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  • Hl. Dorothea von Montau: 25. Juni 2012

Autor Thema: Hl. Dorothea von Montau  (Gelesen 6954 mal)

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velvet

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Hl. Dorothea von Montau
« am: 22. Juni 2012, 14:22:39 »
Dorothea von Montau

Mystikerin und Rekluse
 
* um den 25.1.1347
Montau (Westpreußen)

† 25.5.1394
Marienwerder
                                                                 
Vor 600 Jahren starb Dorothea, Tochter des aus den Niederlanden zugewanderten Bauern Wilhelm Swarcze und dessen in Preußen geborener Ehefrau Agatha, in der von ihr gewählten Klause am Dom zu Marienwerder. Im Kirchdorf Montau in der Südspitze des Großen Marienburger Werders ist Dorothea aufgewachsen. Möglicherweise als Folge einer Verbrennung begann sie schon als sechsjähriges Kind mit harter Askese. Nach längerem Widerstreben heiratete sie im August 1363 den vermögenden Danziger Waffenschmied Adalbert Svertfeger. Im folgenden Jahr hat sie die erste literarisch nachweisbare Vision erlebt. Als 1374 der Leichnam der Birgitta von Schweden auf dem Wege nach Vadstena eine Zeitlang in Danzig blieb, war das vermutlich für Dorothea der äußere Anlaß, das Leben dieser Frau als Vorbild anzunehmen.

Seit 1376 war Nikolaus Hohenstein (um 1350 - um 1420), Prediger an St. Marien in Danzig, der Beichtvater Dorotheas. Zu ihren asketischen Übungen kam nun ein „großes Sehnen“ nach der Eucharistie. Ihre ekstatischen Gebete wurden von ihrem Ehemann lange nicht verstanden. 1375 und 1383 verlor das Ehepaar infolge von Seuchen acht von neun Kindern, nur die jüngste Tochter, Gertrud, überlebte und ging 1391 in das Kulmer Benediktinerinnenkloster. Es folgten für Dorothea Jahre mit zunehmenden Visionen und mehreren Wallfahrten, insbesondere mit ihrem Ehemann 1384 nach Aachen und Einsiedeln in der Schweiz, 1385 nach Karthaus und 1385/87 erneut nach Aachen und Einsiedeln. Die Anstrengungen und Entbehrungen setzten ihrer Gesundheit stark zu, was ihre Leidensbereitschaft steigerte. Als sich ihr bisheriger Beichtvater überfordert sah, empfahl er ihr 1389, sich an Johannes Marienwerder (1343-1417) zu wenden. Dieser Theologe hatte an der Universität Prag gelehrt, war 1387 in seine Heimatstadt Marienwerder zurückgekehrt und war Priesterbruder des Deutschen Ordens und pomesanischer Domherr geworden, im Jahr darauf Dekan des Dompitels. Doch ging Dorothea zunächst 1389/90 allein auf die körperlich sehr anstrengende Pilgerreise nach Rom. Vor ihrer Rückkehr nach Danzig war ihr Ehemann verstorben.

Im Mai 1391 machte Dorothea ihren ersten Besuch in Marienwerder bei ihrem neuen Beichtvater, der wohl als erster ein volles Verständnis für die Formen ihrer Frömmigkeit zeigte. Seit Juli 1391 wurde auf Anzeige des Pfarrers Dr. Christian Rose an St. Marien beim Offizial Heinrich vom Stein gegen sie wegen Häresie ermittelt. Die Feier der Eucharistie an jedem Sonntag wurde ihr untersagt, sie wurde auf die sieben Kommuniontage des Deutschen Ordens beschränkt. Im September gelangte sie schließlich unter großen Mühen nach Marienwerder. Johannes Marienwerder begann, Dorotheas Offenbarungen aufzuzeichnen. In ihr entstand der Wunsch, als Rekluse - also eingemauert in einer Zelle - zu leben, Johannes Marienwerder, der pomesanische Bischof Johannes Mönch (um 1340 - 1409) und dessen späterer Nachfolger, Propst Johannes Rymann (um 1350 -1417), prüften ihre Eignung. Das dauerte über ein Jahr. Während dieser Zeit wohnte Dorothea bei der Deutschordensschwester Katharina Mulner, die eine Funktion im Wirtschaftsleben der Domkapitelsburg ausübte.

Am 2. Mai 1393 endlich kam es unter Mitwirkung von Johannes Rymann, der gerade zu dieser Hochmeisterjurist wurde, zu Dorotheas feierlicher Einschließung. Auch wenn das Häresieverfahreir in Danzig im Sande verlief, blieben die Gegner von Dorotheas Frömmigkeit weiterhin in dieser Stadt, die jedoch zum Archidiakonat Pommerellen des Bistums Leslau gehörte. Daß der amtierende Hochmeister Konrad von Wallenrode die Einschließung hätte verhindern wollen, läßt sich nur aufgrund eines zweifelhaften Rückschlusses von Dorotheas späteren Visionen behaupten. Sie setzte in der Klause ihre asketischen Übungen nicht mehr fort, lebte dort noch fast 14 Monate, in denen sie zahlreiche Visionen hatte. Kleine Fenster ermöglichten ihr die Verbindung nach innen zum Gottesdienstgeschehen und zu ihrem Beichtvater, Berater und „Sohn“ Johannes Marienwerder sowie nach außen zum Kreuzgang, von wo sie mit Speisen versorgt wurde. Doch beschränkten sich ihre Kontakte nicht auf die Domherren. Andere Menschen aus der näheren und weiteren Umgebung von Marienwerder kamen zuerst sicher aus Neugier, da es eine Rekluse bis dahin im Preußenland nicht geben hatte. Darüber hinaus aber suchte mancher in persönlicher Not bei der frommen Frau Rat. Sie wurde so bekannt, daß manches in Unglücks- oder Krankheitsfällen geäußerte Gelübde zu Besuchen bei ihr führte.

Über Leben und Wirken Dorotheas ist die Nachwelt Verhältnismäßig gut unterrichtet, weil Johannes Marienwerder vor allem in dem Jahrzehnt nach Dorotheas Tod in zahlreichen kürzeren und ausführlicheren Arbeiten darüber Aufzeichnungen gemacht hat, darunter je eine große Lebensbeschreibung in deutscher und lateinischer Sprache. Im Siebenlilienbuch hat der Theologe die außergewöhnlichen Gnadenerweise niedergeschrieben, die Dorothea erfuhr. Es sind Beschreibungen unter anderem der verschiedenen Arten der Gottesliebe, der Sendung des Heiligen Geistes und Betrachtungen über das Sakrament der Eucharistie. Dieses Werk hat eine verhältnismäßig reiche Überlieferung. In einem weiteren sind Dorotheas Visionen zu den Herren-, Marien- und zahlreichen Heiligenfesten aufgezeichnet worden. Hier finden sich in zwei Kapiteln die Visionen über die Höllenfahrt des Fürsten G., die traditionell auf Hochmeister Konrad von Wallenrode bezogen werden. Dessen plötzlicher Tod am 23. Juli 1393 und der Krankheitsverlauf in seinen letzten Tagen, der einen Empfang der Sterbesakramente verhindert hatte, seine mögliche Verbindung mit einem Albigenser und der Hintergrund eines schon stark verweltlichten Ritterordens haben vermutlich Dorotheas Visionen ausgelöst (vgl. OGT 1993, S. 226 f.).

Das verhinderte nicht, daß das Bistum Pomesanien und die Leitung des Deutschen Ordens zehn Jahre nach Dorotheas Tod ihre Heiligsprechung versuchten. Um die Glaubwürdigkeit des Rufes ihres heiligmäßigen Lebens zu prüfen, sind 1404 über 300 Zeugen in Marienwerder amtlich vernommen worden. Die überlieferten Akten geben ein lebhaftes Bild der Volksfrömmigkeit in der weiteren Nachbarschaft des Haupthauses des Deutschen Ordens. Weder Bemühungen in den Jahren 1404/06 noch solche von 1486, wieder unter Beteiligung des Deutschen Ordens, führten in Rom zu einem Erfolg. Dorotheas Verehrung ist zwar im Preußenland stets lebendig geblieben, doch gelang es erst ihren Anhängern in unserem Jahrhundert, die zugleich unermüdliche Erforscher ihres Glaubenslebens waren, 1975/76 die Heiligsprechung in Rom zu erreichen. Für das mittelalterliche Preußenland ist das Frömmigkeitszeugnis Dorotheas sicher einzigartig, aber nicht alleinstehend. Sowohl die Bildlichkeit der Visionen als auch die Volksfrömmigkeit, die infolge des Heiligsprechungsprozesses eine schriftliche Überlieferung gefunden hat, stellen die „preußische Heilige“ in einen weiteren geistesgeschichtlichen Zusammenhang.

 

La Salette 1846



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