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Hl. Teresa von Avila - Zitate

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LoveAndPray85:
Zur ersten Gebetsstufe (zum Thema: Loslösung von Wohlgefühlen)

13. Um nun aber zu dem zurückzukehren, was ich sagte, so ist es
ein sicheres Fundament, um sich von den Heimtücken des Bösen
und den von ihm geschenkten Wohlgefühlen zu befreien,
sich von Anfang an mit Entschlossenheit auf den Weg des Kreuzes
zu begeben und keine Wohlgefühle zu ersehnen, denn diesen
Weg der Vollkommenheit hat der Herr selbst gewiesen, als er
sagte: Nimm dein Kreuz auf dich und folge mir nach! (Mt 16,24)
Er ist unser Vorbild; wer sich, einzig um ihn zu erfreuen, an seine
Ratschläge hält, hat nichts zu befürchten.

14. An dem Fortschritt, den sie an sich wahrnehmen, werden sie
erkennen, dass es nicht vom Bösen kommt. Denn sogar wenn sie
erneut zu Fall kämen, so gibt es doch ein Anzeichen, dass der
Herr dort war, nämlich dass sie bald wieder aufstehen, sowie
auch folgende, die ich nun aufzählen will:

- Wenn es Gottes Geist ist, braucht man nicht ständig Dingen
nachzuspüren, um Demut und Beschämung einzusammeln,
denn der Herr selbst gibt sie uns auf ganz andere Weise ein,
als wir sie mit unseren stümperhaften Betrachtungen erlangen
können; sie sind nichts im Vergleich zu einer wahren, lichtvollen
Demut, die der Herr hier lehrt und die eine Beschämung bewirkt,
die einen zunichte werden lässt. Das ist etwas Wohlbekanntes,
diese Erkenntnis, die Gott gibt, damit wir erkennen, dass wir
von uns aus nichts Gutes haben, und je größer die Gnaden sind,
um so deutlicher die Erkenntnis.

- Er flößt einem eine starke Sehnsucht ein, im Gebet Fortschritte
zu machen und es wegen keiner Prüfung, die einem zuteil werden
könnte, zu unterlassen.

- Man gibt sich allem hin.

- Bei aller Demut und Furcht doch eine Gewissheit, dass man
gerettet wird.

- Er vertreibt bald die knechtische Furcht der Seele und gibt ihr
die viel mündigere vertrauensvolle Gottesfurcht ein.

- Man sieht, dass man Gott mit viel weniger Eigennutz zu lieben
beginnt.

- Man sehnt sich nach Zeiten der Einsamkeit,  um sich dieses
Gutes besser zu erfreuen.

(Teresa von Avila, Das Buch meines Lebens, Kapitel 15, 13 u. 14)

LoveAndPray85:
   Was für eine zusätzliche Herrlichkeit und welches Glück wird es für die Seligen,
die dies schon genießen, geben, wenn sie sehen, dass sie - wenn auch spät -
nichts unterlassen haben, was ihnen, den jeweiligen Kräften und der Lebensform
entsprechend, für Gott in jeder Hinsicht zu tun möglich war - und umso mehr,
wer mehr tat! Wie reich wird derjenige sein, der alle Reichtümer für Christus
gelassen hat (vgl. Mt 19,29)! Wie geehrt derjenige, der um seinetwillen keine
Ehre wollte, sondern Gefallen daran fand, sich ganz am Boden zu erleben
(vgl. Mt 27,28ff)! Wie weise derjenige, der sich freute, dass man ihn für
verrückt hielt, weil man das auch der Weisheit selbst nachsagte (vgl. 2 Kor 11,16)!
Und wie wenige gibt es heute, wegen unserer Sünden! Es sieht schon so aus,
als seien diejenigen ausgestorben, die die Leute für verrückt hielten, weil sie sie
heroische Taten von wahren Liebhabern Christi vollbringen sahen. O Welt, Welt,
wie gewinnst du ständig Ansehen, weil es nur wenige gibt, die dich kennen!

(Das Buch meines Lebens)

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