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Christsein - Mystik - Gaben, Charismen, Früchte. => Christsein im Alltag => Thema gestartet von: hiti am 27. November 2011, 11:17:12

Titel: Nächstenliebe = Erfüllung der Wünsche des Geliebten
Beitrag von: hiti am 27. November 2011, 11:17:12
Liebe Leser/innen!

Den Nächsten lieben, alles andere als einfach
Und doch führt KEIN Weg daran vorbei

Allzu gerne regen wir uns über Menschen auf, die nicht so denken wie wir
Regen wir uns über uns auch auf?
Es heißt doch: liebe deinen Nächsten wie dich selbst.
Wenn ich also dem anderen mit Vorurteilen begegne, dann müsste ich auch mir gegenüber mit Vorurteilen begegnen, was aber niemand tut.
Wenn ich mich aber so annehme, dann MUSS ich auch den anderen annehmen,
SO WIE ER IST und ihm OHNE Vorurteile ANNEHMEN.

Und daran scheitern schon viele Menschen, denn sie lieben nur sich, nicht wirklich aber den anderen, den sie nicht annehmen können, nicht akzeptieren wollen, dass er anders ist, oder ihm mit Vorurteilen begegnen, was schon gegen die Liebe fehlt.

Ein zweites, wichtiges Element der Nächstenliebe ist die Erfüllung der Wünsche des Geliebten.
Wer jemand wahrhaft liebt, wird dessen Gedanken und Trauer teilen. Ansonsten liebt er ihn nicht wirklich.

Wenn wir Jesus lieben, muss sein Anliegen unser Anliegen werden – wenn er wirklich unser Geliebter ist -  und sein Anliegen ist Seelen zu retten. Wenn wir uns selbst genügen, lieben wir nicht wirklich. Wenn wir die Anrufe des Himmels ignorieren – was ja seine Anrufe sind -  genauso wenig.
Und hier geht es um die Gottesliebe, die über der Nächstenliebe steht.

http://www.gottliebtuns.com/naechstenliebe.htm#3 (http://www.gottliebtuns.com/naechstenliebe.htm#3)

Die Adventszeit könnte dazu dienen, über SICH SELBER nachzudenken und sich selber nach vorne zur wahren Liebe zu sich, zum Nächsten und zu Gott zu voranzubringen.

Eine Übung dazu: Jene lieben, für sie beten, mit denen wir uns am SCHWERSTEN tun.
Das ist Gott wohlgefällig und kostet uns große Überwindung, führt aber zur wahren Nächstenliebe

Allen einen besinnlichen Advent in Erwartung des Herrn

Hermann
Titel: Re:Nächstenliebe = Erfüllung der Wünsche des Geliebten
Beitrag von: hiti am 30. November 2011, 15:43:05
Liebe Leser/innen!

Die Nächstenliebe…

Ein weiterer Punkt ist das sich selbst annehmen.

Sonst werde ich missmutig, launisch oder je nach Charakter auch arrogant oder bösartig bis hin zur Depression. Also ganz hoffnungslos. Diese Menschen kommen meist mit sich selber nicht zurecht. Oft durch die Ablehnung der eigenen Person, des eigenen Lebensumstandes. Und die Folge davon:
Die Ablehnung Gottes, des Willen Gottes.

Warum?
Weil da dein Platz ist und weil es so recht ist.
Diese Auflehnung gegen deine Lebensumstände, Figur, Nase, Frau/Mann oder was weiß ich was alles, ist im Grunde Auflehnung gegen Gottes Willen und eine Beziehung zu Gott wird so kaum möglich sein.

Es gilt die eigene Lebenssituation zu bejahen.
Wenn es bedauerliche Vorfälle gegeben hat, dann gilt es zu beten, um Heilung der Lebenssituation und dafür beten lassen.

Hermann
Titel: Re:Nächstenliebe = Erfüllung der Wünsche des Geliebten
Beitrag von: neugierig am 13. Dezember 2011, 14:11:26
Da es bei euch um Liebe und Nächstenliebe geht, möchte ich mich an eurer Diskussion beteiligen. Wer mit offenen Augen durch die Welt geht, wird merken, dass es einsame unglückliche Menschen gibt, die sich buchstäblich gottverlassen fühlen. Um lieben zu können, muss man sich selbst annehmen - das finde ich auch. Aber ich frage mich ob die unmittelbare Umwelt mit ihrer Ablehnung da nicht die größere Macht hat? Wer aus sich heraus auf der Suche nach Liebe ist und sie auch gern geben möchte, ist nicht automatisch auch ein 'geliebter' Mensch.

Die Gründe meiner Meinung nach:
Die Werte der christlichen Welt werden oft verdrängt aufgrund von Alltagsproblemen und - dem Religionsersatz für viele Menschen - den Medien. Ich bin nicht der Meinung, dass die Medien etwas Schlechtes sind - ganz im Gegenteil (wir kommunizieren ja auch in diesem Forum, außerdem gibt es viele Partnerbörsen, die auch christlichen Singles andere christliche Kontakte organisieren, das kann man auf Friendscout24 testen (http://www.partnersuche-kostenlos.net/friendscout24-testbericht)) - aber sie stellen selten Inhalte dar, die Nächstenliebe erkennen lassen oder gar erfahrbar machen. Das Internet allerdings bietet diese Räume auch für einsame Menschen an - zum Beispiel hier.
Titel: Re:Nächstenliebe = Erfüllung der Wünsche des Geliebten
Beitrag von: LoveAndPray85 am 13. Dezember 2011, 15:08:39
aber sie [die Medien] stellen selten Inhalte dar, die Nächstenliebe erkennen lassen oder gar erfahrbar machen. Das Internet allerdings bietet diese Räume auch für einsame Menschen an - zum Beispiel hier.

Zum Austausch mit Gleichgesinnten ist ein Forum sicherlich gut.
Geht man allerdings mit dem Gedanken heran, hier seine Einsamkeit zu vertreiben, dann ist
das - wie ich aus eigener Erfahrung von früher weiß, obgleich es da andere Foren waren -
SEHR GEFÄHRLICH! Noch größer ist die Gefahr der Social Networks. Denn man baut sich
so schnell eine Schein- und Wunschwelt mit Scheinfreundschaften auf.
Mit realer menschlicher oder göttlicher Nähe hat das nichts zu tun!

Titel: Re:Nächstenliebe = Erfüllung der Wünsche des Geliebten
Beitrag von: LoveAndPray85 am 13. Dezember 2011, 15:10:52
Aber ich frage mich ob die unmittelbare Umwelt mit ihrer Ablehnung da nicht die größere Macht hat? Wer aus sich heraus auf der Suche nach Liebe ist und sie auch gern geben möchte, ist nicht automatisch auch ein 'geliebter' Mensch.

Das stimmt insofern, dass man nicht automatisch von anderen Menschen geliebt wird,
wenn man selbst lieben möchte.
Doch einer ist immer da... einer, zu dem man immer seine Zuflucht nehmen kann und
der einem auch Seine Nähe zeigt, wenn der Einsame sie benötigt... Das ist Jesus allein!
Und zwar mitten unter uns im Allerheiligsten Altarsakrament.
Er liebt bedingungslos - jeden!
Titel: Re:Nächstenliebe = Erfüllung der Wünsche des Geliebten
Beitrag von: hiti am 13. Dezember 2011, 21:09:50
Lieber neugierig, liebe Leser/innen!

Ja, es gibt "einsame unglückliche Menschen, die sich buchstäblich gottverlassen fühlen."

Warum sich Menschen dann unglücklich fühlen, kann verschiedene Ursachen haben.
Oft sind es innere Verletzungen, die nicht verheilt sind:
Bloßstellungen, Gewalterfahrungen, eine Trennung/Scheidung, den Verlust einer sehr lieben Person...
das alles führt dazu, dass wir Menschen uns verlassen und einsam fühlen.

Doch wer an Christus glaubt, wer weiß, dass er auch für mich gelitten hat, dass er mich liebt, dass ich ein Kind Gottes bin, der wird solche Erfahrungen eher überwinden und aus seinem Unglück herausfinden. Er vertraut sich Jesus an, oder seinem Vater oder der Mutter. Und vor Ihnen dürfen und sollen wir unser Herz ausschütten.

Obwohl Gott alles weiß tut es uns gut, Ihm unser Leid zu klagen. Er nimmt sich dann dessen an, er hilft, das Leid zu überwinden. Ob er es dann von uns nimmt oder nicht, das ist Sein Heiliger Wille.

Wenn wir Gott all unsere Sorgen, Ängste und Nöte übergeben, können wir in dem Sinne nicht unglücklich oder einsam sein, denn wir wissen uns als Seine Kinder geborgen bei Ihm.

Wie ein Kind, das nicht für sich sorgen kann, sollten wir uns von Gott führen und umsorgen lassen, wissend, dass er alles zu unserem besten lenkt: zu Ihm.

Hermann
Titel: Re:Nächstenliebe = Erfüllung der Wünsche des Geliebten
Beitrag von: neugierig am 14. Dezember 2011, 12:09:03
Hallo LoveandPray85 und hiti,

danke für eure Antworten. Nun ergibt sich aus diesen wieder eine Frage: Ihr seid beide der Meinung, dass Gott immer da ist, dass er uns zu sich lenkt und dass wir - als seine Kinder - uns ihm hingeben müssen. Aber erlaubt uns der Umstand, dass wir seine Kinder sind, uns ohne einen eigenen Willen ihm und seinem Weg zu überlassen. Ist es nicht vielmehr eine bewusste - und damit eine eigene Entscheidung ihm zu folgen? Ist nicht der Wille ihm zu folgen erst notwendig um sich dann von ihm leiten zu lassen? Oder meint ihr, dass alle Menschen - ob sie es bewusst wollen oder nicht - automatisch von Gott geleitet sind? Wenn ja, führt mich das dann wieder zu der Frage, warum es menschengemachtes Unheil gibt. gottgemachtes Unheil gibt es ja nicht, oder?

Es tut mir Leid, dass meine Fragen so skeptisch klingen, aber das sind Diskussionen die ja immer wieder mal entfacht werden.
Danke für die Hilfe!
Titel: Re:Nächstenliebe = Erfüllung der Wünsche des Geliebten
Beitrag von: Andal am 14. Dezember 2011, 12:30:06
Liebe Cordula,
willkommen im Forum.

Es ist natürlich unsere Willensentscheidung, uns Gott hinzugeben und uns von seinem Willen leiten zu lassen. Wenn wir aussprechen, "Herr, führe uns", dann unterstellen wir unserem Willen dem seinen.

Unheil entsteht immer dann, wenn etwas vom Willen Gottes abweicht. Gott selbst kann nichts schlechtes bewirken.

Titel: Re:Nächstenliebe = Erfüllung der Wünsche des Geliebten
Beitrag von: hiti am 14. Dezember 2011, 15:36:40
Liebe neugierig, liebe Leser/innen!

Es ist so, wie Andal es geschrieben hat. Aber so einfach ist das ganze nicht.
- Wir Menschen haben als einzige Wesen den freien Willen und der Hang zum Guten ist durch das Gewissen in jedem Menschen gelegt.
Aber die Lebensumstände prägen uns unwillkürlich, unsere Eltern, Umgebung, Schule ...
und so kann das Gewissen manipuliert werden oder abgestumpft, gerade in dieser Zeit.
- Im Vater Unser beten wir zwar immer brav: "...Dein Wille geschehe..." aber dies in die Tat umzusetzen, ist eine Lebensaufgabe.
Es heißt, immer wieder alle Dinge, Entscheidungen... im Lichte des Willens Gottes zu hinterfragen, gar nicht so einfach in der Praxis und in dieser Welt.

Das setzt eigentlich voraus, dass wir im Lichte Gottes leben.
Wenn wir das tun, dann wird auch unser Wille mehr und mehr im Willen Gottes aufgehen und das wird einmal im Himmel ganz so sein.

Den Willen Gottes tun ist also immer wieder ein Hinterfragen, ein Bemühen, ein Wollen. Begleitet mit Gebet, Demut.
Alleine geht das nicht.

Hermann
Titel: Re:Nächstenliebe = Erfüllung der Wünsche des Geliebten
Beitrag von: LoveAndPray85 am 15. Dezember 2011, 10:10:09
Lieber neugierig,

ich bin davon überzeugt, dass kein Ding auf der Welt geschehen könnte, wenn
Gott es nicht zulässt. ER ist der Allmächtige und könnte alles verhindern.
Da er aber uns einen freien Willen gab, gab er uns auch den freien Willen,
uns gegen ihn, gegen Gott zu stellen.
Warum er teilweise schlimme Folgen des Handelns nach unserem Willen zulässt (nicht: "will"),
ist und bleibt ein großes Geheimnis.

Gott kann auch Menschen, die nicht nach seinem Willen leben und vielleicht
gar nicht religiös sind, lenken, Dinge eingeben usw., um vielleicht damit etwas
für "seine Diener" zu tun. Das haben uns schon einige Heilige gezeigt.
So lag vor dem Kloster, in dem die Hl. Thérèse von Lisieux lebte, mal ein Blumenstrauß
mit Blumen, die Thérèse liebte und niemand wusste, von wem sie kamen...
Das ist nur ein Beispiel und man weiß ja nicht, von wem das kam,
aber Gott kann sich bedienen, wem er will, damit sein Wille geschehe -
auch in den kleisten Dingen
(so sieht es immer nach Zufall aus, aber in Wirklichkeit ist es Vorsehung
und Gottes Lenkung).

 ;tffhfdsds
Titel: Re:Nächstenliebe = Erfüllung der Wünsche des Geliebten
Beitrag von: neugierig am 16. Dezember 2011, 09:30:46
Ich finde, dass ist ein sehr hilfreicher Ansatz Loveandpray85. Dem Vertrauen Gottes in den Menschen - was sich ja im Zulassen vom eigenen Willen äußert, sollte man mit Bedacht gegenüberstehen.
Titel: Re: Nächstenliebe = Erfüllung der Wünsche des Geliebten
Beitrag von: hiti am 25. März 2012, 21:14:49
Liebe Leser/innen!

Wahre Nächstenliebe ist alles andere als einfach und es wird gerne falsch verstanden.

Es heißt: liebe deinen Nächsten wie dich selbst.

Aber allzu gerne regen wir uns über Menschen auf, die nicht so denken wie wir
Regen wir uns über uns auch auf? Oder wenn ich andere verurteile, wie es leider auch Katholiken tun, die gerne andere als Häeriteker, Protestanten oder als nicht katholisch hinstellen...

Es heißt doch: liebe deinen Nächsten wie dich selbst.
Wenn ich also dem anderen mit Vorurteilen begegne, unbarmherzig bin, dann müsste ich auch mir gegenüber mit Vorurteilen begegnen und mir nicht verzeihen, was aber niemand tut.

DESHALB: NIE URTEILEN, immer die SEELE sehen und den Nächsten LIEBEN, gleich welcher Religion er angehört oder was er für Schwächen hat.

Wenn ich mich aber so annehme, dann MUSS ich auch den anderen annehmen,
SO WIE ER IST und ihm OHNE Vorurteile ANNEHMEN.

Ich muss eine gesunde EIGENLIEBE haben - aber keinen Narzissmus - , ich muss mich annehmen mit meinen Schwächen und Fehlern, ich muss mir auch selbst verzeihen können
DANN
werde ich auch den anderen lieben, ihm verzeihen und annehmen.

Das ist ja in einer Ehe so wichtig!

Hermann