Kleines Licht schrieb:
„Lieber Christian,
hierzu möchte ich Dir von Herzen gratulieren.“
Vielen Dank.
KleinesLicht schrieb:
„Manchem Jugendlichen Deiner Pfarrgemeinde dürftest Du ein gutes Vorbild sein!"
Ich wünschte ich wäre ein größeres Vorbild. Da muss sich noch ganz viel ändern
Wendelinus schrieb:
„Also beharrst Du weiter auf der Behauptung:
‚...so begab sich auch das II. Vatikanum (1962-65) für die lateinische Kirche auf einen Irrweg, indem es irrtümlicherweise entschied, verheiratete Männer zu ständigen Diakonen weihen zu lassen und ihnen auch nach der Weihe die Fortsetzung des ehelichen Verkehrs gestattete....‘“
Wie gesagt, dass ist nicht eine Behauptung von mir, sondern nachweislich historisch erwiesen und soll ebenso wenig ein Angriff auf das II. Vatikanum und die nachkonziliare Kirche sein wie der Hinweis auf die irrtümliche Entscheidung des II. Trullanums ein Angriff auf die Ostkirchen nach jener Zeit ist.
Wendelinus schrieb:
„Damit mein lieber Christian machst du dich zu einem Irrlehrer. Du behauptest nämlich dass das Konzil, und damit der Heilige Vater samt dem Lehramt der Kirche im Irrtum sind, während du bzw. der Autor dieses Zitates, im Besitz der Wahrheit sind?“
Ich mache mich nicht zum Irrlehrer, wenn ich auf die Ergebnisse der historischen Forschung verweise. Ich glaube auch kaum, dass die Einführung verheirateter Diakone, denen man nach der Weihe den ehelichen Verkehr weiterhin erlaubt, eine unfehlbare Entscheidung des kirchlichen Lehramtes ist. Nebenbei bemerkt hat das II. Vatikanum überhaupt keine unfehlbaren Entscheidungen gefällt. Es verstand sich als Pastoralkonzil und nicht als ein dogmatisches Konzil. Ich kann Deine Vorwürfe einfach nicht nachvollziehen und zwar in keinster Weise. Warum sollte die derzeitige Praxis verheirateter Diakone ohne geschlechtliche Enthaltsamkeit eine Irrlehre sein? Das ist eine irrtümliche Praxis. So würde ich das Bezeichnen. Aber ich kenne mich mit den genauen Bezeichnungen nicht aus.
Der Heilige Vater duldet sogar die stehende Handkommunion, die ein Sakrileg ist, obwohl er selbst ein eindeutiges Zeichen gesetzt hat, dass er die kniende Mundkommunion befürwortet. Er selber spendet nur die kniende Mundkommunion und hat bei Papstmessen die Handkommunion bereits verboten. Trotzdem gibt es allgemein kein Verbot der stehenden Handkommunion. Auch die stehende Handkommunion ist keine Irrlehre, sondern eine irrtümliche mit dem Glauben unvereinbare Praxis.
Wendelinus schrieb:
"Glaubst Du wirklich Papst Benedikt XVI. würde es dulden, dass die Kirche hier eine Irrlehre vertritt?"
Die Autorität der Päpste nach dem II. Vatikanum wurde von aufmüpfigen Bischöfen ziemlich untergraben. Ich glaube der Hl. Vater würde einiges verändern, wenn er die Möglichkeit hätte.
Zudem darf ich auf die Briefe des 2007 verstorbenen Kurienkardinals Stickler hinweisen, die die Una-Voce Korrespondenz veröffentlicht hat. Diese Briefe hat der Kardinal an Pfarrer Franz Ehgartner gesandt. In einem Brief schreibt der Kardinal: „Habe in meinem Büchlein bewusst das Problem der falschen Konzilsentscheidung zur Freigabe der ehelichen Unenthaltsamkeit für die verheirateten Diakone nicht berührt, um nicht polemisch zu werden und die Schwierigkeiten zu vermeiden, die langsam an die Oberfläche kommen. Immer sind nämlich bei allen Zeugnissen zur Klerikerenthaltsamkeit alle drei Grade des Weihesakraments ausdrücklich angezeigt: Bischöfe, Priester, Diakone. Für die Ostkirche habe ich auf die Fälschung des Trullanum II für die Priester und Diakone hingewiesen, die die Unsicherheit der Ostkirche in diesem Traditionseinbruch erweist.“
Weiter schreibt er, dass Kardinal Ratzinger ihm nach der Lektüre seines Büchleins gesagt habe, dass er das alles nicht gewusst habe und dass auch die meisten Bischöfe es nicht wüssten.
Bischof Franic von Spalato soll nach der Lektüre der Studien Sticklers gesagt haben: Was die Ostkirche im Trullanum II in bewusster Fälschung getan hat, das hat – für das Diakonat – die römische Kirche aus Unwissenheit getan.
Soviel zur Haltung von Joseph Ratzinger, unserm Papst.
Glaubst Du zudem wirklich, dass unser Papst, selber ein Wissenschaftler, der früher sehr viel geforscht hat und der sogar zeitweise für die Aufhebung des Pflichtzölibats eintrat, dass er wünscht, dass wir uns nicht informieren, dass wir immer dem in der Kirche gerade bestehenden blind folgen sollen? Wie hat es der sel. Kardinal Newman ausgedrückt (übrigens ein Vorbild unseres Papstes): „Ich wünsche mir Laien, nicht arrogant, nicht vorlaut, nicht streitsüchtig, sondern Menschen, die ihre Religion kennen, die sich auf sie einlassen, die ihren eigenen Standpunkt kennen, die wissen, woran sie festhalten und was sie unterlassen, die ihr Glaubensbekenntnis so gut kennen, daß sie darüber Rechenschaft ablegen können, die über so viel geschichtliches Wissen verfügen, daß sie ihre Religion zu verteidigen wissen“ (The Present Position of Catholics in England, IX, 390).
Diesem Zitat hat Papst Benedikt XVI. in der Predigt zur Seligsprechung des Kardinals am 20.9.2010 zugestimmt.
Mir scheint irgendwie, wir reden aneinander vorbei. Du behauptest die ganze Zeit, ich würde Irrlehren verbreiten, obwohl ich mich nur auf historische Quellen berufe.
Danke, lieber Sairo, für Deine Unterstützung.
Sairo schrieb:
"D. h. nicht, dass wir die Konzilstexte nicht richtig interpretieren können"
Hier geht es auch gar nicht um großes Interpretieren. Ich zitiere Kanon 33 der Synode von Elvira: „Es wurde beschlossen, den Bischöfen, Priestern und Diakonen sowie allen Klerikern, die den Dienst versehen, folgendes Verbot aufzuerlegen: Sie sollen sich von ihren Ehefrauen enthalten und keine Kinder zeugen: jeder aber, der es tut, soll aus der Ehrenstellung des Klerikers verjagt werden.“
Kardinal Newman gab zu, dass sie ein Grund für seine Konversion war: „Es war auch der Eifer, mit der die lateinische Kirche die Lehre und Regel über den Zölibat bewahrte, die ich als apostolisch ansah; auch ihre Treue zu anderen Gepflogenheiten der alten Kirche war mir teuer. All dies sprach zu Gunsten der großen römischen Kirche.“
Sairo schrieb:
Manfred Hauke unterstützt in seiner Argumentation nicht einen Irrtum des Konzils
Habe ich auch nie behauptet. Ich habe nur gesagt, dass er die Frage aufwirft.
Wendelinus:„Um es noch einmal ganz deutlich zu sagen. Christian erklärt mit dieser Aussage das Konzil und alle seitdem folgenden Päpste samt Lehramt der Katholischen Kirche zu Irrlehrern.“
Das stimmt einfach nicht. Ich verteidige den Zölibat und stelle mich auf die Seite des Hl. Vaters.
Deine immer wieder gemachten, völlig ungerechtfertigten Unterstellung entbehren jeder Grundlage.
Sairo schrieb:
"Das Zölibat lässt sich ganz klar aus der geschichtlichen Tradition ableiten, da gebe ich Christian Recht. Das Zölibat für verheiratete Diakone sollte ein erstrebendes Ziel sein. Deshalb muss die Einwilligung der Ehefrau eingeholt werden, denn Diakon zu sein, bedeutet wirklich am Dienst Christi teilzunehmen. Nur es wird heute nicht mehr so gehandhabt."
So ist es.