade nicht länger
versagen, weil mir
ja dieser Name vor allen andern lieb und teuer ist;
halte
drei neuntägige Andachten und du wirst alles erhalten."
Noch einmal erschien ihr die Rosenkranzkönigin und sprach zu ihr:
"Wer immer neue
Gnaden von mir erhalten will, halte 3
Novenen mit dem Gebet des Rosenkranzes und 3 Novenen zur Danksagung."
Endlich, am
8. Mai
sagte
die Kranke zu ihrer Schwester: "Heute erlangt mir die Muttergottes
gewiß
eine Gnade; denn ich habe gelesen, daß die Rosenkranzkönigin
von Pompeji an
diesem Tage viele Gnaden spendet." An diesem Tage wurde sie auch
wirklich
vollständig gesund, und am 18. Juni kam die Geheilte nach Valle di
Pompei, um
der Rosenkranzkönigin zu danken.
Fortgesetzte
Wunder der
Rosenkranzkönigin
Die
menschliche Gesellschaft schwebt heute in
großer Gefahr, den Glauben gänzlich zu verlieren; da eilt
die siegreiche Königin
den Gefährdeten mitleidsvoll zu Hilfe. Mit der Macht, die sie von
ihrem göttlichen
Sohne erhält, errichtet sie einen
Leuchtturm
des Glaubens;
damit alle, die fern vom rechten Wege sind, in diesem
Heiligtum ihre Blicke zu ihr wenden. Obwohl jetzt die
Wallfahrtskirche fertig ist, für die Maria zahllose
Wunder gewirkt hat, hat die allerseligste Jungfrau nicht aufgehört, denen reichliche
Gnaden zu spenden,
die sie als
Königin
des
Rosenkranzes von Pompeji
anrufen.
Die
15
Verheißungen der Rosenkranzkönigin
Die
allerseligste Jungfrau hat dem heiligen
Dominikus fünfzehn Verheißungen gemacht für das
Rosenkranzgebet; und diese
sind bei Bartolo Longo in Erfüllung gegangen; schon bei seiner
Berufung im
Jahre 1870 wird er innerlich auf diese Verheißungen hingewiesen.
Hören wir,
was er zum Präfekten von Neapel sagte:
"An
dieser Küste von Valle de Pompeji, die noch vor 24 Jahren öde
und verlassen
dalag, wollte ich in Erfahrung bringen, ob die Versprechungen der
Himmelskönigin,
die sie im 13. Jahrhundert dem heiligen Dominikus gemacht, wahr seien,
als sie
ihn für die Kirche eine neue Andacht lehrte, durch welche die
Bekehrung der Völker
und der Familien zu erwirken wäre, nämlich die Andacht des
heiligen
Rosenkranzes; und in 24 Jahren, während ich hier arbeite, und mit
allen Mitteln
die Rosenkranzandacht über die Welt zu verbreiten suchte, haben
mir die täglich
gesteigerten und vermehrten Wunder an Individuen und ganzen
Genossenschaften
diese Versprechen als wahr bewiesen."
Diese 15 Verheißungen sind folgende:
1. |
Diejenigen, welche meinen Rosenkranz
beharrlich beten, erlangen eine besondere
Gnade. |
2. |
Ich
verspreche jenen, die andächtig den Psalter
(alle 15 Geheimnisse) meines
Rosenkranzes beten, große Gnaden und meinen
besonderen Schutz. |
3. |
Der Rosenkranz ist
ein mächtiger Schild gegen den höllischen
Feind; er vernichtet das Laster,
verhindert die Sünde und rottet die Irrlehre
aus. |
4. |
Der Rosenkranz bewirkt das Wiederaufblühen
der Tugend und Werke der Gottseligkeit.
Durch ihn wird den Seelen die Fülle der
göttlichen Erbarmungen zuteil; indem sie
sich von der eitlen Anhänglichkeit an die
Güter dieser Welt losschälen, werden sie
erfüllt von dem Verlangen nach den ewigen
Gütern:
viele Seelen werden durch den hl. Rosenkranz
gerettet. |
5. |
Die Seele, welche in rechter Weise durch
meinen Rosenkranz ihre Zuflucht zu mir
nimmt, geht nicht verloren. |
6. |
Alle diejenigen, welche andächtig den
Rosenkranz beten, und dabei die Geheimnisse
betrachten, werden vom Unglück nicht
niedergebeugt und vor dem unvorhergesehenen
Tod bewahrt bleiben. Sind sie in Sünden, so
werden sie die Gnade der Bekehrung erlangen;
die Gnade der Beharrlichkeit aber, wenn sie
gerecht sind, und sie werden würdig befunden
werden des ewigen Lebens. |
7. |
Die Gläubigen, welche eine wahre Andacht zu
meinem Rosenkranz haben,
werden
nicht ohne Empfang der hl. Sakramente
sterben. |
8. |
Ich will, daß jene, die meinen Rosenkranz
andächtig beten, während ihres Lebens und im
Augenblick ihres Todes der Fülle göttlicher
Erleuchtungen und Gnaden teilhaftig werden,
sowie der Verdienste der Hl. Gottes. |
9. |
Jeden Tag befreie ich aus dem Fegfeuer die
Seelen, welche in ihrem Leben die Andacht
des hl. Rosenkranzes beharrlich gepflegt
haben. |
10. |
Denen, die wahrhaft andächtig meinen
Rosenkranz beten, wird im Himmel eine
besondere Glorie zuteil werden. |
11. |
Alles, was man mich vermittelst des hl.
Rosenkranzes bittet, wird man erhalten. |
12. |
Diejenigen, welche an der Verbreitung meines
Rosenkranzes arbeiten, werden in all' ihren
Nöten meine Hilfe erfahren. |
13. |
Ich habe von meinem göttlichen Sohn die
Gnade erlangt, daß alle, welche der
Bruderschaft vom hl. Rosenkranz einverleibt
sind, die glückseligen Bewohner des Himmels
zu ihren Brüdern und Schwestern haben,
während ihres Lebens und in der Stunde des
Todes. |
14. |
Diejenigen, welche meinen Rosenkranz beten,
sind meine bevorzugten Kinder und Brüder
Jesu Christi, meines eingeborenen Sohnes. |
15. |
Die Andacht zum hl. Rosenkranz ist
ein besonderes Merkmal der Auserwählung. |
Diese
Verheißungen gelten für die
Rosenkranzandacht von den 15 Geheimnissen, die man betrachten
muß. Auch ist es
ein großer Fehler, wenn man alle Andacht zu Maria nur in die
Nachahmung ihrer
Tugenden setzt; die Nachahmung ihrer Tugenden ist nur eine Frucht
dieser
Andacht. Das Wesen der Andacht zu Maria besteht nach Pater Gallifet in
der
Hochachtung, in der Liebe und in dem Vertrauen zu ihr, und dises kann
oft beim Sünder
größer sein als beim Gerechten. Wieviele Sünder, oft
tief gefallene Seelen,
sind zur Bekehrung gekommen oder im Tode noch gerettet worden, weil sie
noch an
einer Andacht zu Maria festhielten, oft nur ein Ave-Maria täglich
beteten; unzählige
Seelen gehen verloren, weil sie nicht zu Maria geführt werden.
Einladung der
Rosenkranzkönigin
Im
Jahre 1876 wurde in Valle di Pompei die
Rosenkranzbruderschaft feierlich errichtet und zählt mehr als 3
Millionen
Mitglieder in ganz Italien, ja auf der ganzen Welt, darunter
Bischöfe, Kardinäle,
Fürsten, Königinnen und den größten Mann der
neueren Zeit, Papst Leo XIII.
sel. Andenkens. Schon der heilige Dominikus hat die erste Bruderschaft
vom
heiligen Rosenkranze gegründet und die allerseligste Jungfrau hat
ihm 30 Vorzüge
geoffenbart und ihm gesagt, daß diese Bruderschaft die
vortrefflichste sei. 200
Jahre später sandte Gott zur Weckung dieser Bruderschaft den
seligen
Dominikaner Alanus, dem viele himmlische Offenbarungen über dieses
Gebet zuteil
wurden; die allerseligste Jungfrau legte ihm in einer Erscheinung eine
Kette um
den Hals, in welcher 150 Edelsteine und 15 Rubinen gefaßt waren
und sprach zu
ihm: Dieses will ich allen gestiger Weise tun, welche meinen Psalter
andächtig
beten, und im Himmel werden sie besondere Freuden haben. Maria
offenbarte ihm
auch, ein einziges Ave-Maria sei kostbarer als alles Zeitliche unter
der Sonne,
als alle Güter des Leibes und des Geistes. Auch der göttliche
Heiland sprach
zu ihm: "Mein Sohn, du weißt nicht, was für ein
köstliches Ding du
meiner Mutter opferst, wenn du zu ihr ein andächtiges Ave-Maria
sprichst; darum
erscheine ich dir sichtbar, um es dich zu lehren." Dann zählte er
ihm 72
Vorzüge auf, so in dem Ave-Maria einbegriffen sind. Auch schrieb
der sel.
Alanus, daß einmal ein Diener Gottes in den Himmel verzückt
gewesen sei, dort
habe er ein großes glänzendes Buch gesehen, worin alle Namen
der Brüder und
Schwestern der Rosenkranzbruderschaft ganz zierlich geschrieben
standen, und es
wurden immer mehr vom heiligen Dominikus und vom heiligen Franziskus
geschrieben; welch ein Trost! Der selige Alanus hat 65 Jahre lang diese
Bruderschaft mit so großem Erfolge verbreitet, daß in einem
Verzeichnis im
Dominikanerkloster zu Köln 1475, mehr als 100.000 Mitglieder
aufgezeichnet
waren. Papst Leo XIII. hat in seinem Rundschreiben vom 12. September
1897 ganz
von dieser Bruderschaft gehandelt, und mit sehr rührenden Worten
zum Eintritt
ermahnt. Der Heilige Vater bat die Priester, das Volk über die
hohen Vorzüge
dieser Bruderschaft zu unterrichten; er ist dem Beispiele seiner
Vorgänger
gefolgt. Nicht weniger als 28 Päpste haben die
Rosenkranzbruderschaft durch
ihre Konstitutionen, Bullen, Breven usw. gutgeheißen und mit
Ablässen
bereichert. In die Gesellschaft Jesu wurde früher keiner
aufgenommen, der sich
nicht vorher in die Rosenkranzbruderschaft hatte einschreiben lassen.
Die
Mitglieder haben Anteil an allem Guten, das im Dominikanerorden
geschieht, an
den Verdiensten aller Heiligen und Seligen dieses Ordens, welcher
bereits 265
heilig- und seliggesprochene Mitglieder und mehr als 26.000
Märtyrer besitzt,
dann der vielen Mitglieder; durch den Beitritt in diese Bruderschaft
werden wir
Erben ihrer Verdienste. Nach dem Tode werden viele heilige Messen
für sie
aufgeopfert und viele Millionen Rosenkränze von Brüdern und
Schwestern für
sie gebetet. Der selige Alanus schreibt: Viele Brüder und
Schwestern im Herrn
haben mir eidlich bezeugt, daß ihnen während des
Rosenkranzgebetes viele
Seelen erschienen seien und ihnen dankend versichert hätten, es
gäbe nach dem
heiligen Meßopfer kein kräftigeres Hilfsmittel für die
Armen Seelen im
Fegfeuer als den heiligen Rosenkranz, und es würden dadurch
alltäglich viele
Seelen erlöst, welche sonst noch viele Jahre darin hätten
verbleiben sollen.
Wer sollte noch zögern, in diese Bruderschaft einzutreten, da man
nur jede
Woche alle drei Rosenkränze zu gelegener Zeit zu beten hat? Zur
gültigen
Aufnahme ist erfordert, daß man seinen Namen in ein
Bruderschaftsbuch
einschreiben läßt. Maria ladet alle dazu ein; die
Bruderschaft ist ein Wagen
zum Himmel.
Die Kinder der
Rosenkranzkönigin
Maria
wollte schon im vorigen Jahrhundert, wo
sie bei ihren Erscheinungen in La Salette und in Lourdes Kinder
erwählte, der
Welt unter anderm die Lehre geben, wie man die Kinder zu ihr
führen und retten
soll; denn die Welt ist angefüllt mit Herodes, welche die Kinder
geistig
morden. O, möchten wir doch den hohen Adel eines Kindes kennen!
Pater Hubi
schrieb: "Ein Kind, das durch die heilige Taufe der Gnade Gottes
teilhafig
geworden ist, trägt ein Kleinod in sich, das wertvoller ist, als
alles Gold und
alle Edelsteine, glänzender als die Sonne und reizender als alle
natürliche
Schönheit der Engel und Menschen auf Erden." Ja, er hat recht;
denn durch
die Taufe ist es ein Kind des Königs von Himmel und Erde geworden;
ein
Tabernakel Gottes; denn Gott selbst wohnt im Herzen des Kindes. Die
heiligen
Engel umgeben, beschützen, führen und leiten es. Der
göttliche Heiland hat
die Kinder auf seinen Schoß genommen und ein furchtbares Wehe
über jene
ausgesprochen, die ihrer Seele schaden. Auch bei der wunderbaren
Gründung des
Heiligtums in Pompeji hat Maria die Welt auf die Kinder hingewiesen.
Sie hat
keine Ordensfrau erwählt, keinen hohen Würdenträger der
Kirche, sondern einen
Vater, einen Gatten. Ihre erste Erscheinung als Rosenkranzkönigin
galt einer
Gattin, einer Mutter in Neapel. Bartolo Longo hat die Königin des
Himmels
verstanden und ihrer Stimme Folge geleistet. Am 9. Mai 1887, an dem die
wundertätige
Jungfrau vom heiligen Rosenkranz gekrönt in ihren Tempel einzog,
um von dem
Hause ihrer Erwählung Besitz zu nehmen, beschloß der
Gründer, neben dem
Denkmal des Glaubens ein Denkmal der Liebe zu stiften, welches ihm
Maria gegeben
hatte. Er wollte den Thron der Rosenkranzkönigin mit einem
lebendigen Rosen-
und Lilienkranz umgeben, bestehend aus einer Schar unschuldiger
Waisenmädchen,
die unter dem Mantel der Jungfrau von Pompeji ihren Schutz fanden.
Diese Kinder
sollten den Hofstaat der Königin bilden und sie jeden Morgen und
Abend mit dem
Gruße des Engels begrüßen und zu ihren
Füßen den Rosenkranz für ihre Wohltäter
beten. Zur Linken des Rosenkranzheiligtums in Valle di Pompei erhebt
sich ein Mädchenwaisenhaus,
das von Bartolo Longo und seiner Gemahlin, Gräfin Marianne de
Fosco, gegründet
ist. Am Rosenkranzfeste 1887 wurden die ersten 15 Waisen, die in den
Straßen
gefunden wurden, aufgenommen. So entstand der erste lebendige
Rosenkranz. Ein
Jahr später kam ein zweiter dazu und im Oktober 1890 waren es
schon 5 Rosenkränze
oder 75 Waisen. Jedes Jahr steigerte sich die Zahl. Alle diese Waisen
werden
unentgeltlich aufgenommen und allein von den Gaben der Gläubigen
auf der ganzen
Welt unterstützt und erzogen. Es ist ein rührender Anblick,
die elternlosen
Kinder blühend und frisch ihr Mahl einnehmen zu sehen, das sie
allein der
christlichen Liebe aller Weltteile verdanken. Ein tägliches Wunder
der Liebe.
Viele reiche christliche Familien gehen in das Waisenhaus und nehmen
solche an
Kindes Statt an. Im Jahre 1894 fanden 20 Waisen der Jungfrau ein Asyl
in Privathäusern.
Die
Rosenkranzkönigin hat den Gründer aber
noch zur Rettung anderer Kinder bestimmt, es sind die Söhne der
Gefangenen, der
Verbrecher. Mit den Waisenkindern hat man noch eher Mitleid; aber die
Kinder der
Sträflinge sind der Abweisung und Verachtung ausgesetzt. Das Mal
der Schande,
das sie, obgleich sie unschuldig sind, auf der Stirne tragen,
verschließt ihnen
alle Türen und verbietet ihnen jeden Zutritt in die Gesellschaft.
Am 29. Mai
wurde feierlichst der Grundstein gelegt zu dem neuen Institut. Noch war
kein
Jahr verflossen, als dasselbe schon 25 Kinder zählte. Briefe,
Telegramme und
Zeitungen munterten Bartolo Longo auf, für diese
Unglücklichen etwas zu tun;
denn für diese Klasse von Kindern war noch nie eine Anstalt
gegründet worden.
Im Jahre 1897 waren es schon 100 Zöglinge, von denen keiner
müßig ist; jeder
hat sein Handwerk, seinen Beruf. Wie es im Mädchenwaisenhaus
gehalten wird, so
geschieht es auch in dem Hospiz der Sträflingssöhne, es wird
ihnen eine gute
Erziehung gegeben.
Eine Bitte der
Rosenkranzkönigin
Wenn
Maria bei der Gründung des Gnadenortes
die christlichen Eheleute so hoch geehrt hat und ihren königlichen
Thron in
Pompeji mit einem Hofstaat von unschuldigen Kindern umgab und so
wunderbar für
sie sorgte, wollte sie der Welt und den christlichen Eltern die Lehre
geben, wie
man die Kinder zu ihr führen soll. O, daß doch christliche
Mütter ihre Kinder
der Gottesmutter weihen würden! Eine solche Weihe ist von
unglaublicher
Wirkung; ein solches Kind geht, wage ich zu sagen, nicht verloren, und
sollte es
später vom rechten Wege abirren, Maria wird ihr verirrtes Kind
wieder suchen.
Das beweisen unzählige Bekehrungen, welche auf die Weihe der
Mutter zurückzuführen
sind, auch wenn die Mutter jahrelang im Grabe ruhte. Die gottselige
Anna
Katharina Emmerich erzählte von einem großen Sünder,
dem die Mutter Gottes
drei Jahre vor seinem Tode erschien und ihm offenbarte, seine Mutter
habe ihn
ihr bei seiner Geburt geweiht, er solle sich jetzt bekehren. Er
führte noch
drei Jahr ein frommes Einsiedlerleben und starb selig, nachdem ihm
Maria im Tode
noch einmal erschienen war. Die heilige Mechtildis sah ein Kind im
Himmel unter
die Klosterfrauen versetzt, weil seine Mutter es für den
Ordensstand bestimmt
hatte. Solche Wirkung hat das Gebet einer frommen Mutter. Wie
schön wäre es,
wenn man alljährlich an einem Marienfeste die Kinder der
himmlischen Mutter
weihte, und ihnen als Andenken eine Medaille, ein Bild, ein Buch oder
ein
Skapulier gäbe. Das wäre die beste Vorbereitung auf den
Weißen Sonntag. Man
lasse Maria die Kinder vorbereiten, und halte sie an, recht viel zur
Mutter
Gottes um eine würdige heilige Kommunion zu beten. Unzählige
Kinder würden
dem zeitlichen und ewigen Verderben entrissen, wenn man das Samenkorn
der
Andacht zu Maria ihnen ins Herz pflanzen würde.
Bitt- und
Dankesnovene
zu Ehren der Rosenkranzkönigin
"Wer immer neue
Gnaden von mir erhalten will, halte
3 Novenen mit dem Gebet des
Rosenkranzes und 3 Novenen zur
Danksagung."
(Täglich Psalter und
Bitt/Dankes Gebete)
15 Verheißungen |

Drei
Novenen
zu
Ehren der Rosenkranzkönigin
Gebet
zur Königin des heiligen Rosenkranzes
in Pompeji
Wenn man die drei
Novenen macht, so versetzt man sich im Geiste in das
Heiligtum von Pompeji und verrichtet mit Andacht und
Vertrauen vor jedem Rosenkranz folgendes Gebet. Die
gottselige Katharina Emmerich sagt:
"Das Wunderwirkende beim
Gebet ist das
Vertrauen."
O
heiligste und unbefleckte Jungfrau, Königin
des heiligen Rosenkranzes, du hast in diesen Zeiten des toten Glaubens
deinen
Sitz in Pompeji aufgeschlagen und deine Kinder in der ganzen Welt
aufgefordert,
dir an dieser Stätte ein Heiligtum zu errichten. Unzähligen
auf der ganzen
Welt bist du zu Hilfe gekommen, welche dich in diesem Gnadenbilde
verehren.
Siehe, gute Mutter, auch ich verehre dich im Geiste an dieser
Gnadenstätte und
rufe zu dir, o glorreiche Königin des heiligen Rosenkranzes von
Pompeji, komme
mir zu Hilfe. Du hast denen, die dich mit dem heiligen Rosenkranz
verehren, so
große Gnaden verheißen. Siehe, mit dem Rosenkranz in der
Hand rufe ich zu dir.
Du bist die Trösterin der Betrübten, das Heil der Kranken,
die Zuflucht der Sünder,
die Hoffnung der Verzweifelten, du bist die Ausspenderin der Gnaden und
Erbarmungen Gottes. O segne mich von deinem Throne aus in Pompeji!
(Dreimal:)
Du
Königin des heiligen Rosenkranzes von Pompeji, bitte für uns!
Sei gegrüßt,
o Königin, Mutter der Barmherzigkeit, unser Leben,
unsere Wonne und unsere Hoffnung, sei gegrüßt! Zu dir
rufen wir verbannte Kinder Evas; zu dir seufzen wir
trauernd und weinend in diesem Tale der Tränen. Wohlan
denn, unsere Fürsprecherin, wende deine barmherzigen
Augen zu uns, und nach diesem Elende zeige uns Jesus,
die gebenedeite Frucht deines Leibes.
O
gütige, o milde, o süße Jungfrau Maria.
Lasset
uns beten!
O
Gott, dessen eingeborner Sohn durch sein
Leiden, seinen Tod und seine Auferstehung uns die Belohnung des ewigen
Lebens
verdient hat, verleihe uns, wir bitten dich, daß wir, die wir die
Geheimnisse
des heiligen Rosenkranzes der allerseligsten Jungfrau Maria ehren, was sie
enthalten, nachahmen und dadurch erlangen, was uns in
denselben verheißen ist, durch unsern Herrn Jesum
Christum. Amen.
Novene zu Unserer Lieben Frau vom heiligen
Rosenkranze
in Neu-Pompeji, um
in großer Bedrängnis, sowie in
Leibes- und Seelennot Gnade und Hilfe zu erlangen.
V.
O Herr, merke auf meine Hilfe!
R.
Herr, eile mir zu helfen!
Ehre
sei dem Vater, usw.
O
heilige Katharina von Siena, du meine Beschützerin
und Lehrerin, die du vom Himmel aus deinen Verehrern beistehst, wenn
sie den
Rosenkranz Mariä beten, stehe mir in dem gegenwärtigen
Augenblicke bei und würdige
dich, mit mir zusammen die Novene zur Königin des Rosenkranzes zu
beten, die im
Tale von Pompeji ihren Gnadenthron aufgeschlagen hat, damit ich durch
deine Fürbitte
die erwünschte Gnade erlange. Amen.
1.
Gebet
O
unbefleckte Jungfrau, Königin des heiligen
Rosenkranzes! Du hast in diesen Zeiten des Unglaubens und der
triumphierenden
Bosheit deinen Sitz als Königin und Mutter aufgeschlagen über
den Ruinen des
alten heidnischen Pompeji. Von jener Stätte, wo ehemals Satan und
die Götzen
angebetet wurden, gießest du heute als Mutter der göttlichen
Gnade die Schätze
deiner Barmherzigkeit überallhin aus. Ach, von jenem Throne, wo du
barmherzig
dich erweisest, wende, o Maria, deine gütigen Blicke auch mir zu
und habe
Erbarmen mit mir, denn ich bedarf Deiner Hilfe gar sehr. Zeige dich
auch mir,
wie du dich schon so vielen gezeigt, als Mutter der Barmherzigkeit,
während ich
von ganzem Herzen dich grüße und dich anrufe als meine
Gebieterin und Königin
vom heiligen Rosenkranze.
Salve Regina
Sei
gegrüßt, o Königin!
Mutter der Barmherzigkeit, unser Leben, unsere Süßigkeit,
unsere Hoffnung, sei
gegrüßt. Zu dir seufzen wir, trauernd und weinend in diesem
Tale der Tränen!
O wende, unsere
Fürsprecherin,
deine mitleidigen Augen uns zu und zeige uns nach diesem Elende Jesus,
die
gebenedeite Frucht deines Leibes.
O gütige, o
milde, o süße Jungfrau
Maria! Amen.
2.
Gebet
Niedergeworfen
zu den Füßen deines Thrones,
o erhabene und glorreiche Herrin, verehre ich dich mit Herz und Mund.
In den Ängsten
und Nöten, in welchen ich mich befinde, erhebe ich vertrauensvoll
meine Augen
zu dir. Du hast dich gewürdigt, zur Wohnung die Gegend eines
armen, verlassenen
Hirtenvolkes zu wählen. Von dort aus, gegenüber der alten
Heidenstadt und dem
Amphitheater, dem Orte der einstigen heidnischen Vergnügungen und
Lustbarkeiten, dem Tale des Todes und des ewigen Schweigens, hast du
als Königin
vom Siege deine mächtige Stimme erhoben und von allen Seiten
Italiens und der
katholischen Welt deine Kinder herbeigerufen, um dir alldort einen
Tempel zu
erbauen.
O,
habe endlich Erbarmen mit meiner Seele, die
von schweren Leiden niedergedrückt, im Staube liegt. Erbarme dich
meiner, o
meine Gebieterin, erbarme dich meiner; denn ich bin arm und verlassen
und mit
Schmach überhäuft.
Du hast dem Satan den
Kopf zertreten. Verteidige und beschütze mich gegen
seine Nachstellungen! Du Helferin der Christen, befreie
mich von den Leiden und Kümmernissen, in welchen ich
schmachte; siege über den Tod, der in gegenwärtiger
Gefahr meine Seele bedroht. Gib mir wieder Ruhe und
Frieden, Liebe zu Gott und dem Nächsten und heile meine
Seele und meinen Leib. Amen.
- Sei gegrüßt, o Königin,
usw.
3.
Gebet
Schon
viele sind von dir geheilt und getröstet
worden, weil sie mit Glauben und Vertrauen dich um Hilfe angefleht
haben. Das
erfüllt mein Herz mit neuer Kraft und neuem Mute, um von dir Trost
und Beistand
zu erbitten. Du hast schon dem heiligen Dominikus versprochen,
daß, wer immer
eine Gnade wünscht, vermittelst des heiligen Rosenkranzes solche
erlangen könne.
Deshalb erinnere ich dich, o Mutter, mit dem heiligen Rosenkranz in der
Hand, an
die Erfüllung deines mütterlichen Versprechens.
Noch
mehr - in unseren Tagen wirkest du beständig
Wunder und hast deine Kinder angetrieben, dir einen Tempel in Pompeji
zu
errichten. Du willst also unsere Tränen trocknen, unsere Schmerzen
lindern! -
So rufe ich denn mit lebendigem Glauben zu dir, liebste Mutter,
süßeste
Mutter! Hilf mir! Mutter und Königin des heiligen Rosenkranzes,
zögere nicht länger,
mir deine mächtige Hand zu reichen und mich aus meiner Drangsal zu
retten!
Wenn
du mich verlassest, werde ich dem
Verderben anheimfallen. - Sei
gegrüßt, o Königin, usw.
4.
Gebet
Zu
wem sollte ich mich wenden, wenn nicht zu
dir, du Zuflucht der Unglücklichen und Verlassenen, du Stärke
der Schwachen,
du Trösterin der Betrübten! Ich bekenne es dir, meine Seele
ist elend und arm,
mit vielen und großen Sünden behaftet; sie ist nicht
würdig, Gnaden zu
empfangen; sie verdiente ewig in der Hölle zu brennen. Doch du
bist die
Hoffnung derjenigen, die keine Hoffnung mehr haben, du bist die
große Mittlerin
zwischen Gott und den Menschen, unsere Fürsprecherin am Throne
Gottes, die
Zuflucht der Sünder. Nur ein fürbittendes Wort bei Jesus, deinem
Sohne, und er wird dich erhören. O erlange mir denn von
deinem göttlichen Sohne die Gnade, um welche ich dich so
innig anflehe und deren ich so sehr bedarf (man nennt
die Gnade, die man zu erhalten wünscht); du allein
kannst sie mir erhalten, du meine einzige Hoffnung, mein
Trost, meine Freude, mein Leben! Also hoffe ich, also
sei es! Amen. -
Sei gegrüßt, o Königin, usw.
5.
Gebet
O
Jungfrau, o Königin vom heiligen
Rosenkranze, Tochter des himmlischen Vaters, Mutter des Sohnes Gottes
und Braut
des Heiligen Geistes! Du mächtige Fürsprecherin am Throne der
allerheiligsten
Dreifaltigkeit, du mußt mir die Gnade erbitten, deren ich so
notwendig bedarf,
insofern die Erlangung derselben nicht ein Hindernis meines ewigen
Heiles ist.
(Man nennt die Gnade, welche man erhalten möchte.)
Ich
bitte dich darum bei deiner Unbefleckten
Empfängnis, bei deiner göttlichen Mutterschaft, um deiner
Freuden, Schmerzen
und Glorie willen. Ich verlange diese Gnade um des Herzens Jesu, deines
Sohnes
willen, um jener neun Monate willen, während welchen du das
fleischgewordene
Wort in deinem mütterlichen Schoße getragen, um der Armut
und Mühen seines
Lebens, um seines schmerzlichen Leidens und seines Todes am Kreuze
willen, bei
seinem heiligsten Namen und um seines Kostbaren Blutes willen. Endlich
bitte ich
dich, versage mir deine Hilfe nicht, um deines süßesten
Namens willen, o
Maria, Stern des Meeres, mächtige Herrscherin, Pforte des Himmels
und Mutter
der Gnaden! Auf dich setze ich mein ganzes Vertrauen, von dir hoffe ich
alles.
Du mußt mich retten. Amen. - Sei
gegrüßt, usw.
V.
Würdige mich, dich zu loben, o heilige
Jungfrau!
R.
Gib mir Kraft und Stärke wider deine Feinde!
Gebet
O
Gott, dessen eingeborener Sohn durch sein
Leben, seinen Tod und seine Auferstehung uns die Belohnung des ewigen
Lebens
verdient hat, verleihe uns, wir bitten dich, daß wir, indem wir
die Geheimisse
des heiligen Rosenkranzes der allerseligsten Jungfrau ehren, was sie
enthalten
nachahmen und dadurch erlangen, was uns in denselben verheißen
ist. Durch
unsern Herrn Jesus Christus. Amen.
Danksagungs-Novene
zur
allerseligsten Jungfrau von
Pompeji,
für erhaltene Gnaden
V.
O Gott, merke auf meine Hilfe!
R.
Herr, eile mir zu helfen!
Ehre
sei dem Vater, usw.
1.
Gebet
Niedergeworfen
zu deinen Füßen, erhebe ich
meine Augen zu dir, o Unbefleckte Mutter unseres Herrn Jesu Christi! Du
freuest
dich, als Königin vom heiligen Rosenkranze im Tale von Pompeji
angerufen zu
werden.
Mit
frohem, dankerfülltem Herzen komme ich zu
Dir, meine hocherhabene Wohltäterin, meine gütige Frau und
Gebieterin meines
Herzens; du hast dich mir als Mutter erwiesen, die mich wahrhaft liebt;
ich war
betrübt, und du hast mich getröstet. Angst und Kummer beugten
mich darnieder,
und du hast mir den Frieden wiedergegeben; Schmerz und Todesqual
umgaben mich
von allen Seiten, und du, liebste Mutter, hast von deinem Throne in
Pompeji mit
einem Blick voll Güte und Erbarmen alles Leid von mir gewendet.
Wer hat je vertrauensvoll seine
Zuflucht zu dir genommen, ohne erhört worden zu sein! - O,
daß die ganze Welt
es wüßte, wie gütig und barmherzig du gegen alle bist,
die da leiden! Alle
Geschöpfe würden zu dir kommen, um bei dir Hilfe und Rettung
zu suchen.
O Jungfrau und Königin
vom heiligen Rosenkranze, sei allezeit gelobt, gepriesen
und verherrlicht von mir und allen Menschen und den
heiligen Engeln, vom Himmel und der Erde! Ehre sei dem
Vater, usw. Sei
gegrüßt, usw.
2.
Gebet
Dem
Herrn sei Dank und dir, o göttliche
Mutter, für die neuen Beweise der Güte, welche durch deine
Barmherzigkeit mir
zugeflossen sind! Was wäre aus mir geworden, wenn du mein Seufzen
und meine Tränen
nicht erhört hättest!?
Es
mögen statt meiner dir danken und dich
loben alle Scharen der heiligen Engel, die Chöre der Apostel, der
Märtyrer,
der Jungfrauen und der Bekenner. In meinem Namen sollen dir danksagen
so viele sündige
Seelen, welche du vom Verderben errettet hast, und welche nun im Himmel
den
Anblick deiner unsterblichen Schönheit genießen. - O,
daß mit mir alle Geschöpfe
dich liebten und daß die ganze Erde widerhallen möchte von
dem Echo meiner
Dankesworte!
Was kann ich dir
geben, o Königin voll Barmherzigkeit und Herrlichkeit?
Mein ganzes übriges Leben sei dir geweiht; nach Kräften
werde ich deine Ehre, o Jungfrau vom heiligen
Rosenkranze von Pompeji, zu verbreiten suchen; denn da
ich zu dir rief, hat die Gnade des Herrn mich
heimgesucht. Überall werde ich von der Barmherzigkeit
erzählen, die du mir erwiesen hast, und die Andacht des
heiligen Rosenkranzes nach Möglichkeit zu fördern
trachten; allen werde ich sagen, wie gütig du an mir
gehandelt hast, damit auch die Unwürdigen, gleich wie
ich, und die Sünder vertrauensvoll sich zu dir wenden.
Ehre sei dem Vater, usw.
Sei gegrüßt, o Königin,
usw.
3.
Gebet
Welchen
Namen, makellose Friedenstaube, werde
ich dir geben, mit welchen Ehrentiteln dich anrufen! Dich nennen die
heiligen
Kirchenlehrer Königin der Schöpfung, Pforte des Lebens,
Tempel Gottes, Wohnung
des Lichtes, Glorie des Himmels, Heilige unter den Heiligen, Wunder der
Wunder
Gottes, Wonne des Allerhöchsten. Du bist die Schatzmeisterin der
Gnaden, die
alles vermögende Fürbitterin, die Barmherzigkeit Gottes
selbst, welche den
Unglücklichen zu Hilfe eilt. Ich weiß, daß du
Wohlgefallen daran hast, als
Königin
vom heiligen Rosenkranze angerufen
zu werden;
indem ich diesen geheimnisvollen Namen anrufe, empfinde ich die
Lieblichkeit
desselben, o Himmelsrose, verpflanzt in dieses Tal der Tränen, um
die Leiden zu
versüßen, die uns verwiesene Kinder Evas allenthalben
umgeben. Herrlich blühende
Rose der Liebe, wohlriechender als alle Wohlgerüche des Libanon!
Mit
himmlischer Anmut führst du in deinem von dir bevorzugten Tale die
Seelen der Sünder
zum Herzen Gottes zurück. Unvergleichlich, ewig blühende
Rose, begossen von
den Strömen der Himmelsgnade hast du deine Wurzeln in einer vom
Feuerregen
ausgedorrten Gegend befestigt; Rose von fleckenloser Schönheit,
hast du im Tale
des Todes dem Herrn einen Garten der Wonne und der Freude gepflanzt.
Erhöht
und gebenedeit sei der Herr, unser Gott, der deinen Namen, o Jungfrau, so
wunderbar gemacht! Lobet alle Völker den Namen der
Königin vom heiligen Rosenkranze von Pompeji; denn die
ganze Welt ist voll von ihrer Barmherzigkeit! Ehre sei
dem Vater, usw.
Sei gegrüßt, o Königin, usw.
4.
Gebet
In
den Stürmen, in denen mein
Lebensschifflein zu versinken drohte, erhob ich meine Augen zu dir,
neuer
Hoffnungsstern, erschienen in unsern Tagen über den Ruinen des
Tales von
Pompeji.
In
meiner Bitterkeit erhob ich aus tiefer
Seele meine Stimme zu dir, o Königin vom heiligen Rosenkranze in
Pompeji, und
ich erfuhr die Macht dieses so teuren Namens. Wer wird den neuen Ruhm
deines
heiligen Rosenkranzes, wer die Siege deiner Krone würdig besingen?
Du
hast der Welt, welche daran ist, sich den
Armen Christi zu entwinden und Satan anheimzufallen, das Heil
eröffnet in eben
jenem Tale, wo einst unzählige Seelen dem ewigen Verderben
anheimgefallen sind.
Siegreich hast du den heidnischen Tempel zertreten und über den
Ruinen des
Heidentums den Sitz deiner Herrlichkeit aufgeschlagen. Den Ort der
Verwüstung
hast du zu neuem Leben erweckt, und wo der höllische Feind das
Zepter führte,
errichtetest du eine Zufluchtsstätte, von wo aus du die
Völker dem göttlichen
Erlöser zuführest. Aus allen Teilen der Welt haben deine
Kinder dir daselbst
einen Thron errichtet, als Denkmal deiner Wunder und als Zeichen deiner
Barmherzigkeit.
In Ewigkeit seien
deine Werke gepriesen, o meine Gebieterin und Mutter,
und gesegnet seien die Wunder, die im Tale der
Verwüstung auf deine Fürbitte geschehen! Ehre sei dem
Vater, usw. Sei
gegrüßt, o Königin, usw.
5.
Gebet
Deinen
Ruhm, o Königin sollen verkünden alle
Zungen, und der Abend trage auf den Morgen über die Harmonie
unserer
Lobpreisungen. Alle Nationen preisen dich selig; selig rufen dich aus
alle Teile
der Erde samt den glücklichen Scharen der Himmelsbewohner. Dreimal
selig preise
auch ich dich mit den Engeln, Erzengeln und Fürstentümern;
dreimal selig rufe
auch ich mit den himmlischen Mächten, den Kräften und
Herrschaften; stetig
bekenne ich dich mit den Thronen, den Cherubim und Seraphim! O du meine
hocherhabene Rettung, wende deine barmherzigen Augen auf diese Familie,
auf
dieses Volk, auf diese Nation, auf die ganze Kirche! Insbesondere
versage mir
nicht die größte deiner Gnaden, daß nämlich in
meiner Schwachheit ich mich
niemals von dir abwende. Gib, daß ich bis zu meinem letzten
Atemzuge in dem
Glauben und der Liebe verharre, von denen meine Seele in diesem
Augenblicke entzündet
ist. Laß alle, die zur Zierde deines Hauses beitragen, durch
deine mächtige Fürbitte
zur Zahl deiner Auserwählten gehören.
O Rosenkranz der
heiligen Jungfrau! Mit der größten Verehrung halte ich
dich in meinen Händen und küsse dich mit Ehrfurcht. Du
bist das große Mittel, du der Weg, auf dem der Christ in
den Besitz aller Tugenden gelangt, ein reicher Schatz
von Verdiensten für den Himmel, das Unterpfand meines
ewigen Heiles, die starke Kette, die den Feind meiner
Seele bindet, die Quelle des Friedens für alle, die
während ihres Lebens dich ehren, Siegeszeichen denen,
die im Tode dich festhalten. In meiner Sterbestunde
hoffe ich auf deinen Beistand, o Mutter; dein Erscheinen
ist mir das Zeichen meiner Rettung. Dein heiliger
Rosenkranz öffne mir die Pforten des Himmels. Amen. Ehre
sei dem Vater, usw.
Sei gegrüßt, o Königin,
usw.
V.
Bitte für uns, o Königin vom heiligsten
Rosenkranze.
R.
Auf daß wir würdig werden der Verheißungen
Christi.
Lasset
uns beten!
O
Gott und Vater unseres Herrn Jesu Christi! Du
hast uns gelehrt, vertrauensvoll zu dir unsere Zuflucht zu nehmen und
dich mit
dem süßen Namen
Vater
zu nennen: Vater unser, der du bist in dem Himmel. Gütigster Herr
und Vater,
welchem es eigen ist, Barmherzigkeit zu erweisen und zu verzeihen, auf
die Fürbitte
der Unbefleckten Jungfrau Maria, erhöre uns, die wir uns
rühmen, Kinder des
hochheiligen Rosenkranzes genannt zu werden. Verleihe unseren
Dankgebeten für
die erhaltenen Gnaden ein geneigtes Ohr. Den Thron aber, den du zu
ihrer Ehre in
Pompeji errichtet hast, laß auch in Zukunft täglich
glorreicher werden, durch
die Verdienste Jesu Christi, unseres Herrn. Amen.
Weiht
Euch und Eure Kinder der Unbefleckten Empfängnis,
der hl. Jungfrau Maria!
.
|