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Abgabe der "Pille danach" in Apotheken stark angestiegen

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Abgabe der "Pille danach" in Apotheken stark angestiegen.  (CH)

Bern – Die „Pille danach“ erlebt seit der rezeptfreien Abgabe in den Schweizer Apotheken einen regelrechten Nachfrageboom. Obwohl die als Notmassnahme gedachte Pille keinen Schutz vor Geschlechtskrankheiten bietet, wird beim Geschlechtsverkehr offenbar vermehrt auf Präservative verzichtet.

Die Zahl der verkauften Packungen des Leaderprodukts Norlevo Uno hat seit der Zulassung der rezeptfreien Abgabe im Jahre 2002 in Apotheken stark zugenommen. Im ersten Jahr waren knapp 8.000 Packungen abgegeben worden, wie der Schweizerische Apothekerverband pharmasuisse auf Anfrage der AP bekannt gab. 2007 waren es bereits 78.500 Packungen und im vergangenen Jahr stieg die Zahl auf 93.500 Packungen. Die Steigerung ist wahrscheinlich auf die erhöhte Bekanntheit zurückzuführen, wie Marcel Wyler von pharmasuisse sagte. „Obwohl wir immer wieder darauf hinweisen, dass die hormonelle Notfallkontrazeption keinen Schutz vor einer HIV-Infektion bietet, wird immer häufiger auf diesen Weg zurückgegriffen“, erklärte er.

Die genaue Wirkungsweise des Medikaments ist laut Angaben des Herstellers, der Novartis-Generikatochter Sandoz, nicht bekannt, es werde jedoch angenommen, dass der Eisprung unterdrückt sowie die Befruchtung und Einnistung verhindert werde. Nach der Einnistung des befruchteten Eis in die Gebärmutterschleimhaut kann mit der „Pille danach“ die Schwangerschaft nicht mehr verhindert werden. Nach der Einnahme könnten Nebenwirkungen wie Übelkeit, Kopfschmerzen, Unterleibsschmerzen, Müdigkeit, Schwindelgefühl und Erbrechen auftreten, sowie Spannungsgefühl in der Brust, Schmier- und unregelmässige Blutungen, die bis zur nächsten Menstruation andauern können. Die Notfallkontrazeption gelte als sicheres Verfahren. So könnten durchschnittlich 85 Prozent der zu erwartenden Schwangerschaften durch Einnahme einer Tablette verhindert werden, dennoch kann es auch trotz der Anwendung von Norlevo zu einer Schwangerschaft kommen, schreibt Sandoz.

Gross ist die Nachfrage nach der „Pille danach“ vor allem in städtischen Apotheken mit langen Öffnungszeiten. „Es ist ein Thema, bei dem man lieber anonym bleibt, als dass man in die örtliche Apotheke geht, wo einen jeder kennt“, sagte Eva Franz von der Bahnhof-Apotheke in Bern. Sie führt die Zunahme der Nachfrage vor allem auf „Mund-zu-Mund-Propoganda“ zurück. Zudem seien Apotheken als Anlaufstelle niederschwelliger als ein Besuch beim Arzt.

Tendenziell handle es sich bei den Kundinnen um eher jüngere Frauen, auch 14- bis 16-Jährige seien darunter. Einfach in die Hand gedrückt erhalten Frauen die „Pille danach“ in Apotheken aber nicht. Das Gesetz schreibt ein Beratungsgespräch mit den Betroffenen vor. Dabei wird genau abgeklärt, was vorgefallen ist, um bestmöglich auf die Situation der jeweiligen Frau eingehen zu können und die beste Lösung für sie zu finden, wie Franz sagte.

Bei jedem Gespräch wird zudem das Thema der sexuell übertragbaren Krankheiten angesprochen. „Bei Geschlechtsverkehr ohne Kondom mit flüchtigen Bekanntschaften verweisen wir die Frauen immer an ein anonymes Testzentrum“, sagte Franz. Wichtig sei zudem eine rasche Einnahme der „Pille danach“. Denn sie ist nur bis zu 72 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr wirksam; je früher aber die Einnahme erfolge, desto besser.

Ein Fragezeichen hinter die grosse Zunahme der „Pille danach“ setzte Franziska Maurer, Präsidentin der Schweizerischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe und Chefärztin der Frauenklinik am Solothurner Bürgerspital. Sie erinnerte daran, dass früher Arztbesuche nötig gewesen waren. Trotz der guten Aufklärung in Schulen und der Enttabuisierung des Themas in den meisten Familien gebe aber es offenbar viele Menschen, die ungeschützten Sex hätten. „Das gibt uns zu denken“, sagte Maurer. Man müsse immer wieder darauf hinweisen, dass die Schwangerschaftsverhütung und der Schutz vor Infektionen wichtig seien. Häufig seien die jungen Generationen dabei eher sensibilisiert und verwendeten Präservative. „Aussereheliche Kontakte – beispielsweise im Urlaub – führen häufig zu Problemen“, sagte Maurer auf Infektionen mit sexuell übertragbaren Krankheiten angesprochen.

Offenbar hat die Angst vor Aids in der Bevölkerung in den vergangenen Jahren abgenommen. Laut Thomas Lyssy von der Aids-Hilfe Schweiz ist das Schutzverhalten in der Allgemeinbevölkerung zwar immer noch relativ gut. So schützten sich rund 70 Prozent beim Sex mit einer frischen Bekanntschaft. Ein Drittel verzichte „in der Hitze des Gefechts“ aber auf Schutz. Vor allem Jugendliche hätten die Einstellung, dass ein Schutz nicht mehr nötig sei, da eine Infektion mit HIV dank den guten Therapie-Möglichkeiten kein Todesurteil mehr sei. Laut Lyssy wird HIV heute als chronische Erkrankung bezeichnet. Dies habe sicher dazu beigetragen, dass eine gewisse Nachlässigkeit eingetreten sei. (AP)

Von Daniela Sigrist


Erklärung:
Selbst die Pille und die Spirale können "Tötungsmittel" sein, wenn verhindert wird, dass sich ein befruchtetes Ei nicht in der Gebärmutter einnisten kann, denn mit der Befruchtung beginnt die Entwicklung eines einmaligen, noch nie da gewesenen Wunders namens Mensch.

orthoma:
Das Thema "Pille danach" ist sehr interessant, finde ich. Doch viel wichtiger ist wie mir nach Lesen dieses Artikels erscheint, doch die präventive Aufklärung über Sex und dessen Konsequenzen, sei es eine Schwangerschaft oder eine Erkrankung. Ich hätte nicht gedacht, dass es eher Erwachsene sind, die es mit der Verhütung nicht so genau nehmen. Das zeigt ja zumindtest schon mal, dass die nächsten Generationen bessser sensibilisiert sind und dann auch zukünftig besser sensibilisieren können. 

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