Franz von SalesEin Mann fragte ihn lauernd: "Was würden Sie tun, wenn ich Sie auf die rechte Wange schlage?" Der Heilige antwortete lächelnd: "Mein Freund, ich weiß, was ich tun sollte, nicht, was ich tun würde."
Eine Frau fragte den Bischof, ob schminken erlaubt sei. Er meinte: "Es gibt fromme Leute, die sagen nein, andere sagen ja, ich schlage daher einen Mittelweg vor: Schminken Sie doch nur eine Wange." (Keine Sorge, das hat er nicht ganz ernst gemeint. Im Gegenteil, man weiß von ihm, dass er gegenüber strengen Müttern das Verlangen der Töchter nach Kosmetik verteidigte . . .)
Bernadette von LourdesEine Schwester ertappte Bernadette, wie sie vor einer Statue des heiligen Josef zu Maria betete, und tadelte sie: "Sie sind ja ganz zerstreut!" Darauf Bernadette: "Das macht nichts, die beiden sind ein Herz und eine Seele, und im Himmel gibt es ohnehin keine Eifersucht."
Bernadette musste einer Kranken die Augen eintropfen. Diese begann darauf hin zu weinen. Bernadette lachte: "Ich gebe Ihnen einen Tropfen – und Sie geben mir so viele Tropfen zurück!"
Ein Bischof besuchte die damals kranke Bernadette. Er dachte, sie sei eine Heilige und wollte seine kleine rote Bischofs-Mütze ("Pileolus") durch ihre Berührung zu einer Reliquie machen. Darum ließ er sie auf ihre Bettdecke fallen in der Hoffnung, sie würde sie ihm zurückgeben. Als sie dazu keine Anstalten machte, sagte er schließlich: "Schwester, wollen Sie mir nicht meinen Pileolus zurückgeben?" Daraufhin sie: "Exzellenz, ich habe nicht darum gebeten – Sie können ihn selbst nehmen."
Philipp NeriAls Jugendlicher im Internat kam er oft zu spät. Einmal fand er nicht aus dem Bett . . . und sein Erzieher ermahnte ihn: "Wenn es läutet, stell dir vor, du bist im Fegefeuer und Gott ruft dich . . ." Am nächsten Tag war er wieder verspätet und seinem Präfekten erklärte er das so: "Ja, ich dachte an das Fegefeuer. Dann aber sagte ich zu mir selbst: Du hast schon so viele Dummheiten gemacht, Du musst wohl länger im Fegefeuer bleiben – und da bin ich liegen geblieben..."
Einmal wurde der Heilige gerufen: Er sollte prüfen, ob eine bestimmte Schwester, die im Ruf der Heiligkeit stand, wirklich heilig sei. Die Aufgabe löste er so: Er wartete einen Tag ab, an dem es stark regnete. Dann ging er, durch Schmutz und Schlamm stapfend, zum Kloster, ließ die betreffende Schwester rufen und bat sie, ihm seine Schuhe zu säubern. Die "Heilige" lehnte empört ab . . . Lächelnd ging Philipp Neri wieder nach Hause.
Pfarrer von ArsDer Bischof wollte ihn zum Domherrn machen und brachte ihm daher den entsprechenden, kostbaren Umhang. Aber der Pfarrer wollte nicht – und verkaufte ihn für die Armen . . . Dem Bischof aber schrieb er: Er möge Verständnis haben und ihm einen neuen schicken, um ihn wieder verkaufen zu können. Aber da verstand der Bischof, und der Pfarrer wurde doch kein Domherr.
Ein beleibter Priester sagte zu dem Pfarrer von Ars: "Wenn es zum Sterben kommt, möchte ich mich an Ihrem Talar anhalten dürfen und mit in den Himmel gehen." Aber der Heilige wehrte ab: "Besser nicht, der Eingang ist so eng, dass wir zu zweit stecken bleiben würden."
Albertus MagnusDer große Gelehrte war klein von Wuchs. Bei einer Audienz beim Papst schaute es so aus, als knie er. Da forderte ihn der Papst auf, sich doch endlich zu erheben, aber Albertus antwortete: "Will Eure Heiligkeit gegen den Willen des Schöpfers kämpfen?"
Thomas MorusDas Gebet des Thomas Morus um Humor
"Schenke mir eine gute Verdauung, Herr, und auch etwas zum Verdauen. Schenke mir Gesundheit des Leibes, mit dem nötigen Sinn dafür, ihn möglichst gut zu erhalten. Schenke mir eine heilige Seele, Herr, die das im Auge behält, was gut ist und rein, damit sie im Augenblick der Sünde nicht erschrecke, sondern das Mittel findet, die Dinge wieder in Ordnung zu bringen.
Schenke mir eine Seele, der die Langeweile fremd ist, die kein Murren kennt, und kein Seufzen und Klagen, und lass nicht zu, dass ich mir zu viele Sorgen mache, um dieses sich breitmachende Etwas, das sich ich nennt.
Herr, schenke mir Sinn für Humor, gib mir die Gnade, einen Scherz zu verstehen, damit ich ein wenig Glück kenne im Leben, und anderen davon mitteile."
Thomas Morus wurde zur Hinrichtung gebracht. Bevor er das Gerüst bestieg, wandte er sich an einen der Männer und bat ihn, ihm beim Hinaufsteigen behilflich zu sein: "Beim Herunter wird das nicht mehr nötig sein." Und als er seinen Kopf auf den Block legte, strich er den Bart auf die Seite mit der Bemerkung: "Der hat doch nichts angestellt..."
Teresa von AvilaAls es ihr einmal auf einer Reise sehr schlecht ging, blickte sie zum Himmel auf: "Herr, mich wundert nicht, dass du so wenig Freunde hast – so wie du sie behandelst."
Getadelt, weil sie, eine fromme Frau, sich die Trauben sichtlich schmecken ließ, antwortete sie trocken: "Ich glaube nicht, dass Gott etwas so Gutes wie Trauben nur für Sünder gemacht hat."
Eine Variante der Geschichte geht so: Getadelt, weil sie ein Rebhuhn aß, wies sie ihren Kritiker mit dem berühmten Satz zurück: "Wenn Fasten, dann Fasten, wenn Rebhuhn, dann Rebhuhn."
Erzählt wird auch, Teresa habe einen einflussreichen Mann um einen Gefallen gebeten und dieser wollte statt eines Honorars nur die Erlaubnis, sie auf die Wange zu küssen: Teresa meinte, so billig habe sie noch nie etwas bekommen – ohne Lachen?
Diskussionen über die Frage, wo man sie bestatten solle, wehrte sie lachend ab: "Viele Missionare sind im Magen von Menschenfressern gelandet und der Friedhof mancher Märtyrer war der Magen eines wilden Tieres . . . also wozu reden?"
Teresa lag auf dem Sterbebett, die Schwestern bereiteten alles vor, unter anderem ein geweihte Kerze und einen Ständer. Teresa lachte: "Wenn der Herr mich holt, werdet ihr mir die Kerze mitgeben, aber bitte nicht den Ständer, er ist zu hässlich . . ."
Padre PioEine Frau hörte, wie ein Besuch – ein "Doktor" – bei P. Pio angekündigt wurde. Da drehte sie nochmals um und bat: Kann er nicht meine Tochter untersuchen, sie ist so krank? P. Pio schüttelte den Kopf: "Leider, er ist Doktor der Philosophie." Enttäuscht wandte sich die Frau ab: "Philosophie? Krankheiten gibt es . . . Aber daran leidet meine Tochter nicht."
"Am Abend schließt Petrus die Himmelstür. Da kommt die Mutter Gottes und öffnet alle Fenster."
Leo XIII.Einen Maler, der ein etwas verunglücktes Bild von ihm anfertigte, bat der Papst, darunter zu schreiben: "Mattäus 14, 27 – Leo XIII." Der Mann ging heim und schaute nach. Dort steht: "Fürchtet euch nicht, ich bin es!"
Einem Mann, der mit seinen Wünschen zum 95. Geburtstag den Wunsch verband, ihm auch noch zum Hundertsten beglückwünschen zu können, antwortete der Papst: "Warum nicht? Sie sind doch noch jung!"
Pius X.Ein Kardinal traf den Papst an, wie er gerade einen Knopf annähte. Er war verblüfft, aber der Papst erwiderte: "Wieso, ich bin doch ein geborener Schneider (italienisch: Sarto)? Wundern sollte man sich nur darüber, wie ich mir Nadel und Faden besorgt habe."
Benedikt XIV.Den Vorschlag, die Fastenzeit in vier Abschnitten auf das Jahr zu verteilen, wies der Papst zurück: "Wie ich die Leute kenne, würden sie viermal Fasching feiern und nie fasten."
Johannes XXIII."Einmal kam der Nuntius Roncalli neben eine etwas gewagt gekleidete Frau zu sitzen. Er schien es nicht zu bemerken. Am Ende des Mahles reichte er ihr einen Apfel und, als sie abwehrte, sagte er: "Nehmen Sie nur, auch Eva bemerkte erst, als sie den Apfel gegessen hatte, dass sie unbekleidet war."
Im Vorbeigehen hörte Erzbischof Roncalli, wie zwei Mönche abfällige Bemerkungen über ihn machten: "Wie kann ein so dicker Prälat durch die enge Pforte des Himmels gelangen . . ?" Roncalli drehte sich um: "Gott, der mir das Bäuchlein wachsen ließ, wird dafür sorgen, dass ich auch durch das Nadelöhr komme."
Er war Papst geworden und sah zum ersten Mal die Besuchermengen: "So viele Leute! Lasst mir doch Zeit, den Papstberuf zu lernen."
Er sagte: "Papst kann jeder werden, der Beweis bin ich!"
Zu seinen Leuten sagte er: "Ich bin kein bedeutender Papst, wie meine Vorgänger, ich bin nicht schön, schaut meine Ohren an, aber ihr werdet es gut bei mir haben."
"Applaudiert nicht, dann können wir uns länger unterhalten."
Nach dem Zeremoniell sollte der Papst allein essen. Er wehrte sich: "Wie ein bestrafter Seminarist! Ich habe in der Bibel gelesen: Jesus aß gerne in Gesellschaft!"
Als man ihm eine Briefmarke mit seinem Bild vorlegte, meinte er: "Dass ich nicht schön bin, weiß ich, aber dass ich so hässlich bin, habe ich auch nicht gewusst."
Eine Schwester stellte sich ihm als "Oberin der heiligen Dreifaltigkeit" vor. Daraufhin der Papst: "Ich bin nur der Stellvertreter vom Sohn!"
Als er, selbst 77 Jahre alt, den Kardinälen das Konzil ankündigte, rief ein 80jähriger begeistert: "Ich helfe Ihnen!" Darauf der Papst: "Es wird viel Arbeit sein, überlasst es uns Jungen."
Als er in Gedanken an das Konzil nicht einschlafen konnte, sagte er zu sich selbst: "Giovanni, wer regiert die Kirche, du oder der hl. Geist? Also schlafe, Giovanni."
"Mein Schutzengel sagt mir oft: Giovanni, nimm dich nicht so wichtig!"
Für die Papstmesse gab es die Vorschrift besonderer Ehrungen für den Papst. Johannes XXIII. wollte, dass diese unterlassen werden. Aber einer der Ministranten wehrte sich: "Ich werde Schwierigkeiten mit dem Zeremoniar bekommen." Darauf der Papst: "Sag ihm: Ich und der Papst haben diese Sonder-Ehrungen abgeschafft."
Johannes Paul II.Zu Ehren des Papstes aus Polen mühte sich ein Prälat, polnisch zu lernen. Stolz auf das, was er gelernt hatte, überraschte er den Papst eines Tages mit dem Satz: "Wie geht es dem Hündchen heute?" Der Papst lachte nur: "Wau, wau!"
Mutter AngelikaVon Mutter Angelika – der amerikanischen Ordensfrau, die eine Fernseh-Station aufgebaut hat – wird folgende Anekdote erzählt: Ein Mann erzählte ihr von seiner Bekehrung, meinte aber, er könne nicht katholisch werden, weil es in der Kirche so viele Heuchler gebe. Mutter Angelika zerstreute sein Bedenken: "Tun Sie es ruhig, auf einen Heuchler mehr oder weniger in der Kirche kommt es auch nicht mehr an . . ."
Mutter TeresaBeeindruckt von dem, was er sah, sagte ein Mann zu Mutter Teresa: "Nicht um viel Geld würde ich Ihre Arbeit tun wollen, Mutter Teresa." Darauf sie: "Ich auch nicht!"
Don BoscoVielleicht wegen seiner rätselhaften Träume – jedenfalls, das Gerede, Don Bosco sei nicht ganz normal, verstärkte sich und so wollte man ihn untersuchen lassen. Don Bosco hielt gerade Religionsunterricht, als zwei hohe Geistliche in einer geschlossenen Kutsche vorfuhren und ihren Mitbruder zu einer Spazierfahrt einluden.
Einer der beiden öffnete den Kutschenschlag und drängte Don Bosco einzusteigen. Aber der erkannte die Falle: Von innen konnte man die Tür nicht mehr öffnen! Don Bosco machte gute Miene zu dem bösen Spiel und sagte: "Gerne komme ich mit, aber nach Ihnen!" Da er sich weigerte, zuerst einzusteigen, gaben die Herren nach, schließlich wollten sie ihren Plan nicht missglücken lassen. Aber kaum waren sie eingestiegen, warf Don Bosco den Kutschenschlag zu und rief dem Kutscher zu: "Schnell, in die psychiatrische Klinik, die beiden werden dort erwartet."
Da half nichts, die beiden wurden hingebracht. Da sie außer sich vor Aufregung und Zorn waren, hielt man sie tatsächlich fest, bis der Kaplan das Missverständnis klärte und sie freigelassen wurden. Natürlich waren sie beleidigt, aber, es ist kaum zu glauben, später wurden sie Freunde Don Boscos und einer von ihnen schloss sich sogar seiner Gemeinschaft, den Salesianern an . . .
Quelle: http://www.kirchen.net/bischof/laun/launheiteres.htm