2023 schlimmstes Waldbrand-JahrBericht von EU-Forschungsstelle2023 war eines der schlimmsten Waldbrandjahre
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/eu-waldbrand-bilanz-100.htmlStand: 10.04.2024 17:04 Uhr
Eine Fläche doppelt so groß wie Luxemburg fiel im vergangenen Jahr in der EU Waldbränden zum Opfer.
Das teilt die EU-Forschungsstelle JRC mit - und warnt, dass sich die Lage in Zukunft noch verschlimmern könnte.
In der EU sind im Jahr 2023 mehr als eine halbe Million Hektar durch Waldbrände zerstört worden.
Die verbrannte Fläche entspricht dabei zweimal der Größe Luxemburgs, wie aus einem Bericht der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission (JRC) hervorgeht.
Damit zählt das vergangene Jahr mit Blick auf die verbrannte Fläche den Angaben zufolge zu den schlimmsten Jahren für Waldbrände in der EU.
An erster Stelle steht demnach 2017 mit fast einer Million verbrannten Hektar, gefolgt von 2022 mit gut 800.000 verbrannten Hektar sowie 2007 mit knapp 600.000 verbrannten Hektar.
Feuer, das die Vegetation im Dorf Gennadi auf der griechischen Ägäisinsel Rhodos niederbrennt.
In Griechenland wüteten im vergangenen Sommer - wie hier auf der Insel Rhodos - besonders verheerende Waldbrände.
Keine Besserung erwartet
Im Sommer gab es laut dem Bericht vor allem rund um das Mittelmeer besonders heftige Waldbrände.
Griechenland erlebte nahe der Stadt Alexandroupoli den größten einzelnen Brand in Europa seit den 1980er-Jahren.
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/waldbraende-griechenland-154.htmlDer Bericht warnt, dass Klimaveränderungen Waldbrände in Zukunft noch häufiger begünstigen könnten.
Die Waldbrände verursachten 2023 laut JRC erhebliche Umweltschäden und produzierten etwa 20 Megatonnen CO₂-Emissionen.
Das entspreche fast einem Drittel aller Emissionen aus dem internationalen Luftverkehr in der EU in einem Jahr.
Bereits in den ersten Monaten des laufenden Jahres 2024 verdoppelte sich die Zahl der Brände beinahe,
allerdings mit geringeren Schäden als befürchtet, wie die Kommission mitteilte.
Ein endgültiger Bericht für das Jahr 2023 mit detaillierteren Angaben wird im Herbst erwartet.
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Waldbrände in GriechenlandKatastrophe von historischem Ausmaß >
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/waldbraende-griechenland-154.htmlStand: 24.08.2023 21:43 Uhr
Auch wenn der Wind etwas nachlässt - die Waldbrände in Griechenland sind weiterhin außer Kontrolle.
Nahe der Stadt Alexandroupolis ist eine Fläche so groß wie Hamburg verbrannt.
Dort toben die größten Brände in der Geschichte der EU. Seit Wochen kämpfen die Feuerwehrleute in Griechenland gegen Waldbrände im ganzen Land.
Besonders stark betroffen ist die Region nordöstlich der Hafenstadt Alexandroupolis nahe der Grenze zur Türkei.
Laut EU-Kommission sind die Brände dort die größten in der Geschichte der Europäischen Union.
Es seien bereits mehr als 73.000 Hektar verbrannt, teilte der Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenschutz, Janez Lenarcic, mit.
Das entspricht 730 Quadratkilometern - eine Fläche fast so groß wie Hamburg.
Zwar hat der Wind etwas nachgelassen, was die Löscharbeiten etwas erleichtert. Dennoch sind die größten Feuerfronten zu umfassend,
als dass sie einfach so gelöscht werden könnten. Im Nationalpark Dadia,
rund um die Stadt Alexandroupolis sowie weiter Richtung Westen tobten die Brände weiter - genau wie im Nordwesten Athens und anderen Teilen des Landes.
Behörden wollen gegen Brandstifter vorgehen
Derweil wird immer deutlicher, dass viele der Feuer auf absichtliche Brandstiftung zurückzuführen sind. Bei einer Krisensitzung des Zivilschutzes zeigte sich der griechische Bürgerschutzminister Vassilis Kikilias darüber fassungslos: "Was hier passiert, ist nicht nur unerhört, sondern obszön und kriminell", sagte er und richtete sich direkt an die Brandstifter:
"Sie begehen ein Verbrechen gegen das Land. Sie werden nicht verschont werden, wir werden Sie finden, Sie werden von der Justiz zur Rechenschaft gezogen.
"Konkret bezog sich Kikilias auf die Brände am Fuße des Gebirges Parnitha nordwestlich von Athen.
Dort seien am Donnerstag von 08.00 Uhr morgens bis 12.00 Uhr mittags an verschiedenen Stellen insgesamt neun Brandanschläge verübt worden.
Der Minister zählte die jeweils neuen Brandherde sogar mit genauen Uhrzeiten auf. Die Täter gefährdeten Wälder, Eigentum und vor allem Menschenleben, sagte er.
Laut Feuerwehrsprecher Giannis Artopoios wurden in den vergangenen Tagen 60 Feuerwehrleute bei Löscharbeiten verletzt.
Ein Feuerwehrmann bei Löscharbeiten im Nordosten Griechenlands
Mutmaßliche Brandstifter festgenommen
Die Polizei und der Geheimdienst EYP haben Ermittlungen aufgenommen.
Mutmaßliche Täter festzunehmen, ist allerdings schwer und gelingt nur selten:
Meist werden Feuer in einsamen, unwegsamen Gebieten gelegt. Bis die Brände an Fahrt aufnehmen, sind die Täter längst auf und davon.
Am Donnerstag wurden dennoch insgesamt vier mutmaßliche Brandstifter festgenommen - teils aufgrund von Augenzeugen, teils, weil sie bei Kontrollen Material mitführten,
das sich zur Brandstiftung eignet, darunter etwa Spraydosen. Die Beweggründe sind laut griechischen Medien unbekannt.
Der stellvertretende Bürgermeister der Gemeinde Acharnes, Nikos Xagoraris, forderte im Sender ERT höhere Strafen für Brandstiftung.
"Das kann so nicht weiter gehen, das ganze Land hat gebrannt."Aktuell kämpfen Tausende an den vielen Brandherden des Landes mit den Flammen.
Neben den griechischen Kräften sind auch Feuerwehrwehrleute und Piloten mit Löschflugzeugen aus Deutschland, Albanien, Frankreich, Bulgarien, Tschechien, Schweden und Zypern im Einsatz. Meteorologen sagen weiterhin heißes und trockenes Wetter bis Freitag voraus, so dass die Brandgefahr mindestens bis Ende der Woche anhalten wird.
Feuerwehrleute versuchen einen Waldbrand in der Nähe des Dorfes Makri in der Region Evros zu löschen.
Kritik am Krisenmanagement
Im Bezirk Menidi am Fuß des Parnitha-Gebirges, wo viele Bewohner ihre Häuser infolge der Flammen verloren haben,
herrschte unterdessen Ärger über das Versagen der Regierung, das Eigentum der Menschen nicht ausreichend zu schützen.
"Jedes Jahr brechen Brände aus, die Behörden müssen endlich Maßnahmen ergreifen,"
sagte der 32-jährige Mechaniker Nikos Lazarou der Nachrichtenagentur AFP.
Im Parnitha-Gebirge hatte 2021 ein großer Waldbrand gewütet, der einen Teil des Nationalparks zerstört hatte.
Auch die Opposition warf der griechischen Regierung Missmanagement vor.
"Wir erleben gerade Tage des völligen Zusammenbruchs", sagte der Sprecher der oppositionellen Syriza-Partei, Stergios Kalpakis, im lokalen Radiosender Sto Kokkino.
Mindestens 18 Tote in Nationalpark entdeckt >
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/waldbraende-griechenland-152.html-------------------------------------
Griechenland >
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/waldbrandgefahr-griechenland-100.htmlhttps://www.tagesschau.de/ausland/europa/griechenland-nordosten-waldbrand-100.htmlhttps://www.tagesschau.de/ausland/europa/waldbraende-griechenland-150.htmlItalien >
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