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Küng: "Die Kirche muss protestantischer werden."

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Winfried:
Liebe Freunde und Leser,

ich habe folgenden Hinweis absichtlich nicht unter "katholische Literatur" gesetzt.


Neuerscheinung: "Hans Küng: Ist die Kirche noch zu retten?"



"... 272 Seiten geballte Kirchen- und Papstkritik kommen heute in unsere Buchläden - ausgerechnet am selben Tag, an dem auch das neue Buch des Papstes erscheint.

Vor allem Papst Benedikt XVI und dessen Vorgänger Johannes Paul II kommen bei Küng nicht gut weg. Nur eine radikale Reform könne der Kirche helfen: Weniger Papst, mehr Jesus. Notfalls müssten die Gläubigen ihre Kirche auch gegen den Willen des Papstes retten, fordert Küng. Die Chancen für eine Reform von unten seien seit dem Missbrauchsskandal so gut wie lange nicht.

(...) Für ihn ist es vor allem die 'uneinsichtige und zugleich machtfixierte Hierarchie', die der kath. Kirche zu schaffen macht. Sie sei von einer Gemeinschaft der Gläubigen mehr und mehr zu einer 'geistigen Diktatur' geworden. Benedikt XVI und Johannes Paul II hätten diesen Kurs noch einmal verstärkt und die Kirche damit noch weiter von der Lebens- und Glaubenswelt der Katholiken entfernt, schreibt Küng. Wenn die Gläubigen die Verantwortung für ihre Kirche wieder selbst in die Hand nehmen würden, dann sei die Kirche wohl noch zuretten (...)"

(Hervorhebungen von mir; Quelle: dpa)


Sonst noch Fragen?

Robert:
Die Lebens- und Glaubenswelt der Gläubigen ist für Hans Küng das Kriterium. Daran muß sich die Lehre der Kirche orientieren. Diese Lebenswelt wird in zehn Jahren eine andere sein als heute, dann muß das Lehramt wieder ran: neu formulieren, der Lebenswelt anpassen, Bibel umschreiben: Ich bin vielleicht der Weg, die gerade gültige Wahrheit und das Leben wird heute auch ganz neu definiert. Und in weiteren zehn Jahren: schaun mer mal, dann sehn mer schon...

Ganz neu, immer wieder neu...so heißt es in vielen Songs der neuen geistlichen Musik“kultur“. So wie die Konsumprodukte immer wieder neu sein müssen, so halt auch die Lehre, die Gläubigen könnten sich sonst langweilen. Für mich fällt Hans Küng unter die Kategorie „Seelenmörder“.

Robert

KleineSeele:
In China ist ein Sack Reis umgefallen?
Wie interessant!

Martial:
Gut dass der Küng nicht unser Maßstab ist!
Und nie sein wird.
Soll er seine erfundene Kirche reformieren wenn ihn das glücklich macht.
Außer Freimaurern hört sowieso keiner mehr auf ihn.
LG

Winfried:
Lieber Martial, liebe Leser,

ich glaube schon, dass Küng u.a. heute noch gehört werden. Schon aus reiner Oppositionslust heraus. Er wäre der ideale Gast für irgendwelche Talkshows, um dort seine konträre Stellung zu beziehen. Für die Medien ist er deshalb interessant, weil er dagegen ist. Dafür sein kann jeder.

Das letzte bekannte Werk von Küng nennt sich "Weltethos" (viel freimaurerischer geht es eigentlich nicht). Dazu will er auch irgendwo eine Stiftung ins Leben gerufen haben. Dabei wird dermaßen verwässert und verweichlicht, dass es schon weh tut (jetzt fehlt nur noch Frau Ranke-Heinemann, aber das tut dann schon mehr wie weh).

Es ist wie überall: Was soll Kritik um der Kritik willen bewirken? Auf jeden Fall Aufmerksamkeit. Mich erinnert das an frühere Zeiten, als man - vergeblich - versuchte, sich, aus welchen Gründen auch immer, den politischen Verhältnissen in der früheren DDR anzupassen. Dann kam die "Revolution": "Wir sind das Volk." Vielleicht erleben wir auf diesem Gebiet, obwohl dieser Vergleich natürlich hinkt, einmal etwas Ähnliches. Für "Wir sind Kirche" oder "Kirche von unten" (nomen est omen?) trifft dies jedenfalls nicht zu (für Herrn Küng u.a. ebenfalls nicht), sondern nur für die Mehrheit der Gläubigen. Ohne ein direktes Eingreifen Gottes halte ich eine Zusammenführung der Konfessionen allerdings für unmöglich.


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