Zwar wird das II. Vatikanum als „21. Allgemeines Konzil“ betrachtet, aber dennoch besteht ein Unterschied zu den 20 vorangegangenen. Die 20 vorhergehenden Allgemeinen Konzilien wollten immer lehren und verurteilen. Das wollte das II. Vatikanum als Pastoralkonzil nicht.
Der Papst hat durch den Jurisdiktionsprimat die Gewaltenfülle in der Kirche inne. Diese Gewalt ist aber keine Willkürgewalt, sondern Schutzgewalt. Die Gewaltenfülle dient zum Schutze der überlieferten Lehre. Wenn sie dagegen willkürlich ausgeübt wird, wird sie missbraucht. Darum lehrt das I. Vatikanum: „Den Nachfolgern des Petrus wurde der Heilige Geist nämlich nicht verheißen, damit sie durch seine Offenbarung eine neue Lehre ans Licht brächten, sondern damit sie mit seinem Beistand die durch die Apostel überlieferte Offenbarung bzw. die Hinterlassenschaft des Glaubens heilig bewahrten und getreu auslegten“ (Konstitution „Pastor aeternus“ 17).
Auch Kardinal Brandmüller erklärte z.B., dass die Konzilsdokumente über den interreligiösen Dialog und die Religionsfreiheit keinen „dogmatisch bindenden Inhalt" besäßen und Kardinal Ratzinger sagte in seiner Rede vom 13. Juli 1988 vor den Bischöfen Chiles: „Die Wahrheit ist, daß das Konzil selbst kein Dogma definiert hat und sich bewußt in einem niedrigeren Rang als reines Pastoralkonzil ausdrücken wollte; trotzdem interpretieren es viele, als wäre es fast das Superdogma, das allen anderen die Bedeutung nimmt.“
Wenn ein Freimaurer wie Jesod derart aggressiv das II. Vatikanum verteidigt, dann sieht man schon daran, wie sehr sie das letzte Konzil befürworten.
Ich weiß, dass Jesod ein Freimaurer ist, weil er in unserem Forum der Katholischen Tradition als „Matthew“ angemeldet war und ich oft mit ihm per PM schrieb. Er offenbarte sich mir als Freimaurer. Als er bei uns gesperrt wurde, schrieb er mir im ZdW-Forum unter dem Benutzernamen „Jesod“ noch einmal. Unser "Matthew" und "Jesod" hier sind also ein und dieselbe Person.
Freimaurer lobt Konzilspäpste
Papst Johannes XXIII. war mit dem hochrangigen Freimaurer Yves Marsaudon befreundet. Marsaudon hat ein Buch mit dem Titel „ L’oecuménisme vu par un franc-maçon de tradition“ (Der Ökumenismus in der Sicht eines traditionellen Freimaurers). Dieses Buch widmete er den Päpsten Johannes XXIII. und Paul VI. In seiner Widmung schreibt er über Johannes XXIII., dass er „sich gewürdigt hat, uns [Anm.: also den Freimaurern] seinen Segen, sein Verständnis und seinen Schutz zukommen zu lassen“.
Freimaurerische Forderung der Religionsfreiheit
Die Freimaurerei ist als solche an sich schon ein Bekenntnis zur Religionsfreiheit und wurde gerade deshalb verurteilt. 1738 exkommunizierte Papst Clemens XII. in der Bulle „In eminenti apostolatus specula“ alle Freimaurer, da die Freimaurerei Menschen aller Religionen und Sekten vereinte, was der Reinheit der katholischen Religion schadet. Die Freimaurerei verwirklichte in sich schon die Religionsfreiheit, die von den Aufklärern und den Revolutionären – von der Kirche stets aufs Schärfste verurteilt – in der Welt propagiert und durchgesetzt wurde und von den Modernisten und Liberalen mit dem II. Vatikanum in der Kirche eingeführt wurde.
Papst Paul VI. hielt am 4.10.1965 eine Rede vor der UNO. Kurz bevor er dazu nach New York aufbrach, ließ er unter den Konzilsvätern eine Orientierungsabstimmung über die Erklärung „Dignitatis humanae“ über die Religionsfreiheit durchführen, die – ganz im Sinne der antikatholischen Freimaurer, Revolutionäre und Aufklärer – eine breite Mehrheit für die neue Lehre über die Religionsfreiheit ergab. Die aufgeklärte Welt und ihre freimaurerische Einheitsorganisation, die UNO, sollten wissen, dass die Kirche sich mit ihr in einer wesentlichen Frage gemein gemacht hat. Der Mariologe Tibor Gallus SJ hat in seinem „Geistigen Testament“ unter dem Titel „Abweichung von der Frohboitschaft“ die Geste Pauls VI. mit der Konzilsmehrheit so beurteilt: „Den Menschen zu gefallen, war das Leitmotiv des Konzils [...] Die Lehre des Konzils über die Religionsfreiheit widerspricht der Lehre der Pius-Päpste!“ (Anhang zum Buch „Der Rosenkranz – Theologie der Muttergottes“, 2. Aufl., Stein am Rhein 1983, 101; 103f).
Freimaurersymbole auf den liturgischen Büchern
Auf den neuen liturgischen Büchern (mit Ausnahme des lateinischen Missale des NOM) finden sich keine Kreuze mehr, sondern Zeichen, die freimaurerisch gedeutet werden können. Der international renommierte Gelehrte Wolfgang Waldstein hat sie von vier unabhängigen Gutachtern , die nicht über den Zweck der Untersuchung informiert worden waren, überprüfen lassen und eine entsprechende Auskunft erhalten. Das Ergebnis zu dem auf dem Messbuch angebrachten Zeichens beschreibt Waldstein so: „Das Mattenmuster symbolisiert im freimaurerischen Sinne ‚die irdische Ordnung und Harmonie, die neue Erde‘ einer ‚freimaurerisch-humanitär geeinten Menschheit der Zukunft‘. Es ist daher ‚Zeichen einer Heilserwartung, die der christlich-jenseitigen diametral entgegensteht‘. Es annulliert gleichzeitig ‚das christliche Kreuz‘, wie in einem der Gutachten, das ich eingeholt habe, ausgeführt wird. Der Gutachter erwähnt noch, daß ‚die Zahl 4, Quadrat und Rechteck zugleich Symbole für Logen darstellen‘.“ (Hirtensorge und Liturgiereform, Schaan/Liechtenstein 1977, 59).
Freimaurer wollten Kirche von innen zerstören
Im 19. Jahrhundert wurden der kirchlichen Autorität Orignialtexte aus der Freimaurerszene zugespielt, die deren antikatholischen Ziele offenbaren. Der sel. Papst Pius IX. erklärte jene Schriftstücke nach sorgfältiger Prüfung in einem Breve vom 25.2.1861 für echt. Die freimaurerische Gesinnung ist nichts anderes als die Gesinnung der Modernisten und Liberalen, die vom sel. Pius IX. und vom hl. Pius X. als die schlimmsten Kirchenfeinde bezeichnet wurden, die von innen her die Kirche zerstören wollen. Die Freimaurertexte zeigen auf, dass die Auflösung der Kirche von innen her, das Ziel ist. Es wird auch die Vorgehensweise beschrieben. Man will das ganze Unterrichts- und Erziehungswesen, vor allem die Priesterausbildung, mit den eigenen Ideen durchsetzen. Auf diese Weise werde es eines Tages gelingen, dass nach dem Marsch durch die Instanzen Großteile des Episkopats bis hinauf zum Papst liberalistischen und aufklärerischen Prinzipien anhangen, ohne persönlich den Geheimgesellschaften angehören zu müssen. Auch vorkonziliare Päpste, z.B. Leo XIII. und Pius XI. waren unbewusst schon dabei gegenüber den Liberalen gewisse Zugeständnisse zu machen, die sie allerdings, als es ihnen bewusst wurde, wieder gut machen wollten.
Assisi-Treffen als Freimaurerwerk
Papst Johannes Paul II. verurteilte die Freimaurer nicht mehr. Er wirkte ebenfalls im Dienste der freimaurerischen Welteinheit mit den beiden Assisi-Treffen von 1986 und 2002. Zum ersten Assisi-Treffen gibt es ein Gedicht in „Humanität – Das deutsche Freimaurermagazin“ (7/okt.-Nov.1992, 2): „Es kam ein Muselmane, ein Jude und ein Christ; dazu auch ein Schamane, der Wodoo-Priester ist. / Ein Mönch des großen Buddha trat auch in diesen Kreis; ein Hinduist, der Brahma tief zu verehren weiß. / Sie standen in Assisi um des Franziskus Grab. Es war der Dalai Lama, der dort die Losung gab. / ‚Lasst unsre Herzen heben zur göttlichen Natur, dass wir in Frieden leben mit aller Kreatur. / Der heilige Franziskus für uns ein Vorbild sei, der für den Humanismus die Lanzen brach entzwei.‘ / Danach erhob ein jeder das Herz zu seinem Gott; und selbst die Atheisten verneigten sich devot. Was die für sich beschworen, hat später wutentbrannt so mancher ‚unerfroren!‘ ‚Freimaurerei‘ genannt.“
Nachkonziliare Glaubenskongregation verurteilt Freimaurerei
Unter Kardinal Ratzinger wurde die Freimaurerei von der Glaubenskongregation 1981 und 1983 als mit dem katholischen Glauben unvereinbar verurteilt. Im neuen Kirchenrechet von 1983 findet sich, im Gegensatz zum vorhergehenden von 1917 keine klare Androhung der Exkommunikation für Logenmitglieder mehr. Auch die Deutsche Bischofskonferenz erklärte Ähnliches im Jahre 1980. Doch was nützt es, wenn man sich mit Worten gegen die Freimaurerei wendet, wenn man gleichzeitig freimaurerisch handelt. Auch Papst Benedikt XVI. bekannte sich am 22.12.2005 in einer Ansprache vor der Römischen Kurie zur neuen Religionsfreiheitslehre. Auch antikatholische ökumenische und interreligiöse Beziehungen werden unter ihm (wenn auch nicht so extrem wie unter Johannes Paul II.) fortgesetzt. Die freimaurerische Gesinnung ist trotz Verurteilung der Freimaurerei offenkundig – wenn auch wohl unbewusst – vorhanden. Die Freimaurer werden, gemäß dem Versprechen Christi, die Kirche nie zerstören können, aber sie haben heute einen gewaltigen Einfluss.