VORWORT
Wie der Titel Maria – Zeichen des Widerspruchs anzeigt, handelt dieses Buch über Maria, die Muttergottes1 und unsere Mutter2, die im Protestantismus ein zentrales Zeichen des Widerspruchs ist3, an dem sich die Geister scheiden4. Denn im Protestantismus hat man gegenüber Maria unterschiedliche Einstellungen. Während die einen Protestanten gegenüber Maria gleichgültig sind bzw. sie als eine gewöhnliche Frau und Gläubige betrachten, die keine besondere Bedeutung habe,5 haben andere Protestanten eine extreme Abneigung ihr gegenüber, welche sogar bis hin zum Hass und zur Verachtung ausschlägt. Nur sehr wenige Protestanten schenken Maria Beachtung und lieben und verehren sie und beten sogar das Ave Maria, den Rosenkranz und das Magnificat.6 Und es gibt hier und da sogar evangelische Kirchen, in denen man Marienbilder findet, vor denen evangelische Gläubige Kerze anzünden und Maria um ihre Fürsprache bitten. Wenn ich in diesem Buch durchgehend Kritik gegenüber Protestanten äußere, dann nimmt diese Kritik hauptsächlich auf jene Protestanten Bezug, die Maria hassen und verachten und sie abwerten, erniedrigen und schmähen. Und diese Protestanten sind mir nur aus Freikirchen7 bekannt,8 vor allem aus Freikirchen der „Erweckungsbewegung“.
In diesem Zusammenhang möchte ich gleich vorwegnehmen, dass ich selbst dieses Buch nicht in Hass und Verachtung schreibe, sondern in der Liebe, was jedoch nicht bedeutet, dass ich klare Kritikpunkte nicht äußern werde, um aufzuzeigen, wo die wahren Ursachen des Marienhasses liegen. Wenn beispielsweise der hl. Apostel Judas in seinem Brief durchweg harte Kritik gegenüber Irrlehrern äußert, dann bedeutet das nicht, dass er sie gehasst und verachtet hat. Das Gleiche gilt für den Apostel Johannes mit seiner Offenbarung! Man darf das Schlechte und Böse nicht immer ignorieren und beiseite schieben, und das haben auch weder Jesus Christus noch seine Apostel getan. Sie haben das Böse nicht ignoriert, sondern haben es beim Namen genannt, was zeigt, dass das notwendig ist! Denn manchmal muss man es einfach klar benennen, um gewisse Dinge, die problembehaftet sind, klar und verständlich darzulegen, wodurch man dann einen neuen Zugang zu diesen Dingen finden kann. Durch Verschweigen von Gründen und Ursachen, mögen es auch schlechte Gründe und Ursachen sein, lässt man die neuen Zugänge versperrt und man unterstützt und fördert das Böse dadurch noch. Wenn ich beispielsweise die Ursachen und Gründe einer psychischen oder auch körperlichen Erkrankung feststellen will, dann muss ich schauen, wodurch dieses gesundheitliche Problem entstanden ist, und dann muss ich mich auch selbst kritisch prüfen, oder mich von anderen, z.B. von Therapeuten, kritisch prüfen lassen und unangenehme Wahrheiten auch über mich selbst akzeptieren und annehmen. Durch Verschweigen negativer Ursachen und Gründe kommt man nicht weiter, zumindest nicht immer. Deshalb bitte ich Sie, liebe Leser, um Verständnis, wenn ich die wesentlichen Gründe und Ursachen des Marienhasses klar und deutlich benenne, denn ich denke, dass auch zu diesem Thema die wahren Gründe klar aufgezeigt werden müssen, damit die Wahrheit erkannt wird, damit ein Zugang zum Guten geschaffen werden kann und vom Bösen endlich abgelassen wird.
Denn es ist für einen glaubensaktiven Christen, der Maria liebt, unbegreiflich, dass gerade diese so wunderbare, große, ehrbare und erhabene Frau9 von bestimmten Protestanten entgegen der Bibel10 herabgesetzt, herabgewürdigt, gehasst und verachtet wird.11 Diese extreme Abneigung gegenüber Maria hat seine Ursache, und die liegt viel tiefer als man in der Regel denkt, sie liegt bei diesen Protestanten im Grunde in der Abneigung, dem Hass und der Verachtung uns Katholiken gegenüber. Aus diesen Attributen des Bösen12 heraus haben solche Protestanten Lügen über uns erfunden, mit denen sie uns als Gotteslästerer und Antichristen hinstellen wollten.13 Wir Katholiken könnten keine Christen sein, weil wir Bilder14 und Maria als Götter verehren würden und Maria an die Stelle Jesu Christi gesetzt und zur Erlöserin gemacht hätten. Deshalb seien wir Götzendiener und Antichristen! Diese Lügenmärchen haben sich in der protestantischen Tradition im Verlauf der Jahrhunderte bis heute so stark in die Gemüter vieler Protestanten eingebrannt, dass sie von vielen unreflektiert geglaubt und weitergetragen werden. Das liegt daran, dass man aus der protestantischen Tradition heraus grundsätzlich eine Abneigung gegen uns Katholiken zu haben hat. Diese Abneigung gegen uns führt dann dazu, dass viele diese Lügen einfach glauben wollen!
Seit der „Reformation“ geht es bei vielen Protestanten also im Grunde nur darum, aus der Abneigung, d.h. aus einem Geist des Bösen heraus, alles oder fast alles zu bekämpfen, was katholische Lehre ist. In diesem Bösen hatte man grundsätzlich etwas gegen alles oder fast alles, was katholisch ist. Man hasste die Kirche, also musste man sie bekämpfen. In diesem Hass wurden antikatholische Lehren entwickelt, verkündet und propagiert, die man biblisch zu untermauern versuchte, um sie glaubwürdig zu machen – auf Kosten der Liebe und der Wahrheit!15
In dieser bösen Tradition der Feindschaft, ob das nun bewusst oder unbewusst geschieht, stehen viele Protestanten noch heute! Es kann für einen „wahren“ Protestanten nicht anders sein, als die Katholische Kirche zu hassen! Ein „wahrer“ Protestant hat sie zu hassen – koste es was es wolle! Und wenn bestimmte Protestanten die Katholische Kirche nicht hassen und sie sogar verteidigen,16 werden sie angegriffen und als Verräter an der Reformation und dem Protest hingestellt. In dieser Abneigung, die Geist und Seele blind macht, ist alles wahr oder fast alles wahr, was antikatholisch ist! Und dafür muss dann hauptsächlich die Heilige Schrift herhalten, mit deren Hilfe man den Kampf nach wie vor weiter führt! Und da schreckt man nicht einmal davor zurück, Gottes Wort zu verdrehen, einseitig zu zitieren und sogar zu verfälschen, d.h. es an den eigenen Willen anzupassen, um katholische Lehren null und nichtig zu machen, was ich im Verlauf des Buches an Beispielen aufzeigen werde.
Wenn ein Protestant grundsätzlich in dieser bösen Tradition gegen die Kirche steht, wie will er, darin behaftet, offen und neutral prüfen können, was da in der Katholischen Kirche wirklich geschieht? Man wird es nicht prüfen wollen, weil man einfach will, dass die katholischen Lehren oder die meisten davon falsch sind. Im Internet las ich mal in einem freikirchlichen Forum einen Text, wo jemand den Papst zitiert, worauf dann eine protestantische Dame schrieb:
„Was interessiert mich denn, was der Papst sagt?! Ich habe die Bibel!“
Genau das ist es, was ich meine: Aus dem Stolz und aus der Verachtung, die ein „echter“ Protestant gegen die Kirche zu haben hat, wenn er kein Verräter an der unseligen „Reformation“ und am Protest sein will, will all den Lügenmärchen, die über die Kirche verbreitet werden, anhängen. Aus einem bösen Willen gibt es kein Entrinnen, weil man ihn ja will!17 Denn wenn man stolz, arrogant, hochmütig und bösartig sein will, dann kommt man da auch nicht raus, und man kann die Wahrheit über die Katholische Kirche nicht herausfinden, weil man es nicht will, weil man im Hass die Lüge lieber hat als die Wahrheit. Das sind der Stolz und die Bosheit, wesentliche Attribute des Vaters des Bösen, des Stolzes und der Lüge! Es kann aber auch sein, dass man nach außen hin so tut, als würde man alles prüfen oder geprüft haben, und doch wird am Ende alles oder fast alles als falsch „entlarvt“, was katholisch ist, denn man will es nicht anders. Man will einfach, dass die Kirche falsch liegt! Aber genau das hat man ja einst auch mit Jesus Christus getan – nachzulesen in den Evangelien! Ist in diesem Bösen, in dem viele Protestanten stehen, etwa die Gnade, die Christus für uns erwirkt hat? Oder ist die Gnade, die Christus für uns erwirkt hat, nicht vielmehr eine Kraft, aus der alles Gute erwächst? Wenn man im Bösen steht, dann steht man ganz einfach nicht in der Gnade Christi!
Wie also kann ein glaubensaktiver Katholik einem Protestanten, der der Kirche abgeneigt gegenübersteht, klar machen, dass die Katholische Kirche Maria nicht anbetet, d.h. sie nicht zur Göttin macht, und sie zur Erlöserin und an die Stelle Christi setzt, oder über Christus? Und wie kann man ihm anhand der Schrift erklären, dass die katholischen Lehren über Maria biblisch richtig sind? Man kann es nur sehr selten, und zwar dann, wenn man Protestanten gegenüber hat, die guten Willens sind. Und auch hier ist es sehr, sehr schwierig, da sie von der protestantischen Tradition geprägt sind. Jeder Protestant guten Willens kann sich jedoch selbst davon überzeugen, wer im katholischen Glauben und im katholischen Glaubensleben die zentrale Stelle einnimmt, ob Jesus oder Maria! Lesen und studieren wir den Katholischen Katechismus, in denen uns die gesamte katholische Lehre entfaltet vorliegt, dann sehen wir, dass Jesus, der Erlöser, im Zentrum des katholischen Glaubens steht und nicht Maria. Schauen wir ins Leben eines glaubensaktiven Katholiken, dann sehen wir, dass in seinem Leben und in seinem Glaubensleben Jesus Christus die zentrale Figur ist, und nicht Maria. Sie nimmt für uns gemäß der Schrift erst nach Christus die erste Stelle ein!18 Schauen wir in die Heilige Messe, dann sehen wir, dass Christus darin von Anfang an bis zum Schluss die zentrale Figur ist, und nicht Maria, die dort zusammen mit den anderen Heiligen nur einmal und das nur am Rande erwähnt wird.19 Und schauen wir uns das Rosenkranzgebet an, dann sehen wir, dass Christus den Höhepunkt und das Zentrum dieses Gebets bildet! Und betrachten wir die von der Kirche anerkannten Marienerscheinungen, dann sehen wir nicht Maria im Zentrum, sondern Christus. Sie erschien zwar und vermittelte christliche Botschaften, so wie z.B. auch Paulus einst in den verschiedensten Städten erschien und die christliche Botschaft vermittelte, doch lenkt sie, wie auch Paulus es getan hat, unseren Blick immer auf Christus und die Lehre, die er gebracht hat.20 Wenn Maria in den Vordergrund tritt, dann nur, um Christus, seinen Willen und das Gute, das ja Christi Wille ist, zu vermitteln. Und wenn sie auch vom Willen Christi her über sich selbst spricht, dann tut sie ebenfalls nichts anderes, als das, was Paulus getan hat, denn auch er hat von Christus her häufig über sich selbst gesprochen. Und kein Protestant würde in Bezug auf Paulus auf die Idee kommen, zu behaupten, er hätte von Christus ablenken wollen. Wir sehen an diesem Beispiel, dass hier bewusst mit zweierlei Maß gemessen wird: das, was Paulus durfte, darf Maria, die gemäß der Schrift weit mehr ist als Paulus, nicht tun! Wenn Paulus vom Herrn her über sich selbst spricht, dann ist das okay, tut es Maria, dann ist das nicht okay und man beschimpft sie als Satan, der sich als Engel des Lichts tarne und von Christus ablenken wolle.
Ich habe dieses Buch, das an alle Christen guten Willens gerichtet ist, aus mehreren Gründen geschrieben, die alle zusammen genommen eine unzertrennliche Einheit bilden:
(a) um Maria, die Mutter Christi, gegen ihre protestantischen Feinde biblisch zu verteidigen,
(b) um sie Protestanten guten Willens, aber auch Katholiken, im biblischen Lichte zu zeigen,
(c) um mitzuhelfen, die protestantischen Lügenmärchen, die über die Katholische Kirche bzgl. Maria verbreitet werden, aus dem Wege zu räumen, und
(d) weil die Rückkehr der Protestanten in die Kirche Christi und die Einheit in der einen Kirche von größter Wichtigkeit für das Heil der Welt und der Juden ist.21
Deshalb hoffe ich, dass so viele Protestanten guten Willens wie nur möglich über Maria zurück zur reinen und wahren Lehre in der Katholischen Kirche zurückfinden,22 und dass wir uns über Maria, da sie als Zeichen des Widerspruchs gilt, näher kommen und uns wieder lieben, so wie Christus uns geliebt hat, und dass so viele Protestanten guten Willens wie nur möglich vor allem zu den Sakramenten der Beichte23 und der Heiligen Eucharistie24 zurückfinden, die uns Christus geschenkt hat und die nur durch geweihte Priester vermittelt werden können, da sie, anders als die Pastoren und Ältesten im Protestantismus, in der apostolischen Sukzession stehen.
Deshalb, liebe protestantische Brüder und Schwestern, öffnet Eure Herzen für die Liebe, für die Liebe zu uns Katholiken, die wir vor den Augen vieler von Euch ein Abschaum sind,25 und zu Maria,26 denn die Gnade, lieben zu können, hat Christus für uns alle erwirkt, und wir sollen nur lieben und nichts anders tun als nur zu lieben, denn die Liebe ist die Kraft und das Wesen Gottes, die eine Menge Sünden zudeckt. Alles andere kommt vom Feind! Leben wir in Hass und Verachtung, dann leben wir nicht in der Gnade Christi, die wir dann mit Füßen treten, sondern in der Ungnade, der wir uns in solchem Falle geöffnet haben. Nehmt deshalb die Gnade Christi an, und glaubt und lebt aus ihr! Dann werdet Ihr uns und Maria lieben und verstehen können. Nur so, nur in dieser wahrhaftigen Liebe, in der es kein Lug und Trug gibt, und die immer aus Gott kommt, könnt Ihr uns und Maria, die Mutter unseres Herrn, wirklich verstehen. Deshalb öffnet Eure Herzen für uns und für Maria, denn sie ist nicht Eure Feindin, denn sie liebt Euch, jeden einzelnen von Euch, auch die, die sie hassen und verachten. Ihr mütterliches Herz sehnt sich so sehr nach Euch, nach Eurer Liebe, nach der Liebe ihrer Kinder!
Deshalb, wenn Ihr dieses Buch lest, lest es in der Liebe, in der reinen, makellosen Liebe zu uns und zu Maria, denn in der Liebe ist es geschrieben! Bittet den Heiligen Geist, der Liebe ist, er möge sie Euch schenken! Bittet ihn um Weisheit und Erkenntnis, damit Ihr dieses Buch - auch wenn ich darin, der Bibel gemäß, Negatives aufzeige - in der Weisheit und Erkenntnis Gottes versteht!
In Liebe verbunden