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Erfahrungen mit Psychotherapie und Psychiatrie
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Johannes, der Bär:
Meine Erfahrungen sind insgesamt 13 Monate stationäre Aufenthalte in 4 Psychiatrien (teils freiwillig, teils nicht freiwillig), zusätzlich insgesamt knapp ein Jahr externe Psychotherapie (bei Therapeuten), Reha im "Haus Rafael" in Erlangen (1,5 Jahre) und seit Oktober 2009 hier im Luisenhaus in Vorra (Einrichtung für psychisch Kranke), Mittelfranken/Bayern.
Natürlich habe ich dabei den Umgang mit verschiedensten Krankheitstypen kennengelernt.
Ich bitte um rege Teilnahme, ob aktiv mit Beiträgen oder passiv beim Mitlesen- jeder ist willkommen.
Eglantine:
Darf ich fragen wie du dort hineinegraten bist?
Wie hat sich deine Erkrankung entwickelt und welche ist es?
Ich hatte selber schon viel mit pschisch Kranken zu tun und nun hat es mich selber auch erwischt.
Das wurde ausgelöst durch vermehrten Stress.
Dann der Druck wegen Arbeitslosigkeit, die Armut.
Es kommt eins zum anderen.
Johannes, der Bär:
Mal davon abgesehen, was später im Rahmen von Therapie und Ähnlichem behandelt wurde - Auslöser war, also der Funke, der das Fass explodieren ließ, dass ich sah, wie sich ein anderer Junge an das Mädchen heranmachte, in das ich mich verliebt hatte. Mir ging es vorher schon nicht so gut, aber ich sollte dreieinhalb Jahre später noch mal die Möglichkeit haben, mich dem Mädchen (dann: junge Frau) anzunähern.
Damals wurde Depression diagnostiziert, was auch meiner Selbsterfahrung entsprach. In der Anfangsphase spielten auch noch andere Dinge eine Rolle. Es war Februar 2004, drei Monate vor meinen Abiturprüfungen, also am Anfang der Lernphase. Nach wenigen Wochen schon kam ich in Therapie bei einem Jugendpsychotherapeuten. In der Anfangsphase hatte ich zudem die Überforderung im Kopf, die mir wegen dem schon vertraglich vereinbarten dualem Studium im Stuttgart für das kommende Wintersemester anstand, neben dem Abistress (welcher manche stark, andere eher schwach belastete).
In Verbindung an religiöse Gedanken und Gedanken an meinen Onkel, welcher Selbstmord beging, als ich 5 Jahre alt war, hatte ich Gedanken, doch schon alles gelebt zu haben und nicht mehr leben zu wollen. Suizidgedanken hatte ich damals aber konkret keine. Ich wollte einfach nur "wegschlafen".
Der Therapeut schaffte es mit mir, dass ich bis zum Abitur einigermaßen stabil wurde, und manche (die humanen) Lehrer gaben mir im letzten Semester (Kollegstufe 13/2) Noten, die weniger meinen aktuellen als meinen bisherigen Leistungen entsprachen. Ich war nämlich bis auf vielleicht Mathe und Sport ziemlich leistungsunfähig und konnte mir NICHTS merken. Ich hatte schon Angst, das Abitur trotz bisheriger Spitzenleistungen nicht zu bestehen, und rief am Vorabend noch meinen Physiklehrer an. Als der mich beruhigte, indem er mir versicherte, in der evtl. erforderlichen mündlichen Prüfung bei ein bisschen was mich bestehen zu lassen, ging ich etwas entspannter in die Physikabiprüfung. Wir bekamen eine Andenkenkarte auf unsere Plätze gelegt und am Vorbeigehen legte mir der Lehrer kurz seine Hand auf meine Schulter. Ich bestand mit einer 3 und war hochzufrieden damit.
Ich hatte noch bis September 2004, jedoch seltener, Termine beim Psychotherapeuten, und zog dann nach Stuttgart in eine WG mit einem damals 31-jährigen Diplom-Ingenieur. Damit war die erste Phase beendet.
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