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Die Heilige Rita von Cascia

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Hl. Rita von Cascia
- Helferin in aussichtslosen Anliegen -





Die Heilige Rita wurde wahrscheinlich um das Jahr 1381 in Roccaporena geboren, einer Filialgemeinde der Pfarrei Cascia in Umbrien im grünen Herzen Italiens. Viele Jahre lang war die Ehe ihrer Eltern Antonio und Amata Lottius kinderlos geblieben, bis ihr Gebet nach Überschreiten der Lebensmitte erhört wurde. Rita wurde in der Marienkirche zu Cascia auf den Namen Margherita getauft, aber mit dem Kurznamen „Rita“ gerufen. Die Familie war bekannt für ihre Mildtätigkeit an den Armen und geachtet wegen ihrer Friedfertigkeit und Vermittlung zwischen verfeindeten Parteien, weshalb sie „Friedensstifter“ genannt wurden.

Schon im Kindesalter besuchte Rita häufig das Kloster der Franziskaner, die Augustinerkirche oder die des Augustinerinnen-Konvents in Cascia. Ihre Lieblingsheiligen waren Johannes der Täufer, der heilige Bischof Augustinus und Nikolaus von Tolentino. Schon als Kind fühlte sie sich zum Ordensleben berufen und bat ihre Eltern um Erlaubnis, in den Konvent der Augustinerinnen in Cascia einzutreten. Die Eltern waren jedoch mit dem Wunsch der Tochter nicht einverstanden und beschlossen stattdessen, sie mit Fernando Mancini, dem Sohn eines alten Freundes des Vaters, zu verheiraten. Rita nahm diese Entscheidung als Opfer an.
Fernando hatte einige Jahre im Heer der Cascianer als Söldner gedient und unter der Führerschaft des Hauptmannes Lorenzo von Collegiacone an einer Reihe von erfolgreichen Kriegszügen teilgenommen. Mit einem gewissen Wohlstand kehrte er nach Cascia zurück, wo er durch seine erlebnisreiche Vergangenheit und politische Händel Berühmtheit genoss.


Ehefrau und Mutter

Die Ehe zwischen Fernando und Rita wurde mit zwei Söhnen gesegnet, Giovanni und Paolo Maria. Aufgrund des aufbrausenden Gemüts Fernandos musste Rita jedoch Zornausbrüche und Handgreiflichkeiten über sich ergehen lassen. Ihre Zuflucht suchte Rita beim leidenden Jesus am Kreuz. Immer wieder machte sie die Erfahrung, dass sie getröstet und mit der Kraft Gottes ihren Alltag wieder bewältigen konnte, dass sie Fernandos Zorn, seine Beschimpfungen, seinen Spott, ja seine Schläge jahrelang ertragen konnte. Rita zeigte ihrem Mann jedoch stets ein gutes Beispiel, indem sie ihn liebte und umsorgte, trotz seiner Roheit und Lieblosigkeit. Mit der Zeit wurde Fernando nachdenklich, bat Rita um Verzeihung und schloss auch mit Gott Frieden.


Witwe

Als Fernando eines Abends von einem Gang nach Cascia zurückkehrte, lauerten ihm bewaffnete Männer auf, überfielen ihn und brachten ihm beim Turm von Colgiacone zahlreiche Dolchstiche bei, denen er erlag. Sich nun alleine um die Erziehung ihrer beide Söhne kümmernd, musste sie mit Entsetzen feststellen, dass die beiden Jungen entschlossen waren, die Justiz in die eigenen Hände zu nehmen und Blutrache am Mörder des Vaters zu nehmen. Auch zeigte es sich mehr und mehr, dass die beiden das rauflustige und jähzornige Naturell des Vaters besaßen. Als Rita sah, dass ihr Mahnen und Bitten nicht fruchtete, bat sie Gott inständig, es nicht zuzulassen, dass ihre Söhne sich mit einer schweren Sünde beluden; lieber wollte sie es sehen, dass er sie zu sich nahm.
Das heroische Gebet der Mutter fand Erhörung, auch wenn damit neues Leid über Rita kam. Ihre beiden Söhne starben kurz nacheinander wohl an einer bösartigen Seuche, der Pest, die zu jener Zeit die Landstriche Mittelitaliens heimsuchte. Beide verziehen auf dem Sterbebett dem Mörder ihres Vaters und verschieden im Frieden mit Gott.

In der Folgezeit widmete Rita sich vor allem dem Gebet und der Nachbar-schaftshilfe. Man war im Dorf gewohnt, sie zu rufen, wenn jemand erkrankte oder sich verletzte. Sie verschenkte alles, was sie nicht unbedingt brauchte und lebte in Armut und Bedürfnislosigkeit. Ganze Nächte verbrachte sie im Gebet. So stellte sich bei ihr nach und nach wieder ihre alte Sehnsucht nach dem Kloster ein. So machte sie sich eines Tages auf den Weg nach Cascia und ließ sich bei der Oberin der Augustinerinnen anmelden, wurde jedoch abgelehnt.
Über Rita schwebte immer noch das Schwert der Blutrache, da der Tod ihres Mannes – wie es damals üblich war – noch nicht gerächt und gesühnt war. Da das Kloster sich nicht dort hineinverwickeln wollte, waren auch weitere Versuche Ritas, Aufnahme ins Kloster zu finden, vergeblich. Zunächst mussten sich die beiden Familien Lotti-Mancini und die uns unbekannte Familie, die in den Mord an ihrem Mann verwickelt war, versöhnen. Nachdem dieser Friedensschluss geschehen war, gab es für Rita kein Hindernis mehr, frei von allen familiären Bindungen ins Kloster der Augustinerinnen in Cascia einzutreten.


Fortsetzung folgt.

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Ordensfrau

Die Priorin des Augustinerinnen-Klosters nahm mit Rita eine bekannte, fromme und wohlhabende Frau und Witwe ins Postulat auf. Obwohl die Umstellung auf den Klosteralltag für Rita nicht einfach war, war sie von Beginn ihres Ordenslebens an ein Vorbild für ihre Mitschwestern und zeichnete sich insbesondere durch ihre Liebe zu den Armen aus. Da sie besonderes Geschick in der Krankenpflege besaß, übertrug man ihr dieses Amt. So verließ sie jeden Morgen das Kloster, um Gebrechliche, Kranke oder Verletzte zu besuchen und zu pflegen. Dabei achtete sie auf das Heil der Seelen ebenso wie auf das leibliche Wohl. Viele brachte sie auf den rechten Weg zurück, manche Feindschaft konnte sie beilegen, Unzähligen spendete sie Trost. Ihre Erfahrung als Ehefrau und Mutter kam ihr dabei sehr zustatten. Bald war Schwester Rita in ganz Cascia bekannt.  


Die Stirnwunde

Eines Tages kam der berühmte Prediger Jakobus von der Mark, ein Schüler des heiligen Johannes Capistran, am Gründonnerstag nach Cascia. Bei diesem Vortrag über die Passion des Herrn war auch die gesamte Klostergemeinschaft der Augustinerinnen zugegegen. Aufs tiefste erschüttert, kehrte Rita aus der Kirche zurück und warf sich in der Nacht zum Karfreitag vor einem Bilde des Heilands nieder und flehte ihn an, ihr doch wenigstens einen kleinen Anteil an seinem Leiden zu geben. Da schien es ihr, als löse sich die Hand Christi vom Kreuz und fasse nach der Dornenkrone; ein Dorn entfuhr seiner Hand und grub sich wie ein Blitz so tief in Ritas Stirne, dass sie vor Schmerz das Bewusstsein verlor. Das Stigma der Stirnwunde blieb zeitlebens äußeres Zeichen ihrer Verbundenheit mit Christus.

Die letzten vier Jahren ihres Lebens verbrachte Rita auf dem Krankenlager. Zu den körperlichen Krankheiten kam das Gefühl völliger Gottverlassenheit hinzu, die sog. „Dunkle Nacht des Geistes“.


Das Rosenwunder

Kurz vor ihrem Tod bat Rita eine Jugendfreundin aus Roccaporena, ihr eine Rose aus dem Garten ihres elterlichen Hauses zu bringen. Obwohl Januar war und der Rosenstrauch mit Schnee bedeckt war, fand sie eine frisch erblühte rote Rose. Die Heilige gab sie an die Schwestern weiter, woraufhin das ganze Kloster mit dem Duft des Himmels erfüllt wurde. Der Rosenstock von Roccaporena wurde nach Ritas Tod ausgegraben und in den Klostergarten von Cascia verpflanzt; er ist fast sechs Jahrhunderte lang gewachsen.


Mächtige Fürsprecherin

Nach Ritas Tod, der Überlieferung nach am 22. Mai 1447, begann eine Reihe von Wundern, die seither nicht mehr abriss. Im Augenblick ihres Todes schloss sich die Wunde auf ihrer Stirn und nur ein rubinrotes Mal blieb auf der Stirn zurück. Da auch an der Bahre mehrere Heilungen stattfanden, wurde beschlossen, die Heilige überhaupt nicht zu begraben. Viele Jahre lang lag sie in einem offenen Sarg, nicht einmal unter Glas. Später legte man sie in einen Schrein. Die heilige Rita ist bis heute unverwest.
1628 wurde Rita seliggesprochen; ihre Heiligsprechung erfolgte im Jahr 1900 durch Papst Leo XIII. In ungezählten besonders schwierigen Fällen hat sie sich als Helferin und Fürsprecherin bewährt, so dass sie den Beinamen „La sante degli impossibili“ – die Heilige des Unmöglichen oder die Helferin in aussichtslosen Anliegen – erhielt.


LoveAndPray85:
Ich will wie du, heilige Rita,
stets voll Geduld zum Kreuzesbild aufschauen
und in der Prüfung und im Leid auf Gott, den Allmächtigen vertrauen.
O Helferin in aussichtlosen Anliegen, heilige Rita,
bitte für uns bei Gott.
(B. S. Schneider)
Novene zur Heiligen Rita:
http://kath-zdw.ch/maria/novenen.html#Novene_zur_hl._Rita



LoveAndPray85:
Ich lege die Verehrung der Heilligen Rita deshalb ans Herz,
weil ich selbst bisher nicht ein einziges Mal zu ihr gebetet habe,
ohne dass sie mir nicht mit großer Deutlichkeit
auch in sehr entscheidenden Lebensfragen sofort geholfen hätte!


Litanei zur Heiligen Rita

(Zum Privatgebrauch)

Herr, erbarme dich unser
Christus, erbarme dich unser
Herr, erbarme dich unser,
Christus, höre uns - Christus, erhöre uns
Gott Vater vom Himmel, erbarme dich unser
Gott Sohn, Erlöser der Welt
Gott Heiliger Geist
Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott

Heilige Maria, bitte für uns
Heilige Gottesgebärerin
Heilige Jungfrau aller Jungfrauen
Heiliger Josef
Heiliger Augustinus
Heilige Monika

Heilige Rita
Du gnadenvolle Liebesrose
Du Helferin in aussichtslosen Anliegen
Du Trost der Verzweifelten
Du Zuflucht der Verlassenen
Du Vorbild der Demut
Du Muster des Gehorsams und der Entsagung
Du Spiegel der Geduld
Du Zierde des Augustiner-Ordens
Du Liebhaberin des gekreuzigten Jesus
Du Braut des leidenden Jesus

Heilige Rita, mit einem Dorn verwundet
Heilige Rita, mit der Stirnwunde geziert
Heilige Rita, vertrauend auf Gottes Vorsehung
Heilige Rita, gänzlich Gott geweiht
Heilige Rita, Fürsprecherin bei Jesus
Heilige Rita, durch Wunder verherrlicht
Heilige Rita, allzeit von Gott gehört

Dass wir Demut üben
Dass wir geduldig das Kreuz tragen
Dass wir Gottes Willen erfüllen
Dass wir unseren Beleidigern verzeihen
Dass wir den Nächsten lieben
Dass wir din Tugendbeispiel nachahmen

In allen Versuchungen, hilf uns, heilige Rita
In allen Gefahren
In allen Nöten und Anliegen
In Kreuz und Leiden
In der Stunde des Todes

Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt;
verschone uns, o Herr
Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt;
erhöre uns, o Herr
Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt;
erbarme dich unser.

Lasset uns beten
Gott, in deiner Güte hast du dich gewürdigt, das Gebet
deiner Dienerin Rita gnädig anzusehen und auf ihre Fürbitte
das zu verleihen, was menschliches Vermögen nicht erlangen
kann; habe Mitleid mit uns, sende Hilfe in unseren Nöten
und Anliegen. Lass uns erkennen, dass du der Lohn der
Demütigen, die Hilfe der Hilflosen und die Stärke derer bist,
die auf dich vertrauen. Amen.

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