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Biographie

Hl. Birgitta von Schweden 

1304 - 1373    Gedenktag 23. Juli

   
   





  
Offenbarung: Ich habe Petrum als Hirten ...
VERHEISSUNGEN UND GEBETE DER HL. BIRGITTA VON SCHWEDEN
15 Vaterunser und 15 Ave Maria

Die sieben Vaterunser

 

Birgitta Birgersdotter erblickte 1304 im südschwedischen Finsta bei Uppsala das Licht der Welt. Bereits im Alter von sieben Jahren hatte sie die ersten Visionen des gekreuzigten Heilandes. Mit 13 Jahren wurde sie mit dem Adligen Ulf Gudmarsson verheiratet. Dieser glücklichen Ehe entsprangen vier Söhne und vier Töchter. Birgitta genoß in ihrem Umfeld höchstes Ansehen ob ihrer frommen Lebensweise und ihrer außergewöhnlichen Wohltätigkeit.

Birgitta war fleißig, freigebig und gastlich. Sie arbeitete in der Küche, im Waschhaus und im Garten, sah in Molkerei, im Brauhaus und in der Mühle nach dem Rechten, stiftete Spitäler, unterstützte Klöster, ließ Kirchen und Schulen erbauen und speiste täglich zwölf Arme an ihrem Tisch. Weil sie schöne Gewänder und Prachtentfaltung liebte, flehte sie Gott an, er möge sie von Hoffahrt und Lust an der Welt befreien.

1335 wurde die 33-jährige Birgitta zur Hofmeisterin der Grafentochter Blanka von Namur (1318–1363), der Gemahlin ihres jungen Vetters König Magnus II. Eriksson (1316–1374) berufen. Gleich bei ihrer Ankunft erklärte sie: „Der König muss so beschaffen sein, dass er von den Jüngeren gefürchtet, von den Älteren geehrt, von den Weibern gelobt, von den Gerechten geliebt und von den Unterdrückten herzlich begehrt wird". Niemals dürfe ein König vergessen, dass er Gott und seiner Kirche Treue und Gehorsam schulde.

Als der Herrscher sich nicht an diese Ideale hielt, beschimpfte ihn Birgitta als „Kind auf dem Königsthron", „Hasenherz" und „gekrönten Esel". Sie ermahnte auch Blanka von Namur vielfach, was jedoch noch weniger fruchtete als bei deren Gatten. Birgitta charakterisierte ihre Herrin einmal als „abgenagtes Apfelgehäuse".

Der König befolgte zwar oft Birgittas Rat, aber für grundlegende Veränderungen reichte ihr Einfluss nicht aus. Deshalb verließ Birgitta den Hof und pilgerte 1341/1342 mit ihrem Ehemann zu Fuß von Schweden nach Spanien, wo beide das mythische Grab des Apostels Jakob in Santiago de Compostela aufsuchten.
Diese Reise durch Europa konfrontierte das Ehepaar mit der europäischen Geschichte: Frankreich befand sich mit England im sogenannten 100-jährigen Krieg, der Papst lebte im Exil in Avignon, welches die Einheit der Kirche bedrohte. Ulf Gudmarsson zog sich nach dieser Wallfahrt in ein Zisterzienserkloster zurück und verstarb 1344. Der Tod ihres geliebten Mannes veränderte auch das Leben der heiligen Birgitta. Ihre Visionen häuften sich, sie zeichnete  alle Erscheinungen in schwedischer Sprache auf. In ihren Visionen nannte Christus sie „Seine Braut“ und forderte sie auf, als Mittlerin tätig zu werden.


In Alvastra erlebte die 42-jährige Witwe himmlische Visionen, bei denen ihr Gott befahl, an den Hof des Königs Magnus II. Eriksson nach Schweden zurückzukehren sowie ihn zu warnen und zu ermahnen. Im Bußkittel prangerte sie vor dem eleganten Hofstaat die Verschwendungssucht der Großen, das Raubritterunwesen, die Grausamkeit der Steuern eintreibenden Vögte, die Schändung des Sonntags und das unsittliche Leben der Geistlichkeit an.

König Magnus II. Eriksson wurde von der Rede der prophetisch begabten Birgitta tief beeindruckt. Er bekannte öffentlich sein Unrecht, verfügte Verordnungen gegen Wucher sowie zum Schutz der Witwen und Waisen und erließ den Armen die Steuern. 1346 schenkte der König der Mystikerin das Schloss Vadstena (Bjälboättens-Palast) in Südschweden, wo Birgitta noch im selben Jahr das erste Kloster für den neuen Birgittenorden („Ordo Sanctissimi Salvatoris" = OSSalv, deutsch: „Orden des Allerheiligsten Erlösers") gründete.
Die von Birgitta erarbeitete Ordensregel war eine Ergänzung der Augustinerregel und wurde 1370 und 1378 von den Päpsten Urban V und Urban VI in Rom bestätigt.


Als Birgitta den von Magnus II. Eriksson geforderten Krieg gegen Rußland ablehnte, feindeten der König, der Hof und die Priester sie an. Man beschimpfte, kränkte und verhöhnte sie wegen ihrer Visionen, was sie gelassen ertrug. Der Krieg Schwedens gegen Rußland endete mit einer vernichtenden Niederlage.

Danach prophezeite Birgitta die Pest, die 1348 ganz Europa plagte. Auch andere Vorhersagen Birgittas sind später in Schweden eingetroffen. Trotzdem hörte Magnus II. Eriksson nicht auf sie. Es kam zum Bürgerkrieg, der König verlor seinen Thron, schmachtete sieben Jahre im Kerker, ertrank vor der norwegischen Küste, und seine Frau wurde vergiftet.

Birgitta wäre gerne Nonne in dem von ihr gegründeten Kloster Vadstena geworden, doch Gott schickte sie nach Rom, wo sie 1349 eintraf. Dort wollte sie mit Hilfe ihrer Tochter Katharina die Anerkennung für ihren Orden erreichen. In Rom trat sie auch mutig für die Eintracht der sozialen Stände, den Frieden zwischen den Völkern, die Wiedervereinigung der Ost- und Westkirche sowie für die Versöhnung von Papst und Kaiser ein.

1370 bestätigte Papst Urban V. (um 1310–1370) die Regeln für den Birgittenorden. Im Frühjahr 1372 unternahm Birgitta eine Pilgerreise ins Heilige Land, während der sie die Königin Eleonora von Zypern besuchte, der sündigen Bevölkerung der Mittelmeerinsel den Untergang androhte und bei einem Sturm ihre letzte Habe verlor. 1373 wurde Zypern von Genua und später von den Türken erobert.

Auch Neapels Königin Johanna I. von Anjou (um 1326–1382) schlug Birgittas Warnungen, sie solle ihr lasterhaftes Leben ändern, in den Wind. Neapel erlebte in der Folgezeit verheerende Kriege, Königin Johanna wurde exkommuniziert, abgesetzt und endete gewaltsam im Kerker.

Am 23. Juli 1373 starb Birgitta während einer Messe in Rom. Ihre letzten Worte waren: „Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist". Die Christenheit betrauerte sie als ihre Mutter und als eine Prophetin, die von Gott erweckt wurde, um die Kirche und das entartete christliche Abendland zu reformieren.

1374 überführte Katharina von Schweden die sterblichen Überreste ihrer Mutter von Rom über Polen nach Vadstena in Schweden. Ein abgetrennter Arm der Toten blieb als Reliquie in Rom zurück. Bald danach entstand in Danzig das erste Tochterkloster des Ordens. Dort besuchten Lech Walesa und seine katholischen Genossen von der Gewerkschaft „Solidarnos´c´" die Sonntagsmesse in der Birgittenkirche, die das der Lenin-Werft am nächsten gelegene Gotteshaus ist.

Am 7. Oktober 1391 sprach Papst Bonifatius IX. (um 1350–1404) Birgitta heilig, wofür sich deren Tochter Katharina besonders engagiert hatte. Der Heiligsprechungskommission lagen Birgittas acht Bücher der „Offenbarungen" vor, die 1492 erstmals in Lübeck und 1521 in Nürnberg gedruckt wurden. Diese acht Bände blieben bis ins 18. Jahrhundert das am weitesten verbreitete christliche Erbauungsbuch.
Papst Johannes Paul II. erhob sie am 1. Oktober 1999 zusammen mit Katharina von Siena und Edith Stein zur Patronin Europas. 


Offenbarung an die hl. Birgitta von Schweden.

„Ich habe Petrum als Hirten und Hüter aller meiner Schafe eingesetzt. Du aber bist ein Zerstreuer und Zerreißer derselben.“

Aus „Leben und Offenbarungen der hl. Brigitta“. Neu bearbeitet, übersetzt und herausgegeben von Ludwig Claus. Regensburg 1856. 1992 als Broschüre herausgegeben vom Verlag „Pro Fide Catholica“.

Daraus wird der für uns besonders wichtige Abschnitt zitiert:

Worte des Schöpfers vor den himmlischen Heerscharen und der Braut; wie er über fünf Männer klagt, nämlich über den Papst und seine Geistlichen; von den bösen Laien und den Juden und Heiden; von der Hilfe, welche er seinen Freunden sendet, unter denen alle Menschen verstanden werden; von dem schrecklichen Urteile, das wider die Feinde gefällt worden:

Ich bin der Schöpfer aller Dinge. Ich bin vor dem Morgenstern vom Vater gezeugt und unzertrennlich im Vater, wie der Vater in mir, und ein Geist ist in beiden. Deshalb sind der Vater, der Sohn und der Geist ein Gott, nicht drei Götter. Ich bin’s, der ich dem Abraham eine ewige Herrschaft verheißen und durch Moses mein Volk aus Ägypten geführt habe. Ich bin derselbe, der in den Propheten geredet. Der Vater hat mich in den Leib der Jungfrau gesendet, sich aber nicht von mir getrennt, sondern ist unzertrennlich bei mir geblieben, auf daß der Mensch, der von Gott weicht, durch meine Liebe zu demselben zurückkehrt.

Jetzt aber, vor meinen anwesenden Heerscharen, die ihr freilich alles in mir seht und in mir wisset, jedoch zur Erkenntnis und Belehrung der hier anwesend stehenden Braut, welche das Geistliche nur durch Körperliches zu fassen vermag, beklage ich mich in eurer Gegenwart über die fünf Männer, welche hier vor uns stehen, weil sie mich vielfach beleidigen. Denn, wie ich einst im (alten) Gesetze unter dem Namen Israel das ganze israelitische Volk verstand, so verstehe ich unter jenen fünf Männern alle Menschen in der Welt. Der Erste ist der Herrscher der Kirche mit seinen Geistlichen; der Zweite sind die bösen Laien; der Dritte die Juden; der Vierte die Heiden und der Fünfte meine Freunde. Von dir, o Jude, nehme ich alle aus, welche heimlich Christen sind und mir in aufrichtiger Liebe, im rechten Glauben und mit vollkommenem Werke im Verborgenen dienen. Von dir aber, Heide, nehme ich alle aus, welche gern auf dem Wege meiner Gebote einherwandeln möchten, wenn sie wüßten wie, und wenn sie unterwiesen würden, die aber auch mit dem Werke verrichten, was sie vermögen und wissen. Diese werden keineswegs mit euch gerichtet.

So klage ich denn über dich, du Oberhaupt meiner Kirche, der du sitzest auf meinem Stuhle, den ich Petrus und seinen Nachfolgern übergeben habe, um darauf zu sitzen in dreifacher Würde mit dreifachem Ansehen; erstens, damit sie die Macht hätten, die Seelen zu binden und von der Sünde zu lösen; zweitens, damit sie den Büßenden den Himmel öffneten; drittens, um den Verfluchten und Verächtern den Himmel zu verschließen. Du aber, der du die Seelen lösen und mir vorstellen solltest, du bist wahrhaft der Mörder der Seelen. Denn ich habe Petrum als Hirten und Hüter aller meiner Schafe eingesetzt. Du aber bist ein Zerstreuer und Zerreißer dersel­ben. Du bist ärger als Luzifer. Denn er war neidisch auf mich und trachtete nach nichts weiter, als mich zu töten, um an meiner statt zu herrschen. Du bist aber um so schlimmer, weil du nicht nur mich tötest, indem du mich durch deine argen Werke von mir stoßest, sondern auch die Seelen tötest du durch dein arges Beispiel. Ich habe die Seelen mit meinem Blute losgekauft und dieselben dir als meine treuen Freunde anvertraut. Du aber übergibst sie wiederum dem Feinde, von welchem ich sie losgekauft habe. Du bist ungerechter als Pilatus, welcher außer mir niemanden zum Tode verurteilte. Du aber richtest nicht allein mich, als einen, der keine Herrschaft hat, und als einen Nichtswürdigen, sondern verurteilst auch unschuldige Seelen und läßt die Schuldigen frei. Du bist grausamer als Judas, welcher mich nur verkaufte, du aber verkaufst nicht mich allein, sondern die Seelen meiner Auserwählten um schnöden Gewinn und für einen leeren Namen. Du bist abscheulicher als die Juden. Diese kreuzigten nur meinen Leib, du aber kreuzigst und strafst die Seelen meiner Auserwählten, denen deine Bosheit und Übertretung bitterer ist, als jegliches Schwert. Und deshalb, weil du Luzifer ähnlich, ungerechter als Pilatus, grausamer als Judas und abscheulicher als die Juden, beklage ich mich mit Recht über dich. 


 

  GEBETE DER HL. BIRGITTA VON SCHWEDEN

15 Vaterunser und 15 Ave Maria

<<< Das Kreuz, das zur hl. Birgitta sprach, befindet sich in einer Kapelle der St. Paulusbasilika in Rom.

Schon lange hatte die heilige Brigitta den Herrn gebeten, ihr zu sagen, wieviel Streiche er in seinem bitteren Leiden empfangen habe. Eines Tages erschien der Heiland und sagte zu ihr.' Ich habe an meinem Körper 5480 Streiche erhalten, wenn du diese verehren willst, so bete 15 Vaterunser und 15 Ave Maria während eines Jahres jeden Tag und folgende Gebete dazu, und er lehrte die hl. Brigitta die 15 Gebete. Ist dieses Jahr vorbei, so hast du jede dieser 5480 Wunden verehrt.

Dann sprach der Heiland noch: 

"Wer diese Gebete während eines Jahres jeden Tag verrichtet, wird 15 Seelen aus seiner Verwandtschaft aus dem Fegfeuer erlösen, 15 Gerechte aus seiner Verwandtschaft werden die Gnade der Beharrlichkeit erlangen und 15 Sünder aus seiner Verwandtschaft werden sich bekehren.  

Die Person selbst, welche sie betet, wird die ersten Stufen der Vollkommenheit erreichen, und 15 Tage vor ihrem Tode werde Ich ihr meinen Kostbaren Leib reichen, damit sie durch denselben vor dem ewigen Hunger bewahrt werde; Ich werde ihr mein Kostbares Blut zum Trinken geben, um sie vor dem ewigen Durst zu bewahren. Bei ihrem Tode werde Ich mit Meiner vielgeliebten Mutter kommen und ihre Seele gnadenreich empfangen und sie in die ewigen Freuden einführen.
Wer diese Gebete auch andere lehrt, dessen Freude und Verdienste werden in Ewigkeit dauern. An dem Ort, wo man diese Gebete verrichtet, ist Gott mit seiner Gnade gegenwärtig." -Diese Worte sprach Jesus selbst!

Wenn jemand auch 30 Jahre in Todsünden dahingelebt hätte, sobald er andächtig diese Gebete verrichtet oder sich vornimmt, sie zu verrichten, wird der Herr ihm alle seine Sünden verzeihen und wird ihn gegen alle schlechten Versuchungen verteidigen. Er bewahrt seine fünf Sinne und bewahrt ihn vor einem jähen und unversehenen Tod und seine Seele vor der ewigen Verdammnis. Und alles, was er von Gott und der hl. Jungfrau verlangt, wird er ihm gewähren. Wer diese Gebete auch andere lehrt, dessen Freude und Verdienste werden in Ewigkeit dauern. An dem Ort, wo man diese Gebete verrichtet, ist Gott mit seiner Gnade gegenwärtig. Alle diese Vorzüge wurden der hl. Brigitta versprochen durch den gekreuzigten Heiland an einem Kruzifix, das jetzt noch in der Kirche St. Paul, in Rom, verehrt wird. Diese Gebete wurden im Jahre 1740 von P. Adrien Parvillers SU, Apostolischer Missionar des Heiligen Landes, veröffentlicht. Papst Pius IX. bestätigte und empfahl sie, weil sie viel Gutes stiften zum Heil der Seelen. So wenig wie möglich soll man einen Tag verfehlen; ist aber ein ernstes Hindernis vorhanden, daß man die Gebete absolut nicht beten kann, so verliert man die Gnaden, die daran geknüpft sind, nicht, wenn man nur 5480 Gebete im Jahre verrichtet. Man muß diese Gebete sehr andächtig verrichten, indem man an das denkt, was man sagt. Man kann dabei auch den Kreuzweg gehen.

 

GEBETE

1. Christi Leiden am Ölberge bis zu seiner Dornenkrönung

O Jesus, du ewige Süßigkeit aller, die dich lieben, du Freund und Heiland der Sünder. Gedenke der tiefinnersten Betrübnis, die du erduldet hast, als die Zeit deines heilsamsten Leidens, welches von Ewigkeit her in deinem göttlichen Herzen bestimmt war, nun nahe herzu kam, als du deinen Jüngern die Füße gewaschen, deinen Leib und dein Blut ihnen zur Speise gereicht und mildreich sie getröstet hast und dann in der Fülle der Traurigkeit selbst bezeugtest: "Betrübt ist meine Seele bis in den Tod, bis zum Sterben!" Gedenke aller Qual und Bedrängnis, die du vor deinem Kreuzestod erlitten hast, als du nach dreimaligem Gebete und blutigem Angstschweiß von deinen Jüngern verraten, von deinem Volke gefangen, falsch angeklagt, von deinen Richtern ungerecht verurteilt, in der auserwählten Stadt, in hochfestlicher Zeit unschuldig verdammt, deiner Kleider beraubt, mit Fäusten geschlagen, an eine Säule gebunden, gegeißelt, mit Dornen gekrönt und mit unzähligen anderen Unbilden mißhandelt wurdest. Durch das Andenken dieser Leiden verleihe mir, o Herr mein Gott, wahre Zerknirschung, würdige Genugtuung und Nachlassung aller meiner Sünden.

Vater unser... Gegrüßet seist du... Anrufung (wie nachstehend) 

Anrufung: O Jesus, Sohn Gottes, geboren aus Maria der Jungfrau, zum Heile der Menschen gekreuzigt, nun im Himmel herrschend, erbarme Dich unser! (Mit einem Vaterunser und einem Ave Maria nach jedem Gebet zu verrichten.)

 

2. Christi Verspottung

O Jesus, du Freude der Engel und Lustgarten des Entzückens! Gedenke der Betrübnis und des Schauders, so du ertragen, als alle deine Feinde wie grimmige Löwen dich umringten und mit Faustschlägen und Verspeiungen dich anfielen.

Durch diese Qualen und die ruchlosen Schmachworte, womit deine Feinde dich bedrängten, erlöse mich, o Herr Jesus, von allen meinen sichtbaren und unsichtbaren Feinden, und laß mich unter dem Schatten deiner Flügel zum ewigen Heile gelangen.

Vater unser... Gegrüßet seist du... Anrufung  wie oben

 

3. Christi Annagelung ans Kreuz

O Jesus, du Werkmeister der Welt, der du in deiner Unermeßlichkeit Himmel und Erde umfassest! Gedenke des bitteren Schmerzes, den du erduldet, als die grausamen Kriegsknechte deine Hände und Füße mit scharfen Nägeln durchbohrten und an das Kreuz schlugen, wobei sie - Schmerz auf Schmerz häufend - deine Glieder so gewaltsam nach der Länge und Breite des Kreuzes ausspannten, daß sie aus den Gelenken gerissen wurden. Durch das Andenken dieser bittersten Kreuzesqual bitte ich dich, mir die heilige Furcht und Liebe deines Namens zu erteilen.

Vater unser... Gegrüßet seist du...  Anrufung  wie oben

 

4. Christi Gebet für seine Kreuziger

O Jesus, du himmlischer Arzt! Gedenke der Todesschwäche, der Schmerzen, welche du - erhöht am Kreuzesbaume - an allen deinen verwundeten und zerfleischten Gliedern ertragen hast, also daß kein Schmerz dem deinen glich, und vom Scheitel des Hauptes bis zu den Fußsohlen nichts Gesundes an dir zu finden war; und wie du dennoch, alle diese Qualen nicht beachtend, mildreich für deine Feinde gebetet und gesprochen hast: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!" Durch diese Barmherzigkeit verleihe mir, daß die Erinnerung an deine bittersten Leiden mir zur vollkommenen Verzeihung aller meiner Sünden und Verirrungen gereiche.

Vater unser... Gegrüßet seist du... Anrufung  wie oben

 

5. Christi Barmherzigkeit gegen reumütige Sünder

O Jesus, du Spiegel der ewigen Klarheit! Gedenke jener Betrübnis, die dein Herz bedrängte, als du in dem Lichte deiner allsehenden Weisheit zwar die selige Zukunft der Auserwählten sahest, welche durch die Verdienste deines Leidens ihr Heil finden, aber auch die Verwerfung so vieler Gottlosen, die durch eigene Schuld in das ewige Verderben stürzen werden. Durch die unergründliche Tiefe deiner Erbarmung, in welcher du mit uns Sündern und Irrenden so schmerzliches Mitleiden empfunden, und die du dem Räuber neben dir erwiesen hast, als du zu ihm sprachest: "Heute wirst du bei mir im Paradiese sein", bitte ich dich, du wollest auch mir in der Stunde des Todes Barmherzigkeit erzeigen.

Vater unser... Gegrüßet seist du...  Anrufung  wie oben

 

6. Christi Testament am Kreuz

O Jesus, König und Freund der Seelen, der du allein aller Liebe und Sehnsucht würdig bist! Gedenke jener Betrübnis, die du empfunden, als du in Blöße und Elend, von allen deinen Freunden verlassen, am Kreuz schwebtest und keinen anderen Tröster fandest als deine geliebte Mutter, die in Bitterkeit ihrer Seele mit heiliger Treue dir zur Seite stand und welche du deinem Jünger empfohlen, so wie du den Jünger, anstatt deiner, ihr zum Sohne gegeben hast, da du sprachst: "Frau, siehe deinen Sohn!" und zum Jünger: "Siehe, deine Mutter!" Bei dem Schwerte des Schmerzes, das damals ihre Seele durchdrang, bitte ich dich, o gütigster Jesus, daß du in allen Trübsalen des Leibes und der Seele - am meisten in der Todesstunde - deine mitleidvolle Erbarmung und deinen Trost mir schenken wollest.

Vater unser... Gegrüßet seist du...  Anrufung  wie oben

 

7. Christi Demut

O Jesus! Du Quelle der unerschöpflichen Gütigkeit, der du aus tiefstem Verlangen am Kreuze sprachst: "Mich dürstet!", nämlich nach dem Heile des menschlichen Geschlechts, entzünde in unserem Herzen die Sehnsucht nach allen Übungen der wahrhaften Tugend und vertilge in uns gänzlich alle Begierlichkeit der Sinne, alle böse Lust und allen Durst nach Ergötzungen.

Vater unser... Gegrüßet seist du...  Anrufung  wie oben

 

8. Christi Trank

O Jesus, du Süßigkeit des Herzens und unaussprechliche Freude der dir ergebenen Seelen! Durch die Bitterkeit des Essigs und der Galle, die du für mich verkostet hast, verleihe mir, daß ich in der Todesstunde zum Heile und Trost meiner Seele dich würdig empfangen möge.

Vater unser... Gegrüßet seist du...  Anrufung  wie oben

 

9. Christi Angstruf am Kreuz

O Gott, du herrschende Kraft und Jubel des Gemütes, gedenke der Qual und Bedrängnis, die du gelitten, als du im Herannahen deines bittersten Todes und in unaussprechlicher Beraubung alles fühlbaren Trostes mit lauter Stimme ausriefest: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen!" Durch diese Angst der scheinbaren Verlassenheit, womit du von der ewigen Verstoßenheit uns erlöset hast, bitte ich dich, Herr, unser Gott, daß du in meinen Drangsalen mich niemals verlassen wollest.

Vater unser... Gegrüßet seist du...  Anrufung  wie oben

 

10. Christi viele Wunden

O Jesus, Anfang und Ende, Kraft und Leben! Gedenke, daß du vom Haupte bis zu den Fußsohlen dich gänzlich für uns in das Meer der Leiden versenkt hast. Durch die Größe und Tiefe deiner schmerzlichsten Wunden lehre mich in Sünden Versunkenen durch wahren Liebesgehorsam deine Gebote beachten.

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11. Christi tiefe Wunden

O Jesus, du Abgrund der tiefsten Barmherzigkeit! Um der Tiefe deiner Wunden willen, welche das Mark deiner Gebeine durchdrangen, bitte ich dich, ziehe mich aus dem Abgrund der Sünden hervor, und verbirg meine Seele in deinen heiligen Wunden vor dem Angesicht deines strafenden Zornes, damit ich nicht deiner Gerechtigkeit anheimfalle.

Vater unser... Gegrüßet seist du...  Anrufung  wie oben

 

12. Christi blutende Wunden

O Jesus, du strahlendes Bild der Wahrheit, Zeichen der Einigkeit und Band der Liebe, gedenke der zahllosen Wunden, die deinen ganzen Leib bedeckten und ihn mit deinem heiligsten Blute färbten; gedenke der unbegreiflichen Leiden, die du in deinem reinsten Leibe für uns erduldet hast. Was hättest du noch ferner tun sollen, was du nicht getan hast? Ich bitte dich, o gütigster Jesus, schreibe mit deinem kostbaren Blute alle diese Wunden in mein Herz, damit ich deinen Schmerz und deinen Tod darin allzeit lese und in treuer Dankbarkeit dafür bis zum Ende verharre.

Vater unser... Gegrüßet seist du...  Anrufung  wie oben

 

13. Christi letzte Angst

O Jesus, unsterblicher und unüberwindlicher König! Gedenke der Schmerzen, die du erlitten hast, als alle Kräfte deines Lebens dich gänzlich verließen und du mit geneigtem Haupte sprachst: "Es ist vollbracht!" Durch diese deine Todesangst erbarme dich meiner in meiner letzten Stunde, wenn mein Gemüt bedrängt und mein Geist darniedergebeugt sein wird.

Vater unser... Gegrüßet seist du...  Anrufung  wie oben

 

14. Christi Tod

O Jesus, du Eingeborener des allerhöchsten Vaters, Abglanz und Ebenbild seiner Wesenheit! Gedenke jener innigsten Hingebung, womit du dem Vater deinen Geist übergeben hast, indem du riefest: "Vater, in deine Hände empfehle ich meinen Geist!" Und wie du alsdann mit zerrissenem Leibe, mit gebrochenem Herzen deine Barmherzigkeit über uns vollendet und so deinen Geist aufgegeben hast. Durch diesen kostbaren Tod bitte ich dich, o König der Heiligen, stärke mich im Streite gegen den Satan, die Welt und das Fleisch, damit ich - der Welt absterbend - dir lebe und meine Seele endlich, wenn sie in der Stunde des Scheidens von ihrer Pilgerschaft zurückkehrt, mit erbarmender Liebe von dir aufgenommen werde.

Vater unser... Gegrüßet seist du...  Anrufung  wie oben

 

15. Christi letzte und gänzliche Blutvergießung

O Jesus, du wahrer und fruchtbarer Weinstock, in welchen wir eingepflanzt sind, gedenke jener überreichen Vergießung deines Blutes, welches du - gleich dem Safte der gepreßten Traube - vergossen, als du aus deiner durch die Lanze geöffneten Seite Blut und Wasser reichlich hervorquellen ließest, dergestalt, daß auch kein Tropfen zurückblieb, und dein heiligster Leib - gleich einem Myrrhenbüschlein vertrocknet - hoch am Kreuze schwebte. Durch diese Vergießung deines köstlichen Blutes stärke meine Seele in ihrem Todesstreite und lasse sie - von allen Flecken rein - vor dir erscheinen.

Vater unser... Gegrüßet seist du...  Anrufung  wie oben

 

Schlußgebet

Nimm an, o Jesus, dieses Gebet in jener überherrlichen Liebe, in welcher du alle Wunden deines heiligsten Leibes für uns getragen hast; erbarme dich meiner und aller mit Sünde Beladenen, und verleihe allen gläubigen Seelen - den lebendigen wie den abgeschiedenen - Gnade, Verzeihung und das ewige Leben.

Vater unser... Gegrüßet seist du...  Anrufung  wie oben

Antiphon: Sie öffnete ihre Hand dem Bedürftigen und streckte ihre Arme dem Notleidenden entgegen und aß ihr Brot nicht müßig.

Anmut ist ausgegossen über Deine Lippen.
Deshalb hat Gott Dich auf ewig gesegnet.

Kirchengebet:

Herr unser Gott, Du hast der seligen Birgitta durch Deinen eingeborenen Sohn himmlische Geheimnisse offenbart. Gib auf ihre fromme Fürbitte hin, daß wir, Deine Diener, bei der Offenbarung Deiner ewigen Herrlichkeit von jubelnder Freude erfüllt werden durch Christus unseren Herrn. Amen. 

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Die sieben Vaterunser

Der göttliche Heiland offenbarte der hl. Birgitta folgende Verheißung:

  "Wisset, daß Ich denjenigen, welche 12 Jahre lang sieben Vaterunser und Ave Maria zu Ehren meines Kostbaren Blutes beten, große Gnaden erweisen werde:

1. Sie kommen nicht ins Fegefeuer
2. Ich werde sie in die Zahl der Märtyrer aufnehmen, wie wenn sie ihr Blut für den Glauben vergossen hätten.
3. Ich werde drei Seelen ihrer Anverwandten in der heiligmachenden Gnade erhalten, je nach ihrer Wahl.
4. Die Seelen ihrer Verwandten bis ins 4. Glied werden der Hölle entgehen.
5. Sie werden 1 Monat vor ihrem Tod davon in Kenntnis gesetzt.

"Sollten sie vor dieser Zeit sterben, so betrachte ich es als geschehen, d.h. wie wenn sie diese Bedingungen erfüllt hätten."


Papst Innozenz X. bestätigte diese Offenbarung und fügte bei, daß die Seelen, die sie erfüllen, jeden Karfreitag eine Seele aus dem Fegefeuer befreien. 

Es empfiehlt sich, den 7 Vaterunsern folgende Gebete beizufügen:

Vor Beginn
O Jesus, ich will jetzt siebenmal das Vaterunser beten in Vereinigung mit jener Liebe, in welcher Du dieses Gebet in Deinem Herzen geheiligt und versüßt hast. Nimm es von meinen Lippen in Dein göttliches Herz auf, verbessere und vervollkommne es so sehr, daß es der Allerheiligsten Dreifaltigkeit soviel Ehre und Freude bereite, als Du ihr auf Erden mit diesem Gebet erwiesen hast, und diese mögen überströmen auf Deine heiligste Menschwerdung zur Verherrlichung Deiner heiligen Wunden und des Kostbaren Blutes, das Du daraus vergossen hast.


1. Beschneidung
Vater unser...; Gegrüßet seist Du, Maria...
Ewiger Vater, durch die unbefleckten Hände Mariä und das göttliche Herz Jesu opfere ich Dir die ersten Wunden, die ersten Schmerzen und die erste Blutvergießung Jesu auf zur Sühne für meine und aller Menschen Jugendsünden und zur Verhütung erster Todsünden, besonders in meiner Verwandtschaft.


2. Blutschweiß
Vater unser...; Gegrüßet seist Du, Maria...
Ewiger Vater, durch die unbefleckten Hände Mariä und das göttliche Herz Jesu opfere ich Dir die furchtbaren Leiden des Herzens Jesu am Ölberg auf und jedes Tröpflein seines Blutschweißes zur Sühne für meine und aller Menschen Sünden des Herzens, zur Verhütung solcher Sünden und für die Vermehrung der Gottes- und Nächstenliebe.


3. Geißelung
Vater unser...; Gegrüßet seist Du, Maria...
Ewiger Vater, durch die unbefleckten Hände Mariä und das göttliche Herz Jesu opfere ich Dir die vielen tausend Wunden, die grausamen Schmerzen und das Kostbare Blut Jesu von der Geißelung auf zur Sühne für meine und aller Menschen Sünden des Fleisches, zur Verhütung solcher Sünden und für die Bewahrung der Unschuld, besonders in meiner Verwandtschaft.


4. Dornenkrönung
Vater unser...; Gegrüßet seist Du, Maria...
Ewiger Vater, durch die unbefleckten Hände Mariä und das göttliche Herz Jesu opfere ich Dir die Wunden, die Schmerzen und das Kostbare Blut des heiligen Hauptes Jesu von der Dornenkrönung auf zur Sühne für meine und aller menschen Sünden des Geistes, zur Verhütung solcher Sünden und für die Ausbreitung des Königtums Christi auf Erden.


5. Kreuztragung
Vater unser...; Gegrüßet seist Du, Maria...
Ewiger Vater, durch die unbefleckten Hände Mariä und das göttliche Herz Jesu opfere ich Dir die Leiden Jesu auf seinem Kreuzweg auf, besonders seine heilige Schulterwunde und deren Kostbares Blut zur Sühne für meine und aller Menschen Auflehnung gegen das Kreuz und Murren gegen Deine heiligen Anordnungen und alle anderen Zungensünden, zur Verhütung solcher Sünden und für wahre Kreuzesliebe.



6. Kreuzigung Jesu
Vater unser...; Gegrüßet seist Du, Maria...
Ewiger Vater, durch die unbefleckten Hände Mariä und das göttliche Herz Jesu opfere ich Dir Deinen göttlichen Sohn am Kreuze auf, seine Annagelung und seine Erhöhung, seine Wunden an Händen und Füßen und die drei Ströme seines heiligen Kostbaren Blutes, die sich daraus für uns ergossen, seine äußerste Armut, seinen vollkommenen Gehorsam, alle seine Körper- und Seelenqualen, seinen Kostbaren Tod und dessen unblutige Erneuerung in allen heiligen Messen der Erde zur Sühne aller Verletzungen der heiligen Ordensgelübde und Ordensregeln, zur Genugtuung für meine und der Welt Sünden, für die Kranken und Sterbenden, für heiligmäßige Priester und Laien, für die Anliegen des Heiligen Vaters, zur Wiederherstellung der christlichen Familie, für Starkmut im Glauben, für unser Vaterland und die Einheit der Völker in Christus und seiner Kirche, sowie für die Diaspora.



7. Öffnung der heiligen Seite
Vater unser...; Gegrüßet seist Du, Maria...
Ewiger Vater, würdige Dich, für die Bedürfnisse der heiligen Kirche und zur Sühnung der Sünden aller Menschen das Kostbare Blut und Wasser anzunehmen, welches aus der Wunde des göttlichen Herzens Jesu geflossen ist, und sei uns allen gnädig und barmherzig. Blut Christi, letzter kostbarer Inhalt seines heiligen Herzens, wasche mich rein von allen eigenen und fremden Sündenschulden; Wasser der Seite Christi, wasche mich rein von allen Sündenstrafen und lösche mir und allen Armen Seelen die Flammen des Fegfeuers aus. Amen.

Anmerkung: Im 6. Gebet wurde am 2.6.2003 ein wichtiges Komma eingefügt nach „Anliegen des Heiligen Vaters“. Es fehlt in Broschüren, die in zigtausenden Exemplaren verbreitet sind.

 

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