Autor Thema: "Katechese, denn ein selbstgemachter Glaube ist wertlos."  (Gelesen 3234525 mal)

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Re: "Katechese, denn ein selbstgemachter Glaube ist wertlos."
« Antwort #9080 am: 08. August 2021, 08:20:01 »
DIE GEBURT DER JUNGFRAU MARIA

in den Schriften von Maria Valtorta, "Der Gottmensch", Bd.1

Ich sehe Anna in den Blumen- und Gemüsegarten hinausgehen. Sie stützt sich auf den Arm einer Verwandten, wie mir scheint; denn die Frau sieht ihr sehr ähnlich. Sie ist hochschwanger und offenbar sehr
müde; vielleicht auch wegen der Schwüle, die sehr jener gleicht, die mich umgibt.

Obwohl der Garten schattig ist, ist die Luft doch glühend heiß, ja erdrückend. Eine Luft, die man zerschneiden könnte wie einen weichen Teig, so dicht scheint sie zu sein unter dem erbarmungslos blauen Himmel. Es muss schon seit längerer Zeit nicht mehr geregnet haben, denn die Erde ist dort, wo sie nicht bewässert wird, buchstäblich zu feinstem, fast weißem Staub geworden. Das Weiß neigt leicht zu einem schmutzigen Rosa, während der Boden dort, wo er bewässert wird, dunkelbraun bis rot ist; so am Fuß der Bäume, längs der kleinen Beete, auf denen reihenweise Gemüse wächst, und um die
Rosenstöcke, den Jasmin und andere Blumen und Blümchen, die es besonders vorne gibt und entlang der schönen Laube, die den Gemüsegarten in zwei Teile teilt, bis zum Beginn der Felder, deren Hafer
schon geerntet worden ist. Auch das Gras am Rand des Besitztums ist trocken und spärlich. Nur am äußersten Ende, dort wo sich eine Hecke aus wildem Weißdorn befindet, der schon fast ganz der Rubine seiner kleinen Früchte beraubt ist, dort ist das Gras grüner und dichter, und dort weiden, bewacht von einem Hirtenknaben, einige Schafe auf der Suche nach Futter und Schatten.

Joachim macht sich an den Beeten und an den Olivenbäumen zu schaffen. Er hat zwei Männer um sich, die ihm helfen. Wenn er auch schon alt ist, so ist er dennoch flink und arbeitet mit Freude. Sie öffnen kleine Dämme an den Grenzen eines Feldes, um den durstigen Bäumen Wasser zuzuleiten. Und das Wasser bahnt sich einen Weg, plätschert zwischen Kräutern und trockener Erde dahin und breitet sich in den Wendungen aus, die für einen Augenblick gelbes Kristall zu sein scheinen, dann aber zu dunklen Rinnen feuchter Erde werden, rings um die Rebstöcke und die schwerbeladenen Olivenbäume.

Langsam geht Anna durch die schattige Laube, unter der goldgelbe Bienen gierig nach dem Saft der blonden Beeren fliegen, auf Joachim zu, der ihr, sobald er ihrer ansichtig wird, entgegeneilt.

»Bis hierher bist du gekommen?«

»Das Haus ist heiß wie ein Ofen.«

»Und du leidest darunter.«

»Das Leiden der letzten Stunden einer Schwangeren. Es ist das Leiden aller: Menschen und Tiere. Erhitze dich nicht zu sehr, Joachim!«

»Der so lange erwartete Regen, der seit drei Tagen schon nahe scheint, ist noch nicht gekommen, und die Flur verbrennt. Es ist gut für uns, dass die Quelle so nahe ist, und so reich an Wasser. Ich habe die Kanäle geöffnet. Eine kleine Erleichterung für die Bäume mit ihren welken und staubbedeckten Blättern; aber genug, um sie am Leben zu erhalten. Wenn es nur regnete! . . . «

Joachim blickt mit der Sorge des Landwirts forschend zum Himmel auf, während Anna sich müde Luft zufächelt mit einem getrockneten Palmblatt, das von
vielfarbigen Fäden, die es steif halten, durchflochten ist.

Die Verwandte sagt:

»Dort, jenseits des hohen Hermon steigen schnell dahinziehende Wolken auf. Nordwind; er bringt Frische und vielleicht etwas Regen.«

»Seit drei Tagen weht er so; aber dann lässt er beim Aufgehen des Mondes wieder nach. So wird es auch heute sein«, sagt Joachim entmutigt.

»Kehren wir ins Haus zurück. Auch hier kann man nicht atmen . . . « sagt Anna, die aufgrund einer Blässe, die ihr Gesicht befallen hat, olivenfarbiger als gewöhnlich erscheint.

»Hast du Schmerzen?«

»Nein. Ich fühle den großen Frieden, den ich im Tempel empfunden habe, als ich Erhörung fand; ich habe ihn auch gefühlt, als ich wusste, dass ich Mutter werde. Es ist wie eine Ekstase. Ein sanfter Schlaf des Körpers, während der Geist aufjubelt und in einem Frieden schwelgt, für den es auf menschlicher Ebene keinen Vergleich gibt. Ich habe dich lieb, Joachim, und als ich in dein Haus einzog und mir sagte: „Ich bin die Braut eines Gerechten“, hatte ich ein Gefühl des Friedens und ebenfalls, sooft deine tätige Liebe sich um deine Anna sorgte. Aber der jetzige Friede ist von anderer Art. Schau: ich glaube, dass es ein Friede ist, wie der sich ölartig ausbreitende und lindernde Friede, den der Geist Jakobs, unseres Vaters, nach seinem Traumgesicht von den Engeln empfand [Gen 28,12]; oder besser noch: er ähnelt dem freudigen Frieden der beiden Tobias, nachdem Rafael sich ihnen geoffenbart hatte [Tob 12]. Je mehr ich mich in ihn
vertiefe und ihn genieße, um so mehr wächst er. Es ist, als erhöbe ich mich in die blauen Räume des Himmels . . . Ich weiß nicht warum, aber seit ich in mir diese friedliche Freude habe, vernehme ich einen Gesang in meinem Herzen: den des alten Tobias [Tob 13,1–13].
Mir ist, als sei er für diese Stunde geschrieben worden . . . für diese Freude . . . für das Land Israel, dem sie zuteil wird . . . für Jerusalem, die Sünderin, der nun verziehen wird . . . aber . . . lächelt nur über das irre Reden einer Mutter . . . aber wenn ich sage: „Danke dem Herrn für seine Wohltaten und preise den Herrn, den Ewigen, damit er in dir sein Zelt wieder erbaue!“, dann denke ich, dass der, der in Jerusalem das Zelt des wahren Gottes wieder erbauen wird, das
Geschöpf ist, das bald geboren wird . . . Ich meine auch, dass nicht so sehr von der heiligen Stadt als vielmehr von meinem Kind das Schicksal vorausverkündet wird, wenn es im Lobgesang heißt: „Du wirst in hellem Licht erstrahlen, alle Völker der Erde werden sich vor dir niederwerfen, die Nationen werden zu dir kommen und dir Geschenke bringen, sie werden in dir den Herrn anbeten und dein
Land heilig heißen; denn in dir werden sie den Großen Namen anrufen. Du wirst glücklich sein in deinen Söhnen, denn alle werden gesegnet sein und sich um den Herrn versammeln. Selig, die dich lieben und sich an deinem Frieden erfreuen! . . . “ Und die erste, die
sich freut, bin ich selbst, die selige Mutter . . . «

Anna entflammt sich bei diesen Worten und wechselt mehrmals Farbe wie ein Wesen, das aus dem Mondlicht zu einem großen Feuer getragen wird und umgekehrt. Sanfte Tränen rollen ihr über die
Wangen herab; sie beachtet sie nicht in ihrer Freude.

Inzwischen kehrt sie zwischen dem Gemahl und ihrer Verwandten, die beide bewegt schweigen und lauschen, zum Haus zurück. Sie beeilen sich, denn die Wolken, die von einem starken Wind getrieben werden, kommen rasch näher und breiten sich am Himmel aus, und die Ebene wird dunkel und erschaudert in der Ankündigung des Gewitters. Als sie an der Schwelle des Hauses ankommen, durchfurcht ein erster hellzuckender Blitz den Himmel, und das Grollen des Donners ertönt wie das Schmettern einer riesigen Pauke, das sich in das Trommeln der ersten Tropfen auf die dürren Blätter mischt.

Alle treten ein, und Anna zieht sich zurück, während Joachim, von seinen Helfern eingeholt, an der Türe über den so lange erwarteten Regen zu sprechen beginnt, der ein wahrer Segen für das durstige Land ist. Aber die Freude verwandelt sich in Furcht, denn es
kommt ein heftiges Unwetter mit Blitzen und hagelbeladenen Wolken.

»Wenn die Wolke platzt, werden die Weinstöcke und die Olivenbäume wie im Mörser zerstampft. Wir Ärmsten!«

Noch eine andere Angst befällt Joachim: für seine Gattin ist die Stunde gekommen, da ihr Kind das Licht der Welt erblicken soll. Die Verwandte versichert ihm, dass Anna tatsächlich nicht leidet. Aber er bleibt unruhig, und jedes Mal, wenn die Verwandte oder andere Frauen, unter denen sich auch die Mutter des Alphäus befindet, aus der Kammer Annas herauskommen und mit warmem Wasser, Decken und Linnen, die sie am hellflackernden Feuer der geräumigen Küche erwärmt haben, dorthin zurückkehren, geht er hin und erkundigt sich, lässt sich aber durch ihre Versicherungen nicht beruhigen. Auch das Fehlen von Schmerzensschreien macht ihm Sorge. Er sagt:

»Ich bin ein Mann und habe nie eine Geburt gesehen; aber ich erinnere mich gehört zu haben, dass das Fehlen von Geburtswehen verhängnisvoll ist.«

Die Nacht bricht infolge des außergewöhnlich heftigen Gewitters verfrüht herein. Wassergüsse, Winde, Blitze, alles stellt sich ein; doch nicht der Hagel, der sich anderswo entladen hat.

Einer der Burschen weist auf die Heftigkeit des Gewitters hin und bemerkt:

»Es scheint, dass Satan mit all seinen Dämonen aus der Hölle herausgekommen ist. Schau, welch schwarze Wolken! Riechst du, welch ein Schwefelgeruch in der Luft liegt und hörst du das
Pfeifen und Zischen, die Klagestimmen und die Flüche? Wenn er es ist, dann rast er heute Abend ganz schön!«

Der andere Bursche lacht und sagt:

»Es muss ihm eine große Beute entgangen sein, oder Michael hat ihn mit einem neuen Blitz Gottes getroffen und ihm Hörner und Schwanz abgeschnitten und verbrannt.«

Eine Frau kommt und ruft:

»Joachim, sie hat gerade geboren! Alles ging schnell und glücklich vonstatten!«

Und sie verschwindet wieder mit einem Krüglein in der Hand.

Das Unwetter bricht in sich zusammen nach einem lauten und so heftigen Blitzschlag, dass es die drei Männer gegen die Wand wirft und an der Frontseite des Hauses im Boden des Gartens zur Erinnerung ein schwarzes, rauchendes Loch bleibt. Während im Zimmer Annas ein Wimmern hörbar wird, das dem Klagen eines Turteltäubchens gleicht, das zum ersten Mal nicht mehr piepst, sondern gurrt, breitet ein gewaltiger Regenbogen seinen Halbkreis über die ganze Breite des Himmels aus. Er steigt auf oder scheint wenigstens aufzusteigen von der Höhe des Hermon aus, der, von einem Sonnenstrahl geküsst, wie ein Alabasterblock in zartestem Rosaweiß leuchtet und sich in den klaren Septemberhimmel erhebt. Dann durchzieht der Farbenbogen die von aller Unreinheit gesäuberten Himmelsräume, überfliegt die Hügel von Galiläa und die Ebene, die im Süden zwischen zwei Feigenbäumen sichtbar wird, dann noch einen anderen Berg und scheint sich am äußersten Horizont niederzulassen, dort, wo eine graue Gebirgskette jede weitere Aussicht versperrt.

»Ein nie gesehenes Schauspiel!«

»Schaut, schaut!«

»Es scheint, als werde ganz Israel in einen Kreis zusammengeschlossen . . . und nun schaut! . . . da erscheint ein Stern, während die Sonne noch nicht verschwunden ist. Welch ein Stern! Er leuchtet
wie ein gewaltiger Diamant! . . . «

»Und der Mond dort, ein Vollmond, obwohl noch drei Tage bis dahin fehlen. Aber seht, wie er strahlt!«

Die Frauen kommen in festlicher Freude herbei, mit einem rosigen Kindlein in weißem Linnen. Es ist Maria, die Mutter! Eine ganz kleine Maria, so klein, dass sie
in den Armen eines Kindes schlafen könnte; eine Maria, nicht länger als ein Vorderarm, das Köpfchen wie aus leicht rosa gefärbtem Elfenbein und die winzigen Lippen, die nun nicht mehr weinen, karminrot; sie machen fast unmerkliche saugende Bewegungen, aber man kann sich kaum vorstellen, dass sie an der Mutterbrust saugen werden können. Das Näschen zwischen den beiden runden Bäckchen
ist winzig, und wenn man es sachte berührt, dann öffnen sich die Äuglein und lassen durch zwei unschuldige, blaue Pünktchen zwei Stückchen Himmel sehen. Die Äuglein unter den blonden Wimpern
schauen, ohne zu sehen. Auf dem runden Köpfchen bilden rötlichblonde Härchen einen zarten Flaum, der die Farbe eines gewissen, beinahe weißen Honigs hat. Die durchsichtigen Öhrchen gleichen zwei rosafarbenen Müschelchen. Und die Händchen, was sind das für winzige Dinge, die sich in die Luft heben und dann nach dem kleinen Mund greifen! Geschlossen, wie sie jetzt sind, gleichen sie zwei Knospen, die das Grün des Kelches abgestreift haben und am Aufbrechen sind . . . und nun, geöffnet . . . gleichen sie zwei Kameen aus rötlich angehauchtem Elfenbein. Die kleinen Händchen aus rosa schimmerndem Alabaster, mit fünf bleichen Granatplättchen als Fingernägel . . . wie können solche Händchen ein Meer von Tränen trocknen?

Und sieh, nun ist sie wieder in den Windeln und auf den Armen des irdischen Vaters, dem sie ähnelt. Eigentlich noch nicht. Vorerst ist sie nur der Entwurf eines Menschenkindes. Ich meine, dass sie ihm als Frau gleichen wird. Von der Mutter hat sie nichts. Vom Vater die Farbe der Haut und der Augen und sicher auch der Haare; denn wenn diese jetzt auch weiß sind, in der Jugend waren sie sicherlich blond, wie die Augenbrauen es bezeugen. Vom Vater hat sie auch die Gesichtsform, die aber feiner ausgearbeitet ist, da sie Frau und erhabene Frau ist; außerdem das Lächeln und den Blick, die Art und Weise, sich zu bewegen, und die Statur. Wenn ich an Jesus denke, wie ich ihn sehe, finde ich, dass Anna ihrem Enkelkind die Statur gegeben hat und die mehr elfenbeinartige Farbe der Haut. Maria besitzt nicht die imponierende Gestalt Annas, dieser hohen, geschmeidigen Palme, wohl aber die Anmut des Vaters.

Die Frauen sprechen noch vom Gewitter und von dem Wunder des Mondes, des Sternes, des ungeheuren Regenbogens, während sie mit Joachim hineingehen zur glücklichen Mutter und ihr das Kindlein wiederbringen.

Anna lächelt in Gedanken und spricht:

»Sie ist der Stern. Ihr Zeichen ist am Himmel erschienen. Maria, der Regenbogen des Friedens! Maria, mein Stern, Maria, strahlender Mond! Maria, unsere Perle!«

»Maria nennst du sie?«

»Ja, Maria, Stern und Perle, Licht und Frieden . . . «

»Aber dieser Name bedeutet auch Bitterkeit . . . Fürchtest du nicht, dass er ihr Unheil bringen könnte?«

»Gott ist mit ihr. Sie gehörte ihm, schon bevor sie lebte. Er wird sie führen auf ihren Wegen, und jede Bitterkeit wird sich in paradiesische Süße verwandeln. Jetzt gehöre deiner Mutter . . . noch ein wenig, bevor du ganz Gottes sein wirst . . . !«

Die Vision endet mit dem ersten Schlaf der Mutter Anna zusammen mit ihrem Kind Maria."

Bild: Lorenzo Ferri nach den Angaben Valtortas.

https://gloria.tv/post/broe6EtWj6TP3UwYkCPeKv7Zd
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Re: "Katechese, denn ein selbstgemachter Glaube ist wertlos."
« Antwort #9081 am: 09. August 2021, 22:07:20 »
Benedikt XVI.
Papst von 2005-2013
Generalaudienz vom 13. August 2008 (© Libreria Editrice Vaticana)

„Jesus ist auch hier mitten unter uns“

Wer betet, wird nie die Hoffnung verlieren, auch wenn er sich in schwierigen und, menschlich betrachtet, aussichtslosen Situationen befindet. Dies lehrt uns die Heilige Schrift und dies bezeugt uns die Geschichte der Kirche. Wie viele Beispiele ließen sich anführen für Situationen, in denen gerade das Gebet den Heiligen und dem christlichen Volk auf ihrem Weg Halt gegeben hat! Unter den Zeugnissen unserer Zeit möchte ich jene beiden Heiligen erwähnen, deren Gedenktage wir in diesen Tagen feiern: Teresia Benedicta a Cruce, Edith Stein, deren Fest wir am 9. August begangen haben, und Maximilian Maria Kolbe, dessen wir morgen, am Vortag des Hochfestes der Aufnahme der allerseligsten Jungfrau Maria in den Himmel, gedenken werden. Beide haben ihr irdisches Leben im Konzentrationslager Auschwitz mit dem Martyrium beschlossen. Ihr Leben könnte als Niederlage erscheinen, doch gerade in ihrem Martyrium erstrahlt der Glanz jener Liebe, die alle Finsternis des Egoismus und des Hasses überwindet. Dem hl. Maximilian Kolbe werden folgende Worte zugeschrieben, die er angesichts der damals wütenden nationalsozialistischen Verfolgung gesagt haben soll: „Der Hass ist niemals eine kreative Kraft, das kann allein die Liebe sein.“ […]

Am 6. August des nachfolgenden Jahres sagte Edith Stein drei Tage vor ihrem dramatischen Lebensende zu einigen Mitschwestern im holländischen Kloster Echt: „Ich bin auf alles gefasst. Jesus ist auch hier mitten unter uns. Bisher konnte ich sehr gut beten und aus vollem Herzen ausrufen: ‚Ave, Crux, spes unica‘“. Zeugen, die dem schrecklichen Massaker entkommen konnten, erzählten, dass Teresia Benedicta a Cruce, mit dem Gewand einer Karmelitin bekleidet, dem Tod selbstbewusst entgegenging. Sie unterschied sich dabei durch ihre friedvolle Haltung, ihre Gelassenheit und ihr ruhiges und aufmerksames Verhalten gegenüber den Bedürfnissen all ihrer Mitmenschen. Das Gebet war das eigentliche Geheimnis dieser heiligen Mitpatronin Europas, die „auch nachdem sie im Frieden des kontemplativen Lebens bei der Wahrheit angekommen war, das Geheimnis des Kreuzes bis zum Letzten leben [musste]“ (Apostolisches Schreiben Spes aedificandi).
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Re: "Katechese, denn ein selbstgemachter Glaube ist wertlos."
« Antwort #9082 am: 11. August 2021, 16:52:26 »
Katechismus der Katholischen Kirche
§§ 1444, 1449, 1484 (© Libreria Editrice Vaticana)

„Alles, was ihr auf Erden lösen werdet, das wird auch im Himmel gelöst sein“ (Mt 18,18)

Indem der Herr den Aposteln seine eigene Vollmacht, Sünden zu vergeben, mitteilt, gibt er ihnen auch die Autorität, die Sünder mit der Kirche zu versöhnen. Dieser kirchliche Aspekt ihrer Aufgabe äußert sich vor allem im feierlichen Wort Christi an Simon Petrus: „Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein“ (Mt 16,19). Es steht „fest, dass jenes Amt des Bindens und Lösens, das Petrus gegeben wurde, auch dem mit seinem Haupt verbundenen Apostelkollegium zugeteilt worden ist (vgl. Mt 18,18; 28,16–20)“ (LG 22). […]

Die Absolutionsformel, die in der lateinischen Kirche verwendet wird, bringt die wesentlichen Elemente dieses Sakramentes zum Ausdruck: Der Vater des Erbarmens ist der Ursprung aller Vergebung. Er wirkt die Versöhnung der Sünder kraft des Pascha seines Sohnes und der Gabe seines Geistes durch das Gebet und den Dienst der Kirche: „Gott, der barmherzige Vater, hat durch den Tod und die Auferstehung seines Sohnes die Welt mit sich versöhnt und den Heiligen Geist gesandt zur Vergebung der Sünden. Durch den Dienst der Kirche schenke er dir Verzeihung und Frieden. So spreche ich dich los von deinen Sünden im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ […]

Christus handelt in jedem Sakrament. Er wendet sich an jeden Sünder persönlich: „Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!“ (Mk 2,5). Er ist der Arzt, der sich jedem Kranken einzeln zuwendet, der seiner bedarf (vgl. Mk 2,17), um ihn zu heilen. Er richtet alle Kranken auf und gliedert sie wieder in die brüderliche Gemeinschaft ein. Das persönliche Bekenntnis ist somit die bezeichnendste Form der Versöhnung mit Gott und der Kirche.
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Re: "Katechese, denn ein selbstgemachter Glaube ist wertlos."
« Antwort #9083 am: 13. August 2021, 20:07:46 »
Hl. Petrus Chrysologus (um 406-450)
Bischof von Ravenna, Kirchenlehrer
99. Predigt; PL 52,477 (in: La femme. Les grands textes des Pères de l’Église, coll. Ichtus, Lettres chrétiennes 12, Le Centurion-Grasset 1968, p. 286, rev.; ins Dt. trad. © Evangelizo)

„Dies ist ein tiefes Geheimnis“ (Eph 5,32)

„Im Herrn gibt es weder die Frau ohne den Mann noch den Mann ohne die Frau“, sagt der Apostel Paulus (1 Kor 11,11). […] Mann und Frau sind gemeinsam auf dem Weg ins Reich Gottes. Christus trennt sie nicht, er beruft gleichzeitig Mann und Frau, die durch Gott geeint und durch die Natur verbunden sind, indem er ihnen die Möglichkeit gibt, an den gleichen Gesten und Aufgaben in wunderbarem Einklang teilzunehmen. Durch das Band der Ehe macht Gott aus zwei Wesen eines und aus einem zwei, so dass jeder darin ein zweites Ich entdeckt, ohne seine Einzigartigkeit zu verlieren oder sich in der Zweiheit zu verwirren.

Aber warum weist Gott in den Bildern von seinem Reich dem Mann und der Frau eine solche Rolle zu? (vgl. Lk 13,18–21). Warum deutet er mit Hilfe von Beispielen, die schwach und unangemessen erscheinen mögen, eine solche Größe an? Liebe Brüder, hinter dieser Armut verbirgt sich ein kostbares Geheimnis. Mit den Worten des Apostels Paulus: „Dies ist ein tiefes Geheimnis; ich beziehe es auf Christus und die Kirche“ (Eph 5,32).

Diese Gleichnisse erinnern an das größte Projekt der Menschheit: Mann und Frau haben den Prozess der Welt beendet, der sich seit Jahrhunderten dahinzog. Adam, der erste Mann, und Eva, die erste Frau, werden vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse zum Feuer […] des Evangeliums geführt. […] Jene Münder, die durch die Frucht des vergifteten Baumes erkrankten, werden geheilt durch den wohltuenden Geschmack des Baumes des Heils, jenes Baumes mit dem Geschmack von Feuer, der das Gewissen entzündet, das der andere Baum hatte zu Eis erstarren lassen. Nacktheit hat hier ihre Wirkung verloren, sie ruft keine Scham mehr hervor: Mann und Frau sind ganz in Vergebung gekleidet.
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Re: "Katechese, denn ein selbstgemachter Glaube ist wertlos."
« Antwort #9084 am: 13. August 2021, 23:17:37 »
Die große Aufopferung an Gott Vater

Ewiger Vater im Himmel, Gott der unendlichen Liebe, Güte und Barmherzigkeit!
Durch das von Liebe ganz erfüllte, unbefleckte und schmerzensreiche Mutterherz Mariens opfere ich Dir in Vereinigung mit dem glorreichen Pflegevater Josef, allen Engeln und Heiligen, im Namen aller Menschen und der Armen Seelen, in jedem
Augenblick meines Lebens mit unaussprechlicher Liebe und Dankbarkeit und zur Sühne Deinen über alles geliebten Sohn Jesus Christus auf, mit Leib und Seele, mit Gottheit und Menschheit.
Ich opfere Dir auf, ewiger Vater, in unaussprechlicher Liebe und Dankbarkeit und zur Sühne das geliebte und gütigste, das verwundete und durchbohrte, das blutende und gebrochene Herz Jesu.
Ich opfere Dir auf, ewiger Vater, in unaussprechlicher Liebe und Dankbarkeit und zur Sühne alle siegreichen Wunden und Schmerzen Deines göttlichen Sohnes.
Ich opfere Dir auf, ewiger Vater, in unaussprechlicher Liebe und Dankbarkeit und zur Sühne die furchtbare Todesangst und Verlassenheit Deines göttlichen Sohnes am Ölberg und am Kreuz.
Ich opfere Dir auf, ewiger Vater, in unaussprechlicher Liebe und Dankbarkeit und zur Sühne das dornengekrönte Haupt Christi, den Sitz der göttlichen Weisheit, in Seiner unendlichen Schönheit und Herrlichkeit.
Nimm hin, ewiger Vater, auch das liebliche Antlitz Deiner über alles geliebten Tochter Maria, der immerwährenden Braut des Heiligen Geistes.
Nimm hin, ewiger Vater, die heiligen Tränen, Wunden und Schmerzen Mariä, ihre Tugenden, Verdienste und Vollkommenheiten.
Ich opfere Dir auf, ewiger Vater, in unaussprechlicher Liebe und Dankbarkeit und zur Sühne all die Liebe, mit der Dein göttlicher Sohn, die seligste Jungfrau Maria und alle Heiligen ihre Tugendwerke vollbracht haben.
Ich opfere Dir auf, ewiger Vater, in unaussprechlicher Liebe und Dankbarkeit und zur Sühne alle heiligen Meßopfer, die je gefeiert worden sind und noch gefeiert werden.
Ewiger, gütiger und barmherziger Vater im Himmel, nimm die vereinten Herzen Jesu und Mariens zur Sühne für die Sünden der ganzen Welt, zur Besänftigung Deines göttlichen Zornes, zur Verherrlichung der Heiligsten Dreifaltigkeit, zur Erleuchtung
des Heiligen Vaters, der Kardinäle, Bischöfe, Priester und Ordensleute, zur Erlösung aller Armen Seelen im Fegfeuer,
meiner Angehörigen, Freunde und Feinde.
Amen.
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Re: "Katechese, denn ein selbstgemachter Glaube ist wertlos."
« Antwort #9085 am: 14. August 2021, 22:47:29 »
Salvianus von Marseille (um 400-um 480)
Priester
Von der Weltregierung Gottes (De gubernatione Dei), 4. Buch, 9 (Bibliothek der Kirchenväter, München 1935; leicht angepasst)

„Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran!“

Gott selbst nämlich ist die Quelle und der Ursprung von allem; und weil wir in ihm, wie geschrieben steht, leben und uns bewegen und sind (vgl. Apg 17,28), haben wir von ihm auch jegliche Liebe empfangen, mit der wir unsere Kinder lieben. Denn die ganze Welt und das ganze Menschengeschlecht ist ein Kind seines Schöpfers. Und gerade durch diese Liebe, durch die er uns unsere Kinder lieben ließ, wollte er uns zu erkennen geben, wie sehr er seine Kinder liebe. Denn so wie wir lesen, dass „das Unsichtbare an ihm durch das Erschaffene erkannt und geschaut wird“ (Röm 1,20), so wollte er uns seine Liebe zu uns durch die Liebe zeigen, die er uns zu den unsrigen eingeflößt hat. Und wie er, so steht geschrieben, alles Väterliche (vgl. Eph 3,15) im Himmel und auf Erden nach sich selbst benannt haben wollte, so sollten auch wir seine Vaterliebe anerkennen.

Was aber spreche ich von Vaterliebe? Es ist ja noch viel mehr als Vaterliebe. Das beweist das Wort des Heilandes, der im Evangelium sagt: „Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für das Leben der Welt hingab“ (Joh 3,16). Aber auch der Apostel sagt: „Gott hat seines eigenen Sohnes nicht geschont, sondern ihn für uns alle hingegeben; wie sollte er mit ihm uns nicht alles gegeben haben?“ (Röm 8,32).
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« Antwort #9086 am: 14. August 2021, 23:08:51 »
𝗦𝗼 𝘀𝘁𝗮𝗿𝗯 𝗱𝗶𝗲 𝗝𝘂𝗻𝗴𝗳𝗿𝗮𝘂 𝗠𝗮𝗿𝗶𝗮 𝗻𝗮𝗰𝗵 𝗱𝗲𝗺 𝗵𝗹. 𝗝𝗼𝗵𝗮𝗻𝗻𝗲𝘀 𝘃𝗼𝗻 𝗗𝗮𝗺𝗮𝘀𝗸𝘂𝘀, 𝗗𝗼𝗸𝘁𝗼𝗿 𝗱𝗲𝗿 𝗞𝗶𝗿𝗰𝗵𝗲.

"Die Mutter Gottes starb nicht an Krankheit, denn sie hatte keine Erbsünde und mußte nicht die Strafe für die Krankheit erhalten. Sie starb nicht im Alter, weil sie nicht alt werden mußte, denn sie hatte nicht die Strafe für die Sünde der ersten Väter: alt zu werden und aus Schwäche zu enden. Sie starb an Liebe. Es war so sehr der Wunsch, in den Himmel zu gehen, wo ihr Sohn war, das diese Liebe sie sterben ließ.
Etwa vierzehn Jahre nach Jesu Tod, als sie bereits ihre ganze Zeit damit verbracht hatte, Kleinen und Großen die Religion des Erlösers zu lehren, als er so viele traurige Menschen getröstet und so vielen Kranken und Sterbenden geholfen hatte, ließ er die Apostel wissen, daß das Datum, von dieser Welt in die Ewigkeit zu gehen, nahe bevorsteht.
Die Apostel liebten sie als die freundlichste aller Mütter und eilten auf die Reise, um von ihren mütterlichen Lippen ihren letzten Rat und von ihren unantastbaren Händen ihren letzten Segen zu empfangen. Sie kamen an, und mit reichlich Tränen und auf den Knien küssten sie jene heiligen Hände, die sie so oft gesegnet hatten. Für jeden von ihnen hatte die ausgezeichnete Dame Worte des Trostes und der Hoffnung. Und dann, als eine, die in den ruhigsten Träumen schläft, schloß sie heilig die Augen, und ihre Seele, tausendmal gesegnet, schied in die Ewigkeit.
Die Nachricht verbreitete sich in der ganzen Stadt, und es gab keine Christin, die nicht an ihrem Körper, wie durch den Tod ihrer eigenen Mutter, zum Weinen gekommen wäre. Ihre Beerdigung glich eher einer Osterprozession als einem Begräbnis. Alle sangen Halleluja in der festen Hoffnung, daß sie nun einen mächtigen Beschützer im Himmel hätten, der für jeden der Jünger Jesu Fürsprache einlegen könnte. In der Luft lagen sehr weiche, aber starke Aromen, und es schien, als könnten wir jeden einzelnen hören, Harmonien von sehr sanfter Musik. Aber, Apostel Thomas, es war ihm nicht gelungen, rechtzeitig anzukommen. Als er ankam, waren sie bereits von der Beerdigung der Gottesmutter zurückgekehrt. "Petrus", sagte Thomas, "du kannst mir den großen Gefallen nicht verwehren, zum Grab meiner liebenswerten Mutter zu gehen und jenen heiligen Händen, die mich so oft gesegnet haben, einen letzten Kuß zu geben. Und Petrus akzeptierte. Sie alle gingen zum Heiligen Grab, und als sie nahe dran waren, begannen sie wieder sehr weiche Aromen in der Luft und harmonische Musik in der Luft zu spüren.
Sie öffneten das Grab und anstatt den Leichnam der Jungfrau zu sehen, fanden sie nur. . . eine große Menge sehr schöner Blumen.
Jesus Christus war gekommen, hat seine Gottesmutter von den Toten auferweckt und sie in den Himmel gebracht. Dies nennen wir die Himmelfahrt der Jungfrau Mariä.
Und wer von uns, wenn er die Macht des Sohnes Gottes hätte, hätte nicht dasselbe mit seiner eigenen Mutter getan?"

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Re: "Katechese, denn ein selbstgemachter Glaube ist wertlos."
« Antwort #9087 am: 14. August 2021, 23:21:59 »
AUFNAHME MARIAS IN DEN HIMMEL
aus „Der Gottmensch“, Bd. XII von Maria Valtorta
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Wieviele Tage sind wohl vergangen? Es ist schwierig, es mit Sicherheit zu sagen. Nach den Blumen zu schliessen, die den leblosen Körper umkränzen, könnte man glauben, es seien erst einige Stunden verflossen. Aber wenn man die Ölzweige sieht, auf denen die frischen Blumen liegen und deren Blätter schon ganz vertrocknet sind, und auch die anderen verwelkten Blumen, die wie Reliquien auf der Truhe liegen, dann kommt man zu dem Schluss, dass bereits mehrere Tage vergangen sind.
Der Körper Marias jedoch ist noch so wie bei ihrem Heimgang. Der Tod hat keine Spuren auf ihrem Antlitz und den kleinen Händen hinterlassen. Kein unangenehmer Duft im Zimmer. Im Gegenteil! Ein unbestimmter Duft von Weihrauch, Lilien, Rosen, Maiglöckchen und Bergkräutern schwebt im Raum.
Johannes, der seit wer weiss wie vielen Tagen schon wacht, ist, von Müdigkeit überwältigt, auf seinem Hocker eingeschlafen und lehnt mit dem Rücken an der Wand, neben der offenen Tür, die auf die Terrasse führt. Das Licht der am Boden stehenden Lampe beleuchtet ihn von unten, so dass ich sein müdes und sehr bleiches Gesicht sehen kann, das nur rings um die Augen vom Weinen gerötet ist.
Die Morgendämmerung muss eben angebrochen sein, denn ihr schwacher Schein lässt die Terrasse und die das Haus umgebenden Ölbäume erkennen. Dann wird der Schein heller, fällt durch die Tür, und man sieht auch die Dinge im Raum deutlicher, die vorher kaum zu unterscheiden waren, da das Licht des Lämpchens nicht weit genug reicht.
Auf einmal erfüllt ein grosses Licht den Raum, ein silbernes, leicht bläuliches, beinahe phosphoreszierendes Licht, das immer stärker wird und die Morgenhelle und den Schein der Lampe verblassen lässt. Es ist dasselbe Licht, das die Höhle von Bethlehem bei der Geburt Gottes überflutete. Dann erscheinen in diesem paradiesischen Licht Engelsgestalten – ein noch strahlenderes Licht in dem schon vorhandenen gewaltigen Licht. Und so wie damals, als die Engel den Hirten erschienen, entsteht ein Reigen sprühender, farbenprächtiger Funken und ein leiser, harmonischer, süsser Harfenton, wenn sie ihre Flügel sanft bewegen.
Die Engel umringen die Lagerstatt, neigen sich über sie, heben den reglosen Körper auf und entschweben mit kräftigem Flügelschlag, der den Harfenklang noch verstärkt, durch eine Öffnung im Dach, die sich wunderbarerweise aufgetan hat, wie sich das Grab Jesu wunderbarerweise geöffnet hat. Sie nehmen den Leib ihrer Königin mit, der heilig, aber noch nicht verherrlicht und deshalb dem Gesetz der Materie unterworfen ist, dem Jesus nicht mehr unterworfen war, da er bei seiner Auferstehung schon verherrlicht war.
Der von den Flügeln der Engel erzeugte Klang wird stärker und ist nun mächtig wie ein Orgelakkord. Johannes, der sich, immer noch schlafend, schon mehrmals auf seinem Hocker bewegt hat, als würden das helle Licht und der Klang der Engelsflügel ihn stören, wird nun wach durch diesen mächtigen Akkord und einen starken Luftzug, der durch das offene Dach und zur Tür hinaus weht, eine Art Wirbel bildet, in die Decken des nun leeren Bettes und in die Kleider des Johannes fährt, die Lampe löscht und die Tür mit einem lauten Knall zuschlägt.
Der Apostel sieht sich noch ziemlich verschlafen um, um festzustellen, was geschieht. Er bemerkt das leere Bett und das offene Dach, fühlt, dass ein Wunder geschehen ist und läuft auf die Terrasse hinaus. Wie durch eine innere Eingebung oder eine himmlische Aufforderung hebt er den Kopf und beschattet sich die Augen mit der Hand, damit ihn die aufgehende Sonne nicht blendet.
Und er sieht. Er sieht, wie der noch reglose Leib Marias, die ganz einer Schlafenden gleicht, von der Engelschar immer höher hinaufgetragen wird. Wie zum letzten Gruss flattert ein Zipfel des Mantels und des Schleiers im durch den raschen Aufstieg oder die Flügel der Engel entstandenen Wind. Und die Blumen, die Johannes rings um den Leib Marias gelegt und wieder erneuert hat und die gewiss in den Falten des Gewandes hängengeblieben sind, regnen auf die Terrasse und auf die Erde des Gethsemane, während das mächtige Hosanna der Engelschar sich immer weiter entfernt und immer leiser wird.
Johannes schaut immer noch dem Leib nach, der zum Himmel auffährt. Und durch ein ihm von Gott gewährtes Wunder – um ihn zu trösten und ihn für seine Liebe zur Adoptivmutter zu belohnen – sieht er sehr genau, dass Maria, nun umhüllt von den Strahlen der aufgegangenen Sonne, aus der Ekstase, die die Seele vom Leib getrennt hatte, ins Leben zurückkehrt, sich aufrichtet und nun auch die Eigenschaften eines schon verherrlichten Leibes besitzt.
Johannes schaut und schaut. Das Wunder, das Gott ihm gewährt, verleiht ihm die Fähigkeit, entgegen allen natürlichen Gesetzen zu sehen, wie Maria jetzt rasch zum Himmel aufsteigt, umgeben, aber nicht mehr getragen von den jublilierenden Engeln. Und Johannes ist verzückt von dieser Vision, die keine menschliche Feder, kein menschliches Wort, kein Kunstwerk jemals beschreiben oder darstellen kann, da sie unbeschreiblich schön ist.
Johannes, immer noch auf das Mäuerchen der Terrasse gestützt, schaut und betrachtet diese immer höher hinaufschwebende, herrliche, leuchtende göttliche Gestalt – denn das darf man Maria wohl nennen, die Gott einzigartig erschaffen hat und unbefleckt wollte, damit sie das fleischgewordene Wort in sich trage. Und ein letztes, grösstes Wunder gewährt der Gott der Liebe diesem seinem vollkommen Liebenden: das Wunder, die Begegnung der heiligsten Mutter mit ihrem heiligsten Sohn zu sehen, der herrlich und strahlend in unbeschreiblicher Schönheit rasch vom Himmel herabkommt, der Mutter entgegen, und sie ans Herz drückt, worauf er mit ihr, beide strahlender als zwei leuchtende Sterne, dorthin zurückkehrt, von wo er gekommen ist. Nun sieht Johannes nichts mehr.
Ps 77,14-15 Gott, dein Weg ist heilig. / Wo ist ein Gott, so groß wie unser Gott? Du allein bist der Gott, der Wunder tut, / du hast deine Macht den Völkern kundgetan.

 

La Salette 1846



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