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ANSTECKENDE ZELLEN

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amos:
ANSTECKENDE ZELLEN

An der Erstkommunion kann man deutlich machen, was unsere Kirche braucht. Hier lässt sich der Weg von der Volkskirche zu einer missionarischen Kirche lernen. Die Familien, die sich auf die Erstkommunion ihrer Kinder vorbereiten, wird man mit Lehrsätzen, routinierten Formen und eingesessenen Gemeinden nicht begeistern. Zu weit weg ist die Glaubensroutine volkskirchlicher Zeiten. Seien wir ehrlich: Es war vor 40 Jahren selbstverständlicher, mit der Kirche zu leben, zur Messe zu gehen, zu beichten.
Aber wurde nach dem Glauben des Einzelnen gefragt? Über den Glauben gesprochen? Wenig.

Heute muss das anders sein. Wer Menschen für die Botschaft Jesu begeistern will, muss selbst begeisterter Glaubenszeuge sein. Die Kirche braucht künftig spirituelle
Zellen, Gruppen und Gemeinschaften, die sich auf die Suche nach Gott begeben, gemeinsam beten, über ihren Glauben sprechen.

Die Sonntagsmesse einer normalen Gemeinde dürfte für Außenstehende befremdlich wirken - eine Liturgie, die sie nicht verstehen, von Gemeinschaft wenig zu spüren. Wir brauchen Wege, um Außenstehende heranzuführen. Die Erstkommunion ist ideal: Menschen in ähnlichen Lebenssituationen bereiten sich gemeinsam auf ein religiöses Fest vor. Allerdings ist eine gut durchdachte Vorbereitung nötig, die nicht nur die Kinder im Blick hat, sondern Eltern und Katecheten gleichermaßen berücksichtigt. Was nutzt es, den Kindern Freude am Glauben zu vermitteln, wenn sie diese zu Hause nicht erleben können?

Wichtig ist auch, dass sich die Erstkommunionfamilien als besondere Gemeinschaft erleben, als Gruppe von Gottsuchern. Diese Gemeinschaft ist der Schlüssel, um den Glauben zu entdecken. Allein wird es schwierig. Auf dem gemeinsamen Weg können die Familien auch Formen des Gottesdienstes kennenlernen, die sie zum Verstehen der Eucharistiefeier führen.

Allerdings dürfen wir die "Erfolge" solcher Wege nicht mit bisherigen Erwartungen messen. Es geht nicht darum, dass diese Familien unsere jeweilige Gemeinde verstärken. Das wird nur in wenigen Fällen funktionieren - dort, wo die Gemeinden einladen und begeistern. Es geht darum, dass diese Menschen Gott entdecken. Vielleicht finden sie ja zu einem eigenen Kreis zusammen. Und auch dürfen wir nicht damit rechnen, solchermaßen begeisterte Menschen jeden Sonntag in der Gemeindemesse wiederzufinden. Wenn es Angebote gibt - gute und regelmäßige Familienmessen etwa - werden einige sich ansprechen lassen.
Immer wieder. Damit ist schon viel gewonnen.

Ulrich Waschki, Chefredakteur Bistumspresse
Quelle: neue KirchenZeitung Nr. 15

Sonntagsfahrer:
Zitat des vorherigen Beitrags:
"Wer Menschen für die Botschaft Jesu begeistern will, muss selbst begeisterter Glaubenszeuge sein. Die Kirche braucht künftig spirituelle
Zellen, Gruppen und Gemeinschaften, die sich auf die Suche nach Gott begeben, gemeinsam beten, über ihren Glauben sprechen."

Das sehe ich ganz genauso und so etwas fehlt mir auch sehr.
Schaut doch mal zu den Moslems oder zu den Mormonen, wie die sich um ihre Leute bemühen.
Wenn da einer aufkreuzt und Interesse bekundet, bekommt der sofort mitgeteilt, wann man sich wo trifft, um über den Glauben zu sprechen.

Wenn jetzt einer sagt, ich interessiere mich für den katholischen Glauben, gibt es solche Gruppen nirgends.
Er kann in die Messe gehen, versteht nur Bahnhof und versündigt sich vielleicht gleich beim ersten Kirchenbesuch, weil er ungetauft die Kommunion empfängt. Es gehen ja schließlich alle vor und holen sich so eine Oblate.

Ich hatte da insofern Glück, weil ich als Kind katholisch getauft wurde. Entsprechend hatte ich wenigstens katholischen Religionsunterricht. Gut, der erste Religionslehrer war in den 70er Jahren der Dorfpfarrer.
Der hatte Kompetenz und führte mich als fähiger Lehrer tatsächlich zum Glauben hin.
Später war das anders. Da waren die Religionslehrer teilweise ganz schöne Pfeifen, die wahrscheinlich nicht einmal gläubig waren. Folge war, das ich mich vom Glauben entfernte und erst jetzt nach einigen Jahrzehnten wieder zum Glauben zurück gefunden habe.

Das es gute christliche Literatur wie die Schriften von Franz von Sales, Thomas von Kempten oder Katharina Emmerich gibt, erfuhr ich von den Dämonen Akabor und Beelzebub.

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