In tiefer Dankbarkeit möchte ich Zeugnis ablegen, wie es kam, dass ich katholischer Christ wurde.
Dieses Zeugnis lege ich ab, um die Größe und Barmherzigkeit Gottes zu preisen.
Mein Glaubenszeugnis:
Mit dem folgendem Text möchte ich darstellen wie ich Christ wurde und wie es kam, dass ich nachdem ich als Kind evangelisch getauft wurde, als Erwachsener aus der Evangelischen Kirche ausgetreten bin, jetzt in der römisch-katholischen Kirche meine „Glaubensheimat“ gefunden habe.
Um den Leser dieses Zeugnisses nicht zuviel Lebenszeit zu rauben und um die Privatsphäre von meinen Angehörigen und mir zu schützen, werde ich vieles nur oberflächlich anschneiden und versuchen das Wesentliche in wenige Worte zu fassen.
Nachdem der Glaube in unserer Familie keine große Rolle gespielt hat wurde ich in keiner weise religiös erzogen. Meiner Erziehung war antiautoritär geprägt und ich hatte alle Freiheiten, die ich wollte.
Ich übertreibe sicher nicht, wenn ich sage, mein Leben war bis vor kurzem eine einzige Suche. Eine Suche meinen Weg zu finden um inneren Frieden zu erfahren. Ich habe auf alle möglichen Arten versucht mein Glück zu finden, und bin dabei auch auf einige „Abwege“ gestoßen. Meine Glaubensinhalte oder Vorstellungen wechselte ich, wie andere Menschen ihre Unterwäsche. Insgesamt betrachtet war es jedoch schon so, dass der christliche Glaube bei allem eine große Rolle für mich gespielt hat. Was ich mir aber niemals vorstellen konnte ist, dass ich jemals ein „Freund“ der katholischen Kirche werden würde.
Auf meinem Wege hab ich mich auch sehr viel mit Psychologie (auch berufsbedingt), Esoterik, Astrologie …uvm. intensiv auseinandergesetzt.
Im Jahr 2008 hatte ich dann ein sehr tiefes „Gotteserlebnis“. Ich las gerade das Buch „Die Vergebung und Jesus“ von Kenneth Wapnick (Kurs im Wundern). Ich fasste durch das Buch ermutigt den Entschluss, allen Menschen zu Vergeben, mit denen ich noch eine „Rechnung“ offen hatte. Nachdem ich dies ganz in Ruhe mit jeder Person in meinem Herzen vollzogen hatte, kam mir der Gedanke, dass ich ja jetzt allen Menschen vergeben habe von denen ich vielleicht Leid erfahren habe, jedoch Gott, der die ganze Welt ja erschaffen hat und mit der ich ja so meine Kämpfe geführt habe, dem habe ich nicht vergeben. Aus der Sicht eines Gläubigen mag das wohl respektlos, ja sogar extrem anmaßend und überheblich klingen, was ich ja auch sehr oft war oder bin, für mich war es jedoch eine Notwendigkeit und in diesem Fall eine ganz normale Reaktion auf mein Empfinden. Und so habe ich auch versucht Gott alles zu vergeben was ich bisher an Leid in meinem Leben erfahren hatte. Kaum war ich damit fertig, ich saß auf der Couch im Wohnzimmer, wurde ich von einem unbeschreiblichem Gefühl der Liebe erfasst. Ich vermag es leider nicht in Wort zu fassen. Es war ein unendlicher Frieden der mich umgab. Alles war klar, alles war richtig. Ich hatte einfach die Gewissheit, dass ich von Gott unendlich geliebt werde und dass mir nichts passieren kann. Absolutes Gottvertrauen und die Gewissheit ein Kind Gottes zu sein war in mir…aber auch der ganze Raum war mit dieser Kraft ausgefüllt. Es war eine unendliche Geborgenheit, die von nichts zu erschüttern war. Es kam mir so vor, dass egal was mir in meinem Leben noch passieren würde, oder auch anderen Menschen oder gar unserer ganzen Erde, nichts würde mich mehr von dieser Liebe trennen.
Ich kann nicht sagen wie lange dies andauerte, ich denke es waren nur ein paar Minuten. Diese Minuten waren aber die schönsten in meinem ganzen Leben. Nach diesem Erleben war mir klar, dass Jesus Christus, der Herr und der Erlöser ist, da hatte ich keine Zweifel mehr.
Kurz darauf, vielleicht nur zwei, drei Tage viel ich in ein schwarzes Loch. Ich hatte in meinem Leben schon viel mit Depressionen zu kämpfen. So schlimm wie ich es nun erlebte war es aber noch nie. Obwohl in meinem Leben zu diesem Zeitpunkt alles gut war hatte ich das Gefühl ich bin in der Hölle gelandet. Ich kann nicht mehr sagen wie lange das ging. Eines Abends stand ich dann auf dem Balkon und wusste mir nicht mehr zu helfen. Die Hoffnungslosigkeit hatte mich voll im Griff und ich flehte Gott an er solle mir doch bitte helfen, und egal was er von mir will…ich werde alles tun, aber ich brauche einen Hinweis was er von mir will, dass ich tue. Ich hatte das Gefühl kurz vor dem Durchdrehen zu sein.
Es dauerte nicht lange und ich wurde etwas ruhiger und mir kam der Gedanke morgen nach Altötting zu fahren. Ein Wallfahrtsort an dem ich schon mal so als Besucher war und der mir auch damals nichts abgab oder bedeutete.
So fuhr ich dann am Aschermittwoch früh morgens nach Altötting. Ich musste alle Kraft aufwenden um sicher dort anzukommen, denn ich war immer noch ganz unten und das Autofahren ist mir nicht leicht gefallen. Zum Glück wohne ich auch nur ca. 40 km entfernt.
Dort angekommen ging ich gleich in die Morgenmesse der Spitalkirche. Ich hatte das tiefe Bedürfnis an der Messe teilzunehmen und konnte mich sehr gut darauf einlassen. Nach dem Gottesdienst ging es mir ein wenig besser. Ohne Nachzudenken ging ich gleich anschließend zur Messe in die Gnadenkapelle. Ich hatte das tiefe Bedürfnis diese Messe mitzufeiern und auch am Abendmahl teilzunehmen. Alles was in der Messe dann passierte war für mich wie ein Wunder. Das Abendmahl wurde dort, wegen des Aschermittwochs in zweierlei Gestalt verabreicht. Trotz gewisser Bedenken, ich war ja zu dem Zeitpunkt keiner Kirche angehörig, geschweige denn der Katholischen Kirche, konnte ich dem Verlangen am Abendmahl teilzunehmen nicht widerstehen. Ich möchte darüber jetzt nicht im Detail alles wiedergeben, jedoch eines ist für mich klar. Bei der Feier der hl. Eucharistie ist in mir eine Wandlung oder Heilung geschehen. Nach dem Gottesdienst, als ich dann im Freien ein paar Schritte ging, konnte ich es kaum glauben. Jegliche Schwermut war wie weggeblasen. Ich fühlte mich wie neugeboren.
So hat es dann auch nicht mehr lange gedauert und ich bin nach einem Gespräch mit meinem Heimatpfarrer in die röm. Katholische Kirche eingetreten.
Das ist natürlich noch nicht das Ende der Geschichte….folgend gab es sehr viele Versuchungen für mich, und einigen bin ich auch erlegen, bis dahin, dass ich sogar, nachdem ich mich mit der Geschichte und einigen Misslichkeiten in der Kirche beschäftigt hatte wider aus der Kirche ausgetreten bin, ohne dabei jedoch den Glauben an Jesus Christus zu verlieren.
Gott sei Dank, hat er mich aber wieder in die Kirche geführt. Denn eines habe ich für mich erkennen dürfen. Der Weg zu Jesus Christus geht nicht an Maria vorbei, denn ohne Sie als Begleiter gerate ich einfach vom Weg ab. Natürlich ist es nicht nur Maria die mich in der Kirche hält, sonder auch die Gnadengaben die ich in ihr erleben darf, allen voran die heilige Eucharistie und die stille Anbetung kann ich mir aus meinem Leben nicht mehr wegdenken.
An diesem Punkt möchte ich mein „Bekenntnis“ beenden. Es ist sicherlich nur ein kleiner Auszug meines Erlebens und ich habe auch so meine Bedenken ob es für andere Menschen ersichtlich ist, was ich mit dem geschriebenen sagen wollte. Sollten dabei für den Leser Fragen auftreten die ich beantworten kann, bin ich natürlich gerne dazu bereit.
Ich bedanke mich für Dein Interesse und wünsche Allen Gottes Segen.