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Wunder, Krankenheilungen, Befreiung von bösen Geistern

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Winfried:
"4 Die Versprengten nun zogen im Lande umher und verkündigten die Heilsbotschaft. 5 Dabei kam Philippus in die Hauptstadt von Samarien hinab und predigte ihren Bewohnern den Gottgesalbten (= Christus). 6 Die Volksmenge zeigte sich allgemein für die Predigt des Philippus empfänglich, indem sie ihm zuhörten und die Zeichen sahen, die er tat; 7 denn aus vielen fuhren die unreinen Geister, von denen sie besessen waren, mit lautem Geschrei aus, und zahlreiche Gelähmte und Verkrüppelte wurden geheilt. 8 Darüber herrschte in jener Stadt große Freude." (Apg 8,1-8)

"8 Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben." (Mt 10,8)



Warum geschieht dies heute nicht mehr? Hört man sich um, heißt es, die Apostel konnten das noch, mit den Aposteln hat dies aber aufgehört. Ist das nicht vielleicht ein Alibi, ein geistliches Armutszeugnis? Wo wird gesagt, dass dieses Wirken nur den Aposteln vorbehalten war?

Trifft man heute auf Gläubige, die die Gabe der (Kranken-) Heilung etc. besitzen, werden diese als Erstes kritisch beäugt und von orthodoxer  bzw. amtskirchlicher Seite als Scharlatane, von denen es allerdings genug gibt, abgetan.

Geschieht so etwas nur noch in der Mission? Heute begnügt man sich mit guten Worten und soweit - echte - Heilungsgottesdienste stattfinden, ist fast ausschließlich von seelischen Heilungen und Verletzungen die Rede, also moderne christliche Therapie (was ja nichts Schlechtes ist). Wenn es zu wirklichen Heilungen kommt, erfährt die Öffentlichkeit dies so gut wie gar nicht. Mir sind Priester bekannt, denen man diese Heilungsgottesdienste, bei denen sich unerklärbare körperliche Heilungen zugetragen haben, von amtlicher Seite verboten hat (einer der betroffene Priester ist daraufhin an gebrochenem Herzen gestorben). Schlimmstenfalls sieht man das dann auch noch als von Dämonen verursacht an (soweit man noch an Dämonen glaubt).


Wie seht ihr das?

CSPB:
Wenn Jesus Kranke geheilt hat, sagt er immer: Dein Glaube hat dir geholfen. Der Glaube ist also das Entscheidende. Und ein wirklich starker, vorbehaltsloser Glaube ist heute selten.

Ich denke nicht, dass es immer ein Heiler-Patient Verhältnis sein muss. Natürlich schadet es nicht, wenn jemand anderer für einen betet. Ich denke aber auch, dass viele Kranke sich nicht selbst in den Mittelpunkt stellen werden ("betet für mich"), sondern alleine Gott um Heilung bitten, und dass deshalb die Fälle echter Heilung nicht so bekannt werden.

Einige gute Worte kommen von Pater Ludwig Maria Gmoser OSB:

Zu Weihnachten vor vier Jahren wird er von den Eltern der kleinen Teresa um ein Heilungsgebet gebeten. Das fünfjährige Mädchen - es wächst ihm gleich ans Herz - hat einen Kopftumor. “Ich wollte unbedingt, daß dieses Kind gesund wird. So habe ich mit Gott einen Kuhhandel versucht: Ich verzichte auf meine große Leidenschaft, das Jagen, dafür wird Teresa gesund." Noch heute merkt man, wie nah ihm das Schicksal des Mädchens gegangen ist. Doch ihr Zustand verbessert sich nicht: Anfangs kann sie noch gehen und sprechen. Dann aber zerstört der Tumor alle Gehirnzentren: die Motorik, das Sprechen, das Schlucken, die Sehkraft - alles geht verloren.

Der Pater hat wöchentlich Kontakt mit ihr, manchmal auch öfter. Er betet mit ihr, hält sie im Arm. Aber im Herbst stirbt sie. Warum hatte Gott seine Gebete und sein Opfer nicht angenommen?

Heute versteht er: “Man kann mit Gott keinen Kuhhandel machen. Man darf ihn bitten, aber Er hat in Seiner Weisheit alles geordnet. Ihr Tod war von Gott gefügt. Teresa war mit ihren nicht ganz sechs Jahren so erfüllt und reif wie es manche mit 80 nicht sind: Sie hat nie geklagt, nie Angst vor dem Sterben gehabt. Sie war eine große Seele, eine richtige Heilige. Mit ihr zu beten und sie auf ihrem Weg zu Gott zu begleiten, war eine wunderbar heilsame Sache für mich - und viele andere auch. Ich weiß, daß sie eine große Aufgabe in der Ewigkeit hat."

Noch etwas Wichtiges fügt der Pater hinzu: “Ich habe dadurch auch begriffen, daß Krankheit und Gesundheit indifferent sind. Das heißt: Wenn es für jemanden segensreicher ist, krank zu sein als gesund, wenn also die Krankheit die größere Gnade oder Berufung ist, dann nimmt Gott die Krankheit nicht weg."

Heute gehört es zu den Aufgaben von P. Ludwig Maria zu erfühlen, was der Wille Gottes für einen Menschen ist, um ihn dahin zu führen. “Wenn der Mensch den Willen Gottes erfüllt, ist er geheilt, auch wenn er stirbt. Ich habe Menschen erlebt, die sind mit Freude gestorben. Die hatten ihre Schmerzen und ihr Leid angenommen und aufgeopfert. Das ist Heilung." Dann ist die Seele ganz bei Gott. Das ist das Entscheidende. “Meine Berufung ist: um jeden Preis Seelen gewinnen."

Allerdings erlebt der Pater auch wunderbare körperliche Heilungen - wie sie in den Evangelien berichtet werden. Da war z.B. ein Ehepaar, das keine Kinder bekommen konnte. Schwarz auf weiß hatten die Ärzte erklärt, die Samenqualität des Mannes sei nicht ausreichend. P. Ludwig Maria legt der jungen Frau eine Reliquie der Sel. Mirjam von Jesus dem Gekreuzigten auf den Schoß, betet für beide und schickt sie zum Grab Kardinal Groers. Ein Monat später die Nachricht: Die junge Frau ist schwanger! Heuer im August kam das Kind zur Welt - eine kleine Mirjam.

Oder: Da war ein Baby aus der Sängerfamilie Kelly heuer im Sommer zu früh auf die Welt gekommen. Eine dramatische Situation, wie der Pater per Telefon erfährt: die Nieren versagen, die Lunge arbeitet fast nicht. Ob er für das Baby beten könne?! Ja, er betet, segnet. Nur wenige Tage später erfährt er: das Baby erhole sich auffallend schnell. Mittlerweile geht es ihm blendend. Die Ärzte haben keine Erklärung dafür.

Noch ein Fall: Heuer im Juli rufen ihn Jugendliche an, die gerade eine Fußwallfahrt zum Grab von Kardinal Groer machen, weil ein Freund aus dem Ort einen schweren Unfall hatte: furchtbare Kopfverletzungen, innere Organe versagen, Entzündungen, hohes Fieber. Die Schädeldecke mußte auf Grund des hohen Gehirndrucks abgenommen werden. Er liegt auf der Intensivstation im Tiefschlaf.

Der Pater schließt sich der Gruppe an. Sie gehen zum Grab des Kardinals. Dort bekommt der Pater ein Zeichen und fährt ins Spital, um dem Verletzten die Hände aufzulegen. Dabei spürt er, daß dem jungen Mann viele Gnaden geschenkt werden. Von da an verbessert sich dessen Zustand erstaunlich schnell. Bald beginnt der junge Mann wieder zu sprechen, zu lesen. Man kann ihm viel früher, als erwartet, die Schädeldecke wieder einsetzen. Jetzt ist er auf Rehabilitation und die Mutter des jungen Mannes gibt Zeugnis davon, daß seine Genesung auf die Fürsprache der Sel. Mirjam von Abellin und des Pater Hermann erfolgt ist.

Von wunderbaren Heilungen auch beim Befreiungsgebet kann der Pater berichten. Warum sind solche Gebete heute so notwendig? frage ich. Die Antwort: New Age und Esoterik machen es notwendig. Da der Glaube vieler heute so schwach ist, nehmen sie alles, was sie kriegen. Sie sehen nicht, wie gefährlich das ist, wenn sie sich da öffnen. “Doch wenn du mit der Versuchung spielst, hast du schon verloren." Da heißt es etwa: “Du mußt nur deine Energieflüsse in Gang bringen, dann hast du keine Probleme in Partnerschaft und Beruf, dann kannst du deine Krankheit besiegen."

P. Ludwig Maria erzählt mir die Geschichte einer 17jährigen, deren Mutter sie eines Tages zu ihm bringt. Drei Monaten im laufenden Schuljahr sei sie krank und nicht in der Schule gewesen: Zyste im Unterleib, Abszeß an der Brust, Kopfprobleme, unerklärliche Phantomschmerzen in der Leiste. Nach einem Blick auf die Kleidung und die ganze Erscheinung des Mädchens meint der Pater: “Wenn du willst, daß ich für dich bete, mußt du dich ändern. Welche Musik hörst du?" Heavy und black metal bekommt er zur Antwort. “Was hast du für Posters hängen?" Einschlägige. “Das alles mußt du wegwerfen."

Das Mädchen ist offenbar verzweifelt genug und folgt der Aufforderung des Priesters. Beim ersten Gebet verschwinden die Phantomschmerzen. Bald verschwinden die Unterleibsprobleme und sie braucht den Operationstermin beim Gynäkologen nicht wahrzunehmen...

Übrigens, meint der Pater, sei er überzeugt, daß eigentlich jeder Priester von Gott die Gabe der Heilung bekommen habe. Nur übten die wenigsten sie aus.

Quelle: http://www.vision2000.at/2006/vision6-06/12_06.htm

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