Autor Thema: Papst Pius X.: Enzyklika »Pascendi Dominici gregis«  (Gelesen 11189 mal)

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Offline Andreas777

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Papst Pius X.: Enzyklika »Pascendi Dominici gregis«
« am: 20. Februar 2011, 08:51:39 »
Papst Pius X.:
Enzyklika »Pascendi Dominici gregis«
vom 8. September 1907 über die Lehren der Modernisten

An die Patriarchen, Primaten, Erzbischöfe, Bischöfe und anderen Ortsordinarien, die Frieden und Gemeinschaft mit dem Apostolischen Stuhl haben.

Ehrwürdige Brüder! Heilsgruß und Apostolischen Segen!

1. Die Herde des Herrn zu weiden ist das Uns durch Gott übertragene Amt, welches von Christus vor allem die Aufgabe zugewiesen erhalten hat, den Schatz des überlieferten heiligen Glaubens auf sorgfältigste Weise zu hüten und profane Neuerungen und Einwendungen der sogenannten Wissenschaft zurückzuweisen. Zu aller Zeit war diese Sorge des Obersten Hirten für das katholische Volk ein notwendiges Anliegen, denn dem Feind des Menschengeschlechtes hat es niemals an Leuten gefehlt, die Verkehrtes reden 1, die mit ihren nichtigen Reden zu Verführern werden 2, oder an betrogenen Betrügern3. Man kann es nicht leugnen, daß in der letzten Zeit die Zahl der Feinde des Kreuzes Christi um eine große Anzahl gewachsen ist. Mit neuen, hinterlistigen Taten versuchen sie die Lebenskraft der Kirche zu brechen und, wenn es ihnen möglich ist, das Reich Christi selbst von Grund auf zu zerstören. Deshalb dürfen Wir nicht länger schweigen, um Unserer heiligsten Aufgabe nicht die Treue zu brechen und um die Milde, welche Wir bisher in der Hoffnung walten ließen, daß man sich eines Besseren besinnen würde, Uns nicht als Pflichtvergessenheit anlasten zu lassen.

2. Wir sind nun gezwungen, Unser Zögern nicht weiter auszudehnen, da die Verfechter dieser Irrtümer bereits nicht mehr nur ausschließlich unter den öffentlichen Feinden zu finden sind. Zu Unserem größten Schmerz und Unserer höchsten Beschämung müssen wir die Worte gebrauchen: Sie lauern bereits im Inneren der Kirche selbst, wörtlich gesprochen, am Busen und im Schoße der Kirche. Sie sind um so gefährlicher, je weniger sie bekannt sind. Ehrwürdige Brüder, Wir sind der Meinung, daß sich viele aus der katholischen Welt der Laien und – noch viel schlimmer – sogar aus den Reihen des Klerus, die sich unter dem Deckmantel der Liebe zur Kirche verstecken, ohne Grundlage einer soliden Philosophie und Theologie, vergiftet durch falsche Lehren, die sie aus dem Munde der Feinde zu hören bekamen, und jede Bescheidenheit beiseite rückend als Reformatoren der Kirche aufspielen. Kühn versammeln sie sich in ihren Reihen, greifen das Heiligste des Werkes Christi an und verschonen dabei nicht einmal die göttliche Person des Erlösers selbst, den sie mit blasphemischer Frechheit zu einem armseligen Menschen herabwürdigen.

Fortsezung folgt..




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9, Was geschehen ist, wird wieder geschehen, was man getan hat, wird man wieder tun: Es gibt nichts Neues unter der Sonne.

Offline Andreas777

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Re:Papst Pius X.: Enzyklika »Pascendi Dominici gregis«
« Antwort #1 am: 21. Februar 2011, 14:08:03 »
3. Diese Leute mögen sich wundern, wenn Wir sie zu den Feinden der Kirche zählen. Über das Innerste ihres Herzens wird nur Gott alleine richten. Wem jedoch ihre Lehren, ihre Redewendungen und ihre Handlungsweisen bekannt sind, der kann sich darüber nicht wundern. Es entspricht absolut der Wahrheit, daß sie schlimmer sind als alle anderen Feinde der Kirche. Wie bereits erwähnt, schmieden sie ihre Pläne, die Kirche ins Verderben zu stürzen, nicht nur außerhalb, sondern auch im Inneren der Kirche. Im Blute der Kirche, in ihrem tiefsten Inneren, hat sich diese Gefahr festgesetzt. Deshalb wird ein Schaden für die Kirche um so sicherer, je genauer sie die Kirche kennen. Dazu kommt noch, daß sie nicht nur an die Äste und Zweige, sondern tief an die Wurzel ihre Hand legen: an den Glauben und an die tiefsten Fasern des Glaubens. Ist aber diese Wurzel des Lebens einmal getroffen, dann werden sie das Gift in dem ganzen Baum verbreiten. An der katholischen Wahrheit werden sie kein Stück unberührt oder unverdreht lassen. Sie kennen viele tausend Arten, um Schaden anzurichten.

Dabei verhalten sie sich äußerst gewandt und schlau. Abwechselnd spielen sie die Rolle des Rationalisten und des Katholiken in einer derart gewandten Weise, daß sie jeden harmlos Denkenden mit Leichtigkeit zu ihrem Irrtum bekehren können. Auch läßt ihre Verwegenheit sie vor keinen Konsequenzen zurückschrecken. Mit frecher Stirn und kaltem Blut drängen sie sogar dazu. Dazu kommt noch ihr äußerst tätiges Leben, ihre ständige, eifrige Beschäftigung mit gelehrten Arbeiten aller Art und oft eine zur Schau getragene Sittenstrenge. Dies alles trägt um so leichter dazu bei, sich in ihnen zu täuschen. Mit ihren Fachstudien sind sie schließlich an einem Punkt angekommen, an dem sie keine Autorität mehr anerkennen und sich keine Beschäftigungen mehr gefallen lassen wollen. Auf diese Weise haben sie ihr eigenes Gewissen getäuscht und möchten das Wahrheitsdrang nennen. In Wirklichkeit handelt es sich dabei nur um Stolz und Hartnäckigkeit. Man sollte dabei fast an jedem Heilmittel zweifeln.

Wir hatten gehofft, daß Wir diese Männer doch noch zur Besinnung bringen könnten. So haben Wir sie zuerst mit väterlicher Milde behandelt, dann mit Strenge; schließlich sahen Wir Uns gezwungen, öffentlich gegen sie einzuschreiten. Euch ist bekannt, ehrwürdige Brüder, daß alle Mühen vergeblich waren. Kaum hatten sie für einen Augenblick den Nacken gebeugt, erhoben sie ihn erneut mit noch größerer Kühnheit. Wenn es sich nur um sie handeln würde, könnte man dies vielleicht durchgehen lassen. Da jedoch der katholische Glaube selbst gefährdet ist, wäre es eine große Sünde, wenn wir noch länger Schweigen würden. Wir müssen reden und ihnen vor der gesamten Kirche die Maske vom Gesicht reißen, die doch ihr wahres Wesen nur halb verhüllt.

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Offline Andreas777

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Re:Papst Pius X.: Enzyklika »Pascendi Dominici gregis«
« Antwort #2 am: 22. Februar 2011, 17:55:02 »
4. Die Modernisten – so werden sie im allgemeinen sehr richtig bezeichnet – gebrauchen den schlauen Kunstgriff, ihre Lehren nicht systematisch und einheitlich, sondern stets nur vereinzelt und ohne Zusammenhang vorzutragen. Dadurch erwecken sie den Anschein des Suchens und Tastens, während sie davon fest und entschieden überzeugt sind. Deshalb ist es gut, ehrwürdige Brüder, diese Lehren zunächst im Überblick darzustellen, um aufzuzeigen, in welchem Zusammenhang sie stehen. Erst danach ist es angebracht, nach dem Grund des Übels zu suchen und die Mittel vorzuschreiben, durch welche das Unheil abgewendet werden kann.

5. Um aber in dieser schwierigen Frage schrittweise vorzugehen, merken Wir an dieser Stelle zunächst an, daß jeder Modernist sozusagen mehrere Rollen in einer Person spielt. Er ist Philosoph, Gläubiger, Theologe, Historiker, Kritiker, Apologet und Reformator. Diese Rollen müssen gut unterschieden werden, wenn man das System richtig verstehen und die Prämissen und Konsequenzen ihrer Lehren durchschauen will.

6. Beginnen wir zunächst mit der Philosophie. Das Fundament der Religionsphilosophie setzen die Modernisten in jene Lehre, die man gemeinhin Agnostizismus nennt. Ihr zufolge ist der menschliche Verstand gänzlich eingeschlossen von den Phänomenen, das heißt: von den Dingen, die in Erscheinung treten, und von derjenigen Gestalt, in welcher sie in Erscheinung treten; deren Grenzen zu überschreiten, habe er weder Recht noch Macht. Darum sei er auch nicht imstande, sich zu Gott erheben, noch dessen Existenz – auf welche Weise auch immer – aus den sichtbaren Dingen zu erkennen. Von hieraus wird argumentiert, daß Gott in keiner Weise unmittelbar Gegenstand der Wissenschaft sein könne; was aber die Geschichte betreffe, so sei Gott keinesfalls als geschichtliches Subjekt zu betrachten. – Dies vorausgesetzt, wird jedermann leicht durchschauen, was dann aus der natürlichen Theologie, was aus den Beweggründen für die Glaubwürdigkeit, was aus der äußeren Offenbarung werden muß. All das nämlich fegen die Modernisten vollständig hinweg und verbannen es zum Intellektualismus, den sie ein lächerliches, vor langer Zeit untergegangenes System nennen. Sie stören sich auch nicht daran, daß die Kirche solche Ungeheuerlichkeiten klar und eindeutig verurteilt hat.

Das Vatikanische Konzil bestimmte: Wenn jemand behauptet, der eine wahre Gott, unser Schöpfer und Herr, könne aus den Geschöpfen durch das Licht der menschlichen Vernunft nicht mit Sicherheit erkannt werden, so sei er im Banne4. Ferner: Wenn jemand behauptet, es sei nicht möglich oder nicht gut, daß der Mensch durch göttliche Offenbarung über Gott und den ihm schuldigen Kult belehrt wird, so sei er im Banne5. Schließlich: Wenn jemand behauptet, die göttliche Offenbarung könne nicht durch äußere Zeichen beglaubigt werden, so daß man deshalb nur durch die eigene Erfahrung oder durch eine besondere Erleuchtung zum Glauben bestimmt werden kann, der sei im Banne6.

Wie nun ein Modernist vom rein negativen Agnostizismus zum wissenschaftlichen und historischen Atheismus gelangt, also zu einer positiven Leugnung, und nicht weiß, ob Gott in die Weltgeschichte eingegriffen hat oder nicht, und mit welchem Recht er nun die Schlußfolgerung ziehen darf, die Geschichte so erklären zu müssen, als ob Gott tatsächlich nicht eingegriffen habe, ist schwer verständlich. Trotzdem steht es für die Modernisten durchaus fest, daß die Wissenschaft und die Geschichte keinen Gott kennen dürfen. In ihrem Bereich gibt es nur Phänomene, die für Gott und göttliche Dinge absolut keinen Platz haben. Daraus wird man bald eindeutig erkennen, was diese bodenlose Doktrin aus der heiligsten Person Christi, aus den Geheimnissen Seines Lebens, Seines Leidens sowie aus Seiner Auferstehung und Seiner Himmelfahrt macht.

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Offline Andreas777

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Re:Papst Pius X.: Enzyklika »Pascendi Dominici gregis«
« Antwort #3 am: 24. Februar 2011, 14:00:57 »
7. Der Agnostizismus bildet jedoch nur den negativen Teil der modernistischen Lehre. Der positive Teil wird vitale Immanenz genannt. Der Übergang von einem zum anderen Teil besteht darin, daß sowohl die natürliche als auch die übernatürliche Religion, wie jede andere Tatsache auch, einer Erklärung bedarf. Nachdem man jedoch die natürliche Theologie beseitigt, durch Leugnung der Beweggründe des Glaubens zur Offenbarung den Weg versperrt und selbst jede äußere Offenbarung zu einer Unmöglichkeit gemacht hat, sucht man außerhalb des Menschen vergeblich nach einer Erklärung. Sie muß sich also im Menschen selbst finden. Da die Religion eine Lebensäußerung ist, kann die Erklärung nur im Leben des Menschen liegen. Daher kommt das Prinzip der religiösen Immanenz. Für jedes Lebensphänomen, zu dem nach dem Gesagten auch die Religion zählt, liegt der letzte Grund in einem gewissen Bedürfnis oder Antrieb. Nehmen wir jedoch das Leben im engeren Sinne, dann ist der Beginn eine Bewegung des Herzens, das Gefühl. Gott ist der Gegenstand der Religion. Daher ergibt sich die Schlußfolgerung, daß der Glaube, der den Beginn und die Grundlage einer jeden Religion darstellt, aus einem tiefen, innerlichen Gefühl bestehe, welches im Bedürfnis nach dem Göttlichen seinen Ursprung finde. Dieses Bedürfnis nach dem Göttlichen könne jedoch eigentlich nicht in den Bereich des Bewußten gehören, da es sich nur unter besonders günstigen Bedingungen rege. Vielmehr verbleibe es zunächst unterhalb des Bewußtseins. Der aus der modernen Philosophie hierfür ausgeliehene Ausdruck lautet: im Unterbewußtsein. Dort verberge sich auch seine Wurzel, die wir nicht fassen können.

Sollte jemand fragen, wie dieses Bedürfnis nach dem Göttlichen, welches der Mensch in sich verspüren soll, zur Religion wachse, dann antworten die Modernisten so: Wissenschaft und Geschichte seien, sagen sie, von zwei Grenzen eingeschlossen: von einer äußeren, nämlich der sichtbaren Welt; und von einer inneren, dem Bewußtsein. Wenn eine dieser Grenzen erreicht ist, führe kein Weg mehr weiter, denn jenseits liege das Reich des Unerkennbaren. Angesichts dieses Unerkennbaren, ob es nun außerhalb des Menschen liege und jenseits der sichtbaren Natur oder ob es innerhalb im Unterbewußtsein ruhe, errege das Bedürfnis nach dem Göttlichen in einem schon der Religion zugeneigten Gemüt ein besonderes Gefühl, so wie es der Fideismus will, ohne daß dabei ein Urteil der Vernunft vorausgehe. In diesem Gefühl ist aber die göttliche Realität als sein Gegenstand und ebenso als seine letzte Ursache enthalten. An dieser Stelle tritt der Mensch in Wechselwirkung mit Gott. Dieses Gefühl nennen die Mondernisten den Glauben. Für sie bedeutet dieses Gefühl den Anfang der Religion.

.....usw...siehe>>  ;uhhjz

http://www.domus-ecclesiae.de/magisterium/pascendi-dominici-gregis.teutonice.html
Perdiger 1
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Offline kleineMaria

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Demonstration gegen den Papstbesuch in Deutschland
« Antwort #4 am: 27. Februar 2011, 15:49:19 »
Der Beitrag wurde von mir gelöscht und in den neuen Thread "Papst besucht Deutschland" verschoben!


KleinesLicht
« Letzte Änderung: 28. Februar 2011, 00:34:56 von KleinesLicht »
Der Herr segne dich
und behüte dich.
der Herr lasse sein Angesicht
über dir leuchten
und sei dir gnädig.
Der Herr wende sein Angesicht
dir zu und schenke dir Heil.

4. Mose 6,24

Robert

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Re:Papst Pius X.: Enzyklika »Pascendi Dominici gregis«
« Antwort #5 am: 27. Februar 2011, 19:02:41 »
Daß die Wut der Hölle so stark ist, kann man auch positiv werten. Diese Leute haben im wahrsten Sinne des Wortes eine Heidenangst, der heilige Vater könnte bei seinem Besuch in Deutschland Sympathien sammeln. Obwohl sich die Kirche ganz besonders in Deutschland nicht gerade in bester Verfassung präsentiert, ist sie offenbar immer noch eine (geistige) Macht, die man fürchten muß.

Dieses ganze geplante Theater stößt Menschen eher ab, als daß es sie beeindruckt, und zwar auch Menschen, die nicht gläubig sind, sich aber ein Gefühl für Anstand und Würde bewahrt haben.

Der Papst ist ja auch Staatsoberhaupt, und als Staatsoberhaupt wird er ehrenvoll empfangen.

Laßt diese Protestierer sich doch entlarven, laßt sie beweisen, daß sie von guter Erziehung rein gar nichts mitbekommen haben. Wahrscheinlich sogar halten sie gute Erziehung ohnehin für eine entbehrliche Sekundärtugend. Wer außer Abtreibung, Anbetung des Sex-Gottes und Kondomen nichts zu bieten hat, erweist sich auch bei etwas kritischeren Nichtgläubigen als hohle Trommel. Möglicherweise geht dieser Schuß nach hinten los.

Inzwischen beklagen zum Beispiel auch Homosexuelle, daß diese groteske, widerliche und abstoßende Show bei den CSD-Paraden nicht für ihre Sache wirbt, sondern eher das Gegenteil bewirkt.

 

La Salette 1846



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