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Empfehlungen => Kalenderereignisse => Thema gestartet von: velvet am 29. September 2012, 15:37:44

Titel: Hl. Hieronymus, Priester, Kirchenlehrer
Beitrag von: velvet am 29. September 2012, 15:37:44
Hl. Hieronymus, Priester, Kirchenlehrer

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Schriftgelehrte haben in unseren Ohren keinen guten Namen. Oft treten sie in den Evangelien zusammen mit den Pharisäern als Gegner Jesu auf. In den heutigen Schriftlesungen zum Festtag des Hl. Hieronymus ist das Wort allerdings positiv gemeint: Du aber bleibe bei dem, was du gelernt und wovon du dich überzeugt hast. Du weißt, von wem du es gelernt hast; denn du kennst von Kindheit an die heiligen Schriften, die dir Weisheit verleihen können, damit du durch den Glauben an Christus Jesus gerettet wirst. Jede von Gott eingegebene Schrift ist auch nützlich zur Belehrung, zur Widerlegung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit; so wird der Mensch Gottes zu jedem guten Werk bereit und gerüstet sein. (2 Tim 3,14-17) Timotheus ist von Kindheit an mit den heiligen Schriften vertraut und hat aus ihnen Weisheit gelernt. Paulus bestärkt ihn, darin treu zu bleiben, denn die von Gott eingegebenen Schriften belehren, bessern und erziehen den Menschen. Sie helfen zum rechten Glauben an Jesus Christus.

Der heilige Hieronymus ist uns im Bewusstsein als Bibelübersetzer und - im besten Sinn des Wortes - Schriftgelehrter. Seine Liebe zur Heiligen Schrift und sein Bemühen, die Schrift recht zu verstehen, bleiben vorbildlich. Hieronymus wurde als Sohn wohlhabender Eltern in in Stridon - dem heutigen Trigova (Kroatien) geboren. Er studierte in Mailand und in Rom, setzte seine Studien in Trier fort, wo er das Klosterleben kennen lernte. Eine Wallfahrt ins Heilige Land führte ihn für fünf Jahre zu Einsiedlern in die Wüste Chalkis bei Aleppo - dem heutigen Halab - in Syrien. Hieronymus verließ die Mönchsgemeinschaft aufgrund interner Streitigkeiten und kam 375 nach Antiochien - dem heutigen Antakya - wo er die Heimreise krankheitshalber abbrechen musste. Er lernte Griechisch und Hebräisch und wurde; 379 zum Priester geweiht.

Zusammen mit dem griechischen Kirchenlehrer Gregor von Nazianz verbrachte er drei Jahre in Konstantinope. 382 kehrte Hieronymus nach Rom zurück und wurde Sekretär des römischen Bischofs Damasus I. Damasus beauftragte Hieronymus, der inzwischen sieben Sprachen beherrschte, mit der Übersetzung der Bibel ins Lateinische; Hieronymus übersetzte aus den Urtexten in Hebräisch und Griechisch und schuf die nun und bis heute für die katholische Kirche verbindliche Vulgata.

Hieronymus wurde in Rom auch als guter Seelsorger geschätzt. Nach dem Tod seines Gönners Damasus wollten einige Anhänger ihn auf den Stuhl Petri wählen; andere, denen seine deutliche Kritik am Klerus missfiel und die ihn ob seiner Wirkung auf Frauen verleumdeten, verhinderten dies. Enttäuscht verließ er 385 Rom und ging mit einer Gruppe von Frauen über Zypern, Antiochia - das heutige Antakya - und Alexandria in Ägypten nach Bethlehem, wo er vier Klöster gründete: drei Frauenklöster und eines für Mönche, dessen Leitung er übernahm. 35 Jahre lang wirkte Hieronymus zurückgezogen, aber mit intensiver schriftstellerischer Tätigkeit, wurde zu einem der bedeutendsten Theologen aller Zeiten, oft in seiner Gelehrsamkeit mit Augustinus verglichen. 19 seiner Briefe an diesen sind erhalten. Er verfasste Bibelkommentare, die wegen des reichen historisch-archäologischen Wissens geschätzt wurden, und vollendete die Übersetzung der Vulgata.
(http://2.bp.blogspot.com/_gSM4xPCPv4M/TKQWp5kI6mI/AAAAAAAAI80/Zc9zg0eZxv4/s1600/Vulgata3.jpg)