24. Sonntag im Jahreskreis B 
Die erste Lesung aus dem Buch Jesaja ist überschrieben als das "dritte Lied vom Gottesknecht". Schon der erste Satz will unser Herz aufwecken und offenbaren, was die recht Haltung vor Gott ist."Gott, der Herr, hat mir das Ohr geöffnet. Ich aber wehrte mich nicht und wich nicht zurück."
Das Ohr - es wird in der Einheitsübersetzung beinahe 200 Mal erwähnt, davon jedoch nur etwa 40 Mal im Neuen Testament und dort umso eindringlicher.
Diese Worte aus der Heiligen Schrift sind uns vielleicht so sehr "im Ohr", dass wir schon gar nicht mehr richtig "hin-horchen", sondern "über-hören", was uns doch "auf-horchen" lassen wollte. Eine der wichtigsten Aussagen ist hier die Wahrheit, dass die Fähigkeit des Hörens (vor allem was die Offenbarung Gottes betrifft) zwei Aspekte besitzt. Das Wirken Gottes und dann unser Zutun. Dabei haben wir das Erste und Wichtigste meist völlig ausgeblendet:
Gott ist es, der uns das Ohr öffnet!Zuerst ist der Glaube, das Erkennen, das Hören, ... unverdiente Gabe Gottes und nicht das Ergebnis unserer Leistung oder Fähigkeiten! Wer das vergisst, verfällt in selbstgefällige, selbstzufriedene Taubheit, oder in blinden Aktionismus, der meint, das alles "machbar" ist und ohne den Herrn um Rat zu fragen völlig in leerem Tatendrang aufgeht.
Gott ist es, der das Ohr öffnet - Gott ist es, der sich zuerst offenbart und so zum Menschen spricht, dass dieser hören kann. Wenn wir diese ersten Worte ernst nehmen, dann begreifen wir sehr schnell, wie wichtig es z.B. für die Frage der Evangelisation ist, dass wir nicht vergessen dürfen, um die Gabe Gottes zu bitten, damit das Wort Gottes und die Frohe Botschaft überhaupt GEHÖRT und dann auch angenommen werden können.
Jedes Konzept, jede Planung, jedes noch so ausgefeilte, rhetorisch perfekte, angepasste ... Verkünden bleibt letztlich fruchtloses, hohles Geschwätz, das nicht mit den Angeboten der Welt konkurieren kann, die viel attraktivere "Weisheiten" anbietet - wenn Gott es nicht ist, der "das Ohr öffnet" und wir nicht darum bitten.
"Gott, der Herr, hat mir das Ohr geöffnet. Ich aber wehrte mich nicht und wich nicht zurück."Dann ist da der zweite Schritt: Der Gehorsam und die Hingabe des Menschen als Antwort auf Gottes Gnade. Es ist die Gabe der bedingungslosen Bereitschaft des Menschen, die nicht zurück weicht, die sich nicht gegen die Wahrheit auflehnt, sich nicht wehrt, sondern bereit ist, sich der Weisheit Gottes zu überantworten.
Dass das Wort Gottes nicht ein Wellness-Urlaub ist, wird im weitern Verlauf der Lesung mehr als deutlich. Doch durch die Gabe des "geöffneten Ohres" in einem offenen Herzen, das sich dem Wort Gottes hingibt und überantwortet, werden auch die Stärke und der Sieg geschenkt, die alles überwinden und sich ganz und gar auf Gott stützen.
"Ich hielt meinen Rücken denen hin, die mich schlugen, und denen, die mir den Bart ausrissen, meine Wangen. Mein Gesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen und Speichel.
Doch Gott, der Herr, wird mir helfen; darum werde ich nicht in Schande enden.
Deshalb mache ich mein Gesicht hart wie einen Kiesel; ich weiß, dass ich nicht in Schande gerate. Er, der mich freispricht, ist nahe. Wer wagt es, mit mir zu streiten? Lasst uns zusammen vortreten!
Wer ist mein Gegner im Rechtsstreit? Er trete zu mir heran.Seht her, Gott, der Herr, wird mir helfen."Diese Worte deuten auf den Erlöser und das Leiden der Passion hin - und in Jesus Christus sind sie ein Urbild für unser eigenes Herz!
Jesus ist der "Knecht", der wahrhaft hört, was der Vater offenbart und selbst die würdige Antwort auf den Ruf Gottes ist.
Jesus sagt: "... ich richte, wie ich es (vom Vater) höre, und mein Gericht ist gerecht, weil es mir nicht um meinen Willen geht, sondern um den Willen dessen, der mich gesandt hat." (Joh 5,39) und "Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe." (Joh 15,15)
Jesus ist ganz der Horchende und Ge-horchende, um die Taubheit und den Ungehorsam des Geschöpfes zu heilen, das durch die Sünde nicht mehr Gott ge-hören wollte, sondern vom Bösen getäuscht sich von Gott getrennt hat.
Wie oft ruft Gott im Alten Testament dem Menschen zu: "Höre!"? Jesus ist in seinem vollkommenen Ge-horsam zur lebendigen Antwort geworden, die im Heiligen Geist auch in uns wirksam sein will!
Bei der Heiligen Taufe kann der Taufspender im kostbaren "Effata-Ritus", die Ohren und den Mund des Täuflings mit den Worten "Effata" ("Öffne dich!") berühren, um so von Gott die Gnade des Hörens und der gesegneten Verkündigung zu erbitten. Was für ein kostbares Zeichen, was für eine Bitte, was für ein Segen!
Wie wichtig das "hörende Ohr" ist, mag auch deutlich werden, wenn wir bedenken, dass das letzte, körperliche Heilungswunder Jesu das Wunder des geheilten Ohres ist, das Petrus dem Diener des Hauptmanns im Ölgarten mit dem Schwert abschlägt.
Die gewaltige Botschaft dieser Heilung wird uns erst klarer, wenn wir in die Gesamtheit der Tiefe des Evangeliums in ihrem inneren Zusammenhang blicken! Als JESUS nämlich einmal nach dem ersten Gebot gefragt wird, antwortet ER mit Worten, die wir fast nie vollständig hören, weil wir gewohnt sind, nur die eine Hälfte zu sehen und zu bewerten! Wir meinen, das erste, größte Gebot lautet, dass wir GOTT über alles lieben sollen, nicht wahr?! Aber das ist nur der „zweite Teil des ersten Teils“!!!
In der Schrift steht: „Jesus antwortete: Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft.
Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden.“ Mk 12,29-31„Höre! Höre! Höre!“ GOTT ist der EINZIGE HERR! Und erst darum gilt für uns das Gebot der absoluten, ersten GOTTESliebe! „Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum …“ Das erste Gebot, das wichtigste Gebot hat zwei Teile und wir haben den ersten Teil nur fast immer ignoriert, überhört, überlesen, übersehen, ...!“
Mit SEINEM letzten Heilungswunder im Ölgarten, bekräftigt der HERR noch einmal das Gewicht des ersten Gebotes: „Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft.“ (Mk 12,29-30)
Die Jünger haben dem „Ölbergevangelium“ zufolge zwar vorher gefragt, ob sie dreinschlagen sollen, aber gar nicht zugehört, was JESUS antwortet. Sie haben einfach zu kämpfen begonnen und einer von ihnen hieb dem Diener des Hohenpriesters das Ohr ab.
„Höre!!!“ „Höre!!!“ „Höre!!!“
Es braucht dann sogar den Befehl JESU, mit all dem aufzuhören, was die Jünger aus eigenem Wollen taten, (in guter und verständlicher Absicht zwar) aber ohne auf GOTT, auf IHN zu hören.
Der Antwortpsalm schenkt hier eine weitere Perspektive, wenn darin aufscheint, dass auch Gott uns "sein Ohr zuneigt" und auf unser Rufen hört. Es ist Gottes Liebe und Gnade, die uns immer vorauseilt und gleichzeitig unter unseren Schritten breitet, damit wir niemals ohne das Licht des Himmels sind.
Die zweite Lesung aus dem Jakobusbrief konkretisiert nun, was wir in der Selbstoffenbarung Gottes empfangen durften.
Was nützt es uns, wenn wir Gott hören - aber ihm nicht ge-hören?
Was würde alles horchen nutzen - wenn wir nicht ge-horchen wollen?
Was nützt alles Wissen um den Glauben, alle Klugheit und alle Kenntnis, ... wenn es nicht fruchtbar und auch lebendig in unserem Leben wird?
Was nutzt es, viel zu studieren, viel zu erforschen, alles zu diskutieren, zu "dialogisieren" und zu zerreden, ... wenn wir nicht tun, was Gott von uns will?
Was nützt es uns, Gott zu kennen - ihm aber nicht aus ganzem Herzen zu folgen und zu dienen? Auch der Satan kennt Gott, weiß vieles über Gott!
Auch die Dämonen haben eine "Theologie" und ein eigenes "Konzept", das sie aus ihrem Wissen geschmiedet haben - aber nur, um die eigenen Ziele zu verfolgen!
Auch die Hölle weiß um den Himmel, weiß um Gottes Wort und all die Herrlichkeit, die sie im Sturz in sich selbst hinein verloren hat!
Wenn wir nicht den Weg des Gehorsams und der Hingabe finden, wenn wir Jesus nicht über das Geheimnis des Kreuzes zur Auferstehung nachfolgen und unser Leben nicht bereit sind hinzugeben, ... was nützt uns dann all das Wissen und all das, was wir "Glauben" nennen?
Was wäre der Unterschied zu den Mächten, die verloren ewig in sich selbst hinab stürzen und Gottes Herrlichkeit im Dunkel des Kreisens um sich selbst verloren haben?
Der "Glaube" will fruchtbar werden - sonst bringt er den Tod, denn was uns anvertraut ist, das muss auch verantwortet werden!
Das "Wissen" will fruchtbar werden - sonst bringt es nur "Brand im Stroh der Weisheiten dieser Welt" und versengt in der Seele alles in dunklem Rauch, denn nur im Geheimnis der Hingabe können wir selbst zur Gabe werden.
Es genügt nicht, dass wir planen und kluge Reden schwingen.
Es genügt nicht, wenn wir nur alles besser wissen, kritisieren, dialogisieren und diskutieren.
Es genügt nicht, wenn wir nur studieren, analysieren und Statistiken berechnen.
Es genügt auch nicht, wenn wir nur theoretisch ausmalen und konstruierend überlegen: "was wäre wenn ...?"
Der Glaube und alle menschlichen Fähigkeiten für sich alleine sind tot, wenn nicht das Werk Christi in uns lebendig ist!
Wenn wir heute hören: "So ist auch der Glaube für sich allein tot, wenn er nicht Werke vorzuweisen hat. Nun könnte einer sagen: Du hast Glauben, und ich kann Werke vorweisen; zeig mir deinen Glauben ohne die Werke, und ich zeige dir meinen Glauben aufgrund der Werke." dann ist damit nicht zuerst unser eigenes Werk gemeint!
Das Werk, das wir vorweisen müssen, ist zutiefst eine Frucht aus dem Werk Gottes - so wie der Glaube auch nicht zuerst unser eigenes Verdienst sondern Gabe und Geschenk ist.
Das Leuchten der himmlischen Gnade will unseren Glauben durchdringen und vorauseilend unser Herz bereiten, damit wir das Geschenk der Offenbarung Gottes empfangen können und aus IHM und durch IHN und auf IHN hin fruchtbar werden lassen.
Ebenso will die Gnade der Erlösung mit all ihrer unfassbaren Weisheit im Heiligen Kreuz das Werk Gottes, das Werk Christi aufstrahlen lassen, damit unser Werk davon durchdrungen, gereinigt, geheiligt und vollendet wird.
Alles andere bliebe letztlich unfruchtbar, unbrauchbar und ohne Wert für die Ewigkeit - also nur "totes Menschenwerk".
Wenn der Ruf vor dem Heiligen Evangelium dann heute das Heilige Kreuz preist, eröffnet sich heute mit einem kostbaren Glanz die Brücke zum Wort Gottes in der Fülle. "Halleluja. Halleluja. Ich will mich allein des Kreuzes unseres Herrn Jesus Christus rühmen, durch das mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt. Halleluja" (Gal 6,14)
Jesus fragt seine Jünger, für wen die Menschen ihn halten und für wen die Jünger ihn halten.
Die Antworten sind erschütternd: Man hält ihn für Johannes den Täufer, Elija oder irgend einen Propheten. Wie kommt das? Warum erkennen die Menschen Jesus nicht?
Das Ohr des Menschen ist noch nicht wirklich offen und das Herz der Menschen ist noch verdunkelt und ohne Erkenntnis!
Als Jesus die Apostel persönlich fragt, für wen sie ihn halten, erfahren wir nur von der Antwort des Petrus. Was heute im Evangelium nach Markus nicht erwähnt wird, finden wir bei Matthäus: nämlich, das Messiasbekenntnis, das Jesus als Wirken des Vaters im Himmel offenbart.
Hier treten die zwei Formen der Erkenntnis ans Licht: 1. die rein menschlichen Erwägungen, die zu einem eigenartigen Ergebnis kommen und 2. die göttliche Offenbarung, die eine ganz andere Wahrheit erschließt.
Wo der Mensch sich selbst eine plausible Antwort zurecht bastelt, die irgendwie in seine Vorstellung und sein Weltbild passen könnte, ist die Weisheit Gottes eine ganz Andere!
"Du bist der Messias!" Petrus darf in diesem Moment der Gnade Gottes Angesicht erkennen, wird vom Licht der Erkenntnis im Heiligen Geist erfüllt. Für einen Augenblick steht er ganz und gar im Strom der ewigen Wahrheit Gottes.
Jesus verbietet jedoch, dass die Jünger darüber mit "jemandem sprechen". Warum?
Warum dürfen sie noch nicht Zeugnis geben?
Warum sollen sie über die Wahrheit schweigen?
Warum müssen sie zurück halten, was doch die ganze Welt erfahren sollte?
Warum schweigen?
Warum nicht die falschen Vorstellungen von Jesus bei den Leuten korrigieren und warum dürfen sie nicht richtig stellen, was wohl in großem Umfang an falschen Interpretationen im Umlauf ist?
Warum nur verbietet Jesus, dass sie darüber sprechen???
Wir kennen das doch selbst nur zu gut. Kaum meinen wir, dass wir etwas erkannt haben, wollen wir auch schon andere überzeugen, wollen wir Zustimmung, wollen wir, dass uns andere Menschen zuhören, uns bewundern, uns Recht geben, ...! Doch wie viele Scherben bringt diese voreilige Haltung oft ein weil die Wurzel, das Wachstum und die Reife fehlen?
Spätestens im zweiten Teil des Heiligen Evangeliums erschließt sich dann das "Warum" für uns sehr deutlich: Weil die Gnade der Gotteserkenntnis noch nicht Wurzeln in den Herzen der Apostel gefasst hat und sie noch nicht von der heiligen Weisheit des Gottesgeistes durchdrungen sind.
Es war ein Lichtstrahl der Gnade gewesen, der das Herz des Petrus getroffen hat, doch schon im nächsten Augenblick offenbart sich im Kreuz das Innerste des Menschen in seiner ganzen verdrehten Gebrochenheit.
Immer ist es so: im Heiligen Kreuz scheiden sich die Geister und erst im Heiligen Kreuz offenbart sich, wes Geistes Kind wir sind.
Petrus reagiert "menschlich" und wo er gerade noch den Messias bekannt hat, verliert er jede heilige Ehrfurcht, jede angemessene Haltung, ... wenn er Jesus Vorwürfe zu machen beginnt.
Hier offenbart sich, dass er der Wahrheit zwar nahe ist, sie aber in seinem Herzen noch keine Wohnung gefunden hat und nicht lebendig ist.
Hätte er bereits im Innersten den Messias als Messias erkannt - mit welchem Schmerz und welch großer Wunde hätte er die Worte Jesu dennoch in tiefster Ehrfurcht und Demut gehört und die Würde, die unantastbare Heiligkeit des Erlösers anerkannt? Niemals hätte er es dann gewagt Jesus zu sagen, was er nun sagte!
Jesus weist hier nicht Petrus ab, sondern den Satan, der die Wahrheit verdreht, beugt, ... der in aller dämonischen Respektlosigkeit wagt, sich gegen den Willen und gegen den Plan Gottes zu stellen.
Petrus - im einen Augenblick von Gottes Geist erleuchtet - ist noch wankelmütig und nicht gefestigt, so dass im nächsten Augenblick der Satan sein Herz verdunkelt und ihn zur Rebellion gegen Gott anstiften will.
Wir würden sagen: "Das war aber doch menschlich gedacht und gut gemeint von Petrus! Das versteht man doch, er war erschüttert und wollte doch nur das Beste! Er wollte Jesus doch nur beschützen und hat es einfach nicht verstanden. Das war doch nicht böse gemeint. ..."
Wir haben sofort unzählige Ausreden und Begründungen, psychologische und verständnisvolle Entschuldigungen, mit denen wir das Verhalten des Petrus rechtfertigen und beschönigen würden.
Doch das lässt Jesus nicht gelten!In absoluter Klarheit und Kompromisslosigkeit duldet er hier keinerlei Falschheit oder falsch verstandene "Menschlichkeit". Er spricht ausdrücklich den Urheber der dreisten Urteilsverdunkelung mit Autorität an und weist ihn von sich und Petrus ab! Jesus, der voll Erbarmen mit der Schwäche und Not des Menschen ist - kennt hier kein falsches Mitleid, duldet die Lüge und Verwirrung nicht, die mit schmeichelnden oder noch so "logischen" Gründen vom Weg Gottes abweichen wollen!
Es ist das Wort vom Kreuz, die Weisheit Gottes im Licht des Kreuzesgeheimnissen, die Entscheidung am Kreuz!
Am Kreuz scheiden sich die Geister! Hier offenbart sich, was vom Heiligen Geist erleuchtet und was vom Ungeist verdunkelt wird, denn am Kreuz gehen die Wege auseinander.
Am Kreuzesgeheimnis scheidet sich auch in unserem Leben, wes Geistes Kinder wir sind!
Was werden wir persönlich wählen?Wählen wir das, was uns Sicherheiten, Zustimmung, Wohlsein und der Mainstream diktieren?
Wählen wir das, was der Weisheit der Welt entspricht, was uns die Welt und unser Wohlergehen vergötzend wichtiger erscheint, als das, was der Messias uns verkündet und verheißt?
Wählen wir die Auflehnung, die Rebellion, die eigene Meinung, die sich das Wort Gottes selbst "zurecht schnitzt" und sich Gottes Willen einfach "selber backt", mit reichlich "Zuckerguss" der eigenen Ideen und Auslegungen, ...
Oder wählen wir die Nachfolge, die Hingabe, den Gehorsam?
Wählen wir den Weg des freiwilligen Opfers, wo der Herr zum Opfer ruft?
Wählen wir die Treue - auch in der Unbegreiflichkeit der Liebe Gottes, die über das Kreuz führt?
Haben wir im Sinn, was Gott will - oder was die Menschen wollen?
Denken wir daran, was Gott erwartet - oder was die Menschen erwarten?
Schauen wir aus nach dem, was Gott wählt - oder was die wir selbst und die Menschen wählen würden?
Messen wir unser Urteil an Gottes Urteil und Wohlgefallen - oder an unserem eigenen Geschmack und dem Urteil der Anderen?
Suchen wir Gott - oder uns selbst?
Haben wir im Blick, was Wert hat für die Ewigkeit - oder denken wir nur an das Leben in dieser Welt und wie wir es hier am bequemsten haben könnten?
Was sagt der Herr zu unseren Urteilen, wenn wir uns anmaßen, Gottes Pläne zu kritisieren, alles selbst in die Hand zu nehmen, ohne nach seinem heiligsten Willen und seinen Geboten zu fragen?
Jesus gibt eine klare Weisung in vier Schritten, damit wir auf dem Weg der Wahrheit bleiben lernen:
1. Wer mein Jünger sein will
2. der verleugne sich selbst
3. nehme sein Kreuz auf sich
4. folge mir nach.
Diese vier Schritte wären es wert, eine eigene Betrachtung zu halten. Heute jedoch möge uns der Gedanke begleiten, dass wir achtsam sein lernen. In unseren Herzen soll die Aufmerksamkeit auf Gott hin gelenkt werden und wir dürfen täglich neu lernen und einüben, dass das Maß unserer Gedanken, Worte und Werke sich am Willen Gottes orientieren. Wenn wir im Heiligen Geist leben lernen, wenn Gottes Gebot und die Weisheit des Kreuzes in uns Wurzeln haben, ... werden wir erst fähig sein, auch von dem zu künden, was uns Jesus anvertraut hat.
Am Heiligen Kreuz und seiner geheimnisvollen Weisheit scheiden sich die Geister. Hier ist immer offenbar, welches Ziel der Mensch verfolgt und wem seine Treue gilt.
Der Umgang mit Leid, Kreuz, Not und der Unbegreiflichkeit der Liebe Gottes in Schmerz ... offenbart uns - wo wir stehen und welche Wahrheit in uns lebendig ist.
"Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen und um des Evangeliums willen verliert, wird es retten."
Bitten wir den Herrn, uns zu lehren und zu helfen, dass wir den Willen des Vaters nicht nur erkennen, sondern lieben lernen, weil Gott gut ist und wir dies in Dankbarkeit und Ehrfurcht anerkennen.
HERR und VATER!Öffne mein Ohr und schenke mir ein offenes Herz,
das auf Deine Weisung horchen lernt - um von Herzen ge-horchen zu können.
Hilf mir, damit ich Dein Wort hören kann - damit es ich Dir immer mehr ge-hören kann.
Lass mich
durch das Wirken der Gnade
zu Werken der Gnade finden
wirke Du immer mehr in mir!
Schenke mir den Glauben,
der aus Deiner Offenbarung wächst,
damit ich Dir schenken kann,
was ich von Dir empfangen habe!
Lehre mich Deinen heiligsten Willen erkennen und zu lieben,
damit ich fähig werde
Dich zu bezeugen und von Dir zu künden,
denn ich will mein Leben allein von Dir empfangen und Dir schenken
und Du sollst mir Maß und Weg und Ziel sein.
Amen.