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Mutter Teresas "dunkle Nacht der Seele"

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LoveAndPray85:
P. Raniero Cantalamessa: Mutter Teresas „dunkle Nacht“ ist einzigartig

„Ich glaube, dass Mutter Teresa die Heilige des Medienzeitalters ist“

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ROM, 28. August 2007 (ZENIT.org).- Die Erfahrung der „dunklen Nacht des Geistes“ habe die selige Mutter Teresa von Kalkutta (1910 - 1997) davor bewahrt, ein Opfer des Medienzeitalters zu werden und von sich selbst eingenommen zu sein, betonte P. Raniero Cantalamessa OFM Cap. im Hinblick auf die Veröffentlichung von bisher unveröffentlichten privaten Briefen der seligen Gründerin der Missionarinnen der Nächstenliebe.

Das Buch „Mother Teresa: Come Be My Light“ wurde von Pater Brian Kolodiejchuk, dem Postulator ihres Selig- und Heiligsprechungsprozesses, herausgegeben und erschien im „Doubleday“-Verlag.

In einem der dort abgedruckten Briefe heißt es: „Es gibt so viel Widersprüchlichkeit in meiner Seele, ein so tiefes Verlangen nach Gott, so tief, dass es weh tut; ein ständiges Leiden, und damit verbunden das Gefühl, nicht gewollt, ja zurückgestoßen zu sein von Gott – leer, ohne Glauben, ohne Liebe, ohne Eifer. Die Seelen üben keine Anziehungskraft aus. Der Himmel bedeutet nichts, er erscheint mir als leerer Ort.“

Die Tatsache, dass Mutter Teresa angesichts des starken Gefühls der Abwesenheit Gottes in ihrem Leben einen so tiefen Schmerz erfahren habe, ist nach Worten von Kapuzinerpater Cantalamessa ein positives Zeichen. „Für Mutter Teresa war das die schrecklichste Prüfung, die sie hätte durchmachen können“, erklärte er gegenüber „Radio Vatikan“. Atheisten würde eine solche Erfahrung nicht traurig stimmen.

Der Prediger des Papstes stellte klar, dass es sich bei der so genannten „dunklen Nacht des Geistes“ nicht um eine einfache Abwesenheit, sondern um eine „Gegenwart-Abwesenheit Gottes“ handle: „Gott ist da, aber man bemerkt seine Gegenwart nicht.“ Der tiefe geistliche Schmerz, den Mutter Teresa erfahren habe, mache sie nur noch größer. „Die Tatsache, dass Mutter Teresa fähig war, stundenlang wie verzückt vor dem Allerheiligsten auszuharren, wie es mehrere Augenzeugen geschildert haben… und wenn man dann noch bedenkt, in welchem Zustand sie sich befand – das bedeutet Martyrium!“

Der Kapuzinerpater würdigte in diesem Zusammenhang ausdrücklich die Fähigkeit der Seligen, ihr Leid für sich zu behalten. „Vielleicht geschah es zur Sühne des weitverbreiteten Atheismus in der heutigen Welt“, fügte der Ordenspriester hinzu. Mutter Teresa habe die Erfahrung der Abwesenheit Gottes auf eine positive Weise getragen – „mit Glaube, mit Gott“.

Die dunkle Nacht des Geistes, die Mutter Teresa durchgemacht habe, brauche niemanden zu schockieren oder überraschen, bekräftigte Pater Cantalamessa. Die „dunkle Nacht“ sei in der christlichen Tradition etwas sehr Bekanntes, in der Weise, wie sie Mutter Teresa erfahren habe, allerdings möglicherweise etwas Neues, noch nicht Gehörtes.

„Während die ‚dunkle Nacht des Geistes‘ des heiligen Johannes vom Kreuz eine allgemeine Vorbereitungsphase auf die definitive, so genannte ‚vereinende‘ Phase hin war, hat es bei Mutter Teresa den Anschein, dass es sich um einen dauerhaften Zustand handelte: von einem bestimmten Punkt ihres Lebens an, als sie dieses große Werk der Nächstenliebe begann, bis zum Ende.

Meiner Ansicht nach hat die Tatsache, dass diese ‚Nacht‘ fortdauerte, eine große Bedeutung für uns heute. Ich glaube, dass Mutter Teresa die Heilige des Medienzeitalters ist, denn diese ‚Nacht des Geistes‘ bewahrte sie davor, ein Opfer der Medien zu werden; konkret davor, sich selbst zu erhöhen. Genau das sagte sie ja, als sie große Preise und Ehrungen der Medien entgegennahm. Aufgrund dieser inneren Leere spürte sie nichts.“

LoveAndPray85:
Ich will Jesus anlächeln & damit den Schmerz und die Dunkelheit
in meiner Seele sogar vor Ihm verbergen.

Mutter Teresa

Winfried:

--- Zitat von: LoveAndPray85 am 03. Juni 2011, 07:07:58 --- „Es gibt so viel Widersprüchlichkeit in meiner Seele, ein so tiefes Verlangen nach Gott, so tief, dass es weh tut; ein ständiges Leiden, und damit verbunden das Gefühl, nicht gewollt, ja zurückgestoßen zu sein von Gott – leer, ohne Glauben, ohne Liebe, ohne Eifer. Die Seelen üben keine Anziehungskraft aus. Der Himmel bedeutet nichts, er erscheint mir als leerer Ort.“


--- Ende Zitat ---


Dies könnte auch einer der Gründe gewesen sein, warum Mutter Theresa zu Lebzeiten exorziert wurde. Man vermutete hier wohl ein direktes Eingreifen Satans. Ob dieses Gefühl der Gottverlassenheit von oben oder - unter Zulassung - von unten kam, wissen wir nicht. Ich kenne auch keinen Heiligen, der vom Teufel nicht angegriffen worden wäre, ja sogar bei Jesus Christus selber war dies öfters der Fall ("... und er ließ eine zeitlang von ihm ab" - vgl. Mt 4). Aber auch hier war dieser nur ein Werkzeug, um die Menschen noch näher zu Gott zu bringen.



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LoveAndPray85:
Ich sehe das so, dass dieser Zustand tiefen Verlangens nach Gott genau das ist bzw. dem sehr ähnlich ist, was die Seelen im Fegefeuer erleiden. Das beschreibt uns auch die Hl. Teresa von Jesus (von Avila) so.

LoveAndPray85:
Ich möchte gerne ein Statement von Pater Neuner, der eine zeitlang Beichtvater und Begleiter
von Mutter Teresa war, wiedergeben (Ihm hat Sie auch Ihre Erlebnisse und Ihren Seelenzustand offenbart):

"Diese Prüfung im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe war keine Läuterung von Fehlern,
die ganz charakteristisch für Anfänger im geistlichen Leben sind, oder sogar von solchen
Fehlern, die bei den Fortgeschrittenen auf dem Weg zur Einheit mit Gott allgemein vorkommen. [...]
Ihre Dunkelheit war eine Identifizierung mit jenen, denen sie diente: Sie wurde auf mystische
Weise in den tiefen Schmerz jener Menschen hineingezogen, die spürten, dass sie ungewollt
und zurückgewiesen sind, und vor allem, dass sie ohne Glauben an Gott lebten.
Jahre zuvor war sie selbst bereit gewesen, sich auch nur für eine einzige Seele aufzuopfern.
Nun war sie dazu berufen, nicht nur mit einer Seele, sondern einer Vielzahl von Seelen, die
an dieser furchtbaren Dunkelheit litten, im Schmerz vereint zu sein."

Ihre Namenspatronin war auch die kl. Therese, die ja auch - wenn auch nicht so lange - eine Prüfung
des Glaubens hatte.

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