Aufstand gegen Rom: Bischof Bonny attackiert die Ehelehre der Kirche
(Quelle: Felizitas Küble/Christliches Forum) Am Mittwoch, den 3. September 2014, war der reformkatholische Kirchenredakteur der FAZ (Frankfurter Allgemeine Zeitung), Daniel Deckers, offenbar voll in seinem Element, konnte er sich doch mit seinen altbekannten modernistischen Forderungen nun auf einen Gewährsmann berufen, der ein hohes kirchliches Amt innehat: Bischof Johan Jozef Bonny. zeitungen
Das katholische Oberhaupt des Bistums Antwerpen – er gehört überdies zu den “Grabesrittern” (Ritterorden vom Hl. Grab zu Jerusalem) – war bislang nicht mit verwegenen Forderungen aufgefallen; insofern gelang Deckers journalistisch ein echter Überraschungscoup.
Für Daniel Deckers hat jetzt die Stunde geschlagen, um in puncto kirchliche Sexualmoral alle Geschütze aufzufahren, die ihm einfallen – und sich dabei auch sprachlich nicht mehr zurückzuhalten.
“Mit brachialer Gewalt exekutiert”
So schreibt der FAZ-Redakteur in einem seiner diesbezüglichen Artikel beispielsweise, das kirchliche Lehramt habe seit Papst Paul VI. seine Lehre über Ehe und Fortpflanzung “mit brachialer Gewalt exekutiert”.
Man beachte die Wortwahl und überlege, ob es sich etwa um die radikal-islamische Terrortruppe IS im Irak handelt, die ihre Ideologie tatsächlich “mit brachialer Gewalt exekutiert”?
Nein, Herr Deckers meint allen Ernstes den Vatikan, dessen sogenannte “Gewalt” sich allerdings ganz friedlich auf die Verkündigung von Lehrschreiben und dergleichen konzentriert.
Selbst als z.B. die deutschen Bischöfe sich seinerzeit mit ihrer höchst fragwürdigen “Königsteiner Erklärung” kritisch von der päpstlichen Enzyklika “Humanae vitae” (Lehrschreiben über Ehe und Fruchtbarkeit) abgrenzten, zog dies keinerlei Maßnahmen nach sich, geschweige wurden die insoweit unbotmäßigen Oberhirten “mit brachialer Gewalt exekutiert”….
Und weil Deckers sich vor Freude über den belgischen Rebellenbischof, der ihm jetzt am Reformhimmel erstand, kaum noch halten konnte, veröffentlichte er gestern neben zwei Online-Artikeln zur Causa Bonny einen weiteren Kommentar unter dem Titel “Hartes Ringen in der katholischen Kirche”.
Einleitend heißt es dort, Bischof Bonny habe eine angeblich brillante und jedenfalls “schonungslose” Analyse der “Verirrungen des kirchlichen Lehramts vorgelegt”.
Sodann wird Papst Franziskus vereinnahmt, indem ihm das “Ansinnen” untergejubelt wird, “die Kluft zwischen Lehre und Leben zu verringern – um des Lebens willen.”
Um welchen “Lebens” willen? – Für ein moralisch laxes oder gar liederliches Leben ist jedenfalls der Zeitgeist zuständig, nicht die Kirche; diese wiederum ist an Christi Lehre und Leben gebunden, nicht an die Zügellosigkeit dieser Welt.
Bereits der hl. Apostel Paulus schärfte zu seiner Zeit der Christengemeinde von Rom ein: “Paßt euch nicht dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken, damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist.” (Röm 12,2)
Diese Aufforderung gilt auch für katholische Oberhirten einschließlich Bischof Bonny. Dieser Kirchenmann spielt Gottes Gebote und menschliches Gewissen gegeneinander aus, was auf die sog. “autonome Moral” hinausläuft, die streng genommen eben keine Moral ist, sondern der subjektiven Beliebigkeit unterworfen.
“Wechselnde Einsichten und Gefühle”
Geradezu hanebüchen, was Bischof Bonny in seiner Stellungnahme insbesondere zum Thema Unauflöslichkeit der Ehe schreibt:
“Wie Menschen an ihrer Beziehung arbeiten, wann sie sich für Kinder entscheiden, wie und wann sie eine Beziehung als ‘unauflöslich’ betrachten und erfahren: Es handelt sich um menschliche Wirklichkeiten, geprägt von Zeit und Kultur, von Herkunft und Bildung, von wechselnden Einsichten und Gefühlen.”
Gläubige katholische Christen (und übrigens auch bibelfeste Protestanten) lassen sich jedenfalls in puncto Unauflöslichkeit nicht von “wechselnden Einsichten und Gefühlen” bestimmen, sondern von der zeitlosen Botschaft Christi und dem 6. Gebot Gottes: “Du sollst nicht ehebrechen.”
Zudem äußert der reformfreudige Oberhirte, er habe “mehrfach feststellen” müssen, “wie anstößig die Sprache der Kirche gegenüber bestimmten Personen oder Situation wirken” könne:
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“Wer sich mit Menschen in ein Gespräch begeben will, muss sich davor hüten, ethische Qualifizierungen zu verwenden, die zur gelebten Wirklichkeit quer stehen und deshalb sehrt herabsetzend klingen. Viele unserer kirchlichen Dokumente brauchen an diesem Punkt dringend eine Revision.”
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Hier werden die sittlichen Normen der Kirche und “bestimmte Personen und Situationen” ebenfalls gegeneinander ausgespielt. Der Bischof fordert die Kirche sogar dazu auf, sich vor “ethischen Qualifikationen” zu hüten, die “zur gelebten Wirklichkeit quer stehen”.
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Er möge sich damit abfinden, daß sich die göttlichen Gebote nicht dem Menschen und dessen “gelebter Wirklichkeit” anzupassen haben, sondern umgekehrt: der Mensch soll sich an Gottes immer gültigem Gesetz ausrichten, zumal der gläubige Mensch, an den sich dieser Bischof mit seiner Stellungnahme ja schließlich wendet.
Für Kardinal Kasper ist Kritik an seinem Reformkurs ein “theologischer Krieg”
(Quelle: Felizitas Küble/Christliches Forum) Unter dem Titel “Kasper warnt vor „theologischem Krieg“” berichtet das ORF-Fernsehen am heutigen Donnerstag (18.9.) in einem ausführlichen Artikel online über die Reaktion von Kardinal Walter Kasper auf das demnächst erscheinende Buch mehrerer Würdenträger, in welchem sich die Autoren eindeutig für die Unauflöslichkeit und Sakramentalität der Ehe aussprechen.
Dabei bekräftigen die Kirchenmänner die klassische katholische Position, wonach zB. geschieden “Wiederverheiratete” nicht zum Tisch des HERRN zugelassen sind.
Obwohl die hochrangigen Kardinäle, darunter Gerhard Müller (Glaubenspräfekt) und Raymond L. Burke (Präfekt der Apostolischen Signatur), damit lediglich die unveränderliche Ehe-Lehre der kath. Kirche darstellen und erläutern, warnt der zeitgeistliche Kardinal Kasper allen Ernstes vor einem “theologischen Krieg”.
Das erwähnte Werk der lehramtstreuen Kardinäle trägt den Titel: “In der Wahrheit Christi bleiben: Ehe und Kommunion in der katholischen Kirche“; es erscheint am 1. Oktober – und damit noch vor der geplanten vatikanischen Familiensynode.
Kurien-Kardinal Kasper scheint darob nun in Panik zu geraten:
„In der nächsten Synode wollen einige einen theologischen Krieg auslösen. Die Kirchendoktrin ist offen, aber einige wollen eine ‚eingefrorene‘ Wahrheit“, erklärte er gegenüber der italienischen Tageszeitung „Il Mattino“.
Die “Kirchendoktrin” ist in puncto Ehelehre aber alles andere als “offen”, sondern seit zweitausend Jahren stets dieselbe, denn das 6. Gebot ist ebenso zeitlos wie Christi Botschaft von der ehelichen Treue und dem unauflöslichen Eheband.
Es geht bei der christlichen Ehe um Gottes Gebote und um ein Sakrament in der Kirche des HERRN, nicht um nebensächliche Aspekte – daher tun jene Kardinäle gut daran, ihren theologisch konsequenten Standpunkt in einem gemeinsamen Buch zu erklären und zu bekräftigen.
Papst Pius XI. über den verderblichen Einfluss unmoralischer Filme auf die Familie
Es ist allen bekannt, welch üble Wirkungen unmoralische Filme im Geiste des Menschen hervorbringen. Sie bieten Gelegenheit zur Sünde; sie führen die Jugend auf schlechte Wege, denn sie sind eine Verherrlichung böser Leidenschaften; sie stellen das Leben unter einer falschen Beleuchtung; sie trüben die Ideale, sie zerstören die reine Liebe, die Achtung vor der Ehe, die Verehrung für die Familie.
Enzyklika Vigilanti Cura
Zitate aus der neuen Papst-Enzyklika:
„Der erste Bereich, in dem der Glaube das Gemeinwesen der Menschen erleuchtet, findet sich in der Familie. Vor allem denke ich an die dauerhafte Verbindung von Mann und Frau in der Ehe.“
In der Familie begleite der Glaube alle Lebensalter – angefangen von der Kindheit. Die Kinder lernten, der Liebe ihrer Eltern zu trauen: „Deshalb ist es wichtig, dass die Eltern gemeinsame Übungen des Glaubens in der Familie pflegen, welche die Reifung des Glaubens der Kinder begleitet.“
Papst Pius XII. warnte 1939 vor der Verkennung, Verkürzung und fortschreitenden Auslöschung der Eigenrechte der Familie
Auch die erste und wesenhafte Keimzelle der Gesellschaft, die Familie, ihr Wohlsein und Wachsen, würde dann Gefahr laufen, lediglich unter dem Gesichtswinkel völkischer Kraft betrachtet zu werden. Damit aber würde man vergessen, dass Mensch und Familie durch ihre Natur vor dem Staat sind, und dass der Schöpfer beiden Kräfte und Rechte verliehen und eine Aufgabe zugewiesen hat, die unbezweifelbaren Naturforderungen entspricht. Die Erziehung des kommenden Geschlechts würde nicht mehr auf eine ausgleichende Entwicklung des Körpers und aller geistig-sittlichen Anlagen zielen, sondern auf die einseitige Ausbildung jener staatsbürgerlichen Tugenden die man als notwendig zur Verwirklichung politischer Erfolge erachtet; jene Tugenden dagegen, die das gesellschaftliche Leben mit dem Feiergewand von Edelsinn, Menschlichkeit und Ehrfurcht umkleiden, würden weniger empfohlen, gleichsam als ob sie den Stolz des Staatsbürgers verminderten. In schmerzhafter Klarheit stehen vor Unserm Blick die Gefahren, die dem heutigen und kommenden Geschlecht aus der Verkennung, Verkürzung und fortschreitenden Auslöschung der Eigenrechte der Familie erwachsen müssen. Darum erheben Wir Uns in vollem Bewusstsein Unserer heiligen Amtspflicht zu ihrem freimütigen Anwalt.
Enzyklika Summi Pontificatus