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Allgemeine Diskussionen => Allgemeine Diskussionen => Thema gestartet von: vianney am 23. September 2014, 21:12:46

Titel: Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 23. September 2014, 21:12:46
Liebe Mitchristen

Kennt einer von euch die Meinung unseres Bischofs von Rom, Franziskus, betreffend der Erneuerungen die die Synode herbeiführen soll? Denn eine aussergewöhnliche Synode wird nicht zusammengerufen um nichts hervorzubringen! Es geht um die Zulassung Geschiedener zu der Kommunion und den Sakramenten. Wenn sich wie es schon jetzt sich zeigt, eine Spaltung zwischen Traditionalisten der Haltung die Papst Paul VI eingeführt hatte und einer lieberaleren Haltung die sich nicht mehr sensu strictu an das 6te Gebot halten wird, einstellen wird , dann haben wir ein Schisma in der katholischen Kirche, es sei denn Franziskus wird seiner Rolle als Papst gerecht und spricht ein unfehlbares Urteil das alle versöhnt! Ich mache mir grosse Sorgen! Was haltet ihr davon?

ICD

Dominique
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 24. September 2014, 08:25:24
 ()*kjht545

Liebe Mitchristen,

Im Namen der Jungfrau Maria, Mutter Gottes, Mutter der Kirche, biite ich euch alle für die nâchste Synode und die Bischöfe und den Papst viel zu beten damit kein Schisma entsteht

iCD

Dominique
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: Armer Sünder am 24. September 2014, 08:54:02
Lieber vianney,

ich muss Dich ein wenig korrigieren. Die Geschiedenen brauchen keine (Wieder)-Zulassung zu den Sakramenten, sie dürfen nach wie vor die Sakramente empfangen. Nur die Geschiedenen-Wiederverheirateten sind von den Sakramenten ausgeschlossen.
Auch ich gehöre zu dieser Gruppe, die davon betroffen ist, leider! Ich erhoffe von der Bischofssynode ein Signal, wie in Zukunft mit den Wiederverheirateten umgegangen werden soll. Bitte versteht mich nicht falsch, ich bin absolut nicht der Meinung, dass man die Partner wechseln kann wie ein T-Shirt und man nach einer gescheiterten Ehe einfach mal das Glück in einer anderen Beziehung sucht und wenn dies nicht klappt halt in einer übernächsten.
Auch distanziere ich mich von der allgemeinen Behauptung dieser Betroffenen, dass die Kirche unbarmherzig ist.

Bei dieser Gelegenheit stelle ich hier nochmals meine Lebensgeschichte rein, die ich zwar in einem anderen Untergruppe schon mal gepostet hatte aber bis jetzt noch keine Antwort bekommen habe.


 

Lieber "Arn de Gothia" ...ich kann Dir absolut nachfühlen, wie es Dir geht!

Meine Frau sagte mir nach 12 Jahren Ehe eines Abends, dass sie seit einem halben Jahr ein Verhältnis mit einem anderen Mann (evangelisch u. geschieden) hat. Für mich brach eine Welt zusammen, wie sollte es nun mit unseren beiden Kindern (2 u. 5 Jahre) und mit mir weiter gehen? Unter Tränen habe ich sie angefleht, sich das Ganze nochmals zu überlegen u. uns alle nicht  zu verlassen. An einem verlängerten Wochenende sind wir ohne Kinder (die konnten wir Gott sei Dank bei unseren Großeltern lassen) zu einer ehrlichen Aussprache in einen Kurzurlaub gefahren. Danach sagte sie, es ist wieder alles okay, sie liebt mich immer noch und möchte unsere Ehe fortsetzen. Doch kaum zuhause angekommen telefonierte sie mit ihrem neuen Freund u. fuhr die selbe Nacht noch zu ihm. Ich hatte einfach keine Chance mehr, sie für mich zurückzugewinnen. Es war alles so dunkel um mich, hoffnungslos und traurig geworden. Ich konnte nichts mehr essen u. war irgendwie total daneben. Zum Glück fingen mich Freunde auf, die versuchten, mit mir das Ganze irgendwie zu verarbeiten oder nur durch ihre Anwesenheit, Nähe, Zuwendung und Umarmungen das Ganze etwas zu lindern. Dieser menschliche u. körperliche Kontakt, der mir erst einmal half, wieder seelisch halbwegs auf die Beine zu kommen, war für mich elementar wichtig.
So ging das Ganze ungefähr ein halbes Jahr. Manchmal schöpfte ich Hoffnung es könnte wieder was werden aber als sie immer öfters mal abends zum übernachten zu ihrem Freund fuhr, war diese Hoffnung am nächsten Morgen meistens ausgelöscht.
Es ist wohl überflüssig zu erwähnen, wie ich mich in diesen Stunden fühlte, während sie bei ihrem Freund übernachtete und ich daheim mit den beiden Kindern alleine war. Niemand außer Gott weiß, was ich damals gelitten habe.
Ich möchte hier auch keine schmutzige Wäsche waschen, absolut nicht. Zu einer Krise oder Trennung gehören immer zwei.
Es gab zwar schon mal  Meinungsverschiedenheiten,  wir haben uns aber niemals gestritten oder angeschriehen. Die Kinder hielten wir aus dem Ganzen raus so gut es eben ging aber glaubt nur nicht, dass die keine Antennen haben, wenn es in der Ehe nicht mehr stimmt.
Nach diesem besagen halben Jahr ist dann meine Frau zu ihrem neuen Freund eingezogen. Ich hatte ihr zum Abschied noch einen hübschen Blumenstrauß ins Auto gelegt u. einen Brief, dass sie sich das Ganze nochmal überlegen solle u. gerne zurückkommen darf....tja, und dann ist sie doch losgefahren.
Am selben Tag rief mich ihre beste Freundin an und sagte, dass sie bitterlich geweint hat und wahrscheinlich wieder zu mir zurückkommen wollte. Doch daraus wurde leider nichts mehr.
Wie gesagt, wir haben die Kinder so gut es ging aus allem rausgehalten. Wir haben nie einen Rosenkrieg geführt, sind so gut es eben ging, ganz normal miteinander umgegangen. Niemals wäre es uns eingefallen, die Kinder irgendwie als "Waffen" einzusetzen um den anderen auszuspionieren oder ähnliches, das war uns absolut wichtig um diesen kleinen unschuldigen Seelen nicht noch mehr Schaden zuzufügen.
Dann brauchte ich endlich auch mal eine Auszeit. Ich fuhr mit den Kindern nach Belgien in einen wunderschönen Freizeitpark...und wie es der Zufall will, traf ich dort am Anreisetag am Sandkasten eine junge Frau, die gedankenversunken mit ihrem Kind spielte. Sie beobachte mich, wie ich mit meinen Kindern umging und merkte natürlich gleich, dass diese Konstellation "ein Mann und zwei Kinder" nicht normal ist. Also erzählte ich ihr meine Geschichte u. sie mir ihre. Sie war noch ledig u. hatte von ihrem Freund ein Kind, mit dem sie zwar zusammen lebte aber Heirat nie ein Thema für ihn war, eher nur eine Zweckgemeinschaft, da sie mit 17 wegen der Trennung ihrer Eltern von Zuhause abgehauen und bei ihrem Freund als Pferde-Pflegemädchen und Haushälterin untergekommen war, parallel dazu studierte sie Medizin.
Nach dieser Woche fuhr ich mit meinen beiden Kindern wieder nach Hause und musste diese nun in der Wohnung beim Freund von meiner Frau zum ersten Mal "abliefern". Sie zeigte mir die neu eingerichteten Kinderzimmer...........ich kam mir irgendwie total überflüssig vor.........mir standen die Tränen in den Augen, ich brachte kein Wort mehr heraus, ich wusste zwar, die Kinder sind jetzt bei ihrer Mutter, doch gleichzeitig versuchte ich mir vorzustellen, was nun in diesen Kinderseelen vorgehen musste, wenn sich nun Mutter und Vater an der Türschwelle verabschieden.
Wie gesagt, das Ganze was ich in dieser Zeit durchgemacht habe, kennt nur Gott u. das was meine Frau durchgemacht hat, auch. Ich möchte sie absolut nicht schlechtreden, sie hat in dieser Situation was die Kinder betrifft, absolut zu mir gehalten u. mich unterstützt, dafür danke ich ihr heute noch. Wir ließen uns 2 Jahre nachdem wir so getrennt gelebt hatten, zivilrechtlich scheiden.  Die Scheidung war in 5 min erledigt. Die Richterin war total baff, weil es in so einem Prozess eigentlich erst einmal richtig zur Sache geht.....bei uns aber nicht, wir hatten nicht vor, uns über etwas zu streiten. Das Sorgerecht war geklärt u. sonst hatten wir nicht vor, irgendwie gegeneinander zu klagen. Im Gegenteil, als wir das Ganze hinter uns hatten, fragte mich nun meine "Ex-Frau" ob wir  nicht zusammen in einem Café noch was trinken wollen. Gesagt, getan! Wir unterhielten uns noch ein wenig, vor allem natürlich über die Kinder, wie wir das in Zukunft händeln usw. Sie heiratete in der Zwischenzeit ihren Freund.

Tja, was danach kam lässt sich nun im Zeitraffertempo erklären. Nach etlichen Briefen, stundenlangen Telefonaten usw. stand meine Urlaubs-Bekanntschafts-Medizinstudentin mit Kind u. Kegel vor meiner Haustüre u. wollte gerne bei mir einziehen. Gesagt, getan! Sie absolvierte an der hiesigen Uni ihr Studium als Ärztin und nicht nur das. Eines Tages kam sie heim und offenbarte mir, dass sie schwanger sei. Wir nahmen uns in die Arme und weinten erst mal vor laute Freude. Eine Abtreibung wäre uns niemals in den Sinn gekommen!!! So war nun halt unsere Patchwork-Family komplett!! In ihrem Wesen ist sie wirklich ein Engel, obwohl sie Atheistin ist.
Es ist mir noch genau in Erinnerung als wäre es erst vor einem Augenblick geschehen.....als wir es nun "unseren" 3 Kindern erzählten, war da so eine spontane und freudige Reaktion, die absolut beispiellos ist.
Nach der Geburt unserer Tochter heiratete ich also meine 2. Frau. (aber nicht aus dem Grund, dass das Kind endlich einen ehelichen Vater hat, sondern aus Liebe).
Inzwischen ist unsere "Kleine" süße 17 Jahre alt u. macht nächstes Jahr ihr Abi. Bis jetzt möchte sie immer noch kein Taschengeld, war noch nie in einer Disco, kocht lieber stattdessen am Wochenende für uns oder backt einen Kuchen. Sie zieht sich gerne zurück u. liest lieber gute Bücher, kümmert sich gerne um die Tiere (wir haben eine kleinen Bauernhof) , Fernseher ist eher nebensächlich. Sie ist eine ganz Sanfte, noch nie gab es eine Disput oder einen verbalen Streit, manchmal denke ich darüber nach, ob sie vielleicht unbewusst uns diese Elternliebe zurückgeben möchte, was wir ihr als Neugeborenes oder später im Kindesalter geschenkt haben??? Alle unsere Kinder verstehen sich wirklich herzlich gut, bis auf unsere "Kleine" sind die übrigen 3 in der Zwischenzeit schon "ausgeflogen" und führen ihr eigenes Leben. Doch alle sind bei uns wirklich gerne zu Besuch daheim. Es ist eine liebliche Atmosphäre, die mich glücklich macht und ich daraus den Schluss ziehe, dass wir diesen Kinderseelen keine Schaden zugefügt haben und wir trotz unserer Trennung das Beste daraus gemacht haben. Im Nachhinein muss ich euch gestehen, dass ich (so wie meine jetzige Frau liebevoll meint), einen nicht normalen Babyreflex habe. Sehe ich irgendwo eine Mutter mit einem Neugeborenen, so frage ich sie, ob ich das Kleine nicht auch mal in meinen Arm nehmen darf. Ich finde Kinder einfach etwas Göttliches, ich kann nichts dafür, es ist halt eben so. Und wenn eines meiner Kinder irgendwann mal zu mir kommt und sagt: Papa, jetzt wirst Du bald Opa...........so bin ich womöglich der erste Mann hier in unserem netten "Kuhdorf", der liebevoll im Tragetuch die Enkelin oder den Enkel fest an seinen Bauch gebunden beobachtet werden kann. (obwohl ich dies bei unseren Kindern schon immer liebevoll gemacht habe..........es gibt nichts schöneres als Kinder zu behüten...........)

Im Nachhinein ist dies natürlich schon alles "lange" her, lieber "Arn de Gothia", schon über 21 Jahre, doch ich wollte einfach mal Deinen Beitrag zum Anlass nehmen, hier meine  Lebensgeschichte niederzuschreiben, vielleicht hilft sie Dir ein bisschen weiter.
Viele Ehen gehen heute auseinander, indem von einem Verhältnis in das andere gewechselt wird, ohne dem Partner die Chance zu geben, das Ganze nochmals in Ruhe zu überdenken und die Möglichkeit, die Türe für eine Rückkehr offen zu halten. Ich habe nach wie vor Kontakt zu meiner ersten Frau, wir treffen uns meistens am Geburtstag unserer Kinder oder erledigen füreinander irgendwelche Aufgaben, die der andere aufgrund seiner Ausbildung einfach besser kann. Wir begegnen uns uns freundschaftlich und respektvoll.

Natürlich habe ich mir durch mein Handeln als "Geschiedener Wiederverheirateter" die Teilnahme an den Sakramenten verwirkt, was sehr schmerzt, das kannst Du mir glauben. Wenn ich beim Gottesdienst nun in der Bank sitzenbleibe und zusehen muss, wie der Priester die Kommunion an die Gläubigen verteilt, so kostet mich dies unheimlich Kraft, nicht in Tränen auszubrechen. In Gedanken kann ich einfach nur stammeln, bitte, lieber Jesus, komm trotzdem auch zu mir, lass mich wenigstens den Saum Deines Gewandes berühren, auch wenn ich Dich nun nicht mehr leiblich empfangen darf......es ist einfach zum heulen. Früher bin ich oft zur Kommunion, weil es andere halt auch getan haben, ohne vorher zu beichten. Man wollte schließlich nicht auffallen. Nun hat dies einen absolut anderen Stellenwert und weiß nun, wie weh es tut, wenn man dies aus besagten Gründen nicht mehr darf.
Was mir natürlich auch schwer zu schaffen macht, ist der Umstand, dass ich nicht mehr zur Beichte gehen darf. Nun muss ich mein "Sündenpäckchen", das von Tag zu Tag schwerer wird, bis an mein Lebensende tragen....wird es mir eines Tages nicht zu schwer, so dass ich unter dieser Last verzweifelt zusammenbreche????
Ein Mörder kann seine Tat im Beichtstuhl  gestehen......jemand der ein Kind geschändet hat auch...........ihnen wird vergeben und die Absolution erteilt..............nur jemand, dessen Ehe zerbrochen ist und in einer weiteren (Zivil)-Ehegemeinschaft lebt, leider nicht.........
ich möchte hier nicht anklagen, wirklich nicht, ich stelle das katholische Kirchenrecht nicht in Frage, dazu habe ich nicht die Befugnis.
Ich möchte mich nur in Liebe der Barmherzigkeit Gottes anvertrauen, wenn ich einst vor dem Richterstuhl des Allerhöchsten stehe und Rechenschaft über mein irdisches Leben geben muss.

Bitte betet für "Arn de Gothia", aus menschlicher Sicht lässt sich da wohl nichts mehr machen, doch für Gott ist nichts unmöglich.


-Verzeihung und Barmherzigkeit-


Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 24. September 2014, 16:43:32
Hallo

Danke für deine Antwort

Natürlich geht es hauptsächlich um die Zulassung der Geschiedenen-Wiederverheirateten zu den Sakramenten! Aber der Bischof von Rom denkt auch , laut Presse, stark über eine Beschleunigung des Prozesses der Kirchlischen Auflösung der Ehe nach und über die Ausdehnung der Gründe die es rechtfertigen dass ein " unschuldiger" Geschiedener,  kirchlich geschieden wird wenn der Partner einen mit der Ehe unvereinbarer Fehler begangen hat wie Pädophilie, Drogenkonsum und andere die mir noch unbekannt sind. Dies würde das sechste Gebot wohl dann besonders betreffen und könnte bei so manchen Bischöfen nicht als richtig bewertet werden, was dann zu einem theologischen und pastoralem Streit zwischen den Teilnehmern der Synode führen könnte, was wiederum zu einem Schisma führen könnte! Ich habe da ein sehr schlechtes Gefühl, besonders weil Kardinal Kasper darin eine grosse Rolle spielt und er sich vor 20 Jahren als Bischof mit dem damaligen Kardinal Ratzinger heftig angelegt hatte, betreffend der Abtreibungsberatung der katholischen Kirche in Deutschland. Dieser Kardinal inspiriert mir kein Vertrauen und er hat das Ohr vom Bischof von Rom....


iCD

Dominique
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: DerFranke am 24. September 2014, 17:31:59
@armer sünder

ich hab mir deine Lebensgeschichte durchgelesen , lies doch mal gloria polo  , deren mutter hatte auch so probleme hat es aber aufgeopfert und ihr partner & tochter wurden noch gerettet.
ich weiß das es für dich nicht leicht ist , aber es kommen bald schwere zeiten.
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 24. September 2014, 19:06:21

Aus der " Frankfurter  Allgemeinen"

http://www.faz.net/aktuell/politik/glauben-hartes-ringen-in-der-katholischen-kirche-13133697.html (http://www.faz.net/aktuell/politik/glauben-hartes-ringen-in-der-katholischen-kirche-13133697.html)

Glauben Hartes Ringen in der Katholischen Kirche

Johan Bonny, der Bischof von Antwerpen, hat eine schonungslose wie brillante Analyse der Verirrungen des kirchlichen Lehramts vorgelegt. Doch wie viele Bonnys gibt es in dieser Kirche?
03.09.2014, von Daniel Deckers



Johan Bonny, der Bischof von Antwerpen, wird sein Land auf der bevorstehenden Bischofssynode in Rom über Ehe und Familie nicht repräsentieren. Das ist den Vorsitzenden der jeweiligen Bischofskonferenzen vorbehalten, in Belgien dem Erzbischof von Mechelen-Brüssel, Léonard. Diesem wie auch vielen anderen Bischöfen in Europa hat der Flame mit seiner ebenso schonungslosen wie theologisch brillanten Analyse der nachkonziliaren Verirrungen des kirchlichen Lehramtes und der dadurch verursachten Glaubenskrise nicht aus dem Herzen gesprochen - umso mehr aber denen, die bislang jenen „Weg des Verschweigens“ gegangen sind.

Dazu gehört auch die Mehrzahl der deutschen Bischöfe, die ihrem neuen Vorsitzenden Marx ein Votum für die Synode mit auf den Weg gegeben haben, das ebenfalls geeignet sein dürfte, Papst Franziskus in seinem Ansinnen zu bestärken, die Kluft zwischen Lehre und Leben zu verringern - um des Lebens willen. Doch ohne ein hartes Ringen wird es in Rom nicht abgehen. Spätestens auf der Synode wird sich zeigen müssen, wie viele Bonnys es in dieser Kirche gibt.
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 25. September 2014, 08:24:05
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Kardinal Kasper: „Pastorale Herausforderung, nicht Krieg um Lehrmeinungen"



 Kardinal Walter Kasper sieht der bevorstehenden Bischofssynode zum Thema Familienpastoral mit Gelassenheit und Zuversicht entgegen. Auf Polemik wolle er sich nicht einlassen, betonte der emeritierte Kurienkardinal im Gespräch mit Radio Vatikan. In wenigen Tagen soll ein Buch mit Texten von fünf Kardinälen erscheinen, die am Ausschluss von wiederverheirateten Geschiedenen von der Kommunion festhalten wollen. Kardinal Kasper stellt dagegen offen die Frage, ob und unter welchen Bedingungen die katholische Kirche im Einzelfall solche Menschen wieder zu den Sakramenten zulassen kann. Die Texte der Kardinäle Gerhard Ludwig Müller, Walter Brandmüller, Carlo Caffarra, Velasio de Paolis und Raymond L. Burke sind bereits andernorts früher erschienen. Gudrun Sailer sprach mit Kardinal Kasper.

„Natürlich hat jeder das Recht, öffentlich seine Meinung zu sagen. Dagegen ist nichts einzuwenden. Ich habe mich aber gewundert, dass nun die ganze Synode auf einen einzigen Punkt reduziert wird. Es geht um die pastoralen Herausforderungen im Zusammenhang der Neuevangelisierung. Das ist doch viel weiter gesteckt. Es ist eine Insiderproblematik, die hier ins Zentrum gestellt wird. Es geht darum, überhaupt wieder sprachfähig zu werden und über die Schönheit und das christliche Verständnis von Familie zu reden, was heute viele nicht mehr verstehen – es geht um viel grundsätzlichere Probleme als nur dieses. Und zum Zweiten: was ist das für ein Verständnis des Evangeliums – das ist die Frohe Botschaft. Daraus darf man doch keinen Codex von Rechtsvorschriften allein machen und dann sagen, jetzt darf nicht mehr diskutiert werden über diesen Punkt. Damit wird die Synode ja zur Farce. Es hat niemand das Recht, von vornherein zu sagen, was geht und nicht geht. Der Papst will eine offene Debatte, und die soll man führen. Dann in der Synode sehr ruhig im gegenseitigen Aufeinander hören, einer Atmosphäre des Gebets, und dann zum Wohl der Gläubigen heute am Schluss eine Entscheidung fällen. Ich trete in eine Polemik überhaupt nicht ein.“

Die Sorge um die katholische Lehre ist eine zentrale Sorge des Heiligen Stuhles. Können Sie vor diesem Hintergrund Verständnis dafür aufbringen, dass sich in Rom Widerstand regt gegen eine pastoral orientierte Fortentwicklung der Lehre?

„Zweifellos ist die Familie die Zelle der Gesellschaft und die Zelle des kirchlichen Lebens. In der Familie, Ehe und Familie, da kommt Leben und Glauben am engsten zusammen. Es ist eine vitale Lebenswirklichkeit, die zur Ehre eines Sakraments erhoben worden ist. Insofern ist es eine ganz vitale und zentrale Frage für die Kirche, für Ehe und Familie da sein und da Lösungen anzubieten in der Krise, die es heute gibt. Es geht um diese pastoralen Herausforderungen, das ist das Thema der Synode, nicht ein Krieg um Lehrmeinungen. Natürlich, eine Pastoral kann nicht ohne Orientierung an der Wahrheit sein. Aber die Wahrheit ist kein abstraktes System, sondern die Wahrheit ist letztlich Jesus Christus in Person, und wir müssen den Menschen Christus nahebringen. In diesem Sinn muss die Synode an der Wahrheit orientiert sein und Tradition als lebendig sprudelnden Quell und nicht als starres System verstehen.“

Sie beschäftigen sich als Dogmatiker schon seit Jahrzehnten mit dieser Frage. Im Konsistorium vor den Kardinälen haben Sie einen möglichen Weg aufgezeigt, wie man für diese konkrete Situation in Einzelfällen zu einer Lösung kommen kann. Können Sie uns das zusammenfassen: unter welchen Bedingungen und Voraussetzungen wäre es eventuell möglich, wiederverheiratete Geschiedene trotz der Unauflösbarkeit der Ehe zur Kommunion zuzulassen?

„Ich habe eine Frage gestellt, nicht einfach eine Lösung gegeben. Und die Frage habe ich gestellt in Abstimmung mit dem Papst. Darauf lege ich großen Wert. Ich habe gefragt: Wenn eine Ehe gescheitert ist, und leider Gottes scheitern eben heutzutage sehr viele Ehen aus vielfältigen Gründen, dann wird man zunächst alles tun, um das wiederherzustellen. Aber wenn ein Weg zurück nicht möglich ist, wenn jemand eine neue Partnerschaft eingegangen ist, die menschlich gesprochen glücklich ist, gelingt und christlich gelebt wird, wenn da Kinder da sind, dann kann man diese zweite Partnerschaft ja nicht aufgeben ohne neue Schuld. Also muss man sehen, in welcher Weise Gott da eine neue Chance gibt – und Gott tut das. Das ist seine Barmherzigkeit, dass er niemanden fallen lässt, der guten Willens ist. Und jeder tut in seiner Situation, was er tun kann. Und da meine ich, das müsste im Einzelfall pastoral geklärt werden nach einer Zeit der Neuorientierung, man nennt das ,Via poenitentialis' – aber die Leute leiden ohnehin genug selber, da braucht man nicht noch große Bußwerke aufzuerlegen. Aber eine Neuorientierung ist notwendig. Dann soll das eine das Sakrament der Buße sein - das ist ja dafür da -, und das Sakrament der Buße bedeutet auch wieder die Zulassung zur Eucharistie. Aber wie gesagt, das ist nicht die Lösung für alle Fälle, vermutlich nur für eine Minderheit von Menschen, die in unseren Gemeinden leben, die darunter leiden und die ein ehrliches Bedürfnis haben nach den Sakramenten, die die Sakramente dringend brauchen, um ihre schwierige Situation zu bewältigen."

Wie hoch sehen Sie heute die Wahrscheinlichkeit, dass in die Frage des Sakramentenempfangs für die wiederverheirateten Geschiedenen Bewegung kommt?

„Ich bin kein Prophet und kann und will es gar nicht festlegen, was bei der Synode herauskommt. Wir werden jetzt im Oktober zunächst den Status Quaestionis [Stand der Frage, Anm.] festlegen. Die Fragen sind ja auch sehr unterschiedlich in den verschiedenen Kontinenten und Kulturen, es gibt nicht unsere westeuropäischen Probleme ganz allein, es gibt auch andere. Das muss man ein wenig ordnen und bündeln, und dann ist ein ganzes Jahr Zeit, um diese Fragen in den Diözesen, in den Bischofskonferenzen, in den Pfarreien zu besprechen und zu bedenken, und dann wird in einem Jahr darüber entschieden, die Mehrheit der Synode in Gemeinschaft mit dem Papst. Ich sehe dem mit großem Vertrauen entgegen, dass eine Lösung gefunden wird, der die große Mehrheit dann zustimmen wird, die dann der Botschaft des Evangeliums gerecht wird, aber die Botschaft des Evangeliums unter den Bedingungen der Zeichen der Zeit heute zur Geltung bringt, sodass es ein Evangelium der Freude sein wird.“

Wie sehen Sie diese Synode im Lauf des Pontifikates eingeschrieben? Franziskus ist seit eineinhalb Jahren im Amt, und diese Synode wird mit großer Spannung erwartet. Wie sehen Sie diesen Bogen?

„Sicher wird der Papst auch an dieser Synode gemessen werden, denn er will ja das Evangelium den Menschen heute sagen und hat auch das Charisma dafür, das zu tun. Man wird ihn daran messen. Ich habe keine Sorge, dass er diese Probe sozusagen nicht bestehen wird. Es wird eine sehr wichtige Synode sein in diesem Pontifikat, aber es geht nicht nur um dieses Pontifikat, sondern es geht um die Kirche und um die Zukunftsfähigkeit der Kirche, und die entscheidet sich weitgehend in der Familie. In der Familie lernen wir die Sprache, man spricht von der Muttersprache, da wird man eingeführt in die Kultur, in die grundlegenden Werte. Ich selber habe den Glauben nicht gelernt, weil ich Enzykliken gelesen habe, sondern meine Mutter – der Vater war Soldat damals im Krieg – hat mir das beigebracht, man hat das Beten und das christliche Leben in der Familie gelernt, und dazu müssen wir zurückkommen und die Familie zur Kirche im Kleinen, zur Hauskirche machen, wo das christliche Leben wachsen, reifen kann, gerade in einer zunehmenden Diaspora-Situation, wie wir sie bei uns haben, brauchen wir das dringend. Ich denke, das ist wirklich ein Zukunftsprojekt, das bei dieser Synode im Zusammenhang der Neuevangelisierung unternommen wird und dafür brauchen wir auch das Gebet sehr vieler Gläubiger.“

(rv 22.09.2014 gs)





Dieser Text stammt von der Webseite http://de.radiovaticana.va/news/2014/09/22/kardinal_kasper:_%E2%80%9Epastorale_herausforderung,_nicht_krieg_um/ted-826799 (http://de.radiovaticana.va/news/2014/09/22/kardinal_kasper:_%E2%80%9Epastorale_herausforderung,_nicht_krieg_um/ted-826799)
des Internetauftritts von Radio Vatikan
 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 26. September 2014, 08:28:18
Liebe Mitchristen

Ich lade euch ein sich mir anzuschliessen um täglich den Barmherzigkeitsrosenkranz und den marianischen Rosenkranz zu beten für alle Bischöfe die an der aussergewôhnlichen Bischofssynode im Oktober in Rom teilnehmen werden zum Thema Ehe und Familie damit sie alle eins bleiben unter der Führung des Heiligen Geistes und keine Zwietracht entstehen môge zwischen den Vertretern der verschiedenen Auffassungen betreffend der Geschiedenen-Wiederverheirateten und der Aktualisierung des kirchlichen Scheidungsrecht! Mögen sie alle dem 6ten Gebot Christi treu bleiben und keine Spaltung in der Kirche verursachen. Amen

iCD   ;ghjghg

Dominique
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 27. September 2014, 10:46:45
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Der Papst ruft alle Gläubigen zum Gebet für die bevorstehende Bischofssynode in den Gottesdiensten am kommenden Sonntag, den 28. September 2014, auf – Für die Bischofssynode hat Papst Franziskus ein eigenes „Gebet zur Heiligen Familie“ verfasst
 
Vatikan (kath.net/dbk) Papst Franziskus ruft alle Gläubigen zum Gebet für die bevorstehende Bischofssynode in den Gottesdiensten am kommenden Sonntag, den 28. September 2014, auf. Gleichzeitig bittet er die Ortskirchen, Pfarrgemeinden, Ordensgemeinschaften, Verbände und Bewegungen an den Tagen vor und während der Synode ebenfalls um das Gebet. In Rom wird dazu an jedem Tag bis zum Abschluss der Synode in der Kapelle „Salus Populi Romani“ der Basilika Santa Maria Maggiore für die Synode gebetet werd
 


Für die Bischofssynode hat Papst Franziskus ein eigenes „Gebet zur Heiligen Familie“ verfasst. Dieses Gebet wird für die Gottesdienste ebenso empfohlen wie spezielle zu diesem Anlass vom Vatikan formulierte Fürbitten.
 
Die dritte außerordentliche Generalversammlung der Bischofssynode findet vom 5. bis 19. Oktober 2014 im Vatikan statt. Sie steht unter dem Thema: „Die pastoralen Herausforderungen der Familie im Rahmen der Evangelisierung“.
 

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Herausgeber P. Dr. Hans Langendörfer

Gebet von Papst Franziskus und Fürbitten
Sonntag, 28. September 2014
Gebet zur Heiligen Familie für die Synode
Jesus, Maria und Josef,
auf euch, die Heilige Familie
von Nazareth,
richten wir heute den Blick
voller Bewunderung und Zuversicht;
in euch betrachten wir
die Schönheit der Gemeinschaft
in der wahren Liebe;
euch empfehlen wir alle unsere Familien,
damit sich in ihnen die Wunder der
Gnade erneuern.
Heilige Familie von Nazareth,
anziehende Schule des
heiligen Evangeliums:
lehre uns, deine Tugenden nachzuahmen
mit weiser geistlicher Disziplin,
schenke uns den klaren Blick,
der es versteht, das Werk der Vorsehung
in den täglichen Wirklichkeiten
des Lebens zu erkennen.
Heilige Familie von Nazareth,
treue Behüterin des
Geheimnisses der Offenbarung:
lass in uns die Wertschätzung
für die Stille neu erwachen,
mach unsere Familien zu
Abendmahlssälen des Gebets
und verwandle sie in kleine Hauskirchen,
erneuere das Verlangen nach Heiligkeit,
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 28. September 2014, 10:31:19
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Gebet der Muttergottes von Amsterdam, der Frau aller Völker:
 
Herr Jesus Christus, Sohn des Vaters,

sende jetzt Deinen Geist über die Erde.

Laß den Heiligen Geist wohnen

in den Herzen aller Völker,

damit sie bewahrt bleiben mögen

vor Verfall, Unheil und Krieg.

Möge die Frau aller Völker,

die selige Jungfrau Maria,

unsere Fürsprecherin sein. Amen.
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: Lutz Matthias am 28. September 2014, 13:40:58
Lieber Vianney!

Papst Franziskus hat laut kath.net zu spanischen Bischhöfen bei einem Ad lima Besuch gesagt das es für wiederverheirate Geschiedene keine Kommunion geben darf. Wenn es also zu einem Schisma kommen sollte das sich für realistisch halte steht vermutlich der Papst auf der Seite von den Geboten Gottes. Es wird jedoch überall von einem Schisma gesprochen. Auch in Garabandal wurde gesagt das es eine Synode gibt mit einem Schisma.
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 29. September 2014, 08:30:05
Hallo ihre lieben Mitchristen

Jeder der als Teilnehmer an dieser aussergewöhnlichen Synode teilnehmen wird spürt dass das Thema nahe dem Herzen der Kirche ist! Gibt die Kirche dem Zeitgeist nach, verrät sie die Tradition vorheriger Päpste zu diesem Thema und die Christen die treu am 6ten Gebot festhalten. Bleibt sie ihrer jetzigen Linie treu, wird sie viele sich verirrten Schafe nicht wieder ins Schiff der Kirche heimholen können. Hier ist unbedingt der Heilige Geist gefragt!Es wird wie im Konzil sein: "moderne" Theologen werden versuchen Druck zu machen auf die Traditionstreuen.
Hier muss der sich bis jetzt noch immer Bischof von Rom nennende Franziskus das Schiff leiten und definitiv seiner Rolle als PAPST gerecht werden ohne den Versuch allen gefallen zu wollen.
Wir MÜSSEN für unsere Kirche jetzt mehr dennn je beten sooft wir können dass der Leib Christi nicht zerrissen und gemartert wird aufs neue! Die Zehn Gebote bleiben ewig gültig aber Gottes Barmherzigkeit auch...

in caritas dei

Dominique
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 30. September 2014, 09:13:27
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Kardinal Schönborn: Neuer Blick, aber keine neue Lehre



Die bevorstehende Bischofssynode zur Familienpastoral soll den Blick der Kirche auf Ehe und Familie erweitern, eine Änderung der Lehre ist dabei nicht zu erwarten. Das hat Kardinal Christoph Schönborn am Montag bei einer Pressekonferenz in Wien erklärt. Der Wiener Erzbischof wird bei der am 5. Oktober beginnenden Versammlung der Synode im Vatikan die österreichische Bischofskonferenz vertreten und gehört zudem dem Synodenrat an, der das Treffen vorbereitet hat.

Für Papst Franziskus sei Ehe und Familie „ein zentrales Thema des Pontifikats, ähnlich wie es dies auch für Johannes Paul II. war", erklärte Schönborn. „Erwarten Sie aber nicht, dass der Papst die Lehre über die Ehe ändert", so die Aufforderung des Kardinals. Schließlich habe die Kirche in ihrer ganzen Geschichte ihre Lehre „nie verändert, sondern stets erweitert und vertieft". Verändern wolle Franziskus ähnlich wie zuvor der Konzilspapst Johannes XXIII. vor allem den Umgang und den Blick der Kirche auf bestimmte Themen. Die Richtung dazu sei die der "pastoralen Bekehrung" - „weg vom Denken in Schubladen, hin zu einem Hinsehen, zu Wertschätzung und zu einem Begleiten".

Leitend bei allen Überlegungen seien die überaus klaren Worte Jesus mit Blick auf die Ehe: „Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen." Zugleich habe Jesus auch eine anderen Blick auf die Situation gehabt, verwies Schönborn auf die Bibelstelle von der Ehebrecherin: „Er sagte: Ich verurteile Dich nicht. Geh hin, und sündige nicht mehr." Diese Handlungsweise Jesu mache deutlich, dass es „Lehre und Barmherzigkeit" brauche und beide „nicht austauschbar" seien. „Nicht verurteilen, heißt aber nicht, alles rechtfertigen", sagte der Kardinal.

Wertschätzender Umgang nötig

In seinem eigenen Redebeitrag zur Synode werde er eintreten für wertschätzenden Umgang „mit jenen Situationen, die nicht der vollen Realität es sakramentalen christlichen Ehe entsprechen", kündigte Schönborn an. Diesen Zugang zu Ehe vertrete auch Papst Franziskus, der sich gegenüber Österreichs Bischöfe bei ihrem Ad-limina-Besuch zu Jahresbeginn dahingehend geäußert und dazu aufgefordert habe, die Menschen in der Realität ihrer Beziehungssituation zu begleiten. Die Synode solle für dieses Anliegen des Papstes einen „hermeneutischen Schlüssel" schaffen, so die Hoffnung des Wiener Erzbischofs.

Konkret müsse die Kirche Antworten finden auf die Tatsache, dass viele Paare ohne Trauschein zusammenleben und oft erst beim Auftreten von Kindern die Eheschließung überlegen, betonte Schönborn. Innerhalb der Theologie werde darüber diskutiert, „dass es auch außerhalb der vollen Verwirklichung der sakramentalen Gestalt der Ehe vielfältige Elemente der Wahrheit und Heiligung gibt. Eine Teilverwirklichung ist auch hier da - zwar nicht als Vollgestalt, aber doch als eine Wegetappe, bei der es dann manchmal bleibt", so der Kardinal. Einen ähnlichen „theologischen Schlüssel" habe die Kirche schon beim Konzil in ihren Aussagen über das Verhältnis zu den anderen christlichen Konfessionen verwendet. So habe man damals festgehalten, dass die Vollgestalt von Kirche in der katholischen Kirche verwirklicht sei und gleichzeitig Elemente der Wahrheit und Heiligung in anderen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften anerkannt, führte Schönborn in Analogie aus.

Blick auf Kinder und Zurückgebliebene richten

Er wolle in der Synode weiters die Aufmerksamkeit auf den Blick von Kindern lenken, die in Trennungen und Scheidungen zurückbleiben, fuhr Schönborn fort. Im Arbeitspapier der Synode, dem „Instrumentum laboris", wie auch zuvor in den einfließenden Rückmeldungen habe er dazu „fast völliges Schweigen" vorgefunden, beklagte der Kardinal. Die Kirche laufe Gefahr, „pharisäisch zu werden", wenn sie bei der Diskussion über Geschiedene den vom Evangelium gebotenen Blick „vor allem auf die Kleinen" verabsäume. Wenn Eltern einen Rosenkrieg auf den Rücken der Kinder austragen, sei dies „ein schweres Vergehen".

Ebenso sollten die Bischöfe nach den Vorstellungen Schönborns die Situation des zurückbleibenden Partners diskutieren. Es sei ein „Megaproblem", wenn jemand in einer Trennung nicht aus seiner Not herausfinde, „und unsere Großstädte sind voll von Menschen, die übrig bleiben aus gescheiterten Beziehungen", so der Wiener Erzbischof. Auch ohne konkrete Lösungen anbieten zu können, müsse die Kirche stärker auf die Not der „Scheidungswaisen und Scheidungswitwen" hinweisen.

Ziel der Synode ist „echte Debatte"

Im Gegensatz zu früheren Sitzungen der Bischofssynode zielt die bevorstehende Familiensynode auf eine „echte Debatte". Das betonte Kardinal Schönborn, der als Mitglied des Synodenrates in die Vorbereitung und Durchführung der kommenden außerordentlichen Sitzung der Bischofssynode eingebunden war. Anders als früher sei der Ablauf der Synode diesmal thematisch gebündelt. Bemerkenswert sei zudem, dass zu jedem Thema zuerst Laien sprechen und erst danach die Bischöfe. Die Synodenteilnehmer seien auch zur freien Rede angehalten, davon unabhängig sollten sie ihre schriftliche Stellungnahme bis 5. September eingeben. Neu sei auch, dass nach jedem Plenartag eine Stunde der freien Diskussion gewidmet sei und dass es an jedem Tag ein Pressebriefing mit Synodenteilnehmern geben wird.

In der Zweiten Sitzungswoche stehen vertiefende Gespräche in den verschiedenen Sprachgruppen an, führte Schönborn weiter aus. Die Ergebnisse der Beratungen würden dann in einem Schlusspapier zusammengefasst werden, wobei noch offen sei, ob darin auch die sonst üblichen „Propositiones" (Vorschläge) an den Papst enthalten sind, zumal es ja im nächsten Jahr dann eine ordentliche Sitzung der Bischofssynode zum Thema gibt.

„Die Arbeitsmethode wurde deutlich verbessert", resümierte der Kardinal und verwies dabei auch auf die Vorbereitungsphase. Dies habe bereits damit begonnen, dass Papst Franziskus persönlich an Sitzungen des Synodenrates teilgenommen habe. Dabei sei es auch zur überraschenden Themenänderung in Richtung Ehe und Familie gekommen, denn ursprünglich seien Fragen der Anthropologie und der Bioethik auf dem Programm gestanden. Der Papst habe aber deutlich gemacht, dass man schwer über das Menschenbild sprechen könne, ohne Ehe und Familie in Blick zu nehmen.

Bedeutend sei zudem die Vorgabe des Papstes gewesen, die üblicherweise vor einer Synode stattfindende Befragung stark auszuweiten. Eine „sehr realistische Zusammenfassung" der zahlreichen Antworten aus der ganzen Welt sei in der Folge mit der Erstellung des „Instrumentum laboris" (Arbeitspapiers) für die Synodenteilnehmer gelungen. Der gesamte Vorgang zeige, wie sehr es Papst Franziskus bei der kommenden Synodensitzung um ein „Hinschauen" und eine „Bestandsaufnahme" im Sinne des bewährten Dreischritts „sehen - urteilen - handeln" geht, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz.

(kap 29.09.2014 gs)







Dieser Text stammt von der Webseite http://de.radiovaticana.va/news/2014/09/29/kardinal_sch%C3%B6nborn:_neuer_blick,_aber_keine_neue_lehre/ted-828131 (http://de.radiovaticana.va/news/2014/09/29/kardinal_sch%C3%B6nborn:_neuer_blick,_aber_keine_neue_lehre/ted-828131)
des Internetauftritts von Radio Vatikan
 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 01. Oktober 2014, 09:23:52
 ;kreuz+ ;gggds

Die Familien-Synode in Rom ist mit den Folgen der “Sexuellen Revolution” konfrontiert
Veröffentlicht: 30. September 2014 | Autor: Felizitas Küble | Abgelegt unter: EHE, FAMILIE und ELTERNRECHT | Tags: Ehe, Familie, joseph kardinal ratzinger, Kirche, Mathias von Gersdorff, Sexuellen Revolution, Synode, Walter Kasper |Hinterlasse einen Kommentar
 Mathias von Gersdorff
 

Vom 5. bis zum 19. Oktober 2014 wird im Vatikan eine Bischofssynode unter dem Thema „Die pastoralen Herausforderungen der Familie im Rahmen der Evangelisierung“ stattfinden. Solche Synoden sind nicht ganz außergewöhnlich, und so nimmt die große Öffentlichkeit meist wenig Notiz von ihnen.

Diesmal ist es anders: Der deutsche Kardinal Walter Kasper hielt vor der Versammlung der Kardinäle (Konsistorium) am 20. und 21. Februar 2014 in Rom eine Ansprache, die den Diskussionsrahmen abstecken sollte.

Er regte an, darüber nachzudenken, ob man wiederverheiratete Geschiedene zum Empfang der Kommunion zulassen sollte. Seitdem ist eine hitzige Diskussion im Gange. Es haben sich mehrere Meinungsströmungen gebildet, die völlig konträre Ansichten vertreten.
 
Für einen Nicht-Katholiken mag diese Debatte schwer verständlich sein, doch für Katholiken geht es um einen essentiellen und seit vielen Jahrhunderten und in vielen gewichtigen kirchlichen Dokumenten eigentlich geklärten Punkt der katholischen Lehre.

Wiederverheiratete Geschiedene leben nämlich entsprechend der katholischen Morallehre in fortlaufendem Ehebruch und somit in einem öffentlichen Zustand der schweren Sünde. Dieser Umstand schließt sie vom Empfang der Kommunion aus. Eine Änderung dieser Praxis würde einen schwerwiegenden Bruch mit der traditionellen Lehre bedeuten.
 
Nicht Kirche, sondern Popkultur ist bestimmend
 

In der Synode geht es aber nicht nur um die Frage der Kommunion. In diesem Aspekt verdichtet sich im Grunde eine viel umfassendere Problemstellung: Wie soll die katholische Kirche mit der Tatsache umgehen, daß eine große Zahl der Gläubigen die Ehe- und Familienlehre der Kirche nicht kennt oder zumindest nicht verinnerlicht hat?


In kaum einem anderen Bereich läßt sich so deutlich feststellen, wie stark der Einfluß, die moralische Autorität und die Gestaltungskraft der katholischen Kirche abgenommen haben.
 

Selbst viele Katholiken lassen sich nicht mehr von der Lehre der Kirche zu Ehe und Familie orientieren, sondern vom Ehebild, das Spielfilme, Fernsehserien, Pop-Stars usw. vermitteln. Kurz: Sie lassen sich von einem Zeitgeist orientieren, der stark von der „Sexuellen Revolution“ der 1960er Jahre geprägt ist.

Mit der Folge, daß immer weniger Ehen überhaupt zustande kommen und viele der geschlossenen nicht mehr christlich geführt werden und zerbrechen. Die Synode soll sich nun Gedanken machen, wie man mit diesem Riesenproblem fertig wird.
 
Prophetische Sorge der Päpste des 20. Jahrhunderts


Im Oktober dieses Jahres wird sich die Kirche natürlich nicht zum ersten Mal mit diesem so wichtigen Thema beschäftigen. Die Krise der Familie, wie wir sie heute sehen, begann allerspätestens nach dem 1. Weltkrieg mit dem definitiven Ende der Agrargesellschaft und dem Anbruch einer säkularen Kultur, die die christlichen Werte immer mehr in Frage stellte.

Auf diese Situation machte Papst Pius XI. im Jahr 1930 in seiner Enzyklika „Casti connubi“ aufmerksam und schilderte die vielen Angriffe auf die moralischen Grundlagen für die Existenz stabiler Ehen: Pornographie, sittenlose Schauspiele und Spielfilme, unzüchtige literarische Werke, aber auch Abtreibung und Euthanasie.
 
Im Jahr 1968 erschien die Enzyklika „Humanae Vitae“ von Papst Paul VI. Diese ist insbesondere für die Verurteilung der künstlichen Empfängnisregelung bekannt, doch ihr inhaltlicher Gegenstand sind Ehe und Familie und die Angriffe auf sie.

Angriffe auf Ehe und Familie
 
Papst Johannes Paul II. befaßte sich mehrmals mit den Schwierigkeiten der Familie in der modernen Welt. Sein wichtigstes Dokument ist „Familiaris Consortio“ aus dem Jahr 1981. Auch das Oberhaupt aus Polen schilderte die Gefahren, die von der modernen Kultur auf die Familie ausgehen:
 

Gemälde: E.Gründler
 
„Es gibt Anzeichen einer besorgniserregenden Verkümmerung fundamentaler Werte: eine irrige theoretische und praktische Auffassung von der gegenseitigen Unabhängigkeit der Eheleute; die schwerwiegenden Mißverständnisse hinsichtlich der Autoritätsbeziehung zwischen Eltern und Kindern; die häufigen konkreten Schwierigkeiten der Familie in der Vermittlung der Werte; die steigende Zahl der Ehescheidungen; das weit verbreitete Übel der Abtreibung; die immer häufigere Sterilisierung; das Aufkommen einer regelrechten empfängnisfeindlichen Mentalität.“
 
Die päpstlichen Texte stießen nicht auf ungeteilte Zustimmung. Insbesondere in Deutschland versuchte man immer, einen „Sonderweg“ zu finden, der im Grunde daraus bestand, zu resignieren und vor der „Sexuellen Revolution“ einzuknicken.

So gab der deutsche Episkopat als Reaktion auf „Humane Vitae“ am 30. August 1968 die „Königsteiner Erklärung“ heraus, in der man den Gläubigen die Entscheidung überließ, ob sie künstliche Verhütungsmittel verwenden wollen oder nicht. Das österreichische Pendant zur „Königsteiner Erklärung“ ist die „Maria Troster Erklärung“.
 
Um liberale Positionen nicht verlegen
 

Am 10. Juli 1993 erschien ein vielbeachteter Hirtenbrief der Bischöfe von Freiburg (Oskar Saier), Stuttgart-Rottenburg (Walter Kasper) und Mainz (Karl Lehmann), in welchem ein geänderter Umgang mit den geschiedenen Wiederverheirateten gefordert wurde, auch hinsichtlich des Empfangs der Kommunion.
 
Der Präfekt der Glaubenskongregation und spätere Papst Benedikt XVI., Joseph Kardinal Ratzinger, lehnte jeden Kompromiß in dieser Hinsicht ab.
 

Auch bei der laufenden, von Kardinal Kasper angestoßenen Diskussion sind die Deutschen nicht um liberale Positionen verlegen. Herder, immerhin der größte katholische Verlag hierzulande, veröffentlichte das Buch „Keine Christen zweiter Klasse“ des Theologen Hermann Häring.

Dieser hält die katholische Lehre über die Ehe schlicht für mittelalterlich und überholt. Die katholische Kirche solle sich endlich an die geänderten Ansichten des Kirchenvolkes anpassen und den heutigen Wissenstand über Natur, Mensch und zwischenmenschliche Beziehungen zur Kenntnis nehmen.

Nicht viel anders denkt die reformkatholische Initiative „Wir sind Kirche“, die eine „katastrophale Weltferne und Unbeweglichkeit der kirchlichen Lehre“ bedauert.
 
Eines der wichtigsten Presseorgane des liberalen Lagers  –  sie selber nennen sich Reformkatholiken  –  ist erstaunlicherweise die FAZ. Vor allem Daniel Deckers ergreift offen Position und weiß schon jetzt, wie Papst Franziskus zum Thema „Kommunion für geschiedene Wiederverheiratete“ steht. Am 4. September 2014 schrieb er: „Der Kampf um Rom hat begonnen: Wie Papst Franziskus und einige Gleichgesinnte die Irrwege der kirchlichen Lehre von Ehe und Familie nach dem II. Vatikanischen Konzil korrigieren wollen.“
 
Kardinäle veröffentlichen Buch über die Ehe
 
Die Verteidiger der traditionellen Lehre über Ehe und Familie sind unterdessen nicht untätig geblieben. So wird unmittelbar vor der Synode das Buch „Remaining in the Truth of Christ“ (Verbleiben in der Wahrheit Christi) der Kardinäle Walter Brandmüller, Raymond Leo Burke, Carlo Caffarra, Velasio De Paolis und Gerhard L. Müller auf englisch und italienisch erscheinen.
 

Auf deutsch wird am 3. Oktober „Das wahre Evangelium der Familie: Die Unauflöslichkeit der Ehe: Gerechtigkeit und Barmherzigkeit“ des Professors für Pastoraltheologie in Rom, Juan José Pérez-Soba, herauskommen. Das Buch mit einem Vorwort von George Kardinal Pell wurde aus dem Spanischen übersetzt und wird im Verlag Media Maria erscheinen. Es zeigt akribisch die Unhaltbarkeit von Kaspers Vorschlag.
 

Das Thema wird uns noch länger begleiten, denn die außerordentliche Synode, die nächste Woche beginnt, ist nur eine Vorbereitung für eine größere Synode, die im Oktober 2015 stattfinden soll.

Jedoch ist schon jetzt abzusehen, daß die „Reformkatholiken“ alles in ihrer Macht stehende nutzen werden, um die katholische Ehe- und Sexualmoral zu demolieren.
 
Unser Autor Mathias von Gersdorff leitet die Frankfurter Aktion “Kinder in Gefahr” und betreibt das Webmagazin “Kultur und Medien online”
 
Erstveröffentlichung dieses Beitrags in der Wochenzeitung “Junge Freiheit”
 



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Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: Armer Sünder am 02. Oktober 2014, 07:35:24
Lieber Vianney,

Dein oben erwähnter Bericht stammt von Felizitas Küble, wie Du ja auch erwähnt hast.
Ich möchte bei dieser Gelegenheit erwähnen, dass Frau Küble auf ihrer Homepage auf's Äußerste gegen Garabandal, Medjugorje u. alle noch nicht von der Kirche anerkannten Erscheinungen wettert, ja diese sogar in ihrer Form ins Lächerliche zieht.
Mir ist es müßig in Ihrem Forum Gegenargumente aufzuzählen, das hätte keinen Sinn. Sie erweckt den Eindruck, dass sie sowieso über allem steht.
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 02. Oktober 2014, 08:25:03
 ;medj ;xdysaa
Vatikan: Haben die Medien eine Deutungshoheit über die Weltbischofssynode?
Veröffentlicht: 1. Oktober 2014 | Autor: Felizitas Küble | Abgelegt unter: PAPST / VATIKAN aktuell | Tags: Ehe, Familie, Kardinal Kasper, Kardinal Ratzinger, Kirche, Papst, Prof. Dr. Hubert Gindert, Weltbischofssynode |Hinterlasse einen Kommentar
Von Prof. Dr. Hubert Gindert
 
Als sich Papst Benedikt nach seinem Rücktritt vom römischen Klerus verabschiedete, sprach er auch über seine Erfahrungen beim Zweiten Vatikanischen Konzil, das er als Berater des Kölner Kardinals in Rom erlebte.


Dabei erinnerte er an den Unterschied zwischen dem wirklichen Konzil in der Konzilsaula und dem „Medienkonzil“ draußen, d.h. über das, was in den Medien darüber verbreitet wurde. Die Medieninterpretation hat das Konzilsverständnis ganz wesentlich geprägt.
 
Heute stehen wir vor den beiden Sitzungen der Weltsynode der Bischöfe mit dem Thema „Pastorale Herausforderungen der Familie im Rahmen der Evangelisierung“.

Was Ehe und Familie für Kirche und Gesellschaft bedeuten, hat 1998 der damalige Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Ratzinger, in seiner Einführung zum Werk „Über die Pastoral der geschiedenen Wiederverheirateten“ („Sulla pastorale dei divorziati risposati“) mit diesen Worten ausgedrückt:

„Ehe und Familie sind für die gesunde Entwicklung von Kirche und Gesellschaft von entscheidender Bedeutung. Zeiten, in denen das Ehe- und Familienleben blüht, sind immer auch Zeiten des Wohlergehens für die Menschen. Geraten Ehe und Familie in eine Krise, hat dies weitreichende Folgen für die Ehegatten und deren Kinder, aber auch für Staat und Kirche“.
 
Wegen der großen Bedeutung von Ehe und Familie haben die Medien schon vor der Weltsynode der Bischöfe das Thema auf geschiedene Wiederverheiratete einzuengen und die Meinungsführerschaft in der Diskussion an sich zu reißen versucht.

Julius Müller-Meiningen schreibt in der Augsburger Allgemeinen Zeitung (AZ) vom 22. September 2014:


„Bei der in zwei Wochen beginnenden außerordentlichen Synode zum Thema Familienseelsorge steht die Katholische Kirche an einem Scheideweg. In der Diskussion um den Umgang mit Familie, Ehe und Sexualität diskutieren die Beteiligten über eine Frage, von der die künftige Ausrichtung der Kirche mit abhängt: Können geschiedene Katholiken, die ein zweites Mal geheiratet haben unter Umständen wieder zur Kommunion zugelassen werden? Was auf Außenstehende wie eine Marginalie wirkt, ist im Vatikan und in der katholischen Welt zu einer Existenzfrage gereift“.
 
In der Auseinandersetzung wird die heute weitverbreitete religiöse Unwissenheit der Katholiken über das Ehesakrament ausgenutzt. Das wird besonders in Leserbriefen der Zeitungen deutlich.

Jetzt rächt sich, dass das katholische Ehe- und Familienverständnis jahrzehntelang in Predigt, Katechese und Hirtenschreiben der Bischöfe vernachlässigt wurde, um bei Gläubigen und Medien nicht anzuecken.

Dieses Defizit hat auch damit zu tun, dass die Autorität der Bischöfe in Deutschland schwer angeschlagen ist, seit sie mit ihrer „Königsteiner Erklärung“ auf die Enzyklika „Humane vitae“ Paul VI. die Gläubigen einem autonomen Gewissen ausgeliefert haben.

Das Ansehen der Bischöfe ist noch einmal beschädigt worden, als sie in der Abtreibungsfrage einer rechtswidrigen, aber straffreien Regelung mit dem Beratungsschein zugestimmt haben.

Dieses Verhalten hat Prof. Josef Isensee einmal als die „größte Blamage“ der Bischöfe der Nachkriegszeit bezeichnet.
 
Die heutige Situation der deutschen Bischöfe in der anstehenden Weltbischofssynode ist auch deswegen schwierig, weil sie sich mehrheitlich in der Themenfrage in die Verengung auf „geschiedene Wiederverheirate“ hineinmanövrieren ließen, obwohl Erzbischof Schick kürzlich zu Recht geäußert hat: „Nicht die geschiedenen Wiederverheirateten sind unser größtes Problem, sondern der Mangel an Eheschließungen und Familiengründungen“. 

Kardinal Marx bezeichnete es als „verheerend“, dass die Frage der Ehe- und Familienpastoral auf den einen Punkt „geschiedene Wiederverheirate“ fixiert worden sei. Kardinal Marx äußerte aber zugleich, dass die „große Mehrheit der deutschen Bischöfe die Position von Kardinal Kasper teile” (Tagespost, 27.9.14).
 
Kardinal Kasper vertritt die Auffassung, geschiedene Wiederverheiratete sollten nach einer Bußzeit zur Kommunion zugelassen werden. Die Medien haben das Referat von Kardinal Kasper auf der Kardinalsversammlung im Februar 2014 zur diskutierten Thematik zur „Richtungsentscheidung“ durch Papst Franziskus hochstilisiert.

Nun kommt kurz vor Eröffnung der Synode das Buch „In der Wahrheit Christi bleiben“ von fünf Kardinälen heraus. Zu den Autoren gehört auch der Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Müller.

Dieses Werk fährt den Medienleuten in die Parade, die sich der Deutungshoheit über die Weltbischofssynode schon sicher waren. Sogleich begann ein Gezeter und Lamento, die fünf Kardinäle würden eine ergebnisoffene Debatte auf der Synode verhindern wollen, noch bevor sie begonnen habe.
 

Foto: Radio Vatikan
 
Die gleichen Medienleute, die seit Monaten die Debatte anheizen, geifern nun, weil eine qualifizierte Gegenmeinung auftaucht. Sie sehen ihr Meinungsmonopol gefährdet.

Die Augsburger Zeitung (AZ) titelte entsprechend: „Der Papst wird zur Zielscheibe“ (22.9.14). Die Neue Passauer Presse hatte am 18.9.14 eine Artikelüberschrift „Fünf Kardinäle auf Gegenkurs zum Papst“.

Auch Kardinal Kasper goss Öl ins Feuer mit den Worten: „Zielscheibe der Polemik bin nicht ich, sondern der Papst… einige wollen einen theologischen Krieg bei der nächsten Synode“.

In der AZ (22.9.14) stand: „Schon seit längerem hieß es, dass einflussreiche Konservative im Vatikan gegen den neuen und äußerst beliebten Papst arbeiten würden“.
 
Obwohl die, die die Lehre der Kirche zu Ehe und Familie verändern wollen, alle, die ihnen im Weg stehen, als „Modernisierungsverweigerer“ abstempeln und Papst Franziskus für ihre Zwecke einspannen wollen, sind sie sich nicht sicher, ob das gelingt.

So schreibt Müller-Meiningen am 22.9.14: „Doch obwohl der Papst oft als Schreck des katholischen Establishments dargestellt wird, hat sich in der Kirche seit seinem Amtsantritt vor eineinhalb Jahren programmatisch nichts verändert“.
 
Kardinal Kurt Koch, der jetzige Präsident des vatikanischen Einheitsrates, äußerte kürzlich in einem Interview: „Ich sehe überhaupt keine Anzeichen, dass er (Papst Franziskus) die Lehre der Kirche ändern will und wird“. (Tagespost, 27.9.14)


Auf der sog. Dialogkonferenz in Magdeburg (12/13.September 14) wurde wiederholt geäußert, man müsse verstärkt auf Jesus Christus hören. Genau das sagte Kardinal Ratzinger in seiner o.a. Einführung von 1998:

Es geht „einzig um die uneingeschränkte Treue zum Willen Christi, der uns die Unauflöslichkeit der Ehe als Gabe des Schöpfers zurückgegeben und neu anvertraut hat“. Und weiter: „Aufgrund ihrer objektiven Situation dürfen die wiederverheirateten geschiedenen Gläubigen nicht zur heiligen Kommunion zugelassen werden und auch nicht eigenmächtig zum Tisch des Herrn hinzutreten“.
 
Was wird die „große Mehrheit“ der deutschen Bischöfe, die die Ansichten von Kardinal Kasper vertritt, den Gläubigen sagen, wenn am Ende der Weltsynode der Bischöfe die Ehelehre der Kirche, die auf Jesus Christus zurückgeht, erneut bekräftigt wird und über die Alpen nach Deutschland kommt?
 
Wie wird das katholische Volk darauf reagieren?

Die Leserbriefe in den Zeitungen zeigen das ganze Ausmaß der Verwirrung, das die Desinformation der Medien und die Aussparung der kirchlichen Ehelehre in Predigt und Katechese angerichtet haben. Es erscheint fraglich, ob bei den Katholiken, die sich ihr eigenes Credo zu Ehe und Familie zurechtgelegt haben und das auch praktizieren, mit einer Klarstellung der kirchlichen Lehre noch Einsicht einzieht.


Es ist auch denkbar, dass viele ihren autonomen Lebensstil fortsetzen oder auch in großer Zahl aus der Kirche austreten werden. Das würde dann an die Stelle bei Johannes erinnern, als Jesus über das eucharistische Lebensbrot gesprochen hatte. Dort heißt es: „Von da an zogen sich viele seiner Jünger zurück und begleiteten ihn nicht mehr auf seinen Wanderungen“. (Joh 6.66)
 
Wie wird es schließlich Papst Franziskus ergehen, wenn die katholische Ehelehre auf der Weltsynode der Bischöfe erneut bekräftigt wird?
 
Am Ende der Synode, dem 19. Oktober, wird Papst Paul VI. selig gesprochen. Dieser Papst wurde von den Gläubigen geachtet und auf seinen Reisen begeistert aufgenommen  –  bis er die Enzyklika Humane vitae entgegen dem Rat von Bischöfen und der von ihm eingesetzten Kommission veröffentlichte. Dann schlug die Meinung abrupt um.

Auch Bischöfe ließen ihn im Stich. Am 18.8.1974 äußerte er: „Ich bedaure oder bereue nichts. Ich bin ganz sicher, das getan zu haben, was ich tun musste… es steht… das Leben der Menschheit auf dem Spiel.“
 
Unser Autor Prof. Dr. Hubert Gindert ist Vorsitzender des “Forums Deutscher Katholiken”, das den jährlichen Kongreß “Freude am Glauben” organisiert
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 03. Oktober 2014, 08:21:57
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Wiederverheiratet Geschiedene: Kommt es im März 2014 zum Schisma?
5. Dezember 2013 17:12 | Mitteilung an die Redaktion
(Freiburg/Bonn) Zuerst erfolgte der Angriff durch Erzbischof Reinhard Kardinal Marx von München-Freising, dann jener von Bischof Stefan Ackermann von Trier. Im Fadenkreuz hatten beide den Präfekten der Glaubenskongregation, Kurienerzbischof Gerhard Müller. Dieser hatte es gewagt, als Reaktion auf den Sonderweg der Erzdiözese Freiburg im Breisgau zum Umgang mit den wiederverheiratet Geschiedenen, die für die gesamte Weltkirche verbindliche katholische Ehelehre einzuschärfen. Glaubenspräfekt Müller hatte es nicht explizit so gesagt, aber so gemeint: Das Ehesakrament gilt auch für die Kirche in Deutschland. Und genau so haben es die deutschen Bischöfe verstanden, und einige fühlten sich ertappt, gestört und es trieb ihnen den Zorn ins Gesicht.
Glaubenspräfekt Müller erinnerte daran, daß es für die katholische Kirche keine Möglichkeit gibt, Zweitehen zu segnen und anzuerkennen, nicht einmal als Bußakt für den unschuldig geschiedenen Ehepartner, wie es die orthodoxe Kirche kennt. Eine Praxis, die jedoch einer Verdunkelung des Ehesakraments gleichkommt und daher nicht nachahmenswert sein könne.

Glaubenpräfekt bekräftigt katholische Lehre, doch deutsche Bischöfe reagieren empört
Der Kurienerzbischof hatte nichts Außergewöhnliches gesagt, vielmehr genau das, was jeder Bischof und jeder Priester zu sagen und jeder Katholik zu glauben hat, will er denn katholisch sein. Und dennoch löste die Stellungnahme Erzbischof Müllers ein Donnerwetter aus, als würde das Weltenende eintreten, jedenfalls unter dem unduldsamen progressiven Klerus. Und mancher Katholik staunte nicht schlecht, wer alles sich unter rechtgläubiger Schale als Modernist entpuppte. Der Trierer Bischof Ackermann erklärte etwa dem Trierischen Volksfreund, daß der Glaubenspräfekt gar keine Zuständigkeit habe, die Diskussion zu dieser Frage für beendet zu erklären. Raue Töne eines Bischofs, die noch rauer klingen, wenn man bedenkt, daß sie gegen und nicht für die Verteidigung der Glaubenslehre ausgesprochen werden. Damit entpuppte sich auch Bischof Ackermann als einer jener Kirchenvertreter, die sich nicht darum mühen, den Gläubigen die Richtigkeit und Menschenfreundlichkeit der göttlichen Ordnung und kirchlichen Lehre zu erläutern, sondernlieber die „konkrete Realität“ der Unordnung gegen die Glaubenslehre ausspielen. Seit wann hebt der Ungehorsam der Menschen Gottes Gesetz auf? Zum Ungehorsam gesellt manch deutscher Bischof noch den Stolz , wie er aus der Kritik an Kurienerzbischof Müller spricht. Man denke an die „Praxis“ in Bischof Gebhard Fürsts Diözese Rottenburg-Stuttgart.

Freiburger Dialektik: Auf Jesus berufen, um Jesu Gesetz auszuhebeln?
Die Wortmeldungen der Rebellenbischöfe zeichnen sich durch zweideutige und extrem mißverständliche Formulierungen aus. Sie befinden sich damit ganz auf der Linie jener Handreichung, die Anfang Oktober vom Amt für Familienseelsorge der Erzdiözese Freiburg im Breisgau vorgelegt wurde. Die Worte sind undeutlich und sollen notdürftig kaschieren, was in der Praxis beabsichtigt wird. Glaubenslehre hin oder her, in der Praxis wolle man sich jedenfalls nicht mehr daran halten. Die Erzdiözese wurde bis vor kurzem vom Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Msgr. Robert Zollitsch geleitet, was die ganze Dimension des Ungehorsams veranschaulicht. Die Handreichung versteigt sich zu einem gewagten dialektischen Ausritt und stellt den menschlichen Ungehorsam gegen Gottes Gebot als Ausdruck der „menschlichen und respektvollen Haltung von Jesus im Umgang mit den geschiedenen Menschen und jenen, die sich entschieden haben, noch einmal standesamtlich zu heiraten“ dar. Die Handreichung beruft sich auf Jesus, um dessen eigenes Gebot auszuhebeln. Ein Widerspruch, der nicht nur einer Beleidigung des Intellekts, sondern auch einer Beleidigung Christi nahekommt. Laut „Freiburger Modell“ sollen die Wunden, Brüche und Spaltungen in den Familien nicht geheilt, sondern unterstützt werden.

Müllers Klarstellung ein Markstein, den einige Bischöfe hochmütig auszureißen versuchen
Die Klarstellung des Glaubenspräfekten stellt einen entscheidenden Markstein dar. Sie wurde auf der Internetseite des Heiligen Stuhls veröffentlicht und gilt damit als Aussage des Lehramtes. Im deutschen Episkopat, zumindest jenem Teil, der sich lautstark an die Öffentlichkeit drängte, fiel sie nicht auf fruchtbaren Boden. Der Glaubenspräfekt warnte ausdrücklich vor einer ganz konkreten Gefahr: „Durch die sachlich falsche Berufung auf die Barmherzigkeit besteht zudem die Gefahr einer Banalisierung des Gottesbildes, wonach Gott nichts anderes vermag, als zu verzeihen.“ Daher auch das negative Urteil über die Freiburger Eigenmächtigkeit, die „im Widerspruch zur Lehre und zum Lehramt der Katholischen Kirche“ steht. Eine Beurteilung, die von den Autoren bekanntlich hochmütig und ohne Einsicht zurückgewiesen wurde.

Das Spiel von Erzbischof Zollitsch und der fiktive „Blankoscheck“
Erzbischof Zollitsch spielt in der Sache ein wenig elegantes Spiel. Die Handreichung trägt nicht seine Unterschrift als Diözesanbischof und ist daher völlig wertlos. Veröffentlicht wurde sie wenige Tage nach seiner Emeritierung, so daß er – obwohl Diözesanadministrator bis zur Ernennung eines Nachfolgers – sich die Hände in Unschuld waschen kann. Gleichzeitig verbsäumt er aber keine Gelegenheit das Anliegen der Handreichung zu unterstützen, such indem er ankündigte, daß die Deutsche Bischofskonferenz zum Theme „klare, ja sehr klare Vorstellungen“ habe. Die Bischofskonferenz soll, geht es nach Zollitsch, Entscheidungen treffen und den Bischöfen die Möglichkeit bieten, sich hinter einem Kollektiv zu verstecken. Als Aufhänger wird eine Stelle aus dem neuen Apostolischen Schreiben Evangelii gaudium genommen, in der Papst Franziskus bekundet, den Bischofskonferenzen „eine gewiße authentische Lehrautorität“ (EG 32) zu übertragen. Was das konkret bedeuten könnte, wird nicht gesagt und noch weniger wurden entsprechende Bestimmungen erlassen. Dennoch schloß Erzbischof Zollitsch umgehend daraus, daß Deutschland in Sachen wiederverheiratet Geschiedener einen Blankoscheck besitze.

500 Jahre nach Luther eine neue Kirchenspaltung?
Die deutschen Bischöfe scheinen auf einen offenen Bruch mit der katholischen Ehelehre hinzuarbeiten. Ein Bruch, der sich im März 2014 auf der Frühjahrstagung der Bischofskonferenz vollziehen dürfte. Dann müssen die Bischöfe einen neuen Vorsitzenden wählen, eine Stellung, für die sich Kardinal Marx schon länger bereithält. Dann soll, so der Wille von Zollitsch und anderer Bischöfe, die Freiburger Handreiche der Bischofskonferenz vorgelegt und von dieser für ganz Deutschland eingeführt werden. Und dies, obwohl eben diese Handreichung bereits von der Glaubenskongregation als antikatholisch entlarvt wurde, weil sie sich im offenen Widerspruch zur katholischen Glaubenslehre, zum kirchlichen Lehramt und der katholischen Tradition befindet. Wird Rom dem tatenlos zusehen? Werden alle deutsche Bischöfe sich diesem offenen Ungehorsam von Zollitsch, Marx & Co. anschließen oder werden einige mutig dagegen aufstehen? Es geht nicht um eine Frage des Geschmacks, sondern um die Frage, ob die deutsche Kirche 500 Jahre nach Luther eine weitere Kirchenspaltung hinzufügt, statt jene erste zu überwinden.

Häresie schon, Schisma nicht?
Die deutschen Bischöfe wollen kein Schisma, das würde sie vor enorme rechtliche Fragen stellen. Sie müßten eine neue Kirche gründen, die als Religionsgemeinschaft vom Staat anerkannt werden müßte. Das wäre alles kein Problem. Problematisch ist jedoch die Frage mit dem Reichskonkordat und damit der Finanzierung dieser neuen Körperschaft öffentlichen Rechts. Jeder einzelne Gläubige und derzeitige Kirchensteuerpflichtige müßte explizit den Übertritt in eine neue Zollitsch-Marx-Kirche erklären. Von den aktuellen Kirchensteuermilliarden bliebe da nur wenig übrig. Zudem hätte die neue Kirche weder Kirchengebäude noch Pfarrhäuser und Pfarrzentren. Sie wäre eine mittellose Kirche mit jener „Entweltlichung“, die von denselben Bischöfen, als Benedikt XVI. sie einforderte, sofort unter den Tisch gekehrt wurde. Nein, ein Schisma will man de jure nicht. Man möchte es nur de facto und das mit Zustimmung Roms, denn sonst darf Kardinal Marx im nächsten Konklave nicht mehr den Papst mitwählen oder sich sogar selbst darum bewerben.

Die jüngste Entwicklung läßt erahnen, unter welcher Spannung am Ende das Pontifikat Benedikts XVI. stand und mit welcher Genugtuung einige deutsche Bischöfe dessen Abtritt empfunden haben.

 Text: Giuseppe Nardi
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 04. Oktober 2014, 10:33:39
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Kardinal Kasper bezeichnet Kritik an seinem Reformkurs als “theologischen Krieg”
Veröffentlicht: 18. September 2014 | Autor: Felizitas Küble | Abgelegt unter: GLAUBENSPRÄFEKT Gerhard Müller | Tags: Ehelehre, Familiensynode, Kardinal Gerhard Müller, Kardinal Raymond Burke, Kardinal Walter Kasper, Kirche, theologischen Krieg |16 Kommentare
Von Felizitas Küble
 
Unter dem Titel “Kasper warnt vor „theologischem Krieg“” berichtet das ORF-Fernsehen am heutigen Donnerstag (18.9.) in einem ausführlichen Artikel online über die Reaktion von Kardinal Walter Kasper auf das demnächst erscheinende Buch mehrerer Würdenträger, in welchem sich die Autoren eindeutig für die Unauflöslichkeit und Sakramentalität der Ehe aussprechen.

Dabei bekräftigen die Kirchenmänner die klassische katholische Position, wonach zB. geschieden “Wiederverheiratete” nicht zum Tisch des HERRN zugelassen sind. 

Obwohl die hochrangigen Kardinäle, darunter Gerhard Müller (Glaubenspräfekt) und Raymond L. Burke (Präfekt der Apostolischen Signatur), damit lediglich die unveränderliche Ehe-Lehre der kath. Kirche darstellen und erläutern, warnt der zeitgeistliche Kardinal Kasper allen Ernstes vor einem “theologischen Krieg”.
 
Das erwähnte Werk der lehramtstreuen Kardinäle trägt den Titel: “In der Wahrheit Christi bleiben: Ehe und Kommunion in der katholischen Kirche“; es erscheint am 1. Oktober   –  und damit noch vor der geplanten vatikanischen Familiensynode.
 
Kurien-Kardinal Kasper scheint darob nun in Panik zu geraten:

„In der nächsten Synode wollen einige einen theologischen Krieg auslösen. Die Kirchendoktrin ist offen, aber einige wollen eine ‚eingefrorene‘ Wahrheit“, erklärte er gegenüber der italienischen Tageszeitung „Il Mattino“.
 
Die “Kirchendoktrin” ist in puncto Ehelehre aber alles andere als “offen”, sondern seit zweitausend Jahren stets dieselbe, denn das 6. Gebot ist ebenso zeitlos wie Christi Botschaft von der ehelichen Treue und dem unauflöslichen Eheband.

Es geht bei der christlichen Ehe um Gottes Gebote und um ein Sakrament in der Kirche des HERRN, nicht um nebensächliche Aspekte   –  daher tun jene Kardinäle gut daran, ihren theologisch konsequenten Standpunkt in einem gemeinsamen Buch zu erklären und zu bekräftigen.


Morgen beginnt feierlich die aussergewöhnliche Bischofssynode im vatikan. Es gibt offensichtlich zwei Fronten die nicht bereit sein werden nach zu geben. Lasset uns ab jetzt täglich zur Mutter der Kirche beten, dass die neuen apostel Christi sich nicht verbeissen und der heilige Geist ihnen die richtigen Haltungen gegnüber der verschiedenen Herausforderungen einflösst.

O Maria, Mutter der Kirche, Braut des Heiligen Geistes und Mutter des Wortes Gottes,
wir flehen dich an , beschütze deine katholische Kirche vor Streit, Trennung und Trennungen.
Trete vor dem Throne gottes um , wie du es immer für uns tust, Gottes Gnaden zu erflehen für die Bischöfe dieser Synode.
Bitte deinen sohn er möge jetzt seine Geist senden auf diese Vollversammlung der bischöfe au dass sie verschont bleiben vor streit und Starrsinn.Amen

Nun beten wir den schmerzhaften Rosenkranz.
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Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 05. Oktober 2014, 10:28:05
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Papst Franziskus muss jetzt Farbe bekennen. Ist er wirklich der Reformer, für den man ihn gemeinhin hält? Gar der Revolutionär, der die Kirche vom Kopf auf die Füsse stellt? Die Erwartungen an den Pontifex sind riesig, wenn er am Sonntag in Rom die Weltbischofssynode eröffnen wird: Während 14 Tagen lässt er 191 Bischöfe und Kardinäle sowie 60 Fachleute aus aller Welt über Themen der Familie und Sexualmoral debattieren.

Diesmal geht es also um mehr als um die Entschlackung der Kurie, um mehr als die Säuberung der Vatikanbank. Die Weltbischofssynode geht die Gläubigen ganz unmittelbar an. Sie greift die heissen Themen auf, welche diese seit Jahrzehnten in Gewissensnot bringen: die Empfängnisverhütung und vor allem die «nicht ehelichen Lebensformen» wie gleichgeschlechtliche Partnerschaften, Zweitehen, Patchworkfamilien und Alleinerziehende. Zum weltweiten Istzustand hatte der Vatikan vorausgehend eine viel gelobte Umfrage durchgeführt. Die Bestandesaufnahme hat aber nur ergeben, was für die Religionssoziologen längst Allgemeingut ist: In Fragen der Familie und Sexualität klaffen Lehre und Realität eklatant auseinander. Mit den eingetragenen Partnerschaften, den Ehen ohne Trauschein, der hohen Scheidungsquote, der Familienplanung durch Pille und Kondom widerspricht die Lebenspraxis der Durchschnittsgläubigen der Kirchendoktrin geradezu extrem.

Kondomverbot bleibt

So wird die Bischofssynode entscheidend Auskunft über den künftigen Kurs der Kirche geben. Reformer glauben, dass sich der Papst durchsetzen wird, wobei sie selbstverständlich davon ausgehen, dass er die rigide römische Familien- und Sexualmoral hinter sich lassen will. Das aber hat mehr mit Wunschdenken als mit der faktischen Amtsführung von Franziskus zu tun. Ein Blick in das 50-seitige Vorbereitungsdokument der Synode zeigt: Von reformerischem frischem Wind ist da wenig zu spüren, vielmehr vom Bedürfnis, Althergebrachtes neu festzuschreiben. Was die Verhütung durch Pille und Kondom betrifft, wird das Verbot der berüchtigten Enzyklika «Humanae vitae» von 1968 bekräftigt. Zu den gleich­geschlechtlichen Partnerschaften heisst es, trotz derer rechtlicher Anerkennung hätten sich alle nationalen Bischofs­konferenzen gegen eine Neudefinition der Ehe ausgesprochen. Der Aufruf zu einer «respektvollen, nicht verurteilenden Haltung gegenüber Menschen, die in solchen Gemeinschaften leben» folgt reflexartig. Mit Blick auf die wieder ­verheirateten Geschiedenen hält das Papier an der Unmöglichkeit des Kommunionsempfangs fest. Nur dürfe das nicht als «Ausschluss vom christlichen Leben oder von der Beziehung zu Gott» interpretiert werden.

Exakt an diesem Thema hat sich die Debatte im Vorfeld der Synode fest­gebissen – ausgelöst durch einen Theologenstreit zwischen zwei deutschen Kardinälen. Der liberalere, Kardinal Walter Kasper, plädiert für eine behutsame Öffnung hin zu einer Seelsorge der Barmherzigkeit: Im Einzelfall sollen Wiederverheiratete zu den Sakramenten zugelassen werden können. Der gestrenge Glaubenshüter Gerhard Ludwig Müller dagegen dekretiert seit Monaten – und nun auch in einem unmittelbar vor der Synode erscheinenden Buch –, dass Wiederverheiratete nicht zur Kommunion können, weil sonst gegen den Willen Jesu die Unauflöslichkeit der Ehe ausgehöhlt würde. Für Franziskus wird zum Testfall, auf welche Seite er sich schlägt. Die Reformer glauben, dass er die Position des von ihm geschätzten Kardinals Kasper übernimmt. Warum aber hat er dann den Traditionalisten Müller im Amt des Glaubenspräfekten bestätigt?

Frauen als Zuhörerinnen

Um die Barmherzigkeit für Wiederverheiratete wird gestritten, als sei dies das einzige Thema der Synode. Die Kirche scheint hier am meisten Spielraum für Retuschen zu haben, ohne ihre Lehre als solche ändern zu müssen. Dennoch wäre eine Reduzierung der Synode auf diese eine Kontroverse fatal. Nur die Anerkennung der neuen pluralen Beziehungsformen würde eine Abkehr von der Seelsorge des Ausschlusses bedeuten: Barmherzigkeit auch für Gleichgeschlechtliche, für Verhütende und für Konkubinatspaare. Doch das bleibt Utopie.

Eine strukturelle Frage ist, welche Befugnisse Franziskus den Bischöfen einräumt: Wird er die Bischofssynode, bisher reines Beratungsorgan des Papstes, zu einem von der Kurie unabhängigen Instrument der Kirchen­leitung aufwerten? Vorauseilender Beifall wäre verfehlt. Selbst wenn sich die Synode zu einer Pastoral der Barmherzigkeit für Wiederverheiratete durchringen sollte, wäre das nur ein Schritt in die richtige Richtung. Eine Revolution aber ist das so wenig wie der Umstand, dass Franziskus an der Synode rund ein Dutzend Frauen teilnehmen lässt: als Zuhörerinnen, nicht aber als stimmberechtigte Mitglieder. Letzteres sind nur die Bischöfe und Kardinäle, die 191 «Synodenväter». Die Kirche bleibt also im Dorf.

 (Tagesanzeiger.ch/Newsnet)
(Erstellt: 02.10.2014, 19:55 Uhr)
 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 06. Oktober 2014, 08:26:05
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Synode: „Großherzig, in wahrer Freiheit und in demütiger Kreativität“



 Mit einem feierlichen Pontifikalamt im Petersdom ist am Sonntag die Sonderversammlung der Bischofssynode eröffnet worden. Zwei Wochen lang debattieren die Synodenteilnehmer über die „Pastoralen Herausforderungen im Hinblick auf die Familie im Kontext der Evangelisierung“.

Im Petersdom konzelebrierten die 191 Synodenteilnehmer: Das sind die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen, die Patriarchen und einige Kurienkardinäle. Außerdem dabei eine ganze Reihe von Ehepaaren und anderen Experten, insgesamt 62 weitere Teilnehmer, die vom Papst zur Synode eingeladen worden waren.

In seiner Predigt forderte der Papst zu Großherzigkeit und demütiger Kreativität auf. Mit Blick auf das Sonntagsevangelium von den Arbeitern im Weinberg sagte er, die Bischöfe dürften nicht den Fehler machen, den Weinberg als ihr Eigentum zu betrachten und ihre eigenen Vorstellungen durchzusetzen. Gott habe einen eigenen Traum mit seinem Volk, der nicht durch die Habgier und Herrschsucht der Hirten durchkreuzt werden dürfe. Die schlechten Hirten legten den Menschen unerträgliche Lasten auf, die selber noch nicht mal mit einem Finger bewegen könnten.

„Die Synodenversammlungen sind nicht dazu da, schöne und originelle Ideen zu diskutieren oder zu sehen, wer intelligenter ist… Sie sind dazu da, den Weinberg des Herrn besser zu pflegen und zu hüten, an seinem Traum, seinem Plan der Liebe für sein Volk mitzuarbeiten. In diesem Fall verlangt der Herr von uns, uns um die Familie zu kümmern, die von Anfang an ein wesentlicher Bestandteil seines Liebesplans für die Menschheit war.“

Auch für die Bischöfe könne es die Versuchung geben, aus Gier, die in uns Menschen immer vorhanden ist, den Weinberg „an sich zu reißen“.

„Der Traum Gottes kollidiert stets mit der Heuchelei einiger seiner Diener. Wir können den Traum Gottes „vereiteln“, wenn wir uns nicht vom Heiligen Geist leiten lassen. Der Geist schenkt uns die Weisheit, die über die Lehre hinausgeht, um großherzig in wahrer Freiheit und demütiger Kreativität zu arbeiten.“

Franziskus rief zur Einheit unter den Bischöfen auf:

„Liebe Mitbrüder in der Synode, um den Weinberg gut zu pflegen und zu hüten, ist es nötig, dass unsere Herzen und unsere Gedanken in der Gemeinschaft mit Jesus Christus bewahrt sind durch den »Frieden Gottes, der alles Verstehen übersteigt« (Phil 4,7). So wird unser Denken und Planen mit dem Traum Gottes übereinstimmen: sich ein heiliges Volk heranzubilden, das ihm gehört und die Früchte des Reiches Gottes bringt (vgl. Mt 21,43).“






Dieser Text stammt von der Webseite http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/05/synode:_%E2%80%9Egro%C3%9Fherzig,_in_wahrer_freiheit_und_in_dem%C3%BCtiger_kreativit%C3%A4t%E2%80%9C/ted-829249 (http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/05/synode:_%E2%80%9Egro%C3%9Fherzig,_in_wahrer_freiheit_und_in_dem%C3%BCtiger_kreativit%C3%A4t%E2%80%9C/ted-829249)
des Internetauftritts von Radio Vatikan
 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 07. Oktober 2014, 09:51:39
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Ist die Botschaft Christi kein “ehernes Gesetz”?
Veröffentlicht: 6. Oktober 2014 | Autor: Felizitas Küble | Abgelegt unter: KIRCHE + RELIGION aktuell | Tags: Christus, Ehe-Lehre, ehernes Gesetz, Familiensynode, Kardinal Burke, Kardinal Gerhard Müller, Kardinal Kasper, Kirche |5 Kommentare
Von Felizitas Küble
 
Der Deutschlandfunk zitiert am heutigen Montag, den 6. Oktober, Kardinal Walter Kasper in einem aktuellen Artikel zur römischen Familiensynode, der Papst betone angeblich “immer wieder”,  dass die “kirchliche Lehre das Evangelium ist, eine frohe Botschaft, und kein ehernes Gesetz.”   

Kasper bezieht sich dabei auf die kirchliche Ehelehre, die er hinsichtlich der Sakramentenpastoral “reformieren” will, so daß ggf. auch geschieden “Wiederverheiratete” zum Tisch des HERRN gehen könnten.
 

Kardinal Raymond Burke hat bereits in der vergangenen Woche öffentlich beanstandet, daß Kardinal Kasper sich bei seinen Wortmeldungen ständig auf den Papst beruft; schließlich sei der Pontifex nicht stumm und könne für sich selber sprechen.

Zudem sei die Kirche  – so Kardinal Burke  –  in ihrer Verkündigung an die Botschaft Christi gebunden, die sie nicht willkürlich ändern könne.  Näheres dazu HIER.
 

Laut “Washington-Post” bezeichnete Kardinal Kasper die wachsende innerkirchliche Kritik an seinen Thesen als “Ideologie”, wobei das Evangelium “wie eine Art Strafgesetzbuch verstanden” werde. Dies sei  – so Kasper  – “ein theologischer Fundamentalismus, der nicht katholisch ist“.
 
Ansichten von Konservativen verzerrt dargestellt
 
Mit solchen Äußerungen versucht der “Reformer” und frühere Theologieprofessor aus Tübingen, die Standpunkte seiner Kritiker verzerrt darzustellen, um sie so der allgemeinen Ablehnung preiszugeben. Wer wird ihm nicht gerne zustimmen, daß das Evangelium kein “Strafgesetzbuch” sei?
 

Allerdings haben das die theologisch konservativen Kardinäle wie Müller, Burke, de Paolis oder Pell auch gar nicht behauptet. Sie wollen aber “in der Wahrheit Christi bleiben”, wie der neue Buchtitel heißt, in dem sich führende Würdenträger für die Unauflöslichkeit der Ehe mit allen (theo-)logischen Konsequenzen aussprechen.
 
Der US-amerikanische Kardinal Raymond Burke (siehe Foto) stellte jetzt gegenüber dem „Catholic News Service“ hinsichtlich der Reformvorschläge Kardinal Kaspers erneut fest:
 
„Ich sehe nicht, wie  dies vorangetrieben werden könnte, wenn wir die Worte unseres HERRN im Matthäusevangelium ernst nehmen, wonach ein Mann Ehebruch begeht, wenn er sich von seiner Frau trennt und eine andere heiratet“ (vgl. Mt 19).
 
Der Präfekt des höchsten vatikanischen Gerichtshofes (Signatura Apostolica) fügte hinzu: „Wer in einer ehebrecherischen Verbindung lebt, kann daher nicht zu den Sakramenten zugelassen werden, bis die Situation bereinigt ist.“
 
Die heutige liturgische Tageslesung der kath. Kirche stammt aus dem Brief des hl. Paulus an die Galater (1,6 ff). Dort heißt es u.a.:
 
“Wer euch ein anderes Evangelium verkündigt, als ihr angenommen habt, der sei verflucht. Geht es mir denn um die Zustimmung der Menschen oder um Gott? Suche ich etwa Menschen zu gefallen? Wollte ich den Menschen gefallen, dann wäre ich kein Diener Christi.”
 
Und die heutige Tageslesung aus dem AT (Psalm 111) verkündet: “Gottes Gebote stehen fest für immer und ewig.”

Erinnert sei auch an die klare Aussage des HERRN: “Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.”
 
Offenbar ist die Botschaft Christi eben doch ein “ehernes Gesetz” und keineswegs den Wünschen des jeweiligen Zeitgeistes unterworfen.
 
“Christus entfernt nicht die Kreuze aus unserem Leben”
 
Dies stellte auch der römische Glaubenspräfekt Gerhard Müller (siehe Foto) erneut klar – und zwar in einer Predigt Ende September in der spanischen Stadt Cordoba:

“Wir können das Evangelium und die Tradition ‘dekonstruieren’’und sie nach den Vorstellungen der heutigen Welt neu zusammenbauen, ihre Anforderungen leicht machen und sie an den brüchigen, oberflächlichen, unreifen und postmodernen Menschen anpassen.”
 
Wenn wir uns aber “der Möglichkeit entziehen, unser Leben mit dem göttlichen Wort zu konfrontieren, verlieren wir auch die Chance, die wahre Glückseligkeit zu erfahren, die Christus bringt”, warnte der vatikanische Kardinal.
 
Christus sei nicht gekommen, um die Kreuze aus dem Leben der Menschen zu entfernen, sondern “uns zu ermutigen, stets den Willen Gottes zu erfüllen”, erklärte er weiter.
 

Felizitas Küble leitet das Christoferuswerk in Münster, das dieses CHRISTLICHE FORUM betreibt.
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 08. Oktober 2014, 08:18:47
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Erste Synodenberatungen über Barmherzigkeit, Respekt und Naturrecht



  Die Versammlung der Bischofssynode nimmt Fahrt auf: Ab Montagmittag sind die Synodenteilnehmer an der Reihe, ihre Beiträge vorzutragen, sie haben jeweils vier Minuten und sind gehalten, möglichst frei zu sprechen. Unser Redaktionsleiter Pater Bernd Hagenkord, der den Beratungen der Synode hinter verschlossenen Türen folgt, fasst einige Eindrücke von Montagnachmittag und Dienstagmorgen für uns zusammen.

Das grundlegende Kapitel des Willens Gottes für die Familie war das Thema des Montagnachmittages; die Themen sind nach dem Vorbereitungsdokument geordnet, für jede Generalversammlung gibt es einen neuen Schwerpunkt. Immer wieder wurde in dieser Auftakt-Session betont, dass die Familie die Zelle der Gemeinschaft sei, der Gesellschaft, und damit auch der christlichen Kirche. Ihr komme deswegen eine grundlegende Bedeutung zu. Deswegen müsse sie auch in sozialen Zusammenhängen betrachtet werden, nicht als isolierte Größe. Sie sei der privilegierte Ort, wo nicht Konsum und Nutzen, sondern allein menschliche Beziehungen, Liebe und Hingabe zählten.

Worte und Zeugnisse

Mehrere Teilnehmer sprachen davon, dass die Sprache der Kirche nicht mehr gehört werde, und wenige würden ihre Ehe und Familie so beschreiben, wie die Kirche das tue. Um verstehbar zu sein, müsse man zunächst einmal zuhören. Das Konzil habe das vorgemacht: ehrliches, aber auch kritisches Hinhören. Wenn die Kirche der Welt nicht zuhöre, dann höre auch die Welt der Kirche nicht zu. Sprache sei aber nicht alles, fügte ein weiterer Synodenvater an: Wie Paul VI. es ausgedrückt habe, der moderne Mensch höre viel eher auf ein Zeugnis denn auf Worte. Deswegen seien es auch vor allem die Familien selbst, die zeigten, was eine christliche Familie sein könnte. Daneben brauche es eine verstärkte Katechese, die weniger theologisch und mehr biblisch geprägt sei.

Einige Male genannt wurden auch die Unterschiede zwischen der modernen Kultur mit ihrem Individualismus und Säkularismus - keineswegs ein rein westliches Problem - und den Werten des Evangeliums. Auf der einen Seite gelte es hier, die eigenen Werte hoch zu halten. Man müsse aber auch in der modernen Kultur das Positive sehen, etwa die Würde von Mann und Frau, die Ablehnung von Gewalt und den Respekt vor Kommunikation.

Ein wichtiger Begriff war von Anfang an die Barmherzigkeit. Die Ehe bleibe ein unauflösliches Sakrament, aber die Barmherzigkeit liefere einen Schlüssel, wie die Gebote zu verstehen seien, sagte ein Teilnehmer. Es gehe nicht um eine Sammlung von Regeln, sondern um die Liebe Christi, die sich zeige. Das gelte es mehr herauszustellen, auch in der pastoralen Praxis.

Respekt

Ein Vorschlag lautete, nicht-sakramentalen Ehen, also stabile nBeziehungen und anderen Formen des Zusammenlebens, mit mehr Respekt zu begegnen. Wenn Treue und Liebe gelebt würden, dann sollte zunächst das Gute daran wertgeschätzt werden. Außerdem brauche es eine vermehrte Wertschätzung der Sexualität in der Ehe: Man spreche viel zu sehr über außerehelichen Geschlechtsverkehr.

Naturrecht

Der Dienstagmorgen begann dann mit dem Gebet - der Terz - und der Erzählung eines Ehepaares über ihre Erfahrungen in der Familienpastoral: Beides, Gebet und Erzählung, brachten Fokus in die Beratungen.

Das erste Thema an diesem Dienstag war die Frage nach dem Naturrecht: Es gehöre zum Glauben dazu, wenn der Glaube seine Verbindung mit der Vernunft nicht aufgeben wolle. Naturrecht, darunter versteht man ganz allgemein gesagt die Tatsache, dass aus der Schöpfung, unserer Natur, moralische Folgen entstehen. Zum Beispiel daraus, dass der Mensch als Mann und Frau geschaffen ist. Die Vernunft kann dem nachgehen, auch ohne den Glauben. Naturrecht bilde so eine Brücke zu Andersglaubenden und Nichtglaubenden. Dieses Fundament war das Thema, um das die Beiträge dieses Morgens kreisten.

Aber auch das ist nicht einfach eine theologische Größe, Familie ist auch eine historische Größe, wie ein Teilnehmer sagte. Man dürfe sie in den Beratungen nicht nur abstrakt betrachten. Ehe sei außerdem nicht nur die Eheschließung, wie das Kirchenrecht und die Liturgie es nahelegten, sondern wenn sie Zeugnis sein wolle, müsse man die gesamte Wirklichkeit sehen. Ehe sei ein Weg und kein Zustand.

Ein wichtiger und oft genannter Punkt: Die Ehe-Vorbereitung. Für das Ordensleben oder als Priester werde man lange vorbereitet, wenn die Ehe ein Sakrament sei, brauche es hier neue Ideen und pastoralen Einsatz. Und: Wenn die Lehre der Kirche vom Leben handle, dürfe Verkündigung nicht nur als Regeln wahrgenommen werden. Mehrfach also die Aufforderung, die Sprache und vielleicht sogar den Fokus des Sprechens von der Familie zu ändern.

Die meisten Wortmeldungen hielten sich an die vorbereiteten Statements, Zeichen sorgfältiger Vorbereitung. Es wurde offen gesprochen, die Schwierigkeiten für Familien kamen klar zur Sprache: Armut, Migration, Gewalt, Ausbeutung des Menschen, die individualistischen Vorstellungen vom Menschen, aber auch die Frage nach wiederverheirateten Geschiedenen und die Frage, ob Jesus mit seiner Aussage, was Gott verbunden habe, dürfe der Mensch nicht trennen, wirklich Autorität zum Ausschluss gegeben habe - das alles wurde besprochen. Die Erfahrungen verschiedener Kulturen kamen dabei zur Sprache, Familie sieht nicht überall gleich aus und ist nicht überall den gleichen Gefahren und Herausforderungen ausgesetzt.

Einige Male wurde bereits jetzt auf die Zeit nach der Synode, auf das Jahr der Vorbereitung bis zur kommenden Synode vom Oktober 2015, hingewiesen. In diesem Sinn weisen die Beratungen bereits jetzt über sich hinaus.

Aus der Synodenaula Pater Bernd Hagenkord für Radio Vatikan.





Dieser Text stammt von der Webseite http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/07/erste_synodenberatungen_%C3%BCber_barmherzigkeit,_respekt_und_naturrecht/ted-829624 (http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/07/erste_synodenberatungen_%C3%BCber_barmherzigkeit,_respekt_und_naturrecht/ted-829624)
des Internetauftritts von Radio Vatikan
 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 09. Oktober 2014, 08:24:36
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Synodenväter sprachen über Familienpastoral



 Verschiedene pastorale Aktivitäten zum Thema Familie, und die Herausforderungen, vor denen die Familienpastoral heute steht: Das waren die Themen der beiden vergangenen Generalversammlungen vom Dienstag Nachmittag und Mittwoch Morgen (letztere wegen der Generalaudienz in Abwesenheit des Papstes). Die Herausforderungen für die Familienpastoral waren auch am Montag und Dienstag schon immer wieder benannt worden: Armut, Migration, Emigration, Gewalt in verschiedensten Formen, Christenverfolgung, moderne Lebens- und Arbeitsbedingungen, Polygamie, Sekten, Prostitution, Menschenhandel, Machismo und die Einflüsse der modernen Welt mit ihren Individualismen und Materialismen, sie wurden immer wieder vor allem aus der pastoralen Praxis heraus ausführlich behandelt, und sie bildeten das Schwergewicht der Beratungen.

Zum ersten Mal in mehreren Beiträgen war auch das Ehenichtigkeitsverfahren der Kirche Thema; es könne keine Lösung für alle Probleme sein, aber für die Paare, die das betrifft, wäre es eine große Hilfe und für die Kirche eine Notwendigkeit, wenn diese Verfahren, die eine Ehe für ungültig erklären und so eine sakramentale Ehe möglich machen, vereinfacht und verkürzt würden. Dorthin gehört auch die Frage, wie mit der Frage der kirchlichen Rechtsprechung im Rahmen der Ökumene, vor allem mit der Orthodoxie, umgegangen wird: Verschiedene Kirchen kennen verschiedene kirchenrechtliche Regeln, das schaffe einerseits Verwirrung, andererseits Reibungen, weil Ehen und Familien verschiedener Konfessionen sozusagen dazwischen stehen.

„Wir können doch gar nicht zurück“

Die Synodenteilnehmer berichteten immer wieder aus ihrer eigenen Praxis, von pastoralen Initiativen in den Bistümern oder Gebieten der Bischofskonferenz. Besonders traten dabei Aktionen hervor, die nicht für, sondern von Familien getragen werden. So etwa Verbände oder Gemeinschaften von Ehepaaren, die anderen Ehepaaren helfen. Solche Initiativen gelte es zu fördern, war der Tenor.

Was auch deutlich wurde bei den Beratungen, war die unterschiedliche Bewertung des modernen Freiheitsbegriffes. Sehen ihn einige als Ausdruck der Gottesebenbildlichkeit und damit als etwas Gutes, sehen ihn andere als Einfallstor für die Menschen gefährdende Ideologien. In einigen Staaten auf der Erde versuchten Regierungen, über Gesetzgebung den Begriff von „Familie“ zu ändern, das sei Ausdruck dieser Ideologien, die durch das Tor dieser falsch verstandene Freiheit einfielen. Aber wir könnten doch gar nicht zurück, hieß es von den Vertretern der ersten Linie, die Sehnsucht nach einer Vergangenheit helfe nicht weiter, die Kirche müsse die positiven Seiten schätzen und prägen lernen.

Ein weiteres Thema war der scheinbare Gegensatz von Pastoral und Lehre. Im Vorfeld der Versammlung der Bischofssynode war immer wieder gesagt worden, man wolle die Lehre nicht verändern, sondern pastoral sein. Dazu hieß es, dass die Lehre Ausdruck des Willens und Auftrages Jesu sei, nichts was die Kirche sich erschaffen habe. Ein weiterer Kommentar betonte, die Lehre müsse sich entwickeln.

Eine ganze Reihe weiterer Themen möchte ich an dieser Stelle nur anreißen, um die Bandbreite dessen anzudeuten, was genannt wurde: Die Frage der Verbindung der Glaubensschwäche der Moderne und der Abnahme stabiler Ehen; Familie als Hauskirche; die Lehre Jesu über die Familie; geschiedene Wiederverheiratete; die Evangelisierung und immer und immer wieder die Ehevorbereitung.

Wenig Idealisierung, große Bandbreite

Die Synodenteilnehmer zeigen einen großen Realismus, wenn es um das Thema Ehe und Familie geht, da ist wenig Idealisierung. Gleichzeitig hört man viel Positives, viel Hoffnung, um es geistlich auszudrücken. Realismus und Hoffnung, mit diesen beiden Worten lassen sich die Beratungen an diesen beiden Tagen gut charakterisieren.

Die Stimmung ist ruhig und ohne Druck - sicherlich auch ein Ergebnis der Entscheidung, nicht eine, sondern zwei Synoden samt einem Jahr Zwischenzeit zu haben, darüber zu sprechen. So nehmen sich die Teilnehmer Zeit, Erfahrungen zu sammeln, aus ihren Kirchen zu berichten, zu reflektieren und zu sprechen. Noch greift die Dynamik einer Beratung in Gruppen nicht, aber das wird sicherlich in der kommenden Woche in den Kleingruppen kommen. Bisher zeigt sich die große Breite der Erfahrungen und Reflexionen zum Thema Pastoral und Familie.

Aus der Synodenaula Pater Bernd Hagenkord für Radio Vatikan.

Kardinal Marx familiensynode - Bayerisches Fernsehen (http://www.youtube.com/watch?v=96evigl80a0#ws)






Dieser Text stammt von der Webseite http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/08/synodenv%C3%A4ter_sprachen_%C3%BCber_familienpastoral/ted-829832 (http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/08/synodenv%C3%A4ter_sprachen_%C3%BCber_familienpastoral/ted-829832)
des Internetauftritts von Radio Vatikan
 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 10. Oktober 2014, 08:22:07
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Kardinal Müller wünscht Offenheit für die Synode: “Gläubige haben ein Recht darauf”
Veröffentlicht: 9. Oktober 2014 | Autor: Felizitas Küble | Abgelegt unter: GLAUBENSPRÄFEKT Gerhard Müller | Tags: Familiensynode, Geheimhaltung, Kardinal Gerhard Müller, Medien, Offenheit |Hinterlasse einen Kommentar
Manche wissen es nicht, aber die Geheimhaltung bei der laufenden Synode in Rom, welcher Bischof was gesagt hat, sorgte nicht nur für Unmut bei Journalisten. Auch Kirchenexperten haben darauf hingewiesen, dass dies im Gegensatz zum Verfahren bei früheren Synoden steht. 

Das von Papst Franziskus ausdrücklich gewünschte “offene Wort” ist also nur teilweise ernst zu nehmen. In der “Tagespost” schrieb Guido Horst treffend dazu: “Die vatikanische Informationspolitik ist so gestaltet, dass niemand versteht, was in der Synodenaula wirklich vor sich geht”.
 
Warum darf ausgerechnet bei dieser Synode niemand draußen erfahren, welcher Bischof was gesagt hat? 

In diesem Zusammenhang ist ein aktuelles Interview mit Kardinal Müller (siehe Foto), dem Präfekten der Glaubenskongregation, sehr aufschlussreich:

Er sprach sich nämlich ausdrücklich dafür aus, die Stellungnahmen der einzelnen Bischöfe zu veröffentlichen, weil die Gläubigen das Recht hätten, den Standpunkt ihres Bischofs zu kennen. Das zeigt, dass auch im Vatikan nicht alle Leute mit der jetzigen Regelung glücklich sind.
 
Quelle und vollständiger Text hier: http://kreuzknappe.blogspot.de/2014/10/kardinal-muller-schiet-jetzt-im.html (http://kreuzknappe.blogspot.de/2014/10/kardinal-muller-schiet-jetzt-im.html)
 
 

Aus der Synodenaula: Wiederverheiratete Geschiedene und die Kommunion



 Pater Bernd Hagenkord bietet einen Blick hinter die Kulissen der Bischofssynode und der diskutierten Themen von Mittwochabend und Donnerstagvormittag. Aus der Synodenaula für Radio Vatikan:

„Pastoral-schwierige Situationen“ - Unter dieser Überschrift finden sich all die Fragen aus der Praxis, die bereits im Vorfeld der Versammlung der Bischofssynode, wie auch in den Medien besondere Aufmerksamkeit gefunden haben und weiterhin finden. Das Vorbereitungsdokument Instrumentum Laboris nennt in diesem Kapitel die wiederverheirateten Geschiedenen und ihr Zugang zu den Sakramenten, nichteheliche Lebensgemeinschaften, ledige Mütter, dann aber auch die gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften. Die Liste der Wortmeldungen war so lang, dass sowohl der Mittwochnachmittag als auch der Donnerstagvormittag diesem Feld gewidmet waren.

Wiederverheiratete Geschiedene
Bereits bei der Kardinalsversammlung im Februar dieses Jahres hatte auf Bitten des Papstes Kardinal Walter Kasper einen Vortrag gehalten, in dem er die Frage nach der Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zu den Sakramenten aufgeworfen hatte. Hierbei geht es um Vergebung und die Botschaft des Evangeliums, aber auch um die Glaubwürdigkeit dessen, wofür die Kirche einsteht.

Viele Beiträge bezogen sich auf diese Problematik, der wiederverheirateten Geschiedenen. Es gab kaum einen Beitrag an diesem Donnerstagmorgen, der nicht auf irgendeine Weise Bezug darauf nahm. Einige Wortmeldungen bezogen sich direkt auf die von Kardinal Kasper gestellte Frage. Spirituelle Kommunion, also das Mitfeiern der Messe ohne den Empfang der Eucharistie, wurde debattiert, und verschiedene pastorale Konzepte der Begleitung angesprochen und empfohlen, vor allem dort, wo sich Betroffene untereinander helfen und begegnen können. Immer wieder wurden auf andere kulturelle und religiöse Kontexte hingewiesen, auf Ökumene vor allem mit der Orthodoxie, auf interreligiöses Zeugnis und traditionelle vorchristliche Kulturen und ihr Eheverständnis. Andere Religionen erwarten von Christen Klarheit.
Es gab aber auch bemerkbare Ablehnung im Zuge des heutigen Treffens: Die Medizin sei schlimmer als die Krankheit, sagte ein Synodenteilnehmer. Ein Thema, das offen ist und offen bleibt; allein das ist schon ein Erfolg der Synode, wie es ein Teilnehmer formulierte.

Ehenichtigkeitsverfahren
Eine sehr technische Frage, denn sie betrifft nicht immer einfach zu verstehende kirchenrechtliche Fragen, ist das Ehenichtigkeitsverfahren. Von vielen wurde das Verfahren als zu kompliziert wahrgenommen, zu umständlich und lang. Die Vorschläge zur Änderung reichten von der Einführung schnellerer mündlicher Verfahren bis hin zum Wegfall der zweiten Instanz. Bislang braucht eine Ehenichtigkeit zwei übereinstimmende Urteile. Man könnte auch mehr Richter beschäftigen, etwa qualifizierte Laien und vieler mehr. Dagegen standen aber Argumente, dass gerade die Komplexität sicher stelle, dass es nicht zu einer verkappten „katholischen Scheidung“ komme und dass nach der Wahrheit, nicht nach schnellen Lösungen gesucht werde, immerhin ginge es um ein Sakrament. Papst Franziskus hatte direkt vor der Synode eine Kommission einberufen, die genau diese Fragen studieren soll. Dafür bietet die Synodenversammlung viel Material.

Neben den Themen des Ehenichtigkeitsverfahren und der wiederverheirateten Geschiedenen wurden Themen aufgegriffen, wie die immer wieder debattierten Polygamie, die Frage nach dem langen Zusammenleben vor der Ehe oder nach einer Pastoral für die Väter, nach gleichgeschlechtlichen Partnerschaften und deren gesetzlicher Anerkennung .

Im Zuge der heutigen Versammlung wurden auch die dahinter liegenden Haltungen deutlicher: Man dürfe nicht in einen Legalismus verfallen, hieß es immer wieder. Teilweise wurden pastorale Erfahrungen als Argumente genützt, oft waren die Beiträge aber auch sehr technisch, vor allem wenn es um einzelne Canones des Kirchenrechtes ging. Aber genau hier entscheidet sich ja meistens die Praxis.

Armut
Immer wieder sehr deutlich und mit viel Engagement wurde die Frage der Armut genannt. Pastoral schwierige Situationen entstünden manchmal erst durch Armut, Ausbeutung, Migration und Ausbeutung. Eines der wichtigsten Themen der vergangenen Tage kehrte somit auch in diesen Generalversammlungen wieder.

Ein weites Feld, das engagiert debattiert wurde. Verstärkt lösen sich nun vor allem in der offenen Debatte die Beiträge vom Text und reagieren auf Vorredner. Die Diskussion wird offener, vor allem in der letzten Stunde am Abend, in der ohne vorbereitete Rednerliste auf Wortmeldung hin gesprochen wird. Es wurde kontrovers debattiert, ohne Polemik und respektvoll, aber durchaus klar und deutlich. Ein Zeichen dafür, dass die Aufforderung des Papstes, offen zu sprechen, als auch die Vertraulichkeit der Text-Beiträge Früchte trägt. Gleichzeitig wird aber schon jetzt klar, dass es keine schnelle Lösung für all diese Fragen geben wird, sondern dass die Kirche sicherlich das kommende Jahr brauchen wird, um all das in Breite und Tiefe aufzugreifen. Wie gesagt, dass die Frage gestellt und offen ist, ist schon ein gutes Ergebnis.

(rv 09.10.2014 ord)







Dieser Text stammt von der Webseite http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/09/aus_der_synodenaula:_wiederverheiratete_geschiedene_und_die_kommunion/ted-830017 (http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/09/aus_der_synodenaula:_wiederverheiratete_geschiedene_und_die_kommunion/ted-830017)
des Internetauftritts von Radio Vatikan
 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: Papalist am 10. Oktober 2014, 15:27:51
Lieber vianney,

Auch ich gehöre zu dieser Gruppe, die davon betroffen ist, leider! Ich erhoffe von der Bischofssynode ein Signal, wie in Zukunft mit den Wiederverheirateten umgegangen werden soll. (...)


Wenn die Kirche wiederverheirateten Geschiedenen verbietet, die hl. Kommunion zu empfangen, so geschiet dies aus Liebe zu Gott, dass die Kirche einen sakrilegischen Empfang der hl. Kommunion verbietet, weil dies eine Beleidigung Gottes ist. Eine solche Erlaubnis wäre gegen die Liebe zum Nächsten, gegen dich , der nach den Worten des hl. Paulus seine eigene Verurteilung „essen und trinken“ würde.

Kehre um lieber Freund .

Wir werden ja einst nach götttlichen und nicht nach menschlichen Maßstäben vor Gott Rechenschaft ablegen müssen .

Merke : Bischöfe sind nicht die Macher des Lehramtes und der Sakramente , sondern deren Hüter und Bewahrer.

Gelobt sei Jesus Christus



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Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 11. Oktober 2014, 10:41:11
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5. Tag der  Synode: Zehn Arbeitsgruppen gebildet Bei der laufenden Generalversammlung der  Bischofssynode zum Thema Ehe und Familie haben sich an diesem Freitag zehn  Arbeitskreise formiert. Darüber informierte die Presse am Mittag Vatikansprecher  Federico Lombardi. In den so genannten „Circoli minori“ werden in der  zweiten Synodenwoche Einzelthemen vertieft. Es gebe drei englisch-, drei  italienisch-, zwei
französisch- und zwei spanischsprachige Zirkel, referierte  Lombardi. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen fließen in ein Schlussdokument ein,  das
2015 Ausgangspunkt der zweiten Synode zur Ehe- und Familienseelsorge im Vatikan ist. Die synodalen Arbeiten gehen am kommenden Montag mit einem Zwischenbericht des Generalrelators der Synode weiter.  Anders als die 240 Kurzstatements der bisherigen Debatte soll dieser Bericht,  den Kardinal Peter Erdö vortragen wird, veröffentlicht werden.  (rv)


Kardinal Kasper: Heiligt der Zweck die Mittel?
Veröffentlicht: 8. Oktober 2014 | Autor: Felizitas Küble | Abgelegt unter: PAPST / VATIKAN aktuell | Tags: Christus, die Schöpfungsordnung Gottes, Ehe, Eucharistie, Familie, Familiensynode, Glücks-Ideologie, Gott, Kardinal Kasper, Kirche, Unauflöslichkeit |4 Kommentare
Von Felizitas Küble
 
Unter der bezeichnenden Überschrift “Kardinal Kasper “Keine in Stein gemeißelte Ideologie” führte Tilman Kleinjung vom ARD-Hörfunkstudio in Rom am Sonntag, den 5. Oktober, ein längeres Gespräch mit Kardinal Walter Kasper, das auch online veröffentlicht wurde.
 
Der Interview-Titel ergibt sich aus einer grundsätzlichen Aussage dieses Kirchenmannes, der seit Jahrzehnten als Vorzeigefigur katholisch-“reformerischer” Kräfte fungiert.

Kardinal Kasper erklärt nämlich: “Die katholische Lehre ist kein ideologisches System, das in Stein gemeißelt ist. Sie ist ein lebendiges Evangelium, das vor allem zum Heil und zum Wohl der Menschen ausgelegt werden muss.”
 
Schon zuvor hatte der im Ruhestand befindliche Würdenträger gesagt, das Evangelium sei “kein Strafgesetzbuch” (als ob das jemals behauptet worden wäre)  - und es sei auch “kein ehernes Gesetz”, weshalb er vor “Fundamentalismus” bei der Auslegung warnte etc.
 
Dient es nun etwa dem “Heil” des Menschen, wenn man die Gebote Gottes, die sehr wohl “in Stein gemeißelt sind”, indirekt infrage stellt, indem man sich tendenziell der sog “Lebenswirklichkeit” der Menschen anpaßt? 

Es wird dann zwar noch wortreich beteuert, man wolle die biblischen Wahrheiten keineswegs “in Frage stellen”, aber de facto   –  von den Tatsachen und der Auswirkung her  –  geschieht genau dies.
 
Ist die Kirche eine Glücksvermittlungsinstanz?
 
So erklärte Kasper in diesem ARD-Interview, die derzeit tagende Familiensynode solle den Menschen dabei helfen, “das Glück des Lebens zu finden”. 

Frage: Ist die Kirche etwa in erster Linie ein Glücksvermittlungs-Service – oder ist es nicht vielmehr ihre vorrangige Aufgabe, den Willen Gottes zu verkünden, wie er in den Zehn Geboten und in der Botschaft Christi sichtbar wird?!
 
Darf also diese übernatürliche Sendung der Kirche dem vermeintlichen  irdischen “Glück” der Menschen untergeordnet werden?


Passend zu dieser theologisch flachen Glücks-Ideologie erklärt der Kardinal hinsichtlich homosexueller Partnerschaften: “Man soll das respektieren, wenn einer aus Überzeugung meint, so leben zu wollen. Aber das ist nicht das Ideal der Kirche.”
 
Er ergänzte, es gehöre zu diesem “Respekt” dazu, “dass man die positiven Elemente anerkennt”, die in solchen Beziehungen gelebt würden.
 
BILD: In Münster spiegeln sich zwei Kirchen an einer großen Einkaufshalle aus Glas
 
Laut biblischer und kirchlicher Lehre  ist praktizierte Homosexualität eine schwere Sünde. Folglich verstößt eine solche Lebensweise nicht nur gegen ein “Ideal” der Kirche, sondern gegen die Schöpfungsordnung Gottes und seine Gebote.
 

Zudem wirkt es äußerst mißverständlich bis irreführend, in bezug auf eine sündhafte Lebensform von “positiven Elementen” zu sprechen, die man “anerkennen” und “respektieren” wolle, wenn jemand “aus Überzeugung meint, so leben zu wollen”.

Dies kann man aus christlicher Sicht zwar tolerieren, aber keineswegs “respektieren” und “anerkennen”.
 

Während der Kardinal auf der einen Seite dafür eintritt, geschieden “Wiederverheiratete” ggf. zu den Sakramenten zuzulassen, erklärt er gleichzeitig:

“Aber wenn die erste Ehe gescheitert ist und eine zweite Ehe da ist, die zivil geschlossen wird, und die ja nicht wieder aufgelöst werden kann, dann muss man da einen Weg finden. Man soll das Gute, was in einer zivilen Ehe da ist, anerkennen und den Menschen, die das wünschen, den Zugang zur Kommunion ermöglichen.”
 
Was soll hier die Bemerkung, eine Zivilehe könne “ja nicht wieder aufgelöst werden”? – Das ist eine ganz neue Information!  Mindestens jede dritte standesamtliche Ehe wird bekanntlich geschieden.

Warum diese Leichtfertigkeit des Kardinals im Umgang mit der sakramentalen (ersten) Ehe  – und gleichzeitig diese offensichtlich unrichtige Aussage hinsichtlich des staatlichen Trauscheins?
 

Ist die Eucharistie ein Sakrament zum Schleuderpreis?
 
Betreff der Zulassung jener zivil-verheirateten Katholiken zum Tisch des HERRN erklärt Kardinal Kasper zudem:


“Ein Argument ist auch: Wenn die Eltern nicht zur Kommunion, zum Gottesdienst gehen, dann gehen die Kinder auch nicht. Wir verlieren die nächste und übernächste Generation.”
 
Hier stellen sich zwei grundlegende Fragen:
 
1. Für alle, auch für geschieden-wiederverheiratete Katholiken, gilt das “Sonntagsgebot”, was bedeutet, daß sie nicht nur zur hl. Messe eingeladen sind, sondern dazu verpflichtet sind. Was hat das nun mit der hl. Kommunion zu tun?  – An sich rein gar nichts. Schließlich gibt es betr. Sonntag zwar ein kirchliches Meßgebot, aber kein Kommuniongebot. Zudem besteht für alle Gläubigen die Möglichkeit einer “geistigen” bzw. geistlichen Kommunion, wenn der Zugang zum Tisch des HERRN nicht möglich ist.
 

2. Soll die Kirche bei der Unauflöslichkeit der Ehe, der Sakramentenlehre und -pastoral aus taktischen Gründen “beweglich” werden, nämlich damit die betroffenen Personen und deren Kinder weiterhin am Sonntag zur Kirche gehen? Ist die Eucharistie etwa ein “Sakrament zum Ausverkauf”?

Heiligt hier plötzlich der Zweck die Mittel? – Was bleibt am Schluß noch übrig von der Heiligen Schrift und der kirchlichen Lehre, wenn dieses taktische Denken vermehrt Einzug hält?
 

Felizitas Küble leitet den KOMM-MIT-Verlag und das Christoferuswerk in Münster, das dieses CHRISTLICHE FORUM betreibt
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: Armer Sünder am 11. Oktober 2014, 20:01:59

Kehre um lieber Freund.

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@ Papalist


...wie soll ich das denn machen????? Meine jetzige Frau und Kinder im Stich lassen??????? Lies bitte nochmal ganz genau den Bericht, den ich geschrieben habe. Dann kannst Du mir gern antworten wie diese Umkehrung stattfinden soll.
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: DerFranke am 11. Oktober 2014, 22:36:50
Tja so leid es mir tut dir dies sagen zu müssen.

Du hast einen schweren Fehler begangen mit folgen , auch wenn ich dein menschliches Leid nachvollziehen kann. So ist es doch das beste dich von deiner jetzigen Frau zu trennen , da diese Ehe ohnehin vor Gott nicht existiert falls die erste gültig war und davon muß man ausgehen.  Kümmer dich weiterhin um deine Kinder und bete viel für sie denn in der heutigen Zeit sind sie den Angriff Satans ausgesetzt.

Falls du dir hier eine Billigung deiner jetzigen Situation erhoffen solltest , muß ich dir leider schweren herzens sagen , diese kann und wird es nie geben können.

Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 12. Oktober 2014, 10:22:27
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Synodenthema Nummer 1: Wiederverheiratete Geschiedene



 Das Thema der wiederverheirateten Geschiedenen ist dasjenige, das bei der Bischofssynode zur Familie am häufigsten in der Aula zur Sprache kommt. Das sagt unser Synodenbeobachter Pater Bernd Hagenkord in einem Gespräch zur Zwischenbilanz.

„Es sind sicher die wiederverheirateten Geschiedenen und der Kommunionempfang [die am häufigsten zur Sprache kommen]. Ich führe eine kleine private Strichliste, über 40 Mal ist das genannt worden, teilweise nur am Rande, teilweise als Zentrum der Wortmeldung. Und es ist kein europäisches Thema, es kommt auch aus Afrika und Asien. Thema sind sicher die Ehe-Annullierungen. Das Verfahren passt vielen nicht, das sei zu kompliziert, zu langwierig, so unpastoral sozusagen. Ein ganz uneuropäisches Thema ist Polygamie. Das wird sehr heiß debattiert, wie man damit umgeht. Das sind die konkreten Themen, die da besprochen werden. Ansonsten natürlich: Was verstehen wir heute unter Ehe? Was ist das, Familie? Was ist das Sakrament der Ehe? Solche Dinge werden auch besprochen.“

Gibt es auch Themen, die Sie überraschen?

„Ich höre zu, wenn es um Polygamie geht. Das Thema ist ähnliche wie wiederverheiratete Geschiedene nicht nur ein pastorales Problem, sondern dient ja auch dazu, das Thema Familie und Ehe überhaupt zu debattieren. Ich nenne das ein „Bruch-Thema“. So etwas kaputt ist und nicht funktioniert. Was manchen wir denn mit einem Mann, der drei Frauen hat und katholische werden will? Verweigern wir ihm das? Oder muss er dann zwei Frauen entlassen, die dann ins Nichts fallen – das kann es ja wohl auch nicht sein? Da wird darüber debattiert, wie verstehen wir das eigentlich? Was bedeutet für uns die moralische Folge unserer Lehre? Wie flexibel können wir sein oder wie strikt müssen wir sein? Und ich finde das spannend, dass das nicht apodiktisch debattiert wird, so und so hat das zu sein, sondern am Menschen, an seinen Geschichten. Das hat mich sehr fasziniert.“

Werden wirkliche Positionen vorgestellt, oder Vorschläge über zukünftige Positionen der Kirche?

„Es gibt alles Mögliche. Es gibt Leute, die nur aus der Erfahrung berichten. Es gibt theologische Positionen. Es gibt rein theologische Wortmeldungen, die sehr klar sagen, was katholische Kirche lehrt und woran man sich auszurichten hat, und das kommt nicht nur aus Rom, sondern aus der Praxis vor Ort – das ist so nicht aufteilbar. Interessant ist, dass die ganze Debatte sehr offen bleibt. Ich sehe keine Parteien. All die Kontroversen sehe ich nicht, die im Vorfeld eine Rolle gespielt haben. Natürlich wird kontrovers debattiert, da gibt es widersprüchliche Meinungen. Aber die gleichen Leute gehen danach gemeinsam die Treppe runter und reden weiter. Das ist eine sehr offene, kollegiale Atmosphäre.“

Es ist also eine echte Debatte und nicht einfach ein Das-Wort-Ergreifen und etwas sagen, das man hier immer schon anbringen wollte?

„Das schon, aber es gab jeden Abend eine Stunde offene Debatte, da gab es keine Rednerliste…“

…und das hat funktioniert diesmal?

„Das hat funktioniert diesmal. Es gab sogar die Wortmeldung, es mögen sich doch nicht immer die gleichen melden, weil dann eben klar ist, es gibt Leute, die haben mehr dazu zu sagen haben als andere, und andere sind froh, wenn sie nur ihren Beitrag liefern können. Es hat eine offene Debatte stattgefunden, aufeinander eingehend, und natürlich in der wichtigsten aller Debatten – der Kaffeepause.“

Papst Franziskus – ergreift er auch das Wort oder hört er nur zu?

„Der Papst hört nur zu. Am Anfang beginnt es mit einer Gebetszeit und auch am Ende steht ein Gebet, da ist er der Vorbeter, der das Gebet führt. Es ist ja eine geistliche Sache, keine Parlamentsdebatte. Aber während der einzelnen Beiträge schweigt der Papst nicht nur, sondern hört sehr aufmerksam zu und gibt nicht zu erkennen, ob er das gut findet oder schlecht findet, denn das wäre ja auch gefährlich, wenn er das gleich prägen würde. Er sitzt da und hört sich das an, macht sich Notizen, bedankt sich immer am Schluss und wünscht noch einen guten Appetit oder einen schönen Abend, bis morgen – wie man ihn so kennt, recht locker, aber auch aufmerksam. Es ist ja anstrengend, da zuzuhören, und er ist da voll dabei.“

Halbzeit ist jetzt – was kommt in der zweiten Woche?

„Zunächst kommt die Relatio, also der dafür zuständige Kardinal Erdö von Budapest fasst alles zusammen, was in den vergangenen Tagen hier gesagt wurde, und das ist dann die Grundlage für die Kleingruppen. Die Kardinäle und Bischöfe, und die Auditoren gehen in Kleingruppen, die nach Sprachen organisiert sind. Da entschieden sie, über welche Themen sie reden wollen und haben dann vier Tage Zeit zu debattieren, was immer sie zu debattieren haben. Das geht dann wieder zurück an Erdö, und er macht wieder eine Zusammenfassung daraus. Schritt für Schritt wird die Dynamik der Debatte aufgefangen, auch in Texten aufgefangen, und am Schluss soll dann irgendeine Form von Dokument stehen, das wieder an die Kirche gegeben wird. Das ist eine Vorbereitungssynode für die nächste Synode. Wie das aussehen wird, ist noch nicht entschieden, ob das schon das Vorbereitungsdokument ist, ob da systematisch noch einmal die Kirche vor Ort einbezogen wird, ob es vielleicht sogar noch eine zweite Fragebogenaktion gibt – alle möglichen Dinge werden besprochen und angeregt, wir werden sehen, was dann dabei herauskommt.“

Sie haben schon andere Synoden im Vatikan erlebt, was unterscheidet diese hier von den anderen?

„Es ist meine vierte Synode. Was mich am meisten überrascht ist, dass die alle begreifen, dass sie kein Dokument brauchen am Schluss. Sie brauchen keinen Kompromiss und können offen reden, und wenn die Frage offen bleibt, das sagte ein Synodenteilnehmer, dann ist das schon der erste große Erfolg der Synode. Sie reden nicht nach dem Motto, ich muss jetzt hier so sprechen, dass ich in eineinhalb Wochen einen Kompromiss abstimmen kann, sondern wir können alles auf den Tisch legen, was auf den Tisch gehört. Das ist, wenn ich das so ausdrücken darf, die Gnade dieser Synode, die dann darin mündet, dass man ein ganzes Jahr lang weiter debattieren wird.“

(rv 11.10.2014 gs/ord)








Dieser Text stammt von der Webseite http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/11/synodenthema_nummer_1:_wiederverheiratete_geschiedene/ted-830458 (http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/11/synodenthema_nummer_1:_wiederverheiratete_geschiedene/ted-830458)
des Internetauftritts von Radio Vatikan
 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: Christa50 am 12. Oktober 2014, 10:48:02
Lieber Armer Sünder,

möchte mich jetzt auch mal zu deiner Lebenssituation äußern. Ich weiß, dass ich, wenn ich dir das jetzt schreibe, von vielen ausgelacht werde. Der Franke hat recht, so wie dein Leben gerade verläuft, kann es für euch keine Absolution geben. Jedoch von deiner Frau musst du dich nicht trennen, ihr könnt wie Bruder und Schwester zusammenleben. Ich finde, um des Himmelsreiches willen ist es wert, darüber nachzudenken. Ändere dein Leben, lege eine ehrliche Beichte ab und denke daran, zu diesem wichtigen 6. Gebot gehört auch Enthaltsamkeit vor der Ehe.

Mit freundlichsten Grüßen

Christa
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: Armer Sünder am 12. Oktober 2014, 18:56:26
Ich habe von diesem Forum nicht erwartet, eine Absolution oder Billigung zu bekommen, dazu hätte dieses Forum hier auch keine Vollmacht.
Was ich sehr traurig finde, ist die Tatsache, wie schnell über andere ein „Urteil“ gefällt wird, das mich ein wenig an die Pharisäer erinnert. Sind wir nicht eher dazu angehalten, über andere kein Urteil zu fällen, damit wir nicht gerichtet werden??? Sollten wir nicht versuchen, des Anderen Leid ein bisschen mitzutragen, so gut es eben geht??? Oder ist es besser sich buchstabengetreu an einen Gesetzestext zu halten u. diesen dem Betroffenen/Leidenden um die Ohren zu schlagen??? Wo bleibt die Barmherzigkeit????
Ich frage Euch, soll ich meine jetzige Familie wirklich im Stich lassen nur um mein Seelenheil zu erlangen??  Klingt das nicht ein bisschen egoistisch? Ist Euch klar, was es wirtschaftlich bedeutet, sich jetzt von meiner Frau zu trennen? Wir würden allesamt den Bach runtergehen. Wir würden vor einem Scherbenhaufen stehen, ich würde eine unglückliche Patchwork-Familie hinterlassen, die bis jetzt harmonisch und liebevoll funktioniert. 5 unglückliche Seelen zu hinterlassen nur um eine glückliche (also mich) dafür einzutauschen???
Liebe Christa, danke für Deinen Beitrag, das was Du angesprochen hast, praktiziere ich nun seit fast 7 Jahren. Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass dies nicht eine Abmachung zwischen meiner Frau und mir war, sozusagen zukünftig in einer Josefsehe zu leben, nur um wieder zu den Sakramenten zugelassen zu werden. Als „Heidenkind“ könnte sie dies sowieso nicht nachvollziehen, da sie mit irgendwelchem Glauben nichts am Hut hat. Sie respektiert jedoch meinen Glauben, macht sich nicht darüber lustig und weiß ganz genau, wie ich unter meiner Situation leide. Mit ihrer liebevollen und menschlichen Art ist sie für mich nach wie vor ein Engel. Nein, meine Frau hatte mit der Zeit einfach kein Bedürfnis mehr mit mir zu schlafen. Ich respektiere diese Entscheidung und würde niemals versuchen, sie dazu zu drängen. Als Geschiedener-Wiederverheirateter darf ich auch nicht mehr zur Beichte gehen und als logische Konsequenz auch nicht mehr zur Kommunion. Deine Bitte, liebe Christa, dass ich eine ehrliche Beichte ablege, kann ich also leider nicht tun, es ist sozusagen ein Teufelskreislauf.
Als „Geschiedener-Wiederverheirateter“ hat man manchmal das Gefühl als Katholik 2. Klasse angesehen zu werden, man ist quasi in eine Sackgasse geraten aus der es z. Zt. keine Lösung gibt.
Aufgrund der bisherigen Erfahrungen/Antworten in diesem Forum habe ich leider nun auch das Gefühl bekommen, hier nicht mehr so richtig reinzupassen. Dies widerspiegelt auch die Erfahrung von neuen Mitgliedern, die sich hoffungsvoll mit ähnlichen Themen an das Forum gewendet haben, von all denen sind alle wieder verschwunden.
Eigentlich bleibt mir jetzt nur noch die Bitte an den Admin, mein Account nun auch zu löschen bzw. mir noch mitzuteilen, wie ich mich abmelden kann.  Ich habe bis jetzt immer versucht, so gut es eben ging, meine Situation zu schildern, um ein wenig Verständnis u. Mitgefühl zu erlangen. Dies wurde von fast allen, die mir bis jetzt geantwortet haben auch getan und dafür möchte ich mich nochmals recht herzlich bedanken.
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 13. Oktober 2014, 08:11:08
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Die Sprache der Synode ändert sich



 Die erste Bischofssynode von Papst Johannes Paul II. fand 1980 statt – und war der Familie gewidmet, ebenso wie die erste Bischofssynode von Papst Franziskus, die gerade bei ihrer Halbzeit angekommen ist.

Diarmund Martin, der Erzbischof von Dublin, erlebte die erste Synode von Johannes Paul II. mit und ist auch nun wieder dabei. Er war unter anderem ständiger Vertreter des Heiligen Stuhls in Genf bei den Vereinten Nationen sowie bei der Welthandelsorganisation (WTO), war viele Jahre im Päpstlichen Familienrat sowie Generalsekretär des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden. Im Interview mit Pater Bernd Hagenkord zieht er Bilanz und vergleicht seine Erfahrungen mit den Synoden und den Päpsten:

“Ich denke, der kulturelle Kontext war ein ganz anderer. Die Synode 1980 war nur zwölf Jahre nach der Publikation von „Humanae Vitae“, und eine gewisse Unsicherheit, eine Verwirrung breitete sich in der Kirche aus. Johannes Paul II. wählte das Thema um die Synode zu starten, die Mission der christlichen Familie und wir hatten eine lange Diskussion über die weltweite Sendung der Familie; zu dieser Zeit befanden sich die Werte der Familie auch in einer besonderen Krise. Sätze wie: „Die Zukunft der Menschlichkeit beginnt in der Familie“ waren das Ergebnis dieser Synode. Hier war der erkannte Sinn, dass man Familien schützen und retten musste, wenn man die Absicht hatte die Gesellschaft zu vereinen. Auch interessant, ist dass es die erste Synode war, an welcher eine sehr große Zahl an Laien teilnehmen konnte. Verheiratete Frauen und Männer wurden zu dieser Synode eingeladen, das war eine absolute Neuheit zu dieser Zeit und hat natürlich die Arbeit der Synode maßgeblich, vom ersten Tag an, beeinflusst.”

Hat sich die Familie im Laufe der Zeit verändert?

“Wie auch in der Synode besprochen, so war ich für den Heiligen Stuhl lange tätig im Bereich der Entwicklung der Familienmodelle und Familienpolitik auf internationaler Ebene. Ich sehe heute, dass mehr und mehr die Kultur einer Ehe davongleitet, und sich vor allem von dem Ideal der christlichen Ehe entfernt. Und diese Herausforderung präsentiert zeitgleich neue Herausforderungen: Junge Menschen kommen auch zur christlichen Hochzeit, aber sie betrachten alles in einem neuen Licht. Und wir müssen wirklich sehr viel mehr machen, auch in der Vorbereitung und natürlich auch im kulturellen Dialog über Familie und Gesellschaft. Wir sollten uns nicht nur über die aktuelle Lage beschweren, sondern sehen, wie wir diese Herausforderungen annehmen können.

Auch in dieser Synode haben wir Familien zugehört und es war ein bemerkenswerter Unterschied zu hören – über das was sie (die Laien) gesprochen haben und über das was wir während der Woche besprochen haben. Wir haben nicht in dieser Sprache und mit den Wörtern der Familie gesprochen. Wir müssen eine andere Art von Theologie erarbeiten, die von der gelebten Erfahrung und von den Problemen der Familien lernt. Viele Familien, die fähig waren sich in ihren Glauben zu bewahren, haben alle dieselben Probleme, jeden Tag wenn sie aufwachen. Sie haben Schwierigkeiten mit ihren Kindern und der Vermittlung der eigenen Vorstellungen von Ehe und Familie an ihre Kinder, denn diese wachsen in einer vollkommen anderen Welt auf.”

1980 war die erste Synode von Johannes Paul II. und das ist hier die erste Synode von Papst Franziskus, das wirkt nun wie eine Tradition für Sie. Was war die Rolle von den beiden Päpsten in diesen beiden Synoden?

“Johannes Paul II. war 1980 erst 60 Jahre alt. Der derzeitige Papst ist sehr viel älter, aber die Dynamik von Johannes Paul II. wird von Papst Franziskus wieder aufgenommen. Es ist unglaublich, was für eine Energie er in diese Synode bringt. Es ist interessant, dass beide Päpste das Thema der Familie für ihre erste Synode gewählt haben. Beide kamen als Seelsorger in die Diözese und es ist sehr klar, dass für beide, geprägt von ihrer Erfahrung, die Familie im Zentrum des Glauben steht und die Familie auch der zentrale Punkt für den Aufbau einer stabilen Gesellschaft darstellt.”

(rv 11.10.2014 ord)






Dieser Text stammt von der Webseite http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/12/die_sprache_der_synode_%C3%A4ndert_sich/ted-830466 (http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/12/die_sprache_der_synode_%C3%A4ndert_sich/ted-830466)
des Internetauftritts von Radio Vatikan
 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 13. Oktober 2014, 08:22:04
Lieber Armer Sünder

Bitte verlasse dieses Forum nicht. Du bist wichtig für uns alle und deine Ehrlichkeit hat uns sehr geholfen solche Situationen zu verstehen. Bedencke nochmals deine Entscheidung. wir lieben dich in deiner Traurigkeit und Ehrlichkeit. Du bist kostbar und unersetzlich für uns. Bitte bleibe...


In Caritas dei

dominique
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: Christa50 am 13. Oktober 2014, 11:01:01
Lieber Armer Sünder,

ich möchte mich meiner Vorschreiberin anschließen und dich bitten, das Forum nicht zu verlassen. Auch wenn es für dich im Moment so scheint, so denke ich nicht, dass du hier von allen missverstanden wirst. Deine Situation ist sehr schwierig und führt diesbezüglich bestimmt auch zu sehr unterschiedlichen Meinungen. Aber ich denke, du solltest dir die Möglichkeit dich hier mit Menschen, die deinen Glauben teilen, austauschen zu können, erhalten.
Und wie du ja im letzten Satz deines Posts schreibst, sind die meisten in Mitgefühl und Verständnis bei dir.
Bitte überlege es dir noch einmal!

Im Gebet bei Dir!
Christa
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: Christa50 am 13. Oktober 2014, 11:07:08
Lieber Armer Sünder,

noch ein Letztes! Solltest du im Bezug auf das 6. Gebot ein völlig reines Gewissen haben, so kannst du zur Beichte und damit anschließend auch zur Kommunion gehen. Wenn ihr wirklich in Josefsehe zusammenlebt, dann tut der Umstand, dass ihr weltlich verheiratet seid, nichts zu Sache. Sonst würde ja jede WG automatisch in Sünde leben.

Christa
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 14. Oktober 2014, 16:27:16
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Zwischenbericht der Bischofssynode: Die Notwendigkeit mutiger pastoraler Entscheidungen



 Die zweite Woche der Versammlung der Bischofssynode beginnt und auf dem Programm stehen die Arbeit in den Arbeitsgruppen und das Erstellen eines Abschlusstextes. Die Grundlage für diese Arbeiten wurde vergangenes Wochenende erstellt und an diesem Montag verlesen: Die Zusammenfassung der Beratungen der ersten Woche, die so genannte „relatio post disceptationem“. Pater Bernd Hagenkord fasst für uns zusammen.

Kardinal Peter Erdö fiel die Aufgabe zu, die Zusammenfassung zu erstellen und vorzustellen. Als Relator hatte er nicht wie die übrigen Teilnehmer zwei freie Tage, sondern musste die 240 Beiträge in einen Gesamttext verarbeiten und den Synodenteilnehmern vorlegen.

Die Relatio beginnt mit dem doppelten Ausgangspunkt, der sich auch in vielen der Statements in der Versammlung fand. Zum einen sei die Familie die Zelle der Gesellschaft und damit auch der Kirche, zum anderen gäbe es viele Krisensymptome, die eine erneuerte Verkündigung nötig machten.

Der Text ist in drei Teile gegliedert: Zunächst wendet er sich den verschiedenen Realitäten und Wirklichkeiten zu, in denen Familie gelebt wird. Damit werden vor allem die Berichte und pastoralen Erfahrungen der Synodenteilnehmer aufgegriffen. Dann folgt der Blick auf Christus und seinen Auftrag, die Frohe Botschaft zu verkünden. Im dritten Teil wendet man sich schließlich der Frage zu, was Wege sein könnten, „die Kirche und die Gesellschaft in ihrem Einsatz für die Familie zu erneuern“.


I. Das Hören: Der Kontext der Herausforderungen für die Familie

Viel war in der ersten Woche von diesen Herausforderungen die Rede, einige universal, andere kulturell oder regional. Diese werden im ersten Teil in acht Abschnitten zusammen gefasst. Es geht um den Individualismus und die Einsamkeit, um Polygamie und die Probleme, die in gemischt-religiösen Ehen entstehen, wenn es um Rechte und die christlichen Werte geht. Es geht aber auch um die Affektivität des Menschen und seine Fähigkeit, Bindungen zu leben. Dieser Teil macht deutlich, dass die Synodenteilnehmer nicht über eine idealisierte Vorstellung von Familie, sondern von deren konkreten Formen gesprochen haben. Die Kirche müsse hier „ein Wort der Hoffnung und des Sinns“ sprechen.

Der einleitende Satz dieses Abschnitts gibt die Absicht gut wieder: „Der anthropologisch-kulturelle Wandel heute beeinflusst alle Bereiche des Lebens und erfordert eine analytische und breit gefächerte Untersuchung, die fähig ist, die positiven Formen von individueller Freiheit zu erfassen.“ Es geht daher nicht um einen Familienbegriff unter Belagerung, sondern um das Erkennen von Herausforderungen und von Chancen.


II. Der Blick auf Christus: Die Frohe Botschaft von der Familie

Mit dem Blick auf Christus öffnen sich neue Wege und noch nicht gedachte Möglichkeiten: Mit diesem Gedanken Papst Franziskus’ beginnt der zweite Teil der Relatio. Zwei Begriffe prägen ihn, zum einen der der Gradualität, welcher sehr deutlich und vielleicht überraschend bei den Beiträgen immer wieder zu Tage trat, und der der Barmherzigkeit Gottes, die Maßstab und Schlüssel zum Verstehen der Gebote Gottes sei.

Gott habe die Gnade seines Bundes mit den Menschen auf verschiedene Weisen mitgeteilt, die es „zu unterscheiden ohne zu trennen“ gelte, wird über die Gradualität gesagt. „Kontinuität und Neuheit“ seien die beiden Perspektiven, in denen das Verstehen gesucht werden müsse.

Die Ehe sei unauflöslich, das habe Jesus selbst bestätigt, die Ehepartner würden sich deswegen Treue und Offenheit für das Leben versprechen. So münde das Sakrament der Ehe in der Familie.

In diesem Teil der Relation wird außerdem die Frage aufgegriffen, welche in der Synodenversammlung immer wieder gestellt wurde: Wie könne Menschen geholfen werden, deren Ehen gescheitert seien. Hier greift der Text eine Verstehens-Hilfe auf, die dem Zweiten Vatikanum entnommen ist (Lumen Gentium 8), genauer dem Begriff des „subsistit“, der schwer zu übersetzen ist. Damit will der Text den Gedanken wiedergeben, dass es auch außerhalb sakramentaler Ehen Heiligung und Wahrheit geben könne. Verkürzend zusammengefasst kann man sagen, dass hier die Idee wiedergegeben wird, dass es nicht nur schwarz und weiß gibt, Ehe und nicht Ehe, sondern Zwischentöne, eben Grade. Was wiederverheiratete Geschiedene und ihre Zulassung zu den Sakramenten anginge, brauche es einen „geistlichen Unterscheidungsprozess“, so die Relatio.

Ein drittes Thema dieses Teils sind die Partnerschaften, die nicht mit Blick auf eine sakramentale Verbindung geschlossen wurden und werden, auch hier brauche es den barmherzigen Blick Jesu, um die Haltung der Kirche neu zu formulieren.


III. Die Auseinandersetzung: Pastorale Perspektiven

Der dritte Teil der Relation ist der längste Teil, er fügt die konkreten pastoralen Perspektiven und die grundsätzlichen Überlegungen zusammen. Die Spannung zwischen lokaler Not und universaler Perspektive wird genannt, die Frage der Verkündigung, die Rolle der Familien in der Kirche, die Sprache der Kirche in ihrer Verkündigung und die Vorbereitung auf die Ehe und die Begleitung der Ehepaare nach der Eheschließung, um nur einige Punkte zu nennen.

Ebenso wird jedoch betont, dass es gilt, sich nicht nur auf die sakramentale Ehe zu konzentrieren, sondern auch das Positive in anderen Partnerschaften zu sehen. Gleichzeitig gelte es aber auch, die eigene Vorstellung von Ehe und Sakrament zu bezeugen.

Noch einmal geht es in diesem Teil um die „verwundeten Familien“, also um getrennt Lebende, wiederverheiratete und nicht wieder verheiratete Geschiedene. „In der Synode klang klar die Notwendigkeit für mutige pastorale Entscheidungen an“, heißt es in dem Text. Treu zur Frohen Botschaft von der Familie hätten die Beratungen gezeigt, dass die Synodenväter die Dringlichkeit für solche „neuen pastoralen Wege“ erkannt hätten. „Es ist nicht klug, an eine einzige Lösung für alles zu denken oder an Lösungen, die durch ein ‚alles oder nichts‘ inspiriert sind“, heißt es in dem Text.

Noch einmal werden die geschiedenen Wiederverheirateten angesprochen, es geht um Ehenichtigkeitsverfahren und deren Verschlankung und die einzelnen Lösungsvorschläge aus der Debatte werden aufgeführt. Außerdem geht es um gleichgeschlechtliche Partnerschaften, auch hier nutzt der Text eine wertschätzende, keine beurteilende Sprache. Die Kirche könne ihre Partnerschaft nicht als Ehe sehen, die Relatio fragt aber, ob diese fähig sei, diese Gläubigen geschwisterlich aufzunehmen.



Pastoral und Lehre

Den gesamten Text prägt der Ansatz, dass die Kirche vor allem zuerst hören solle, bevor Antworten gegeben werden. Dem entspricht die Aufforderung, die Realität der Menschen zu schätzen und kennen zu lernen. Es ist ein sehr pastoraler Blick, wobei der Text nicht in die Falle tappt, Pastoral gegen Lehre auszuspielen, im Gegenteil. Auch sagt der Text nicht, die Frage der sakramentalen Ehe sei vor allem ein Vermittlungsproblem, die Herausforderungen werden sehr ernst genommen.

Das Dokument endet mit der Perspektive über die Synodenversammlung hinaus: Man wolle mit diesem Dokument Fragen aufwerfen und Perspektiven eröffnen, die in den Reflexionen in den Ortskirchen während des Jahres der Vorbereitung auf die kommende Synode reifen und präzisiert werden sollen, so der letzte Abschnitt. Damit ist auch das weitere Vorgehen angedeutet: In der kommenden Woche werden die Arbeitsgruppen an diesem Text weiterarbeiten, vielleicht Änderungsvorschläge oder Präzisierungen erarbeiten, die dann vorgeschlagen werden. Es liegt aber bereits jetzt das Gerüst vor für das, was von nun an bis zur kommenden Versammlung der Bischofssynode debattiert werden soll.

Aus der Synodenaula Pater Bernd Hagenkord für Radio Vatikan.

(rv 13.10.2014 ord)





Dieser Text stammt von der Webseite http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/13/zwischenbericht_der_bischofssynode:_die_notwendigkeit_mutiger/ted-830627 (http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/13/zwischenbericht_der_bischofssynode:_die_notwendigkeit_mutiger/ted-830627)
des Internetauftritts von Radio Vatikan
 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: Armer Sünder am 14. Oktober 2014, 22:52:28
Liebe Christa, lieber Dominique,

tief bewegt las ich Eure Antworten bezüglich meines Entschlusses, das Forum hier zu verlassen. Ich habe mir nochmal alles und besonnen durch den Kopf gehen lassen. Letztendlich bringe ich es nicht übers Herz, Euch zu verlassen. Ich bleibe Euch also doch erhalten.
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: wilhelmina am 14. Oktober 2014, 23:50:25
.......wer ohne Sünde, der werfe den ersten Stein......
....geh hin und sündige nicht mehr.....

Wenn du so lebst wie beschrieben, gibt es eine Rückkehr
zu den Sakramenten, die Josefsehe ersetz das von Gott
dir angedachte Opfer, im Leib Christi; das die erste Ehe
von dir abverlangt hätte. Weil nicht mehr in ständiger Sünde
lebend........ein Priester gibt hier Gewissheit.
Ein zurück zur " fleischlichen " Liebe entehrt den Ehebund
den Jesus mit seine Braut der Kirche geschlossen.
( übernatürlich-Göttlich )
Durch sein Leiden am Kreuz gilt dieser Bund für ewig im Himmel
wie auf Erden......
Im kleinen ist das der sakramentale Ehebund, zwischen Mann
und Frau, indem der Gnadenstrom Gottes fließt...
Jede Sünde, die nie mit Gott vereinbar ist, verursacht ein weiteren
" Peitschenhieb " auf den Leib Christie - einige ( starke ) Christen,
zu denen du auch gehörst - sorgen ( auch durch eine unglückliche
Ehe ) für einen gottgewollten Ausgleich......aus Liebe zu Gott, ein
Stück Kreuz mittragen....
Ich hoffe , das meine Ausführungen, das zum Ausdruck bringen
was das Kreuz uns zeigt - die Liebe die über allen steht - und
mancherlei ausgleicht....
Nie und nimmer verlangt Jesus eine Abkehr von deiner Familie,
dem angedachten Opfer zu dem Gott dich berufen hat, müßte
wenn du nicht bereit bist, ein anderer im Leib Christie einspringen...
- wenn auch jehner nicht bereit ist, werden 7 mal siebzig Mal, die
Bereitschaft unseres Herrn dagegenstehn....

Danke für deine offenen, liebevollen Worte, die die Liebe zu
Deiner Familie wiederspiegelt.......
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 15. Oktober 2014, 08:19:19
 ;medj ;qfykkg
Home >  Synode  > Artikel von 2014-10-14 11:35:16     




Synode: „Unsere Reise geht weiter“



 Der Zwischenbericht zur Weltbischofssynode ist ein Arbeitsinstrument für die Synodenväter und kein Abschlussbericht. Das hat Vatikansprecher P. Federico Lombardi an diesem Dienstag noch einmal vor der Presse klargestellt. „Das Drama geht weiter“ – mit diesen Worten umschrieb Kardinal Luis Tagle von Manila am Montag scherzhaft die Fortsetzung der synodalen Arbeiten. Er ist einer der drei Synodenpräsidenten. Nach seiner Darstellung ist der Austausch in der Synodenaula konstruktiv und unverblümt. Der am Montag präsentierte Zwischenbericht zur Synode habe in diesem lebendigen Gefüge nur provisorischen Charakter, betonte der Kardinal vor Vertretern der Presse:

„Die ,relatio post disceptationem’ kann als kein abschließendes Dokument der Synode betrachtet werden. Sie ist sehr vorläufig, ist für uns eine Art Spiegel, in dem wir Synodenväter sehen können, was wir so weit diskutiert haben, was wir erreicht haben bis jetzt auf dieser Reise. Das Dokument ist also eine Art Zusammenfassung, eine Synthese der Diskussionen der ersten Woche. Und die Synodenteilnehmer sind nun dazu aufgerufen zu sehen, was vertieft und geklärt werden muss, welche anderen Fragen gestellt werden sollten. Das Drama geht also weiter.“

Die Redakteure der 240 synodalen Beiträge, die den Zwischenbericht erstellten, hätten „heroische Arbeit“ geleistet, lobte Tagle. Der Generalrelator Kardinal Peter Erdö, der Synodensekretär Erzbischof Bruno Forte und die Expertengruppe hätten die in verschiedenen Sprachen vorgebrachten und inhaltlich vielfältigen Statements der Synodenväter innerhalb von nur zwei Tagen in ein handliches Dokument geschmolzen, das den Synodenvätern in dieser Woche als Arbeitshilfe dient. Die Tatsache, dass einige Synodenväter konkrete Punkte an dem Papier bemängelt hatten oder Präzisierungen anmahnten, sei kein Zeichen von Spaltungen, erklärte Tagle weiter:

„Ich wäre sehr vorsichtig, Leute zu etikettieren, nach dem Motto: ,Wer ist konservativ, wer ist progressiv’ – das ist gefährlich. Menschen sind unterschiedlich, aber wir sind alle verbunden durch die gemeinsame Liebe zur Kirche, die Treue gegenüber Christus und die Mission. Ich bezweifle, dass solche Zuordnungen irgendjemanden erschöpfend beschreiben könnten. Und was die Wahl der Moderatoren der Kleingruppen betrifft, die wurden von den Gruppen selbst gewählt.“
An diesem Dienstag gibt es wie in den kommenden Tagen jeweils zwei Sitzungen der Kleingruppen, der sog. „Circoli minori“, eine am Morgen und eine am Abend. Sie dauern jeweils dreieinhalb Stunden. Am Donnerstag werden die in den Arbeitskreisen erarbeiteten Ergebnisse in der Vollversammlung vorgestellt. Danach tritt wieder das Redaktionskommitee zusammen, um sie einzuarbeiten. Der so erstellte Text - die „Relatio Sinodi“ - wird dann am Samstag von den Synodenvätern abgesegnet. Ob das Dokument, das dem Papst übergeben werden soll, dann auch veröffentlicht werden wird, ist noch nicht bekannt. Das Papier ist die Arbeitsgrundlage für die Bischofssynode von 2015.
(rv 13.10.2014 pr)





Dieser Text stammt von der Webseite http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/14/synode:_%E2%80%9Eunsere_reise_geht_weiter%E2%80%9C/ted-830874 (http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/14/synode:_%E2%80%9Eunsere_reise_geht_weiter%E2%80%9C/ted-830874)
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[
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: Papalist am 15. Oktober 2014, 13:44:22

Kehre um lieber Freund.


Zitat
@ Papalist


...wie soll ich das denn machen????? Meine jetzige Frau und Kinder im Stich lassen??????? Lies bitte nochmal ganz genau den Bericht, den ich geschrieben habe. Dann kannst Du mir gern antworten wie diese Umkehrung stattfinden soll.
[/quote]

Unter bestimmten Umständen-wie vielleicht deine- empfahl die Kirche geschwisterlich zusamenzuleben , d.h ohne eheliche Akte und getrennten Betten .


Währe das eine  Lösung für dich  ?
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 16. Oktober 2014, 08:25:24
 ;medj ;mloda

Home >  Synode  > Artikel von 2014-10-15 11:44:26     




Kardinal Erdö verteidigt seinen Synoden-Zwischenbericht



 Kardinal Peter Erdö, der Relator der außerordentlichen Generalversammlung der Synode, hat seinen Zwischenbericht verteidigt. Die „relatio“, die der ungarische Kardinal am Montagmorgen in der Synodenaula vorgetragen hatte, war teils auf Kritik gestoßen. Der Text beziehe sich nicht genug auf die katholische Lehre zu Ehe und Familie, stelle die Situation unvollkommener Beziehungen zu sehr in den Vordergrund und spreche zu wenig über die Schönheit der lebenslangen Treue, lauteten die Kritikpunkte. Es handle sich um einen Zwischenbericht, nicht um das Schlussdokument, betonte nun im Gespräch mit Radio Vatikan Kardinal Erdö. Auch fasse der Zwischenbericht mehr als 300 Redebeiträge zusammen, die teils spontan mündlich geäußert wurden.

„Diese Relatio ist Frucht einer langen Arbeit. Denn diesmal sind die Synodenväter dazu eingeladen worden, ihre Redebeiträge bei der Synode schon vorab einzuschicken. Mehr als die Hälfte der Redebeiträge lagen dem Synodensekretariat also bereits vor, und wir konnten die Hauptthemen herausfiltern. Dann kamen auch die anderen Manuskripte. Mehr als 150 formelle, geschriebene Reden. Darüber hinaus gab es mindestens 150 frei gehaltene Redebeiträge, die jeweils in der letzten Stunde am Abend gehalten wurde, wo debattiert wird. Es gab eine sehr inhaltsreiche Debatte.“

Kardinal Erdö ist als „Relator“ der Hauptverantwortliche des Textes. Er bündelte die Themen und goss sie in den Zwischenbericht.

„Die größte Herausforderung war, wenn ein Gedanke in 30 oder 40 Redebeiträgen vorkam. Denn jeder formulierte denselben Inhalt anders. Welche Terminologie sollten wir wählen? Welchen Akzent setzen? Wie stilistisch ausdrücken, dass ein Thema in vier Redebeiträgen vorkam, das andere aber in 40?“

Die Hauptthemen der Redebeiträge seien alle in dem Zwischenbericht, bekräftigte Erdö. Sicher könne jemand beanstanden, „dieses oder jenes“ fehle noch. Das Interesse der Medien sei groß, vielleicht habe man „in manchen Stellen des Textes mehr gesehen als das, was wirklich ausgesagt war“, so der Kardinal. In der nun laufenden zweiten Synodenhälfte seien die Sprachgruppen an der Arbeit, um ihre Textvorschläge zu erarbeiten, die dann eingearbeitet werden.

„Dieser Text ist also ein Zwischenstadium der Synodenarbeiten, noch nicht das Ende. Wir hoffen, dass wir am Ende dieser Arbeitswoche zu einem Abschlusstext gelangen, der von der großen Mehrheit akzeptiert werden kann. Denn die Relatio war kein gewählter Text, nur ein Arbeitstext.“

Erdö äußerte sich zuversichtlich, dass es den Synodenteilnehmern und Teilnehmerinnen gelingen werde, im Abschlusstext „zu mehr Klarheit zu gelangen und Missverständnisse zu beseitigen.“ Auch die Gläubigen brauchten „eine klare Stimme, Ermutigung und Orientierung“. Allerdings sei es „sicher nicht die Funktion dieser Synode, konkrete Antworten“ auf alle Herausforderungen der Ehe und Familie heute zu geben. Es gehe darum, „Fragen vorzustellen und Argumente und Vorschläge zu sammeln“, die der Vorbereitung der Synode im nächsten Herbst dienten.

„Und auch wenn die nächste Synode einen Text akzeptiert, ist das noch kein lehramtlicher Text. Das kann er werden, wenn ihn der Heilige Vater akzeptiert oder wenn er einen neuen schreibt auf der Grundlage dieses Synoden-Schlusstextes. Man wird sehen, wie der Heilige Vater die Ergebnisse der Arbeiten nutzt.“

Die Anwesenheit von Papst Franziskus bei allen Plenarsitzungen sei „sehr ermutigend“, sagte Erdö. Franziskus habe alle Redebeiträge gehört und „den respektvollen Ton der Debatten wahrgenommen“. Der generelle Eindruck sei, „dass alle das Wohl der Kirche wollen“. Machtkämpfe sehe er in der Synodenaula keine.

„Verschiedene Standpunkte gibt es, warum nicht. Die darf es geben. Ohne sie gibt es ja keinen Dialog. Aber eine Lagerbildung im politischen Sinn, wo um Macht gekämpft wird – davon sehe ich keine Spur.“

(rv 15.10.2014 gs)





Dieser Text stammt von der Webseite http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/15/kardinal_erd%C3%B6_verteidigt_seinen_synoden-zwischenbericht/ted-831067 (http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/15/kardinal_erd%C3%B6_verteidigt_seinen_synoden-zwischenbericht/ted-831067)
des Internetauftritts von Radio Vatikan
 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: Armer Sünder am 16. Oktober 2014, 08:55:25
- einige ( starke ) Christen,
zu denen du auch gehörst - sorgen ( auch durch eine unglückliche
Ehe ) für einen gottgewollten Ausgleich......aus Liebe zu Gott, ein
Stück Kreuz mittragen....

@ wilhelmina

durch deine liebe Ausführung fühle ich mich geschmeichelt, vielen Dank!
Aber ich fühle mich wirklich nicht als "starker" Christ, eher im Gegenteil. Wenn mir Jesus heute begegnen würde, müsste ich zu ihm sagen: " Herr ich bin nicht wert, Deine Schuhriemen zu lösen" oder wie es Paulus mal treffend sagte: "Ich Missgeburt".
Und wenn ich in den Hochzeitssaal eingeladen wäre, würde ich höchstens versuchen, irgendwo in der hintersten Reihe Platz zu nehmen, damit ich nicht mit meinem doch so sehr beschmutzten Gewand auffalle.[/font][/size][/color]
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 17. Oktober 2014, 08:06:03
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Kehrtwende in der katholischen Kirche Vatikan geht auf Schwule und Lesben zu

Stand: 13.10.2014 21:28 Uhr
 
Die Führung der katholischen Kirche geht einen Schritt auf Schwule und Lesben zu. Homosexuelle könnten die christliche Gemeinschaft mit ihren "Gaben und Eigenschaften" bereichern, heißt es in einem Zwischenbericht des Vatikan bei einer Tagung von rund 200 Bischöfen zum Thema Ehe und Familie. Erstmals wird darin die Frage aufgeworfen, ob die Kirche Schwule und Lesben willkommen heiße und ihnen einen "brüderlichen Platz" in den Gemeinden anbieten könne, ohne die katholischen Wertvorstellungen zu verletzen.

In dem Zwischenbericht schlagen die Bischöfe zwar nicht vor, die bisherige Doktrin zu ändern, nach der Homosexualität verurteilt wird. Allerdings heißt es in dem Papier, "ohne die moralischen Probleme, die mit homosexuellen Partnerschaften verbunden sind, negieren zu wollen" könne der gegenseitige Beistand "wertvoll" und positiv für das Leben der Partner sein. Grundsätzlich beharren die Bischöfe in ihrem Bericht aber darauf, dass eine Ehe nur zwischen Mann und Frau möglich sei. Deren "positiven Werte" und ihre Bedeutung sollten gestärkt werden.

 







Interview
 
"Keine in Stein gemeißelte Ideologie"
 
Der deutsche Kardinal Kasper erläutert seine Haltung zu Themen wie Homosexualität oder Scheidung. | mehr
 

Ratzinger sprach noch von "Anomalie"
 
Dennoch heben sich die Formulierungen deutlich von früheren Erklärungen ab, die unter den Vorgängern von Papst Franziskus veröffentlicht wurden. So nannte Benedikt XVI., als er noch Kardinal Joseph Ratzinger war, Homosexualität eine "Anomalie". Der Vatikan-Experte und Buchautor John Thavis spricht angesichts des neuen Tonfalls von einem "Erdbeben". Das Dokument zeige, wie sehr Franziskus beim Thema Ehe und Familie die Barmherzigkeit in den Vordergrund rücke. Die Formulierungen lassen vermuten, dass sich unter den Bischöfen gemäßigtere Kräfte durchgesetzt haben.
 
Das Dokument "Relatio post disceptationem" (Bericht zum Stand der Diskussion) ist nach einwöchigen Beratungen der Bischöfe verfasst worden und wurde in Anwesenheit von Franziskus verlesen. Es bildet die Grundlage für weitere Gespräche in der Synode, die in den kommenden Tagen folgen sollen. Eine weitere Tagung dieser Art ist für 2015 geplant.
 
Die außerordentliche Synode war von Papst Franziskus einberufen worden. Ein im vergangenen Winter vom Vatikan verschickter Fragebogen hatte ergeben, dass viele Gläubige die kirchliche Lehre nicht mehr im Einklang mit der Realität der modernen Familie sehen.
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 18. Oktober 2014, 10:18:12
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Synode: Arbeitsgruppen und ihre Ergebnisse



 Aus der Synodenaula Pater Bernd Hagenkord für Radio Vatikan,

Viel Kritik und viel Lob: Die Arbeitsgruppen der Bischofssynode haben an diesem Donnerstag die Ergebnisse ihrer Beratungen vorgestellt. Pater Bernd Hagenkord berichtet aus der Synodenaula:

Wie fasst man die Diskussionen und Arbeiten von fast vier Tagen in zehn Minuten zusammen? Mehr als einen Eindruck der Debatte und der Schwerpunkte kann man in so einer kurzen Zeit nicht geben. Also war es die Aufgabe der Berichterstatter, diese Eindrücke zu vermitteln.

Familie als generelles Ideal

Wenn man eine rote Linie sehen kann, dann die, dass alle Gruppen nicht von den Problemen von Familien und Ehen ausgingen, sondern von einem positiven Bild. Es sei kein Ideal für wenige, sondern ein Ideal für alle. Das Schlussdokument müsse ein positiver Ausdruck der Sicht der Kirche auf die Familie sein - hieß es immer wieder. Vor allem solle das Dokument eine Ermutigung für Familien sein.

Man spricht von den Herausforderungen für Familien heute, grundsätzlich sei es aber Aufgabe der Kirche, die Frohe Botschaft von der Familie zu verkünden und für sie einzustehen. Kritik gab es vor allem an den Stellen in der Relatio, in der über wiederverheiratete Geschiedene und über Homosexualität gesprochen wird. Auch müsse die Wahrnehmung der Welt - der erste Teil der Relatio - durch die Linse des Evangeliums geschehen. Immer wieder wurde auch das Prinzip der Gradualität in Frage gestellt, das während der Debatte in der ersten Woche vorgestellt worden war.

Texte sollen veröffentlichtwerden

Einig waren sich die meisten Zusammenfassungen aber auch darin, dass das Dokument und auch die Kirche eine positive und willkommen heißende Sprache brauche, um ihre Lehre und Pastoral auszudrücken. Das gelte besonders für gescheiterte Ehen und Homosexuelle. Wert gelegt wurde auch auf ein Aufgreifen der Vorbereitung und der Begleitung von Ehen. Zum Abschluss der Beratungen am Vormittag gab es eine Beratung darüber, ob die Zusammenfassungen aus den Arbeitsgruppen veröffentlicht werden sollten, die Synode hat sich mit großer Mehrheit für eine Veröffentlichung ausgesprochen.

Kirche braucht positive Sprache

Außer diesen Zusammenfassungen wurden ebenfalls die Vorschläge zur Änderung des Textes abgegeben, die in den Gruppen erarbeitet wurden. Gemeinsam mit der Relatio bilden sie nun die Grundlage für das Redaktionsteam, daraus die Relatio Sinodi, die endgültige Zusammenfassung der Beratungen, zu erstellen. Wie die Relatio selber auch sind auch diese - die veröffentlichten Zusammenfassungen wie auch die nicht veröffentlichten Änderungsvorschläge - Arbeitsdokumente, noch keine fertigen Stellungnahmen.

Kommenden Samstag wird der Text vorgestellt und zur Abstimmung gestellt.






Dieser Text stammt von der Webseite http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/16/synode:_arbeitsgruppen_und_ihre_ergebnisse/ted-831294 (http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/16/synode:_arbeitsgruppen_und_ihre_ergebnisse/ted-831294)
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Synodenväter: Aufgeschlossen bis kritisch



Die große Mehrheit der derzeit im Vatikan tagenden Bischofssynode über Ehe und Familie ist nach Einschätzung des argentinischen Erzbischofs Victor Manuel Fernandez aufgeschlossen für Veränderungen im kirchlichen Umgang etwa mit wiederverheirateten Geschiedenen oder Homosexuellen. Die Teilnehmer seien der „allgemeinen Überzeugung, dass die Kirche Wege finden muss, damit sich alle aufgenommen fühlen trotz ihrer Probleme“, sagte Fernandez am Donnerstag im Interview der italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera“. Es seien vermutlich nur „wenige, vielleicht fünf oder sechs“, die der Ansicht seien, dass sich „die Dinge nie ändern“, so Fernandez weiter. Zugleich hob er hervor, dass niemand sagen könne, die Synode wolle die Unauflöslichkeit der Ehe infrage stellen. Fernandez ist ein enger theologischer Berater von Papst Franziskus.

Dreiviertel der Teilnehmer mit Zwischenbericht unzufrieden?

Ein anderer Berater des Papstes, Kardinal George Pell, äußerte unterdessen Kritik am Zwischenbericht der Synode, der die bisherigen Beratungen zusammenfasst. Im Gespräch mit der britischen katholischen Zeitschrift „The Tablet“ bezeichnete er das Papier am Mittwoch als „tendenziös und unvollständig“. Laut Pell bekundeten Dreiviertel der Synodenteilnehmer, die sich nach der Vorstellung des Zwischenberichts zu Wort meldeten, Probleme mit dem Text zu haben. Das Dokument müsse verbessert und korrigiert werden, forderte Pell, der dem Kardinalsrat zur Kurienreform angehört und das vatikanische Wirtschaftssekretariat leitet.

Die Frage der wiederverheirateten Geschiedenen sei nur die „Spitze des Eisbergs“, so Pell weiter. „In dem Bemühen barmherzig zu sein, wollen einige die katholische Lehre über Ehe, Scheidung, gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften und Homosexualität in eine radikal liberalisierende Richtung ändern“, sagte der australische Kardinal. Zu welchem Ergebnis das führe, zeige ein Blick auf die anderen christlichen Konfessionen.

(kipa 16.10.2014 pr)





Dieser Text stammt von der Webseite http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/16/synodenv%C3%A4ter:_aufgeschlossen_bis_kritisch/ted-831336 (http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/16/synodenv%C3%A4ter:_aufgeschlossen_bis_kritisch/ted-831336)
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Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 19. Oktober 2014, 08:51:28
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Botschaft der Synode: Kirche als Haus mit offenen Türen



 Es ist das vorläufige Ende und die Schlussbotschaft, die heute nach der zweiwöchigen außerordentlichen Bischofssynode im Vatikan von den Kardinälen Gianfranco Ravasi, Oswald Gracias und Raymundo Damasceno Assis präsentiert wurde. Die Schlussbotschaft wurde mit großer Mehrheit angenommen. 158 von 174 wahlberechtigten Synodenteilnehmer stimmten dem Dokument zu, und das mit Euphorie, bestätigt der Kardinal Gianfranco Ravasi:

„Es hat alle sehr stimuliert, und jeder wollte noch etwas hinzufügen.“

In ihrer Schlussbotschaft erkennen die Bischöfe die heutigen Herausforderung der Liebe und der Treue an. Die Schwierigkeiten, die sich in den Krisen des täglichen Familienleben verstecken, die wirtschaftlichen Herausforderungen, die Ausgrenzung von Armen und Flüchtlingen, die Gewalt gegenüber den Schwächsten – den Frauen, den Kindern, den Flüchtlingen. Die Hauptaussage des Textes, der sich nah an dem apostolischen Schreiben „Evangelii Gaudium“ von Papst Franziskus hält, ist, dass die Kirche für jeden eine offene Tür hat. Das Thema der wiederverheirateten Geschiedenen sei bei dieser Synode angesprochen worden; die Betroffenen werden auf einen gemeinsamen Weg bis zur nächsten Synode eingeladen. In einem weiteren Absatz erkennen die Synodenväter auch an, dass „die Sexualität, die Schönheit auch über die Jugend hinweg andauern“ könne.

Englisch, Italienisch, Spanisch und Französisch – dieselben Sprachen, in denen auch die Arbeitsgruppen arbeiteten, sind die Sprachen der Veröffentlichung des Textes. Angesprochen bei dem Text sollen sich alle Familien fühlen, aber vor allem die Christen, betonten die Kardinäle bei der Pressekonferenz. Anstatt 25 Seiten wie bei früheren Synoden sind es nun zwei Seiten geworden.

„Christus wollte, dass seine Kirche ein Haus ist mit einer immer einen offen stehenden Tür, ohne jemanden auszuschließen. Wir sind deswegen den Pastoren, den Gläubigen und den Gemeinden dankbar, die sich um Familien und Paare kümmern und sich ihrer offenen Wunden annehmen.“
Auf die Frage eines Journalisten, ob nun Homosexuelle in der Kirche akzeptiert seien oder nicht, antworteten die Kardinäle mit einem Ja: „Homosexuelle sind in der Kirche willkommen“.
Papst Franziskus hat während der Synode hinweg durchgehend geschwiegen und zugehört. Aber genau das machte den Ablauf besonders, kommentierte Ravasi:

„Die Stille von Papst Franziskus während der ganze Synode war eine Gabe, eine Spende. Die Bischöfe haben ihr Verständnis in Ruhe äußern können. Der Weg ist noch lang, es wird eine neue Synode geben im Jahr 2014, und dann wird Papst Franziskus sicher sprechen. Aber nicht am Anfang, es heißt nicht: „Roma locuta causa finita“ – die Sache ist abgeschlossen. “
Neben der heute veröffentlichten Schlussbotschaft gibt es auch ein Abschlussdokument, die „Relatio Sinodi“. Die Entscheidung, ob dieses Dokument veröffentlicht werde oder nicht, sei Papst Franziskus überlassen, hieß es. Die „Relation Sinodi“ soll die Arbeitsgrundlage für die dreiwöchige Ordentlich Generalversammlung der Bischofssynode im Oktober 2015 sein.

(rv 18.10.2014 no)





Dieser Text stammt von der Webseite http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/18/botschaft_der_synode:_kirche_als_haus_mit_offenen_t%C3%BCren/ted-831689 (http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/18/botschaft_der_synode:_kirche_als_haus_mit_offenen_t%C3%BCren/ted-831689)
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Die Synodenbotschaft in einer Arbeitsübersetzung



Radio Vatikan bietet hier eine Arbeitsübersetzung der Schlussbotschaft, die an diesem Samstag von der 3. Außerordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode mit großer Mehrheit approbiert und veröffentlicht wurde. (rv)

Wir Synodenväter, die hier in Rom vor Papst Franziskus im Zuge der außerordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode versammelt sind, wenden uns an alle Familien der unterschiedlichen Kontinente und vor allem an jene, die Christus folgen‚ der Weg, Wahrheit und Leben ist. Wir verkünden unsere Bewunderung und unsere Dankbarkeit für das tägliche Zeugnis, das ihr uns und der Welt mit eurem Glauben, eurer Hoffnung und eurer Liebe zeigt.

Auch wir, Hirten der Kirche, sind geboren und aufgewachsen in einer Familie mit unterschiedlichen Geschichten und Vorkommnissen. Als Priester und Bischöfe haben wir Familien getroffen und begleitet, die uns an ihren Geschichten teilhaben ließen in all ihren Facetten von Glanz und Schatten.

Die Vorbereitung dieser synodalen Versammlung selbst, angefangen bei den Antworten aus den Fragebögen, die an alle Kirchen der Welt gingen, hat es uns erlaubt, die Stimme sehr vieler Erfahrungen in Familien zu hören. Unser Dialog in den vergangenen Tagen der Synode hat uns bereichert und uns geholfen, die gelebte und komplexe Realität der Familien zu betrachten.

Euch präsentieren wir die Worte von Jesus Christus: „Ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wer meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem werde ich eintreten und wir werden Mahl halten, ich mit ihm und er mit mir.“ (Offb 3,20) So wie er es auch tat, während seiner langen Reise auf den Wegen im Heiligen Land, in die Häuser der Dörfer eintretend, so reist Jesus auch heute weiter und kreuzt die Straßen unseres Lebens. In euren Häusern erfährt man Licht und Schatten, schreckliche Herausforderungen, mitunter auch dramatische Prüfungen. Die Dunkelheit wird noch dichter, wenn sich ins Herz der Familie selbst das Böse und die Sünde einschleichen.

Da gibt es vor allem anderen die große Herausforderung der Treue in der ehelichen Liebe. Eine Schwächung des Glaubens und der Werte, Individualismus, Verarmung der Beziehungen, Stress aus Raserei, die kein Nachdenken kennt, zeichnen auch das Leben der Familien. So sehen wir nicht wenige Ehe-Krisen, die dann oft oberflächlich angegangen werden und ohne den Mut der Geduld, der Überprüfung, des gegenseitigen Verzeihens, der Versöhnung und auch des Opfers. So bringt das Scheitern neue Beziehungen hervor, neue Paare, neue Verbindungen und neue Ehen, die komplizierte und problematische Familiensituationen für Christen ergeben.

Unter diesen Herausforderungen wollen wir auch die Mühe der Existenz selbst hervorheben. Denken wir an das Leid, das in einem Kind mit Behinderung auftreten kann oder in einer schwere Krankheit, im mentalen Abbau des Alters oder im Tod eines geliebten Menschen. Bewundernswert ist die großzügige Treue der Familien, die diese Prüfung mit Mut, Liebe und Glaube durchleben und sie nicht ansehen als etwas, das ihnen entrissen oder auferlegt wird, sondern als eine Gabe und als etwas, das sie selbst geben, indem sie den leidenden Christus in den kranken Körpern erkennen.

Denken wir an die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, verursacht durch perverse Systeme wie einem „Fetischismus des Geldes und der Wirtschaftsdiktatur ohne Gesicht und ohne menschliches Ziel“ (Evangelii Gaudium, 55), der den Menschen entwürdigt. Denken wir an die arbeitslose Mutter oder den arbeitslosen Vater, die kraft- und machtlos sind, der Familie das Nötigste zu geben. Denken wir an Jugendliche, die sich vor leeren Tagen wiederfinden und leichte Beute für Drogen und Kriminalität werden.

Denken wir auch an die vielen armen Familien, an jene, die sich an ein Boot klammern, um ein Ziel des Überlebens zu erreichen, an die Flüchtlingsfamilien, die ohne Hoffnung in der Wüste wandern, an jene Familien, die allein wegen ihres Glaubens und ihrer spirituellen und menschlichen Werte verfolgt werden, an jene, die von der Brutalität der Kriege und der Unterdrückung betroffen sind. Denken wir auch an die Frauen, die Gewalt leiden müssen und ausgebeutet etwa im Menschenhandel, denken wir an die Jugendlichen und die Kinder, die Opfer von Missbrauch werden, sogar durch jene, die sie eigentlich beschützen und in einer vertrauensvollen Umgebung gedeihen lassen sollten, und an die vielen gedemütigten und gequälten Familienmitglieder.

„Die Kultur des Wohlstandes betäubt uns, […]während alle diese wegen fehlender Möglichkeiten unterdrückten Leben uns wie ein bloßes Schauspiel erscheinen, das uns in keiner Weise erschüttert. (Evangelii Gaudium 54)
Appellieren wir an die Regierungen und an die internationalen Organisationen, die Familienrechte für ein besseres Gemeinwohl zu fördern.

Christus wollte, dass seine Kirche ein Haus mit einer immer offenen Türe sei, offen in der Aufnahme, ohne irgendjemanden auszuschließen. Wir sind daher dankbar für die Priester, die Gläubigen und die Gemeinden, die Paare und Familien auf ihrem Weg begleiten und sich ihrer inneren und sozialen Wunden annehmen.

Es gibt freilich auch das Licht, das abends hinter den Fenstern der Häuser in der Stadt leuchtet, in den bescheidenen Wohnstätten der Peripherie, in den Dörfern oder den Hütten: diese Licht leuchtet und erwärmt Körper und Seelen. Dieses Licht des hochzeitlichen Geschehens der Eheleute entzündet sich mit einer Begegnung: es ist eine Gabe, eine Gnade, die sich ausdrückt, wenn die beiden Gesichter genau gegenüber sind, in einer „Hilfe“, die ihnen „entspricht“, wie es im Schöpfungsbericht heißt (Gen 2,18), das heißt, wenn sie ebenbürtig und wechselseitig sind. Die Liebe von Mann und Frau lehrt uns, dass jeder von beiden den anderen braucht, um er oder sie selbst zu sein, obwohl jeder sich vom anderen in seiner Identität unterscheidet, die sich in der gegenseitigen Hingabe öffnet und enthüllt. Das ist es, was die Frau im Hohelied Salomos suggestiv ausdrückt: „Ich gehöre meinem Geliebten und mein Geliebter gehört mir“.

Damit diese Begegnung authentisch ist, beginnt der Weg mit der Verlobung, Zeit der Erwartung und der Vorbereitung. Sie verwirklicht sich in Fülle im Sakrament, wo Gott besiegelt, seine Gegenwart und seine Gnade gibt. Dieser Weg kennt auch Sexualität, Zärtlichkeit, Schönheit, die jenseits der jugendlichen Kraft und Frische fortdauern. Die Liebe neigt ihrer Natur zufolge danach, für immer zu sein, bis zur Hingabe des Lebens für den Menschen, den man liebt. In diesem Licht dauert die eheliche Liebe, die einmalig und unauflöslich ist, fort trotz der vielen Schwierigkeiten der menschlichen Beschränkung; sie ist eines der schönsten Wunder und zugleich das geläufigste.

Diese Liebe verbreitet sich durch Fruchtbarkeit, die nicht bloß Fortpflanzung ist, sondern auch Geschenk des göttlichen Lebens in der Taufe, Erziehung und Katechese der Kinder. Sie ist auch Fähigkeit, das Leben schenken zu können, Zuneigung, Werte, eine Erfahrung, die auch jenen möglich ist, die sich nicht fortpflanzen können. Die Familien, die dieses lichtreiche Abenteuer leben, werden Zeugen für alle, besonders für die Jugendlichen.

Während dieses Weges, der manchmal ein Höhenweg ist mit Mühen und Rückschritten, ist Gott gegenwärtig und begleitet. Die Familie erfährt dies in der Zuneigung und dem Gespräch zwischen Ehemann und Ehefrau, zwischen Eltern und Kinder, zwischen Brüdern und Schwestern. Weiterhin lebt sie dies im gemeinsamen Hören auf das Wort Gottes und im gemeinsamen Gebet, eine kleine Oase des Geistes, die man im Alltag schaffen kann. Dann gibt es das tägliche Bemühen in der Erziehung zum Glauben und zur Heiligkeit. Diese Aufgabe wird oft geteilt und mit großer Hingabe von Großeltern übernommen. So zeigt sich die Familie als wirkliche Hauskirche, die sich zur Familie der Familien ausdehnt, also die kirchliche Gemeinschaft. Die christlichen Eheleute sind dazu berufen, Meister im Glauben und in der Liebe zu werden, auch für junge Paare.

Ein weiterer Ausdruck der geschwisterlichen Gemeinschaft ist jene der Nächstenliebe, der Nähe zu den Letzten, den Ausgegrenzten, Armen, Einsamen, Kranken, Ausländern, an alle Familien in der Krise, eingedenk des Wortes des Herrn: Geben ist seliger als Nehmen. Es ist ein Hingeben von Gütern, von Gesellschaft, von Liebe und Mitleid, und auch eine Bekundung der Wahrheit, des Lichts, des Lebenssinns.
Der Gipfel, auf den alle Fäden der Gemeinschaft mit Gott und dem Nächsten zulaufen, ist die sonntägliche Eucharistie, wenn die Familie mit der gesamten Kirche am Tisch des Herrn Platz nimmt. Er gibt sich hin an uns alle, Pilger in der Geschichte mit dem Ziel der letzten Begegnung, wenn „Christus in allen sein wird“. Deshalb haben wir in der ersten Etappe unseres synodalen Weges über die seelsorgerliche Begleitung und den Zugang zu den Sakramenten der wiederverheirateten Geschiedenen gesprochen.

Wir Synodenväter bitten euch, mit uns auf die nächste Synode hin zu gehen. Auf euch schwebt die Gegenwart der Familie von Jesus, Maria und Josef in ihrem bescheidenen Haus. Indem wir uns mit der Familie von Nazaret vereinen, tragen auch wir vor den Vater aller unsere Fürbitte für die Familien der Erde:

Vater, gib allen Familien die Gegenwart starker und weiser Eheleute, die Quelle einer freien und vereinten Familie seien.
Vater, gibt den Eltern, dass sie ein Haus haben mögen, wo sie in Frieden mit ihrer Familie leben können.

(rv 18.10.2014 no/gs)





Dieser Text stammt von der Webseite http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/18/die_synodenbotschaft_in_einer_arbeits%C3%BCbersetzung/ted-831793 (http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/18/die_synodenbotschaft_in_einer_arbeits%C3%BCbersetzung/ted-831793)
des Internetauftritts von Radio Vatikan
 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 20. Oktober 2014, 08:22:14
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Papst: „Gott hat keine Angst vor dem Neuen!“



 Die Hoffnung auf Gott ist keine Realitätsflucht und auch kein Alibi. Das betonte der Papst bei der Abschlussmesse zur Sondersynode, die an diesem Sonntag im Vatikan zu Ende ging. Vor dem Gottesdienst umarmte Franziskus den emeritierten Papst Benedikt XVI., der ebenfalls an der Messe auf dem Petersplatz war. Über die Bedeutung der Synode sagte Franziskus in der Predigt vor 70.000 Gottesdienstteilnehmern, dass dieses Bischofsreffen vor allem eines bedeute: gemeinsam auf dem Weg gehen. Ausgehend vom berühmten biblischen Satz aus dem Tagesevangelium: „Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!“ (Mt 22,21), sagte der Papst, dass Jesus damit sagen wollte, allein Gott sei der Herr des Menschen und kein anderer.


„Das ist das ewig Neue, das man täglich wiederentdecken muss, indem man die Furcht überwindet, die uns oft angesichts der Überraschungen Gottes überkommt. Er hat keine Angst vor dem Neuen! Darum überrascht er uns ständig, indem er ungeahnte Wege vor uns auftut und uns zu ihnen hinführt. Er erneuert uns, das heißt er lässt uns ständig „neu“ werden. Ein Christ, der das Evangelium lebt, ist „die Neuheit Gottes“ in der Kirche und in der Welt. Und Gott liebt diese „Neuheit“ sehr!“


Auf die Provokation der Pharisäer, die Jesus einer Art Prüfung in Religionsfragen unterziehen und ihn zu einem Fehler verleiten wollten, „antwortet Jesus mit diesem ironischen und genialen Satz. Es ist eine einprägsame Antwort, die der Herr allen gibt, die Gewissensprobleme haben, vor allem wenn ihre Vorteile, ihr Reichtum, ihr Ansehen, ihre Macht und ihr Ruf auf dem Spiel stehen. Und das geschieht in allen Zeiten, von je her“.


Gottes Wille

Die wahre Kraft liege darin, sich Gottes Willen zu öffnen, fuhr Franziskus fort. Dies bedeute, Gott tatkräftig das zurückzugeben, was ihm gehört. Deshalb müsse man „mutig die unzähligen neuen Herausforderungen des Lebens“ begegnen.


„Das haben wir in diesen Tagen während der außerordentlichen Bischofssynode gesehen – „Synode“ bedeutet „gemeinsam unterwegs sein“. Und so haben Hirten und Laien aus aller Welt die Stimme ihrer Teilkirchen hier nach Rom gebracht, um den Familien von heute zu helfen, den Weg des Evangeliums zu gehen und dabei auf Jesus zu blicken. Es war eine bedeutende Erfahrung, in der wir die Synodalität und die Kollegialität gelebt und die Kraft des Heiligen Geistes gespürt haben, der die Kirche immer leitet und erneuert – diese Kirche, die berufen ist, sich ohne Zögern der blutenden Wunden anzunehmen und in vielen Menschen ohne Hoffnung die Hoffnung neu zu entfachen.“


Die Synode habe in einem „konstruktiven Geiste“ stattgefunden. Alle Synodenväter hätten dazu beigetragen.


„Und der Heilige Geist, der uns in diesen arbeitsreichen Tagen die Gabe verliehen hat, großherzig in wahrer Freiheit und demütiger Kreativität tätig zu sein, begleite weiterhin den Weg, der uns in den Kirchen der ganzen Erde auf die Ordentliche Bischofssynode im kommenden Oktober 2015 vorbereitet. Wir haben gesät und werden mit Geduld und Ausdauer weiter säen, in der Gewissheit, dass es der Herr ist, der wachsen lässt, was wir gesät haben (vgl. 1 Kor 3,6).“

Zur Seligsprechung von Paul VI.

Der Papst trug eine Kasel, die Paul VI. zu seinem 80. Geburtstag geschenkt worden war. Zudem benutzte er einen Kelch, der seinem Vorgänger besonders teuer war. Bei der Reliquie des neuen Seligen handelte es sich um ein blutgetränktes Hemd, das der Papst bei dem Attentat in Manila im Jahr 1970 getragen hatte. Zur Seligsprechung von Papst Paul VI. sagte der Papst, dass ihm die Worte seines Vorgängers in den Sinn kämen, mit denen er die Bischofssynode errichtete: „Die Zeichen der Zeit aufmerksam durchforschend, [suchen wir,] die Wege und Methoden […] den wachsenden Notwendigkeiten unserer Tage sowie den veränderten Verhältnissen der Gesellschaft anzupassen“ (Apost. Schreiben Motu proprio Apostolica sollicitudo). Der neue Selige habe ein „demütiges und prophetisches Zeugnis der Liebe zu Christus und seiner Kirche“ aufzeigt.


„In seinem persönlichen Tagebuch schrieb der große Steuermann des Konzils am Tag nach der Schließung der Konzilsversammlung: ,Vielleicht hat der Herr mich in diesen Dienst gerufen und hält mich darin, nicht etwa weil ich eine Begabung dafür hätte oder damit ich die Kirche regiere und vor ihren gegenwärtigen Schwierigkeiten rette, sondern damit ich etwas für die Kirche leide und es deutlich wird, dass Er und kein anderer sie leitet und sie rettet´ (P. Macchi, Paolo VI nella sua parola, Brescia 2001, S. 120-121) In dieser Demut erstrahlt die Größe des seligen Pauls VI. Während sich eine säkularisierte und feindliche Gesellschaft abzeichnete, hat er es verstanden, weitblickend und weise – und manchmal einsam – das Schiff Petri zu steuern, ohne jemals die Freude am Herrn und das Vertrauen auf ihn zu verlieren.“

Paul VI. habe es „wirklich verstanden, Gott zu geben, was Gott gehört“, sagte der Papst abschließend. Beim Angelusgebet erinnerte der Papst auch an die marianische Einstellung des neuen Seligen. Nach der Messe umarmte der Papst jeden einzelnen Synodenvater und bedankte sich für die Teilnahme.

(rv 19.10.2014 mg)






Dieser Text stammt von der Webseite http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/19/papst:_%E2%80%9Egott_hat_keine_angst_vor_dem_neuen (http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/19/papst:_%E2%80%9Egott_hat_keine_angst_vor_dem_neuen)!%E2%80%9C/ted-831868
des Internetauftritts von Radio Vatikan

Papst Franziskus zum Ende der Synode



Mit Dank und einem Ausblick auf das anstehende Jahr hat Papst Franziskus an diesem Samstag die Beratungen der Versammlung der Bischofssynode beendet. Wir dokumentieren in einer Arbeitsübersetzung die Ansprache des Papstes zum Ende der Sitzungen.


Liebe Eminenzen, Seligkeiten, Exzellenzen, Schwestern und Brüder,

mit einem Herzen voller Dankbarkeit möchte ich gemeinsam mit Ihnen dem Herrn danken, der uns begleitet und in diesen vergangenen Tagen mit dem Licht des Heiligen Geistes geleitet hat.

Von ganzem Herzen danke ich Seiner Eminenz, Kardinal Lorenzo Baldisseri, Generalsekretär der Synode, Seiner Exzellenz Erzbischof Fabio Fabbene, dem Untersekretär, und mit ihnen danke ich dem Relator, Seiner Eminenz Kardinal Peter Erdö, und dem Sondersekretär, Seiner Exzellenz Bischof Bruno Forte, ich danke den drei delegierten Präsidenten, den Autoren der Dokumente, den Beratern und allen anderen, die mit echter Treue und Hingabe an die Kirche gearbeitet haben: Danke, aus ganzem Herzen!

Gleichzeitig danke ich aber auch Ihnen, liebe Synodenväter, Delegierte der anderen Christlichen Kirchen, Auditoren und Auditorinnen und Experten für ihre aktive und fruchtbare Teilnahme. Ich trage sie alle im Gebet und bitte den Herrn, sie überreich mit den Gaben seiner Gnade zu beschenken.

Gelassen kann ich sagen, dass wir im Geist der Kollegialität und der Synodalität wirklich eine Erfahrung von "Synode" gemacht haben, einen gemeinsamen Weg (Synode griechisch: gemeinsam gehen).

Und weil es ein Weg war, gab es wie bei allen Wegen Momente von großer Geschwindigkeit, als ob man gleichsam die Zeit besiegen wollte und mit größter Geschwindigkeit zum Ziel kommen wollte. Es gab andere Momente der Müdigkeit, als ob man sagen wollte, dass es jetzt reicht; es gab wiederum andere Momente des Enthusiasmus und des Fleißes. Es hab Momente des Trostes, beim Hören auf die Zeugnisse wahrer Hirten (Joh 10), die in ihren Herzen weise die Freuden und die Tränen ihrer Gläubigen tragen. Es gab Momente der Gnade und des Trostes beim Hören auf die Zeugnisse der Familien, die an der Synode teilgenommen haben und mit uns die Schönheit und die Freude ihres Lebens als Eheleute geteilt haben. Ein Weg, bei dem der Stärkste sich verpflichtet fühlte, dem Schwächsten zu helfen, wo der beste Experte den anderen gedient hat, auch in der Auseinandersetzung. Und weil es ein Weg von Menschen war gab es auch Momente des Mistrostes, der Spannung und der Versuchung, von denen man vielleicht die Folgenden nennen könnte.

Die Versuchung der feindlichen Erstarrung: Das ist der Wunsch, sich im Geschriebenen einzuschließen und sich nicht von Gott überraschen lassen wollen, vom Gott der Überraschungen, dem Geist. Im Gesetz einschließen, in der Sicherheit dessen, was wir wissen und nicht dessen, was wir noch lernen und erreichen müssen. Das ist die Versuchung der Eifrigen, der Skrupulösen, der sogenannten "Traditionalisten" und auch der Intellektualisten.

Die Versuchung des zerstörerischen Gutmenschentums, das im Namen einer falschen Barmherzigkeit die Wunden verbindet, ohne sie zuvor zu behandeln; dabei handelt es sich um ein Symptom, nicht um Gründe oder Wurzeln. Es ist die Versuchung der "Gutmenschen, der Ängstlichen und auch der so genannten "Progessiven und Liberalen".

Die Versuchung, Steine in Brot zu verwandeln um ein langes, schweres und schmerzhaftes Fasten zu beenden (Lk 4:1-4). Eine weitere Versuchung: Brot in Steine zu verwandeln und sie auf die Sünder zu werfen, die Schwachen und die Kranken (Joh 8:7) und ihnen so unerträgliche Lasten aufzubinden (Lk 11:46).

Die Versuchung, vom Kreuz herunter zu steigen, um den Menschen zu gefallen, und nicht dort zu bleiben um den Willen des Vaters zu erfüllen; sich vor dem Geist der Weltlichkeit zu verbeugen anstatt sich zu reinigen und vor dem Geist Gottes zu verneigen.

Die Versuchung, das "depositum fidei" zu vernachlässigen und sich selber nicht als Hüter, sondern als Besitzer und Herren zu verstehen oder andererseits die Versuchung, die Realität zu vernachlässigen und eine einengende Sprache zu benutzen und so zu sprechen, dass man viel redet und nichts sagt!

Liebe Schwestern und Brüder, diese Versuchungen dürfen uns nicht erschrecken, nicht befremden, aber auch nicht entmutigen, denn kein Knecht ist größer als sein Herr; wenn also Jesus versucht worden ist und sogar selbst Beelzebub genannt wurde (Mt 12:24), dann dürfen seine Jünger keine andere Behandlung erwarten.

Ich persönlich wäre sehr besorgt und betrübt, hätte es diese Versuchungen und diese emotionalen Diskussionen nicht gegeben; das sind Bewegungen des Geistes, wie sie der Heilige Ignatius nennt. Wir hätten alle einverstanden oder schweigsam in einem falschen und ruhigen Frieden bleiben können. Stattdessen habe ich mit Dank und Freude Beiträge und Diskussionen gehört, die voller Glauben sind, voller Einsatz für Pastoral und Lehre, voller Weisheit, Offenheit, Mut und Parresia (Freiheit des Wortes). Und ich habe wahrgenommen, dass uns das Wohl der Kirche, der Familien und das höchste Gesetz, das Wohl der Seelen, vor Augen stand. Und das alles, ohne jemals die fundamentale Wahrheit des Sakraments der Ehe in Frage zu stellen: Die Unauflöslichkeit, die Einheit, die Treue und die Zeugungsfähigkeit, also die Offenheit für das Leben (GS 48).

Das ist die Kirche, der Weinberg des Herrn, die fruchtbare Mutter und sich sorgende Lehrerin, die keine Angst hat, die Ärmel hochzukrempeln und das Öl und den Wein über die Wunden der Menschen auszugießen (Lk 10:25-37). Sie beobachtet die Menschheit nicht aus einer Burg aus Glas beobachtet, um die Menschen zu klassifizieren oder zu richten. Das ist die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche, die aus Sündern besteht, die Seine Barmherzigkeit brauchen. Das ist die Kirche, die wahre Braut Christi, die ihrem Bräutigam und seiner Lehre treu zu bleiben sucht. Das ist die Kirche, die keine Angst hat, mit Huren und Sündern zu essen (Lk 15). Die Kirche, welche ihre Tore aufreißt, um die Bedürftigen und Reuevollen einzulassen, nicht nur die Gerechten und die, die glauben, perfekt zu sein! Die Kirche, die sich nicht für den gefallenen Bruder schämt und nicht so tut, als sehe sie ihn nicht, sondern betroffen ist und die Pflicht spürt, ihn aufzurichten und zu ermutigen, den Weg weiter zu gehen und ihn begleitet, bis zur endgültigen Begegnung mit ihrem Bräutigam, im himmlischen Jerusalem.

Das ist die Kirche! Und wenn die Kirche, in der Verschiedenheit ihrer Charismen, sich in gemeinschaftlich ausdrückt, dann kann sie nicht irren: Das ist die Schönheit und die Kraft des sensus fidei, dieses übernatürlichen Sinns des Glaubens, der vom Heiligen Geist geschenkt wird, damit mir gemeinsam in das Herz des Evangeliums gelangen können und lernen können, Jesus in unserem eigenen Leben nachzufolgen. Das darf nicht als Grund für Verwirrung und Unbehagen sein.

Viele Kommentatoren haben sich eine Kirche vorgestellt, in der ein Teil gegen den anderen kämpft und so den Heiligen Geist bezweifelnd, den wahren Förderer und Garanten der Einheit und Harmonie in der Kirche. Der Heilige Geist hat in der Geschichte immer das Schiff durch seine Diener geführt, auch wenn das Meer aufgewühlt war und die Diener ungläubig und sündig.

Wie ich zu Beginn der Synode gesagt habe, ist es nötig, das alles in Ruhe und innerem Frieden zu durchleben, damit die Synode cum Petro et sub Petro (mit Petrus und unter der Leitung Petri) verläuft, und die Anwesenheit des Papstes ist für das alles Garantie.

Die Aufgabe des Papstes ist es nämlich, die Einheit der Kirche zu garantieren; es ist seine Aufgabe, alle Gläubigen an ihre Pflicht zu erinnern, treu dem Evangelium Christi zu folgen; es ist seine Aufgabe, die Hirten daran zu erinnern, dass es ihre wichtigste Aufgabe ist, die Herde zu hüten, der Herr ihnen anvertraut hat und die verirrten Schafe zu suchen und willkommen zu heißen, in Väterlichkeit, Barmherzigkeit und ohne falsche Angst.

Es ist seine Aufgabe, alle daran zu erinnern, dass die Macht der Kirche der Dienst ist (Mk 9:33-35), wie es klar und deutlich Papst Benedikt XVI. gelehrt hat, mit folgenden Worten:

"Die Kirche ist berufen und bemüht sich, diese Art von Autorität auszuüben, die Dienst ist, und sie übt sie nicht aus eigener Vollmacht aus, sondern im Namen Jesu Christi... . Durch die Hirten der Kirche nämlich weidet Christus seine Herde: Er ist es, der sie leitet, schützt und zurechtweist, da er sie zutiefst liebt. Doch Jesus, der Herr, der oberste Hirt unserer Seelen, hat gewollt, dass das Apostelkollegium, heute die Bischöfe in Gemeinschaft mit dem Nachfolger Petri ... für das Gottesvolk zu sorgen, Erzieher im Glauben zu sein und der christlichen Gemeinschaft Orientierung zu geben, sie zu beseelen und zu stützen oder, wie das Konzil sagt, »dafür zu sorgen, dass jeder Gläubige im Heiligen Geist angeleitet wird zur Entfaltung seiner persönlichen Berufung nach den Grundsätzen des Evangeliums, zu aufrichtiger und tätiger Liebe und zur Freiheit, zu der Christus uns befreit hat« (Presbyterorum Ordinis, 6). Jeder Hirt also ist das Mittel, durch das Christus selbst die Menschen liebt: Dank unseres Dienstes, liebe Priester, durch uns erreicht der Herr die Seelen, durch uns lehrt, bewahrt und leitet er sie. Der hl. Augustinus sagt in seinem Kommentar zum Johannesevangelium: »Es sei ein Erweis der Liebe, die Herde des Herrn zu weiden« (123,5); dies ist die oberste Norm für das Verhalten der Diener Gottes, eine bedingungslose Liebe, wie jene des Guten Hirten, voll Freude, allen Menschen gegenüber offen, achtsam auf den Nahestehenden und fürsorglich gegenüber den Fernen (vgl. Augustinus, Reden 340,1; Reden 46,15), einfühlsam gegenüber den Schwächsten, den Geringen, den Einfachen, den Sündern, um die unendliche Barmherzigkeit Gottes mit den ermutigenden Worten der Hoffnung zu offenbaren (vgl. ders., Brief 95,1)." (Generalaudienz vom 26. Mai 2010).

Die Kirche ist deswegen aus Christus, sie ist seine Braut, und alle Bischöfe, gemeinsam mit dem Nachfolger Petri, haben die Aufgabe und die Pflicht, sie zu hüten und ihr zu dienen, nicht als Herren sondern als Diener. Der Papst ist in diesem Sinn nicht der oberste Herr sondern vielmehr der oberste Diener, der Diener der Diener Gottes; er ist der Garant des Gehorsams, der Übereinstimmung mit dem Willen Gottes, mit dem Evangelium Christi und der Tradition der Kirche. Jede persönliche Willkür beiseite lassend ist er dem Willen Christi gemäß der "oberste Hirte und Lehrer alle Gläubigen" (CIC 749), dazu hat er "die volle ordentliche Autorität, die oberste, volle, unmittelbare und universale in der Kirche" (CIC 331-334).

Liebe Schwestern und Brüder, wir haben jetzt noch ein Jahr um die hier vorgeschlagenen Ideen in einer wirklichen geistlichen Unterscheidung reifen zu lassen und konkrete Lösungen für alle Schwierigkeiten und die unzähligen Herausforderungen zu finden, welchen die Familien begegnen müssen; Antworten zu geben auf die vielen Entmutigungen, welche die Familien umgeben und einschnüren. Ein Jahr, um an der „Relatio Sinodi“ zu arbeiten, welche die getreue und deutliche Widergabe dessen ist, was in dieser Aula und in den Arbeitskreisen gesagt und diskutiert wurde.

Der Herr begleite und leite uns auf diesem Weg, zur Herrlichkeit seines Namens und auf die Fürsprache der seligen Jungfrau Maria und des Heiligen Josef! Und bitte: vergesst nicht, für mich zu beten!

(rv 18.10.2014 ord)





Dieser Text stammt von der Webseite http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/19/papst_franziskus_zum_ende_der_synode/ted-831801 (http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/19/papst_franziskus_zum_ende_der_synode/ted-831801)
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Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 21. Oktober 2014, 09:21:03
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Franziskus scheitert mit der sexuellen Revolution

 "Barmherzigkeit" für Homosexuelle und Geschiedene fordert der Papst. Doch bei der Sex-Synode im Vatikan schmettern die konservativen Kleriker jegliche Öffnung der katholischen Kirche ab.
 
Es war, als sei der Tiber noch breiter geworden, als sei er ein Graben, der die Welt der Menschen am einen Ufer von den katholischen Kirchenvätern am anderen trennte, obwohl es doch Brücken gibt: Während am Samstag in Roms Rathaus auf dem Kapitolshügel 18 homosexuelle Paare mit Bürgermeister Ignazio Marino Hochzeit feierten, schrieben im Vatikan – nur wenige Hundert Meter jenseits des Tiber – 183 Bischöfe und Kardinäle aus aller Welt fest, dass diese Paare auch künftig nicht mit dem offiziellen Segen ihrer Kirche rechnen können.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, wollte zur Homo-Ehe in Rom keinen Kommentar geben, das sei Aufgabe der italienischen Kollegen. Doch die Enttäuschung, dass es seiner Kirche bei der eben beendeten Sonderversammlung nicht gelungen war, die Kluft zwischen katholischer Lehre und säkularer Gesellschaft zu verringern, stand ihm am Samstagabend ins Gesicht geschrieben. Er tröstete sich mit der Weisheit, dass bei solchen Versammlungen immer "zwei Schritte nach vorn und einer zurück" gemacht würden. "Ein bisschen mehr Frische, ein bisschen mehr Aufbruchsszenario wären vielleicht wünschenswert gewesen", fügte er hinzu.

Ebendiese fehlten im Abschlussdokument der Synode, das am Samstagabend vorgestellt wurde: Bei heiklen Themen, vor allem dem Umgang mit Homosexuellen und Geschiedenen in der seelsorgerischen Praxis der Gemeinden, gibt es nichts Neues. Die Synodenväter aus fünf Kontinenten – die meisten waren Vorsitzende von Bischofskonferenzen, Kurienmitglieder und andere hohe Kirchenvertreter – hatten über jedes der 62 diskutierten Themen per Knopfdruck abgestimmt. Die Ergebnisse wurden auf ausdrücklichen Wunsch von Papst Franziskus einzeln veröffentlicht.


Zweidrittelmehrheit für strittige Punkte verfehlt


Ausgerechnet die strittigen Punkte bekamen keine Zweidrittelmehrheit. Sie ist nötig, damit ein Thema als repräsentativ für den Geist der Versammlung gelten kann. Konservative schmetterten jene Paragrafen ab, in denen es hieß, man dürfe gleichgeschlechtliche Beziehungen nicht mit der Ehe von Mann und Frau gleichsetzen, man müsse aber Homosexuellen mit "Respekt und Taktgefühl" begegnen. Ein weiterer Punkt ist die Zulassung zur Kommunion der Geschiedenen und Wiederverheirateten.

Ein Zwischenbericht der Synodenväter hatte vor einer Woche zur Halbzeit der Versammlung die Hoffnung auf eine kleine Revolution in der Kirche angeheizt. Da hieß es etwa, dass Homosexuelle "eine Bereicherung" für die Kirche darstellen könnten. Davon ist in der Schlussversion nichts mehr zu finden. Es war die Rede von Sakramenten für Geschiedene.

Marx beeilte sich zu unterstreichen, dass es bei Abstimmungen dieser Art keine "Sieger und Besiegte" gebe, dass er sich noch vor zwei Jahren eine "so offene Diskussion" gar nicht hätte vorstellen können. Papst Franziskus habe persönlich darauf bestanden, dass nun auch die kontroversen Themen zumindest in den Abschlusstext eingefügt werden und damit in die Debatte der nächsten Monate Einzug halten dürfen – wenigstens ein kleiner Erfolg!


Der Text ist die Grundlage für die reguläre Familiensynode, die im Oktober 2015 stattfinden wird. Franziskus' Geste, auch die strittigen Themen festzuschreiben, zeige, dass die reformfreudigen Synodenväter keine "einsamen Rufer in der Wüste seien".

"Gott hat keine Angst vor Neuem", erinnerte Papst Franziskus am Sonntagmorgen vor rund 70.000 Gläubigen auf dem Petersplatz. Doch da war die Atmosphäre kühler, als es die warme Oktobersonne erhoffen ließ. Kommentare am Rande zeigten, dass das Kirchenvolk nach der Synode gespalten ist, genau wie Kurie und Kirchenväter in aller Welt: in ein progressives Lager, zu dem auch viele deutsche Geistliche gehören, und in Konservative, die von Neuerungen nichts wissen wollen. Was erstaunt: Zu den Traditionalisten gehören auch viele junge Gläubige. "Wer die Lehre aufweichen will, der soll doch in eine andere Kirche gehen", schimpfte eine 35-jährige Frau, Managerin und Mutter von zwei Kindern.
Die Messe war offizieller Abschluss der Synode. Anlässlich der Seligsprechung von Papst Paul VI. lobte Franziskus aber die Courage seines Vorgängers, dessen Pontifikat von 1963 bis 1978 dauerte, weil er den Mut gehabt habe, "die Zeichen der Zeit" zu erkennen. Paul VI. hatte das Zweite Vatikanische Konzil zu Ende geführt, das der inzwischen heilige Papst Johannes XXIII. gewollt hatte. Das Konzil hatte eine Öffnung zu anderen Religionen und die Anpassung von Teilen der Liturgie an die Bedürfnisse der moderneren Gesellschaft erreicht. Es gilt nicht als Zufall, dass Franziskus daher die Seligsprechung seines Vorgängers auf den Schlusstag der Synode legte.

Wiederholt hatte Papst Franziskus seit seinem Amtsantritt 2013 von mehr "Barmherzigkeit" für Homosexuelle und Geschiedene gesprochen: Noch zu Beginn der Synodenarbeit appellierte er an die Teilnehmer, sich der veränderten Lebensrealität der Gläubigen zu öffnen. Die Einberufung der Sonderversammlung in diesem Herbst galt als Zeichen, dass er die Öffnung der Familienpolitik in der Kirche vorantreiben will.

Das Treffen hatte die Ergebnisse einer Umfrage zur Grundlage, für die Fragebogen in die Bistümer in aller Welt geschickt worden waren. Die Ergebnisse machten eindeutig klar, wie dringlich das Kirchenvolk eine Erneuerung der Doktrin in Fragen um Ehe, Familie und Sexualleben empfindet.

Franziskus hatte in einer Abschlussrede zur Synode am Samstag die Atmosphäre "voller Offenheit und Mut" gelobt. Da habe es "Spannungen und Versuchungen gegeben", aber man habe "tatsächlich eine Erfahrung von Synode gemacht, einen gemeinsamen Weg" beschritten. Für seine Worte bekam der Pontifex "stehende Ovationen", wie Vatikansprecher Federico Lombardi am Abend amüsiert berichtete.

Doch vor allem weiß Papst Franziskus seit Samstag ganz genau, wo die Schikanen auf seinem eigenen Kurs zu Reformen der Weltkirche liegen. Während der zwei Wochen andauernden Synodenarbeit meldete er sich nie zu Wort, saß aber immer dabei und hörte zu. Viele Synodenväter hatten nach der Veröffentlichung des Zwischenberichts scharf protestiert, der gerade zum Thema der Homosexuellen und Geschiedenen fast revolutionäre Neuerungen einbringen wollte.


Zwischenbericht zur Synode schockierte Traditionalisten


So reformfreudig etwa ein großer Teil deutscher Kirchenväter ist, so wenig sind es andere: Kardinal Ludwig Gerhard Müller, der als Chef der Glaubenskongregation der Oberhüter katholischer Kirchenlehre ist, war nicht glücklich über die Revolutionsversuche von Landsleuten wie Kardinal Marx. Die wollen nicht länger "Schwarz und Weiß" sehen, wenn es um die pastorale Praxis geht, sondern den "einzelnen Menschen und sein Leben" betrachten. Am Rande einer Arbeitsgruppe soll Müller einem Zeitungsbericht zufolge den Zwischenbericht als "beschämend und komplett falsch" bezeichnet haben. Das wurde allerdings offiziell dementiert.

Der amerikanische Kardinal Leo Burke bezeichnete den Bericht als "Verrat", und der polnische Bischof Stanislaw Gedecki will die "pastorale Unterstützung von Familien" schützen, man dürfe nicht auf sie "einschlagen". Auch afrikanische Synodenväter machten Front.

Der Protest kam auch in Kirchenkreisen gut an, die sich während der Synode nicht öffentlich äußerten. Diesen Kreisen Nahestehende gehen nach "Welt"-Informationen sogar davon aus, dass sich eine breite Front im Vatikan gegen die Reformversuche von Papst Franziskus bilden könnte. Immerhin will Franziskus nicht nur die Kirchenlehre modernisieren: Erst einmal hat er in der mächtigen römischen Kurie und in der Vatikanbank IOR aufgeräumt. Damit hat er sich viele Feinde gemacht.



Nur auf einen ist hinter den hohen Mauern für Franziskus Verlass: auf seinen Vorgänger, den emeritierten Papst Benedikt XVI. Auch an diesem Sonntag kam Joseph Ratzinger zur Messe auf den Petersplatz. Die beiden weiß bekleideten Nachfolger Petri begrüßten sich mit einer liebevollen Geste, bevor die Seligsprechung von Paul VI. begann.
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 22. Oktober 2014, 08:25:31
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Schlussbotschaft der Familien-Synode
 
Wir Synodenväter, die sich in Rom um Papst Franziskus zur außerordentlichen Bischofssynode versammelt haben, wenden uns an alle Familien auf den verschiedenen Kontinenten und besonders an jene, die Christus folgen, dem Weg der Wahrheit und dem Leben. Wir bekunden unsere Bewunderung und Dank gegenüber dem täglichen Zeugnis, das ihr uns und der Welt mit eurer Treue, eurem Glauben, eurer Hoffnung und eurer Liebe schenkt. Auch wir, Hirten der Kirche, sind in einer Familie geboren und aufgewachsen, mit den unterschiedlichsten Geschichten und Begebenheiten. Als Priester und Bischöfe sind wir Familien begegnet und haben an ihrer Seite gelebt, die uns mit eigenen Worten und durch ihre Taten von vielerlei Schönheit aber auch von Mühen berichtet haben.
 
Die Vorbereitung dieser Synodenversammlung hat uns ausgehend von den Antworten auf die an alle Kirchen der Welt versandten Fragebögen erlaubt, die Stimmen zahlreicher Erfahrungen in der Familie zu vernehmen. Das Gespräch in den Tagen der Synode hat uns dann gegenseitig bereichert und uns geholfen, auf die ganze lebendige und vielschichtige Wirklichkeit zu schauen, in der die Familien leben. Euch bieten wir die Worte Christi an: „Ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wer meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem werde ich eintreten und wir werden Mahl halten, ich mit ihm und er mit mir.“ (Offb 3,20). Wie Jesus während seiner Wanderung auf den Straßen des Heiligen Landes gewöhnlich in die Häuser der Ortschaften eintrat, so wandelt er auch heute weiterhin auf den Wegen durch unsere Städte. In euren Häusern gibt es Licht und Schatten, begeisternde Herausforderungen, manchmal aber auch dramatische Prüfungen. Die Finsternis wird noch stärker bis hin zur Dunkelheit, wenn das Böse und die Sünde in das Herz der Familie eindringen.
 
Es gibt vor allem die große Herausforderung der ehelichen Treue. Das Leben der Familie ist gekennzeichnet durch eine Schwächung des Glaubens und der Werte, den Individualismus, eine Verarmung der Beziehungen und einen hektischen Stress, der nicht zum Nachdenken kommen lässt. So kommt es zu nicht wenige Ehekrisen, die oft überhastet und ohne den Mut zur Geduld, zur Prüfung, zum gegenseitigen Verzeihen, zur Versöhnung und auch zum Opfer angegangen werden. Scheitern führt auf diese Weise zu neuen Beziehungen, neuen Paarbildungen, neuen Vereinigungen und neuen Eheschließungen. Dies bringt Familiensituationen hervor, die komplex sind und Christen vor problematische Entscheidungen stellen. Unter diesen Herausforderungen möchten wir auch die Mühen des Lebens selbst erwähnen. Denken wir an die Leiden, die ein Kind mit Behinderungen, eine schwere Krankheit, der geistige Verfall im Alter oder der Tod eines lieben Menschen bedeuten können. Die großherzige Treue vieler Familien ist bewundernswert, die diese Prüfungen mit Mut, Glauben und Liebe leben, indem sie diese nicht als eine Bürde ansehen, die ihnen auferlegt wird, sondern als etwas, was ihnen gegeben wird, und bei dem sie selbst geben, indem sie den leidenden Christus in jenem kranken Leib sehen.
 
Denken wir an die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die durch pervertierte Systeme hervorgerufen werden, durch den „Fetischismus des Geldes und in der Diktatur einer Wirtschaft ohne Gesicht und ohne ein wirklich menschliches Ziel“ (Evangelii gaudium, 55), die die Würde der Menschen verletzt. Denken wir an die Väter oder Mütter die arbeitslos sind, machtlos gegenüber den Grundbedürfnissen ihrer Familien und an die Jugendlichen, die vor einer leeren und perspektivlosen Zukunft stehen und Opfer der Verirrungen von Drogen und Gewalt werden können.
 
Denken wir auch an die unzähligen armen Familien, an jene die sich an eine Schiffsplanke klammern, um ein Ziel zum Überleben zu erreichen, an die Flüchtlingsfamilien, die ohne Hoffnung in den Wüsten umherziehen, an jene die allein aufgrund ihres Glaubens und ihrer geistlichen und menschlichen Werte verfolgt werden, an jene die von der Brutalität der Kriege und der Unterdrückung getroffen werden. Denken wir an die Frauen, die Gewalt erfahren und der Ausbeutung unterworfen werden, an den Menschenhandel, an die Kinder und Jugendlichen, die Opfer des Missbrauchs werden, und schließlich an jene, die sie eigentlich schützen und im Vertrauen erziehen sollten, und an die Mitglieder vieler Familien, die gedemütigt werden oder in Schwierigkeiten sind. „Die Kultur des Wohlstands betäubt uns (…), während alle diese wegen fehlender Möglichkeiten unterdrückten Leben uns wie ein bloßes Schauspiel erscheinen, das uns in keiner Weise erschüttert.“ (Evangelii gaudium, 54). Wir rufen die Regierungen und internationalen Organisationen dazu auf, die Rechte der Familie für das Gemeinwohl zu fördern.
 
 
Christus hat gewollt, dass die Kirche ein Haus mit einer stets offenen, einladenden Tür ist, ohne irgendjemanden auszuschließen. Wir sind deshalb den Hirten, den Gläubigen und den Gemeinschaften dankbar, die Beistand leisten und sich um die inneren und gesellschaftlichen Wunden der Paare und Familien sorgen. Es gibt aber auch Licht, das bei Nacht hinter den Fenstern der Häuser in den Städten aufscheint, in den einfachen Behausungen der Randbezirke oder in den Dörfern, ja sogar in den Hütten: Es leuchtet und wärmt Leib und Seele. Dieses Licht, im Eheleben der Paare, entzündet mit der Begegnung: Es ist ein Geschenk, eine Gnade, die zum Ausdruck kommt – wie die Genesis sagt (2,18) – wenn sich beide in die Augen blicken, und eine „Hilfe“ finden, „die entsprich“, das heißt gleich und gegenseitig. Die Liebe zwischen Mann und Frau lehrt uns, dass jeder von beiden den anderen braucht, um er selbst zu sein, auch wenn er sich in seiner Identität vom anderen unterscheidet. Diese Liebe öffnet und offenbart sich in der gegenseitigen Hingabe. Das bringt das Hohelied der Liebe auf beeindruckende Weise zum Ausdruck. „Der Geliebte ist mein und ich bin sein.“ (Hoheslied 2,16).
 
Der Weg, damit diese Begegnung authentisch ist, beginnt mit der Verlobung, einer Zeit der Erwartung und Vorbereitung. Sie verwirklicht sich in der Fülle des Sakraments, wo Gott sein Siegel aufprägt, seine Gegenwart und seine Gnade. Dieser Weg kennt auch die Sexualität, die Zärtlichkeit, die Schönheit, die auch über die Rüstigkeit und jugendliche Frische hinausgehen. Die Liebe neigt aufgrund ihrer Natur dazu, für immer zu sein, bis zur Hingabe des eigenen Lebens für die Person, die man liebt (vgl. Joh 15,13). In diesem Licht bleibt die eheliche Liebe einzig und unauflöslich, trotz aller Schwierigkeiten der menschlichen Begrenztheit; es ist eines der schönsten Geheimnisse, auch wenn es das geläufigste ist.
 
Während dieses Weges, der manchmal ein Höhenweg mit Schwierigkeiten und Stürzen ist, hat man stets die Gegenwart und Begleitung Gottes. Die Familie erfährt dies in der Zuneigung und im Dialog zwischen Ehemann und Ehefrau, unter Eltern und Kindern, unter Brüdern und Schwestern. Dann lebt sie es im gemeinsamen Hören von Gottes Wort und im gemeinsamen Gebet; eine kleine geistliche Oase, die man täglich für einige Augenblicke schaffen sollte. Schließlich gibt es die tägliche Pflicht der Erziehung zum Glauben und zum guten und schönen Leben des Evangeliums, zur Heiligkeit. Diese Aufgabe wird oft mit großer Liebe und Hingabe von der Großmutter und dem Großvater geteilt und ausgeübt. So zeigt sich die Familie als authentische Hauskirche, die sich auf die Familie der Familien, die Gemeinschaft der Kirche ausweitet. Die christlichen Eheleute sind schließlich berufen, Lehrer im Glauben und in der Liebe auch für andere jungen Paare zu sein.
 
Es gibt schließlich einen anderen Ausdruck der brüderlichen Gemeinschaft und das ist jener der Nächstenliebe, der Gabe, der Nähe zu den Letzten, den Ausgestoßenen, den Armen, den Alleinstehenden, den Kranken, den Fremden, den Familien in der Krise, im Bewusstsein der Worte des Herrn: „Geben ist seliger als nehmen“ (Apg 20,35). Es ist das Geschenk von Gütern, der Wegbegleitung, der Liebe und der Barmherzigkeit, und auch des Zeugnisses der Wahrheit, des Lichts und des Lebenssinns.
 
Der Höhepunkt, der alle Gotteskinder sammelt und zusammenführt in der Gemeinschaft mit Gott und dem Nächsten ist die sonntägliche Eucharistie, wenn sich die Familie mit der ganzen Kirche an den Tisch des Herrn setzt. Er gibt sich uns allen, die wir in der Geschichte auf der Pilgerfahrt zur endgültigen Begegnung sind, „Christus ist alles und in allen.“ (Kol 3,11). Deshalb haben wir auf der ersten Etappe unseres synodalen Weges über die seelsorgerische Begleitung und die Sakramentenzulassung der wiederverheirateten Geschiedenen nachgedacht.
 
Wir Synodenväter bitten euch, gemeinsam mit uns auf die kommende Synode zuzugehen. Über euch wache die Gegenwart der Familie Jesu, Maria und Joseph in ihrem schlichten Haus. Auch wir schließen uns der Familie von Nazareth an, und bitten den Vater aller für die Familien auf Erden.
 
Vater, gib allen Familien die Gegenwart von starken und klugen Eheleuten, damit sie zur Quelle freier und geeinter Familien werden.
 
Vater, gibt den Eltern ein Haus, wo sie in Frieden mit ihrer Familie leben können.
 
Vater, lasse die Söhne und Töchter Zeichen des Vertrauens und der Hoffnung sein und gib den jungen Menschen den Mut für eine feste und treue Verbindung.
 
Vater, gib allen, dass sie das Brot mit ihrer eigenen Hände Arbeit verdienen können, dass sie den inneren Frieden genießen und die Fackel des Glaubens im Dunkel der Zeit lebendig halten.
 
Vater, lass uns alle erleben, wie die Kirche in immer größerer Treue und Glaubwürdigkeit erblüht, eine gerechte und menschliche Stadt, eine Welt, welche die Wahrheit, die Gerechtigkeit und die Barmherzigkeit liebt.
 
Quelle: Dieser Text ist eine Übersetzung der Katholischen Nachrichtenagentur KNA.
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 23. Oktober 2014, 08:20:37
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Die Außergewöhnliche Bischofssynode im Vatikan ist zu Ende: eine vorsichtige Bilanz

Eine Schwalbe macht noch keinen Frühling! So könnte man die Synode beschreiben. Auch wenn Franziskus ganz auf die Barmherzigkeit den Randchristen entgegen gesetzt hat, so folgt ihm die große Mehrheit der Bischöfe scheinbar noch nicht. Obschon Barmherzigkeit gerade denen gut täte, die unter einer Art Ausschluss der Katholischen Kirche leiden, wie die Wiederverheirateten, die Homosexuellen usw.… und diese Barmherzigkeit etwas ganz Natürliches sein müsste in der Kirche, sind noch viele Bischöfe „hartherzig“ und wollen nicht mal diese Barmherzigkeit zugestehen. Ich hoffe nur dass sie nicht wie die Pharisäer sind, die alle Gebote hielten, denen aber die Liebe fehlte: die Liebe zu Gott und zum Bedrängten. Es ist auch klar dass die sogenannten Ausgestoßenen weil Sünder, vielleicht dieser Bittstellung in der sie sich befinden einmal überdrüssig werden, und der Katholischen Kirche ganz den Rücken drehen. Dies scheint Franciscus zu ahnen denn sonst hätte er diese strittigen Punkte für die es keine Zweidrittelmehrheit gab, nicht doch auf das Programm der nächsten Synode in 2015 setzten lassen! Er hofft auf den Heiligen Geist und die Nachwirkung bei den Synodenvätern. Er hofft doch noch dass unsere Kirche von Neuem vom heiligen Geist berauscht wird und eine neue Gesinnung zu Tage komme. Bis jetzt sind auf jeden Fall die Gräben breiter denn jeher zwischen den Konservativen und den Progressisten; und dies dürfte nächstes Jahr nicht noch schlimmer werden, denn sonst droht doch noch ein Schisma! Nun ist die Überzeugungsgabe unseres Bischofs von Rom gefordert!
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 24. Oktober 2014, 08:15:33
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Ravasi verteidigt Schlussdokument der Synode



 Der Präsident des Päpstlichen Kulturrats, Kardinal Gianfranco Ravasi, lädt zu einer genauen Lektüre des Schlussdokuments der Bischofssynode ein. Ravasi gehörte zum Redaktionsteam des Textes über Ehe- und Familienpastoral, über den die Außerordentliche Vollversammlung der Bischofssynode am letzten Samstag abstimmte und der die Debatte bis zur nächsten Bischofssynode vom Oktober 2015 vorzeichnen soll. Die Botschaft betone, dass die Kirche „ein Haus“ sei, „dessen Türen immer offenstehen für alle, ohne Ausnahme“. Das ist nach Ravasis Eindruck „eine Art Grundachse der Synode“. Der Kardinal wörtlich: „Die Kirche ist in erster Linie ein Haus; am Anfang waren ja auch die Familien der Ort, an dem die Eucharistie gefeiert wurde.“

Der Satz der Synodenbotschaft, man müsse „die positiven Elemente in Zivilehen und, trotz aller Unterschiede, bei den ohne Trauschein Zusammenlebenden anerkennen“, sei von vielen als „Neuigkeit“ angesehen worden. Das wundert Kardinal Ravasi: Für die kirchliche Tradition sei das alles andere als neu. „Die mittelalterliche Theologie hat gelehrt, dass die Gnade nicht absieht von der Natur“, so Ravasi. „Wenn also zwei Personen sich ernsthaft zusammentun, vor allem durch eine offizielle Zivilehe, oder wenn sie wegen einer lange anhaltenden persönlichen Verbundenheit, voller Zuneigung, Verständnis und Unterstützung, zusammen sind, dann haben wir da einen natürlichen Wert, den man nicht ignorieren kann. Vielmehr kann er als Basis dienen, um darauf die Schönheit, den Reichtum, die Übernatürlichkeit der Gnade Christi aufzubauen“, sagte der Kardinal zu Radio Vatikan.

„Wahrheit und Barmherzigkeit im Gleichgewicht“

Ravasi zeigt Verständnis dafür, dass der Passus der Erklärung, der sich auf wiederverheiratete Geschiedene und ihre mögliche Zulassung zur Kommunion betrifft, nicht die qualifizierte Mehrheit der Synodenväter gefunden hat. Es gehe in diesem Bereich darum, Wahrheit und Barmherzigkeit miteinander zu verbinden. Allerdings seien das „nicht zwei Komponenten auf verschiedenen Niveaus, also Lehre und Seelsorge, sondern beides zwei Elemente der Lehre, die man in Gleichgewicht zu halten versuchen sollte“. Daraus ergebe sich die Schwierigkeit, „und so rechtfertigt sich auch die Vielfalt in den Urteilen“.

Kardinal Ravasi lobt die Medienberichterstattung über die Synode: Was er gelesen habe, sei „alles in allem aufmerksam und ziemlich richtig“ gewesen. Auch Nichtglaubende interessierten sich nach seinem Eindruck jetzt mehr für Vorgänge im Vatikan, seit eine Synode nicht mehr „diese einstimmigen Ergebnisse wie früher“, sondern „Lebhaftigkeit“ zeige.

(rv 22.10.2014 sk)





Dieser Text stammt von der Webseite http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/23/ravasi_verteidigt_schlussdokument_der_synode/ted-832466 (http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/23/ravasi_verteidigt_schlussdokument_der_synode/ted-832466)
des Internetauftritts von Radio Vatikan
 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 25. Oktober 2014, 10:32:30
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Die Kirche braucht keine Verweltlichung, sondern eine innere Reform
Veröffentlicht: 23. Oktober 2014 | Autor: Felizitas Küble | Abgelegt unter: KIRCHE + RELIGION aktuell | Tags: Ehe, Kirche, papst benedikt, Prof. Dr. Hubert Gindert, Reform, Synode, Verweltlichung, zeitgeist |3 Kommentare
Von Prof. Dr. Hubert Gindert
 
„Um ihrem eigentlichen Auftrag zu genügen, muss die Kirche immer wieder die Anstrengung unternehmen, sich von dieser, ihrer Verweltlichung zu lösen und wieder offen auf Gott hin zu werden“, sagte Papst Benedikt XVI. in seiner bekannten Freiburger Rede.

Die Kirche folgt so dem Beispiel Jesu, der sich von allem entäußerte, arm und machtlos auf die Welt kam, von dem aber die Leute später sagten: „Er spricht wie einer, der Macht hat“. 

Benedikt XVI. weiter: „Die Geschichte kommt der Kirche in gewisser Weise durch die verschiedenen Epochen der Säkularisierung zu Hilfe, die zu ihrer Läuterung und inneren Reform wesentlich beigetragen haben“.

Der Papst mag dabei auch an den Verlust des Kirchenstaates von 1869/70 gedacht haben, durch den die Kirche Jahrhunderte lang in die politischen Auseinandersetzungen verstrickt war. Das hat ihrem geistlichen Auftrag geschadet. Frei von diesem Ballast wurde die Katholische Kirche zur religiösen und moralischen Autorität in der Welt.
 
Geistiger Rang und Einfluss sind nicht von politischer Macht und Reichtum abhängig. Als Otto von Habsburg mit seiner Familie mit dem Ende des 1. Weltkriegs alle politische Macht verloren hatte, wurde er zum Vorkämpfer für ein vereintes Europa und ein bedeutender Analytiker des Zeitgeschehens.

Als solcher bezeichnete er „Lauheit und geistige Feigheit“ als eine der „bemerkenswertesten Charakterzüge unserer Zeit, unseres geistigen und politischen Lebens, dass niemand das tun will, was seine eigentliche Aufgabe ist“.
 

Das Synodenthema der Bischöfe der Weltkirche, die in Rom zu ihrer ersten Sitzungsperiode tagte, heißt: “Die pastoralen Herausforderungen der Familie im Kontext der Evangelisierung.”   

Die Medien versuchten das Thema auf geschiedene Wiederverheirate und Homosexuelle einzuengen. Diese brauchen eine pastorale Begleitung. Aber auch die übrigen Katholiken brauchen eine pastorale Betreuung und Bestärkung im Glauben.


Wenn da ein Kardinal meint: „Es ist gut, über die Stärkung der Ortskirchen bei den dringenden pastoralen Fragen zu sprechen und zu überlegen, wie wir den Ehen und Familien nahe sein können, die Brüche und Verletzungen erfahren haben“, so stellt er die in den Mittelpunkt, die ein Prozent der praktizierenden Katholiken ausmachen.

Derselbe Kardinal meinte, es gäbe durchaus Spannungen zwischen denjenigen Synodenteilnehmern, die „die Lehre ins Zentrum stellen und denen die vom Leben der Menschen ausgehen“ (Tagespost, 16.10.14).
 
Soll das heißen, dass die Lehre der Kirche mit dem Leben der Menschen nichts zu tun hat?  –  Sind nicht am Ende die Ehepaare, die sich an die Lehre der Kirche halten, auch jene, die gerade deswegen die erwähnten „Brüche“ nicht erfahren mussten?
 
Papst Franziskus hat vor Synodenbeginn geäußert: „Heute besteht in der Welt Hoffnungslosigkeit. Deswegen muss die Menschheit die Botschaft unserer Hoffnung in Jesus Christus hören” (OR Nr. 40, 3.10.14). Der Papst hat ganz sicher die Botschaft Jesu, nicht die dem Zeitgeist angepasste gemeint.
 
Die „Entäußerung“, von der Benedikt XVI. in Freiburg gesprochen hat, ist vor allem eine geistige Haltung. Heute bedeutet sie gerade auch das Freisein gegenüber der Vierten Macht, d.h. gegenüber den Polypenarmen der Medien.
 
Unser Autor Prof. Dr. Hubert Gindert ist Herausgeber der Monatszeitschrift DER FELS und Vorsitzender des “Forum Deutscher Katholiken”, das jährlich den Kongreß “Freude am Glauben” veranstaltet.
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 26. Oktober 2014, 10:00:39
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Die Synode zu Fragen von Ehe und Familie, zu der Papst Franziskus die Bischöfe der römisch-katholischen Weltkirche zusammengerufen hatte, ist ohne eindeutige Aufbruchssignale zu Ende gegangen. Doch hat es behutsame Anzeichen für einen Blickwechsel gegeben, die nicht übersehen werden sollten.



Die katholische Kirche war und ist eine entschiedene Anwältin von Ehe und Familie. Es wäre daher falsch, zu erwarten, dass sie die vielfältigen Lebensformen, die das ganz normale Chaos der Liebe in den spätmodernen Gesellschaften hervorbringt, unterschiedslos gutheissen oder «absegnen» würde. Allerdings ist die Pluralisierung der Lebensformen längst auch in der Kirche angekommen, daher gibt es eine wachsende Kluft zwischen Lehre und Leben, zwischen amtlichen Positionen in Fragen von Ehe, Familie und Sexualität und dem Denken und Fühlen vieler Gläubiger. Schon im Vorfeld der ausserordentlichen Bischofssynode hatte Papst Franziskus daher Fragebögen zirkulieren lassen, um in den unterschiedlichen Ortskirchen der Weltkirche die Probleme ungeschminkt zu erheben. Neu war, dass die Fragebögen nicht nur an die Bischöfe, sondern an alle Gläubigen gerichtet waren. Niemand sollte vom Meinungsbildungsprozess ausgeschlossen sein.

Ein Vorschlag im Vorfeld

Um einen inhaltlichen Anstoss zu geben, hatte Franziskus sodann Walter Kardinal Kasper gebeten, beim Konsistorium der Kardinäle im Februar 2014 eine Rede über das Evangelium der Familie zu halten. Die Wahl des Redners war insofern bemerkenswert, als Kasper sich 1993 mit seinen Amtskollegen Karl Lehmann und Oskar Saier für eine behutsame Öffnung im Umgang mit wiederverheiratet Geschiedenen eingesetzt hatte – ein Vorstoss, der seinerzeit von Joseph Kardinal Ratzinger zurückgewiesen wurde. In seiner vielbeachteten Rede vor dem Konsistorium skizzierte Kasper nun die enormen Herausforderungen für Ehe und Familie und unterbreitete einen modifizierten Vorschlag, wiederverheiratet Geschiedene nach einem kirchlichen Prüfverfahren im Einzelfall zu den Sakramenten zuzulassen.

Kaspers Votum ist nicht ohne Widerspruch geblieben. Im Vorfeld der Synode war von einem Streit, ja von einem «Krieg der Kardinäle» die Rede, da eine Gruppe von Purpurträgern, einschliesslich des Präfekten der Glaubenskongregation, Gerhard Ludwig Müller, eine Gegenschrift veröffentlicht hatte. Unter dem programmatischen Titel «In der Wahrheit Christi bleiben – Ehe und Gemeinschaft in der katholischen Kirche» hatten sie die Lehre von der Einheit und Unauflöslichkeit der sakramental geschlossenen Ehe (die Kasper nie zur Disposition gestellt hat) unterstrichen und jede pastorale Öffnung ausgeschlossen.

Zu der ausserordentlichen Synode, die am letzten Sonntag mit der Seligsprechung von Papst Paul VI. zu Ende gegangen ist, waren etwa 180 Bischöfe zusammengekommen, um über die anstehenden Fragen zu beraten. Paul VI. hatte nach dem Konzil die Bischofssynode als dauerhaftes kollegiales Beratungsorgan geschaffen. Daran anknüpfend, ermutigte Papst Franziskus zu Beginn alle Teilnehmer, offen und angstfrei zu sagen, was ihnen wichtig erscheine. «Parrhesia», das griechische Wort für Freimut, war die biblische Losung, die der Papst als Vorzeichen setzte. In der Tat wurde ein ganzes Bündel von Problemen angesprochen: Immer mehr Menschen leben zusammen, ohne zu heiraten; im afrikanischen Kontext ist Polygamie nach wie vor verbreitet; in anderen Regionen gibt es Probleme mit Ehen zwischen Anhängern verschiedener Religionen; Armut und Migration führen in vielen Ländern zu grossen Belastungen, ja zu Zerreissproben für Familien; Machismo, Diskriminierung von Frauen, Gewalt und Pornografie tragen zur Krise von Ehe und Familie bei. Die Frage nach dem pastoralen Umgang mit wiederverheiratet Geschiedenen und die Haltung der Kirche gegenüber homosexuellen Lebensformen waren daher keineswegs die einzigen Themen, die behandelt wurden, wie manche Medienberichte über die Synode nahelegten.

Die Debatte selbst hatte durchaus kontroversen, ja teilweise dramatischen Charakter. Dabei spielte die Frage nach einem Blickwechsel eine entscheidende Rolle: Muss man alles, was nicht der Norm der kirchlichen Lehre von Ehe und Familie entspricht, als defizitäre Wirklichkeit ansehen und moralisch verurteilen? Oder lässt sich die bunte Lebensrealität der Menschen – auch dann, wenn sie nicht der «Vollform» entspricht – wertschätzend in den Blick nehmen? Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn brachte gleich zu Beginn der Synode einen Vorschlag ein, um einen solchen Blickwechsel theologisch zu untermauern. Er erinnerte an die ökumenische Öffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils. Ohne den Anspruch aufzugeben, dass in der katholischen Kirche die Vollform von Kirche verwirklicht sei, habe es anerkannt, dass es in anderen Kirchen «sichtbare Elemente der Wahrheit und Heiligung» gebe. Analog könne man, so Schönborn, auch alternative Lebensformen würdigen, ohne den Anspruch preiszugeben, dass die kirchliche Ehe zwischen Mann und Frau die eigentliche Form darstelle. Dabei kann der Wiener Kardinal an eine Änderung des Tons anschliessen: Das Kirchenrecht von 1917 hatte zivilrechtlich wiederverheiratete Geschiedene noch als «Bigamisten» bezeichnet, neuere kirchliche Verlautbarungen – wie das Lehrschreiben «Sacramentum caritatis» von Benedikt XVI. – sprechen bereits eine deutlich sensiblere Sprache.

Allerdings stiess der Vorstoss Schönborns nicht auf ungeteilte Zustimmung. Kritiker befürchteten eine «Legitimierung irregulärer Lebensverhältnisse» und bemängelten, es werde die dunkle Realität von Sünde und Versagen ausgeblendet, eine schleichende Aufweichung der bisherigen Lehrposition sei in the long run kaum noch aufzuhalten. Offen blieb auch, welche praktischen Folgen aus einer solchen Anerkennung von Formen gradueller Verwirklichung der Ehe gezogen werden sollen. Kann, ja soll die katholische Kirche wiederverheiratet Geschiedenen unterhalb der «Hochform» der sakramentalen Eheschliessung einen Segen erteilen, wenn die Trennungsgeschichte mit dem vorherigen Partner aufgearbeitet und für möglicherweise zurückbleibende Kinder gesorgt ist?

In den Abschlussbericht der Synode, der im Vergleich zum Zwischenbericht deutlich zurückhaltender ausfiel, hat immerhin eine Schwundstufe des Vorstosses Eingang gefunden. Die These, dass sich in allen Kulturen «semina verbi», Spuren der Wahrheit, auffinden liessen, könne auf die Realität von Ehe und Familie übertragen werden – in dem Sinne, dass gültige Elemente auch ausserhalb der christlichen Ehe anerkannt werden könnten. Zwar ist die Analogie zur ökumenischen Öffnung des Konzils als theologische Stütze entfallen, aber der Anstoss zu einer neuen Wahrnehmung der Lebensrealitäten doch unzweideutig gegeben.

Rigorismus und Laissez-faire

Papst Franziskus, der die Debatten auf der Synode aufmerksam verfolgt hatte, ohne selbst zu intervenieren, warnte in seiner Abschlussansprache die Synodalen vor einer doppelten Versuchung: Einerseits bestehe die Gefahr einer «feindseligen Erstarrung» («irrigidimento ostile»). So klammerten sich «Traditionalisten» gerne an das Geschriebene, ohne sich den Anfragen der Zeit zu öffnen oder sich vom Wirken des Geistes überraschen zu lassen. Nicht minder gefährlich aber sei ein «zerstörerisches Gutmenschentum» («buonismo distruttivo»), das sich bei «Progressiven und Liberalen» finde und im Sinne einer falschen Barmherzigkeit die Wunden verbinde, ohne sie zuvor behandelt zu haben. Franziskus hat mit dieser Abgrenzung den Rahmen für die weitere Verständigung abgesteckt. Nur dann, wenn der angestrebte Perspektivenwechsel jenseits von Rigorismus und Laissez-faire-Mentalität eine vertiefte theologische Klärung erfährt, wird die ordentliche Bischofssynode im Oktober 2015 zu befriedigenden Ergebnissen kommen können.

Prof. Dr. Jan-Heiner Tück lehrt am Institut für Systematische Theologie der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien.
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 27. Oktober 2014, 08:21:37
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Nach der Synode: „Angstfreiheit muss gewahrt bleiben“



 Vor einer Woche genau endete im Vatikan die Außerordentliche Versammlung der Bischofssynode – aber die Debatte zum Thema Ehe- und Familienseelsorge geht weiter, oft mit einiger Schärfe. Sie soll ja auch weitergehen, bis zu einer weiteren Synode im Herbst des nächsten Jahres. Aber könnte es sein, dass im Moment Gräben innerhalb der Kirche aufreißen? Wir sprachen mit unserem Redaktionsleiter Pater Bernd Hagenkord, der die Beratungen der Synode hinter verschlossenen Türen mitanhören durfte.

Während der Synode hieß es immer, es werde da mit Freimut, aber vor allem großer Freundlichkeit geredet. In der Nach-Berichterstattung bekommt man aber den Eindruck von Spaltungen und Richtungskämpfen! Haben die Synodenväter, nach dem Streit um den Zwischenbericht von Kardinal Erdö, Angst vor der eigenen Courage bekommen und sind zurückgerudert?

„Das müsste man zunächst einmal die Synodenteilnehmer selber fragen, wie das ist mit ihrer Courage und ihrer Einstellung! Ich habe während der zwei Wochen sehr viel Freimut und Offenheit dort gesehen, aber keine Parteiungen - die werden meiner Meinung nach nachträglich dort hineininterpretiert. Es gibt sehr viele Meinungen, auch kontroverse und auch gegensätzliche Meinungen, die sich aber nicht in Parteien auflösen lassen, nach dem Motto ‚Wer ist hier gegen wen’. Also, ich habe Offenheit und Freimut erlebt, sie haben der Synode sehr, sehr gut getan. Es ist nur ein Schritt, der sehr gut abbildet, wie die Debatte gelaufen ist; von daher, würde ich sagen, wünschen wir uns noch mehr Freimut und Offenheit jetzt für das nächste Jahr!“

„Dinge zur Sprache bringen, ohne dass sie gleich zerfleddert werden“

Ist, im Rückblick gesehen, die Medien- und Veröffentlichungsstrategie der Synode aufgegangen?

„Ich denke schon... Die Synode war ja nicht für die Öffentlichkeit bestimmt in dem Sinne, dass es ein Medienereignis gewesen wäre, sondern es ging ja darum, im Raum offen zu debattieren - und ich glaube, da war es ganz gut, dass die Texte nicht komplett veröffentlicht wurden. Den Stellungnahmen konnte man auch anhören, dass sie nicht für die Mikrofone und Kameras gemacht waren, sondern nur für die Leute, die im Raum saßen. Und das muss auch mal sein dürfen! Ich bin ganz und gar für Veröffentlichung, für Transparenz usw., aber ein bisschen darf man auch mal hinter verschlossenen Türen machen, damit Dinge zur Sprache kommen können, ohne dass sie gleich zerfleddert werden! Ich glaube, in dem Sinne ist das aufgegangen.“

Einige Synodenväter, etwa Kardinal Burke und Erzbischof Gadecki, haben in Interviews ziemlich unverhüllt vor Änderungen bei der kirchlichen Sicht von Ehe und Familie gewarnt. Ist das noch der gewünschte Freimut, oder ist das etwas Ernsteres? Schließlich spricht ja auch Kardinal Schönborn von einer ‚Angriffswelle auf Papst Franziskus’...

„Wir müssen da vorsichtig sein, das Zitat von Kardinal Schönborn gleich mit Namen zu versehen. Das ist ja so ein bisschen die Versuchung auch der Medien gewesen: Wer gehört in welches Lager? Da gibt es eben die von Ihnen Angesprochenen, dann gibt es den Marx und den Kasper, den Erdö und Bischof Bruno Forte usw. - also, da werden prominente Namen genannt und dann geguckt, in welches Lager die gehören. Damit wird man der Synode aber nicht gerecht! Damit macht man das Thema auch kaputt. Ich weiß, es ist medial das Interessanteste: Kampf und Auseinandersetzung, wer wird gewinnen usw. Aber darum geht es hier weniger.

Ich glaube schon, dass das Thema Familie zu wichtig ist, als dass wir da jetzt sehen müssen, wer kämpft gegen wen. Die Kämpfe mag es geben - es hat ja auch Interviews in der Richtung gegeben -, aber bei der großen Mehrheit habe ich das nicht erlebt!

Man muss natürlich auch darauf schauen, dass der Freimut jetzt weitergegeben werden kann: Die Angstfreiheit muss gewahrt bleiben. Das darf nicht in eine Angriffswelle ‚einer gegen den anderen’ überschwappen. Und da hat der Papst, glaube ich, schon sehr deutlich gesagt, dass er ein Jahr lang eine Debatte will - und das ist jetzt sozusagen unsere Aufgabe.

Ich wäre auch vorsichtig damit, den Teufel an die Wand zu malen, also nach dem Motto ‚Da wird jetzt die Lehre der Kirche geändert.’ Das hört man ja nicht nur von einigen wenigen - sehr wenigen - Teilnehmern, sondern auch vor allem in den Blogs von Leuten, die nicht dabei waren. Da wird weiß Gott was herbeigeredet. Vorsicht, Vorsicht! Hier geht es nicht um die Änderung der Lehre. Wenn man den Text vorsichtig liest, und selbst wenn man den Zwischenbericht vorsichtig liest: Da wird nichts an Lehre geändert! Da muss man einfach mal genau hinsehen! Jetzt den Teufel an die Wand zu malen, das tut der Debatte, das tut auch der Offenheit der Debatte im kommenden Jahr überhaupt nicht gut.“

„Dass er das Kirchenrecht zitiert, ist etwas Neues“

Warum hat der Papst in seiner Schlussansprache erst sozusagen gegen rechts wie links ‚ausgeteilt’ und dann dermaßen seine Vollmacht und Autorität betont? So kennt man ihn gar nicht...

„Das Erste kennen wir doch sehr gut! Also, da würde ich widersprechen. Wenn man ‚Evangelii Gaudium’ sieht - das Schreiben des Papstes feiert ja bald sozusagen seinen ersten Geburtstag -, da beschreibt der Papst seitenweise diese fünf Plagen, diese fünf Versuchungen, und da wird sehr genau untersucht, in welche Fallen wir tappen können, wenn wir uns auf den Weg machen - was kann uns verführen, was sind die Schwächen, was sind auch die Versuchungen des Amtes usw.? Also, das kennen wir sehr gut, dass er hier noch mal klar und deutlich sagt: Hört mal, das ist hier ein geistlicher Prozess, da geht es nicht um das Abstecken von Positionen. Es ist auch kein akademischer Prozess hier, dass wir nachschlagen, was im Katechismus usw. steht. Sondern es ist ein geistlicher Prozess: Es geht um den Willen Gottes - das ist ja schließlich das Zentrum dessen, was Kirche ausmacht.

Also, das ist sicherlich etwas, was wir vom Papst kennen. Dass er das Kirchenrecht zitiert, und dann auch noch in Bezug auf sein Amt - das ist schon etwas Neues. Aber ich glaube, der Papst hat sehr genau gesehen, was seine Rolle bei dem Ganzen ist; nämlich nicht, inhaltlich Einfluss zu nehmen, sondern den Rahmen zu gewährleisten. Hier geht es eben darum, dass er will, dass offen debattiert wird, und er sagt: Ich gebe die Garantie, das Lehramt der Kirche gibt die Garantie, dass das nicht auseinanderfliegt. Dass wir offen reden können, ohne dass da gleich die Lehre verändert wird oder die Kirche auseinanderbricht. Also, sein Amt nimmt er sehr wohl ernst. Er sagt: Ich bin da, und deswegen können wir auch offen reden, weil mein Amt - nicht er als Person - sicherstellt, dass da nichts schiefgeht.

Das ist sehr, sehr wichtig, dass der Papst klarstellt, worin seine Rolle da besteht, um die Offenheit zu gewährleisten.“

„Wir wissen jetzt, wo die Stärken und Schwächen sind“

Wie ist es zu bewerten, dass heikle Punkte im Schlussdokument (homosexuelle Paare, wiederverheiratete Geschiedene) in der Synodenaula keine qualifizierte Mehrheit bekommen haben? Schwächt das jetzt den einjährigen Prozess des Nachdenkens bis zur nächsten Synode von Oktober 2015?

„Papst Franziskus hat sehr klar deutlichgemacht: Er will, dass die Themen weiter besprochen werden. Er hat auch den Prozess öffentlich gemacht, indem - wie üblich - der Zwischenbericht veröffentlicht wurde und indem der Schlussbericht sofort veröffentlicht wurde, mit diesen drei Abschnitten, die zwar eine absolute, aber keine qualifizierte Mehrheit bekommen haben. Warum das so ist, weiß ich nicht so genau; ich habe verschiedenste Begründungen von einzelnen Synodenteilnehmern gehört, weswegen sie Schwierigkeiten mit einzelnen Abschnitten hatten. Da jetzt etwas ,hineinzugeheimnissen‘ oder Vermutungen über die Motivationen anzustellen, finde ich sehr schwierig. Ich denke aber schon, dass der Prozess innerhalb der Synode jetzt nicht abgeschlossen ist, sondern dass die Debatten, die geführt wurden, und auch die Argumente, die ausgetauscht wurden, weitergeführt werden müssen. Deswegen hat der Papst entschieden, diese drei Abschnitte auch zu veröffentlichen. Das schwächt den Prozess nicht! Es macht nur klar und deutlich, wo wir stehen.

Ich habe direkt nach der Pressekonferenz vom Samstag mit einem Vertreter von ‚Wir sind Kirche’ gesprochen, und der sagte, dass er sehr zufrieden sei mit dem Dokument, weil es die Realität widerspiegle! Alles andere sei ja nicht wahr - d a s ist die Realität unserer Kirche, und es sei ein wunderbarer Ausgangspunkt, weil wir wissen, wo es herkommt, weil wir wissen, wo die großen Stärken sind (es sind ja einige Abschnitte fast komplett ohne Gegenstimme durchgewunken worden); es gibt aber auch Dinge, die Diskussionsbedarf haben, und die sind jetzt klar und deutlich angesagt. Deswegen, würde ich sagen, ist der Prozess überhaupt nicht geschwächt - ganz im Gegenteil, er ist gestärkt!“

(rv 24.10.2014 sk)





Dieser Text stammt von der Webseite http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/26/nach_der_synode:_%E2%80%9Eangstfreiheit_muss_gewahrt_bleiben%E2%80%9C/ted-832738 (http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/26/nach_der_synode:_%E2%80%9Eangstfreiheit_muss_gewahrt_bleiben%E2%80%9C/ted-832738)
des Internetauftritts von Radio Vatikan
 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: DerFranke am 27. Oktober 2014, 09:09:52
Es wird einem fast schlecht das alles zu lesen auch in den Medien treten dann oftmals  vertreter irgendwelcher "katholischen" Organisationen auf z.b Katholische Landjugend , Wir sind Kirche usw.

Da kommen dann so Phrasen zum Ausbruch wie  "sich der Lebensrealität stellen"  gemeint ist damit die  Gutheißung von  außerehelichem Geschlechtsverkehr  , Verhütung , Widerheirat usw.

Sich der Lebensrealität stellen würde demnach eher bedeuten , als  treuer katholischer Christ muß man dem Glaubensabfall , Neuheidentum und der Amoral unser Gesellschafft offen ins Auge sehen. Es besteht kaum noch interesse bzw. der sinn für die notwendigkeit sicher der Glaubenslehre unterzuordnen.

Anstatt wie es von Papst Benedikt und seinen Vorgängern betont wurde , dem Erhalt und der Stärkung der christlichen Familie als Keimzelle zu dienen , wird hier durch die Hintertür versucht  Gottes Gebote zu relativieren.  Jesus Christus ist hier im neuen Testament  sehr eindeutig , was das Thema Ehe und Ehebruch angeht.  Auch bei anderen Sittenlosigkeiten unterrichtet uns die Bibel oftmals sehr genau.

Hier ist vielmehr  Buße , Umkehr oder bei fremdverschulden das tragen des Opfers verlangt. Aber mit Jesus ist dies nicht unmöglich denn er legt uns kein Kreuz auf das wir nicht tragen können im Gegenteil durch Gebet wird er uns die Last sogar erleichten und mit uns gemeinsam dieses Kreuz tragen.  Das setzt aber auch unseren guten Willen voraus sich an die  UNVERÄNDERLICHE  Lehre der Kirche zu halten.

Franziskus hat sich wenig zu Wort gemeldet , er möchte sich wohl die Hände nicht schmutzig machen um eine eindeutige Aussage zu treffen.

Daher will ich diesen Beitrag mit einem Zitat von Papst Bendikt XVI  zu diesem Thema schließen

"Selbst wenn ich die Gebote Gottes ändern wollte , so könnte ich es nicht"
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 28. Oktober 2014, 08:24:55
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Bischofssynode: „Wie soll man das verlangen?“



Der Präsident des Päpstlichen Rates für Gesetzestexte, Kardinal Francesco Coccopalmerio, hätte sich unlängst auf der Bischofssynode „eigentlich mehr erwartet von seiten derer, die vor allem die Lehre bekräftigen wollten“. Das sagte er am Donnerstag in einem Gespräch mit einer römischen Internetseite. Coccopalmerio geht auf zwei strittige Punkte im Abschlussdokument der Außerordentlichen Synodenversammlung ein. Wenn sich ein homosexuelles Paar „wirklich liebt“ und „bedürftigen Menschen hilft“, dann „bleibt die Beziehung“ aus seiner Sicht „unerlaubt“, weist aber durchaus „positive Elemente“ auf. Es gebe auch Fälle von Geschiedenen, die wieder heiraten und „deren Bund stabil ist“, wo zum Beispiel die neue Frau dem Mann, „der von seiner (ersten) Frau verlassen wurde“, hilft, die Kinder zu erziehen. Der Kardinal wörtlich: „Wenn diese Frau – die in einer illegitimen Situation lebt – mich bei der Beerdigung ihres Vaters, oder am Tag der Firmung von einem ihrer Kinder, um die Kommunion bittet, wie soll ich denn dann als Bedingung für die Kommunion von ihr verlangen, dass sie vorher ihren Mann und die drei Kinder verlässt?“

(apic 24.10.2014 sk)





Dieser Text stammt von der Webseite http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/24/bischofssynode:_%E2%80%9Ewie_soll_man_das_verlangen%E2%80%9C/ted-832704 (http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/24/bischofssynode:_%E2%80%9Ewie_soll_man_das_verlangen%E2%80%9C/ted-832704)
des Internetauftritts von Radio Vatikan
 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 29. Oktober 2014, 08:19:49
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Bischofssynode 2015: kath.net startet Gebetswelle


Die Stunde der Beter ist gekommen: kath.net startet große Gebetsaktion für die Bischofssynode 2015. Im November startet eine Aktion zur Synode 2015, an der sich Gläubige massiv beteiligen können.
 


Rom (kath.net)
 Die Stunde der Beter ist gekommen! Die katholische Internetzeitung kath.net startet am heutigen Festtag des Hl. Johannes Paul II. eine Gebetswelle für die Bischofssynode 2015 in Rom. Die außerordentliche Bischofssynode 2014 hat gezeigt, dass linke und liberale Kirchenkräfte subtile und/oder offene Angriffe auf das Sakrament der Ehe gestartet haben, dabei wurden sie durchaus von Teilen der Presse unterstützt. Wir laden daher alle Leser ein, ab sofort täglich ein Gesätzchen Rosenkranz für die Bischofssynode 2015 zu beten. Außerdem laden wir alle Leser ein, das wichtige Schreiben "Familiaris Consortio" des Heiligen Johannes Paul II. in diesem Jahr zu studieren.
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 30. Oktober 2014, 08:16:47
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Im Blickpunkt: Und viele Fragen offen


Von Markus Reder

 

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Markus Reder.
Foto: DT





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Nach der Synode ist vor der Synode. Das zeigen die zahlreichen Wortmeldungen dieser Woche und es stimmt ja auch. Auf die in vielerlei Hinsicht außerordentliche Synode zu Ehe und Familie folgt 2015 die ordentliche Bischofssynode zum gleichen Thema. Da die Synode in Rom lediglich mit einem Arbeitspapier endete („Die Tagespost“ dokumentierte es in dieser Ausgabe auf den Seiten 11–14 in vollem Wortlaut) sind bis auf Weiteres viele Fragen offen. Kein Wunder, wenn jetzt Durcheinander und Verunsicherung groß sind und kirchliche Pressure-Groups maximale Aktivität entfalten. Zumindest so viel hat sich einstweilen gezeigt, in den sogenannten strittigen Fragen hat es auf weltkirchlicher Ebene keine Zweidrittel-Mehrheiten gegeben. Von einem eindeutigen Votum der Synode kann demnach keine Rede sein. Was aber heißt das nun für den nachsynodalen Prozess? Und wie muss man sich den überhaupt vorstellen?
 
Papst Franziskus hat in seiner Schlussansprache zur Synode von dem nun bevorstehenden Jahr als einem Jahr der „geistlichen Entscheidungsfindung“ gesprochen. Tatsächlich wird es wohl eine entscheidende Frage sein, ob die glaubensmüde Kirche in Europa wirklich die Kraft zu einem geistlichen Weg aufbringt oder eben nicht. Welches Gewicht haben theologische Vertiefung, geistliche Durchdringung, Gebet, das Maßnehmen an Gottes Wort und an der Lehre der Kirche? Oder droht am Ende die sich bereits vielfach abzeichnende Politisierung kirchlichen Handelns, ein Wandel durch Anpassung an die säkulare Mehrheitsmeinung? Wer nach der Synode die Zeitungen aufschlug, konnte sich dieser Sorge nicht entziehen. Ziel der Synode war es, Ehe und Familie zu stärken. Wer wollte bestreiten, dass dies bitter nötig ist, angesichts der zahlreichen Herausforderungen und Anfeindungen, die heute in besonderer Weise auf jenen Ehen und Familien lasten, die sich um ein Leben in und mit der Kirche mühen. Unmittelbar nach der Synode konnten diese Familien den Medien dann entnehmen, dass sich katholische Laienverbände nun für die Segnung homosexueller Paare einsetzen. Das war nicht nur medial verengter Synodenwahrnehmung geschuldet, sondern auch eine Folge der Stichwortgebung durch kirchliche Würdenträger. Wenn darin die Stärkung der Familie bestehen soll, dann gute Nacht.
 
Selbstverständlich ist es wichtig, dass sich die Kirche Minderheiten annimmt und sich dafür stark macht, dass niemand diskriminiert wird. Nur: Wenn das so weitergeht, werden sich katholische Ehepaare bald fragen, ob sie noch mehr zur Minderheit werden müssen, um mit ihren Sorgen und Nöten ausreichend wahr- und ernstgenommen zu werden. Wie es sich anfühlt, im Stich gelassen zu werden, können sie schon mal bei denen erfragen, die als Geschiedene nicht wieder geheiratet haben, weil ihnen die Ehe heilig ist. Diese Minderheit ist bereits weitgehend unter die kirchliche Wahrnehmungsschwelle geraten.

 
 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 31. Oktober 2014, 08:18:23
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Nach der Synode ist vor der Synode (28.10.2014)

Posted on 28. Oktober 2014 by dhuelsmann


Warum die Synode von den Medien nicht verstanden wurde und ein Erfolg war
 
Die außerordentliche Bischofssynode ist am vergangenen Sonntag zu Ende gegangen. Die Kritiken über die Versammlung fallen weitestgehend negativ aus. Man konnte in der Presse und im Internet Überschriften lesen, wie „Versammlung der Verhinderer“, „Bischöfen fehlt der Mut zu Reformen“ und „Franziskus scheitert an Sex-Synode“. In diesen Schlagzeilen spiegelt sich wieder, was viele Menschen von der Sonder-Synode denken: Sie hat ihr Ziel verfehlt.
 
Die Erwartungen waren hoch
 
Im Vorfeld des Oberhirten-Treffens waren bei vielen Katholiken die Hoffnungen auf die Klärung strittiger Fragen laut geworden. Besonders beim Thema Wiederverheiratet-Geschiedene waren die Erwartungen sehr hoch gewesen, dass im Vatikan Erleichterungen für den Kommunion-Empfang beschlossen würden. Mehrere Bischöfe, wie Stefan Oster aus Passau und Rudolf Vorderholzer aus Regensburg, hatten fast gebetsmühlenartig wiederholt, dass von der Synode keine bedeutenden Veränderungen zu erwarten seien. Sie hatten davor gewarnt, sich zu viel von dem Treffen zu erhoffen. Eine Enttäuschung sei vorprogrammiert, so jene Bischöfe.
 
Drängende Fragen
 
Dass die Desillusionierung, die sich in den Medien widerspiegelt, so groß ist, hängt damit zusammen, dass die Inhalte der Synode zu Ehe und Familie als besonders bedrückend und drängend empfunden werden. Eine große Zahl von Katholiken wünscht sich Veränderungen im Bereich der Sexualmoral der Kirche. Vorehelicher Geschlechtsverkehr, Jahre des Zusammenlebens vor dem Ja-Wort und künstliche Empfängnisverhütung sind für viele Gläubige absolut normal und akzeptabel. Doch die kirchliche Lehre steht diesem Verhalten entgegen. Neben diesen „Klassikern“ der heißen Eisen kamen in Deutschland auch große Hoffnungen auf eine Zulassung zur Kommunion der Eheleute, die sich nach einer kirchlichen Eheschließung getrennt hatten und mit einem neuen (Ehe-)Partner zusammenleben, auf. Diese drängenden Fragen brodeln nicht nur im Kirchenvolk, sondern auch bei vielen Bischöfen. Der Osnabrücker Oberhirte Franz-Josef Bode kann stellvertretend für alle anderen genannt werden. Selbst in der Deutschen Bischofskonferenz scheinen diese Themen zu Diskussionen und Wünschen auf Veränderungen in der Lehre der Kirche zu führen.
 
Synode beschäftigte die Medien
 
Bei diesem Spannungsfeld, in dem die Synode stand, ist es nicht verwunderlich, dass sich auch die nicht kirchlichen Medien für das Bischofstreffen interessierten. Die Themen „Kirchen“ und „Sexualität“ allein reichen in der Regel schon aus, um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Gepaart mit den Inhalten der Synode schien ein sehr großes Interesse sicher. Durch die, auf die Auseinandersetzung gerichtete Berichterstattung vor, während und nach der Sonder-Versammlung beflügelten die Medien die Erwartungen an die Synode. Was würde sich ändern? Wie rasch? Oder würde die Kirche in einer Moral und Auffassung von Familie verharren, die altertümlich sei? Diese und weitere waren die plakativen Fragen der Journalisten zur Synode. Es kann nicht überraschen, dass aufgrund dieses nahezu elektrisch aufgeladenen Themenspektrums Skandale zum Vorschein kamen, die medial verursacht waren. So zum Beispiel das falsch wiedergegebene Zitat Kardinal Kaspers, dass man mit afrikanischen Bischöfen nicht über Reformen der kirchlichen Lehre reden könne. Es ist nur folgerichtig bei den gesteigerten Erwartungen, dass viele Medien den Ausgang der Bischofssynode als negativ beurteilen. Da keine Aufsehen erregenden Beschlüsse gefasst wurden und sich anscheinend nichts geändert hat, kann die Synode schließlich nur unzureichend verlaufen sein.
 
Synode wurde nicht verstanden
 
Die schlechten Beurteilungen der Versammlung rühren jedoch auch daher, dass sie schlichtweg schlecht verstanden wurde. Den meisten Medienschaffenden war und ist nicht bewusst, dass es sich bei dem Bischofstreffen in diesem Oktober um die Auftaktveranstaltung zu einem Jahr des intensiven Bemühens um die Themen der Ehe und Familie gehandelt hat. Die im Vorfeld verschickten und beantworteten Fragebögen waren ein Vorspiel zu jenem Beginn, den die diesjährige Synode gemacht hat. Mit den Erfahrungen des Austausches und der Beratung im Herzen und dem Abschlussdokument in den Aktenkoffern fahren die Teilnehmer in ihre Heimatländer zurück. Dort sollen sie sich gemeinsam mit ihrer jeweiligen Ortskirche Gedanken zu Ehe und Familie machen und diese zur kommenden ordentlichen Bischofssynode im Herbst des nächsten Jahres mitbringen. Was viele Journalisten nicht wussten war also, dass es gar nicht darauf ankam, bedeutende Veränderungen in diesem Jahr zu beschließen. Zu dem Missverständnis haben vor allem auch jene Bischöfe beigetragen, die gegen den Zwischenbericht von Kardinal Erdö Stellung bezogen. Es ist schwer verständlich, wie Bischöfe gegen eine Zustandsbeschreibung ihre Stimme erheben.
 
Ergebnisse der Synode sind positiv
 
Wenn man auf die außerordentliche Synode schaut, kann festgestellt werden, dass sie von den Teilnehmern als gewinnbringend und fruchtbar aufgefasst wurde. Der Ablauf der Synode hatte sich zum Positiven verändert. Sie war nach Berichten der Anwesenden dynamischer und zeitgemäßer als vorige. Die Themen wurden offen und kollegial diskutiert. Auch strittige Themen, wie die Wertschätzung von Homosexualität und ein möglicher Kommunionempfang für wiederverheiratete Geschiedene hatten es immerhin in den Zwischenbericht von Kardinal Erdö geschafft. Dass diese Inhalte nicht mehr im Anschlussdokument auftauchten ist nicht einer fehlenden einfachen Mehrheit geschuldet, sondern vielmehr, dass sie keine erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit bekommen hatten. Es zeigte sich, dass auch für Reformen Mehrheiten zu finden sind. Zudem lobten zahlreiche Synodenväter die Rolle, die sich Papst Franziskus als zuhörender Pontifex zugedacht hatte. Er zeigte den eindrücklichen Willen, vor der Beurteilung der Situation genau hinzuschauen, sich von der Synode in der Tat beraten zu lassen. Darin liegt das eigentlich revolutionäre der Synode, dass der Papst der Kirche verordnet, vor dem Urteilen sorgfältig zu beobachten und hinzuhören.
 
Es kommt auf die Zukunft an
 
Durch die Synode wurde ein Stimmungsbild abgegeben. Dieses ist nicht in Stein gemeißelt. Ob und welche Veränderungen oder Reformen das Synodengeschehen mit sich bringt, wird sich im kommenden Jahr zeigen. Die Zeit der Beratungen und des Ringens um einen guten Umgang mit den drängenden Fragen bleiben. Die Fragen mögen drängen, doch sie benötigen eine kluge, durchdachte Antwort. Der Prozess zu dieser Antwort ist durch die Synode von Papst Franziskus angestoßen worden. Letztlich liegt die Entscheidung zum Begehen neuer Wege bei ihm. Aber er wünscht sich ein Mitgehen aller Gläubigen auf diesem Weg. Die Beratungen in Deutschland und der Welt können ein gutes Angehen auf diesen Weg voranbringen. Darauf kommt es nun und in Zukunft an. Es lässt sich festhalten, dass nach der Synode vor der Synode ist. Die Medien sollten sich das zu Herzen nehmen.
 
Roland Müller
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 01. November 2014, 12:05:25
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Kardinal Walter Kasper: "Wir müssen dafür sorgen, dass Homosexuelle ihren Platz haben"


Kirchenkampf: Kardinal Walter Kasper plädierte nach der Familiensynode im Vatikan für wiederverheiratete Geschiedene und gegen die Diskriminierung von Homosexuellen. Interview: Evelyn Finger
21. Oktober 2014
ZEIT ONLINE: Herr Kasper, Sie haben dramatische Tage hinter sich. Sie wurden gefeiert als Anwalt der Wahrheit und geschmäht als Agent des Bösen. Was war für Sie das schönste Erlebnis dieser Synode?
Kardinal Walter Kasper: Die Freiheit der Rede. Denn das ist in Rom relativ neu und hat mich an das Konzil erinnert.
ZEIT ONLINE: Sie meinen das Zweite Vatikanum, das große Reformkonzil in den sechziger Jahren.
Kasper: Ja. Jeder durfte damals offen sagen, was er denkt. Wir waren lebendig. So auch jetzt. Außerdem habe ich mich über den neuen Realismus gefreut. Die Bischöfe aus aller Welt haben ehrlich geschildert, wie die Situation der Kirche ist, egal ob gut oder schlecht.
ZEIT ONLINE: Wie haben Sie die Angriffe auf ihre eigene Position ausgehalten? Ein Kollege warf Ihnen vor, Sie würden das Gift des Bösen verbreiten.
Kasper: (lacht) Aber hinterher haben wir uns doch die Hand geschüttelt. Natürlich gab es unterschiedliche Positionen, aber insgesamt ging es sehr brüderlich zu. Das hat mir gefallen und gutgetan.
ZEIT ONLINE: Nun ist ja die Realität, um die es ging, für Rom durchaus unerfreulich. Das Kirchenvolk hält sich oft nicht mehr an die Glaubenslehre. Diejenigen Kardinäle und Bischöfe, die Verständnis für die einfachen Katholiken zeigten, so wie Sie, ernteten auch Buhrufe.
Kasper: Wirklich? Ich habe keine Buhrufe gehört. Aber wenn es Schwierigkeiten gibt, muss man sich halt zusammenraufen. Damit sind wir noch nicht am Ende. Wir haben nach dieser Synode noch ein ganzes Jahr Zeit bis zur nächsten Zusammenkunft.
ZEIT ONLINE: Am Ende hat die Synode sich bei zwei Themen nicht geeinigt: Wie willkommen sind die Homosexuellen in der Kirche? Und dürfen Geschiedene, die neu verheiratet sind, zum Abendmahl? Für Letzteres hatten Sie selbst plädiert. Sind Sie enttäuscht?
Kasper: Ich hätte mir auch ein paar Stimmen mehr gewünscht. Aber wir haben in nur drei von 62 Punkten nicht die Zweidrittelmehrheit bekommen. Auch für die strittigen Punkte gab es eine starke relative Mehrheit. Das war also keine Katastrophe. Ich bin zuversichtlich, nächstes Jahr weiterzukommen.
ZEIT ONLINE: Anfang dieses Jahres hatten Sie im Auftrag des Papstes eine wegweisende Rede über Ehe und Familie gehalten. Da gab es noch heftigen Widerstand der Kurie. Man wollte verhindern, dass Ihr Text erscheint. Und jetzt?
Kasper: Wurde das Problem diskutiert. Immerhin! Wenn die kirchliche Verkündigung an der Basis nicht mehr gelebt wird – das ist schlimm. Die Synode wollte bewirken, dass die einfachen Katholiken sich wieder für das interessieren, was in Rom gesagt wird. Es erinnert mich an die alte Kirche, wo die Leute anlässlich der Konzilien auf den Marktplätzen stritten. Das ist schon mal ein Riesenfortschritt.
ZEIT ONLINE: Das wichtigste Streitthema jetzt war in Ihrer ursprünglichen Familienrede vom Februar nur ein Appendix. Worum geht es Ihnen wirklich?
Kasper: In dem letzten Teil meiner Rede ging es um die wiederverheirateten Geschiedenen, ich habe nach einer Lösung gefragt, wie sie zum Abendmahl zugelassen werden können.
ZEIT ONLINE: Was in der Praxis sowieso dauernd geschieht.
Kasper: Ich wollte einen theologischen Weg finden, um sie nicht von vornherein von den Sakramenten auszuschließen. Das wurde kontrovers diskutiert. Ich war darüber nicht ganz glücklich, es schien mir nur ein Thema von vielen. Aber dann hat es sich als Schlüsselproblem erwiesen.
ZEIT ONLINE: Wie verlief die Synode?
Kasper: Neu war, dass es nicht nur eine Synode sein sollte, sondern ein synodaler Prozess. Wir sortieren jetzt die Probleme, diskutieren sie in Rom, dann wieder auf der ortskirchlichen Ebene, in den Bischofskonferenzen, den Diözesen, Pfarreien. Und erst dann fällen wir Entscheidungen. Der Papst hat diesmal fast nur zugehört, aber am Ende eine befreiende Rede gehalten
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 02. November 2014, 11:45:19
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Relatio Sinodi

Veröffentlicht am 31. Oktober 2014



Zum Abschluss der Versammlung der Bischofssynode lag ein Text zur Abstimmung vor, der von Papst Franziskus sofort danach zur Veröffentlichung frei gegeben wurde; allerdings nur auf Italienisch. auch die Abstimmung war über diesen Text erfolgt, Übersetzungen gab es keine.
 
Ich bin sicher, dass es bald eine deutsche geben wird, bis dahin biete ich hier aber schon einmal die englischsprachige Version an. Im Anschluss daran füge ich auch die Abstimmungsergebnisse an, auch das wollte Papst Franziskus veröffentlicht sehen.
 
Dieses D0kument ist nun das Vorbereitungsdokument für den nächsten Schritt des synodalen Prozesses, der in einer zweiten Versammlung der Bischofssynode im Oktober münden wird.
 
P.S. Beim Einstellen heute gegen 16 Uhr hat WortPress die Formatierung der Zahlen verändert. Das musste ich gerade noch ändern, ich bitte um Nachsicht.
 
 
 
Table of contents
 
Introduction
 
Part I
 Listening: The Context and the Challenges of the Family
 The Socio-Cultural Context
 The Importance of Affectivity in Life
 Pastoral Challenges
 
Part II
 Looking at Christ: The Gospel of the Family
 Looking at Jesus and Divine Pedagogy in the History of Salvation
 The Family in the God’s Salvific Plan
 The Family in the Church’s Documents
 Indissolubility of Matrimony and the Joy of Sharing Life Together
 The Truth and Beauty of the Family and Mercy Towards Broken and Fragile Families
 
Part III
 Facing the Situation: Pastoral Perspectives
 Proclaiming the Gospel of the Family Today in Various Contexts
 Guiding Engaged Couples in Their Preparation for Marriage
 Accompanying Married Couples in the Initial Years of Marriage
 Pastoral Care for Couples Civilly Married or Living Together
 Caring for Broken Families (Separated, Divorced and Not Remarried, Divorced and Remarried, Single-Parent Families)
 Pastoral Attention towards Persons with Homosexual Tendencies
 The Transmission of Life and the Challenges of the Declining Birthrate
 Upbringing and the Role of the Family in Evangelization
 
Conclusion
 
 
 
Introduction
 
1. The Synod of Bishops, gathered around the Holy Father, turned its thoughts to all the families of the world, each with its joys, difficulties and hopes. In a special way, the Assembly felt a duty to give thanks to the Lord for the generosity and faithfulness of so many Christian families in responding to their vocation and mission, which they fulfill with joy and faith, even when living as a family requires facing obstacles, misunderstandings and suffering. The entire Church and this Synod express to these families our appreciation, gratitude and encouragement. During the prayer vigil held in St Peter’s Square on 4 October 2014 in preparation for the Synod on the family, Pope Francis evoked, in a simple yet concrete way, the centrality [of the experience] of the family in everyone’s lives: “Evening falls on our assembly. It is the hour at which one willingly returns home to meet at the same table, in the depth of affection, of the good that has been done and received, of the encounters which warm the heart and make it grow, good wine which hastens the unending feast in the days of man. It is also the weightiest hour for one who finds himself face to face with his own loneliness, in the bitter twilight of shattered dreams and broken plans; how many people trudge through the day in the blind alley of resignation, of abandonment, even resentment: in how many homes the wine of joy has been less plentiful, and therefore, also the zest — the very wisdom — for life. Let us make our prayer heard for one another this evening, a prayer for all.”
 
2. Within the family are joys and trials, deep love and relationships which, at times, can be wounded. The family is truly the “school of humanity” (Gaudium et Spes, 52), which is much needed today. Despite the many signs of crisis in the family institution in various areas of the “global village”, the desire to marry and form a family remains vibrant, especially among young people, and serves as the basis of the Church’s need to proclaim untiringly and with profound conviction the “Gospel of the Family”, entrusted to her together with the revelation of God’s love in Jesus Christ and ceaselessly taught by the Fathers, the masters of spirituality and the Church’s Magisterium. The family is uniquely important to the Church and in these times, when all believers are invited to think of others rather than themselves, the family needs to be rediscovered as the essential agent in the work of evangelization.
 
3. At the Extraordinary General Assembly of October, 2014, the Bishop of Rome called upon the Synod of Bishops to reflect upon the critical and invaluable reality of the family, a reflection which will then be pursued in greater depth at its Ordinary General Assembly scheduled to take place in October, 2015, as well as during the full year between the two synodal events. “The convenire in unum around the Bishop of Rome is already an event of grace, in which episcopal collegiality is made manifest in a path of spiritual and pastoral discernment.” These were the words used by Pope Francis in describing the synodal experience and indicating the task at hand: to read both the signs of God and human history, in a twofold yet unique faithfulness which this reading involves.
 
4. With these words in mind, we have gathered together the results of our reflections and our discussions in the following three parts: listening, looking at the situation of the family today in all its complexities, both lights and shadows; looking, our gaze is fixed on Christ to re-evaluate, with renewed freshness and enthusiasm, what revelation, transmitted in the Church’s faith, tells us about the beauty and dignity of the family; and facing the situation, with an eye on the Lord Jesus, to discern how the Church and society can renew their commitment to the family.
 


PART I
 
Listening: the context and challenges of the family
 
 
 
The Socio-Cultural Context
 
5. Faithful to Christ’s teaching, we look to the reality of the family today in all its complexity, with both its lights and shadows. We turn our thoughts to parents, grandparents, brothers and sisters, close and distant relatives and the bonds between two families forged by marriage. Anthropological and cultural changes in our times influence all aspects of life and require an analytic and diversified approach. The positive aspects are first to be highlighted, namely, a greater freedom of expression and a better recognition of the rights of women and children, at least in some parts of the world. On the other hand, equal consideration needs to be given to the growing danger represented by a troubling individualism which deforms family bonds and ends up considering each component of the family as an isolated unit, leading, in some cases, to the idea that a person is formed according to one’s own desires, which are considered absolute. Added to this is the crisis of faith, witnessed among a great many Catholics, which oftentimes underlies the crisis in marriage and the family.
 
6. One of the poorest aspects of contemporary culture is loneliness, arising from the absence of God in a person’s life and the fragility of relationships. There is also a general feeling of powerlessness in the face of socio-cultural realities which oftentimes end in crushing families. Such is the case in increasing instances of poverty and unemployment in the workplace, which at times is a real nightmare or in overwhelming financial difficulties, which discourage the young from marrying. Families often feel abandoned by the disinterest and lack of attention by institutions. The negative impact on the organization of society is clear, as seen in the demographic crisis, in the difficulty of raising children, in a hesitancy to welcome new life and in considering the presence of older persons as a burden. All these can affect a person’s emotional balance, which can sometimes lead to violence. The State has the responsibility to pass laws and create work to ensure the future of young people and help them realize their plan of forming a family.
 
7. Some cultural and religious contexts pose particular challenges. In some places, polygamy is still being practiced and in places with long traditions, the custom of “marriage in stages”. In other places, “arranged marriages” is an enduring practice. In countries where Catholicism is the minority, many mixed and interreligious marriages take place, all with their inherent difficulties in terms of jurisprudence, Baptism, the upbringing of children and the mutual respect for each other’s religious freedom, not to mention the danger of relativism or indifference. At the same time, such marriages can exhibit great potential in favouring the spirit of ecumenism and interreligious dialogue in a harmonious living of diverse religions in the same place. Even outside Western societies, many places are witnessing an overall increase in the practice of cohabitation before marriage or simply cohabitating with no intention of a legally binding relationship.
 
8. Many children are born outside marriage, in great numbers in some countries, many of whom subsequently grow up with just one of their parents or in a blended or reconstituted family. Divorces are increasing, many times taking place solely because of economic reasons. Oftentimes, children are a source of contention between parents and become the real victims of family break-ups. Fathers who are often absent from their families, not simply for economic reasons, need to assume more clearly their responsibility for children and the family. The dignity of women still needs to be defended and promoted. In fact, in many places today, simply being a woman is a source of discrimination and the gift of motherhood is often penalized, rather than esteemed. Not to be overlooked is the increasing violence against women, where they become victims, unfortunately, often within families and as a result of the serious and widespread practice genital mutilation in some cultures. The sexual exploitation of children is still another scandalous and perverse reality in present-day society. Societies characterized by violence due to war, terrorism or the presence of organized crime are witnessing the deterioration of the family, above all in big cities, where, in their peripheral areas, the so-called phenomenon of “street-children” is on the rise. Furthermore, migration is another sign of the times to be faced and understood in terms of its onerous consequences to family life.
 
 
 
The Importance of Affectivity in Life
 
9. Faced with the afore-mentioned social situation, people in many parts of the world are feeling a great need to take care of themselves, to know themselves better, to live in greater harmony with their feelings and sentiments and to seek to live their affectivity in the best manner possible. These proper aspirations can lead to a desire to put greater effort into building relationships of self-giving and creative reciprocity, which are empowering and supportive like those within a family. In this case, however, individualism and living only for one’s self is a real danger. The challenge for the Church is to assist couples in the maturation and development of their affectivity through fostering dialogue, virtue and trust in the merciful love of God. The full commitment required in marriage can be a strong antidote to the temptation of a selfish individualism.
 
10. Cultural tendencies in today’s world seem to set no limits on a person’s affectivity in which every aspect needs to be explored, even those which are highly complex. Indeed, nowadays a person’s affectivity is very fragile; a narcissistic, unstable or changeable affectivity does not always allow a person to grow to maturity. Particularly worrisome is the spread of pornography and the commercialization of the body, fostered also by a misuse of the internet and reprehensible situations where people are forced into prostitution. In this context, couples are often uncertain, hesitant and struggling to find ways to grow. Many tend to remain in the early stages of their affective and sexual life. A crisis in a couple’s relationship destabilizes the family and may lead, through separation and divorce, to serious consequences for adults, children and society as a whole, weakening its individual and social bonds. The decline in population, due to a mentality against having children and promoted by the world politics of reproductive health, creates not only a situation in which the relationship between generations is no longer ensured but also the danger that, over time, this decline will lead to economic impoverishment and a loss of hope in the future.
 
Pastoral Challenges
 
11. In this regard, the Church is conscious of the need to offer a particularly meaningful word of hope, which must be done based on the conviction that the human person comes from God, and that, consequently, any reconsideration of the great question on the meaning of human existence can be responsive to humanity’s most profound expectations. The great values of marriage and the Christian family correspond to the search that characterizes human existence, even in these times of individualism and hedonism. People need to be accepted in the concrete circumstances of life. We need to know how to support them in their searching and to encourage them in their hunger for God and their wish to feel fully part of the Church, also including those who have experienced failure or find themselves in a variety of situations. The Christian message always contains in itself the reality and the dynamic of mercy and truth which meet in Christ.
 
 
 
 
 
PART II
 
Looking at Christ: the Gospel of the Family
 
 
 
Looking at Jesus and the Divine Pedagogy in the History of Salvation
 
12. In order to “walk among contemporary challenges, the decisive condition is to maintain a fixed gaze on Jesus Christ, to pause in contemplation and in adoration of his Face. … Indeed, every time we return to the source of the Christian experience, new paths and undreamed of possibilities open up” (Pope Francis, Discourse, 4 October 2014). Jesus looked upon the women and the men he met with love and tenderness, accompanying their steps with patience and mercy, in proclaiming the demands of the Kingdom of God.
 
13. Since the order of creation is determined by its orientation towards Christ, a distinction needs to be made without separating the various levels through which God communicates to humanity the grace of the covenant. By reason of the divine pedagogy, according to which the order of creation develops through successive stages to the moment of redemption, we need to understand the newness of the Sacrament of Marriage in continuity with natural marriage in its origin, that is, the manner of God’s saving action in both creation and the Christian life. In creation, because all things were made through Christ and for him (cf. Col 1:16), Christians “gladly and reverently lay bare the seeds of the Word which lie hidden among their fellows; they ought to follow attentively the profound changes which are taking place among peoples” (Ad Gentes, 11). In the Christian life, the reception of Baptism brings the believer into the Church through the domestic church, namely, the family; thus beginning “a dynamic process [which] develops, one which advances gradually with the progressive integration of the gifts of God” (Familiaris Consortio, 9), in an ongoing conversion to a love which saves us from sin and gives us fullness of life.
 
14. Jesus himself, referring to the original plan of the human couple, reaffirms the indissoluble union between a man and a woman and says to the Pharisees that “for your hardness of heart Moses allowed you to divorce your wives, but from the beginning it was not so”(Mt 19: 8). The indissolubility of marriage (“what therefore God has joined together, let no man put asunder” Mt 19:6), is not to be understood as a “yoke” imposed on persons but as a “gift” to a husband and wife united in marriage. In this way, Jesus shows how God’s humbling act of coming to earth might always accompany the human journey and might heal and transform a hardened heart with his grace, orientating it towards its benefit, by way of the cross. The Gospels make clear that Jesus’ example is paradigmatic for the Church. In fact, Jesus was born in a family; he began to work his signs at the wedding of Cana; and announced the meaning of marriage as the fullness of revelation which restores the original divine plan (Mt 19:3). At the same time, however, he put what he taught into practice and manifested the true meaning of mercy, clearly illustrated in his meeting with the Samaritan woman (Jn 4:1-30) and with the adulteress (Jn 8:1-11). By looking at the sinner with love, Jesus leads the person to repentance and conversion (“Go and sin no more”), which is the basis for forgiveness.
 
 
 
The Family in God’s Salvific Plan
 
15. The words of eternal life, which Jesus gave to his disciples, included the teaching on marriage and the family. Jesus’ teaching allows us to distinguish three basic stages in God’s plan for marriage and the family. In the beginning, there is the original family, when God the Creator instituted the first marriage between Adam and Eve as the solid foundation of the family. God not only created human beings male and female (Gen 1:27), but he also blessed them so they might be fruitful and multiply (Gen 1:28). For this reason, “a man leaves his father and his mother and cleaves to his wife and the two become one flesh” (Gen 2:24). This union was corrupted by sin and became the historical form of marriage among the People of God, for which Moses granted the possibility of issuing a bill of divorce (cf. Dt 24: 1ff.). This was the principal practice in the time of Jesus. With Christ’s coming and his reconciling a fallen world through his redemption, the period begun by Moses ended.
 
16. Jesus, who reconciled all things in himself, restored marriage and the family to their original form (Mk 10:1‑12). Marriage and the family have been redeemed by Christ (Eph 5:21-32), restored in the image of the Holy Trinity, the mystery from which every true love flows. The spousal covenant, originating in creation and revealed in the history of salvation, receives its full meaning in Christ and his Church. Through his Church, Christ bestows on marriage and the family the grace necessary to witness to the love of God and to live the life of communion. The Gospel of the Family spans the history of the world from the creation of man in the image and likeness of God (cf. Gn 1: 26‑27) until it reaches, at the end of time, its fulfilment in the mystery of the Christ’s Covenant with the wedding of Lamb (cf. Rev 19: 9) (cf. John Paul II, Catechesis on Human Love).
 
 
 
The Family in the Church’s Documents
 
17. “Throughout the centuries, the Church has maintained her constant teaching on marriage and family. One of the highest expressions of this teaching was proposed by the Second Vatican Council, in the Pastoral Constitution Gaudium et Spes, which devotes an entire chapter to promoting the dignity of marriage and the family (cf. Gaudium et Spes, 47‑52). This document defined marriage as a community of life and love (cf. Gaudium et Spes, 48), placing love at the center of the family and manifesting, at the same time, the truth of this love in counter distinction to the various forms of reductionism present in contemporary culture. The ‘true love between husband and wife’ (Gaudium et Spes, 49) implies a mutual gift of self and includes and integrates the sexual and affective aspects, according to the divine plan (cf. Gaudium et Spes, 48‑49). Furthermore, Gaudium et Spes, 48 emphasizes the grounding of the spouses in Christ. Christ the Lord ‘comes into the lives of married Christians through the Sacrament of Matrimony,’ and remains with them. In the Incarnation, he assumes human love, purifies it and brings it to fulfillment. Through his Spirit, he enables the bride and groom to live their love and makes that love permeate every part of their lives of faith, hope and charity. In this way, the bride and groom are, so to speak, consecrated and, through his grace, they build up the Body of Christ and are a domestic church (cf. Lumen Gentium, 11), so that the Church, in order fully to understand her mystery, looks to the Christian family, which manifests her in a real way” (Instrumentum Laboris, 4).
 
18. “In the wake of Vatican II, the papal Magisterium has further refined the doctrine on marriage and the family. In a special way, Blessed Pope Paul VI, in his Encyclical Humanae Vitae, displayed the intimate bond between conjugal love and the generation of life. Pope St. John Paul II devoted special attention to the family in his catechesis on human love, his Letter to Families (Gratissimam Sane) and, especially, his Apostolic Exhortation Familiaris Consortio. In these documents, the Pope called the family the ‘way of the Church,’ gave an overview on the vocation of man and woman to love and proposed the basic guidelines for the pastoral care of the family and the presence of the family in society. In specifically treating ‘conjugal love’ (cf. Familiaris Consortio, 13), he described how the spouses, through their mutual love, receive the gift of the Spirit of Christ and live their call to holiness” (Instrumentum Laboris, 5)
 
19. “Pope Benedict XVI, in his Encyclical Deus Caritas Est, again took up the topic of the truth of the love between man and woman, which is fully understood only in light of the love of Christ Crucified (cf. Deus Caritas Est, 2). The Pope emphasized that ‘marriage based on an exclusive and definitive love becomes the icon of the relationship between God and his people and vice versa. God’s way of loving becomes the measure of human love’ (Deus Caritas Est, 11). Moreover, in his Encyclical Caritas in Veritate, he emphasizes the importance of love as the principle of life in society (cf. Caritas in Veritate, 44), the place where a person learns to experience the common good” (Instrumentum Laboris, 6).
 
20. “Pope Francis, in his Encyclical Lumen Fidei, treating the connection between the family and faith, writes: ‘Encountering Christ, letting themselves (young people) be caught up in and guided by his love, enlarges the horizons of existence, gives it a firm hope which will not disappoint. Faith is no refuge for the fainthearted, but something which enhances our lives. It makes us aware of a magnificent calling, the vocation of love. It assures us that this love is trustworthy and worth embracing, for it is based on God’s faithfulness which is stronger than our every weakness’ (Lumen Fidei, 53)” (Instrumentum Laboris, 7).
 
 
 
The Indissolubility of Marriage and the Joy of Sharing Life Together
 
21. Mutual self-giving in the Sacrament of Marriage is grounded in the grace of Baptism, which establishes in all its recipients a foundational covenant with Christ in the Church. In accepting each other and with Christ’s grace, the engaged couple promises a total self-giving, faithfulness and openness to new life. The married couple recognizes these elements as constitutive in marriage, gifts offered to them by God, which they take seriously in their mutual commitment, in God’s name and in the presence of the Church. Faith facilitates the possibility of assuming the benefits of marriage as commitments which are sustainable through the help of the grace of the Sacrament. God consecrates the love of husband and wife and confirms the indissoluble character of their love, offering them assistance to live their faithfulness, mutual complementarity and openness to new life. Therefore, the Church looks to married couples as the heart of the entire family, which, in turn, looks to Jesus.
 
22. From the same perspective, in keeping with the teaching of the Apostle who said that the whole of creation was planned in Christ and for him (cf. Col 1:16), the Second Vatican Council wished to express appreciation for natural marriage and the valid elements present in other religions (cf. Nostra Aetate, 2) and cultures, despite their limitations and shortcomings (cf. Redemptoris Missio, 55). The presence of the seeds of the Word in these cultures (cf. Ad Gentes, 11) could even be applied, in some ways, to marriage and the family in so many societies and non-Christian peoples. Valid elements, therefore, exist in some forms outside of Christian marriage — based on a stable and true relationship of a man and a woman — which, in any case, might be oriented towards Christian marriage. With an eye to the popular wisdom of different peoples and cultures, the Church also recognizes this type of family as the basic, necessary and fruitful unit for humanity’s life together.
 
 
 
The Truth and Beauty of the Family and Mercy Towards Broken and Fragile Families
 
23. With inner joy and deep comfort, the Church looks to families who remain faithful to the teachings of the Gospel, encouraging them and thanking them for the testimony they offer. In fact, they witness, in a credible way, to the beauty of an indissoluble marriage, while always remaining faithful to each other. Within the family, “which could be called a domestic church” (Lumen Gentium, 11), a person begins a Church experience of communion among persons, which reflects, through grace, the Mystery of the Holy Trinity. “In a family, a person learns endurance, the joy of work, fraternal love, and generosity in forgiving others — repeatedly at times — and above all divine worship in prayer and the offering of one’s life” (Catechism of the Catholic Church, 1657). The Holy Family of Nazareth is a wondrous model in whose school we “understand why we have to maintain spiritual discipline, if we wish to follow the teachings of the Gospel and become Christ’s disciples” (Blessed Pope Paul VI, Address at Nazareth, 5 January 1964). The Gospel of the Family also nourishes the seeds which are still waiting to grow; and serves as the basis for caring for those trees which might have withered and need treatment.
 
24. The Church, a sure teacher and caring mother, recognizes that the only marriage bond for those who are baptized is sacramental and any breach of it is against the will of God. At the same time, the Church is conscious of the weakness of many of her children who are struggling in their journey of faith. “Consequently, without detracting from the evangelical ideal, they need to accompany with mercy and patience the eventual stages of personal growth as these progressively occur. [...] A small step in the midst of great human limitations can be more pleasing to God than a life which outwardly appears in order and passes the day without confronting great difficulties. Everyone needs to be touched by the comfort and attraction of God’s saving love, which is mysteriously at work in each person, above and beyond their faults and failings”(Gaudium Evangelii, 44).
 
25. In considering a pastoral approach towards people who have contracted a civil marriage, who are divorced and remarried or simply living together, the Church has the responsibility of helping them understand the divine pedagogy of grace in their lives and offering them assistance so they can reach the fullness of the God’s plan for them. Looking to Christ, whose light illumines every person (cf. Jn 1: 9; Gaudium et Spes, 22), the Church turns with love to those who participate in her life in an incomplete manner, recognizing that the grace of God works also in their lives by giving them the courage to do good, to care for one another in love and to be of service to the community in which they live and work.
 
26. The Church looks with concern at the distrust of many young people in relation to a commitment in marriage and suffers at the haste with which many of the faithful decide to put an end to the obligation they assumed and to take on another. These lay people, who are members of the Church, need pastoral attention which is merciful and encouraging, so they might adequately determine their situation. Young people, who are baptized, should be encouraged to understand that the Sacrament of Marriage can enrich their prospects of love and they can be sustained by the grace of Christ in the Sacrament and by the possibility of participating fully in the life of the Church.
 
27. In this regard, a new aspect of family ministry is requiring attention today — the reality of civil marriages between a man and woman, traditional marriages and, taking into consideration the differences involved, even cohabitation. When a union reaches a particular stability, legally recognized, characterized by deep affection and responsibility for children and showing an ability to overcome trials, these unions can offer occasions for guidance with an eye towards the eventual celebration of the Sacrament of Marriage. Oftentimes, a couple lives together without the possibility of a future marriage and without any intention of a legally binding relationship.
 
28. In accordance with Christ’s mercy, the Church must accompany with attention and care the weakest of her children, who show signs of a wounded and lost love, by restoring in them hope and confidence, like the beacon of a lighthouse in a port or a torch carried among the people to enlighten those who have lost their way or who are in the midst of a storm. Conscious that the most merciful thing is to tell the truth in love, we go beyond compassion. Merciful love, as it attracts and unites, transforms and elevates. It is an invitation to conversion. We understand the Lord’s attitude in the same way; he does not condemn the adulterous woman, but asks her to sin no more (Jn 8: 1‑11).
 
 
 
Part III
 
Facing the Situation: Pastoral Perspectives
 
 
 
Proclaiming the Gospel of the Family Today in Various Contexts
 
29. Discussion at the synod has allowed for agreement on some of the more urgent pastoral needs to be addressed in the particular Churches, in communion cum Petro et sub Petro. Proclaiming the Gospel of the Family is urgently needed in the work of evangelization. The Church has to carry this out with the tenderness of a mother and the clarity of a teacher (cf. Eph 4: 15), in faithfulness to the mercy displayed in Christ’s kenosis. Truth became flesh in human weakness, not to condemn it but to save it (cf. Gn 3: 16, 17).
 
30. Evangelizing is the shared responsibility of all God’s people, each according to one’s ministry and charism. Without the joyous testimony of married people and families, proclamation, even if done in its proper way, risks being misunderstood or lost in a flurry of words which is characteristic of society today (cf. Novo Millennio Ineunte, 50). On various occasions, the synod fathers emphasized that Catholic families, by reason of the grace of the Sacrament of Marriage, are called upon to be the active agents in every pastoral activity on behalf of the family.
 
31. The primacy of grace needs to be highlighted and, consequently, the possibilities which the Spirit provides in the Sacrament. It is a question of allowing people to experience that the Gospel of the Family is a joy which “fills hearts and lives”, because in Christ we are “set free from sin, sorrow, inner emptiness, and loneliness” (Evangelii Gaudium, 1). Bearing in mind the Parable of the Sower (cf. Mt 13; 3), our task is to cooperate in the sowing; the rest is God’s work; nor must we forget that, in preaching about the family, the Church is a sign of contradiction.
 
32. Consequently, this work calls for missionary conversion by everyone in the Church, that is, not stopping at proclaiming a message which is perceived to be merely theoretical, with no connection to people’s real problems. We must continually bear in mind that the crisis of faith has led to a crisis in marriage and the family and, consequently, the transmission of faith itself from parents to children has often been interrupted. If we confront the situation with a strong faith, the imposition of certain cultural perspectives which weaken the family is of no importance.
 
33. Conversion also needs to be seen in the language we use, so that it might prove to be effectively meaningful. Proclamation needs to create an experience where the Gospel of the Family responds to the deepest expectations of a person: a response to each’s dignity and complete fulfillment in reciprocity, communion and fruitfulness. This does not consist in merely presenting a set of rules but in espousing values, which respond to the needs of those who find themselves today, even in the most secularized of countries.
 
34. The Word of God is the source of life and spirituality for the family. All pastoral work on behalf of the family must allow people to be interiorly fashioned and formed as members of the domestic church through the Church’s prayerful reading of Sacred Scripture. The Word of God is not only good news in a person’s private life, but also a criterion of judgment and a light in discerning the various challenges which married couples and families encounter.
 
35. At the same time, many synod fathers insisted on a more positive approach to the richness of various religious experiences, without overlooking the inherent difficulties. In these different religious realities and in the great cultural diversity which characterizes countries, the positive possibilities should be appreciated first and then on this basis evaluate their limitations and deficiencies.
 
36. Christian marriage is a vocation which is undertaken with due preparation in a journey of faith with a proper process of discernment and is not to be considered only a cultural tradition or social or legal requirement. Therefore, formation is needed to accompany the person and couple in such a way that the real-life experience of the entire ecclesial community can be added to the teaching of the contents of the faith.
 
37. The synod fathers repeatedly called for a thorough renewal of the Church’s pastoral practice in light of the Gospel of the Family and replacing its current emphasis on individuals. For this reason, the synod fathers repeatedly insisted on renewal in the training of priests and other pastoral workers with a greater involvement of families.
 
38. They equally highlighted the fact that evangelization needs to clearly denounce cultural, social, political and economic factors, such as the excessive importance given to market logic which prevents authentic family life and leads to discrimination, poverty, exclusion, and violence. Consequently, dialogue and cooperation need to be developed with the social entities and encouragement given to Christian lay people who are involved in the cultural and socio-political fields.
 
 
 
Guiding Engaged Couples in Their Preparation for Marriage
 
39. The complex social reality and the changes affecting the family today require a greater effort on the part of the whole Christian community in preparing those who are about to be married. The importance of the virtues needs to be included, among these chastity which is invaluable in the genuine growth of love between persons. In this regard, the synod fathers jointly insisted on the need to involve more extensively the entire community by favouring the witness of families themselves and including preparation for marriage in the course of Christian Initiation as well as emphasizing the connection between marriage and the other sacraments. Likewise, they felt that specific programmes were needed in preparing couples for marriage, programmes which create a true experience of participation in ecclesial life and thoroughly treat the various aspects of family life.
 
 
 
Accompanying the Married Couple in the Initial Years of Marriage
 
40. The initial years of marriage are a vital and sensitive period during which couples become more aware of the challenges and meaning of married life. Consequently, pastoral accompaniment needs to go beyond the actual celebration of the Sacrament (Familiaris Consortio, Part III). In this regard, experienced couples are of great importance in any pastoral activity. The parish is the ideal place for these experienced couples to be of service to younger couples. Married couples need encouragement in a basic openness to the great gift of children. The importance of a family spirituality and prayer needs emphasis so couples might be encouraged to meet regularly to promote growth in their spiritual life and solidarity in the concrete demands of life. Meaningful liturgies, devotional practices and the Eucharist celebrated for entire families were mentioned as vital factors in fostering evangelization through the family.
 
 
 
Pastoral Care for Couples Civilly Married or Living Together
 
41. While continuing to proclaim and foster Christian marriage, the Synod also encourages pastoral discernment of the situations of a great many who no longer live this reality. Entering into pastoral dialogue with these persons is needed to distinguish elements in their lives which can lead to a greater openness to the Gospel of Marriage in its fullness. Pastors ought to identify elements which can foster evangelization and human and spiritual growth. A new element in today’s pastoral activity is a sensitivity to the positive aspects of civilly celebrated marriages and, with obvious differences, cohabitation. While clearly presenting the Christian message, the Church also needs to indicate the constructive elements in these situations which do not yet or no longer correspond to it.
 
42. The synod fathers also noted in many countries an “an increasing number of people live together ad experimentum, in unions which have not been religiously or civilly recognized” (Instrumentum Laboris, 81). In some countries, this occurs especially in traditional marriages which are arranged between families and often celebrated in different stages. Other countries are witnessing a continual increase in the number of those who, after having lived together for a long period, request the celebration of marriage in Church. Simply to live together is often a choice based on a general attitude opposed to anything institutional or definitive; it can also be done while awaiting more security in life (a steady job and income). Finally, in some countries de facto marriages are very numerous, not because of a rejection of Christian values concerning the family and matrimony but primarily because celebrating a marriage is too expensive. As a result, material poverty leads people into de facto unions.
 
43. All these situations require a constructive response, seeking to transform them into opportunities which can lead to an actual marriage and a family in conformity with the Gospel. These couples need to be provided for and guided patiently and discreetly. With this in mind, the witness of authentic Christian families is particularly appealing and important as agents in the evangelization of the family.
 
 
 
Caring for Broken families (Persons who are Separated, Divorced, Divorced and
 
Remarried and Single-Parent Families)
 
44. Married couples with problems in their relationship should be able to count on the assistance and guidance of the Church. The pastoral work of charity and mercy seeks to help persons recover and restore relationships. Experience shows that with proper assistance and acts of reconciliation, though grace, a great percentage of troubled marriages find a solution in a satisfying manner. To know how to forgive and to feel forgiven is a basic experience in family life. Forgiveness between husband and wife permits a couple to experience a never-ending love which does not pass away (cf. 1 Cor 13:8). At times, this is difficult, but those who have received God’s forgiveness are given the strength to offer a genuine forgiveness which regenerates persons.
 
45. The necessity for courageous pastoral choices was particularly evident at the Synod. Strongly reconfirming their faithfulness to the Gospel of the Family and acknowledging that separation and divorce are always wounds which causes deep suffering to the married couple and to their children, the synod fathers felt the urgent need to embark on a new pastoral course based on the present reality of weaknesses within the family, knowing oftentimes that couples are more “enduring” situations of suffering than freely choosing them. These situations vary because of personal, cultural and socio-economic factors. Therefore, solutions need to be considered in a variety of ways, as suggested by Pope St. John Paul II (cf. Familiaris Consortio, 84).
 
46. All families should, above all, be treated with respect and love and accompanied on their journey as Christ accompanied the disciples on the road to Emmaus. In a particular way, the words of Pope Francis apply in these situations: “The Church will have to initiate everyone – priests, religious and laity – into this ‘art of accompaniment’, which teaches us to remove our sandals before the sacred ground of the other (cf. Ex 3: 5). The pace of this accompaniment must be steady and reassuring, reflecting a closeness and compassion which, at the same time, heals, liberates and encourages growth in the Christian life” (Evangelii Gaudium, 169).
 
47. A special discernment is indispensable for pastorally guiding persons who are separated, divorced or abandoned. Respect needs to be primarily given to the suffering of those who have unjustly endured separation, divorce or abandonment, or those who have been subjected to the maltreatment of a husband or a wife, which interrupts their life together. To forgive such an injustice is not easy, but grace makes this journey possible. Pastoral activity, then, needs to be geared towards reconciliation or mediation of differences, which might even take place in specialized “listening centres” established in dioceses. At the same time, the synod fathers emphasized the necessity of addressing, in a faithful and constructive fashion, the consequences of separation or divorce on children, in every case the innocent victims of the situation. Children must not become an “object” of contention. Instead, every suitable means ought to be sought to ensure that they can overcome the trauma of a family break-up and grow as serenely as possible. In each case, the Church is always to point out the injustice which very often is associated with divorce. Special attention is to be given in the guidance of single-parent families. Women in this situation ought to receive special assistance so they can bear the responsibility of providing a home and raising their children.
 
48. A great number of synod fathers emphasized the need to make the procedure in cases of nullity more accessible and less time-consuming. They proposed, among others, the dispensation of the requirement of second instance for confirming sentences; the possibility of establishing an administrative means under the jurisdiction of the diocesan bishop; and a simple process to be used in cases where nullity is clearly evident. Some synod fathers, however, were opposed to this proposal, because they felt that it would not guarantee a reliable judgment. In all these cases, the synod fathers emphasized the primary character of ascertaining the truth about the validity of the marriage bond. Among other proposals, the role which faith plays in persons who marry could possibly be examined in ascertaining the validity of the Sacrament of Marriage, all the while maintaining that the marriage of two baptized Christians is always a sacrament.
 
49. In streamlining the procedure of marriage cases, many synod fathers requested the preparation of a sufficient number of persons — clerics and lay people — entirely dedicated to this work, which will require the increased responsibility of the diocesan bishop, who could designate in his diocese specially trained counselors who would be able to offer free advice to the concerned parties on the validity of their marriage. This work could be done in an office or by qualified persons (cf. Dignitas Connubii, art. 113, 1).
 
50. Divorced people who have not remarried, who oftentimes bear witness to their promise of faithfulness in marriage, ought to be encouraged to find in the Eucharist the nourishment they need to sustain them in their present state of life. The local community and pastors ought to accompany these people with solicitude, particularly when children are involved or when in serious financial difficulty.
 
51. Likewise, those who are divorced and remarried require careful discernment and an accompaniment of great respect. Language or behavior which might make them feel an object of discrimination should be avoided, all the while encouraging them to participate in the life of the community. The Christian community’s care of such persons is not to be considered a weakening of its faith and testimony to the indissolubility of marriage, but, precisely in this way, the community is seen to express its charity.
 
52. The synod father also considered the possibility of giving the divorced and remarried access to the Sacraments of Penance and the Eucharist. Some synod fathers insisted on maintaining the present regulations, because of the constitutive relationship between participation in the Eucharist and communion with the Church as well as the teaching on the indissoluble character of marriage. Others expressed a more individualized approach, permitting access in certain situations and with certain well-defined conditions, primarily in irreversible situations and those involving moral obligations towards children who would have to endure unjust suffering. Access to the sacraments might take place if preceded by a penitential practice, determined by the diocesan bishop. The subject needs to be thoroughly examined, bearing in mind the distinction between an objective sinful situation and extenuating circumstances, given that “imputability and responsibility for an action can be diminished or even nullified by ignorance, inadvertence, duress, fear, habit, inordinate attachments, and other psychological or social factors” (Catechism of the Catholic Church, 1735).
 
53. Some synod fathers maintained that divorced and remarried persons or those living together can have fruitful recourse to a spiritual communion. Others raised the question as to why, then, they cannot have access “sacramentally”. As a result, the synod fathers requested that further theological study in the matter might point out the specifics of the two forms and their association with the theology of marriage.
 
54. The problems relative to mixed marriages were frequently raised in the interventions of the synod fathers. The differences in the matrimonial regulations of the Orthodox Churches creates serious problems in some cases, which require due consideration in the work of ecumenism. Analogously, the contribution of the dialogue with other religions would be important for interreligious marriages.
 
 
 
Pastoral Attention towards Persons with Homosexual Tendencies
 
55. Some families have members who have a homosexual tendency. In this regard, the synod fathers asked themselves what pastoral attention might be appropriate for them in accordance with the Church’s teaching: “There are absolutely no grounds for considering homosexual unions to be in any way similar or even remotely analogous to God’s plan for marriage and family.” Nevertheless, men and women with a homosexual tendency ought to be received with respect and sensitivity. “Every sign of unjust discrimination in their regard should be avoided” (Congregation for the Doctrine of the Faith, Considerations Regarding Proposals to Give Legal Recognition to Unions Between Homosexual Persons, 4).
 
56. Exerting pressure in this regard on the Pastors of the Church is totally unacceptable: this is equally so for international organizations who link their financial assistance to poorer countries with the introduction of laws which establish “marriage” between persons of the same sex.
 
The Transmission of Life and the Challenges of a Declining Birthrate
 
57. Today, the diffusion of a mentality which reduces the generation of human life to accommodate an individual’s or couple’s plans is easily observable. Sometimes, economic factors are burdensome, contributing to a sharp drop in the birthrate which weakens the social fabric, thus compromising relations between generations and rendering a future outlook uncertain. Openness to life is an intrinsic requirement of married love. In this regard, the Church supports families who accept, raise and affectionately embrace children with various disabilities.
 
58. Pastoral work in this area needs to start with listening to people and acknowledging the beauty and truth of an unconditional openness to life, which is needed, if human life is to be lived fully. This serves as the basis for an appropriate teaching regarding the natural methods for responsible procreation, which allow a couple to live, in a harmonious and conscious manner, the loving communication between husband and wife in all its aspects, along with their responsibility at procreating life. In this regard, we should return to the message of the Encyclical Humanae Vitae of Blessed Pope Paul VI, which highlights the need to respect the dignity of the person in morally assessing methods in regulating births. The adoption of children, orphans and the abandoned and accepting them as one’s own is a specific form of the family apostolate (cf. Apostolicam Actuositatem, III, 11), and oftentimes called for and encouraged by the Magisterium (cf. Familiaris Consortio, III, II; Evangelium Vitae, IV, 93). The choice of adoption or foster parenting expresses a particular fruitfulness of married life, not simply in the case of sterility. Such a choice is a powerful sign of family love, an occasion to witness to one’s faith and to restore the dignity of a son or daughter to a person who has been deprived of this dignity.
 
59. Affectivity needs assistance, also in marriage, as a path to maturity in the ever-deepening acceptance of the other and an ever-fuller gift of self. This necessitates offering programmes of formation which nourish married life and the importance of the laity providing an accompaniment, which consists in a life of witness. Undoubtedly, the example of a faithful and deep love is of great assistance; a love shown in tenderness and respect; a love which is capable of growing over time; and a love which, in the very act of opening itself to the generation of life, creates a transcendent mystical experience.
 
 
 
Upbringing and the Role of the Family in Evangelization
 
60. One of the fundamental challenges facing families today is undoubtedly that of raising children, made all the more difficult and complex by today’s cultural reality and the great influence of the media. Consideration, then, needs to be given to the needs and expectations of families, who are able to bear witness, in their daily lives, to the family as a place of growth in the concrete and essential transmission of the virtues which give form to our existence. Parents, then, are able freely to choose the type of education for their children, according to their convictions.
 
61. In this regard, the Church can assume a valuable role in supporting families, starting with Christian Initiation, by being welcoming communities. More than ever, these communities today are to offer support to parents, in complex situations and everyday life, in their work of raising their children, accompanying children, adolescents and young people in their development through personalized pastoral programmes, capable of introducing them to the full meaning of life and encouraging them in their choices and responsibilities, lived in the light of the Gospel. Mary, in her tenderness, mercy and maternal sensitivity can nourish the hunger of humanity and life itself. Therefore, families and the Christian people should seek her intercession. Pastoral work and Marian devotion are an appropriate starting point for proclaiming the Gospel of the Family.
 
 
 
Conclusion
 
62. These proposed reflections, the fruit of the synodal work which took place in great freedom and with a spirit of reciprocal listening, are intended to raise questions and indicate points of view which will later be developed and clarified through reflection in the local Churches in the intervening year leading to the XIV Ordinary General Assembly of the Synod of Bishops, scheduled for October, 2015, to treat The Vocation and Mission of the Family in the Church and in the Contemporary World. These are not decisions taken nor are they easy subjects. Nevertheless, in the collegial journey of the bishops and with the involvement of all God’s people, the Holy Spirit will guide us in finding the road to truth and mercy for all. This has been the wish of Pope Francis from the beginning of our work, when he invited us to be courageous in faith and to humbly and honestly embrace the truth in charity.
 
 
 
Die Stimmenverteilung [Nr., placet, non placet, Zweidrittelmehrheit lag bei 123 Stimmen]
 1.175 1
 2.179 0
 3.178 1
 4.180 2
 5.177 3
 6.175 5
 7.170 9
 8.179 1
 9.171 8
 10.174 8
 11.173 6
 12.176 3
 13.174 7
 14.164 18
 15.167 13
 16.171 8
 17.174 6
 18.175 5
 19.176 5
 20.178 3
 21.181 1
 22.160 22
 23.169 10
 24.170 11
 25.140 39
 26.166 14
 27.147 34
 28.152 27
 29.176 7
 30.178 2
 31.175 4
 32.176 5
 33.175 7
 34.180 1
 35.164 17
 36.177 1
 37.175 2
 38.178 1
 39.176 4
 40.179 1
 41.125 54
 42.143 37
 43.162 14
 44.171 7
 45.165 15
 46.171 8
 47.164 12
 48.143 35
 49.154 23
 50.169 8
 51.155 19
 52.104 74
 53.112 64
 54.145 29
 55.118 62
 56.159 21
 57.169 5
 58.167 9
 59.172 5
 60.174 4
 61.178 1
 62.169 8
 
 
 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 03. November 2014, 08:18:42
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Nach der Synode.....



"Nach der Synode sind die Gläubigen noch verwirrter"
 so überschreibt Giorgio Carbon seinen Artikel bei La Nuova Bussola Quotidiana   :     klicken
 
10 Tage sind seit dem Abschluss der Synode vergangen und die Enttäuschung ist groß. Die Erwartungen vieler sind zerbrochen und die Pressekonferenzen haben die Debatten und Polemiken noch angeheizt. Aber nach dem ersten Eindruck scheint es, als ob es sich um eine "von einem Idioten erzählte Fabel " gehandelt habe, "voller Lärm und Wut, die nichts bedeuten", (um einen von Shakespeare in Macbeth verwendeten Ausdruck zu benutzen).
 Die gerade beendete Synode kann von vielen Standpunkten aus betrachtet werden. Ich beschränke mich darauf, nur 2 in Betracht zu ziehen. Das erste, das Phänomen Synode, ist die äußere Darstellung der Synode, wie sie von einigen Mitgliedern der Presse gegeben wurde. Der zweite Aspekt ist die Synode der Dokumente, des objektiven Abschlusstextes, der Relatio Synodi.
 
Unter dem ersten Aspekt des Phänomens Synode, muß man bedenken, daß die Synode von Erwartungen belastet wurde. Einige sprachen von der Synode als von einer Art ökumenischen Konzils. Andere haben sich auf Papst Johannes XXIII berufen und das II.ökumenische Vaticanische Konzil heraufbeschworen, das von Papst Franziskus und der Familien-Synode zu Ende geführt werden würde.
 Es war aber unausweichlich, daß alles diese Erwartungen schnell mit der Realität konfrontiert werden würden. Sie haben sich als schwer übertrieben und unbegründet erwiesen, weil-wie der Codex des kanonischen Rechtes bekräftigt: "Es ist Aufgabe der Synode der Bischöfe ist, über die Fragen zu diskutieren und abzustimmen, nicht um zu schlichten und Dekrete zu solchen Fragen auszuarbeiten, außer in den Fällen, die der Römische Pontifex bestimmt, der in diesem Fall plant, die Entscheidung der Synode zu ratifizieren, der er keine Beschlussfreiheit zugestanden hat." (Kan 343)
 
Viele haben epochale Neuerungen erwartet. Einige Journalisten sprachen von einer Revolution der Pastoral. Aber viele haben ganz leise an Kanon 343 erinnert, daß die Synodenversammlung "die vorgeschlagenen Fragen diskutiert" "Meinungen äußert", aber die Fragen nicht beilegt und keine Gesetze erläßt".
 


Diese Erwartungen sind zum Teil seit Monaten orchestriert worden, Dank der nicht spezialisierten, aber sicher interessierten Presse: man denke an die Interviews die mehrmals vom Papst und einigen Kardinälen gegeben wurden.
 Im Verlauf der Synode- haben diese Erwartungen dann einzelne Interpreten/Förderer gefunden.
 Z.B. haben wir von Kardinal Erdö persönlich gehört, daß einige Paragraphen der Relatio post disceptationem der Meinung eines oder zweier Synodenmitglieder von cirka 180 entsprachen. Es handelte sich also um Einzelmeinungen. Und dennoch haben sie in die Relatio post disceptationem gefunden und sind auf Grund der Emphase von Teilen der Presse um die Welt gegangen.
 
Die Tatsache, daß die Relatio post disceptationem veröffentlicht wurde, hat in den Seelen vieler Gläubiger große Konfusion bewirkt und wird von vielen synodalen Zirkeln als sehr unvorsichtig beurteilt, besonders wegen der speziellen Natur der Relatio, als einem klar vorläufigen Dokument, das nur im Inneren der Synode als Diskussionsgrundlage dienen soll.
 
Wenn man also auf das Phänomen Synode schaut, ist dieses stark vereinfacht worden. Das schafft ein schweres Problem: die Handhabung und Leitung der Kommunikationsmittel,. deren Ziel nícht die Gemeinschaft mit Christus und die Erlösung der Seelen ist, sondern dagegen die Pastoral der Braut Christi.
 "Eine Fabel voller Lärm und Wut"
 
Beim zweiten Aspekt, der Synode der Dokumente, objektiv im Abschlusstext realisiert, der Relatio finale, erlaube ich mir aus Liebe zur Kürze, mich auf einige Beispiel zu beschränken: "die komplexe soziale Realität und der Glaubensverlust, denen die Familie von heute gegenüber steht, brauchen eine größere Anstrengung der ganzen christlichen Gemeinschaft bei der Vorbereitung der Eheanwärter auf die Ehe. Es ist nötig, an die Wichtigkeit der Tugenden zu erinnern. Unter ihnen die Keuschheit, aus der als kostbares Resultat die genuine zwischenmenschliche Liebe erwächst (§39) .
 "Bei der pastoralen Begleitung der Getrennten, Geschiedenen, Verlassenen ist ein besonders Unterscheidungsvermögen unverzichtbar" (§47)
 Eine große Zahl der Väter hat die Notwendigkeit unterstrichen, die Fälle der Anerkennung der Nichtgültigkeit (der Ehe) leichter erreichbar, flexibler und vielleicht vollkommen gratis zu gestalten (§48).
 
Sehr wahre Behauptungen. Aber wer würde eine Synode wollen, um das zu schreiben? Und auch wegen der allgemeinen Emphase bzgl. der Aufnahme der Männer und Frauen? Aber vielleicht ist die Kirche einige Zeit lang nicht die Mutter der Gläubigen gewesen, sondern die Stiefmutter? Oder vielleicht sind es eben diese Medien, die die Kirche, wenn sie es wollen, als Stiefmutter zeichnen? Oder es hätte- denke ich- festgestellt werden müssen, daß es einige Priester gab, die jemandem die Tür vor der Nase zuschlugen, um dann im Einzelnen auf diese Fälle einzugehen und dem auf punktuelle Weise entgegen zu wirken, anstatt an ein Dokument zu denken, das alle angeht.  Ein Vorgehen, das vom operativen und konkreten Standpunkt aus, die sicher Garantie für eine Null-Effizienz ist.
 
Wenn wir die Synode als Dokument betrachten, kommt uns ein Zitat in den Sinn: "Eine Fabel voller Lärm und Wut, die nichts bedeutet." Aber auch dieser Aspekt  ist bedeutsam. Der Medieneifer und die Ignoranz vieler hatte zu der Überzeugung geführt, daß die Synode ein definitives Dokument der Umkehr produziert habe. Aber, nach Kanon 343, ist das objektiv nicht möglich. Auch wenn nach der Synode der Papst eine postsynodale Exhortation veröffentlichen würde, eine Art Dokument, das die Päpste in letzter Zeit nutzten, hat die postsynodale Exhortation nicht die Lehramtlichkeit eines Konzilsdekretes, eines Dekretes oder einer Erklärung. Und es ist gut, daran zu erinnern, daß die Interviews und die Pressekonferenzen keine lehramtlichen Akte sind, sei es, dass der Pontifex Maximus sie gewährt, oder ein Bischof.
 Das eine ist da die Meinung eines einzelnen Synodenteilnehmers (einfach um zu behaupten, daß der gegenteilige Vorschlag wahr sei), das andere der Schlusstext, die Relatio Synodi, die ihrer Natur nach keinen lehramtlichen Wert hat.
 Aus den offiziellen Zusammenfassungen, den Relationen der Circuli Minores der Synode und der Relatio Synodi lesen wir heraus, daß die Arbeit der einzelnen Sprachgruppen und der Generalversammlung sehr brüderlich und effizient verlief. Die äußere Resonanz war die einer Konfusion "voller Lärm und Wut". Und der einfache Gläubige, vielleicht nicht geschieden, nie verlassen,- welchen Nutzen hat er gezogen? Wenn es nicht einer von uns ist, der sich ihm zum Nächsten macht, bedeutet sie nichts. "
 Quelle. La Bussola Quotidiana, Girogio Carbon
 



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Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 04. November 2014, 09:07:52
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Kardinal Müller: Die Kirche bleibt bei ihrem JA zu Ehe und Schöpfungsordnung
Veröffentlicht: 2. November 2014 | Autor: Felizitas Küble
“Es gibt viele Medien, aber nur einen Mittler”
 
Eine US-amerikanische kath. Webseite (Toronto-Catholic-Witness) hat jetzt über ein Interview berichtet, das Kardinal Gerhard Müller einem großen polnischen Medienorgan (Nasz Dziennik) gewährte.   

Der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation bekräftigt darin den kirchlichen Standpunkt zur Heiligkeit und Unauflöslichkeit der christlichen Ehe und erinnert an die klare Botschaft Christi hierzu, weshalb ein Empfang der hl. Kommunion für geschieden “Wiederverheiratete” nicht möglich sei.

Zudem bezeichnet er homosexuelle Handlungen als Sünde, weil sie gegen die sittlichen Naturgesetze  bzw. gegen die göttliche Schöpfungsordnung verstoßen.
 
Der römische Glaubenshüter beklagt den “verwirrenden” Einfluß vieler Medien und internationaler Organisationen, wodurch die Wahrheit über Ehe und Familie aufgeweicht werde.

Die Kirche sei aber, so der Kardinalpräfekt, nicht auf derartigen Tendenzen aufgebaut, sondern auf der Offenbarung Gottes in seinem Sohn: “Es gibt viele Medien, aber nur einen Mittler: Christus und seine Botschaft.”

Die Lehre Christi müsse “vollständig” übernommen und verkündet werden, so Müller weiter. Die Kirche sei nicht befugt, Christi Botschaft zu ändern – das gelte auch für die Ehe.
 
Sodann erläutert der Kurienkardinal, Mann und Frau seien der Ausgangspunkt für die katholische Lehre von der menschlichen Liebe, auch für ihre Moral- und Sozialdoktrin. Gleichgeschlechtliche Tendenzen hingegen seien nicht das primäre Thema der Kirche.
 
Menschen mit homosexuellen Neigungen sollen nicht ausgegrenzt werden, erklärt der Glaubenspräfekt; vielmehr sei zwischen Person und Sache zu unterscheiden. Homosexuelle Handlungen würden von der Kirche negativ bewertet und seien “nicht akzeptabel”. Solche Verhaltensweisen widersprechen, so Müller, der natürlichen Ordnung.
 
Abschließend warnt Kardinal Müller davor, daß sich Vertreter der Kirche “und sogar Bischöfe” von einer verweltlichen Gesellschaft zu Lasten der christlichen Klarheit beeinflussen lassen. Die katholische Lehre gründe auf der Offenbarung Gottes in Jesus Christus  – und eben dies und nichts anderes sei die “Agenda” der Kirche.
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 05. November 2014, 08:24:00
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Drei offene Punkte
 
 An der Bischofssynode 2014
 
Die Bischofssynode über Ehe und Familie im Vatikan hat nach zweiwöchigen Beratungen eine Botschaft an die Familien verabschiedet, in der sie die Familien ermutigt und ihnen Unterstützung zusichert. Im Abschlusspapier der Synode verfehlten drei kritische Texte die Zweidrittelsmehrheit.
 
In ihrer Botschaft danken die Bischöfe den Familien für ihr «tägliches Zeugnis, das ihr uns und der Welt mit eurer Treue, eurem Glauben, eurer Hoffnung und eurer Liebe schenkt.» Sie selbst seien ja in einer Familie aufgewachsen und hätten sie schätzen gelernt, betonen die Hirten der katholischen Kirche.
 

Das Papier spricht neben den Leistungen der Familie aber auch ihre Herausforderungen und «Prüfungen» an und nimmt so auf Zeiterscheinungen Bezug: «Es gibt vor allem die grosse Herausforderung der ehelichen Treue. Das Leben der Familie ist gekennzeichnet durch eine Schwächung des Glaubens und der Werte, den Individualismus, eine Verarmung der Beziehungen und einen hektischen Stress, der nicht zum Nachdenken kommen lässt.» So komme es zu Scheidungen und zu neuen Familienkonstellationen, die komplex seien und schwierige Entscheidungen erforderten. Andererseits nähmen viele Familien Lasten und Verantwortungen auf sich, die bewundernswert seien.
 
Das Papier sichert den Familien in allen Problemen, gerade auch den Familien auf der Flucht und in Verfolgung, den Beistand Gottes zu. Sie weist ihnen einen wichtigen Beitrag zur Glaubwürdigkeit der Kirche zu.
 
Wichtige Textvorschläge
 
Schlagzeilen machte aber vor allem die Auseinandersetzung der Synode mit den Themen Homosexualität und Umgang mit Wiederverheirateten, insbesondere ihrer Zulassung zum Abendmahl.
 
Über Homosexualität heisst es in dem Textvorschlag unter anderem, dass gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften nicht mit einer Ehe gleichgesetzt werden dürften. Zugleich wird darin gefordert, Menschen mit homosexueller Veranlagung mit «Achtung, Mitleid und Takt zu begegnen und zu behandeln» und eine «ungerechte Diskriminierung» zu vermeiden. Im Wesentlichen zitiert der betreffende Absatz eine frühere Äusserung der vatikanischen Glaubenskongregation zu homosexuellen Lebensgemeinschaften.
 
Über wiederverheiratete Geschiedene heisst es in dem Textvorschlag unter anderem, dass eine Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zur Kommunion unter bestimmten Voraussetzungen weiter geprüft werden solle.
 
Arbeitspapier für die nächste Familiensynode
Papst Franziskus

 
Die Formulierungen erhielten tatsächlich eine absolute Mehrheit. Die Veröffentlichung der Abstimmungsergebnisse erfolgte nach Angaben von Vatikansprecher Federico Lombardi auf ausdrücklichen Wunsch von Papst Franziskus. Nötig gewesen wäre aber eine Zweitdrittelsmehrheit. Papst Franziskus ordnete an, das Abstimmungsergebnis bekannt zu geben.
 
Das Abschlussdokument umfasst insgesamt 62 Punkte. Das Papier enthält keine konkreten Beschlüsse, sondern soll als Grundlage für eine weitere grössere Synode zu diesem Thema im kommenden Herbst dienen, an deren Ende definitive Ergebnisse stehen sollen.
 
 
 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 06. November 2014, 08:27:30
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Liebe Mitchristen

Und nun heißt es abwarten!

Die außergewöhnliche Bischofssynode ist nun zu Ende und die Medien haben sich beruhigt. Es gibt nichts sensationelles mehr zu berichten. Klar ist dass die sanfte Reform die vom Papst in Form von Barmherzigkeit gewünscht war, nicht so stattgefunden hat wie er es sich vorgestellt hat. Es ist klar geworden dass es zwei Lager gibt in der Kirche, die Hüter der wahren echten Lehre Christi und die liberaleren Prälaten unter der Leitung von Kardinal Kasper. Dieser hat auch maßgeblich zu der Barmherzigkeitstheorie Franziskus beigetragen!( siehe sein Buch über die Barmherzigkeit das Franziskus am ersten Angelus nach seiner Wahl so sehr lobte und es dem Volke anpries).
Trotz dass die umstrittenen Punkte nicht eine 2/3 Mehrheit erhielten will Franziskus sie trotzdem nächstes Jahr auf der Ordentlichen Synode im Oktober  2015 zur Debatte stellen. Er hofft dass die Synodenväter bis dorthin in sich gegangen sind und noch viele ihre Meinung ändern könnten.
Zu einem Schisma ist es zum Glück nicht gekommen aber die Ruptur, die Gräben zwischen den zwei Fronten sind tief. Das Thema ist also bis aufs Jahr 2015, wenn die ordentliche Synode zum Thema Familie im Oktober tagen wird, verschoben und somit die Gefahr eines Schismas!.  Somit lasse ich jetzt dieses Thema offen bis nächstes Jahr. Sollten sich neuere Tatsachen ergeben, werde ich berichten, aber nicht mehr täglich!
Jedem ist es überlassen über dieses Thema der Synode seine Meinung abzugeben. Somit könnte der  Thread unter uns weitergeführt werden.

In Caritas die

Dominique
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 08. November 2014, 10:26:01
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Dankes-Petition an Kardinal Raymond Burke
Veröffentlicht: 7. November 2014 | Autor: Felizitas Küble
Der theologisch konservative, US-amerikanischen Kurien-Kardinal Raymond Burke ist Präfekt der Apostolischen Signatur, des höchsten vatikanischen Gerichtshofs.

Er hat bereits in Interviews erwähnt, daß wahrscheinlich seine Absetzung bevorsteht. Näheres hier: http://charismatismus.wordpress.com/2014/10/19/wird-kardinal-burke-wirklich-amtsenthoben/ (http://charismatismus.wordpress.com/2014/10/19/wird-kardinal-burke-wirklich-amtsenthoben/)
 
Der Kurienpräfekt hat sich  –   gemeinsam mit anderen Kardinälen (vor allem Müller, Pell und de Paolis)  –  auf der kürzlichen Bischofssynode in Rom für die bewährten katholischen Standpunkte in puncto Ehe und Familie sowie Ablehnung homosexuellen Verhaltens stark gemacht. Das hat ihm  – auch vatikanintern  –  nicht nur Freunde eingebracht.
 
Die bekannte US-amerikanische Lebensrechtler-Seite “Life-Site-News” will den glaubensstarken Kirchenmann ermutigen und hat daher jetzt ein Grußwort an Kardinal Burke eingerichtet: https://www.lifesitenews.com/petitions/thank-you-cardinal-burke-for-your-vatican-service (https://www.lifesitenews.com/petitions/thank-you-cardinal-burke-for-your-vatican-service)
 
Die englischsprachige Online-Petition dankt dem Kardinalpräfekten für seinen “treuen Dienst” in der Kirche und vor allem für seine klare Verteidigung pro Lebensrecht und Ehe/Familie. Es wird erwähnt, daß auch ein Stellenwechsel ihn sicherlich nicht davon abbringen wird, weiter die Wahrheiten vom “Evangelium des Lebens” zu verkünden. Die Dankesbotschaft schließt mit der Ankündigung, für den tapferen Kardinal zu beten und mit einem Segenswunsch.
 
Natürlich können auch evangelische Christen sowie Gläubige, die außerhalb der USA leben, diese Petition unterzeichnen.

Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 09. November 2014, 08:42:52
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06 November 2014, 11:00

'Wer seine Frau aus der Ehe entlässt und eine andere heiratet…'
 

 WEITERE ARTIKEL ZUM THEMA 'Bischofssynode "


Schon jetzt steht das Tagesevangelium am Eröffnungstag der Bischofssynode 2015 fest. Der Heilige Geist führt Regie. Gastbeitrag von Generalvikar Martin Grichting


Vatikan (kath.net) Dieses Jahr folgen wir in der Liturgie dem Lesejahr A. Nächstes Jahr folgen wir in der Liturgie dem Lesejahr B. Am 27. Sonntag im Jahreskreis werden wir somit gemäß der kirchlichen Leseordnung im Lesejahr B vom Evangelisten Markus (Mk) Kapitel 10, 2-16 hören. Das steht heute schon fest. Die Verse Mk 10,2-12 lauten: „Die Pharisäer kamen zu Jesus und fragten: Darf ein Mann seine Frau aus der Ehe entlassen? Damit wollten sie ihm eine Falle stellen. Er antwortete ihnen: Was hat euch Mose vorgeschrieben? Sie sagten: Mose hat erlaubt, eine Scheidungsurkunde auszustellen und (die Frau) aus der Ehe zu entlassen. Jesus entgegnete ihnen: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat er euch dieses Gebot gegeben. Am Anfang der Schöpfung aber hat Gott sie als Mann und Frau geschaffen. Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen, und die zwei werden ein Fleisch sein. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. Zu Hause befragten ihn die Jünger noch einmal darüber. Er antwortete ihnen: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt und eine andere heiratet, begeht ihr gegenüber Ehebruch. Auch eine Frau begeht Ehebruch, wenn sie ihren Mann aus der Ehe entlässt und einen anderen heiratet“.
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 10. November 2014, 08:12:21
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Unbarmherziger Franziskus: Kardinal Burke abgesetzt und zum Malteserorden „abgeschoben“
8. November 2014 17:34 | Mitteilung an die Redaktion

Kardinal Raymond Burke von Papst Franziskus unbarmherzig abgesägt

(Rom) Seit vergangenem September waren Gerüchte in Umlauf, nun ist es Realität geworden. Papst Franziskus setzte den amerikanischen Kardinal Raymond Burke als Kardinalpräfekt der Apostolischen Signatur ab und ernannte ihn zum Kardinalpatron des Souveränen Malteserordens. Damit wird der Kardinal aus der Kirchenleitung entfernt, der er als Leiter des Obersten Gerichtshofs angehörte.
Die Strafaktion gegen den ungeliebten Gegenspieler durch Papst Franziskus stand bereits kurz vor Beginn der Bichofssynode über die Familie im Raum, nachdem Kardinal Burke in den Monaten zuvor als einer der Wortführer der Verteidigung der kirchlichen Ehe- und Morallehre gegen die „Öffnungs“-Thesen von Kardinal Kasper hervortrat (siehe Exil Malta? Endgültige päpstliche Säuberungsaktion gegen Kardinal Burke?). Die Drohung schüchterte den Kardinal aber nicht ein. Vielmehr wurde er auf der Bischofssynode zum sichtbarsten Widerpart des neuen von Papst Franziskus unterstützten Kurses von Kardinal Kasper. Mit scharfen Worten kritisierte Kardinal Burke auch außerhalb der Synodenaula das Vorgehen des Generalsekretariats der Bischofssynode, aber auch des Papstes (siehe Kardinal Burke: Papst hat „eine Menge Schaden angerichtet“ – Präfekt der Apostolischen Signatur bestätigt bevorstehende Absetzung ebenso Papst: „Wer bin ich, darüber zu urteilen?“ – Burke: „Wir müssen über Handlungen urteilen“).

Vergeltungsmaßnahme eines nachtragenden Papstes
Nur wenige Wochen nach Abschluß der Bischofssynode erscheint die „Wegbeförderung“ des Kardinals als Rache- und Vergeltungsmaßnahme von Papst Franziskus. Damit scheint es der regierende Papst ziemlich eilig gehabt zu haben. Am 3. November, nur 15 Tage nach Synodenende, approbierte er ein Rescriptum des Kardinalstaatssekretärs, mit dem die Pensionierungsvorschriften für Bischöfe und Kardinäle päpstlicher Nominierung verschärft wurden. Das am 5. November in Kraft getretene Rescriptum verlangte von allen über 75jährigen Amtsträgern (ausgenommen Kardinalpräfekten der Römischen Kurie) umgehend ihren Rücktritt anzubieten.

Das betraf auch den bisherigen Kardinalpatron Paolo Sardi des Malteserordens. Das Rücktrittsangebot von Kardinal Sardi wurde vom Papst sofort angenommen und damit ein Platz freigemacht, mit dem Kardinal Burke auf „elegante“ Weise aus einer Leitungsfunktion an der Römischen Kurie auf eine Ehrenfunktion abgeschoben werden konnte.

Lob von Benedikt XVI. nützte nichts
Da half auch das demonstrative Lob von Benedikt XVI. aus seinem selbstgewählten Exil nicht, der in einer Grußbotschaft an die Internationale Wallfahrt der Tradition am 26. Oktober den im Petersdom im Alten Ritus zelebrierenden Kardinal Burke als „großen Kardinal“ bezeichnete.

Die Absetzung eines der profiliertesten und jüngsten Kardinäle der Katholischen Kirche ist ein Affront für einen nicht unerheblichen Teil der Weltkirche, der mit der päpstlichen Vergeltungsaktion gemeint, indem Kardinal Burke bestraft wird.

Die Maßnahme bestätigt argentinische Stimmen, die Jorge Mario Bergoglio seit seiner Wahl zum Kirchenoberhaupt nachsagen, sehr nachtragend zu sein und Kritik an seiner Person und Widerspruch zu seinen Plänen nicht zu dulden. Sie bestätigt zudem, daß Papst Franziskus der eigentliche Regisseur hinter der „neuen Barmherzigkeit“ ist, die von Kardinal Kasper als Sprecher hinausgetragen wurde.

Durch die Absetzung als Dikasterienleiter kann Kardinal Burke im kommenden Jahr nicht mehr von Amts wegen an der Bischofssynode über die Familie teilnehmen. Papst Franziskus macht den Kardinal mit seiner „Umbesetzung“ in der Synode mundtot. Ein Signal, daß das argentinische Kirchenoberhaupt gewillt scheint, 2015 nachzuholen, was bei der außerordentlichen Bischofssynode 2014 noch nicht gelungen ist und seine „neue Barmherzigkeit“ durchzudrücken. Eine „neue Barmherzigkeit“, die sehr unbarmherzig sein kann.

Text: Giuseppe Nardi
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 11. November 2014, 10:28:15
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Papst greift gegen Kritiker des Reformkurses durch
Nach der Bischofssynode spitzt sich die Kraftprobe im Vatikan zu


Von Julius Müller-Meiningen, 10.11.2014 00:00

Papst Franziskus hat einen seiner hartnäckigsten Gegner entmachtet. Der US-Kardinal Raymond Leo Burke wurde als Präfekt der Apostolischen Signatur und damit als Chef des obersten Vatikan-Gerichtshofs abberufen. Der 66-Jährige muss den weitgehend repräsentativen Posten als Kardinalpatron beim Malteserorden übernehmen. Burke galt bisher als einer der einflussreichsten Gegenspieler von Franziskus bei der jüngsten Bischofssynode zur Familienseelsorge. Dort hatte er sich mehrfach gegen den von Franziskus befürworteten Kurs der Öffnung gegenüber wiederverheirateten Geschiedenen und Homosexuellen ausgesprochen.

Der US-Kardinal hatte zuletzt in einem Interview mit der katholischen Zeitschrift „Vida Nueva“ behauptet, die katholische Kirche habe „keinen Kompass“. Diese Aussage wurde als Kritik an Franziskus interpretiert, den Burke schon zuvor wiederholt angegriffen hatte. Der Hardliner, der eine zentrale Figur im römischen Traditionalistenmilieu ist, hatte über Franziskus' erstes Lehrschreiben „Evangelii Gaudium“ gesagt, es könne kaum Teil des päpstlichen Lehramts sein. Im Gegensatz zu Franziskus, der gefordert hatte, weniger über kirchliche Verbote zu sprechen, sagte Burke im Hinblick etwa auf Abtreibung: „Wir können nie genug davon sprechen.“

Als Präfekt der Apostolischen Signatur ernannte Franziskus den Franzosen Dominique Mamberti. Dessen Nachfolger als Vatikan-Außenminister im Staatssekretariat wird Bischof Paul Richard Gallagher aus Liverpool.

Die Rochade im Vatikan, über die es schon länger Spekulationen gab, wird als Signal des Papstes an seine Kritiker interpretiert. Zuletzt waren im Vatikan immer mehr kritische Stimmen über Franziskus zu hören. Bei der außerordentlichen Synode zu Ehe und Familie wurde ein tiefer Graben in der Führung der katholischen Kirche sichtbar. Mehrfach war in diesem Zusammenhang auch vom Risiko einer Kirchenspaltung die Rede. Der jetzt entmachtete Burke hatte auf die Frage nach einem möglichen Schisma geantwortet: „Wenn die Bischofssynode als Gegenentwicklung zur bestehenden Lehre und Praxis der Kirche gesehen wird, besteht ein Risiko.“ In verschiedenen italienischen Medien wird unterdessen über den Fortgang des Pontifikats spekuliert. „Heute aber muss sich der Widerstand der höchsten kirchlichen Autorität widersetzen, sollte sie von der immer gültigen kirchlichen Kehre abweichen“, war vor kurzem in der konservativen Intellektuellen-Zeitung „Il Foglio“ zu lesen. Auch Gerüchte über einen Rücktritt des 77-jährigen Franziskus werden gestreut.

Öl ins Feuer goss der italienische Publizist Antonio Socci mit seinem Buch „Non é Francesco“ (Es ist nicht Franziskus). Darin behauptet Socci, die Wahl Jorge Mario Bergoglios im Konklave 2013 sei ungültig. Denn der Wahlgang, mit dem er ins Amt kam, sei der fünfte an diesem Tag gewesen – was nach Konklaveordnung nicht zulässig ist. Ein vierter Wahlgang sei zuvor fälschlich annuliert worden.

Die Angriffe auf Franziskus kommen nicht ganz überraschend. Angesichts der bei der Synode offensichtlich gewordenen Meinungsverschiedenheiten in der kirchlichen Hierarchie über die Zukunft der katholischen Kirche erwartete man sich auch im engeren Umfeld des Papstes Attacken. Einige Beobachter interpretieren die Spekulationen als Versuche der Ultrakonservativen, Franziskus von seinem Kurs abzubringen.
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 12. November 2014, 08:22:12
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Kardinal Raymond Burke: “Ich möchte Wahrheit und Liebe verbinden”
Veröffentlicht: 11. November 2014 | Autor: Felizitas Küble
Der glaubensstarke US-amerikanische Kardinal Raymond Burke (siehe Foto) gilt in liberalen Kreisen als “Hardliner” und “Fundi”, zumal er auf der kürzlichen Familiensynode in Rom gleichsam als Wortführer der theologisch konservativen Oberhirten fungierte, die sich für die bisherige kirchliche Lehre über Ehe und Familie einsetzten.

Bei aller Klarheit in seinen Standpunkten betont der ehem. Präfekt des obersten vatikanischen Gerichtshofs zugleich immer wieder das bewährte christliche Prinzip, das schon der hl. Augustinus erwähnte: “Hasse den Irrtum, aber liebe den Irrenden.”     

In amerikanischen Medien finden sich eine Reihe persönlicher Berichte, worin die freundlichen, den Menschen zugewandten Charaktereigenschaften von Kardinal Burke unterstrichen werden. Daraus geht hervor, daß er eindeutige inhaltliche Positionen durchaus mit großem Einsatz in puncto Nächstenliebe zu verknüpfen weiß.
 
Wie wichtig ihm diese Kombination von Wahrheit und Liebe tatsächlich ist, kann man am Schluß dieses Artikels einer englischssprachigen katholischen US-Webseite nachlesen: HIER
 
Dort heißt es, daß Kardinal Burke die nächste Phase seines Lebens (nach der Absetzung als Präfekt des vatikanischen Gerichtshofs) mit dem Gebet beginnen und Gott um Weisheit von oben bitten wolle, damit er die wirksamste Weise seines Dienstes für die Kirche erkennen könne. 

Er teilte dieser US-Nachrichtenseite zudem mit, daß er sich weiter vor allem dafür einsetzen wolle, daß “Wahrheit und Liebe verbunden” werden: “Das eine kann nicht ohne das andere sein.”   – Dabei erinnerte der Kirchenmann an den heiligen Augustinus, der diese beiden Pole des christlichen Glaubens und Lebens ebenfalls betont hat.
 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 13. November 2014, 08:27:13
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Wie geht Papst sein?

 11. November 2014, 05:16 |

 Ob ich Kardinal Burke versetzt hätte, wie es Papst Franziskus jetzt getan hat? Vermutlich nicht. Aber: Ich bin nicht der Papst, und insofern kann ich die Worte und Taten des Papstes zwar für mich bewerten, ich kann sie nicht beurteilen. Entscheidungen fallen oft aus Gründen, die Außenstehenden verborgen sind.
Da ist man mal ein paar Tage „offline“ zu Exerzitien, um sein geistiges Leben mal wieder auf Vordermann zu bringen, einen geistigen Ölwechsel vorzunehmen, kommt zurück und dann das: die konservativ-katholische Welt, zu der ich mich ja ebenfalls zähle, bekommt Schnappatmung wegen eines Sachverhalts, den bereits seit September die Spatzen von den Dächern pfeifen (ich bin im Vatikan überhaupt nicht vernetzt und habe es trotzdem mitbekommen) und jetzt offiziell geworden ist: Kardinal Raymond Leo Burke wird Kardinalpatron des Malteserordens!
 
Was für den Außenstehenden eine kleine Personalie ist, entpuppt sich für „Kenner“ der Szene zu einem handfesten Skandal: Burke gehörte nämlich bislang als Präfekt des Obersten Gerichtshofs der Apostolischen Signatur zum quasi inneren Kreis des Vatikans und ist – dadurch ist er in den vergangenen Wochen vielleicht auch dem einen oder anderen bekannt geworden – Kritiker eines Modernisierungskurses, wie man ihn derzeit im Umfeld der Familiensynode argwöhnt. Dazu kommt noch, dass – wie vielfach berichtet wird – Stellen wie die eines Kardinalpatrons eher für verdiente, ältere Kardinäle gesucht werden, die sich damit auf den Ruhestand vorbereiten. Burke dagegen ist erst 66 und steht, das hat er jüngst bei der Synode erst wieder deutlich gemacht, voll im Leben. Und nicht zuletzt werden auch immer wieder Äußerungen von Burke kolportiert, die sich kritisch mit dem Pontifikat Papst Franziskus auseinandersetzen.
 
Zählt nun der gewiefte Laie eins und eins zusammen, dann erhält er das Bild, Papst Franziskus habe einen vatikaninternen Kritiker kaltgestellt, um – zum Beispiel – in der 2015 fortgesetzten Familiensynode „geräuschloser“ als beim publik gewordenen Zwist zwischen Kardinal Burke und Kardinal Walter Kasper, sein Modernisierungsprogramm fortzusetzen, die katholische Ehe- und Sexualmorallehre zu schleifen, ganz allgemein die katholische Kirche an den Zeitgeist anzupassen. Oder um es bildhafter auszudrücken: Man riecht Schwefeldampf im Vatikan!
 
Es gibt katholische Blogger, die ich eigentlich sehr schätze, die aus diesem Grund das Handtuch werfen, meinen, nicht mehr papsttreu sein zu können und statt für das Reich Christi zu schreiben nun lieber für die Kirche beten wollen. Das ist erstens schade und zweitens – wie ich finde – völlig übertrieben. Nicht, dass unsere Mutter Kirche nicht unser aller Gebet benötigen würde, dies aber plakativ zu tun und damit eine Katastrophe an die Wand zu malen, bei der „nur noch beten hilft“ entspricht nicht der Sachlage und zeugt von einem etwas eigenartigen Rollenverständnis. Zumal ich im eigenen Berufsleben die Erfahrung gemacht habe, dass derartige Entscheidungen anders gefallen sind, ihnen andere Beweggründe zugrunde liegen, als sie offen zutage treten. Mit anderen Worten: Wir sollten uns nicht anmaßen zu bewerten, auf welcher Grundlage der Papst die Entscheidungen getroffen hat!
 
Ich gebe zu, mit der Art der Amtsführung, dem persönlichen Stil von Papst Franziskus fremdele ich auch immer noch, da lag mir Papst Benedikt XVI., was niemanden verwundern wird, mehr. Abgesehen von diesem Störgefühl, das ich mir aber selbst zurechnen muss und nicht dem Papst anlasten kann, gab es bislang keine Lehraussage, an der ich was zu bemängeln hätte (dass ich die Einstellung des Papstes zum Kapitalismus nicht teile, ist davon unbenommen). Sollte sich das nun ändern?
 
Gegenfrage: Sollte sich das wegen einer Personalie ändern? Auch Papst Johannes Paul II. hat Menschen um sich geschart, die ihm theologisch und wohl auch vom Stil her nahestanden, Papst Benedikt XVI. hat es ebenfalls so gehalten. Ich nehme an, beide waren aber vernünftig und selbstkritisch genug, sich zusätzlich auch mit kritischen Menschen zu umgeben – womöglich solche, die aufgrund geringer persönlicher Öffentlichkeitswirkung auch offen sprechen konnten. Und ich habe keinen Grund, anzunehmen, dass Papst Franziskus das anders macht. Alles andere – der Papst umgebe sich nur mit Gleichgesinnten, er sei bei Kritik nachtragend etc. – sind Gerüchte, die ich hier gar nicht weiter kommentieren möchte.
 
Also, wenn ich Papst wäre (den Satz habe ich einem früheren Pastor von mir entliehen, der sich mit diesen Worten mitunter bei seiner Kritik an Papst Benedikt hervortat), dann würde ich einen Kritiker wie Kardinal Burke ins Vertrauen ziehen, auch wenn ich ihm einen wesentlichen Posten aufgrund seiner Position nicht lassen wollen würde. Ich würde versuchen zu vermeiden, dass bei meinen Entscheidungen in dieser Hinsicht Spekulationen Tür und Tor geöffnet würden. Ich würde ansonsten immer wieder in den Spagat zwischen dogmatischer Lehre und barmherziger Seelsorge gehen, mein Umfeld dazu auffordern, das auch zu tun und all diejenigen zurechtweisen, die zur einen oder anderen Seite eine Schlagseite aufweisen. Ich würde keinen Hehl daraus machen, dass ich für die Probleme der Welt auch nicht die operative – sehr wohl die geistige – Lösung habe, und ich würde jedem misstrauen, der vorgibt, sie zu haben, egal ob Laie, Priester, „einfacher Bischof“ oder Kardinal der Kurie. Ich würde mich intensiv mit den Positionen insbesondere derer auseinandersetzen, die mir widersprechen, die entsprechenden Vertreter aber auch zurechtweisen, wenn ich zu dem Entschluss käme, diese Positionen, die dort vorgeschlagenen Richtungen, führen von Christus weg.
 
Ob ich unter diesen Prämissen Kardinal Burke versetzt hätte, wie es Papst Franziskus jetzt getan hat? Vermutlich nicht … aber die Wahrheit ist, und an der kommen die Kommentatoren genau so wenig wie ich selbst drum herum: Ich bin nicht der Papst, werde es aufgrund meines Lebenslaufes wohl auch nicht mehr werden. Insofern kann ich die Worte und Taten des Papstes erwägen, sie auch für mich bewerten, ich kann sie aber – einfach weil ich nicht er bin – nicht be- geschweige denn verurteilen!
 
Ich habe Respekt vor denen, die sich aufgrund der Spannungen, die sie in sich selbst spüren, zurück ziehen, ich habe auch Respekt davor, wenn sich jemand kritisch mit den Richtungsentscheidungen des Papstes auseinandersetzt, sein Ringen mit diesen Positionen deutlich macht, in der Hoffnung, diese Veröffentlichung könne auch anderen helfen, die mit sich ringen. Was mir schwer fällt zu respektieren ist eine destruktive Kritik am Papst, die gerade in konservativen Kreisen um sich greift, und deren Vertreter besser zu wissen meinen, wie das geht, Papst sein!
 
Zuerst erschienen auf papsttreuer.blog.de
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 14. November 2014, 08:15:20
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Richtungskampf im Vatikan

 Der Graben zwischen Papst Franziskus und den Anhängern der traditionellen Lehre bleibt tief.



Papst Franziskus hat US-Kardinal Raymond Leo Burke als Präfekt der Apostolischen Signatur abberufen. Bei der jüngsten Bischofssynode zur Familienseelsorge hatte Burke sich gegen den von Franziskus befürworteten Kurs der Öffnung gegenüber wiederverheirateten Geschiedenen und Homosexuellen ausgesprochen. Auch wenn der Papst nun einen seiner hartnäckigsten Gegner entmachtet hat, bekämpfen andere ihn weiter.
Kardinal Burke hatte zuletzt in einem Interview mit der katholischen Zeitschrift Vida Nueva behauptet, die katholische Kirche habe "keinen Kompass". Diese Aussage wurde als Kritik an Franziskus interpretiert, den Burke schon zuvor wiederholt angegriffen hatte. Der Hardliner, der eine zentrale Figur im römischen Traditionalistenmilieu ist, hatte über das Lehrschreiben Evangelii Gaudium gesagt, es könne kaum Teil des päpstlichen Lehramts sein. Im Gegensatz zu Franziskus, der gefordert hatte, weniger über kirchliche Verbote zu sprechen, sagte Burke im Hinblick etwa auf Abtreibung: "Wir können nie genug davon sprechen."
 
Bei der außerordentlichen Synode zu Ehe und Familie war ein tiefer Graben zwischen Befürwortern des vom Papst angestrebten Kurses der Öffnung und Anhängern der traditionellen Lehre sichtbar geworden. Mehrfach war sogar vom Risiko einer Kirchenspaltung die Rede. Der jetzt entmachtete Burke hatte auf die Frage nach einem möglichen Schisma geantwortet: "Wenn die Bischofssynode als Gegenentwicklung zur bestehenden Lehre und Praxis der Kirche gesehen wird, besteht ein Risiko."
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 15. November 2014, 12:45:13
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Die Glaubenskongregation über Sakramente für geschieden “Wiederverheiratete”
Veröffentlicht: 14. November 2014 | Autor: Felizitas Küble
Die Kongregation für die Glaubenslehre, deren Präfekt der deutsche Kardinal Gerhard Müller (siehe Foto) ist, hat kürzlich erneut die kirchliche Lehre bekräftigt, wonach der Empfang der Sakramente für bußfertige, geschieden “wiederverheiratete” Katholiken möglich ist, wenn sie sich ernsthaft um sexuelle Enthaltsamkeit bemühen, also gleichsam “wie Bruder und Schwester” zusammenleben.


Hier folgt die amtliche Antwort vom 22. Oktober 2014 auf die Frage eines französischen Priesters “Kann ein Beichtvater einem Beichtenden die Absolution erteilen, der nachdem er kirchlich geheiratet hatte, nach der Scheidung eine zweite Ehe eingegangen ist?”:
 

 .
 
“Wir können die wiederverheirateten Geschiedenen nicht a priori vom Prozess der Buße ausschließen, der zur sakramentale Versöhnung mit Gott führen würde und damit zur Eucharistie.

.
 
Papst Johannes Paul II. hatte in der Apostolischen Exhortation “Familiaris Consortio (N. 84) solch eine Möglichkeit in den Blick genommen und ihre Voraussetzungen spezifiziert:

 .
 
“Die Versöhnung durch das Sakrament der Buße, die den Weg zur Eucharistie öffnen würde, kann nur denen gewährt werden, die bereuen, das Zeichen des feierlichen Bundes und die Treue zu Christus gebrochen zu haben und ernsthaft bereit sind, ein Leben zu führen, das nicht länger im Widerspruch zur Unauflöslichkeit der Ehe steht. 
 
 .
 
Das bedeutet in der Praxis, daß, wenn es ernsthafte Gründe  -  wie z.B. die Erziehung von Kindern  – gibt, deretwegen ein Mann und eine Frau die Verpflichtung zur Trennung nicht erfüllen können, sie die Pflicht haben, in völliger Enthaltsamkeit zu leben, das heißt, durch Abstinzenz von Akten, die verheirateten Paaren vorbehalten sind (s. auch Benedikt XVI “Sacramentum Caritatis”, N. 29).”
 
 .
 
Quelle: Katholische Weblog “Im Beiboot Petri”
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 16. November 2014, 11:58:59
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Aktion B&B zur Synode 2015 - Jetzt reagieren die Familien




kath.net startet Synoden-Aktion B&B: Schreiben Sie Papst Franziskus und Ihrem Bischof. Was wünschen Sie sich von der Synode? Was brauchen katholische Familien wirklich? Was wünschen Sie sich als katholische Familie von Ihrer Kirche?
 



Rom (kath.net)
 Mit Erstaunen haben viele katholische Familien Medienmeldungen über die Familiensynode im Herbst 2014 vernommen. Auch wenn manches medial verzerrt war, so ist doch klar, dass die Angriffe auf katholische Familien durchaus nicht nur von außerhalb der Synode geführt worden sind. Markus Reder meint dazu in der Tagespost: „Wenn das so weitergeht, werden sich katholische Ehepaare bald fragen, ob sie noch mehr zur Minderheit werden müssen, um mit ihren Sorgen und Nöten ausreichend wahr- und ernstgenommen zu werden.“ Wir wollen jetzt nicht mehr schweigen und starten bis zur kommenden Familiensynode 2015 in Rom die große Aktion B&B „Beten und Briefe schreiben“. Wir laden Sie dazu ein, sich zu beteiligen.


Machen Sie mit und beten Sie täglich mit uns ein Gesätzchen Rosenkranz für die Synode. Und bitte schreiben Sie in den nächsten Wochen einen Brief an Papst Franziskus und (!) an den Vorsitzenden Ihrer Bischofskonferenz. Was wünschen Sie sich als katholische Familie von der Kirche? Was erwarten Sie von der Synode 2015? Bitte schicken Sie auch eine Kopie Ihres Briefes per E-Mail (!) an kath.net: familie@kath.net. Unter allen Einsendungen verlosen wir schöne Buchpreise! Wir werden ab Januar 2015 regelmäßige Briefe an Franziskus auf kath.net veröffentlichen. Nur Mut! Jetzt ist die Zeit des Gebetes und die Zeit des Handelns gekommen.

Adressen für die Synoden-Aktion 2015:
 
Ein Hinweis: Bitte schicken Sie den Brief an Papst Franziskus an Seine Heiligkeit, Papst Franziskus, 00120 Città del Vaticano, ITALIEN und zusätzlich noch über die Apostolische Nuntiatur mit der Bitte um Weiterleitung an den Heiligen Vater! Bitte schicken Sie dann auch eine Kopie an die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen und an familie@kath.net.
 
Deutschland:
 
Apostolische Nuntiatur
 Lilienthalstr. 3A 10965 Berlin
E-Mail: apostolische@nuntiatur.de
 
S. Em. Reinhard Kardinal Marx
 Erzbischöfliches Ordinariat München, Postfach 33 03 60, 80063 München
 E-Mail: generalvikar@ordinariat-muenchen.de
 
 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 17. November 2014, 08:18:23
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Bischofssynode: Gespannt auf Akzente für die Praxis



 Die Beratungen der Bischofssynode in Rom werden in den Ortskirchen weiter gehen. Das sagt Ute Eberl, die als Auditorin an der Versammlung teilgenommen hatte. Ute Eberl ist Diplomtheologin und Leiterin der Ehe- und Familienseelsorge im Erzbistum Berlin. Jetzt seien die Bistümer am Zuge. Gegenüber dem Kölner Domradio schätzt Eberl das verabschiedete Schlussdokument so ein:

„Es spiegelt erst einmal das Ergebnis wieder. Was ich hervorragend fand, dass der Papst zum Schluss gesagt hat, dass das gesamte Dokument mit den Abstimmungsergebnissen jetzt an alle Bischofskonferenzen geschickt wird. Er hat deutlich gesagt: So, jetzt macht eure Hausaufgaben, es muss jetzt weitergehen! Das ist keine Zeit zum Ausruhen, sondern jetzt geht es weiter. Das Hervorragende: Er hat zum Schluss gesagt: Ich bin Papst und ich sorge dafür, dass ihr hier miteinander streiten könnt, ihr müsst keine Sorge haben, dass die Kirche auseinander bricht oder dass irgendetwas passiert, ich garantiere das. Ich bin da, ihr dürft euch auch richtig heftig streiten.“

Ein Auftrag und ein Beispiel auch für die Diözesanbischöfe, findet Eberl. Der Prozess geht nun weiter, bis zur nächsten Versammlung der Synode im kommenden Jahr. Aber es ist nicht nur ein Diskussionsprozess, er verändert auch die Praxis der Arbeit: Was dort besprochen wurde, wird auch vor Ort eifrig thematisiert.

„Das tun wir, seit dieser Fragebogen im November letzten Jahres rumgegangen ist, sowieso, aber ich fühle mich jetzt noch einmal richtig bestärkt dazu. Ich bin jetzt sehr gespannt auf die Akzente, die die Bischofskonferenz in Deutschland setzt, wie wir in diesem Jahr die nächste Synode in den Blick nehmen.“






Dieser Text stammt von der Webseite http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/21/bischofssynode:_gespannt_auf_akzente_f%C3%BCr_die_praxis/ted-832146 (http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/21/bischofssynode:_gespannt_auf_akzente_f%C3%BCr_die_praxis/ted-832146)
des Internetauftritts von Radio Vatikan
 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 18. November 2014, 09:15:17
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Warum sind Konservative Dunkelmänner, Herr Kardinal?

Publiziert 17. November 2014 | Von admin


Walter Kardinal Brandmüller im Interview mit der “BILD am Sonntag” über Unbarmherzigkeit, Sünde und Irrsinn
 
Quelle
 
Von Paul Badde
 
Rom, kath.net/ BILDamSONNTAG, 16. November 2014
 
Die Revolution im Vatikan findet nicht statt. Versuche eine Reform für die Lebenswelt des Sexuellen in der katholischen Lehre zu verankern, sind am Widerstand konservativer Kardinäle gescheitert. Vorerst. Hinter dem Petersdom treffe ich Walter Kardinal Brandmüller (85), einen prominenten Vertreter des konterrevolutionären Flügels der römischen Kurie. Er trinkt seinen Kaffee schwarz.
 
BILD AM SONNTAG: Warum sind Konservative so hart und unbarmherzig, Herr Kardinal?
 
Sind sie das? Ich habe noch keinen Menschen erlebt, der unbarmherzig war, weil er konservativ ist. Es gibt barmherzige und unbarmherzige Liberale und Konservative. Aber ist der Arzt barmherzig, der einem Patienten die rettende Operation erspart und ihm Alkohol und Nikotin nach Belieben erlaubt? Der einem Diabetiker eine Sachertorte mitgibt?
 
Aber reden Konservative nicht eher von der Sünde, wo Liberale von Vergebung und Barmherzigkeit sprechen?
 
Das ist mir neu. Woher wissen Sie das? Aus der Zeitung? Auch Liberale reden von Sünde. Doch sie verstehen meist etwas anderes darunter, das stimmt. Bei ihnen sind es eher Parksünder und Diätsünden. Was ist also Sünde?
 
Bitte sagen Sie es.
 
Sünde ist eine sittlich minderwertige Haltung oder Handlung, mit denen Menschen sich selbst und anderen schaden. Dabei haben wir doch alle schon erfahren, dass es uns schlecht geht, wenn wir das Schlechte und Falsche tun. Dass Betrug, Ehebruch, Mord etc. noch keinen Menschen wirklich glücklicher gemacht hat. Dostojewski hat ganze Romane über dieses dunkle Geheimnis geschrieben.
 
Aber haben Konservative nicht dennoch eher Angst, wo Liberale mutiger sind?
 
Woher das denn? Reden wir hier vielleicht von den Elefanten, die mutig in den Porzellanladen stapfen? Vorsicht im Umgang mit kostbarsten Gefässen würde ich nie mit Ängstlichkeit verwechseln.
 
Wie kamen Konservative denn in den Ruf, Dunkelmänner zu sein – im Gegensatz zu den liberalen Lichtgestalten?
 
Soll ich darüber lachen? Dunkelmänner sind Schiessbudenfiguren aus der Mottenkiste sogenannter Aufklärer. Es sind Vorurteile, die jeder vernünftigen Begründung entbehren. Als Finsterlinge wurden schon vor über 200 Jahren alle verleumdet, die sich dem Fortschrittswahn und dem Zeitgeist widersetzten. Als Lichtgestalten haben sich hingegen damals schon die Jakobiner gern selbst stilisiert, als sie für den Fortschritt die Köpfe rollen liessen.
 
Warum sind viele Liberale aber auch 200 Jahre später vom Begriff der Revolution noch so fasziniert?
 
Das müssen Sie die Liberalen fragen. Mich fröstelt bei dem Begriff. Vergessen wir doch nicht, wieviel Blut und Tränen die grossen Revolutionen über die Menschen gebracht haben! Auch die Nazis sahen sich als Revolutionäre. Revolutionäre sind Brandstifter.
 
Aber schauen Konservative nicht gern nach hinten, wo Liberale tatsächlich nach vorn und in die Zukunft blicken? Warum?
 
Ich bin Historiker. Die Vergangenheit ist der Stoff der Erfahrung und sehr konkret. Die Zukunft ist das Reich der Träume und Verführer. Da lässt sich ungeprüft leicht alles behaupten und versprechen. Nur auf der sicheren Basis geschichtlicher Erfahrung lässt sich Zukunft bauen.
 
Warum hat sich der Streit zwischen Konservativen und Liberalen heute denn ausgerechnet am Thema der Familie entzündet?
 
Ideologien, die Mensch und Gesellschaft verändern wollen, fangen bei der Familie und deren Zerstörung an. Das war bei Marx so und bei Lenin. Familien sind die Urzellen jeder menschlichen Gemeinschaft. Darum sind sie so gefährdet. Es darf mit ihnen aber nicht experimentiert werden. Ich will hier nicht von dem neuesten Irrsinn des “social freezing” weiblicher Eizellen reden. Jedenfalls ist um Familien ein unglaublicher Kampf entbrannt, in dem sie leider keiner so verteidigt wie die Kirche. Darauf haben Papst Paul VI. und Johannes Paul II. schon vor Jahrzehnten prophetisch hingewiesen.
 
Wie deuten Sie es denn, dass mit Kardinal Müller und Kardinal Kasper die grössten Gegenspieler in dieser Debatte zwischen Konservativen und Liberalen in der katholischen Kirche Deutsche sind?
 
Da muss ich mit Goethe antworten: “Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust.” Das trifft irgendwie auch auf Deutschland zu, besonders seit der Reformation, in dem sich die Deutschen in zwei Lager gespalten haben. Diese Spaltung durchzieht mittlerweile auch die katholische Kirche in Deutschland.
 
Die katholische Kirche hat wegen der Unauflöslichkeit der Ehe im Streit mit Heinrich VIII. um 1535 die Abspaltung der anglikanischen Kirche in Kauf genommen. War es diesen Preis wert?
 
Die Frage ist falsch gestellt. Kein Papst und kein Konzil kommt an den Worten Jesu über die Ehe vorbei. “Was Gott verbunden hat, darf der Mensch nicht trennen.” Die Treue zum Wort Gottes wog für Papst Clemens VII. schwerer als die politische Drohung des englischen Königs. Die Kirche ist nicht verfügungsberichtigt über die Sakramente. Der Apostel Paulus sagt, dass wir nur Verwalter sind und dass ein Verwalter treu sein muss. Die Kirche ist eine Stiftung. Da ist der Stifterwille das Entscheidende.
 
Verstehen wir das Wort Gottes heute mit Hilfe der modernen Theologen denn nicht viel besser als früher?
 
Gottes Wort ist unerschöpflich an Inhalt und Gehalt. Darum gibt es sehr wohl einen Fortschritt in der Erkenntnis. Es ist aber undenkbar, dass spätere Erkenntnisse dem bisher Erkannten widersprechen. Zwei mal zwei bleibt vier. Wahrheit ändert sich nicht. Und Gottes Geist widerspricht sich nicht.
 
Braucht es gerade diesen Streit aber nicht dennoch für eine gesunde Kirche?
 
Ein gewisses Ferment der Unruhe tut jeder Gemeinschaft gut. Auch Konservative brauchen Reibflächen, an denen sie ihre Streichhölzer entzünden können. Auch der Irrtum hat seine Bedeutung für den Fortschritt der Erkenntnis.
 
Müssten wir nicht dennoch eine Kirche fürchten, die nur aus Konservativen besteht?
 
Das kommt darauf an, was sie unter konservativ verstehen.
 
Was ist konservativ, Herr Kardinal?
 
Konservativ heisst in der Kultur und in der Religion etwas anderes als in der Politik. Soziale Verhältnisse oder Regierungsformen wie etwa die Monarchie unter allen Umständen aufrecht zu erhalten, ist nicht konservativ. So ist es auch im Leben. Die Eidechse lässt den Schwanz fahren, um sich selbst zu retten. Der wahre Konservative versteht es, Nebensächliches preiszugeben, um Wesentliches zu erhalten. Wertloses zu bewahren, ist nicht konservativ. Es ist nicht konservativ, die Asche zu bewahren, hat Johannes XXIII. gesagt, sondern die Glut zu hüten. In der Zahnmedizin ist es konservativ, die Wurzel zu bewahren, und nicht den Zahn zu ziehen. Wir brauchen Konserven: Blutkonserven, Lebensmittelkonserven. Was wären die Kunstwerke der Welt ohne Konservatoren? Auch die Feuerwehr ist konservativ – wenn sie rechtzeitig kommt!



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Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 19. November 2014, 08:26:28
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Erste Einzelheiten zur Bischofssynode 2015



Die nächste Bischofssynode zum Thema Ehe und Familie wird vom 4. bis 25. Oktober 2015 im Vatikan stattfinden. Das kündigte der Generalsekretär der Bischofssynoden, Kardinal Lorenzo Baldisseri, am Montag an. Baldisseri sprach auf der derzeitigen Versammlung der Außerordentlichen Bischofssynode; sie beschäftigt sich ebenfalls mit Ehe und Familie und soll die – deutlich längere – Synode vom Herbst 2015 vorbereiten. Kardinal Baldisseri nannte auch das vom Papst gewählte Thema der Synode vom nächsten Jahr: „Berufung und Mission der Familie in der Kirche und der Welt von heute“.

Er hoffe, dass die Synodenväter bei ihren Beratungen in Arbeitsgruppen diese Woche schon an die Synode vom nächsten Jahr dächten, so der Kardinal. „In den Gruppen könnte man auch Themen vorschlagen, die noch nicht behandelt worden sind“, sagte er.

Gespräche in Arbeitsgruppen starten

An diesem Montag beginnen auf der Versammlung der Bischofssynode offiziell die Arbeiten in den Arbeitsgruppen. Nach Sprachen organisiert treffen sich alle Synodenteilnehmer, um die Relatio - das zusammenfassende Dokument, das am Montagmorgen von Kardinal Peter Erdö verlesen wurde - zu diskutieren. Drei Gruppen finden auf Italienisch statt, drei ebenfalls in Englisch, zwei jeweils in Spanisch und Französisch.

Am Donnerstagmorgen werden die in den Arbeitskreisen erarbeiteten Ergebnisse in der Vollversammlung vorgestellt, danach tritt wieder das Redaktionskommitee zusammen, um sie einzuarbeiten. Der so erstellte Text - die Relatio Sinodi - wird dann am Samstag verlesen und diskutiert, am Nachmittag wird auch darüber abgestimmt.

Bereits am Freitag wird aber auch ein weiterer Text besprochen: die Botschaft, die jede Synode an die Gläubigen richtet. Die endgültige Form dieser Botschaft - Nuntius genannt - wird ebenfalls am Samstag abgestimmt.

Papst stellt Schlussdokument auf breitere Basis

Derweil hat Papst Franziskus zum Wochenende das Redaktionskomitee für das Schlussdokument der laufenden Synodenversammlung verstärkt. Bisher waren Kardinal Baldisseri, Synoden-Relator Kardinal Peter Erdö (Ungarn) und der italienische Bischof Bruno Forte mit dem Erstellen des Dokuments betraut. Es soll am nächsten Sonntag fertig sein und die Arbeitsgrundlage für die Bischofssynode von 2015 darstellen. Franziskus benannte nun sechs weitere Synodale in den Redaktionskreis: Kurienkardinal Gianfranco Ravasi, US-Kardinal Donald Wuerl, Jesuitengeneral Adolfo Nicolás, den argentinischen Erzbischof Victor Manuel Fernández, den Präsidenten des Lateinamerikanischen Bischofsrates Erzbischof Carlos Aguiar Retes und den koreanischen Bischof Peter Kang U-il.






Dieser Text stammt von der Webseite http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/13/erste_einzelheiten_zur_bischofssynode_2015/ted-830672 (http://de.radiovaticana.va/news/2014/10/13/erste_einzelheiten_zur_bischofssynode_2015/ted-830672)
des Internetauftritts von Radio Vatikan
 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 20. November 2014, 08:21:24
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Der Bericht der Bischofssynode jetzt auch auf Deutsch

Relatio Synodi – Dritte Außerordentliche Generalversammlung der Bischofssynode

„Die pastoralen Herausforderungen der Familie im Rahmen der Evangelisierung“

Arbeitsübersetzung des Sekretariats der Deutschen Bischofskonferenz

 

Einleitung
 
1.    Versammelt um den Papst richtet die Bischofssynode ihre Gedanken auf alle Familien der Welt mit ihren Freuden, ihren Sorgen und ihren Hoffnungen. Insbesondere fühlt sie sich verpflichtet, dem Herrn für die großherzige Treue zu danken, mit der viele christliche Familien auf ihre Berufung und ihren Auftrag antworten. Sie tun das mit Freude und im Glauben, auch wenn sie auf ihrem Weg als Familien auf Hindernisse, Verständnislosigkeit und Leiden stoßen. Diesen Familien gelten die Wertschätzung, der Dank und die Ermutigung der ganzen Kirche und dieser Synode. Während der Gebetswache auf dem Petersplatz am Samstag, den 4. Oktober 2014, hat Papst Franziskus zur Vorbereitung auf die Familiensynode in einfacher und konkreter Form an die Zentralität der Erfahrung von Familie im Leben eines jeden erinnert, als er sagte: „Mittlerweile senkt sich der Abend auf unsere Versammlung herab. Es ist die Zeit, in der man gerne nach Hause zurückkehrt, sich gemeinsam um den Tisch versammelt, in tiefer Zuneigung, in der Stärke des vollbrachten und empfangenen Guten, der Begegnungen, die das Herz erwärmen und es wachsen lassen, – guter Wein, der in des Menschen Tage das Fest ohne Untergang vorwegnimmt. Es ist auch die schwerste Stunde für denjenigen, der der eigenen Einsamkeit Auge in Auge gegenübersteht, in der bitteren Dämmerung der zerbrochenen Träume und gescheiterten Pläne: wie viele Menschen schleppen die Tage in die Sackgasse der Entmutigung, des Aufgebens oder zumindest des Grolls. In wie vielen Häusern fehlt der Wein der Freude und damit der Geschmack des Lebens, die Weisheit des Lebens selbst (…). Den einen wie den anderen geben wir an diesem Abend die Stimme mit unserem Gebet, einem Gebet für alle.“
(ja 175 / nein 1)

2.    Als Schoß der Freude und der Prüfungen, der tiefen Zuneigung und der zuweilen verletzten Beziehungen ist die Familie in der Tat die „Schule der Humanität“ (vgl. Gaudium et Spes, 52), und wir spüren, wie sehr wir diese brauchen. Trotz der vielen Anzeichen einer Krise der Institution Familie in den verschiedenen Umgebungen des „globalen Dorfes“ bleibt der Wunsch nach Familie lebendig, besonders unter den jungen Menschen. Er bestärkt die Kirche, erfahren in der Humanität und getreu ihrer Mission, das „Evangelium der Familie“ unablässig und in tiefer Überzeugung zu verkünden, das ihr mit der Offenbarung der Liebe Gottes in Jesus Christus anvertraut und von den Kirchenvätern, den Meistern der Spiritualität und vom Lehramt der Kirche ohne Unterbrechung vermittelt wurde. Die Familie hat für die Kirche eine ganz besondere Bedeutung und in dem Moment, in dem alle Gläubigen eingeladen sind, aus sich selbst herauszugehen, ist es notwendig, dass die Familie sich als unverzichtbares Subjekt der Evangelisierung wiederentdeckt. Wir denken an das missionarische Zeugnis vieler Familien.
(ja 179 / nein 0)

3.    Der Bischof von Rom hat die Bischofssynode aufgefordert, bei ihrer Außerordentlichen Vollversammlung im Oktober über die entscheidende und wertvolle Realität der Familie nachzudenken, um diese Gedanken bei der Ordentlichen Vollversammlung im Oktober 2015 zu vertiefen, wie auch in den zwölf Monaten zwischen den beiden synodalen Ereignissen. „Bereits das ‚convenire in unum‘ um den Bischof von Rom ist ein Ereignis der Gnade, in dem die bischöfliche Kollegialität auf einem Weg der geistlichen und pastoralen Unterscheidung zum Ausdruck kommt“ (Papst Franziskus: Ansprache vom 4. Oktober 2014). So hat Papst Franziskus die synodale Erfahrung beschrieben und die Verpflichtung zum zweifachen Hören aufgezeigt: dem Hören auf die Zeichen Gottes und dem Hören auf die Geschichte der Menschen sowie die Aufgabe der zweifachen und einzigen Treue, die daraus folgt.
(ja 178 / nein 1)

4.    Im Lichte dieser Rede haben wir die Ergebnisse unserer Überlegungen und Gespräche in den folgenden drei Teilen gesammelt: Das Zuhören, um die Realität der heutigen Familie in ihrer Vielschichtigkeit, mit Licht und Schatten, erkennen zu können; der auf Christus gerichtete Blick, um mit neuer Frische und Begeisterung darüber nachzudenken, was uns die im Glauben der Kirche überlieferte Offenbarung über die Schönheit, die Rolle und Würde der Familie sagt; die vergleichende Sichtung im Licht Jesu, um zu erkennen, wie wir Kirche und Gesellschaft neue Impulse geben können für ihr Bemühen um die Familie, die auf der Ehe zwischen Mann und Frau basiert.
(ja 180 / nein 2)

 
 
Erster Teil

Das Hören: Der Kontext und die Herausforderungen für die Familie
 
Der soziokulturelle Kontext
5.    In Treue zur Lehre Christi betrachten wir die Wirklichkeit der heutigen Familie in ihrer ganzen Komplexität, mit ihren Licht- und Schattenseiten. Wir denken an die Eltern, an die Großeltern, an die Brüder und Schwestern, an die nahen und fernen Verwandten und an das Band zwischen zwei Familien, das durch jede Ehe geknüpft wird. Der anthropologisch-kulturelle Wandel beeinflusst heute alle Aspekte des Lebens und erfordert eine analytische und differenzierte Annäherung. Es gilt zuallererst, die positiven Aspekte zu unterstreichen: die größere Ausdrucksfreiheit und die bessere Anerkennung der Rechte der Frau und der Kinder, zumindest in einigen Regionen. Doch andererseits muss ebenso die wachsende Gefahr beachtet werden, die im ausufernden Individualismus zum Ausdruck kommt, der die familiären Bindungen entstellt und darin gipfelt, die Mitglieder der Familie wie Inseln zu sehen. In einigen Fällen überwiegt so die Vorstellung eines Subjekts, das sich nur nach den eigenen Wünschen formt, als wäre es von allem losgelöst. Hinzu kommt die Krise des Glaubens, die viele Katholiken betrifft und die oft an der Wurzel der Krise von Ehe und Familie zu finden ist.
(ja 177 / nein 3)

6.    Eine der größten Armutserscheinungen der heutigen Kultur ist die Einsamkeit als Ergebnis der Abwesenheit Gottes im Leben der Menschen und der Zerbrechlichkeit der Beziehungen. Es gibt außerdem ein allgemeines Gefühl der Ohnmacht angesichts der sozioökonomischen Wirklichkeit, die oft damit endet, dass Familien erdrückt werden. Das gilt etwa mit Blick auf die wachsende Armut und prekäre Arbeitsverhältnisse, die bisweilen als wahrer Alptraum erlebt werden, oder hinsichtlich einer allzu drückenden Steuerbelastung, die junge Menschen sicherlich nicht zum Heiraten ermutigt. Oft fühlen sich die Familien verlassen, aus Desinteresse und der geringen Aufmerksamkeit vonseiten der Institutionen. Die negativen Folgen für den Zusammenhalt der Gesellschaft sind überall sichtbar: von der demografischen Krise bis zu den Schwierigkeiten bei der Erziehung, vom Zaudern bei der Annahme des ungeborenen Lebens bis zur Wahrnehmung alter Menschen als Last, bis hin zur Ausbreitung einer Gefühlskälte, die manchmal in Gewalt gipfelt. Der Staat hat die Verantwortung, rechtliche und wirtschaftliche Bedingungen zu schaffen, die Jugendlichen eine Zukunft garantieren und ihnen beim Vorhaben der Familiengründung helfen.
( ja 175 / nein 5)

7.    Einige kulturelle und religiöse Kontexte stellen besondere Herausforderungen dar. In einigen Gesellschaften besteht noch die Praxis der Polygamie und in einigen traditionellen Kontexten die Sitte der „Ehe in Etappen“. In anderen Kontexten hält sich die Praxis der arrangierten Ehen. In Ländern, in denen die Präsenz der katholischen Kirche gering ist, gibt es viele gemischtreligiöse Ehen mit unterschiedlichen Kulten und mit allen bekannten Schwierigkeiten hinsichtlich ihrer juristischen Form, der Taufe und Kindererziehung sowie auch mit Blick auf den gegenseitigen Respekt gegenüber dem anderen Glauben. In diesen Ehen kann die Gefahr des Relativismus oder der Gleichgültigkeit gegeben sein, aber sie können auch den ökumenischen Geist und den interreligiösen Dialog von Gemeinschaften befördern, die harmonisch zusammenleben. In vielen Bereichen, nicht nur im Westen, ist das Zusammenleben von Paaren vor der Ehe weit verbreitet oder auch das Zusammenleben ganz ohne die Absicht, der Partnerschaft eine institutionalisierte Bindung zu geben. Dazu kommt oft eine zivile Gesetzgebung, die Ehe und Familie gefährdet. Aufgrund der Säkularisierung ist in vielen Teilen der Welt die Bindung an Gott stark zurückgegangen und  der Glaube ist kein gesellschaftliches Gemeingut mehr.
(ja 170 / nein 9)

8.    Viele Kinder werden unehelich geboren, besonders in einigen Ländern, und viele von ihnen wachsen dann mit nur einem Elternteil oder in einem erweiterten oder neugebildeten Familienumfeld auf. Die Zahl der Scheidungen wächst und nicht selten werden Entscheidungen allein von wirtschaftlichen Faktoren bestimmt. Die Kinder sind häufig Streitobjekt ihrer Eltern und die Kinder sind dann die wahren Opfer familiärer Zerwürfnisse. Die Väter sind oft abwesend, nicht nur aus ökonomischen Gründen, gerade dort, wo es nötig wäre, dass sie klarer die Verantwortung für die Kinder und die Familie übernehmen. Die Anerkennung der Würde der Frau muss noch weiter verbreitet und gefördert werden. Tatsächlich ist die Frau heute vielfach des Diskriminierung ausgesetzt und auch das Geschenk der Mutterschaft führt oft eher zu Nachteilen als dass es wertgeschätzt wird. Vergessen dürfen wir auch nicht die zunehmende Gewalt gegen Frauen, manchmal leider auch innerhalb der Familien, und der schlimmen, in einigen Kulturen verbreiteten Genitalverstümmelung. Schließlich ist die sexuelle Ausbeutung von Kindern eine der skandalösesten und perversesten Wirklichkeiten der heutigen Gesellschaft. Auch die von kriegerischer Gewalt, Terrorismus oder organisierter Kriminalität heimgesuchten Gesellschaften erleben, dass sich die Lage der Familien verschlechtert. Vor allem in den großen Metropolen und ihren Randgebieten wächst das Phänomen der sogenannten Straßenkinder. Die Migration ist ein weiteres Merkmal der Zeit und muss mit all ihren Belastungen für die Familie verstanden und angepackt werden.
(ja 179 / nein 1)


Die Bedeutung des Gefühlslebens
9.    In dem skizzierten gesellschaftlichen Rahmen zeigt sich in vielen Teilen der Welt beim Einzelnen das Bedürfnis, sich mehr um die eigene Person zu kümmern, sich innerlich zu erforschen, in besserem Einklang mit den eigenen Gefühlen und Emotionen zu leben, qualitätsvolle Partnerschaften zu suchen; dieses gerechtfertigte Streben kann zu dem Wunsch führen, Beziehungen zu schaffen, die auf Hingabe und gegenseitigem Wachsen beruhen, verantwortungsvoll und solidarisch wie jene der Familie. Doch die Gefahr des Individualismus und die Versuchung, in egoistischer Weise zu leben, sind groß. Die Kirche ist gefordert, Paaren bei der emotionalen Reifung und bei der Entwicklung ihrer gefühlsmäßigen Bindung zu helfen, indem sie den Dialog, die Tugend und das Vertrauen auf die barmherzige Liebe Gottes fördert. Der volle Einsatz, den eine christliche Ehe erfordert, kann ein starkes Mittel gegen die Versuchungen eines egoistischen Individualismus sein.
(ja 171 / nein 8)

10.    In der heutigen Welt fehlt es nicht an kulturellen Tendenzen, die ein grenzenloses Gefühlsleben propagieren, in dem restlos alle Seiten erkundet werden sollen. Und so ist die Frage der Zerbrechlichkeit von Gefühlen drängender denn je. Es existiert ein narzisstisches, instabiles und veränderliches Gefühlsleben, das dem Einzelnen nicht immer hilft, zu reifen. Besorgnis erregt eine gewisse Verbreitung der Pornografie und der Vermarktung des Körpers, begünstigt durch den Missbrauch des Internets. Zu beklagen ist die Situation der Menschen, die zur Prostitution gezwungen werden. In diesem Gesamtkontext sind Paare manchmal unsicher, zögernd und haben Mühe, die Wege zu finden, auf denen sie wachsen können. Viele neigen dazu, in den frühen Stadien ihres Gefühls- und Sexuallebens stehenzubleiben. Die Krise der Paarbeziehungen destabilisiert die Familie und kann durch Trennungen und Scheidungen schwere Konsequenzen für Erwachsene, Kinder und die ganze Gesellschaft haben, indem sie den Einzelnen und die sozialen Bindungen schwächt. Auch der demografische Rückgang, hervorgerufen durch eine geburtenfeindliche Mentalität und eine weltweite verhütungsfördernde Politik, führt nicht nur zu einer Situation, in der der Generationenwechsel nicht mehr gesichert ist, sondern mit der Zeit auch zu dem Risiko einer wirtschaftlichen Verarmung und dem Verlust des Vertrauens in die Zukunft. Die Entwicklung der Biotechnologie hat sich ebenfalls stark auf die Geburtenrate ausgewirkt.
 (ja 174 / nein 8)


Die Herausforderung für die Seelsorge

11.    In diesem Zusammenhang spürt die Kirche die Notwendigkeit, ein Wort der Wahrheit und der Hoffnung auszusprechen. Wir sollten von der Überzeugung ausgehen, dass der Mensch von Gott kommt und dass daher ein Nachdenken, das die großen Fragen über die Bedeutung des Menschseins neu stellt, angesichts der tiefsten Erwartungen der Menschheit auf fruchtbaren Boden fallen kann. Die großen Werte der christlichen Ehe und Familie entsprechen jener Suche, die jede menschliche Existenz durchzieht, auch in einer von Individualismus und Hedonismus geprägten Zeit. Man muss die Menschen in ihrer konkreten Existenz annehmen, ihnen bei ihrer Suche beistehen, sie in ihrer Sehnsucht nach Gott und in ihrem Wunsch nach voller Teilhabe an der Kirche ermutigen, auch jene, die eine Erfahrung des Scheiterns gemacht haben oder sich in verzweifelten  Situationen befinden. Die christliche Botschaft enthält immer die Wirklichkeit und Dynamik der Barmherzigkeit und der Wahrheit, die in Christus ein und dasselbe sind.
(ja 173 / nein 6)

 
 
Zweiter Teil
 
Der Blick auf Christus: Das Evangelium der Familie
 
Der Blick auf Jesus und die göttliche Pädagogik in der Heilsgeschichte

12.    „Denn wenn wir wirklich unsere Schritte auf dem Terrain der zeitgenössischen Herausforderungen verifizieren wollen, dann besteht die entscheidende Bedingung darin, den Blick fest auf Jesus Christus gerichtet zu halten, in der Kontemplation und Anbetung seines Antlitzes zu verweilen (…). Denn jedes Mal, wenn wir zur Quelle der christlichen Erfahrung zurückkehren, dann öffnen sich neue Wege und ungeahnte Möglichkeiten“ (Papst Franziskus, Ansprache vom 4. Oktober 2014). Jesus hat mit Liebe und Zärtlichkeit auf die Männer und Frauen geblickt, die ihm begegneten, und er hat ihre Schritte mit Wahrheit, Milde und Barmherzigkeit begleitet, als er die Forderungen verkündete, die das Gottesreich an uns stellt.
(ja 176 / nein 3)

13.    Weil die Schöpfungsordnung von der Orientierung auf Christus her bestimmt ist, müssen wir – ohne sie voneinander zu trennen – die verschiedenen Grade unterscheiden, durch die Gott der Menschheit die Gnade seines Bundes vermittelt. Nach dem göttlichen Erziehungsplan für die Menschheit entwickelt sich diese Schöpfungsordnung schrittweise hin zur Erlösung. Die Pädagogik Gottes für die Menschen besteht darin, dass sich die Schöpfungsordnung schrittweise in die Ordnung der Erlösung hinein entwickelt. Und so muss auch das Neue am christlichen Ehesakrament in Kontinuität zur natürlichen Ehe zu Beginn der Menschheitsgeschichte verstanden werden. So erkennt man hier den Heilsplan Gottes sowohl in der Schöpfung als auch in einer christlichen Lebensführung. In der Schöpfung: Weil alles durch Christus und auf ihn geschaffen wurde (vgl. Kol 1,16), sollen die Christen „mit Freude und Ehrfurcht (…) die Saatkörner des Wortes aufspüren, die in ihnen verborgen sind. Sie sollen aber auch den tiefgreifenden Wandlungsprozess wahrnehmen, der sich in diesen Völkern vollzieht“ (Ad Gentes, 11). Im Leben des Christen: Insofern er durch die Taufe in die Kirche eingefügt wird, vermittelt durch jene Hauskirche, die seine Familie ist, tritt er ein in jenen „dynamischen Prozess von Stufe zu Stufe entsprechend der fortschreitenden Hereinnahme der Gaben Gottes“ (Familiaris Consortio, 9), durch die beständige Umkehr zur Liebe, die von der Sünde erlöst und Leben in Fülle schenkt.
(ja 174 / nein 7)

14.    Jesus selbst bestätigt die unauflösliche Verbindung von Mann und Frau, wenn er über den Schöpfungsplan für das menschliche Paar spricht und so argumentiert: „Nur weil ihr so hartherzig seid, hat Mose euch erlaubt, eure Frauen aus der Ehe zu entlassen. Am Anfang war das nicht so“ (Mt 19,8). Die Unauflöslichkeit der Ehe („Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen“, Mt 19,6) ist nicht als ein dem Menschen auferlegtes „Joch“ zu verstehen, sondern als ein Geschenk für die in der Ehe vereinten Menschen. Auf diese Weise zeigt Jesus, wie Gottes Güte den Weg der Menschen immer begleitet, die verhärteten Herzen heilt und durch seine Gnade verwandelt und sie über den Weg des Kreuzes auf ihren Ursprung hin ausrichtet. Aus den Evangelien geht klar das Beispiel Jesu hervor, der das Vorbild der Kirche ist. So hat Jesus eine Familie angenommen, er hat bei der Hochzeit in Kanaa sein erstes Zeichen gewirkt, er hat die Botschaft von der Bedeutung der Ehe als Vollendung der Offenbarung verkündet, die den ursprünglichen Plan Gottes wiederherstellt (Mt 19,3). Doch gleichzeitig hat er die verkündete Lehre umgesetzt und so die wahre Bedeutung der Barmherzigkeit offenbart. Das geht klar aus den Begegnungen mit der Samariterin (Joh 4,1–30) und mit der Ehebrecherin (Joh 8,1-11) hervor, in denen Jesus, voller Liebe gegenüber dem sündigen Menschen, zur Reue und zur Umkehr als der Bedingung für die Vergebung führt („Geh und sündige von nun an nicht mehr“).
(ja 164 / nein 18)


Die Familie im göttlichen Heilsplan

15.    Die Worte über das ewige Leben, die Jesus seinen Jüngern hinterlassen hat, schließen die Lehre über die Ehe und die Familien ein.  Diese Lehre Jesu lässt uns den Plan Gottes in drei grundlegenden Abschnitten erkennen. An seinem Beginn steht die Ursprungsfamilie, mit der der Schöpfergott die ursprüngliche Ehe zwischen Adam und Eva als feste Grundlage der Familie gestaltete. Gott hat den Menschen nicht nur als Mann und Frau geschaffen (Gen 1,27), sondern er hat sie auch gesegnet, damit sie fruchtbar seien und sich vermehren (Gen 1,28). Deshalb „verlässt der Mann Vater und Mutter und bindet sich an seine Frau und sie werden ein Fleisch“ (Gen 2,24). Diese Einheit wurde durch die Sünde verletzt und wurde zur historischen Form der Ehe im Volk Gottes, dem Mose die Möglichkeit gab, sich scheiden zu lassen (vgl. Dtn 24,1 f.).  Dies war in der Zeit Jesu die übliche Praxis. Doch mit seiner Ankunft und mit der durch seinen Erlösungstod bewirkten Versöhnung der sündhaften Welt ging die Ära des Moses zu Ende.
(ja 167 / nein 13)

16.    Jesus, der alles in sich versöhnt hat, hat Ehe und Familie zu ihrer ursprünglichen Form zurückgeführt (vgl. Mk 10,1–12). Christus hat Ehe und Familie erlöst (vgl. Eph 5,21–32) und wiederhergestellt nach dem Bild der Heiligsten Dreifaltigkeit, dem Geheimnis, aus dem jede Liebe entstammt. Der eheliche Bund, der in der Schöpfung eingerichtet und in der Heilsgeschichte offenbart wurde, erhält die volle Offenbarung seiner Bedeutung in Christus und seiner Kirche. Ehe und Familie empfangen durch Christus die unabdingbare Gnade, um Gottes Liebe zu bezeugen und um als Einheit zu leben. Das Evangelium der Familie ist Bestandteil der Weltgeschichte, von der Erschaffung des Menschen nach dem Bild Gottes (vgl. Gen 1,26–27) bis zur Erfüllung des Geheimnisses des Bundes in Christus am Ende der Zeit mit dem Hochzeitsmahl des Lammes. (vgl. Offb 19,9; Papst Johannes Paul II., Katechese über die menschliche Liebe).
(ja 171 / nein 8)

 
 
Die Familie in den Texten der Kirche

17.    „Im Verlauf der Jahrhunderte hat es die Kirche nicht an der beständigen Lehre über die Ehe und die Familie fehlen lassen. Eine der höchsten Ausdrucksformen dieses Lehramtes ist vom II. Vatikanischen Konzil in der Pastoralkonstitution Gaudium et Spes vorgelegt worden, die ein ganzes Kapitel der Förderung der Würde von Ehe und Familie widmet (vgl. Gaudium et Spes, 47–52). Hier ist die Ehe als Gemeinschaft des Lebens und der Liebe definiert worden (vgl. Gaudium et Spes, 48), wobei die Liebe in die Mitte der Familie gestellt und zugleich die Wahrheit dieser Liebe angesichts der verschiedenen Formen des Reduktionismus, wie sie in der heutigen Kultur gegenwärtig sind, gezeigt wird. Die „wahre Liebe zwischen Mann und Frau“ (Gaudium et Spes, 49) umfasst die gegenseitige Hingabe seiner selbst, und schließt nach dem Plan Gottes auch die sexuelle Dimension und die Affektivität ein und integriert sie (vgl. Gaudium et Spes, 48–49). Darüber hinaus unterstreicht Gaudium et Spes, Nr. 48 die Verwurzelung der Brautleute in Christus: Christus, der Herr, „begegnet den christlichen Gatten im Sakrament der Ehe“ und bleibt bei ihnen. In der Menschwerdung nimmt Er die menschliche Liebe an, reinigt sie, bringt sie zur Vollendung, und schenkt den Brautleuten mit seinem Geist die Fähigkeit, sie zu leben, indem er ihr ganzes Leben mit Glaube, Hoffnung und Liebe durchdringt. Auf diese Weise werden die Brautleute gleichsam geweiht und bauen durch eine eigene Gnade den Leib Christi auf, indem sie eine Hauskirche bilden (vgl. Lumen Gentium, 11). Daher schaut die Kirche, um ihr eigenes Geheimnis in Fülle zu verstehen, auf die christliche Familie, die es in ganz eigener Weise darlebt (Instrumentum Laboris, 4).
(ja 174 / nein 6)

18.    „Auf der Linie des II. Vatikanischen Konzils hat das päpstliche Lehramt die Lehre über Ehe und Familie vertieft. Besonders Papst Paul VI. hat, mit der Enzyklika Humanae Vitae, das innere Band zwischen der ehelichen Liebe und der Weitergabe des Lebens ins Licht gehoben. Der hl. Johannes Paul II. hat der Familie durch seine Katechesen über die menschliche Liebe, den Brief an die Familien (Gratissimam Sane) und vor allem durch das Apostolische Schreiben Familiaris Consortio eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt. In diesen Dokumenten hat der Papst die Familie als den „Weg der Kirche“ bezeichnet, und eine Gesamtschau der Berufung des Mannes und der Frau zur Liebe dargeboten. Zugleich hat er die Grundlinien der Familienpastoral und für die Gegenwart der Familie in der Gesellschaft vorgelegt. Vor allem hat er, im Zusammenhang mit der ehelichen Liebe (vgl. Familiaris Consortio, 13), die Art und Weise beschrieben, in der die Eheleute in ihrer gegenseitigen Liebe die Gabe des Geistes Christi empfangen und ihre Berufung zur Heiligkeit leben“ (Instrumentum Laboris, 5).
(ja 175 / nein 5)

19.    „In der Enzyklika Deus Caritas est hat Papst Benedikt XVI. das Thema der Wahrheit der Liebe zwischen Mann und Frau wieder aufgegriffen, das erst im Licht der Liebe des gekreuzigten Christus vollkommen deutlich wird (vgl. Deus Caritas est, 2). Er unterstreicht: „Die auf einer ausschließlichen und endgültigen Liebe beruhende Ehe wird zur Darstellung des Verhältnisses Gottes zu seinem Volk und umgekehrt: die Art, wie Gott liebt, wird zum Maßstab menschlicher Liebe“ (Deus Caritas est, 11). Darüber hinaus unterstreicht die Enzyklika Caritas in Veritate die Bedeutung der Liebe als Prinzip des Lebens in der Gesellschaft (vgl. Caritas in Veritate, 44), dem Ort, an dem man die Erfahrung des Gemeinwohls lernt“ (Instrumentum Laboris, 6).
(ja 176 / nein 5)

20.    „In der Enzyklika Lumen fidei greift Papst Franziskus den Zusammenhang von Familie und Glauben auf und schreibt: „Christus zu begegnen und sich von seiner Liebe ergreifen und führen zu lassen weitet den Horizont des Lebens und gibt ihm eine feste Hoffnung, die nicht zugrunde gehen lässt. Der Glaube ist nicht eine Zuflucht für Menschen ohne Mut, er macht vielmehr das Leben weit. Er lässt eine große Berufung entdecken, die Berufung zur Liebe, und er garantiert, dass diese Liebe verlässlich ist und es wert ist, sich ihr zu übereignen, da ihr Fundament auf der Treue Gottes steht, die stärker ist als all unsere Schwäche“ (Lumen Fidei, 53) (Instrumentum Laboris, 7).
(ja 178 / nein 3)


Die Unauflöslichkeit der Ehe und die Freude des Zusammenlebens

21.    Das gegenseitige Geschenk, das in der sakramentalen Ehe zum Ausdruck kommt, hat ihren Ursprung in der Gnade der Taufe, die den Bund mit Christus und seiner Kirche begründet. In gegenseitiger Annahme und mit der Gnade Christi versprechen sich die Eheleute vollkommene Hingabe, Treue und Offenheit für das Leben. Sie erkennen die Gaben, die Gott ihnen schenkt, als konstitutive Elemente der Ehe an und nehmen ihre gegenseitige Verpflichtung in seinem Namen gegenüber der Kirche ernst. Im Glauben ist es dann möglich, die Güter der Ehe als Aufgabe anzunehmen, die durch die Gnade der Sakramente besser erfüllt werden kann. Gott heiligt die Liebe der Eheleute und bestätigt ihre Unauflöslichkeit, indem er ihnen hilft, Treue, gegenseitige Zuwendung und Offenheit für das Leben zu leben. Deshalb blickt die Kirche auf die Eheleute als das Herz der ganzen Familie, die ihrerseits auf Jesus blickt.
(ja 181 / nein 1)

22.    In derselben Perspektive machte sich das Zweite Vatikanische Konzil die apostolische Lehre zu eigen, wonach die ganze Schöpfung in Christus und im Hinblick auf ihn gedacht ist, und sprach der natürlichen Ehe und den wertvollen Elementen, die in den anderen Religionen trotz ihrer Grenzen und Beschränktheiten vorhanden sind (vgl. Nostra Aetate, 2), seine Wertschätzung aus. Das Vorhandensein der „semina Verbi“ in den Kulturen (vgl. Ad Gentes, 11) könnte also teilweise auch für die Ehe und die Familie vieler Kulturen und Nichtchristen angewendet werden. Es gibt also auch gültige Elemente außerhalb der christlichen Ehe – solange sie auf der dauerhaften und wahrhaftigen Beziehung zwischen Mann und Frau gründen –, die wir in jedem Fall als darauf hinorientiert betrachten. Mit ihrem Blick auf die menschliche Weisheit der Völker und Kulturen erkennt die Kirche auch diese Familien als notwendige und fruchtbare Grundzelle des menschlichen Zusammenlebens an.
(ja 160 / nein 22)


Wahrheit und Schönheit der Familie und Barmherzigkeit gegenüber den verletzten und schwachen Familien
 
23.    Mit großer Freude und tiefem Trost blickt die Kirche auf die Familien, die den Lehren des Evangeliums treu bleiben. Sie dankt ihnen für ihr Zeugnis und ermutigt sie darin. Durch sie werden die Schönheit der unauflöslichen Ehe und ihre immer dauernde Treue glaubwürdig. In der Familie, die man als „Hauskirche“ ansprechen könnte (Lumen Gentium, 11) reift die erste kirchliche Erfahrung der Gemeinschaft unter den Menschen, in der sich durch die Gnade das Geheimnis der Heiligen Dreifaltigkeit spiegelt. „Hier lernt man Ausdauer und Freude an der Arbeit, geschwisterliche Liebe, großmütiges, ja wiederholtes Verzeihen und vor allem den Dienst Gottes in Gebet und Hingabe des Lebens“ (Katechismus der Katholischen Kirche, 1657). Die heilige Familie von Nazareth ist ihr wunderbares Vorbild, durch deren Schule wir „verstehen, warum wir eine geistliche Disziplin halten müssen, wenn wir der Lehre des Evangeliums Jesu folgen und Jünger Christi werden wollen“ (Papst Paul VI., Ansprache in Nazareth, 5. Januar 1964). Das Evangelium der Familie hegt auch jene Saatkörner, die noch nicht reif sind, und muss jene Bäume pflegen, die ausgedörrt sind und nicht vernachlässigt werden dürfen.
(ja 169 /nein 10)

24.    Als verlässliche Lehrerin und fürsorgliche Mutter weiß die Kirche – obwohl sie erkennt, dass es für die Getauften kein anderes als das sakramentale Eheband gibt und dass jeder Bruch desselben Gottes Willen zuwiderläuft – auch um die Schwäche vieler ihrer Kinder, die sich auf dem Weg des Glaubens schwer tun. „Daher muss man, ohne den Wert des vom Evangelium vorgezeichneten Ideals zu mindern, die möglichen Wachstumsstufen der Menschen, die Tag für Tag aufgebaut werden, mit Barmherzigkeit und Geduld begleiten (…). Ein kleiner Schritt inmitten großer menschlicher Begrenzungen kann Gott wohlgefälliger sein als das äußerlich korrekte Leben dessen, der seine Tage verbringt, ohne auf nennenswerte Schwierigkeiten zu stoßen. Alle müssen von dem Trost und dem Ansporn der heilbringenden Liebe Gottes erreicht werden, der geheimnisvoll in jedem Menschen wirkt, jenseits seiner Mängel und Verfehlungen“ (Evangelii Gaudium, 44).
(ja 170 / nein 11)

25.    Die Kirche hat gemäß ihres seelsorgerischen Ansatzes die Aufgabe, jenen, die nur zivil verheiratet sind oder die geschieden und wiederverheiratet sind oder einfach so zusammenleben, die göttliche Pädagogik der Gnade in ihrem Leben zu zeigen und ihnen zu helfen, die Fülle des göttlichen Plans zu erreichen. Dem Blick Christi folgend, dessen Licht jeden erleuchtet (vgl. Joh 1,9; Gaudium et Spes, 22), wendet sich die Kirche liebevoll jenen zu, die auf unvollendete Weise an ihrem Leben teilnehmen. Sie erkennt an, dass Gottes Gnade auch in ihrem Leben wirkt, und ermutigt sie, das Gute zu tun, um liebevoll füreinander zu sorgen und ihren Dienst für die Gemeinschaft, in der sie leben und arbeiten, zu erfüllen.
(ja 140 / nein 39)

26.    Die Kirche blickt mit Sorge auf das Misstrauen vieler junger Menschen gegenüber dem Eheversprechen. Sie leidet darunter, wie schnell viele Gläubige dem eingegangenen Bund ein Ende setzen und einen neuen eingehen. Diese Gläubigen, die zur Kirche gehören, brauchen eine barmherzige und ermutigende seelsorgerische Zuwendung, wobei die jeweiligen Situationen angemessen zu unterscheiden sind. Die jungen Getauften sollen ermutigt werden, nicht zu zaudern angesichts des Reichtums, den das Ehesakrament ihrem Verständnis von Liebe schenkt,  gestärkt vom Beistand der Gnade Christi und der Möglichkeit, ganz am Leben der Kirche teilzunehmen.
(ja 166 / nein 14)

27.    In diesem Sinn besteht für die heutige Familienpastoral eine neue Dimension, indem sie sich der Realität der Zivilehe zwischen Mann und Frau, den Ehen gemäß älteren kulturellen Bräuchen und – bei aller gebührenden Unterscheidung – auch den unverheiratet zusammenlebenden Paaren widmet. Wenn eine Verbindung durch einen öffentlich sichtbaren Bund offenkundig Stabilität erlangt, wenn sie geprägt ist von tiefer Zuneigung, Verantwortung gegenüber den Kindern, von der Fähigkeit, Prüfungen zu bestehen, kann dies ein Grund sein, sie auf ihrem Weg zum Ehesakrament zu begleiten. Doch sehr oft fällt die Entscheidung für das Zusammenleben ohne jeden Plan für eine mögliche künftige Heirat, ohne jede Absicht einer institutionellen Bindung.
(ja 147 / nein 34)

28.    Im Einklang mit der Barmherzigkeit Christi muss die Kirche ihre schwächsten Kinder aufmerksam und fürsorglich begleiten, die unter verletzter und verlorener Liebe leiden, und ihnen Vertrauen und Hoffnung geben. Wie das Licht eines Leuchtturms im Hafen oder einer Fackel, die den Menschen gebracht wird, um jene zu erleuchten, die die Richtung verloren haben oder sich in einem Sturm befinden. Im Bewusstsein, dass die größte Barmherzigkeit darin besteht, mit Liebe die Wahrheit zu sagen, geht es uns um mehr als Mitleid. Wie die barmherzige Liebe anzieht und vereint, so verwandelt und erhebt sie auch. Sie lädt zur Umkehr ein. So verstehen wir auch die Haltung des Herrn, der die Ehebrecherin nicht verurteilt, sondern sie auffordert, nicht mehr zu sündigen (vgl. Joh 8,1–11).
(ja 152 / nein 27)

 
 
Dritter Teil
 
Die Auseinandersetzung: Pastorale Perspektiven
 
Das Evangelium der Familie heute in den unterschiedlichen Lebenszusammenhängen verkünden
 
29.    Der synodale Dialog hat sich mit einigen dringlicheren pastoralen Anliegen befasst, die in Gemeinschaft „cum Petro et sub Petro“ der Konkretisierung in den einzelnen Ortskirchen anvertraut werden müssen. Die Verkündigung des Evangeliums der Familie stellt eine Dringlichkeit für die neue Evangelisierung dar. Die Kirche ist dazu aufgerufen, diese mit der Zärtlichkeit einer Mutter und der Klarheit einer Lehrmeisterin (vgl. Eph. 4,15) umzusetzen, in der Treue zur barmherzigen Kenosis Christi. Die Wahrheit nimmt in der menschlichen Schwachheit Fleisch an, nicht um sie zu richten, sondern um sie zu retten (vgl. Joh 3, 16–17).
(ja 176 / nein 7)

30.    Die Evangelisierung ist eine Verantwortung des ganzen Gottesvolkes, ein jeder nach seinem eigenen Amt und Charisma. Ohne das freudige Zeugnis der Eheleute und der Familien, der Hauskirchen, läuft die Verkündigung Gefahr – auch wenn sie korrekt ist –, unverständlich zu bleiben oder im Meer der Worte unterzugehen, das unsere Gesellschaft kennzeichnet (vgl. Novo Millennio Ineunte, 50). Die Synodenväter haben mehrmals unterstrichen, dass die katholischen Familien Kraft der Gnade des Ehesakraments dazu berufen sind, selbst aktive Subjekte der Familienpastoral zu sein.
(ja 178 / nein 2)

31.    Es wird entscheidend sein, den Primat der Gnade hervorzuheben und damit die Möglichkeiten, die der Geist im Sakrament schenkt. Es geht darum, erfahrbar zu machen, dass das Evangelium der Familie eine Freude ist, die „das Herz und das gesamte Leben erfüllt“, weil wir in Christus „von der Sünde, von der Traurigkeit, von der inneren Leere und von der Vereinsamung“ befreit sind (Evangelii Gaudium, 1). Im Lichte des Gleichnisses vom Sämann (vgl. Mt 13,3) ist es unsere Aufgabe, an der Aussaat mitzuarbeiten: Das Übrige ist das Werk Gottes. Man darf auch nicht vergessen, dass die Kirche, die über die Familie predigt, Zeichen des Widerspruchs ist.
(ja 175 / nein 4)

32.    Deshalb ist von der ganzen Kirche eine missionarische Umkehr gefordert: Man darf nicht bei einer rein theoretischen Verkündigung stehen bleiben, die von den wirklichen Problemen der Menschen losgelöst ist. Es darf nie vergessen werden, dass die Krise des Glaubens zu einer Krise der Ehe und der Familie geführt hat, und als Konsequenz oft sogar die Weitergabe des Glaubens von den Eltern an die Kinder unterbrochen wurde. Angesichts eines starken Glaubens können sich kulturelle Ansichten, die die Familie und Ehe schwächen, nicht durchsetzen.
(ja 176 / nein 5)

33.    Die Umkehr umfasst auch die Sprache, damit sie wirklich an Bedeutungskraft gewinnt. Die Verkündigung muss erfahrbar machen, dass das Evangelium der Familie die Antwort auf die tiefsten Erwartungen der menschlichen Person ist: auf seine Würde und auf die vollkommene Verwirklichung im Verhältnis zueinander, in der Gemeinschaft und in der Fruchtbarkeit. Es geht nicht allein darum, ein Normengerüst vorzulegen, sondern Werte anzubieten, die auf das entsprechende Bedürfnis nach ihnen antworten; ein Bedürfnis, das man heute selbst in den säkularisiertesten Ländern antrifft.
(ja 175 /  nein 7)

34.    Das Wort Gottes ist die Quelle des Lebens und der Spiritualität der Familie. Die gesamte Familienpastoral wird sich innerlich formen lassen und die Mitglieder der Hauskirche durch die betrachtende und kirchliche Lesung der Heiligen Schrift bilden lassen müssen. Das Wort Gottes ist nicht nur eine frohe Botschaft für das Privatleben der Menschen, sondern auch ein Urteilskriterium und ein Licht der Unterscheidung der verschiedenen Herausforderungen, mit denen sich die Eheleute und Familien auseinandersetzen.
(ja 180 / nein 1)

35.    Zugleich haben viele Synodenväter auf einen positiven Zugang zu den Reichtümern der unterschiedlichen religiösen Erfahrungen bestanden, ohne die Schwierigkeiten zu verschweigen. In diesen unterschiedlichen religiösen Wirklichkeiten und der großen kulturellen Verschiedenheit, der die Nationen prägt, ist es angemessen, zunächst die positiven Möglichkeiten zu würdigen und im Lichte dessen die Grenzen und Mängel zu bewerten.
(ja 164 / nein 17)

36.    Die christliche Ehe ist eine Berufung, die man durch eine angemessene Vorbereitung auf einem Glaubensweg und mit einer reifen Urteilsfähigkeit annimmt. Sie darf nicht nur als kulturelle Tradition oder als soziale oder juristische Anforderung verstanden werden. Deshalb muss man Wege entwickeln, um die Person und das Paar so zu begleiten, dass sich die Vermittlung der Glaubensinhalte mit der Lebenserfahrung verbindet, die die gesamte Gemeinschaft der Kirche anbietet.
(ja 177/ nein 1)

37.    Es wurde immer wieder die Notwendigkeit einer radikalen Erneuerung der pastoralen Praxis im Licht des Evangeliums der Familie hervorgehoben, um die individualistischen Sichtweisen zu überwinden, die diese Praxis derzeit noch kennzeichnen. Deshalb wurde mehrfach auf einer Erneuerung der Ausbildung von Priestern, Diakonen, Katecheten und anderen Mitarbeitern in der Seelsorge beharrt, durch eine stärkere Einbeziehung der Familien.
(ja 175 / nein  2)

38.    In gleicher Weise wurde die Notwendigkeit einer Evangelisierung hervorgehoben, die offen die kulturellen, sozialen, politischen und wirtschaftlichen Abhängigkeiten anprangert, wie der zügellose Einfluss der Logik des Marktes, der ein authentisches Familienleben verhindert und zu Diskriminierungen, Armut, Ausgrenzungen und Gewalt führt. Deshalb muss ein Dialog und eine Zusammenarbeit mit den gesellschaftlichen Strukturen entwickelt werden, und es gilt jene Laien zu ermutigen und zu unterstützen, die sich als Christen im kulturellen und gesellschaftspolitischen Bereich engagieren.
(ja 178 / nein 1)


Die Brautleute auf dem Weg der Vorbereitung zur Ehe leiten

39.    Die vielschichtige gesellschaftliche Wirklichkeit und die Herausforderungen, mit denen sich die Familien heute auseinandersetzen müssen, erfordern einen größeren Einsatz der gesamten christlichen Gemeinde, um die Brautleute auf die Ehe vorzubereiten. Dazu gilt es, an die Bedeutung der Tugenden zu erinnern. Unter ihnen erweist sich die Keuschheit als wertvolle Voraussetzung für ein echtes Wachstum der zwischenmenschlichen Liebe. Mit Blick auf diese Notwendigkeit stimmten die Synodenväter in der Forderung überein, die gesamte Gemeinde stärker einzubeziehen und das Zeugnis der Familien selbst zu begünstigen. Ferner sollte die Ehevorbereitung auf dem Weg der christlichen Initiation verwurzelt werden, indem die Verbindung zwischen Ehe und Taufe und den anderen Sakramenten betont wird. Zugleich wurde die Notwendigkeit besonderer Kurse zur Vorbereitung der anstehenden Eheschließung betont, die eine wirkliche Erfahrung der Teilnahme am kirchlichen Leben erlauben und die unterschiedlichen Aspekte des Familienlebens vertiefen.
(ja 176 / nein 4)


Die ersten Jahre des Ehelebens begleiten

40.    Die ersten Jahre des Ehelebens sind ein wesentlicher und heikler Zeitabschnitt, während dem die Paare im Bewusstsein der Herausforderung und der Bedeutung der Ehe wachsen. Hieraus ergibt sich die Forderung nach einer pastoralen Begleitung, die nach der Feier des Sakraments fortgeführt wird (vgl. Familiaris Consortio, Teil III). Bei dieser Seelsorge erweist sich die Gegenwart erfahrener Ehepaare von großer Bedeutung. Die Pfarrei wird als Ort verstanden, wo erfahrene Paare jüngeren zur Verfügung stehen können, möglicherweise unter Mithilfe von Vereinigungen, kirchlichen Bewegungen und neuen Gemeinschaften. Brautleute müssen zu der grundlegenden Haltung ermutigt werden, Kinder als ein großes Geschenk anzunehmen.  Dabei gilt es, die Bedeutung der Spiritualität der Familien, das Gebet und die Teilnahme an der sonntäglichen Eucharistie zu betonen. Die Paare sollen ermutigt werden, sich regelmäßig zu treffen, um das Wachstum des geistlichen Lebens sowie die Solidarität in den konkreten Herausforderungen des Lebens zu fördern. Die Liturgie, das Gebetsleben und die Eucharistie für die Familien, vor allem am Hochzeitstag, wurden als wichtig zur Förderung der Evangelisierung durch die Familien erwähnt.
(ja 179 / nein 1)


Seelsorge für jene, die in einer Zivilehe oder ohne Trauschein zusammenleben

41.    Während die Synode weiterhin die christliche Ehe verkündet und fördert, ermutigt sie zugleich zu einer pastoralen Unterscheidung der Situationen vieler Menschen, die diese Wirklichkeit nicht mehr leben. Es ist wichtig, in einen pastoralen Dialog mit diesen Menschen zu treten, um die Elemente in ihrem Leben zu betonen, die zu einer größeren Offenheit gegenüber dem Evangelium der Ehe in seiner Fülle führen können. Die Hirten müssen jene Elemente erkennen, die die Evangelisierung und das menschliche und geistliche Wachstum fördern können. Eine neue Sensibilität der heutigen Pastoral besteht darin, jene positiven Elemente zu erfassen, die in Zivilehen und – bei gebührender Unterscheidung – im Zusammenleben ohne Trauschein vorhanden sind. Auch wenn wir mit aller Klarheit die christliche Botschaft betonen, so müssen wir doch im Angebot der Kirche auch auf konstruktive Elemente in jenen Situationen hinweisen, die ihr noch nicht oder nicht mehr entsprechen.
(ja 125 / nein 54)

42.    Es wurde darauf hingewiesen, dass in vielen Ländern eine „steigende Zahl von Paaren ‚ad experimentum‘ zusammenleben, ohne kirchliche oder zivile Trauung“ (Instrumentum Laboris, 81). In einigen Ländern geschieht dies vor allem in traditionellen Ehen, die unter Familien vereinbart und oft in verschiedenen Etappen vollzogen werden. In anderen Ländern wächst hingegen die Zahl derer, die nach einem langen Zusammenleben um eine kirchliche Trauung bitten. Das einfache Zusammenleben wird oft aufgrund der allgemeinen Mentalität gewählt, die sich gegen Institutionen und endgültige Verpflichtungen wendet, aber auch in Erwartung einer existenziellen Sicherheit (Arbeit und festes Einkommen). Schließlich sind die faktischen Verbindungen in weiteren Ländern sehr zahlreich, nicht nur weil die Werte der Familie und Ehe zurückgewiesen werden, sondern vor allem, weil dort die Heirat aus gesellschaftlichen Gründen als Luxus betrachtet wird, so dass die materielle Not die Menschen zu solchen faktischen Verbindungen drängt.
(ja 143 / nein 37)

43.    Alle diese Situationen müssen in konstruktiver Weise angegangen werden, indem versucht wird, sie in Gelegenheiten für einen Weg auf die Fülle der Ehe und der Familie im Licht des Evangeliums zu verwandeln. Es geht darum, sie mit Geduld und Feingefühl anzunehmen und zu begleiten. Dabei ist das attraktive Zeugnis authentischer christlicher Familien als Subjekte der Evangelisierung der Familie wichtig.
(ja 162 / nein 14)


Die verwundeten Familien heilen (getrennt Lebende, nicht wiederverheiratete Geschiedene, wiederverheiratete Geschiedene, Alleinerziehende)
 
44.    Wenn die Eheleute in ihren Beziehungen Schwierigkeiten erfahren, müssen sie auf die Hilfe und die Begleitung der Kirche zählen können. Die Pastoral der Nächstenliebe und die Barmherzigkeit sind darauf ausgerichtet, die Personen wieder aufzurichten und die Beziehungen wieder herzustellen. Die Erfahrung zeigt, dass ein großer Prozentsatz der Ehekrisen durch eine angemessene Hilfe und die versöhnende Kraft der Gnade in zufriedenstellender Weise überwunden werden. Vergeben können und Vergebung erfahren ist eine grundlegende Erfahrung im Familienleben. Die gegenseitige Vergebung der Eheleute erlaubt es, eine Liebe zu erfahren, die für immer ist und nie vergeht (vgl. 1 Kor 13,8). Manchmal fällt es aber dem, der die Vergebung Gottes empfangen hat, schwer, selbst die Kraft zu einer aufrichtigen Vergebung aufzubringen, die den Menschen erneuert.
(ja 171 / nein 7)

45.    Auf der Synode wurde die Notwendigkeit mutiger pastoraler Entscheidungen deutlich. Die Synodenväter haben nachdrücklich die Treue zum Evangelium der Familie bekräftigt und anerkannt, dass Trennung und Scheidung stets eine Verwundung sind, die bei den betroffenen Paaren und den Kindern tiefes Leid zufügen. So sehen die Synodenväter die Dringlichkeit neuer pastoraler Wege, die von der tatsächlichen Realität der Zerbrechlichkeit der Familien ausgehen, im Wissen darum, dass sie (Trennung und Scheidung) oft eher mit Schmerz „erlitten“ als aus freien Stücken gewählt werden. Es handelt sich um unterschiedliche Situationen sowohl aufgrund persönlicher wie kultureller und sozioökonomischer Faktoren. Das verlangt einen differenzierenden Blick, wie der hl. Johannes Paul II. empfohlen hat. (vgl. Familiaris Consortio, 84).
(ja 165 / nein 15)

46.    Jede Familie muss vor allem mit Respekt und Liebe angehört werden, indem man sich zum Weggefährten macht, wie Christus mit den Jüngern auf dem Weg nach Emmaus. Für diese Situationen gelten in besonderer Weise die Worte von Papst Franziskus: „Die Kirche wird ihre Glieder – Priester, Ordensleute und Laien – in diese ‚Kunst der Begleitung‘ einführen müssen, damit alle stets lernen, vor dem heiligen Boden des anderen sich die Sandalen von den Füßen zu streifen (vgl. Ex 3,5). Wir müssen unserem Wandel den heilsamen Rhythmus der Zuwendung geben, mit einem achtungsvollen Blick voll des Mitleids, der aber zugleich heilt, befreit und zum Reifen im christlichen Leben ermuntert“ (Evangelii Gaudium, 169).
(ja 171 / nein 8)

47.    Eine besondere Urteilsfähigkeit ist unerlässlich, um die getrennt Lebenden, die Geschiedenen und die Verlassenen in der Seelsorge zu begleiten. Vor allem muss das Leid derer angenommen und geachtet werden, die ungerechterweise die Trennung oder Scheidung erlitten haben oder verlassen wurden, oder die wegen Misshandlungen des Ehepartners gezwungen waren, das Zusammenleben aufzugeben. Die Vergebung des erlittenen Unrechts ist nicht einfach, sie ist aber ein Weg, den die Gnade eröffnet. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit einer Seelsorge der Versöhnung und der Mediation, auch durch besondere Einrichtungen des Zuhörens, die in den Diözesen einzurichten sind. In gleicher Weise muss stets betont werden, dass es unerlässlich ist, sich in aufrichtiger und konstruktiver Weise um die Folgen der Trennung oder der Scheidung für die Kinder zu kümmern, die in jedem Fall unschuldige Opfer der Situation sind. Sie dürfen nicht zum „Streitobjekt“ werden, stattdessen müssen die besten Wege gefunden werden, um das Trauma der familiären Spaltung zu überwinden und ihnen ein möglichst unbeschwertes Aufwachsen zu ermöglichen. In jedem Falle wird die Kirche immer das Unrecht hervorheben müssen, das sehr oft aus der Situation der Scheidung entsteht. Eine besondere Aufmerksamkeit gilt der Begleitung der Alleinerziehenden, vor allem müssen die Frauen unterstützt werden, die allein die Verantwortung für den Haushalt und die Kindererziehung tragen.
(ja 164 / nein 12)

48.    Eine große Zahl von Synodenvätern hat die Notwendigkeit unterstrichen, die Verfahren zur Anerkennung der Nichtigkeit der Ehe zugänglicher und anpassungsfähiger zu gestalten und möglicherweise ganz auf Gebühren zu verzichten. Dazu wurden folgende Vorschläge gemacht: die Notwendigkeit zweier gleichlautender Urteile aufzugeben; die Möglichkeit, einen Verwaltungsweg unter der Verantwortung des Diözesanbischofs festzulegen; ein Schnellverfahren bei Fällen offenkundiger Nichtigkeit. Einige Synodenväter haben sich dennoch gegen diese Vorschläge ausgesprochen, weil sie kein verlässliches Urteil garantieren würden. Es muss betont werden, dass es bei all diesen Fällen darum geht, die Wahrheit über die Gültigkeit des Ehebundes zu ermitteln. Anderen Vorschlägen zufolge sollte die Möglichkeit in Betracht gezogen werden, mit Blick auf die Gültigkeit des Ehesakraments der Rolle des Glaubens der Brautleute Gewicht zu verleihen, ohne dadurch infrage zu stellen, dass unter Getauften alle gültigen Ehen ein Sakrament sind.
(ja 143 / nein 35)

49.    Mit Blick auf eine von vielen verlangte Straffung des Eheprozesses muss neben der Ausbildung ausreichender Mitarbeiter – Kleriker wie Laien –, die sich dieser Aufgabe vorrangig widmen, die Verantwortung des Diözesanbischofs betont werden. Er könnte in seiner Diözese gebührend vorbereitete Berater beauftragen, die die Parteien über die Gültigkeit ihrer Ehe unentgeltlich beraten. Diese Aufgabe könnten ein Amt oder qualifizierte Personen übernehmen (vgl. Dignitas Connubii, Art. 113, 1).
(ja 154 / nein 23)

50.    Nicht wiederverheiratete Geschiedene, die oft Zeugnis für die eheliche Treue ablegen, sollen ermutigt werden, in der Eucharistie die Nahrung zu finden, die sie in ihrem Zustand stützt. Die örtliche Gemeinde und die Hirten müssen diese Menschen fürsorglich begleiten, vor allem wenn es Kinder gibt oder sie unter schwerer Armut leiden.
(ja 169 / nein 8)

51.    Auch die Situation der wiederverheirateten Geschiedenen verlangt eine aufmerksame Unterscheidung und Begleitung mit großem Respekt. Dabei sollte jede Ausdrucksweise und Haltung vermieden werden, die sie als diskriminierend empfinden könnten. Stattdessen sollten sie zur Teilnahme am Gemeindeleben ermuntert werden. Diese Fürsorge bedeutet für das Leben der christlichen Gemeinschaft keine Schwächung ihres Glaubens oder ihres Zeugnisses über die Unauflöslichkeit der Ehe. Im Gegenteil, sie bringt gerade in dieser Fürsorge ihre Nächstenliebe zum Ausdruck.
(ja 155 / nein 19)

52.    Es wurde über die Möglichkeit nachgedacht, wiederverheiratete Geschiedene zum Sakrament der Buße und der Eucharistie zuzulassen. Mehrere Synodenväter haben auf der derzeitigen Regelung bestanden, und zwar aufgrund der konstitutiven Beziehung zwischen der Teilnahme an der Eucharistie und an der Gemeinschaft mit der Kirche einerseits und der Lehre der Kirche über die Unauflöslichkeit der Ehe andererseits. Andere haben sich für eine nicht zu verallgemeinernde Aufnahme an den Tisch der Eucharistie ausgesprochen – und zwar in einigen besonderen Situationen und unter genau festgelegten Voraussetzungen, vor allem wenn es sich um unumkehrbare Fälle handelt, mit moralischen Verpflichtungen gegenüber den Kindern, die ungerechterweise leiden müssten. Einem möglichen Zugang zu den Sakramenten müsste dann ein Weg der Buße unter der Verantwortung des Diözesanbischofs vorausgehen. Diese Frage gilt es aber noch zu vertiefen, wobei die Unterscheidung zwischen einem objektiven Zustand der Sünde und mildernden Umständen genau zu bedenken ist, da „die Anrechenbarkeit einer Tat und die Verantwortung für sie (…) durch (…) psychische oder gesellschaftliche Faktoren vermindert, ja sogar aufgehoben sein“ können (Katechismus der katholischen Kirche, 1735).
(ja 104 / nein 74)

53.    Einige Synodenväter waren der Überzeugung, dass wiederverheiratete oder mit einem Partner zusammenlebende Geschiedene in fruchtbarer Weise an der geistlichen Kommunion teilhaben können. Andere Synodenväter stellten daraufhin die Frage, warum sie dann keinen Zugang zur sakramentalen Kommunion erhalten könnten. Es wird also eine Vertiefung dieser Thematik empfohlen, um so die Eigenart der beiden Formen und ihre Verbindung zur Ehe-Theologie herauszuarbeiten.
(ja 112 / nein 64)

54.    Die Probleme bezüglich konfessionell gemischter Ehen kamen bei den Beiträgen der Synodenväter immer wieder zur Sprache. Die Verschiedenheit des Eherechts der orthodoxen Kirche führt in einigen Zusammenhängen zu Problemen, über die in der Ökumene nachgedacht werden muss. Analog wird für interreligiöse Ehen der Beitrag des interreligiösen Dialogs bedeutsam sein.
(ja 145 / nein 29)


Die pastorale Aufmerksamkeit gegenüber Personen mit homosexueller Orientierung

55.    Einige Familien machen die Erfahrung, dass in ihrer Mitte Personen mit homosexueller Orientierung leben. Diesbezüglich hat man sich gefragt, welche pastorale Aufmerksamkeit in diesen Fällen angemessen ist, indem man sich auf das bezog, was die Kirche lehrt: „Es gibt keinerlei Fundament dafür, zwischen den homosexuellen Lebensgemeinschaften und dem Plan Gottes über Ehe und Familie Analogien herzustellen, auch nicht in einem weiteren Sinn“. Dennoch müssen Männer und Frauen mit homosexuellen Tendenzen mit Achtung und Feingefühl aufgenommen werden. „Man hüte sich, sie in irgendeiner Weise ungerecht zurückzusetzen“ (Kongregation für die Glaubenslehre, Erwägungen zu den Entwürfen einer rechtlichen Anwendung der Lebensgemeinschaften zwischen homosexuellen Personen, 4).
(ja 118 / nein 62)

56.    Es ist vollkommen unannehmbar, dass auf Hirten der Kirche in dieser Frage Druck ausgeübt wird und dass die internationalen Organisationen Finanzhilfen gegenüber armen Ländern davon abhängig machen, dass sie in ihrer Gesetzgebung eine „Ehe“ unter Personen desselben Geschlechts einführen.
(ja 159 / nein 21)

 
 
Die Weitergabe des Lebens und die Herausforderung des Geburtenrückgangs

57.    Es ist leicht festzustellen, dass sich eine Mentalität ausbreitet, die die Weitergabe des Lebens auf eine Variable in der Planung eines Einzelnen oder eines Paares verkürzt. Die wirtschaftlichen Faktoren üben manchmal ein entscheidendes Gewicht aus und tragen zum starken Geburtenrückgang bei, der das soziale Netz schwächt, die Beziehung unter den Generationen beeinträchtigt und den Blick in die Zukunft verunsichert. Die Offenheit gegenüber dem Leben ist eine Forderung, die der ehelichen Liebe innewohnt. In diesem Licht unterstützt die Kirche Familien, die behinderte Kinder aufnehmen, erziehen und mit ihrer Liebe umfangen.
(ja 169 / nein 5)

58.    Auch auf diesem Gebiet muss man von dem ausgehen, was die Menschen sagen, und der Schönheit und Wahrheit einer vorbehaltlosen Offenheit gegenüber dem Leben zu ihrem Recht verhelfen, wie auch dem, was die menschliche Liebe bedarf, um in ihrer Fülle gelebt zu werden. Auf diese Grundlage kann sich eine angemessene Lehre über die natürlichen Methoden für eine verantwortliche Fortpflanzung stützen. Sie verhilft dazu, die Gemeinschaft unter den Ehepartnern in all ihren Dimensionen und mit der reproduktiven Verantwortung harmonisch und bewusst zu leben. Es gilt die Botschaft der Enzyklika Humanae Vitae von Papst Paul VI. wiederzuentdecken, die hervorhebt, dass bei der moralischen Bewertung der Methoden der Geburtenregelung die Würde der Person respektiert werden muss. Die Adoption verwaister oder vernachlässigte Kinder ist eine besondere Form des Familienapostolats (vgl. Apostolicam Actuositatem, III, 11). Hierauf hat das Lehramt mehrfacht hingewiesen und dazu ermutigt (vgl. Familiaris Consortio, III, II; Evangelium Vitae, IV, 93). Die Entscheidung zur Adoption oder Pflegschaft bringt in besonderer Weise die Erfahrung einer Fruchtbarkeit der ehelichen Liebe zum Ausdruck; und das nicht nur, wenn sie von Unfruchtbarkeit gekennzeichnet ist. Eine solche Entscheidung ist ein eindrucksvolles Zeichen der familiären Liebe. Sie erlaubt es, den eigenen Glauben zu bezeugen und denen die Würde des Kindseins zurückzugeben, die sie verloren hatten.
(ja 167 / nein 9)

59.    Es gilt die Liebe auch im Band der Ehe als Weg des Reifens zu leben, in der immer tieferen Annahme des anderen und einer immer vollkommeneren Hingabe. In diesem Zusammenhang muss bekräftig werden, dass Wege der Bildung angeboten werden müssen, die das eheliche Leben stärken, und dass es Laien braucht, die eine Begleitung durch ihr lebendiges Zeugnis anbieten. Das Beispiel einer treuen und tiefen Liebe ist von großer Hilfe; sie ist geprägt von Zärtlichkeit und Achtung, sie ist fähig, mit der Zeit zu wachsen, und in ihrer konkreten Offenheit gegenüber der Weitergabe des Lebens eröffnet sie die Erfahrung eines Geheimnisses, das uns übersteigt.
(ja 172 / nein 5)

 

Die Herausforderung der Erziehung und die Rolle der Familie bei der Evangelisierung
 
60.    Eine der grundlegenden Herausforderungen für die heutigen Familien besteht sicherlich in der Erziehung. Sie wird durch die aktuelle kulturelle Wirklichkeit und den großen Einfluss der Medien noch anspruchsvoller und komplexer. Dabei gilt es die Forderungen und Erwartungen der Familien gebührend zu berücksichtigen, die in der Lage sind, im Alltag Orte des Wachstums und der grundlegenden Weitergabe jener Tugenden zu sein, die dem Dasein Gestalt verleihen. Das bedeutet, Eltern müssen die Freiheit haben, ihren Kindern die Art von Erziehung zu vermitteln, die ihren Überzeugungen entspricht.
(ja 174 / nein 4)

61.    Die Kirche spielt ausgehend von der christlichen Initiation durch aufnahmebereite Gemeinschaften eine wertvolle Rolle bei der Unterstützung der Familien. Sie ist mehr denn je gefordert, die Eltern in den normalen wie in den vielschichtigen Situationen bei der Aufgabe der Erziehung zu unterstützen und die Kinder und Jugendlichen in ihrem Aufwachsen zu begleiten. Dies geschieht durch Wege, die auf die jeweilige Person zugeschnitten sind, um sie in den umfassenden Sinn des Lebens einzuführen und ihnen Entscheidungen und die Übernahme von Verantwortung zu ermöglichen, die im Lichte des Evangeliums gelebt werden. Maria kann in ihrer Zärtlichkeit, Barmherzigkeit und mütterlichen Liebe den Hunger nach Menschlichkeit und Leben stillen. Deshalb wird sie von den Familien und dem Volk Gottes angerufen. Seelsorge und Marienverehrung sind gute Ausgangspunkte, um das Evangelium der Familie zu verkünden.
(ja 178 / nein 1)

 
 
Schluss
 
62.    Die vorliegenden Überlegungen sind das Ergebnis der Synodenarbeit, die sich in großer Freiheit und einer Haltung gegenseitigen Zuhörens vollzog. Sie möchten Fragen stellen und Perspektiven aufzeigen. In dem Jahr, das uns von der Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode trennt, müssen sie durch die Reflexionen der Ortskirchen heranreifen und präzisiert werden; die Synode soll im Oktober 2015 stattfinden und sich der Berufung und Sendung der Familie in der Kirche und der Welt von heute widmen. Es handelt sich weder um getroffene Entscheidungen noch um einfache Perspektiven. Der kollegiale Weg der Bischöfe und die Einbeziehung des ganzen Gottesvolkes unter dem Wirken des Heiligen Geistes und mit Blick auf das Vorbild der Heiligen Familie können uns aber leiten, um Wege der Wahrheit und Barmherzigkeit für alle zu finden. Diesen Wunsch hat Papst Franziskus seit Beginn unserer Arbeiten an uns gerichtet, und er hat uns zum Mut des Glaubens und der demütigen und aufrichtigen Annahme der Wahrheit in der Liebe eingeladen.
(ja 169 / nein 8)

© Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz 2014
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 22. November 2014, 13:54:17
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Evangelikale unterstützen den Vatikan in seinem Einsatz für Ehe und Familie
Veröffentlicht: 21. November 2014 | Autor: Felizitas Küble
Theologisch konservative Protestanten würdigen Kongreß der Glaubenskongregation mit Kardinal Gerhard Müller
 
Presse-Erklärung der EVANGELISCHEN ALLIANZ:
 

Die Glaubenskongregation des Vatikan hat in Zusammenarbeit von drei Päpstlichen Räten (Familie, interreligiöser Dialog, Einheit der Christen) ein dreitägiges Kolloquium zur ‚Komplementarität von Mann und Frau‘ durchgeführt, in dem Referenten aus 23 Ländern und fast aller größerer Religionen das Leitbild der lebenslänglichen, zweigeschlechtlichen Ehe mit Kindern beschworen haben. 


Die Konferenz fand in den Räumen der Synode in der Papst-Paul-VI.-Halle im Vatikan statt. Das Kolloquium war allerdings schon vor der Bekanntgabe der Synode zum Thema Familie geplant worden.
 
BILD: Glaubenspräfekt Gerhard Müller (Foto: rechts) mit dem evangelikalen Chef der WEA (Weltweiten Evangelischen Allianz), Thomas Schirrmacher
 
Der Papst eröffnete die Tagung mit einer Ansprache, in der er feststelle, dass es weder konservativ noch progressiv sei, für die zweigeschlechtliche Langzeit-Ehe als bestem Ort für Kinder einzutreten, denn die Familie sei eben einfach die Familie und kein politischer Spielball.
 
Papst: Langzeit-Ehe der beste Ort für Kinder
 
„Kinder haben das Recht, in einer Familie aufzuwachsen, mit einem Vater und einer Mutter, die eine angemessene Umgebung für ihre Entwicklung und emotionale Reife schaffen können“, erklärte der Papst.
 
Vertreter nicht nur aller großen und bekannten Weltreligionen wie Judentum, Hinduismus, Buddhismus oder Islam, sondern auch von regionalen Religionen aus Indien oder Japan, wie Sikhs, Jainiten, Shintoisten, daneben auch aus den USA die ‚Heiligen der Letzten Tage‘ (‚Mormonen‘) haben zusammen mit Christen vieler Konfessionen als Referenten die Bedeutung der auf der lebenslänglichen, zweigeschlechtlichen Ehe aufbauenden Familie unterstrichen.
 
„Es wurde deutlich – und das war die Absicht des Ganzen –, dass die große Mehrheit der Menschheit nach wie vor an dem Ideal der klassischen Familie aus Vater und Mutter, die lebenslang zusammenbleiben, und ihren Kindern, festhält“, erklärte der Vorsitzende der Theologischen Kommission der WEA (weltweiten Evangelischen Allianz), Thomas Schirrmacher.
 
Evangelikale Referenten stark vertreten
 
Wie Schirrmacher in seinem Beitrag zum „Scholar’s Panel“ feststelle, komme in dem Kolloquium auch das erst vor zwei Wochen vereinbarte engere Zusammengehen zwischen dem Päpstlichen Rat für die Familie und den Familienexperten der WEA zum Ausdruck.


Er wies darauf hin, dass es besonders erfreulich sei, dass der Schwerpunkt auf der positiven Werbung für die lebenslängliche Ehe als Investition für die Kinder, nicht auf der Verurteilung Anderer liege.
 
Denn das Thema der gleichgeschlechtlichen ‚Ehe‘ sei nur selten und verhalten angesprochen worden, das Thema ‚Scheidung‘ dagegen wesentlich häufiger, aber eigentlich ging es darum, Menschen Mut zu machen, die Herausforderung der Unterschiedlichkeit der Geschlechter für eine tiefe, lebenslängliche Beziehung zu nutzen und dadurch glücklich zu werden.
 
Schirrmacher sagte wörtlich: „Das größte Kontingent der Plenarredner stellten, wenn man einmal von den moderierenden Kardinälen und Erzbischöfen absieht, die katholische Kirche und die Evangelikalen innerhalb und außerhalb der Weltweiten Evangelischen Allianz, aus allen fünf Kontinenten.”
 
Gottlob keine gemeinsamen Gebete der Religionen
 
Schirrmacher bedankte sich bei Kardinal Müller für die gute Zusammenarbeit. Er führte zugleich Gespräche mit fünf Mitarbeitern der Glaubenskongregation. Die Glaubenskongregation, Hauptveranstalter des Kolloquiums, ist die Theologische Kommission des Vatikan und damit das Gegenstück zur Theologischen Kommission der WEA.

Schirrmacher hob auch hervor, dass es erfreulich und ganz im Sinne der Evangelikalen gewesen sei, dass man respektvoll und zuvorkommend mit den Vertretern nichtchristlicher Religionen umgegangen sei, aber auf jeden Anflug von Synkretismus verzichtet habe.

So hatte Kardinal Müller deutlich festgestellt, dass es selbst zu Beginn des Mittagessens keine gemeinsamen Gebete der Religionen geben werde.
 
Quellen: Evangelische Allianz / Bonner Querschnitte
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 23. November 2014, 11:57:02
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Vatikan: Synode 2015 mit größerem Kardinalspräsidium




Papst bestätigt Präsidium der Bischofssynode und berief zusätzlich südafrikanischen Kardinal Napier

22.11.2014


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Vatikanstadt, 22.11.2014 (KAP) Papst Franziskus hat das Präsidium der Ordentlichen Bischofssynode über Ehe und Familie im Oktober 2015 bestätigt und zusätzlich den südafrikanischen Kardinal Wilfrid Fox Napier (73) in das Gremium berufen. Neben dem Erzbischof von Durban werden die Kardinäle Andre Vingt-Trois (72, Paris), Luis Antonio Tagle (57, Manila) und Raymundo Damasceno Assis (77, Aparecida) die Debatten der Bischofssynode leiten. Die drei hatten abwechselnd bereits die Außerordentliche Synode im vergangenen Oktober moderiert.
 
 
 
Napier gilt als energischer Verfechter der katholischen Sexualethik. Vehement setzt er sich für natürliche Familienplanung ein und beklagt einen moralischen Verfall in traditionellen afrikanischen Gesellschaften durch westliche Pornografie. In der Frage einer größeren Öffnung der Kirche für Homosexuelle warnte Napier während der vergangenen Synode vor "unrealistischen Erwartungen".
 
 
 
Außer dem Präsidium bestätigte Franziskus den Budapester Kardinal Peter Erdö (62) als Generalrelator der Synode. Damit leitet Erdö im kommenden Oktober die Abfassung des Schlussdokuments. Als Sondersekretär berief der Papst abermals den Erzbischof von Chieti-Vasto und renommierten Theologen Bruno Forte (65).
 
 
 
Die 14. Ordentliche Bischofssynode vom 4. bis 25. Oktober 2015 widmet sich dem Thema "Berufung und Mission der Familie in der Kirche und in der Welt von heute".
 
 
 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 19. Dezember 2014, 08:26:27
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Kardinal Raymond Burke nimmt ca. 30.000 Unterstützer-Unterschriften entgegen
Veröffentlicht: 18. Dezember 2014 | Autor: Felizitas Küble
Am vergangenen Donnerstag präsentierte die kanadische Lebensrechtler-Internetseite “Lifesite-News” dem amerikanischen Kardinal Raymond Burke in gebundenener Buchform mehr als 29.000 Unterschriften von Menschen in aller Welt.

In dieser “Fanpost”, an der sich auch unser Christoferuswerk in Münster und zahlreiche deutsche Katholiken beteiligten, wurde dem vatikanischen Würdenträger gedankt für seinen Einsatz pro Ehe und Familie.

Zugleich wurde versichert, für ihn und seinen treuen Dienst in der Kirche zu beten, damit er weiter eine “starke Stimme zur Verteidigung der Wahrheiten für das Leben und die Familie” bleiben möge.

Der theologisch konservative Kardinal äußerte seine “tiefste Dankbarkeit” für diese “Unterstützung und vor allem für Ihre Gebete.”
 
Diese Online-Petition wurde im November 2014 von der katholischen Nachrichtenseite “Lifesite-News” gestartet, um sich so mit dem Kurienkardinal zu solidarisieren, weil dieser sich seit langem als eindeutiger Lebensrechtler und Verteidiger der katholischen Ehelehre bewährt hat.
 
Anlaß für die Aktion war zudem die Nachricht aus dem Vatikan, daß der profilierte Kirchenmann als Präfekt der Apostolischen Signatur entlassen und auf den lediglich repräsentativen Posten eines Patrons des Malteserordens abgeschoben wurde.

Die Absetzung Kardinal Burkes vom höchsten vatikanischen Gerichtshof hatte weltweit für große Enttäuschung unter glaubenstreuen Katholiken und Abtreibungsgegnern gesorgt.
 
Nachdem John-Henry Westen, der Chefredakteur von Lifesite-News, dem Kardinal das Unterschriftenbuch überreichte, bekräftigte dieser erneut seinen grundsätzlichen Standpunkt: 

“Wir müssen jetzt alle auch zukünftig vereint sein mit unserem Herrn Jesus Christus und die Wahrheit unseres Glaubens verteidigen, vor allem in Bezug auf Ehe und Familie. Auch wenn uns die Zeiten dunkel erscheinen, können wir mit Hilfe der Gnade Gottes wahre Verteidiger der Botschaft Christi sein. Bleiben wir also standhaft und lassen wir uns nicht entmutigen.“
 
Das Treffen fand statt in dem von Burke selbst gegründeten regionalen Heiligtum der Madonna von Guadalupe in der Bischofsstadt La Crosse (Bundesstaat Wisconsin).
 

Quelle für die Zitate und das Foto: https://www.lifesitenews.com/news/cardinal-burke-receives-petition-signed-by-30000-supporters-this-was-his-re (https://www.lifesitenews.com/news/cardinal-burke-receives-petition-signed-by-30000-supporters-this-was-his-re)
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 24. Dezember 2014, 08:24:54
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Die Liste der "15 Krankheiten der Kurie"

Papst Franziskus hat bei seiner jährlichen Weihnachtsbotschaft die Kurie seiner Kirche scharf kritisiert. Die Liste seiner 15 Kritikpunkte
 
22. Dezember 2014  17:25 Uhr 


Papst Franziskus hat vor der römischen Kurie die Verwaltungsspitze des Heiligen Stuhls deutlich kritisiert und Missstände angeprangert. Er hofft, dass diese 15 Punkte im nächsten Jahr beseitigt werden. Die Kurie leide dem Papst zufolge an folgenden Schwächen:   

1) Sich unsterblich, immun oder unersetzbar zu fühlen: "Eine Kurie, die sich nicht selbst kritisiert, die sich nicht selbst erneuert, die nicht versucht, sich selbst zu verbessern, ist ein kranker Körper".
 
2) Zu hart arbeiten: "Eine Rast ist für diejenigen, die ihre Arbeit getan haben, notwendig, gut und sollte ernst genommen werden".
 
3) Spirituell und geistig abzustumpfen: "Es ist gefährlich, diese menschliche Empfindsamkeit zu verlieren, die einen mit denen weinen lässt, die weinen, und mit denen feiern lässt, die fröhlich sind".
 
4) Zu viel planen: "Es ist nötig, gute Pläne zu machen. Aber verfallt nicht der Versuchung, die Freiheit des Heiligen Geistes einzuschließen oder zu dirigieren, denn er ist größer und großzügiger als jeder menschliche Plan".
 
5) Ohne Koordination zu arbeiten wie ein lärmendes Orchester: "Wenn der Fuß der Hand sagt: 'Ich brauche dich nicht' oder die Hand dem Kopf sagt: 'Ich habe das Sagen'".
 
6) "Spirituelles Alzheimer": "Wir sehen es in den Leuten, die ihr Zusammentreffen mit dem Herrn vergessen haben ... in jenen, die völlig auf ihr Hier und Jetzt, ihre Leidenschaften, Launen und Manien angewiesen sind; in jenen, die Mauern um sich bauen und sich von Götzen versklaven lassen, die sie mit ihren eigenen Händen erschaffen haben".
 
7) Sich in Rivalitäten zu verlieren und zu prahlen: "Wenn das eigene Aussehen, die Farbe der Gewänder oder Ehrentitel zu den wichtigsten Zielen im Leben werden".
 
8) Das Leiden an "existenzieller Schizophrenie": "Es ist die Krankheit jener, die ein Doppelleben führen. Ein Resultat der Scheinheiligkeit, die typisch ist für mittelmäßige und fortgeschrittene spirituelle Leere, die auch akademische Titel nicht füllen können. Es ist eine Krankheit, an der oft die leiden, die den Priesterdienst aufgegeben haben und sich auf bürokratische Aufgaben beschränken und dadurch den Kontakt mit der Realität und echten Menschen verlieren".
 
9) "Terror des Geschwätzes": "Das ist die Krankheit von Feiglingen, die nicht den Mut haben, direkt zu sprechen, sondern nur hinter dem Rücken von Leuten".
 
10) Verehrung der Vorgesetzten: "Das ist die Krankheit jener, die ihre Vorgesetzten hofieren und dafür auf deren Wohlwollen hoffen. Sie sind Opfer des Karrierismus und des Opportunismus. Sie verehren Menschen, die nicht Gott sind".
 
11) Gleichgültigkeit gegenüber anderen: "Wenn man aus Neid oder Heimtücke Freude daran findet, andere fallen zu sehen, statt ihnen aufzuhelfen und sie zu ermutigen".
 
12) Eine Trauermine aufzusetzen: "Tatsächlich sind theatralischer Ernst und steriler Pessimismus oft Symptome von Angst und Unsicherheit. Der Jünger muss höflich, enthusiastisch und glücklich sein und Freude weitergeben, wo auch immer er hingeht".
 
13) Immer mehr zu wollen: "Wenn ein Jünger versucht, eine existenzielle Leere in seinem Herz mit der Ansammlung materieller Güter zu füllen, nicht weil er sie braucht, sondern weil er sich dadurch sicherer fühlt".
 
14) Die Bildung "geschlossener Kreise", die stärker seien wollen als die Gemeinschaft: "Diese Krankheit beginnt immer mit guten Absichten, aber mit der Zeit versklavt sie ihre Mitglieder, indem sie zu einem Krebsgeschwür wird, das die Harmonie des Körpers bedroht und so viel Schaden verursacht – Skandale – besonders gegenüber unseren jüngeren Brüdern".
 
15) Das Streben nach weltlichen Profiten und die Prahlerei: "Das ist die Krankheit jener, die unersättlich sind in ihren Versuchen, ihre Macht zu vervielfachen, und dabei des Rufmords, der Diffamierung und der Diskreditierung anderer fähig sind – auch in Zeitungen und Magazinen – , natürlich um sich selbst als kompetenter als andere darzustellen".
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 25. Dezember 2014, 10:33:40
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Lasse ich zu, dass Gott mich lieb hat?"

Christmette vom 24. Dezember 2014 im Petersdom

 














*** 
 
» Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht; über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf « (Jes 9,1). » Da trat der Engel des Herrn zu ihnen [den Hirten] und der Glanz des Herrn umstrahlte sie « (Lk 2,9). So stellt uns die Liturgie in dieser heiligen Weihnacht die Geburt des Heilands vor Augen: als Licht, das die tiefste Dunkelheit durchdringt und sie auflöst. Die Gegenwart des Herrn mitten in seinem Volk nimmt die Last der Niederlage und die Traurigkeit der Knechtschaft und schafft Freude und Glück.
 
Auch wir sind in dieser Heiligen Nacht durch die Finsternis, welche die Erde umhüllt, zum Haus Gottes gekommen, aber wir waren geleitet von der Flamme des Glaubens, die unsere Schritte erleuchtet, und beseelt von der Hoffnung, das „helle Licht" zu finden. Wenn wir unser Herz öffnen, haben auch wir die Möglichkeit, das Wunder jenes Kindes zu betrachten, das wie die Sonne aufstrahlt aus der Höhe und den Horizont erhellt.
 
Der Ursprung der Finsternis, von der die Welt umhüllt ist, verliert sich in der Nacht der Zeiten. Denken wir an den dunklen Moment zurück, in dem das erste Verbrechen der Menschheit begangen wurde, als Kain, blind vor Neid, seinen Bruder Abel erschlug (vgl. Gen 4,8). So war der Lauf der Jahrhunderte gezeichnet von Gewalt, Krieg, Hass und Unterdrückung. Gott aber, der auf den Menschen seine Erwartungen setzte – er hatte ihn ja als sein Abbild und ihm ähnlich erschaffen –, er wartete. Er hat so lange gewartet, dass er an einem bestimmten Punkt eigentlich hätte aufgeben müssen. Aber er konnte nicht aufgeben, er konnte sich selbst nicht verleugnen (vgl. 2 Tim 2,13). Deshalb hat er geduldig weiter gewartet angesichts der Korruption von Menschen und Völkern.
 
Den Weg der Geschichte hindurch offenbart uns das Licht, welches das Dunkel durchbricht, dass Gott ein Vater ist und dass seine geduldige Treue stärker ist als die Finsternis und die Korruption. Das ist die eigentliche Botschaft der Weihnacht. Gott kennt keinen Wutanfall und keine Ungeduld; er ist immer da, wie der Vater im Gleichnis vom verlorenen Sohn, in der Erwartung, von weitem die Rückkehr des Sohnes zu erkennen.
 
Die Prophetie des Jesaja kündigt den Aufgang eines gewaltigen Lichtes an, welches das Dunkel durchbricht. Es wird in Bethlehem geboren und aufgenommen von den liebevollen Händen Marias, der Liebe Josephs und dem Staunen der Hirten. Als die Engel den Hirten die Geburt des Erlösers verkündeten, sagen sie: » Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt « (Lk 2,12). Das „Zeichen" ist die bis zum Äußersten getriebene Demut Gottes; es ist die Liebe, mit der er in jener Nacht unsere Schwachheit, unser Leiden, unsere Ängste, unsere Sehnsüchte und unsere Grenzen angenommen hat. Die Botschaft, auf die alle warteten, das, wonach alle tief innerlich suchten, war nichts anderes als die Zärtlichkeit Gottes: Gott, der uns mit einem von Liebe erfüllten Blick anschaut, der unser Elend annimmt, Gott, der in unser Kleinsein verliebt ist.
 
Wenn wir in dieser Heiligen Nacht das Jesuskind betrachten, wie es gleich nach der Geburt in eine Futterkrippe gelegt wird, sind wir zum Nachdenken eingeladen. Wie nehmen wir die Zärtlichkeit Gottes an? Lasse ich mich von ihm erreichen, lasse ich mich umarmen oder hindere ich ihn daran, mir nahe zu kommen. „Aber ich suche doch den Herrn", könnten wir einwenden. Das Wichtigste ist allerdings nicht, ihn zu suchen, sondern zuzulassen, dass er mich findet und mich liebevoll streichelt. Das ist die Frage, die das Christuskind uns einzig mit seiner Gegenwart stellt: Lasse ich zu, dass Gott mich lieb hat?
 
Gehen wir noch einen Schritt weiter: Haben wir den Mut, mit Zärtlichkeit die schwierigen Situationen und die Probleme des Menschen neben uns mitzutragen, oder ziehen wir es vor, sachliche Lösungen zu suchen, die vielleicht effizient sind, aber der Glut des Evangeliums entbehren? Wie sehr braucht doch die Welt von heute Zärtlichkeit!
 
Die Antwort des Christen kann nicht anders sein als jene, die Gott angesichts unseresKleinseins gibt. Das Leben muss mit Güte, mit Sanftmut angegangen werden. Wenn wir uns bewusst werden, dass Gott in unser Kleinsein verliebt ist, dass er selbst sich klein macht, um uns besser zu begegnen, können wir nicht anders, als ihm unser Herz zu öffnen und ihn zu bitten: „Herr, hilf mir, wie du zu sein; gib mir die Gnade der Zärtlichkeit in den schwierigsten Lebensumständen; gib mir die Gnade, in jeder Not nahe zu sein, die Gnade der Sanftheit in welchen Konflikten auch immer".
 
Liebe Brüder und Schwestern, in dieser Heiligen Nacht betrachten wir die Krippe. Dort hat sich das ereignet: „Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht" (Jes 9,1). Das einfache Volk hat das Licht gesehen; jene, die bereit waren, die Gabe Gottes anzunehmen. Nicht gesehen haben es die Überheblichen, die Stolzen, diejenigen, die die Gesetze nach ihren persönlichen Maßstäben festlegen, die in ihrer Haltung verschlossen sind. Schauen wir auf die Krippe und bitten wir im Gebet die jungfräuliche Mutter: „O
 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 30. Dezember 2014, 08:25:06
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Kardinal Burke äußert sich zur Familiensynode und zur katholischen Ehelehre
Veröffentlicht: 29. Dezember 2014 | Autor: Felizitas Küble
Ein (un)heimlicher “Krieg” im Vatikan?
 
Die französische Zeitung “Le Figaro” interviewte den US-amerikanischen Kurien-Kardinal Raymond Burke (siehe Foto). Genauer gesagt: der Vaticanist des “Figaro”, Jean Marie Guénois: hier klicken

Der Titel dieser Figaro-Ausgabe lautet übersetzt: “Der heimliche Krieg im Vatican  –  Wie Papst Franziskus die Kirche erschüttert”
 

Hier folgen Auszüge aus dem Interview mit dem theologisch konservativen Kardinal Burke:
 
Frage: Kann ein Kardinal uneins mit dem Papst sein?
 

 .
 
Kardinal Burke: Es ist sicher möglich, daß ein Kardinal mit dem Papst hinsichtlich des Procedere oder einer bestimmten pastoralen Ausrichtung nicht übereinstimmt. Andererseits ist es unmöglich, daß es eine Divergenz in Dingen der Doktrin und Disziplin der Kirche gibt. Das bedeutet, daß ein Kardinal – in bestimmten Situationen – die Pflicht hat, dem Papst zu sagen, was er wirklich denkt.


 .
 
Natürlich muß er sich immer respektvoll ausdrücken, weil der Papst das Petrinische Amt repräsentiert. Aber wenn der Papst Kardinäle um sich hat, ist es völlig in Ordnung, ihm Ratschläge zu erteilen.
 
 .
 
Frage: Ist den Differenzen bei der Synode zu viel Aufmerksamkeit gewidmet worden?
 
 .
 
Kardinal Burke: Was dabei seltsam ist: Daß jene, die das unterstützen, was die römisch-katholische Kirche schon immer gelehrt hat, beschuldigt wurden, gegen den Hl. Vater und nicht im Einklang mit der Kirche zu sein. Die Kirche hat immer theologische Dispute und starke Konfrontationen gekannt, in denen Theologen und Kardinäle ihre Meinungen vertraten…
 
Frage: Waren Sie über das, was bei der Synode passierte, geschockt?
 

Kardinal Burke: Die Synode war eine schwierige Erfahrung. Da gab es die Linie von Kardinal Kasper, hinter die sich jene gleichsam stellten, die die Synode leiteten. Tatsache ist, dass die “Relatio post disceptationem” bereits vor den Wortmeldungen der Synodenväter geschrieben worden ist  – und daß sie einer bestimmten einzelnen Meinung folgte, die die Kasper-These favorisierte.


Die Frage der Homosexualität wurde auch eingeführt, die in keinerlei Verbindung zur Ehefrage steht, um nach möglichen positiven Elementen zu suchen. Ein anderer sehr verstörender Punkt ist, dass die “Relatio post disceptationem” keinerlei Bezug zur Heiligen Schrift, zur Tradition der Kirche und nicht zur Lehre Johannes Pauls II über die ehelichen Liebe aufweist. Sie war daher sehr demotivierend.


Genauso wie die Tatsache, daß in der “Relatio Synodi” Paragraphen zur Homosexualität und den wiederverheirateten Geschiedenen verblieben sind, die keineswegs die erforderliche Stimmenmehrheit der Bischöfe erreicht hatten.
 .
 Frage: Was steht auf dem Spiel in dieser Kontroverse?
 
 .
 
Kardinal Burke: In einer Zeit voller Verwirrungen, wie wir sie z.B. in der Gender-Theorie sehen, brauchen wir die Lehre der Kirche zur Ehe. Dennoch werden wir im Gegenteil in Richtung einer Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zur Kommunion gedrängt. (…) Aber die Kirche muß die Ehe verteidigen und sie nicht schwächen. Die Unauflöslicheit der Ehe ist keine Strafe, kein Leid. Sie ist etwas sehr Schönes für jene, die sie leben und eine Quelle der Freude….
 
 .
 
Quelle und vollständiger Text hier: http://beiboot-petri.blogspot.de/2014/12/auch-le-figaro-interviewt-kardinal-burke.html (http://beiboot-petri.blogspot.de/2014/12/auch-le-figaro-interviewt-kardinal-burke.html)
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 31. Dezember 2014, 08:21:47
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Zur Weihnachtsansprache von Papst Franziskus an die vatikanische Kurie
Veröffentlicht: 30. Dezember 2014 | Autor: Felizitas Küble
Von Prof. Dr. Hubert Gindert
 
Papst Franziskus hat am 22. Dez. im traditionellen Weihnachtsempfang für die römische Kurie zur Gewissenserforschung, wie sie vor dem Bußsakrament üblich ist, aufgerufen.
 

Die Medien haben daraus das gemacht, was der Medienexperte Prof. Norbert Bolz einmal so charakterisiert hat:
 
„Wenn man über Jahrzehnte die Praxis der Massenmedien beobachtet, dann weiß man… es geht auch nicht so sehr um Aufklärung, sondern um Skandale und Sensationen, um das Empörungspotential von Entscheidungen. Dieses Potential wird ausgebeutet. Das ist die Logik der Massenmedien“.
 
Wer die Überschriften zu den Kommentaren der Papstansprache liest, fragt sich, ob die Journalisten den Originaltext gelesen haben.

Die Linie der Berichterstattung gaben italienische Medien an. Das Staatsfernsehen „RAINews 24“ schrieb: „Der Papst peitscht die Kurie“.  –  Deutsche Medien zogen nach. Die „Augsburger Allgemeine Zeitung“ (23.12.2014) schrieb z.B.: “Der Papst geht mit dem Vatikan hart ins Gericht“.
 

Tatsächlich hat Papst Franziskus von den Versuchungen gesprochen, denen die Mitarbeiter der Kurie ausgesetzt sind – und hat sich selber mit einbezogen. Franziskus hat den Mitarbeitern der römischen Kurie für ihren Dienst gedankt und damit ihre Mitarbeit anerkannt.
 

Es ist interessant, dass sich die Medien auf die sogenannten 15 „Krankheiten“ gestürzt haben, die Versuchungen und Gefährdungen der Mitarbeiter an der Kurie darstellen, aber auch für „jeden Christ, jede Kurie, Gemeinschaft, Kongregation, Pfarrei, kirchliche Bewegung“, wie der Papst an anderer Stelle seiner Rede betont.

Indem die Medien den Teil der Ansprache vor Auflistung der 15 „Krankheiten“ weglassen, in dem Franziskus deutlich macht, worum es ihm mit der „Gewissenserforschung“ ging, nämlich „uns auf das Sakrament der Versöhnung vorzubereiten“, bekommt die Ansprache eine völlig andere Richtung.
 
Die Medien stellen den Papst in Gegensatz zu seiner Kurie und versuchen ihn zu instrumentalisieren. Wenn in der Papstrede das wegfällt, was der Rede ihre Ausrichtung gibt, dann ist die Berichterstattung nicht mehr Information. Sie wird zur Desinformation, zu einem Instrument der Kirchenpolitik, die sich gegen die ungeliebte römische Kurie, das Zentrum der Universalkirche, richtet.
 
Es ist aufschlussreich, aus dem Vorspann der päpstlichen Ansprache, einige Passagen in Erinnerung zu bringen, die die Intention von Papst Franziskus verdeutlichen.
 
Papst Franziskus sagte:
 
„Ich möchte Euch herzlich danken für Euren täglichen Einsatz im Dienst für den Heiligen Stuhl, die katholische Kirche, die Teilkirchen und für den Nachfolger Petri“.
 
„Ich möchte gemeinsam mit Euch für das nun zu Ende gehende Jahr eine lebendige und tief empfundene Danksagung zum Herrn erheben….und ihn demütig um Vergebung für begangene Verfehlungen…bitten“.
 
Ich möchte, „dass diese unsere Begegnung und die Überlegungen, die ich mit Euch teilen werde, für uns alle eine Hilfe und ein Ansporn zu einer wirklichen Gewissenserforschung werden, um unser Herz auf das heilige Fest der Weihnacht vorzubereiten“.
 
„Es ist schön, sich die römische Kurie wie ein kleines Modell der Kirche vorzustellen, also wie einen ‚Leib‘, der täglich ernsthaft versucht, lebendiger, gesünder, harmonischer und in sich selbst und mit Christus vereinter zu sein“.
 
„Da die Kurie jedoch ein dynamischer Leib ist, kann sie ohne Ernährung und ohne sich behandeln zu lassen nicht leben… Ein Mitglied der Kurie, das sich nicht täglich mit dieser Speise nährt, wird ein Bürokrat (ein Formalist, ein Funktionalist, ein reiner Angestellter)…
 
Das tägliche Gebet, der regelmäßige Empfang der Sakramente, vor allem der Eucharistie und der Versöhnung, der tägliche Kontakt mit dem Wort Gottes und die in gelebte Nächstenliebe umgesetzte Spiritualität sind die lebensnotwendige Nahrung für jeden von uns“.
 
„Die Kurie ist aufgerufen, sich zu bessern, sich immer zu bessern und in Gemeinschaft, Heiligkeit und Weisheit zu wachsen, um ihre Sendung vollkommen zu verwirklichen. Und doch ist sie wie jeder Leib, wie jeder menschliche Leib, auch Leiden, Funktionsstörungen, ausgesetzt.

Und hier möchte ich einige dieser möglichen Krankheiten, Kurienkrankheiten, erwähnen…Ich glaube, dass uns der Katalog der Krankheiten….helfen wird….uns auf das Sakrament der Versöhnung vorzubereiten, das für uns alle ein guter Schritt sein wird, um uns auf Weihnachten vorzubereiten“.
 
Und dann zählt Papst Franziskus die sog. “15 Krankheiten” auf und erläutert sie:
 1.„Die Krankheit, sich ‚unsterblich‘, ‚immun‘ oder sogar ‚unentbehrlich‘ zu fühlen und die notwendigen und üblichen Kontrollen zu vernachlässigen“.
 2.„Die Krankheit des ‚Martalismus‘ (das kommt von Marta), der übertriebenen Geschäftigkeit“.
 3.„Die Krankheit der geistigen und geistlichen ‚Versteinerung‘.
 4.„Die Krankheit der übertriebenen Planung und des Funktionalismus“.
 5.„Die Krankheit der schlechten Koordinierung“.
 6.„Die spirituelle Alzheimerkrankheit: Also das Vergessen der ‚Heilsgeschichte‘, der persönlichen Geschichte mit dem Herrn, der ersten Liebe (Offb 2,4).
 7.„Die Krankheit der Rivalität und der Ruhmsucht“.
 8.„Die Krankheit der existenziellen Schizophrenie. Es ist die Krankheit derer, die ein Doppelleben führen, Frucht der typischen Hypokrisie des Mittelmäßigen und einer zunehmenden geistlichen Leere…“.
 9.„Die Krankheit des Geredes, des Gemunkels, des Klatsches“.
 10.„Die Krankheit, die Dienstherren zu vergöttlichen“.
 11.„Die Krankheit der Gleichgültigkeit gegenüber den anderen“.
 12.„Die Krankheit der Leichenbittermiene. Das heißt, die Krankheit griesgrämiger und mürrischer Menschen…“
 13.„Die Krankheit des Anhäufens: Wenn der Geistliche versucht, eine existenzielle Leere in seinem Herzen zu füllen, indem er materielle Güter anhäuft…“
 14.„Die Krankheit der geschlossenen Kreise, wo die Zugehörigkeit zu einem Grüppchen stärker wird als die zum Leib und in einigen Situationen zu Christus selbst“.
 15.„Die Krankheit des weltlichen Profits, des Exhibitionismus, wenn ein Apostel seinen Dienst in Macht verwandelt und seine Macht in Handelsware, um weltlichen Profit oder mehr Macht zu erhalten“    (Quelle: Die Tagespost 24.12.2014)
 
Durch die Konzentration der Berichterstattung auf die „15 Krankheiten“ entstand ein falsches Bild von der Ansprache des Papstes vor der römischen Kurie. Damit war der Meinungsmanipulation Tür und Tor geöffnet.
 
Unser Autor Prof. Dr. Hubert Gindert ist Gründer und Vorsitzender des “Forums Deutscher Katholiken” sowie Herausgeber der kath. Monatszeitschrift
 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 01. Januar 2015, 11:19:08
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Ein spannendes Jahr liegt vor Papst Franziskus
 
"Der Blick auf 2015"


Papst Franziskus blickt auf ein bewegtes Jahr 2014 zurück. Kurz vor dem Jahreswechsel wird im domradio.de-Interview mit Bernd Hagenkord, dem Leiter der deutschsprachigen Redaktion von Radio Vatikan, ein Ausblick auf 2015 geworfen.
 
domradio.de: Wird Papst Papst Franziskus 2015 wieder so viele Reisen antreten, wie in diesem Jahr?
 
Hagenkord: In gewisser Weise schon, sowohl das Reisen wird er weiter unternehmen, als auch die Bischofssynode wieder in Angriff nehmen. Das Thema Familie wird in einer weiteren Synode aufgegriffen. Die großen Linien werden sich demnach sicherlich ins Jahr 2015 hineinziehen. 
 
domradio.de: Wie wird es im kommenden Jahr weitergehen in Sachen Kurienreform?
 
Hagenkord: Es gibt eine ganze Reihe von Kommissionen, von denen werden hoffentlich die ersten auch Ergebnisse vorlegen. Ich glaube, wir sind die Ersten, die dran sind, also die Kommunikation des Vatikans. Da gibt es eine eigene Kommission zu und da soll einiges reformiert werden. Das wird sicherlich den Vatikan, den Pressesprecher und auch das L´Osservatore Romano betreffen. Aber es wird auch sicherlich die einzelnen Abteilungen, die thematisch geordnet sind, tangieren. Wie genau das aussehen wird, steht noch nicht fest, aber es wird auf jeden Fall bis 2015 und 2016 andauern, bis das in trockenen Tüchern ist.
 
domradio.de: Gerade wird der zweite Fragebogen verschickt, um die nächste Familienbischofssynode im Oktober 2015 vorzubereiten. Was wird da zu erwarten sein?
 
Hagenkord: Ich denke mal, dass es erstmal auf die Ortskirchen ankommt. Sehr viel Zeit gibt es nicht mehr, aber ein paar Monate immerhin, sich des Themas anzunehmen, zu diskutieren, um es in die Ortskirchen und Gemeinden zu bringen. Im Oktober geht es dann hier weiter, in Rom, in einer ganz großen, ordentlichen Bischofssynode, wo je nach Katholikenzahl eines Landes delegierte Bischöfe nach Rom kommen und das debattieren werden. Das Ende, was dabei rauskommen wird, ist noch nicht klar. Der Papst hat diesen Prozess angestoßen, ohne gleich ein Ergebnis vorzugeben. Dann geht das sicherlich auch noch in den nächsten Jahren weiter. Da kann man nicht einfach den Schalter umlegen, sondern das muss auch debattiert und implementiert werden. 
 
domradio.de: Wird mit diesem Papst 2015 wieder ein Jahr der Überraschungen?
 
Hagenkord: Es würde mich überraschen, wenn es keine Überraschungen gäbe. Also wir haben den Jahresschluss nochmal erlebt. Als wir dachten, es geht so langsam das Jahr zuende, da kamen noch ein paar große Geschichten, wie zum Beispiel die Ansprache an die Kurienmitarbeiter. Dann kam die Sache mit Kuba, die komplett verborgen gewesen ist. Keiner hat das mitbekommen. Er hat eine riesen Annäherung zwischen den USA und Kuba erreicht. Sowas kann man natürlich nicht planen, das erfahren wir dann auch immer im Nachhinein. Aber ich denke, der Papst hat noch einiges vor und auf seine Art und Weise immer überraschend.
 
domradio.de: Ein kleiner Blick hinter die vatikanischen Mauern: Wie wird der Papst Silvester feiern?
 
Hagenkord: Ich glaube eher ruhig. Er ist nicht der große Partymensch. Das würde uns auch alle überraschen. Ich glaube, er wird die Jahresschluss-Vesper mit Te Deum feiern. Er wird sicherlich im Gebet verbleiben und dann am nächsten Morgen sich auf die große Messe vorbereiten. Darum denke ich nicht, dass er lange aufbleiben wird und sich mit dem Sektglas auf das Dach stellt, um dem Neuen Jahr zuzuprosten. Das ist eher nicht so seine Art. 
 
Das Gespräch führte Verena Tröster. Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Weder domradio.de noch das Erzbistum Köln machen sich Äußerungen der Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen zu eigen.
 




(dr)
 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 03. Januar 2015, 12:44:56
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Glaubenspräfekt Müller: “Der christliche Gott ist etwas ganz anderes als Allah”
Veröffentlicht: 2. Januar 2015 | Autor: Felizitas Küble
“Die Selbstoffenbarung Gottes nicht außer Acht lassen.”
 
Kardinal Gerhard Müller, Präfekt der römischen Glaubenskongregation, befaßte sich in dem im Jahre 2005 bei Herder erschienenen Interview-Buch “Gott und seine Geschichte” auch mit der Frage, ob der “Gott” des Islam derselbe ist wie der Gott des Christentums.


Der damalige Bischof von Regensburg schreibt unter dem Kapitel “Reden wir vom selben Gott?” zunächst, daß der Schöpfergott des Alten Testaments derselbe ist wie der Gott-Vater des Neuen Testaments  – und daß das AT durchaus offen ist für das Zeugnis von der Trinität, vom dreieinigen Gott, daß dieses nämlich “dort schon schlummert”.

Deshalb könne man sagen, daß es “im Alten Testament auf eine mögliche trinitarische Selbsterschließung Gottes hinausläuft”. 

Der Autor fügt sodann hinzu:

“Das ist aber etwas ganz anderes als der muslimische Gott. Die Dreifaltigkeit von Gott wird 600 Jahre später im Islam abgelehnt.  Dass Gott einen Sohn haben soll, ist für Muslime Gotteslästerung.

In mehreren Suren des Koran gibt es eine ausdrückliche Ablehnung der Trinität Gottes. Insofern ist der Gott der Christen etwas ganz anderes als Allah, der Gott der Moslems.”
 
Auf die Interview-Frage “Aber kann man nicht dennoch sagen ´Wir alle glauben an Gott´?” antwortet Bischof Gerhard L. Müller:
 
“Natürlich kann man auch auf einer philosophischen Ebene gemeinsam sagen: Es gibt nur einen Gott. Wir alle sehen in unserem Gottesverständnis nur den einen Gott. Aber durch das Verständnis der christlichen Offenbarung ist es nicht der gleiche Gott.”
 
“Gott ist ein ganz exklusives Original  –  aus Israel”
 
Auf S. 81 erklärt der bischöfliche Verfasser sodann, daß wir “nicht im eigentlichen Sinne mit den Moslems beten können”:

“Weil wir als Christen nur durch Christus zu Gott “Vater” sagen können. Wir können ja nicht die Selbstoffenbarung Gottes außer Acht lassen.(…) Diesen einen Gott, der sich selbst offenbart, den gibt es nur aus Israel. Das ist das ganz exklusive Original.“


Ähnlich hat sich der damalige Regensburger Oberhirte zwei Jahre später in einem feierlichen Pontifikalamt zum Hochfest der Erscheinung des HERRN im Dom St. Peter geäußert:
 
Bischof Müller erklärte am 6. Januar 2007 in seiner Predigt, Christen könnten allein “im Heiligen Geist durch Jesus zu Gott ‚Abba Vater’ sagen. Christen glauben an den dreifaltigen Gott und beten so zu ihm, wie er sich uns geoffenbart hat“.

Allah sei nicht identisch mit dem Gott und Vater Jesu Christi, dem einzigen Mittler zwischen Gott und den Menschen: 

„Die Muslime und die Christen glauben nicht an denselben Gott. Obwohl es nur einen Gott gibt, lässt der prinzipielle Gegensatz im Gottesglauben ein gemeinsames Gebet nicht zu. Ein Christ kann daher etwa in einem Wortgottesdienst und einer Andacht gemeinsam auch mit Christen anderer Konfessionen beten“. 

Dies sei jedoch nie möglich mit den Angehörigen einer Religion, die ein unvergleichbar anderes Gottesverständnis hätten.
 
Das sind erfreulich klare Stellungnahmen, wie man sie heutzutage selbst bei kirchlichen Vertretern nicht häufig antrifft: ein eindeutiges Bekenntnis zum dreieinigen Gott der christlichen Offenbarung, dem  “ganz exklusiven Original”.
 
Felizitas Küble, Leiterin des Christoferuswerks in Münster
 
 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 14. Januar 2015, 08:20:16
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Papst Franziskus Die Sturzgefahr wächst

Papst Franziskus hat den römischen Lauf der Dinge gehörig aus dem Tritt gebracht. 2015 will der Kirchenführer das Reformtempo weiter steigern – kritisch beäugt von vielen Kardinälen und Bischöfen. Das ist nicht ohne Risiko. Ein Kommentar.
03.01.2015, von Daniel Deckers




© dpa Papst Franziskus geht es um eine grundlegende Reform des Vatikans
Jesuiten singen nicht, so heißt es seit Jahrhunderten. Statt dessen Denkfalten auf der Stirn und undurchdringliche Mienen. Was man über die Mitglieder der „Gesellschaft Jesu“ ebenfalls weiß: Wer durch die Schule der „Geistlichen Übungen“ geht, die Ignatius von Loyola im 16. Jahrhundert hinterlassen hat, der kann zu einer inneren Freiheit gelangen, die alle Grenzen übersteigt. Jorge Mario Bergoglio ist Jesuit, seit fast sechzig Jahren. Und seit nunmehr fast zwei Jahren Papst. Seither übersteigt er die vermeintlichen Grenzen der katholischen Kirche.

 Autor: Daniel Deckers, Jahrgang 1960, in der politischen Redaktion verantwortlich für „Die Gegenwart“.  Folgen: .

Was für ein Jahr! Schon der Auftakt 2014 brachte den römischen Lauf der Dinge gehörig aus dem Tritt. Schluss mit Übermacht der Italiener im Kardinalskollegium, die unter seinem Vorgänger Benedikt skandalöse Ausmaße angenommen hatte. Franziskus zog Haiti Venedig vor und die Philippinen Turin. Erneuerung der Kirche von der Peripherie her. Das Finale des Jahres wurde nachgerade furios. Franziskus nutzte die Weihnachtsansprache an die Mitglieder der Kurie zu einer Bußpredigt wider den Klerikalismus, wie sie im Vatikan aus dem Mund eines Papstes noch nie zu hören war.

In der Zwischenzeit neue Töne und fremde Rhythmen in Serie. Im Frühjahr ging ein Bild um die Welt. Es zeigte Franziskus politisch unkorrekt an der Sperrmauer in Bethlehem. Im Sommer die erste Reise nach Korea und damit auf jenen Kontinent, um den Benedikt einen großen Bogen gemacht hatte. Entscheidet sich dort die Zukunft der Kirche? Nebenher wird der eine oder andere Günstling Benedikts aus Kurien- und anderen Ämtern entfernt, Franziskus besetzt Bischofsstühle höchstpersönlich mit Männern, denen er zutraut, dass sie den Geist seines Pontifikats verkörpern: sensible Hirten, nicht doktrinäre Einpeitscher. Fast nebenher eine erste grundlegende Reform der Finanzen des Vatikans. Zug um Zug wird ein jahrhundertealtes Beziehungsgeflecht zerschnitten, in dem die Kirche eher Opfer als Täter ist.

Schluss mit Lebenslügen und Doppelmoral

Im Herbst die erste Synode seit Menschengedenken, in der sich Bischöfe und Kardinäle in Anwesenheit des Papstes in freier Diskussion üben müssen. Zur Vorbereitung hatte das Kirchenvolk weltweit dokumentieren müssen, wie tief in Sachen Ehe und Familie die Kluft zwischen Lehre und Leben ist. Schluss mit Lebenslügen und Doppelmoral. Wenige Wochen später zollte das Europaparlament dem Mann vom Ende der Welt von weit links bis weit rechts Respekt wie noch keinem Kirchenführer zuvor. Wenigstens einer, der Europa und seine Werte noch nicht aufgegeben hat. Kurz vor Weihnachten hat Präsident Obama allen Grund, dem Argentinier zu danken. Franziskus persönlich hat die historische Annäherung zwischen den Vereinigten Staaten und Kuba vermittelt.

So viel Bewegung macht schwindelig. Mehr noch: Die Sturzgefahr wächst, im eigentlichen wie im übertragenen Sinn. Seine Schritte wirken von Mal zu Mal unsicherer, aber der Rhythmus des Jahres 2015 dürfte kaum ein anderer werden, der Takt noch schneller. Bei aller äußeren Ruhe wirkt Franziskus wie ein Getriebener. Vor wenigen Wochen ist er 78 Jahre alt geworden.

Sri Lanka, die Philippinen, Frankreich, Afrika, Lateinamerika und die Vereinigten Staaten will der Papst besuchen. Die Ernennung neuer Kardinäle im Februar muss ein weiterer Schritt auf dem Weg der personellen Erneuerung sein, auch die Bischofsernennungen, nicht zu vergessen die Reform der Kurie, im Oktober steht der mutmaßlich alles entscheidende zweite Teil der Bischofssynode über Ehe und Familie an.

Entmystifizierung des Papstamtes

Alles entscheidend! Das denken sich auch die Kardinäle und Bischöfe, denen Franziskus mittlerweile eher als Hasardeur denn als Erneuerer vorkommt, als einer, der die Würde des Papstamtes in den Schmutz zieht und die Herzstücke der Lehre der Kirche wie die über die Unauflöslichkeit der Ehe im Namen der Barmherzigkeit dem alles zersetzenden Zeitgeist ausliefert. Wie viele es sind, ist schwer zu ermessen. Sollen sie sich ohne Not zu erkennen geben, solange die Zeit eher gegen Franziskus arbeitet als gegen sie?

Ihre erste Stunde schlägt im Herbst 2015. Sollte über das Synodendokument wieder Punkt für Punkt abgestimmt werden, reichte eine Sperrminorität von einem Drittel und einer Stimme, um alles zu Makulatur zu machen, was nach Franziskus aussieht. Übers Jahr, im Dezember 2016, würde Franziskus 80 Jahre alt. Zwei Mal schon hat er öffentlich mit dem Amtsverzicht à la Benedikt geliebäugelt. Aus seiner Sicht ist ein solcher Schritt unausweichlich, um das Papstamt unwiderruflich zu entmystifizieren. Daher fürchten seine Gegner den Amtsverzicht noch mehr als dass sie ihn herbeisehnen.

Wenn aber nicht die Zeit für Franziskus arbeitet, wer oder was dann? Sicher viele Jesuiten, sehr viele. Sie haben sich noch nie zu erkennen gegeben. Sicher auch Bischöfe und Kardinäle. Zu erkennen sind sie kaum. Bleiben die zahllosen Christen weltweit, die Tag um Tag darum beten, dass die Tage von Franziskus noch lange nicht gezählt sein mögen.
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 24. Januar 2015, 11:13:14
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Linkskatholiken bereiten sich aktiv auf die römische Familiensynode 2015 vor
Veröffentlicht: 20. Januar 2015 | Autor: Felizitas Küble
 Mathias von Gersdorff
 

Einer der wichtigsten Akzente im Pontifikat von Papst Franziskus ist die Ehe- und Familienpastoral. 


Um die Anforderungen unserer Zeit zu analysieren und zu besprechen, berief er eine „kleine“ Bischofsversammlung ein, die im Oktober 2014 stattfand. Diese Synode sollte eine „große“ Familiensynode vorbereiten, die im Oktober 2015 durchgeführt wird.
 
Wie hier schon im vergangenen September beschrieben, werden beide Familiensynoden vom Linkskatholizismus als willkommene Anlässe genutzt, wieder aktiv für ihre revolutionäre „Vision“ von Kirche und Lehramt zu werben.
 
Speerspitze des deutschen Links- oder Reformkatholizismus ist die Bewegung „Wir sind Kirche“. Seit etwa 20 Jahren kämpft sie für eine egalitäre Kirche und dient einer liberalen Auffassung von Moral: Schleifung der Unterschiede zwischen Laien und Priestern, Abschaffung des Zölibats, Akzeptanz außerehelicher Sexualität, Akzeptanz der Wiederheirat nach Scheidung, Verständnis für Abtreibung usw.
 
“Reformkatholische” sind ideologisch auf dem neuesten Stand
 
Somit propagiert „Wir sind Kirche“ innerhalb des Katholizismus sämtliche Positionen, die im säkularen Bereich diverse Organisationen und Aktivisten der sexuellen Revolution im Geiste der 1968er-Bewegung vertreten.
 
Wegen der durch Kardinal Kasper neu entflammten Diskussion über eine mögliche kirchliche Neubewertung von wiederverheirateten geschiedenen Katholiken kamen alle Themen von „Wir sind Kirche“ auf den Tisch. Lange Zeit war von dieser sog. „Basisbewegung“ kaum etwas zu hören. In gewisser Weise hat Kardinal Kasper sie wieder aus der Versenkung geholt.
 
Trotz ihrer Inaktivität ist „Wir sind Kirche“ ideologisch nicht in der Zeit stehengeblieben. Sie haben im Arbeitspapier „Texte und Arbeitshilfen zur Familien-Synode 2014-2015“ komplett die Entwicklungen der sexuellen Revolution der letzten Jahre übernommen.
 
Modernisten wollen alle Ebenen unterwandern
 

So treten sie heute für eine positive Bewertung der Homosexualität und von homosexuellen Partnerschaften ein, sie fordern eine positive Bewertung für das „breite Spektrum sexueller Beziehungen unterschiedlicher Intensität und Ausdrucksformen“, sie fordern die Akzeptanz von künstlichen Verhütungsmitteln usw.

Diese Forderungen finden sich in einem Positionspapier mit dem Namen „Sexualität als lebenspendende Kraft“, was schon vieles über die Gesinnung der Autoren sagt.
 
Auch ihre Auffassung von Familie unterscheidet sich kaum noch von jener der Gender-Ideologen:
 
„Ehrlich bemühte Christinnen und Christen in Sachen Familie und Partnerschaften finden sich in unterschiedlichen Lebens‐ und Familienformen: gut gelebte Ehen mit und ohne Kinder, gescheiterte Ehen und Partnerschaften, gelingende zweite Ehen, alleinerziehende Mütter und Väter, Patchwork‐Familien, homosexuelle Partnerschaften mit und ohne Kinder, Singles in familienähnlichen Netzwerken…“
 
„Wir sind Kirche“ beschränkt sich aber nicht bloß darauf, Forderungen zu stellen und Arbeitspapiere zu redigieren. Sie will in allen Ebenen aktiv werden, um eine revolutionäre Kirche einzurichten.
 

Eine Liste mit fast zwanzig „Aktionsmöglichkeiten vor Ort“ erklärt den Anhängern, wie sie die Ansichten der Bewegung bekannt machen können. Ein „Synoden-Fahrplan“ erläutert die wichtigsten Etappen bis zur Synode und koordiniert die bundesweiten Aktivitäten, um die größtmögliche Wirkung zu erreichen.
 
Sexuelle Revolution in die Kirche integrieren?
 

Kurz: „Wir sind Kirche“ hat eine regelrechte Kampagne organisiert mit dem Ziel, die sexuelle Revolution in der Familiensynode 2015 in die katholische Kirche einzuführen.


Diese Bewegung steht in Deutschland natürlich nicht alleine da. Eine Schar von subventionierten Theologen leistet die intellektuelle Vorarbeit, um die katholische Ehe- und Sexualmoral zu demontieren. Sie publizieren in renommierten Verlagen wie Herder oder Patmos (eine Auswahl hier).

In ihren Schriften werden so gut wie alle Thesen der sexuellen Revolution in theologischer Sprache wiedergegeben, inklusive der letzten Ausprägungen der Gender-Ideologie. Die Aktivisten von „Wir sind Kirche“ brauchen diese Bücher nur zu lesen, um genügend Argumente für ihren Propagandafeldzug zu sammeln. Kurz: In Deutschland existiert eine gut geölte Maschinerie zur Zerstörung essentieller Bereiche des katholischen Lehramtes.
 
Fast unnötig zu sagen, daß wenige im deutschen Episkopat den unverschämten Forderungen von „Wir sind Kirche“ widersprechen. Viele unterstützen sogar die Implementierung von Kardinal Kaspers Vorstellungen zur Familienpastoral.

Daß diese schon mehrmals widerlegt wurden, u. a. durch Kardinal Ratzinger, als er noch Glaubenspräfekt war, spielt keine Rolle. Auf Biegen und Brechen wollen die Progressisten die katholische Kirche dem modernen Zeitgeist anpassen.

Diese Situation ist natürlich nicht neu. Neu ist allerdings die Entschlossenheit, mit der man die katholische Ehe- und Sexualmoral über Bord werfen will.
 
Katholiken aus Polen, Kroatien und Afrika stützen uns
 

Daß in Deutschland die katholische Kirche nicht schon längst einen Sonderweg eingeschlagen hat, ist maßgeblich in Deutschland lebenden Gläubigen aus Kroatien, Polen oder Afrika zu verdanken. Ohne diese Katholiken würde vielerorts, vor allem in Großstädten, überhaupt kein Glaubensleben mehr existieren.

Zudem werden sie immer aktiver und mischen sich inzwischen auch in kirchenpolitische Angelegenheiten ein. Der hierzulande noch herrschende Laien- und Rätekatholizismus von Reformkatholiken, der in den entscheidenden Ämtern sitzt und über großzügige finanzielle Mittel verfügt, bekommt allmählich Konkurrenz. 


Hoffnung für die katholische Kirche in Deutschland kommt aus Ländern und Regionen, in denen der Glaube noch nicht so stark verdunstet wie bei uns: Polen, Asien, Afrika.

Von dort sowie aus den USA kam bei der Familiensynode im Oktober 2014 der größte Widerstand gegen die Demontage der Ehe- und Sexualmoral. Treibende Kraft war ein Teil des deutschen Episkopats, der sich den Thesen Kardinal Kaspers anschloß.
 
Aber Hoffnung kommt auch von deutschen Katholiken selbst. Lange Zeit haben sie es zugelassen, daß sich der linksliberale moderne Geist in der Kirche ausbreitet. Doch auch diese Katholiken werden aktiver und organisieren sich.
 
Wie diese Auseinandersetzung ausgehen wird, ist noch ungewiß. Eines ist sicher: Die katholische Kirche in Deutschland geht turbulenten Zeiten entgegen. „Doch am Ende wird mein Unbeflecktes Herz triumphieren“ hat die Gottesmutter in Fatima versprochen. O Maria, ohne Erbsünde empfangen, bitte für uns, die wir zu Dir unsere Zuflucht nehmen.
 
Unser Autor Mathias von Gersdorff leitet die Frankfurter Initiative “Kinder in Gefahr” und die Internetseite “Kultur und Medien online”
 

Erstveröffentlichung des Beitrags in der Wochenzeitung “Junge Freiheit" 












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Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: Admin am 28. Januar 2015, 08:38:21
Himmel und Erde werden vergehen, doch meine Worte werden nicht vergehen. Lk 21:33

Es ist leichter, daß Himmel und Erde vergehen, als daß vom Gesetz ein einziges Häkchen hinfällig wird. Lk 16:17

Wie wir schon sagten, so sage ich nun noch einmal: Wenn jemand euch ein anderes Evangelium verkündet, als ihr empfangen habt, so sei er verflucht! Gal 1:9


Wahre Lippe hat Bestand für immer, doch einen Augenblick nur falsche Zunge.  Spr 12:19
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 29. Januar 2015, 08:16:36
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ZdK-Präsident Alois Glück will sich in die Vorbereitung zur Familiensynode “einklinken”
Veröffentlicht: 28. Januar 2015 | Autor: Felizitas Küble
Von Prof. Dr. Hubert Gindert
 
„Auf der Zielgeraden“ will der Präsident  des ZdK (Zentralkomitee der dt. Katholiken), Alois Glück, noch „ein paar dringliche Aufgaben“ erledigen.

Dazu gehört ein Beitrag des ZdK „Zur Familiensynode im Herbst“.  Auf die Interviewfrage von Christoph Renzikowski/KNA  „Wie sieht ihr Beitrag dazu aus?“, antwortete Glück:
 

„Die Deutsche Bischofskonferenz wird vor der nächsten Synode im Herbst eine weitere Stellungnahme abgeben. In diesen Prozess wollen wir uns einklinken.
 
Der Zugang von wiederverheiratet Geschiedenen zu den Sakramenten ist ein wichtiges Thema, auf das aber nicht alles verengt werden darf.

Dennoch haben wir uns darüber gefreut, dass die deutschen Bischöfe mit einer Mehrheit von über zwei Drittel für einen Weg votieren, der den Vorschlag von Kardinal Walter Kasper sehr ähnlich ist“. (Konradsblatt 4/2015)
 
 
Die Position des ZdK und der ihm angeschlossenen Verbände wie BDKJ, kfd und Katholischer deutscher Frauenbund zur Frage der geschiedenen Wiederverheirateten ist bekannt. Sie wurde uns schon mehrfach präsentiert: es ist die Zulassung zu den Sakramenten.
 
Wie das Einklinken des ZdK in die „Stellungnahme“ der Bischöfe aussieht und mit welchen Verbündeten das ZdK zusammenarbeiten wird, kann man spekulieren.
 

Als Partner bietet sich u.a. die sog. „Kirchenvolksbewegung – Wir sind Kirche“ an. Sie wird manchmal „tot gesagt“. Wir sollten sie nicht unterschätzen. Sie hat nicht nur in der Zeitschrift „Publik-Forum“ ein Instrument an der Hand, sie wird außerdem von allen Mainstreammedien unterstützt.

Mit deren Hilfe hat „Wir sind Kirche“ beim Kirchenvolksbegehren 1995 in Deutschland 1,8 Mio. (!) Unterschriften für ihre antikirchlichen Forderungen gesammelt.
 
Der Journalist, Buchautor und engagierte Kämpfer der Lebensrechtsbewegung, Mathias von Gersdorff, hat am 20. Januar 2015 in der Kolumne „Linkskatholiken planen Sturm auf die Familiensynode“ u.a. geschrieben:
 
„Wegen der durch Kardinal Kasper neu entflammten Diskussion über eine mögliche kirchliche Neubewertung von wiederverheirateten geschiedenen Katholiken kamen alle Themen von „Wir sind Kirche“ auf den Tisch. Lange Zeit war von dieser sogenannten ‚Basisbewegung‘ kaum etwas zu hören. In gewisser Weise hat Kardinal Kasper sie wieder aus der Versenkung geholt.
 
‘Wir sind Kirche‘ beschränkt sich aber nicht nur darauf, Forderungen zu stellen und Arbeitspapiere zu redigieren. Sie will in allen Ebenen aktiv werden, um eine revolutionäre Kirche einzurichten. Eine Liste mit fast zwanzig ‚Aktionsmöglichkeiten Vorort‘ erklärt den Anhängern, wie sie die Ansichten der Bewegung bekannt machen können. Ein ‚Synoden-Fahrplan‘ erläutert die wichtigsten Etappen bis zur Synode und koordiniert die bundesweiten Aktivitäten, um die größtmögliche Wirkung zu erreichen.“
 
Was ist zu tun? Für Katholiken, die am Wort Christi „Was Gott verbunden hat, darf der Mensch nicht trennen“ und an der Ehe-Lehre der katholischen Kirche, die dieses Wort umsetzt, festhalten wollen, geht es jetzt darum, die Zeit bis zur Zusammenkunft der Bischöfe im Oktober 2015 in Rom nicht zu verschlafen.

Realistischerweise müssen wir davon ausgehen, dass die Mehrheit der Katholiken die Lehre der Kirche über Ehe und Familie nicht mehr kennt und deswegen manipulierbar ist. Damit stehen wir alle  –  nicht nur Bischöfe, Pfarrer, Religionslehrer, Pastoralassistenten, katholische Bildungseinrichtungen  –   in der Pflicht, das uns Mögliche zu tun, die Lehre der Kirche über Ehe und Familie in Erinnerung zu bringen.

Die aktuelle Diskussion zur Frage der geschiedenen Wiederverheirateten hat auch den Vorteil, Interesse für dieses Thema zu finden.
 
Unser Autor Prof. Dr. Hubert Gindert ist Herausgeber der Monatszeitschrift DER FELS und Leiter des “Forums Deutscher Katholiken”
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 31. Januar 2015, 10:37:23
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Dienst am Glauben: Kardinal Müller betont Bedeutung des kirchlichen Lehramts
Veröffentlicht: 30. Januar 2015 | Autor: Felizitas Küble
 





“Ohne Glaubenswahrheit wächst die Saat des Teufels”
 
Lorenzo Bertocchi schreibt in La Nuova Bussola Quotidiana über das kürzliche Treffen der Präsidenten der vatikanischen Doktrinkommissionen in Ungarn. (Hier geht es zum italienischen Original klicken)
 .
 Aus dem Bericht seien einige Abschnitte zitiert: 

 .
 
Am 15. Januar endete das Treffen der Vorsitzenden der Glaubenskommissionen der europäischen Bischofskonferenzen, die über das depositum fidei (Glaubensgut) wachen.
 
 .
 
In Gegenwart von Kardinal Gerhard L. Müller, Monsignore Ladaria und der Leitung der Glaubenskongregation haben sich die europäischen Repräsentanten im religiösen Herzen Ungarns getroffen.
 
 .
 
Bevor mit den Arbeitssitzungen begonnen wurde, hat Glaubenspräfekt Müller einen Brief mit einer Botschaft von Papst Franziskus vorgelesen, in der dieser die Wichtigkeit dieser Organe betont, “ihre Verantwortung für die Integrität und Einheit des Glaubens und nicht weniger für seine Weitergabe an die junge Generation”.
 
.
 
In seiner vom Osservatore Romano veröffentlichten Relatio unterstreicht der Kardinal, daß die Glaubenslehre ein “Kristall aus Erkenntnissen und Normen ist”, die im “Dienst des guten Lebens, das von Gott kommt” stehe.
 
 .
 
Der Kardinal erinnerte an den Ausspruch des hl. Paulus: “Gott will, daß alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen” (1 Tim 2,4).
 

 .
 
Auch für die Pastoral (Seelsorge der Kirche) sei, so Müller, die “Bewahrung des wahren Glaubens eminent”: 

 .
 
“Eine pastorale Betreuung, die wirklich im Dienst der Erlösung der Menschen stehen will, erfordert eine konstante Wachsamkeit für die Reinheit des Glaubens.”

 
 
Die Glaubenskongregation hat außerdem die Aufgabe, den Bischöfen dabei zu helfen, den authentischen Glauben in seiner Gesamtheit zu bewahren und zu fördern.
 
.
 
Indem er den hl. Ignatius von Antiochien zitiert, erinnert Kardinal Müller daran, daß der Gute Hirte seine Herde “vor den giftigen Pflanzen, also den Häresien schützen” muß, die er auch die “Saat des Teufels” nennt.
 
 .
 
Worte, die wenig modern erscheinen mögen, aber wenn es nicht so wäre, würde die Herde verloren gehen und der Hirte bliebe allein auf der Weide zurück.
 
 .
 
Quelle und vollständiger Artikel hier: http://beiboot-petri.blogspot.de/2015/01/kardinal-muller-uber-die-bedeutung-der.html (http://beiboot-petri.blogspot.de/2015/01/kardinal-muller-uber-die-bedeutung-der.html)
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 07. Februar 2015, 10:19:11
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Internationale Bittschrift an Papst Franziskus zur Bekräftigung der kirchlichen Ehelehre
Veröffentlicht: 6. Februar 2015 | Autor: Felizitas Küble
 



Diese internationale Petition wurde in kurzer Zeit von über 72.000 Menschen unterzeichnet, darunter kirchliche Würdenträger (z.B. Kardinal Medina Estévez) und Präsidenten großer Verbände. (Einige Beispiele siehe hier: http://www.ergebenebitte.org/personalities-who-have-signed,3229,c.html (http://www.ergebenebitte.org/personalities-who-have-signed,3229,c.html))
 
Hier folgt der Wortlaut dieser Bittschrift an Papst Franziskus:

Heiliger Vater,
 

Im Hinblick auf die Synode über die Familie vom Oktober 2015 wenden wir uns an Sie, um unsere Sorgen und Hoffnungen über die Zukunft der Familie darzulegen.
 

Unsere Sorgen basieren auf der Tatsache, dass wir seit Jahrzehnten eine sexuelle Revolution erleben, die von einem Zusammenschluss mächtiger Organisationen, politischer Kräfte und Medien vorangetrieben wird. Sukzessive bedroht diese Revolution die Existenz der Familie, die natürliche Grundeinheit der Gesellschaft.
 

Seit der sog. 68er Revolution sind wir einer graduellen und systematischen Nötigung von moralischen Sitten ausgesetzt, die den Gesetzen Gottes und der Natur widersprechen. Diese Nötigung ist dermaßen unerbittlich, dass es heute beispielsweise schon vielerorts möglich ist, dass Kinder im zartesten Alter die abartige „Gendertheorie“ vermittelt bekommen.
 
Angesichts dieses finsteren ideologischen Bildes gleicht die katholische Lehre im Bezug auf das 6. Gebot Gottes einer brennenden Fackel, von der sich unzählige Personen, die von der hedonistischen Propaganda unterdrückt werden, angezogen fühlen. Es sind Menschen, die zu einem keuschen und fruchtbaren Familienmodell stehen, so wie es im Evangelium gepredigt wird und der natürlichen Ordnung entspricht.
 
Heiliger Vater, aufgrund von Informationen, die anlässlich der vergangenen Synode verbreitet wurden, mussten wir mit Schmerzen feststellen, dass für viele Millionen von Gläubigen das Licht dieser Fackel zu wanken scheint, ausgelöst durch die unheilsamen Winde der von den antichristlichen Lobbies verfechteten Lebensstile.
 
Tatsächlich konnten wir eine allgemeine Ratlosigkeit feststellen, aufgrund der Möglichkeit, dass im Schoße der Kirche eine Bresche aufgerissen wurde, die eine Duldung des Ehebruchs erlauben würde: Durch die Zulassung zur Eucharistie von geschiedenen – wiederverheirateten Paaren  und die Annahme von homosexuellen Partnerschaften wird ein Zustand erzeugt, der kategorisch verurteilt werden muss, da er im Widerspruch zu den Geboten Gottes und den Gesetzen der Natur steht.
 
Aus dieser Orientierungslosigkeit entspringt paradoxerweise eigentlich unsere Hoffnung.


Ja! Denn in dieser Situation wird ein Wort Ihrerseits das einzige Mittel sein, um die wachsende Verwirrung unter den Gläubigen zu überwinden. Es würde verhindern, dass die Lehre Jesu Christi selbst relativiert wird, und es würde die Finsternis vertreiben, die über die Zukunft unserer Kinder schwebt, für den Fall, dass die Fackel ihre Wege nicht mehr ausleuchtet.
 
Dieses Wort, Heiliger Vater, erbitten wir mit andächtigem Herzen, im Hinblick auf alles, was Sie sind und darstellen, in der Gewissheit, dass so ein Wort niemals von der Pastoral, von der von Jesus Christus und seinen Stellvertretern überlieferten Lehre, getrennt werden kann, was ansonsten nur die Verwirrung verschlimmern würde.

Jesus hat uns in der Tat mit aller Klarheit den unbedingten Zusammenhang zwischen Wahrheit und Leben gelehrt (vgl. Joh 14, 6-7), so wie auch davor gewarnt, dass der einzige Weg, um keinen Zusammenbruch zu erleiden, die Aufnahme und Anwendung seiner Lehre (vgl. Mt 7, 24-27) ist.
 
Mit der Bitte um Ihren apostolischen Segen verbinden wir das Versprechen unserer Gebete zur Heiligen Familie  –  Jesus, Maria und Josef  – , auf dass sie Sie, Heiliger Vater, in einem so wichtigen Anliegen segnen möge.
 
Quelle und Online-Unterstützung HIER: http://www.ergebenebitte.org/ (http://www.ergebenebitte.org/)
 
 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 08. Februar 2015, 11:55:33
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Modernismus pur: Wie sich Kardinal Reinhard Marx die Kirche von morgen vorstellt
Veröffentlicht: 7. Februar 2015 | Autor: Felizitas Küble | Mathias von Gersdorff
 

Reinhard Kardinal Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofkonferenz, gab am 22. Januar America, der US-amerikanischen Zeitschrift der Jesuiten, ein Interview, in welchem er seine Hoffnungen für die Familiensynode im Oktober 2015 und seine Vision von Kirche schildert.
 

In Deutschland wurden vor allem die Passagen zu geschiedenen Wiederverheirateten und Homosexuellen registriert.
 
Die Süddeutsche Zeitung wählte für ihren Bericht die Überschrift „Auch Homosexuelle gehören dazu“, der Nordbayerische Kurier titelte: „Marx für Reformkurs bei wiederverheirateten Geschiedenen“.
 
Diese Themen sind zur Zeit die wichtigsten für die sog. Reformkatholiken, die eine Anpassung der kirchlichen Lehre an die Maxime der sexuellen Revolution der 68er-Bewegung anstreben.
 
Doch Kardinal Marx beschränkt sich im Interview mit America keineswegs auf diese Themen, sondern präzisiert und aktualisiert die üblichen Anschauungen des Reformkatholizismus. Damit stellt er sich an die Spitze einer Bewegung, die spätestens seit dem Mißbrauchsskandal vor fünf Jahren immer deutlicher und lauter in der Öffentlichkeit ihre Ansichten vertritt:

Die Kirche müsse ihre Strukturen drastisch schleifen, die Kirche müsse sich demokratisieren, und das kirchliche Lehramt müsse sich dem heutigen Lebensgefühl anpassen.
 
Kardinal Marx als Umstürzler
 
Der sog. „Fall Tebartz-van Elst“ im vergangenen Jahr war ein neuer willkommener Anlaß für liberale Katholiken, für ihre Agenda zu werben. Angeblich um in Zukunft „Limburger Verhältnisse“ auszuschließen, müsse nun auch über eine neue Definition des Bischofsamtes und der kirchlichen Hierarchie schlechthin diskutiert werden. 


In Wahrheit geht es um eine völlig neue Vision dessen, was Kirche überhaupt ist. Dies wird im Interview von Kardinal Marx (siehe Foto) mit America sehr deutlich. So sagt er: „Die Kirche kann der Welt zeigen, daß sie nicht ein Instrument für sich selbst, sondern für die Einheit der Nation und der Welt sein kann.“ –  Die Kirche dürfe keine narzistische Kirche, keine Kirche der Furcht sein, so Marx.
 
Verständnis zeigt Kardinal Marx auch für homosexuelle Partnerschaften, für „wilde Ehen“, für wiederverheiratete Geschiedene, für die Forderungen, die Sakramentenlehre zu verändern. Für ihn sei sowieso nicht klar definiert, was die katholische Kirche über Ehe und Familie lehrt.
 
Kirche nicht als Hüterin der Wahrheit?
 

Kardinal Marx tritt ein für eine Entklerikalisierung der Macht an der römischen Kurie. Dementsprechend sollten Laien wichtige Ämter, sogar den Vorsitz von Räten, Kongregationen (vatikanischer Ministerien) und sonstigen Verwaltungseinheiten übernehmen.
 
Im Rahmen dieser Strukturreformen sollten Frauen bevorzugt werden. Man müsse nämlich endlich erkennen, daß eines der „Zeichen der Zeit“ die „Emanzipation der Frauen“ sei. Die Kirche müsse diese nun vollziehen. (Der Begriff „Emanzipation der Frau“ stammt aus dem Begriffsarsenal linker Gesellschaftspolitik und hat die Ideologie des Klassenkampfes zur Grundlage).
 
An diesen Aussagen wird folgendes klar: Die Kirche wird von den liberalen Reformkatholiken nicht primär als Hüterin der Wahrheit aufgefaßt, sondern als ein Ort der Begegnung, wo sich alle Menschen, egal wie sie sind, treffen. 


Damit das überhaupt funktionieren kann, muss sich die Kirche an den Zeitgeist anpassen und möglichst offene Grenzen haben. Die Grenzen zwischen katholisch und nicht-katholisch werden möglichst verwischt (aber nicht so stark, daß das die Kirchensteuereinnahmen gefährden könnte). Um das wiederum zu erreichen, ist eine Schwächung des Priester- und Bischofsamtes nötig.
 
In einer solchen Kirche kann die Wahrheit bzw. die Treue zum Evangelium nicht im Mittelpunkt stehen. Das wird zwar nicht ausdrücklich gesagt, doch das ist die zwangsläufige Konsequenz. Damit die Wahrheit gegen die ständigen Angriffe gewappnet ist, muß sie hierarchisch auf der Basis des Weihesakramentes aufgebaut sein.
 
Sollte dieser Prozeß lange genug fortdauern, entstünde ein formloses Gewebe von Bistümern und Pfarreien ohne festumrissene Gebietsabgrenzungen. Das Sagen hätten pseudo-demokratische Gremien und charismatische Figuren, die einen Lebensstil vorgeben, der nicht mehr an festdefinierte Glaubenswahrheiten gebunden ist.
 
Eigentlich sähe dann die Kirche nicht viel anders aus als die utopische poststrukturalistische Gesellschaft der 68er-Revolutionäre.
 
Unser Autor Mathias von Gersdorff leitet die Frankfurter Aktion “Kinder in Gefahr” und die Webseite “Kultur und Medien online”
 
Erstveröffentlichung des Beitrags in der Wochenzeitung “Junge Freiheit”
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Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 27. Februar 2015, 08:20:17
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Die Einflußnahme deutscher Bischöfe auf die Familiensynode und ihre Ursachen
Veröffentlicht: 27. Februar 2015 | Autor: Felizitas Küble | Von Prof. Dr. Hubert Gindert
 
Manchmal ist es gut, einen Vorgang aus der Distanz zu betrachten, weil man sonst vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sieht, d.h., weil das eigentliche Problem aus den Details nicht mehr klar hervortritt. Das trifft auch zu, wenn man den Zustand der deutschen Ortskirche betrachtet. 


George Weigl, ein amerikanischer Theologe, der in Deutschland auch als Biograph von Papst Johannes Paul II. bekannt ist, hat diesen distanzierten Blick.

In seinen Überlegungen über den Ablauf der ersten Sitzungsperiode der römischen Familiensynode spricht Weigl über den Versuch des Synodensekretärs Kardinal Baldiseri sowie der deutschen Bischöfe, dem Synodenverlauf die gewünschte pastorale Richtung zu geben, mindestens aber den Debattenverlauf nach außen in diesem Sinn darzustellen.
 
George Weigl beurteilt in seinem Artikel „Die afrikanische Stunde“  –  abgedruckt im „Vatikan Magazin“ (Nr. 2/2015)  –  auch den religiös geistigen Zustand der deutschen Ortskirche. Er kommt dabei zu folgendem Urteil:

„Die deutsche Fixierung auf diesen Punkt war in gewisser Hinsicht ein Ausdruck der Beschäftigung mit sich selbst und den pastoralen Problemen einer erstarrten deutschen Kirche, die unbestreitbar schwerwiegend sind. (…)

Zehn Monate, bevor die Synode zusammenkam, habe ich einen gut unterrichteten Beobachter der katholischen Verhältnisse in Deutschland gefragt:


Warum die Spitzen der katholischen Kirche in Deutschland darauf beharrten, die Frage der Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene wieder aufzugreifen, wo doch der Großteil der Weitkirche meine, sie sei bei der Synode über die Familie im Jahr 1980 ausreichend erörtert worden und scheine durch die erneute Bekräftigung der traditionellen kirchlichen Lehre und Praxis im apostolischen Schreiben ‚Familiaris consortio‘ des heiligen Johannes Paul II. im Januar 1981 sowie den Kirchenrechtskodes im Jahr 1983 erledigt. Die Antwort bestand aus einem Wort: ‘Geld‘“
 
Erläuternd fügt George Weigl seinen Überlegungen an:

„Viele deutsche Bischöfe scheinen zu dem Schluss gekommen zu sein, dass der Abfall vom Bezahlen der Kirchensteuer am besten dadurch erklärt werden kann, dass die katholische Kirche als geiziger, engherziger und grausamer Vertreter von Normen wie etwa der Unauflöslichkeit der Ehe wahrgenommen wird, die für keinen Europäer des 21. Jahrhunderts, der etwas auf sich hält, akzeptabel sei.

Dass die Leute aufhören Kirchensteuer zu zahlen, weil sie nicht mehr glauben, dass Jesus der HERR und die katholische Kirche sein Leib ist, wäre eine einfachere Erklärung. Doch dann müsste man zugeben, dass der Rückgang des katholischen Glaubens und der katholischen Praxis in Deutschland etwas mit dem kolossalen Scheitern der deutschen Theologen und Katecheten zu tun hat, das Evangelium unter den sich verändernden Bedingungen der späten Moderne und Postmoderne effektiv zu vermitteln“.
 
Hat Weigl Recht?

Die Entwicklung des Kirchenbesuchs, repräsentative Umfragen darüber, was die deutschen Katholiken noch glauben, und die fehlenden Anstrengungen zu einer Neuevangelisierung bestätigen das Urteil von George Weigl und sie machen verständlich, dass die Bischöfe der dynamisch wachsenden afrikanischen Ortskirchen auf der Bischofssynode in Rom dagegen waren, dass „Bischöfe, die sterbende Ortskirchen repräsentieren, die westliche Dekadenz nicht in den Südteil der Welt exportieren sollten, wo der Katholizismus exponentiell gewachsen sei, in dem die Wahrheiten des Evangeliums mitfühlend, aber auch kompromisslos verkündigt werden“.
 

Der Zustand der deutschen Ortskirche ist den Verantwortlichen bekannt. Es sieht derzeit nicht so aus, als würden energische Reformschritte dagegen eingeleitet werden. Dabei geht es nicht mehr um ein Herumkurieren von Symptomen, der Kurs insgesamt müsste auf den Prüfstand gestellt werden.
 
Greifen wir exemplarisch einen Bereich heraus, nämlich den Religionsunterricht. Es genügt nicht mehr, das eine oder andere zugelassene Lehrbuch aus dem Verkehr zu ziehen, oder einem Katecheten die Lehrerlaubnis zu entziehen.

Die Misere eines völlig ineffektiven Religionsunterrichts begann damit, als man vom bewährten Katechismus-Prinzip abging. Seitdem wissen diejenigen, die durch neun Jahre Pflichtbesuch des Religionsunterrichtes gegangen sind, die Fundamente des katholischen Glaubens nicht mehr: Das Credo, die Zehn Gebote und die Sieben Sakramente.
 
Es fehlt ihnen aber nicht nur das religiöse Wissen, sondern meist auch die Identifikation mit der eigenen Kirche.
 
Unser Autor Prof. Dr. Hubert Gindert ist Herausgeber der Monatszeitschrift DER FELS und Vorsitzender des Dachverbands “Forum deutscher Katholiken”, der den jährlichen Kongreß “Freude am Glauben” veranstaltet
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 28. Februar 2015, 10:28:27
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D: Wege zur Zulassung zu den Sakramenten finden
25/02/2015 10:39
Leben und Lehre dürfen nicht auseinander fallen. Mit diesen Worten beschreibt Bischof Franz-Josef Bode sein Anliegen für die kommende Versammlung der Bischofssynode in Rom. Gemeinsam mit Bischof Heiner Koch und Kardinal Reinhard Marx wurde Bode von der Vollversammlung der deutschen Bischofskonferenz zu Delegierten für die Synode gewählt. Deutschland habe eine große Zahl von wiederverheirateten Geschiedenen und von jungen Menschen, die vor der Ehe schon zusammenlebten, so Bode. Hier seien Werte wie Treue und Verlässlichkeit wichtig, auch wenn das Zusammenleben nicht der Lehre entspreche. „Das müssen wir auch als Kirche stärker wertschätzen“, so der Osnabrücker Bischof.

Er wolle auch den Unterschied des Sakraments der Ehe zur staatlichen Ehe verdeutlichen, fügte Familienbischof Heiner Koch an. Außerdem sei ihm ein Anliegen, Menschen, deren Ehe gescheitert ist, nicht allein zu lassen. Das Ehesakrament bleibe natürlich unauflöslich, man wolle aber Wege suchen, wiederverheiratete Geschiedene zu den Sakramenten zuzulassen, ohne den Grundsatz in Frage zu stellen.

In den Debatten bei der Synode könnten die deutschen Bischöfe nur um Verständnis werben und Positionen suchen, die sich biblisch und nach der Tradition der Kirche begründen ließen, fügte der Dresdener Bischof an.

(katholisch.de/kna 25.02.2015 ord)
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 01. März 2015, 11:28:22
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Endlich den Synodalen Prozess in Deutschland starten! Nicht die Familien-Synode in Rom gefährden! - Wir sind Kirche zur Frühjahrs-Vollversammlung der Bischofskonferenz in Hildesheim   
 25.2.2015 
 
 (München/wsk) - Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche sieht die bisher von den deutschen Bischöfen unternommenen Schritte zur Vorbereitung der Familien-Synode 2015 als äußerst unzureichend an und fordert die Deutsche Bischofskonferenz nochmals eindringlich dazu auf, endlich auch in Deutschland einen Synodalen Prozess einzuleiten - so wie er von Papst Franziskus erwartet wird – damit die Familien-Synode in Rom nicht in einem Fiasko endet. Die Deutsche Bischofskonferenz sollte sowohl Einzelnen als auch Gremien, Verbänden und wissenschaftlichen Einrichtungen eine wirkliche Beteiligung an der Entwicklung von konkreten Lösungsvorschlägen für die kommende Synode ermöglichen.

Bereits die „Relatio Synodi“ vom 18. Oktober 2014 enthielt in Punkt 62 die ausdrückliche Aufforderung, dass die „Fragen und Perspektiven“ dieser ersten Synode „durch die Reflexion der Ortskirchen heranreifen und präzisiert“ werden sollten, und zwar auch unter „Einbeziehung des ganzen Gottesvolkes“. Stattdessen haben die deutschen Bischöfe lange gezögert, den in den „Lineamenta“ für die Synode 2015 enthaltenen sperrigen Fragebogen des Vatikans mit lebensfremden, hochdogmatisch gesteuerten Fragen dem Kirchenvolk vorzulegen. Dies ist nur eine formale Beteiligung und war vom Synodensekretariat auch nicht explizit gefordert; Rom hatte den Bischofskonferenzen überlassen, die entsprechenden Modalitäten zur Beteiligung zu wählen.

Die gerade von den deutschen Bischöfen erst sehr spät und mit viel zu kurzen Rückmeldefristen vorgelegten römischen Fragen sind in vieler Hinsicht ein Rückschritt, auch gegenüber dem Zwischen- und Abschlussbericht der Synode 2014. Die verklausulierten Formulierungen legen dem einfachen Kirchenmitglied unterschwellig nahe, es falle gar nicht in seine Kompetenz, sich mit ihnen zu befassen; auf seine Mitwirkung könne man eigentlich verzichten. Inhaltlich zeigt der Katalog der 46 neuen Fragen eine ganze Reihe von schweren Defiziten, die in einem Schreiben von Wir sind Kirche vom 17. Februar 2015 ausführlich dargelegt sind: www.wir-sind-kirche.de/files/2309_20150217_Brief_Bischoefe.pdf (http://www.wir-sind-kirche.de/files/2309_20150217_Brief_Bischoefe.pdf)


In der „Königsteiner Erklärung“, der Antwort auf die Enzyklika „Humanae vitae“ von 1968, haben die deutschen Bischöfe zu Recht auf die Freiheit des Gewissens hingewiesen und der verantwortlichen Gewissensentscheidung den Vorrang vor einengenden, mit Sünde drohenden Vorschriften gegeben. Das Kirchenvolk, ja das gesamte Gottesvolk erwartet heute denselben Mut bei den anstehenden Fragen nach einer Neubewertung von verantwortlich gelebter Sexualität. Auch hier müssen die Ergebnisse der theologischen Forschung und der Humanwissenschaften Eingang finden. Wenn solche Impulse nicht von der Deutschen Bischofskonferenz ausgehen, woher sollen sie dann kommen?

Die Erwartungen des Kirchenvolkes sind groß. Es braucht Lösungsansätze, die sich an der Lebenswirklichkeit der Menschen heute orientieren, die sich in verschiedenen Kulturkreisen durchaus verschieden darstellen können. Wir brauchen eine Öffnung des Diskurses über die Lehre von der Kardinal Müller immer wieder betonten „Unauflösigkeit der christlichen Ehe“ (siehe dazu Schreiben an Kardinal Gerhard Ludwig Müller von Prof. Hermann Häring und Prof. Norbert Scholl (www.wir-sind-kirche.de/files/2226_SCHOLL-HAERING%20an%20MUELLER.pdf (http://www.wir-sind-kirche.de/files/2226_SCHOLL-HAERING%20an%20MUELLER.pdf)). Wir brauchen Lösungen, die den Worten der Schrift verpflichtet sind, die Botschaft von der Liebe Gottes aber nicht als neue Gesetze verkünden. Wir brauchen Lösungen, die nicht aus Angst vor Veränderungen die Augen vor der Realität verschließen. Das Fürwahrhalten von Glaubenssätzen ist ein Übereinkommen, das den gemeinsamen Glauben ausdrückt, noch nicht der Glaube selbst. Ihn müssen die Christinnen und Christen für ihre je-weilige Zeit immer neu formulieren, damit sie ihn leben können, so wie es Kardinal Marx in seiner Eröffnungspredigt ausdrückte.

Die Bischöfe sollten sich entschieden dafür einsetzen, dass bei der Ordentlichen Bischofssynode im Herbst 2015 noch sehr viel mehr als bisher Experten und Expertinnen der verschiedenen nicht nur theologischen Fachgebiete sowie vor allem auch sogenannte „Laien“, die über sehr unterschiedliche Familienerfahrungen verfügen, zumindest redeberechtigt an der kommenden Synode teilnehmen können.

Die deutschen Bischöfe sollten dem Kirchenvolk sehr bald mitteilen, welche wirklich erneuernden und wirklich barmherzigen Ansätze die Deutsche Bischofskonferenz für die Familien-Synode 2015 vorbereitet und zusammenstellt. Das Kirchenvolk hat ein Recht darauf zu erfahren, was die Bischöfe als Vertreter der römisch-katholischen Kirche in Deutschland dem Synodensekretariat übersenden. Das bisher noch große Interesse des Kirchenvolkes an der Familien-Synode ist eine Chance, die nicht verspielt werden darf.
 
 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 08. März 2015, 11:45:38
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06.03.2015 15:43


„Familie ist die Erfolgsgeschichte der Menschheit“


Österreichs Bischofskonferenz mahnt zur Familiensynode, nicht bereits im Vorfeld fertige Lösungen zu präsentieren. Von Stephan Baier

 

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Bischof Klaus Küng.
Foto: Kathbild/Rupprecht





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Wien (DT) Die im Oktober bevorstehende Bischofssynode zur „Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute“ sei als geistlicher Prozess zu verstehen, heißt es in einer Erklärung der Österreichischen Bischofskonferenz zum Abschluss ihrer Frühjahrsvollversammlung: „Nach einer ersten Phase des Hinschauens auf die realen Verhältnisse geht es jetzt und bei der kommenden Synode um eine Klärung und Unterscheidung der Geister.“ Die Bischöfe plädieren in diesem Zusammenhang dafür, „dass nicht bereits im Vorfeld fertige Lösungen präsentiert werden“ und begrüßen „die vom Papst gewollte offene Diskussion und Haltung der liebevollen und wertschätzenden Begleitung von Menschen auf ihrem Weg zu einem christlichen Familienleben“.
 
Erstmals hielten Österreichs Bischöfe, die schon im Heiligen Land, in Rom und in Brüssel tagten, ihre Vollversammlung in Deutschland ab, auf der deutschen Seite des Bodensees, wenn auch auf zur österreichischen Abtei Wettingen-Mehrerau zählendem Gebiet und – wie Kardinal Christoph Schönborn betonte – im historischen Vorderösterreich, also „nicht wirklich im Ausland“. In ihrer Stellungnahme zur Familiensynode erinnert die Bischofskonferenz an „die tiefe Sehnsucht der Menschen nach Beziehung, Angenommensein, Verlässlichkeit, Wachsenkönnen und Gemeinschaft“. All das sei in der Familie erlebbar und von der Schöpfungsordnung dem Menschen gegeben. „Die Familie ist die Erfolgsgeschichte der Menschheit“, sagte Kardinal Schönborn als Vorsitzender der Bischofskonferenz bei einer Pressekonferenz am Freitag in Wien. Die Sehnsucht nach Familie und lebenslanger Liebe sei ungebrochen hoch. Mit den Bischofssynoden 2014 und 2015 habe Papst Franziskus „Familie zum Top-Thema seines Pontifikats gemacht“, so Schönborn.
 
Göttliche Pädagogik kennt „verschiedene Grade“
 
Als lebenslange Beziehung in Liebe und Treue sei die Familie für die Menschen „gleichsam ein Fixstern, der Orientierung für die vielen unterschiedlichen Wege zu einem geglückten Leben gibt“, heißt es in der Erklärung. Die „göttliche Pädagogik“ kenne aber „verschiedene Grade“ und einen „dynamischen Prozess von Stufe zu Stufe“, referieren die Bischöfe aus den Lineamenta der Synode und begründen damit das „Erfordernis einer pastoralen Begleitung“ in unterschiedlichen Lebenssituationen. Die diözesanen Antworten auf die 46 Fragen der Lineamenta werden vom Vorarlberger Diözesanbischof Benno Elbs, der als offizieller Vertreter Österreichs an der Synode in Rom teilnehmen wird, gebündelt und bis 15. April an das Synodensekretariat übermittelt. Während der Bischofskonferenz hatte Österreichs Familien-Bischof Klaus Küng (St. Pölten) in einer Predigt in der Wallfahrtskirche Birnau am Bodensee mit Blick auf die bevorstehende Familiensynode zur Umkehr aufgerufen: „Es gibt Entwicklungen in unserer Gesellschaft, die eindeutig dekadent sind.“
 
Es gebe zugleich aber „hoffnungsvolle Keime, junge Familien, die sich echt Gedanken machen, wie sie in dieser unserer Gesellschaft christlich leben können“ und die „wie Leuchttürme“ Möglichkeit zur Orientierung bieten, so Bischof Küng, der von der Bischofskonferenz nicht in die Synode delegiert worden war. Er hoffe, „dass die Synode im kommenden Herbst diese jungen Familien, und viele andere mit ihnen, ermutigen wird und einen neuen Aufbruch einleitet, der bewusst macht, dass es mit der Hilfe Gottes möglich ist, den Weg zu einer wahren, dauerhaften Liebe zu finden“.
 
Die Bischofskonferenz begrüßte die Empfehlung der Enquete-Kommission, die Hospiz- und Palliativversorgung in Österreich nachhaltig abzusichern und die Patientenverfügung weiterzuentwickeln (DT berichtete am Donnerstag) als „bedeutenden Schritt, um die Würde des Menschen am Lebensende noch besser zu schützen“. Der Stufenplan zum Ausbau der Palliativversorgung wie die Förderung der Aus- und Weiterbildung wird von den Bischöfen befürwortet: „Die Feststellung, dass Hospiz- und Palliativversorgung nicht nur eine der humansten Formen der Medizin, sondern auch günstig und kostendämpfend ist, sollte Grund genug für eine rasche Umsetzung der Empfehlungen sein.“ Darauf, dass die parlamentarische Enquete-Kommission sich in der Frage der Suizidbeihilfe nicht einigen konnte und dazu keine Empfehlung abgab, geht die Bischofskonferenz nur indirekt ein: „Die Würde des Menschen am Anfang und Ende des Lebens abzusichern, ist ein bleibender Auftrag. Dies zeigen die erschreckenden Entwicklungen in jenen Ländern, wo der strafrechtliche Schutz am Lebensende gelockert wurde.“ Auf eine Frage dieser Zeitung räumte Kardinal Schönborn am Freitag ein, dass katholische Positionen in der am Bundeskanzleramt angesiedelten Bioethikkommission seit langer Zeit in der Minderheit sind. Die Bioethikkommission hatte sich zuletzt mit 16 gegen acht Stimmen für eine Legalisierung der Suizidbeihilfe ausgesprochen. Die Argumente gegen den „assistierten Suizid“ seien „keine konfessionellen Argumente, sondern naturrechtliche“, so Schönborn. Es gehe der Kirche nicht um vermeintliche Kirchenprivilegien, sondern um den Schutz der Menschenrechte. Die Kirche plädiere für den menschlicheren Weg: „Es ist humaner, wenn jemand an der Hand eines Menschen stirbt als durch die Hand eines Menschen.“
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 15. März 2015, 11:27:17
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Papst ernennt theologische Berater für Bischofssynode



Elf der insgesamt zwölf Berater lehren an päpstlichen oder von katholischen Orden getragenen Universitäten oder Forschungseinrichtungen in Rom

14.03.2015


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Vatikanstadt, 14.03.2015 (KAP) Papst Franziskus hat am Samstag zwölf theologische Berater für das Generalsekretariat der Bischofssynode ernannt. Es handelt sich bis auf eine Ausnahme ausschließlich um Dozenten päpstlicher oder von katholischen Orden getragener Universitäten oder Forschungseinrichtungen in Rom. Hinzu kommt ein Mitglied der ebenfalls in Rom ansässigen päpstlichen Akademie des heiligen Thomas von Aquin. Am stärksten vertreten ist die von Jesuiten getragene päpstliche Universität Gregoriana, mit drei Beratern. Unter ihnen ist auch der Rektor der Universität, Francois-Xavier Dumortier.

 
Zu den neuen Beratern, die an der Vorbereitung der ordentlichen Bischofssynode über die Familie im kommenden Herbst mitwirken, zählt auch der stellvertretende Leiter des Päpstlichen Instituts "Johannes Paul II. für Studien zu Ehe und Familie", Jose Granados. Im Umfeld der letzten Bischofssynode war kritisiert worden, dass der Papst keinen Vertreter dieser renommierten Forschungseinrichtung als Mitglied der Synode ernannt habe. Als mutmaßlicher Grund wurde eine konservative Ausrichtung des Instituts genannt. Granados hatte sich in einem anlässlich der Bischofssynode erschienenen Aufsatz gegen eine Änderung der offiziellen kirchlichen Praxis im Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen ausgesprochen.
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 18. März 2015, 08:17:36
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Die reformkatholische Los-von-Rom-Bewegung des Kardinal Marx
Veröffentlicht: 17. März 2015 | Autor: Felizitas Küble | Abgelegt unter: KIRCHE + RELIGION aktuell | Tags: Bischof von Osnabrück, Ehe, Erzbischof von München-Freising, Kardinal Paul Josef Cordes, Kardinal Reinhard Marx, Kirche, Kommunion, Mathias v. Gersdorff, Reichskanzler Otto von Bismarck, Unauflöslichkeit |Ein Kommentar
 Mathias von Gersdorff
 

„Wir sind keine Filiale von Rom.“  –  Dieser Spruch kam bekanntlich nicht von Reichskanzler Otto von Bismarck während des Kulturkampfes, sondern laut kath.net aus dem Mund von Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz und Erzbischof von München-Freising, ausgesprochen vor kurzem auf einer Pressekonferenz.
 

Kardinal Marx hat in letzter Zeit so manches Bedenkliche von sich gegeben, doch auf der besagten Pressekonferenz machte er sich definitiv zur treuen Kopie der Karikatur, die man weltweit vom deutschen Katholizismus hat: antirömisch, stur, die eigene Meinung stets für die beste haltend.

Kardinal Marx: „Wir können nicht warten, bis eine Synode sagt, wie wir hier Ehe- und Familienpastoral zu gestalten haben“.   –   „… die Synode (kann) nicht im Detail vorschreiben, was wir in Deutschland zu tun haben.“
 
Was er damit bezwecken will, ist unklar. Kurz davor wurden während der Vollversammlung der deutschen Bischöfe in Hildesheim die drei Delegierten für die wichtige Familiensynode im Herbst 2015 im Vatikan gewählt.
 
Mit von der Partie ist Kardinal Marx, der schon lange den Ruf eines ausgesprochen liberalen Kirchenmannes hat, zumindest was Ehe- und Sexualmoral angeht. Er will nicht nur wiederverheiratete Geschiedene zur Kommunion zulassen, sondern auch eine neue Bewertung von homosexuellen Partnerschaften durch die katholische Kirche erreichen.
 
Begleiten wird ihn Franz-Josef Bode, Bischof von Osnabrück. Auch er gehört eindeutig zum liberalen Flügel und vertritt praktisch dieselben Ansichten wie Kardinal Marx.
 
Bischof Koch positioniert sich nicht eindeutig
 
Der dritte ist der Bischof von Dresden-Meißen, Heiner Koch. Was er vertritt, ist noch nicht ganz bekannt. Jedenfalls ist er nicht zu klaren und eindeutigen Positionen geneigt. Und so antwortete er in einem Interview mit der Nordwest-Zeitung aus Oldenburg auf die Frage, ob praktizierte Homosexualität Sünde sei: 


„Homosexualität als Sünde darzustellen, ist verletzend. Die Kirche braucht eine andere Sprache, wenn es um Homosexuelle geht. Wichtig ist vor allem ein gutes Miteinander, vor Ort in den Pfarreien.“
 
Auf die Frage, wie er zur Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene steht, sagte er:

„Die Frage ist, ob wir Gläubige, die geschieden und wiederverheiratet sind und über eine tiefe Frömmigkeit verfügen, unter bestimmten Bedingungen zur Eucharistie zulassen können. Das könnte zum Beispiel nach einem langen Gespräch mit dem Beichtvater erfolgen. Über solche Wege sollten wir nachdenken.“

Er will sich also auf keinen Fall der Kritik der Linkskatholiken aussetzen. Aber eine echte Konfrontation mit dem katholischen Lehramt, wie das Kardinal Marx betreibt, will er auch nicht.
 
Anti-römischer Affekt gegen die Einheit des Glaubens
 

Wohl keine Delegation für die Familiensynode ist so eindeutig linksliberal eingestellt wie die deutsche. Selbst der Delegierte aus den Niederlanden, also eigentlich aus einem ultra-liberalen Land, was die katholische Kirche angeht, ist mit Kardinal Wim Eijk, Erzbischof von Utrecht, ein klarer Konservativer.


In den größeren Delegationen halten sich konservative und liberale Delegierte die Waage. Es ist also keineswegs ausgemacht, wie die Familiensynode verlaufen wird.
 
Vielerorts ist man über Deutschland inzwischen entsetzt. Der emeritierte Kardinal Paul Josef Cordes (siehe Foto: seine Biographie) schrieb einen langen Kommentar zu den Aussagen von Kardinal Marx (hier eine Kurzfassung), in welchem er u. a. in scharfem Ton erklärte:

„Der tragende Gemeinschaftssinn, ein die Weltkirche stützendes zentrales theologisch-geistliches Fundament, erscheint in seinen [Kardinal Marx’ – Anm. d. Red.] Aussagen aus Hildesheim allerdings als wenig relevant – obschon die Bischöfe solche ‘Einheit mit dem Bischofskollegium unter dem Nachfolger des Petrus’ bei ihrer eigenen Bischofsweihe ausdrücklich versprochen haben.
 
Der Satz: ‘Wir können nicht warten, bis eine Synode sagt, wie wir hier Ehe- und Familienpastoral zu gestalten haben’, ist jedenfalls nicht von kirchlichem Geist der ‘Communio’ eingegeben.

Nun ist der ‘antirömische Affekt’ ja keine Schreibtischerfindung, sondern in nördlichen Breiten eine Realität mit zentrifugaler Kraft. Für die Einheit des Glaubens ist sie allerdings höchst zerstörerisch.“
 

Kardinal Cordes weiß, wovon er spricht. Er war lange Leiter des Päpstlichen Werkes Cor Unum (der internationalen Caritas), kennt sich also bestens aus mit der Weltkirche und wie die Stimmung in Afrika oder Asien ist. Er weiß aus eigener Erfahrung, daß der Ruf der katholischen Kirche in Deutschland weltweit nicht gerade glänzend ist.
 
Inzwischen gibt es mehrere wichtige katholische Würdenträger, die ihren Unmut über die liberal-katholischen Umtriebe kundgetan haben. Der wichtigste ist Kurienkardinal Robert Sarah, Kardinalpräfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung.
 
Es ist noch zu früh, genauere Prognosen über den weiteren Verlauf der öffentlichen Diskussion jener Themen, die in der Synode besprochen werden sollen, vorzulegen. Sollte aber der konservative Flügel die Stimmung vor der Synode zu seinen Gunsten beeinflussen, stünde die deutsche Delegation ziemlich allein da.
 

Unser Autor Mathias von Gersdorff ist Leiter der Frankfurter Aktion “Kinder in Gefahr” und des Webmagazins “Kultur und Medien online”
 
Erstveröffentlichung des Beitrags in der Wochenzeitung “Junge Freiheit
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 24. März 2015, 08:29:39
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Kardinal Raymond Burke spricht über die Ehe: “Bis der Tod euch scheidet”
Veröffentlicht: 23. März 2015 | Autor: Felizitas Küble | Abgelegt unter: EHE, FAMILIE und ELTERNRECHT | Tags: Bischofssynode, Ehe, Guido Rodheudt, Kardinal Burke, Kurienkardinal, Liturgische Tagung, Unauflöslichkeit, Vortrag |Hinterlasse einen Kommentar
Im Nachgang zur außerordentlichen Bischofssynode in Rom vertritt Raymond Kardinal Burke mit klaren Worten die katholische Ehelehre bei einem Vortrag, den er am 20. März 2015 auf der von Pfarrer Dr. Guido Rodheudt geleiteten 17. Liturgischen Tagung in Herzogenrath gehalten hat.


Der US-amerikanische Kurien-Kardinal (siehe Foto) gehört zu den besonders glaubensstarken und tapferen Persönlichkeiten der  Kirche. Papst Benedikt hat ihn zum Kardinal ernannt und mehrfach öffentlich gewürdigt.
 
Vor allem die Lebensrechtsbewegung ist dem grundsatzfesten Kirchenmann seit langem dankbar für sein unbeugsames Eintreten zugunsten der ungeborenen Kinder, ebenso die familienbewegten Initiativen, die sein eindeutiges Ja zur Heiligkeit und Unauflöslichkeit der Ehe schätzen.
 
Den bemerkenswerten Vortrag können wir hier in voller Länge bei Bonifatius-TV sehen. Zunächst spricht Pfarrer Dr. Rodheudt als Versammlungsleiter, danach Kardinal Burke: http://www.bonifatius.tv/home/raymond-kardinal-burke-bis-der-tod-euch-scheidet_5118.aspx (http://www.bonifatius.tv/home/raymond-kardinal-burke-bis-der-tod-euch-scheidet_5118.aspx)
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 26. März 2015, 08:16:07
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Kardinal Gerhard Müller: “Wir bieten kein Christentum zu herabgesetzten Preisen”
Veröffentlicht: 24. März 2015 | Autor: Felizitas Küble | Abgelegt unter: GLAUBENSPRÄFEKT Gerhard Müller | Tags: Bischöfe, Bischof von Regensburg, Glaubensgut, Glaubenspräfekt, Kardinal Müller, Kirche, Kongregation für die Glaubenslehre, Papst Franziskus, Rheinische Post |Ein Kommentar
 
“Bischöfe müssen der kath. Glaubenslehre treu bleiben”
 
Die “Rheinische Post” veröffentlichte am heutigen Dienstag (24.3.2015) in RP-online ein Interview von Reinhold Michels mit Kardinal Gerhard Müller (siehe Foto).


Der Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre und frühere Bischof von Regensburg ist bekannt für seine klaren Aussagen, womit er vieldiskutierte Themen auf den Punkt bringt und Widerspruch nicht scheut.
 

 .
 
Zu Franziskus sagte der Glaubenspräfekt, der Papst wolle Menschen nicht alleine lassen, “ohne jedoch Abstriche von der kirchlichen Lehre zu machen.”
 
 .
 
Die Antwort der Kirche auf die Verweltlichung könne nicht etwa in der Anpassung bestehen, sondern vielmehr in der Glaubensvertiefung:
 
 .
 
“Die Herausforderung ist, dass jeder Mensch in Jesus Mitte und Grund seines Lebens erfährt. Jeder muss wissen, dass es im Leben und in dem, was danach auf uns zukommt, darauf ankommt, sein Vertrauen auf den Mensch gewordenen Sohn Gottes zu setzen.

Das ist unsere Agenda und nicht etwa ein Christentum zu herabgesetzten Preisen. Wir dürfen den Menschen den Glauben nicht verwässert anbieten.”
 
.
 
Auf den Hinweis des Interviewers, das klinge “anspruchsvoll und streng”, erläuterte der Kardinal:
 

.
 
“Wer Zweifel hat am ewigen Leben, dem kann die Kirche nicht einfach sagen: Egal, so wichtig ist das auch nicht, Hauptsache, du tust manchmal etwas Gutes.  –  Oder: Wenn Leute katholisch sind, aber sonntags nicht die heilige Messe besuchen, können wir nicht sagen: Man kann auch ohne Messe ein guter Christ sein.

.
 
Nein, beides gehört zusammen. Wer in seinem Herzen glaubt und mit dem Mund bekennt, der wird gerettet, sagt der Apostel Paulus. Wir können dem “säkularistischen Zeitgeist” nicht einfach Leine geben.”
 
.
 
Zudem wies der Glaubenspräfekt darauf hin, daß katholische Bischöfe die Einheit der Kirche als “ganz hohes Gut” ansehen müßten: “Jeder Bischof hat bei seiner Weihe versprochen, der katholischen Glaubenslehre unter Führung des Papstes als Nachfol
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 29. März 2015, 11:57:59
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Glaubenspräfekt Gerhard Müller liest Kardinal Reinhard Marx die Leviten
Veröffentlicht: 28. März 2015 | Autor: Felizitas Küble | Abgelegt unter: GLAUBENSPRÄFEKT Gerhard Müller | Tags: Bischöfe, Bischofskonferenz, Kardinal Gerhard L. Müller, Kardinal Reinhard Marx, Konzil |Hinterlasse einen Kommentar
Kurien-Kardinal Gerhard Müller (siehe Foto), Präfekt der Glaubenskongregation, gab dem französischen Magazin “famille chrétienne” kürzlich ein Interview zu aktuellen Fragen und Themen der kommenden Familiensynode im Vatikan.
 
Dabei ging es auch um die Aussage von Kardinal Marx, die deutsche Kirche sei keine “Filiale Roms”. 

Auf die Frage “In einem Gesprächsbuch über die Familie, das kürzlich in Italien und den USA veröffentlicht wurde, ermutigen Sie die Christen, den “prophetischen Mut der Märtyrer” zu wählen. Warum?” antwortet Kardinal Gerhard Müller wie folgt:
 
“Die Kirche ist keine philantropische Organisation. Es genügt nicht, zu sagen, daß wir alle respektieren und dass wir für alle das Gute wollen. Das Evangelium als simple therapeutische Botschaft zu präsentieren, ist nicht besonders schwierig, entspricht aber nicht der Absicht Jesu.
 
“Selig seid ihr, wenn  sie euch  um meinetwillen schmähen und verfolgen und euch  alles lügnerisch nachsagen”, sagt Jesus. Die ersten Apostel, die Kirchenväter, die großen Bischöfe der Kirchengeschichte sind oft gegen den Wind gesegelt. Wie könnte es für uns anders sein?”
 
Zu der vieldiskutierten Frage, ob die lehramtlichen Kompetenzen der Bischofskonferenzen erweitert werden sollten, erklärt der vatikanische Glaubenspräfekt klipp und klar:

“Das ist eine absolut antikatholische Idee, die die Katholizität der Kirche nicht respektiert. Die Bischofskonferenzen haben Autorität für bestimmte Gebiete, aber sie bilden kein Lehramt neben dem Lehramt, ohne den Papst und ohne die Gemeinschaft mit allen Bischöfen”
 
Zudem zitiert der Interviewer den Münchner Kardinal Reinhard Marx (siehe Foto), der unlängst erklärte, die Kirche in Deutschlands sei “keine Filiale Roms”. Auch hierzu äußert sich Kardinal Müller sehr eindeutig:

“Eine Bischofskonferenz ist kein Sonderkonzil  und noch weniger ein ökumenisches Konzil. Der Präsident einer Bischofskonferenz ist nicht mehr als ein technischer Moderator, er hat mit diesem Titel keinerlei besondere lehramtliche Autorität.

Wenn man sagen hört, eine Bischofskonferenz sei keine Filiale Roms, gibt mir das die Gelegenheit, daran zu erinnern, daß die Diözesen auch keine Filialen des Sekretariates einer Bischofskonferenz sind (…).
 

Diese Art Haltung bringt die Gefahr mit sich, eine gewisse Polarisierung zwischen den Ortskirchen und der Weltkirche wieder zu erwecken, die seit den I. und II. Vatikanischen Konzilien überwunden waren.”
 
Quelle: http://beiboot-petri.blogspot.de/2015/03/kardinal-muller-erteilt-kardinal-marx.html (http://beiboot-petri.blogspot.de/2015/03/kardinal-muller-erteilt-kardinal-marx.html)
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 01. April 2015, 08:15:30
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Glaubenspräfekt Müller: Barmherzigkeit gibt es nicht ohne die Wahrheit
Veröffentlicht: 31. März 2015 | Autor: Felizitas Küble | Abgelegt unter: GLAUBENSPRÄFEKT Gerhard Müller | Tags: Barmherzigkeit, bistum regensburg, Ehe, Eheschließung, Familiensynode, Glaubenspräfekt Gerhard Müller, Gott, Heiligen Jahres, Kurienkardinal, Wahrheit |3 Kommentare
„Barmherzigkeit kann nicht ohne Wahrheit existieren”, das betonte der Präfekt der Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Müller, angesichts des außerordentlichen Heiligen Jahres, das von Papst Franziskus ausgerufen wurde und am 8. Dezember 2015 beginnt.


Die Liebe Gottes bleibe stets in engem Zusammenhang mit der Wahrheit, sagte der Kurienkardinal der italienischen Nachrichtenagentur “ansa”.   

Der Glaubenspräfekt sprach auch mit Blick auf die bevorstehende Familiensynode und bemängelte, daß die Eheschließung in der Kirche für viele Menschen nur noch ein „folkloristisches Ritual“ sei und nicht mehr das eigentliche Sakrament im Mittelpunkt stehe.
 
Die Kirche nehme alle Menschen an, aber nach den Richtlinien Gottes und nicht nach menschlichen Vorstellungen. Außerdem führe der Weg zur Auferstehung über das Kreuz  – es gäbe da keine Schleichwege oder Umwege.
 

Quelle: Ansa, Radio Vatikan / Foto: Bistum Regensburg
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 02. April 2015, 08:13:00
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Fuldaer Erklärung des “Forum Deutscher Katholiken” zu Ehe und Familie
Veröffentlicht: 26. März 2015 | Autor: Felizitas Küble | Abgelegt unter: EHE, FAMILIE und ELTERNRECHT | Tags: Öffentlichkeit, Bischöfe, Ehe und Familie, Familiensynode, Forum Deutscher Katholiken, Kirche, Vatikan |4 Kommentare
Bischöfe der Weltkirche beraten in zwei Sitzungsperioden Fragen zu Ehe und Familie. Das erste Treffen im Oktober 2014 befasste sich mit dem Thema „Die pastoralen Herausforderungen der Familie im Kontext der Evangelisierung“.

In der kommenden Sitzungsperiode im Oktober 2015 wird über „Die Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute“ beraten werden.

In einer breiten Öffentlichkeit hat das Thema Ehe und Familie großes Interesse gefunden. Die ausgelösten kontrovers geführten Diskussionen haben gezeigt, dass die Lehre der katholischen Kirche zu Ehe und Familie offensichtlich auch unter Gläubigen nicht mehr bekannt ist.
 
Das verbreitet aufgekommene Interesse an der Synode zum Thema Ehe und Familie stellt eine Chance dar, die katholische Ehelehre in der Öffentlichkeit bekannt zu machen und den Gäubigen wieder als Sakrament in Erinnerung zu bringen.
 
Jenseits rein soziologischer Betrachtungsweisen muß die sakramentale Bedeutung der Ehe als gestiftete Gemeinschaft in Christus, ihre Unauflöslichkeit und Ausrichtung auf die Zeugung und Erziehung von Kindern deutlich gemacht werden.
 
Diese die Ehe auszeichnenden Wesenseigenschaften machen es dringend erforderlich, für eine vertiefte Vorbereitung auf das Ehesakrament und eine solide Übermittlung der Lehre der Kirche Sorge zu tragen.
 
Wegen der Bedeutung von Ehe und Familie für die Zukunft der Gesellschaft, der Ökumene und angesichts der vielfältigen Probleme, die ihrem Scheitern, einer zivilrechtlichen Auflösung und Wiederverheiratung folgen, bitten wir alle, die für die Weitergabe des Glaubens Verantwortung tragen, dieses Thema aufzugreifen.

Von Christus in einzigartiger Weise gestiftet, stärkt das Ehesakrament die Treue in der Ehe. Es schützt die Ehepartner und ihre Kinder vor Leid, Depression und gebrochener Biographie. Denn Treue und Geduld sind Ausdrucksformen der Liebe, einer Liebe, die Eheleuten von Anfang an mehr bedeutet als das Gefühl eines flüchtigen Augenblicks.
 
Die christliche Pastoral erfüllt ihre Aufgabe erst dann, wenn sie unverkürzt und unverfälscht den Willen Jesu verkündet.
 In Jesus finden sich Gerechtigkeit und Barmherzigkeit in unüberbietbarer Weise aufeinander hin geordnet.
 Unsere Bischöfe bitten wir um ein deutliches Hirtenwort.
 
 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 04. April 2015, 12:15:59
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Kardinal Gerhard Müller: “Ich zeige lieber den steilen Weg, der zum Ziel führt”
Veröffentlicht: 3. April 2015 | Autor: Felizitas Küble |
Die “Lebenswirklichkeit” der Menschen ist “keine Quelle der Offenbarung”
 
Der vatikanische Kurienkardinal Gerhard Müller hat sich in einem Interview mit der Würzburger “Tagespost” dagegen ausgesprochen, den Offenbarungsbegriff theologisch erweitern zu wollen.

In jüngster Zeit äußerten sich deutsche Bischöfe  – allen voran Kardinal Reinhard Marx  – mehrfach dahingehend, die Kirche solle auch die “Lebenswirklichkeit” der  Menschen in den Blick nehmen, um ihre Standpunkte zu klären.
 
Hierzu erklärte der Präfekt der Glaubenskongregation (siehe Foto), die „Lebenswirklichkeit“ sei  kein theologischer, sondern ein soziologischer Begriff, der daher kein Urteilsmaßstab für die Offenbarung Gottes sein könne.
 
Laut kirchlicher Lehre beruht die Offenbarung (Selbstmitteilung Gottes) auf der Heiligen Schrift und der apostolischen Überlieferung (Schrift und Tradition).
 

Kardinal Müller stellte klar, daß „der Boden katholischer Theologie verlassen“ werde, wo „rein menschliche Überlegungen oder die Macht des Faktischen gleichwertig neben Schrift und Tradition gestellt werden“.
 

So könne man „die frivole Lebenswirklichkeit eines Ausbeuters, Drogenhändlers oder Kriegsgewinnlers“ nicht als „unabänderliches Faktum ansehen, an das sich die moralischen Grundsätze anzupassen haben“.
 
“Glaubenssinn” des Kirchenvolkes nicht vereinnahmen
 


Der vatikanische Glaubenshüter warnte auch vor Mißverständnissen hinsichtlich des Begriffes vom “Glaubenssinn” der Katholiken. Dieser sei ebenfalls keine Quelle der Offenbarung, sondern verhelfe dazu, das Wort Gottes „von den vielen Worten und Meinungen der Menschen“ zu unterscheiden. . „Der Glaubenssinn des Volkes Gottes hat daher nichts mit Umfrage-Ergebnissen zu tun oder einem Plebiszit, mit dem die ‘Basis’ der dem Leben entrückten ‘Hierarchie’ endlich einmal die Augen öffnen könnte.“Zudem hätten auch vatikanische Kardinäle und Bischöfe „Brüder und Schwestern, Neffen und Nichten; sie sprechen mit den Taxifahrern, gehen zum Friseur und wissen, wie man sich in den sozialen Netzwerken bewegt“.
 
Gottes Gnade gilt dem umkehrwilligen Sünder
 
Mit Blick auf geschieden-Wiederverheiratete kritisierte der Kardinal ein irreführendes Verständnis von Barmherzigkeit:
 
„Die Liebe lässt Gott und auch uns Menschen Mitleid haben mit einem verlassenen oder verratenen Ehepartner, mit den Kindern, die zu Scheidungswaisen wurden, und mit all der Tragik, die mit einer zerbrochenen Familie verbunden ist.”


Durch sein Erbarmen vergebe Gott dem Sünder, „der bereut und umkehrt“. Aber niemand habe ihm einleuchtend nachweisen können, „dass eine zweite eheähnliche Verbindung nicht gegen den Willen des HERRN steht, solange der legitime Ehepartner lebt“.
 
Wer ihn um Auskunft bitte, dem zeige er „lieber den steilen Weg, der zum Ziel führt, als den breiten Weg, der jedoch letztlich in der Sackgasse endet“, erklärte der Glaubenspräfekt. Dabei sei es natürlich wichtig, sich Menschen in schwierigen Situationen liebevoll zuzuwenden und sie in kirchliche Gruppen zu integrieren.
 
Kardinal Müller sprach sich überdies entschieden gegen Sonderwege katholischer Kirchen in einzelnen Ländern aus: „Es ist klar, dass die pastorale und sakramentale Praxis eines Landes nicht der Wahrheit des Glaubens widersprechen darf“. Auch könnten Glaubenslehre und Gebote Gottes nicht etwa aufgrund nationaler Differenzen jeweils unterschiedlich verstanden werden.
 

Quellen: Radio Vatikan, Tagespost, KNA, Komm-mit-Verlag
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 12. April 2015, 08:07:41
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Portal der Dt. Bischofskonferenz stichelt gegen Klarstellungen von Kardinal G. Müller
Veröffentlicht: 11. April 2015 | Autor: Felizitas Küble |

Von Felizitas Küble
 
Unter dem Titel “Kritik am obersten Glaubenshüter” veröffentlicht “Katholisch.de”  –  das amtliche Internetportal der Dt. Bischofskonferenz  –  am 10.4.2015 einen ausführlichen Artikel über Gegenstimmen, die sich zu Kardinal Gerhard Müllers jüngsten Äußerungen zu Wort gemeldet haben.

Im Impressum heißt es ausdrücklich, die Redaktion arbeite “im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz.”
 

Wie hier im “Christlichen Forum” kürzlich berichtet, hat der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation (siehe Foto) sich dagegen ausgesprochen, die sog. “Lebenswirklichkeit” der Menschen als eine Quelle der Offenbarung (Selbstmitteilung Gottes) anzusehen.
 

Laut kirchlicher Lehrauffassung besteht die göttliche Offenbarung aus dem Zeugnis der Heiligen Schrift und der apostolischen Überlieferung (Tradition). Bloß menschliche Ansichten und Erfahrungen sind demgegenüber kein Maßstab für die dogmatische Verkündigung.

Deshalb ist die “Lebenswirklichkeit” von Menschen kein theologischer, sondern ein “soziologischer” Begriff, wie der Glaubenspräfekt logisch feststellt. Daher werde, so Kardinal Müller, “der Boden katholischer Theologie verlassen”, wo “rein menschliche Überlegungen oder die Macht des Faktischen gleichwertig neben Schrift und Tradition gestellt werden”.
 
Das Online-Portal der dt. Bischofskonferenz läßt ausführlich kritische Stimmen gegen diese Äußerungen des Glaubenspräfekten zu Wort kommen, darunter den CSU-Politiker und Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück. Dieser befürchte eine zunehmende Polarisierung zwischen dem Lehramt und dem “Glaubenssinn der Gläubigen”.

Abgesehen davon, daß Glück ohne weiteres davon ausgeht, daß die von ihm vertretene Position mit dem “Glaubenssinn der Gläubigen” identisch sei (was erst zu beweisen wäre!), gab es zwischen dem Lehramt und Teilen des Kirchenvolkes immer schon Unterschiede und Reibereien.

Würde nämlich stets die vollste Harmonie herrschen, wäre das kirchliche Lehramt gar nicht nötig. Es existiert gerade deshalb, um die Gläubigen vor irrtümlichen Anwandlungen und Abrutschen in den jeweiligen Zeitgeist zu bewahren.
 
Sodann zitiert “Katholisch.de” den Münchner Dogmatik-Professor Bertram Stubenrauch, der daran erinnere, daß  “Offenbarung” eine dialogische Wirklichkeit sei: “Das Wort Gottes findet Antwort im Nachdenken der Glaubenden, was immer aus einer bestimmten Lebenssituation heraus geschieht.”


Es ist zwar richtig, daß die Selbstmitteilung Gottes nicht ins Leere zielt, sondern selbstverständlich eine positive Antwort von Seiten der Getauften finden sollte, allerdings hängt die göttliche Offenbarung inhaltlich davon nicht ab. Gott benötigt für seine Botschaft keine menschliche Nachhilfe durch das “Nachdenken der Glaubenden”.
 



Der Theologie verweist zudem darauf, daß “Dogmen nicht als ausgefeilte Glaubenssätze vom Himmel gefallen” seien. Das hat aber auch niemand behauptet. Prof. Stubenrauch bezeichnet Dogmen als “Produkt kirchlicher Diskussionen, in denen sich immer auch Lebens- und Denkweisen der jeweiligen Zeit spiegelten.”
 
Die verbindlichen Glaubensaussagen der Kirche sind in ihren Formulierungen mitunter vom jeweiligen Stil der Zeit geprägt, nicht jedoch im Inhalt. Dieser ergibt sich vielmehr explizit oder implizit (ausdrücklich oder einschlußweise) aus dem biblischen und apostolischen Zeugnis, also aus der göttlichen Offenbarung.


Prof. Stubenrauch erwähnt außerdem zur innerkirchlichen Debatte um die Unauflöslichkeit der Ehe, es müsse “erlaubt sein, zu fragen, wie viel an Lehre notwendig ist, um etwa die Ehe als Ideal zu schützen.” 

Dabei übersieht der Theologe aber, daß es hierbei nicht etwa nur um ein “Ideal” geht, sondern um ein heiliges Sakrament und um ein göttliches Gebot (6. Gebot). Die Gebote Gottes und die Heilsordnung des Ewigen dürfen keineswegs zu einem wolkigen Ideal verflüchtigt werden.

Vielmehr verpflichten diese zeitlosen Maßstäbe den Menschen und vor allem die kirchlichen Amtsträger, denn die Kirche ist keine Herrin, sondern eine Dienerin des Glaubens. Die Kirche würde eine anmaßende Willkürherrschaft ausüben, wenn sie sich der Offenbarung Gottes nicht mehr unterordnen, sondern nach eigenem Gusto lehren und handeln würde, wie dies im liberalen Protestantismus längst der Fall ist.
 
 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: Hildegard51 am 18. April 2015, 15:46:55
Lieber Vianney,

Dein oben erwähnter Bericht stammt von Felizitas Küble, wie Du ja auch erwähnt hast.
Ich möchte bei dieser Gelegenheit erwähnen, dass Frau Küble auf ihrer Homepage auf's Äußerste gegen Garabandal, Medjugorje u. alle noch nicht von der Kirche anerkannten Erscheinungen wettert, ja diese sogar in ihrer Form ins Lächerliche zieht.
Mir ist es müßig in Ihrem Forum Gegenargumente aufzuzählen, das hätte keinen Sinn. Sie erweckt den Eindruck, dass sie sowieso über allem steht.
DANKE,ich ärgere mich auch immer über diese Frau Küble,
für mich hat es den Anschein,dass die Heilige Jungfrau ()*kjht545 zuerst die Frau Küble um ERLAUBNIS bitten muss,wo SIE ERSCHEINEN DARF!
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 19. April 2015, 12:08:18
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Fragebogen zur Vorbereitung der Bischofssynode 2015
 


Was ist eigentlich Familie? Vor welchen Herausforderungen steht sie in der heutigen Zeit? Und was bedeuten die Veränderungen für die kirchliche Lehre und die Seelsorge?
 
Diese und ähnliche Fragen bewegen auch Papst Franziskus. Im Herbst 2013 hat er deshalb einen synodalen Prozess in zwei Etappen angekündigt.
 
Die Synode 2014
 


Im Oktober 2014 fand daher eine außerordentliche Bischofssynode statt, die sich mit den Herausforderungen der Familie im Rahmen der Evangelisierung befasste. Diese Synode wurde weltweit von den nationalen Bischofskonferenzen vorbereitet.
 
Zur Vorbereitung gab es einen Fragebogen zu Themen rund um die Familie. Weltweit und auch im Bistum Passau wurde der Fragebogen von vielen Gläubigen in den Pfarreien und kirchlichen Verbänden beantwortet. Er bildete eine Grundlage für die Beratungen der ersten Familiensynode 2014 in Rom.
 

Die Synode 2015
 

Von 04. bis 25. Oktober 2015 werden die Bischöfe in Rom bei ihrer XIV. Ordentlichen Generalversammlung über das große Thema „Die Berufung und Mission der Familie in der Kirche in der modernen Welt“ beraten. Nach Abschluss der außerordentlichen Synode im Oktober 2014 hatte sich Papst Franziskus „ein Jahr der Debatte“ gewünscht, das nun eingeläutet wird und an dem sich die Ortskirchen einbringen. Das entsprechende Vorbereitungsdokument „Lineamenta“ wurde Ende letzten Jahres veröffentlicht. Hieraus entstand ein umfassender Fragebogen. Im Bistum Passau wird dieser Fragebogen in den kommenden Tagen an die Pfarrverbände verschickt, erklärt Domdekan Dr. Hans Bauernfeind.
 
Einzelpersonen können online antworten
 
Die deutschen Bischöfe haben beschlossen, die Beantwortung der 46 Einzelfragen online zu ermöglichen. „Auch in unserem Bistum Passau sind die Gläubigen eingeladen, sich zu Ehe, Familie und religiöser Erziehung Gedanken zu machen, in Treue zum Evangelium und mit festem Blick auf die Menschen in ihrer Lebenswirklichkeit“, so Dr. Bauernfeind. In den Pfarreien vor Ort sind vor allem Frauen und Männer in den Gremien und Verbänden aufgerufen ihre persönlichen Erfahrungen und Impulse einzubringen. Einzelpersonen, die sich an der Umfrage ebenfalls beteiligen möchten, sind dazu herzlich eingeladen unter www.fragebogen-familiensynode.de (http://www.fragebogen-familiensynode.de).
 
Die 46 Einzelfragen sind insgesamt in drei große Bereiche gegliedert. Während im ersten Teil vor allem Kontext und Herausforderung für die Familie im Vordergrund stehen, geht es im zweiten Teil um das Evangelium in der Familie und ein dritter Bereich setzt sich mit den pastoralen Perspektiven auseinander.
 
Die Fragebögen der Pfarrverbände werden anschließend vom Referat Ehe und Familie ausgewertet und gebündelt an das Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz weitergeleitet. Dort findet eine abschließende Auswertung aus den in allen deutschen Bistümern gesammelten Antworten statt. Ein gemeinsames deutsches Schlussdokument wird bis zum 15. April 2015 an das Synodensekretariat nach Rom geschickt.
 
 

Anhang
Fragebogen zur Vorbereitung der Bischofssynode 2015.pdf

182.26 KB

http://www.bistum-passau.de/sites/default/files/Fragebogen%20zur%20Vorbereitung%20der%20Bischofssynode%202015.pdf (http://www.bistum-passau.de/sites/default/files/Fragebogen%20zur%20Vorbereitung%20der%20Bischofssynode%202015.pdf)
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Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 25. April 2015, 09:32:32
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Die „falschen Propheten“ und die Bischofssynode 2015
13. Januar 2015 14:28 | Mitteilung an die Redaktion

Die Kardinäle Kasper und Marx und die Bischofssynode 2015

(Rom) Das neue Jahr 2015 hat begonnen. Es ist das Jahr, in dem der abschließende zweite Teil der Bischofssynode über die Familie auf dem Programm steht. Ihr Näherrücken löst ganz unterschiedliche Reaktionen aus. Entscheidend sind nicht menschliche Sorgen und Hoffnungen, die sich daran knüpfen. Entscheidend ist die Frage nach der Wahrheit und wie diese zum Heil der Menschen verkündet und in der Seelsorge verwirklicht werden kann.
In der Kirche gibt es unterschiedliche Stimmen und sogar Stimmen, die im Widerspruch zur Glaubenslehre und zum Lehramt stehen. Das stellt in der Kirchengeschichte keine Neuheit dar. Schon der Evangelist Johannes warnte in seinem Ersten Brief vor den „falschen Propheten“: „Und jeder Geist, der Jesus nicht bekennt, ist nicht aus Gott. Das ist der Geist des Antichrist, über den ihr gehört habt, daß er kommt. Jetzt ist er schon in der Welt“ (1 Joh 4,1-3). Seither stellt sich immer neu die Frage: Wie aber kann man sie erkennen und unterscheiden? Der Evangelist liefert ganz unaufgeregt die Antwort. Woran erkennt man also zu allen Zeiten die falschen Propheten? „Sie sind aus der Welt; deshalb sprechen sie, wie die Welt spricht, und die Welt hört auf sie“ (1 Joh 4,5).

Applaus von Mächtigen und Massen sollte nachdenklich stimmen
Diese Aussage sollte nahelegen, dem Applaus und der Zustimmung der Mächtigen und in deren nicht selten gelenktem Gefolge der Massen skeptisch zu begegnen. Man könnte sogar sagen, daß es besorgniserregender ist, diesen Applaus zu erhalten, als ihn nicht zu erhalten. Was heute daher besonders beunruhigt, ist nicht der Umstand, daß es „falsche Propheten“ gibt, sondern, daß es viele sind und daß sie ausdrücklich und schamlos als solche auftreten. Erleichtert wird ihnen das durch das Fehlen der notwendigen und gebotenen Maßnahmen durch die kirchliche Autorität. Dadurch entsteht der Eindruck, als wären die kirchlichen Verantwortungsträger abwesend. Abwesend wie Eltern, die von ihrer Fürsorgepflicht und ihrer Erziehungsaufgabe zurücktreten und sich um die Entwicklung ihrer Kinder nicht scheren. An einer Sache mangelt es heute nämlich nicht: An Leuten, die die „Dinge der Welt“ lehren. Von denen sind vielmehr viel zu viele in Umlauf. Vergleicht man damit die Ansprache von Papst Paul VI. vom 29. Juni 1972, dann scheint der Riß in der Kirche, durch den der „Rauch Satans“ eindringt, tatsächlich zu breiten Breschen geworden zu sein, ja die Mauer über weite Strecken zum Einsturz gebracht worden zu sein. Wie bei Belagerungen üblich, folgt nach dem Eindringen Plünderung und Brandschatzung.

Drei konkrete Beispiele – Der Jesuit Juan Masiá und der „Fortschritt“
Drei konkrete Beispiele. Nur Beispiele, aber eben konkrete Beispiele, um das Gesagte zu verdeutlichen. Sie sind aber beliebig multiplizierbar und das zur Potenz. In einem Artikel, also scripta manent, bekennt sich der Jesuit Juan Masiá als „Kasperianer“ tout court. Er hofft, ja fordert, daß sich die Kirche die Position von Kardinal Walter Kasper zu den wiederverheiratet Geschiedenen zu eigen macht. Pater Masiá hält dabei den Verteidigern der Unauflöslichkeit der Ehe entgegen, daß „Doktrin und Tradition sich zugunsten der Würde der Person entwickeln können und müssen“. Mit anderen Worten liegt seiner Argumentation ein positivistisches Fortschrittsdenken zugrunde, das für den Staat gilt und auch auf die Katholische Kirche anzuwenden sei. Der Mensch, der in der Geschichte linear fortschreitet (Fortschritt) auf dem Weg zu immer höheren Höhen. Der ewige Kampf sei daher jener zwischen den fortschrittlichen Kräften, die diesen Fortschritt zu Höherem voranbringen und den dunklen Kräften, die den Menschen davon abhalten wollen. Die Ehescheidung, die Wiederverheiratung, die Lebensabschnittspartnerschaften sind in diesem Kontext die höherentwickelte Stufe zivilisierter zwischenmenschlicher Beziehungen, die über die mindere, primitivere Stufe einer lebenslangen Partnerschaft mit einem einzigen anderen Menschen hinausführen. Entscheidend sei nur, daß alles „zivilisiert“, geordnet und gewaltlos stattfinde.

Die Tatsache, daß dieser angebliche „Fortschritt“ um den Preis verwirklicht werden soll, das Gottesgesetz zu brechen, wird ausgeklammert. Es wird nicht ausgesprochen, doch es liegt in der Luft. Ein allgemeingültiges, ja verbindliches Gottesgesetz könne es gar nicht geben. Denn Gott ist letztlich der Mensch selbst, jedenfalls befinde er sich auf seinem Fortschreiten in der Geschichte auf dem Weg zur Selbstvergöttlichung, also zu seiner Vollendung. So sagt es Pater Masiá natürlich nicht und denkt es vielleicht auch gar nicht. Man scheint zu sehr damit beschäftigt, die kirchliche Position dem gerade vorherrschenden Meinungstrend anzupassen.

Wiederverheiratet Geschiedene befinden sich „in einem dauernden, öffentlichen Ehebruch“
Der Katechismus der Katholischen Kirche definiert die Scheidung in klarer Sprache: „Die Ehescheidung ist ein schwerer Verstoß gegen das natürliche Sittengesetz“ und: „Die Ehescheidung mißachtet den Bund des Heiles, dessen Zeichen die sakramentale Ehe ist“ (KKK 2384). Es geht also um das Brechen eines Vertrages, der „bis zum Tod“ gilt. Die Sache wird um so schwerwiegender, wenn zivilrechtlich eine neue Verbindung eingegangen wird: „Das Eingehen einer, wenn auch vom Zivilrecht anerkannten, neuen Verbindung verstärkt den Bruch noch zusätzlich. Der Ehepartner, der sich wieder verheiratet hat, befindet sich dann in einem dauernden, öffentlichen Ehebruch.“

In der Heiligen Schrift heißt es: „Hütet euch vor der Unzucht! Jede andere Sünde, die der Mensch tut, bleibt außerhalb des Leibes. Wer aber Unzucht treibt, versündigt sich gegen den eigenen Leib. Oder wißt ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt und den ihr von Gott habt? Ihr gehört nicht euch selbst; denn um einen teuren Preis seid ihr erkauft worden. Verherrlicht also Gott in eurem Leib!“ (1 Kor 6,18-20).

Beispiel Zwei: Die Deutsche Bischofskonferenz
Damit kommen wir zum zweiten Beispiel, jenem der Deutschen Bischofskonferenz, die sich in einem Dokument mit großer Mehrheit für die Zulassung der wiederverheiratet Geschiedenen zu den Sakramenten, wenn auch sub conditione ausgesprochen haben. Das Dokument wurde bedenkenlos auf der Internetseite der Bischofskonferenz veröffentlicht, zusammen mit den immer befremdlicher werdenden Worten von Erzbischof Reinhard Kardinal Marx von München-Freising, dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz: „Die Suche nach einer theologisch verantwortbaren und pastoral angemessenen Begleitung von Katholiken, deren Ehe zerbrochen ist und die zivil geschieden und wiederverheiratet sind, gehört – wie auch das Instrumentum laboris (Nr. 89ff) hervorhebt – weltweit zu den drängenden Herausforderungen der Ehe- und Familienpastoral“, so der Kardinal.

Beispiel Drei: Bischof Bonny von Antwerpen
Damit wollen auf ein drittes Beispiel überlenken: den Bischof von Antwerpen (Belgien), Msgr. Johan Bonny, den man getrost als Agitprop einer „anderen“ Kirche bezeichnen kann. Als Agitprop für die „formale Anerkennung“ homosexueller und bisexueller Beziehungen, wie er selbst in einem Interview in der Tageszeitung De Morgen mit dem üblichen Schlachtruf von angeblich zu vielen zu lange Ausgegrenzten forderte.

Bischof Bonny entfachte mit seiner Aussage die Begeisterung des Rektors der Katholischen Universität Löwen, Rik Torfs, der übrigens seines Zeichens ein Kirchenrechtler ist. Torfs begeisterte sich dermaßen, daß er von einem „Wendepunkt“ sprach, weil endlich die „nicht verhandelbaren Grundsätze“ in Frage gestellt werden könnten, was unter den Pontifikaten von Johannes Paul II. und Benedikt XVI. unmöglich gewesen sei. Womit eigentlich alles gesagt ist …

Bischof Bonny ist eine Kreation des Papstmachers Godfried Kardinal Danneels, der im Zusammenspiel mit dem damaligen Apostolischen Nuntius Karl Josef Rauber in Rom durchgesetzt wurde. Ein Zusammenspiel, das solange funktionierte, bis Papst Benedikt XVI. ausreichend über die Negativentwicklung in der belgischen Kirche aufgeschreckt, die Nachfolge von Kardinal Danneels als Erzbischof von Brüssel-Mecheln unabhängig von den Empfehlungen Danneels und Raubers regeln wollte. Für Kardinal Danneels, der bereits 2005 die Wahl Benedikts XVI. zu verhindern versuchte, war das eine offene Kriegserklärung. Den Krieg hat er längst gewonnen und fährt die Ernte ein. Benedikt XVI. ist als einsame Gestalt unter den Päpsten den Weg des Rücktritts gegangen, Danneels konnte seinen Kandidaten von 2005 verspätet doch noch auf den Papstthron setzen und wird seither durch päpstliches Wohlwollen geehrt, durch direkten Zugang zum Papst, durch die persönliche Ernennung zum Synodalen und durch die Erhebung Raubers zum Kardinal, während Danneels Nachfolger als Erzbischof von Brüssel-Mecheln vergebens auf die Aufnahme in den Kirchensenat wartet.

Jene, die „wie die Welt sprechen“
Laut Bischof Bonny solle die Kirche „die Pluralität“ der Lebensformen spiegelbildlich zur geltenden Rechtsordnung in den Staaten auch in ihrem Inneren anerkennen. Die Rechtsordnungen seien wiederum ja nichts anderes als die Anerkennung der gesellschaftlichen Realitäten. Der Bischof von Antwerpen ist damit ein Paradebeispiel für die Anpassung an die „Dinge der Welt“, von denen der Evangelist Johannes spricht. Bonny ist einer jener, die „wie die Welt“ sprechen.

Weil die Verwirrung heute solche Ausmaße angenommen hat, soll daran erinnert werden, daß im Katechismus „homosexuelle Beziehungen“ als „als schlimme Abirrung“ und Homosexualität als „eine objektiv ungeordnete Neigung“ definiert werden und homosexuelle Handlungen „in keinem Fall zu billigen“ sind (KKK 2357). Der Katechismus beruft sich einmal mehr auf die Heilige Schrift: „Wißt ihr denn nicht, daß Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Täuscht euch nicht! Weder Unzüchtige noch Götzendiener, weder Ehebrecher noch Lustknaben, noch Knabenschände (…) werden das Reich Gottes erben“ (1 Kor 6,9-10).

Generalprobe für progressiven Siegeslauf?
Nimmt man nun alles zusammen, zeichnet sich recht deutlich ab, daß die genannten Beispiele eine Art von Generalprobe sind, eine Art Vorspiel zur Vorbereitung des bevorstehenden Teil der Bischofssynode. Der „progressistische“ Flügel der Kirche ist offensichtlich überzeugt, daß ihm im Oktober 2015 ein großer, ein entscheidender Wurf gelingt: die Änderung der überlieferten Glaubenslehre. Es wird nur eine Bresche in der Mauer sein, vielleicht sogar kaschiert, so daß sie nicht auf Anhieb für alle sichtbar ist. Doch das Schlagen der Bresche ist der entscheidende Schritt zur Eroberung einer Festung. Im konkreten Fall geht es aber nicht um eine Festung, sondern um die Eroberung der Stadt Gottes. Zumindest des irdischen Abglanzes derselben.

Der dialektische Mechanismus, der zur Aushebelung des Ehesakraments angesetzt wird, taugt zur Aushebelung der gesamten Glaubenslehre. Kardinal Walter Kasper lieferte die Zielvorgabe, Kardinal Reinhard Marx ist der Macher, doch Kardinal Christoph Schönborn lieferte das theoretische Rüstzeug, mit dem nach der Bresche die ganze Mauer zum Einsturz gebracht werden kann: das Gradualitätsprinzip, das er auf „alle Sakramente“ angewandt sehen möchte.

Der Evangelist Johannes stärkt die Gläubigen mit den Worten: „Ihr aber, meine Kinder, seid aus Gott und habt sie besiegt; denn Er, der in euch ist, ist größer als jener, der in der Welt ist. Sie sind aus der Welt; deshalb sprechen sie, wie die Welt spricht, und die Welt hört auf sie. Wir aber sind aus Gott. Wer Gott erkennt, hört auf uns; wer nicht aus Gott ist, hört nicht auf uns. Daran erkennen wir den Geist der Wahrheit und den Geist des Irrtums“ (1 Joh 4,4-6).

Wer das Richtige vertritt, steht bereits fest. Auch, wem der Sieg am Ende gehört. Da es sich aber um Seelen handelt, stellt sich die Frage, wie viele Tote auf dem Schlachtfeld zurückbleiben werden? Wie viele Gefallene werden die „falschen Propheten“ einmal vor Gott zu verantworten haben?

Text: Giuseppe Nardi in Anlehnung an Mauro Faverzani (Corrispondenza Romana)
Bild: Asianews
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 30. April 2015, 08:15:41
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Kirche \ Deutschland, Österreich und Schweiz


Bischofssynode: Deutsche erhoffen Fortentwicklung der Lehre

20/04/2015 12:31
Die meisten katholischen Gläubigen in Deutschland erwarten von der kommenden Weltbischofssynode eine Weiterentwicklung der kirchlichen Lehre zu Ehe und Familie. Das schreibt die Deutsche Bischofskonferenz zusammenfassend nach der Auswertung der vatikanischen Fragebögen, die der Vorbereitung der Ordentlichen Bischofssynode im kommenden Oktober im Vatikan dienen. Die Antworten aus Deutschland seien nun in Rom.

Unter den Gläubigen in Deutschland finde das kirchliche Leitbild von Ehe und Familie weiterhin breite Zustimmung, heißt es in der Mitteilung. Allerdings erwarteten „die meisten ein größeres Verständnis der kirchlich Verantwortlichen für Lebensformen, die diesem Leitbild nicht vollkommen entsprechen.“ So fanden sich die meisten Kommentare zu jenen Fragen der Vatikan-Erhebung, die den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen, Paare ohne Trauschein und homosexuelle Lebensgemeinschaften betreffen. Hier erwarte „ein Großteil der Gläubigen in Deutschland eine Weiterentwicklung der kirchlichen Lehre und eine größere Offenheit gegenüber der heutigen Lebenswirklichkeit“. Große Beachtung finde aber auch die soziale Situation von Familien mit alten, kranken oder behinderten Mitgliedern, von kinderreichen Familien und von Alleinerziehenden.

Die Befragung zur Vorbereitung der kommenden Bischofssynode habe bei den Gläubigen ein positives Echo gefunden, viele beklagten allerdings die komplizierte Fachsprache und den Umfang des Katalogs mit 46 Fragen. Aus diesem Grund hätten viele die Fragebögen nur teilweise ausgefüllt, so die Bischofskonferenz. Insgesamt sei die Beteiligung geringer ausgefallen als die analoge Befragung zur Vorbereitung der Außerordentlichen Bischofssynode im vergangenen Jahr.

Wie im Vorjahr wurden die über 1.000 Seiten umfassenden Rückmeldungen ausgewertet und für eine Zusammenfassung aufbereitet. Auf dieser Grundlage haben die deutschen Bischöfe ihre Stellungnahme formuliert und ans Synodensekretariat gesandt. Dieses wird die Antworten der Bischofskonferenzen in einem Papier zusammenfassen, dem „Instrumentum laboris“, das als Arbeitsgrundlage für die Beratungen der Bischofssynode im Herbst dient.

(dbk 20.04.2015 gs)
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 03. Mai 2015, 14:12:20
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20.04.2015

Neue Umfrage bestätigt Kluft zwischen Alltag und Kirchenlehre
 
Fakten für Familiensynode


Auch in der zweiten Familien-Umfrage des Vatikan zeigen die Antworten aus Deutschland eine starke Diskrepanz zwischen gelebtem Alltag und katholischer Lehre. Das zeigt die jetzt veröffentlichte Auswertung der Fragebögen.
 
Die Rückmeldungen zeigten laut Auskunft der Deutschen Bischofskonferenz, "dass das Leitbild von Ehe und Familie weiterhin breite Zustimmung unter den Gläubigen findet". Allerdings erwarteten die meisten "ein größeres Verständnis der kirchlich Verantwortlichen für Lebensformen, die diesem Leitbild nicht vollkommen entsprechen".
 
Offenheit gegenüber Lebenswirklichkeit
 
So habe es die meisten Kommentare zu den Fragen gegeben, die den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen betreffen sowie mit homosexuellen Lebensgemeinschaften und mit Paaren, die ohne Trauschein oder in einer nur zivilen Ehe zusammenleben.
 
In all diesen Fällen erwarte ein Großteil der Umfrageteilnehmer "eine Weiterentwicklung der kirchlichen Lehre und eine größere Offenheit gegenüber der heutigen Lebenswirklichkeit". Aber auch die soziale Situation von Familien mit alten, kranken oder behinderten Mitgliedern, von kinderreichen Familien und von Alleinerziehenden habe eine wichtige Rolle gespielt bei den Antworten.
 
Klagen über schwer verständliche Fachsprache
 
Insgesamt, so die Bischofskonferenz, habe die Befragung wie 2014 "ein sehr positives Echo gefunden". Allerdings hätten viele beklagt, dass die Fragen "oft in einer schwer verständlichen Fachsprache formuliert waren und der Katalog mit 46 Fragen sehr umfangreich war". Deshalb seien oftmals nicht alle Fragen beantwortet worden. Die dieses Mal geringere Beteiligung der Gläubigen führt die Bischofskonferenz unter anderem darauf zurück.
 
Die deutschen Bischöfe hatten den im Vatikan entwickelten Fragenkatalog im Internet veröffentlicht und zur Teilnahme aufgerufen. Außerdem hatten sich Fachleute aus der Ehe- und Familienarbeit, aus Familienbildungsstätten und aus kirchlichen Beratungsgremien beteiligt. Auch das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), die Deutsche Ordensobernkonferenz (DOK) und der Katholisch-Theologische Fakultätentag waren um Stellungnahmen gebeten worden.
 
Wie im Vorjahr hat die Bischofskonferenz über 1.000 Seiten Rückmeldungen ausgewertet. Aus dieser Zusammenfassung haben die deutschen Bischöfe jetzt ihre Stellungnahme formuliert und an das Synodensekretariat im Vatikan gesandt. Dieses wird die Antworten der Bischofskonferenzen aus allen Erdteilen in einem Papier zusammenfassen, das dann als Arbeitsgrundlage für die Beratungen der Bischofssynode im Herbst dient.
 
 
 




(KNA)
 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 07. Mai 2015, 08:15:55
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05 Mai 2015, 10:00

Bischofssynode-Fragebogen: Tiefe Kluft zwischen Kirche und GläubigenWächst „Reformdruck auf Bischöfe“? - „Es gibt keinen vom katholischen Lehramt autonomen ‚Glaubenssinn der Gläubigen‘. Hinzu kommt, dass sich eine kleine Schar von Katholiken selbst zu ‚den Gläubigen‘ hochstilisiert. Von Prof. Hubert Gindert
 


Bonn (kath.net/Forum Deutscher Katholiken) „Tiefe Kluft zwischen Kirche und Gläubigen“, so lautet der Titel eines Presseberichtes (Augsburger Allgemeine Zeitung, AZ, 21.04.15), in dem die zweite „Familienumfrage“ des Vatikans vor der Synode der Bischöfe im Oktober 2015 in Rom kommentiert wurde. Der Untertitel dieses Pressebeitrages hieß: „Reformdruck auf Bischöfe wächst“.
 
Der „Fragenkatalog“ wurde auf den Internetseiten (der) Deutschen Bischofskonferenz und der Diözesen veröffentlicht, um den Gläubigen und den Gemeinden die Möglichkeit zu geben, sich gegenüber ihrem Bistum zu äußern. Aus der Pressemitteilung der Deutschen Bischofskonferenz, 20.4.2015): Auch das Zentralkomitee der Deutschen Katholiken (ZdK), die Deutsche Ordensoberenkonferenz (DOK) und der Katholisch-Theologische Fakultätentag wurden um Stellungnahme gebeten. Wie schon im vergangenen Jahr hat die Befragung bei den Gläubigen ein sehr positives Echo gefunden. Allerdings wurde von vielen beklagt, dass die Fragen oft in einer schwer verständlichen Fachsprache formuliert werden und der Katalog mit 46 Fragen sehr umfangreich war… Die Rückmeldungen zeigen, dass das Leitbild von Ehe und Familie weiterhin breite Zustimmung unter den Gläubigen findet. Allerdings erwarten die meisten ein größeres Verständnis der kirchlich Verantwortlichen für Lebensformen, die diesem Leitbild nicht vollkommen entsprechen. So wurden die meisten Kommentare zu den Fragen gegeben, die den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen mit Paaren, die in einer nur zivilen Ehe oder ohne Trauschein zusammenleben, und mit homosexuellen Lebensgemeinschaften betreffen. Hier erwartet ein Großteil der Gläubigen eine Weiterentwicklung der kirchlichen Lehre und eine größere Offenheit gegenüber der heutigen Lebenswirklichkeit“.

 Die „Augsburger Allgemeine Zeitung“ zieht folgende Schlussfolgerung aus dem o.a. Bericht der Deutschen Bischofskonferenz: „Vor allem der Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen, die von der Kommunion ausgeschlossen sind, hat sich für die Kirche zum ernsthaften Problem entwickelt. Die Rufe nach einer Reform werden lauter. Die deutschen Bischöfe haben das erkannt. Auf Seite 14 des achtzehn Seiten umfassenden Papiers stellen sie fest: ‚Es kann kein Zweifel bestehen, dass hier eine Schlüsselstelle für die Glaubwürdigkeit der Kirche bestehen bleibt‘“.
 
Doch vielmehr ist es keine Frage, dass mit dem Problem der „geschiedenen Wiederverheirateten“ die Glaubwürdigkeit der Kirche auf dem Spiel steht, weil hier das Wort Christi „Was Gott verbunden hat, darf der Mensch nicht trennen“ zur Diskussion steht.

Die Auseinandersetzung ist deswegen so hart, weil nur mehr die katholische Kirche an Christi Wort festhält. Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Alois Glück „befürchtet eine zunehmende Polarisierung zwischen dem Lehramt und dem ‚Glaubenssinn der Gläubigen“, wie er dem ‚Münchner Merkur‘ sagte“ (Konradsblatt 16, 2015, S. 4).
 
Alois Glück bemüht den „Glaubenssinn der Gläubigen“ für seine Argumentation. Zum „übernatürlichen Glaubenssinn der Gläubigen“ sagt der Katechismus der Katholischen Kirche (KKK, Ziff 889):
 
„Um die Kirche in der Reinheit des von den Aposteln überlieferten Glaubens zu erhalten, wollte Christus, der ja die Wahrheit ist, seine Kirche an seiner eigenen Unfehlbarkeit teilhaben lassen. Durch den ‚übernatürlichen Glaubenssinn‘ hält das Gottesvolk unter der Leitung des lebendigen Lehramtes der Kirche den Glauben unverlierbar fest“ und weiter, „der pastorale Auftrag des Lehramtes ist es, zu wachen, dass das Gottesvolk in der befreienden Wahrheit bleibt“ (Ziff 890). Es gibt demnach keinen autonomen „Glaubenssinn der Gläubigen“. Hinzu kommt, dass sich eine kleine Schar von Katholiken selbst zu „den Gläubigen“ hochstilisiert. In der o.a. Pressemitteilung der Deutschen Bischofskonferenz vom 20.4.15 wird nicht zahlenmäßig angegeben, wie umfangreich das „sehr positive“ Echo ist. Da ist die AZ vom 21. April 15 schon offener. Dort heißt es: „Wegen der für ‚normale‘ Katholiken schwer verständlichen 46 Fragen fiel die Teilnahme an der Fragebogenaktion bundesweit gering aus. So gingen etwa im Bistum Augsburg seit Januar nur 26, im Bistum Eichstätt 33 und im Bistum Würzburg 28 Rückmeldungen ein“.

Selbst wenn man berücksichtigt, dass nur 10% der Katholiken, gemessen an dem stichhaltigen Kriterium des sonntäglichen Gottesdienstbesuches regelmäßigen Kontakt zur Kirche haben, darf gefragt werden, ob solche Teilnehmerzahlen an der Umfrage die Gläubigen „repräsentieren“ können?
 
Prof. Dr. Hubert Gindert (Foto) ist der Initiator und Vorsitzende des Forums Deutscher Katholiken. Als Vorsitzender des Diözesanrates des Bistums Augsburg war er von 1990 bis 1994 Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). Seit 1996 ist Hubert Gindert Chefredakteur der katholischen Monatszeitschrift „Der Fels“. Siehe auch Eintrag auf kathpedia.
 
K-TV-Interview mit Prof. Hubert Gindert
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 09. Mai 2015, 09:55:19
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09 Mai 2015, 08:00

Wir erwünschen uns von der Synode eine starke Prophetie über die Ehe

Synoden-Aktion B&B (Beten und Briefe Schreiben). Ab sofort wöchentlich auf kath.net. Wünsche von katholischen Laien an die Familiensynode und an den Heiligen Vater. Diese Woche ein Brief der Familie Koch aus der Erzdiözese Köln an Papst Franziskus
 


München (kath.net)
 Mit Erstaunen haben viele katholische Familien Medienmeldungen über die Familiensynode im Herbst 2014 vernommen. Auch wenn manches medial verzerrt war, so ist doch klar, dass die Angriffe auf katholische Familien durchaus nicht nur von außerhalb der Synode geführt worden sind. Markus Reder meint dazu in der „Tagespost“: „Wenn das so weitergeht, werden sich katholische Ehepaare bald fragen, ob sie noch mehr zur Minderheit werden müssen, um mit ihren Sorgen und Nöten ausreichend wahr- und ernstgenommen zu werden.“

Katholische Laien wollen jetzt nicht mehr schweigen und starten bis zur kommenden Familiensynode 2015 in Rom die große Aktion B&B „Beten und Briefe schreiben“. Wir laden Sie dazu ein, sich zu beteiligen.

Diese Woche ein Brief der Familie Koch an Papst Franziskus:
 
Heiliger Vater, sehr geehrter Herr Nuntius, sehr geehrter Herr Kardinal Marx,
 
Als Ehepaar, das in der kirchlichen Ehepaar-Arbeit verantwortlich tätig sind, wünschen wir uns von der Bischofssynode eine tatkräftige Stärkung und Unterstützung der Eheleute. Sie brauchen Bestärkung, Wertschätzung und Lob für ihren, in der heutigen Zeit nicht immer leichten Weg. Da sie sich gesell-schaftlich inzwischen als „Auslaufmodell“ vorkommen und in ihrer Treue als „Exoten“, benötigen Sie durch die Kirche eine nicht nur einmalige, sondern durchgehende Unterstützung. Das fängt damit an, dass die Ehe viel öfter in Predigten vorkommen sollte, auch in den Fürbitten… Nach dem Prinzip von lex orandi – lex credendi prägt das öffentliche Gedenken der Ehe das öffentliche Bewußtsein über die Ehe in der Kirche, prägt auch das Selbstbewußtsein der Eheleute. Ebenso bestärkt das Feiern und ins Wort heben der Ehe den Glauben über die Ehe und an die Ehe.


Wir stellen uns die Frage: da die Eheleute ein solch wichtiger Bestandteil der Kirche sind, könnten die Eheleute nicht auch an jener Stelle im Hochgebet eingefügt werden, wo der Stände der Kirche gedacht wird? Sie gehören doch zu denen, die ebenfalls in einen „besonderen“ Dienst der Kirche gerufen sind, nämlich in ihrer Liebe Kirche darzustellen, Kirche im Kleinen (in der Familie) zu sein und erste Glaubenszeugen. „…und alle, die zum Dienst in der Kirche bestellt sind“ heißt im Hochgebet der deutschen Sprache; hier könnte die Kirche betend konkret werden: „…auch für unsere Eheleute!“ Dies würde ebenfalls Bewußtsein schaffen und dadurch würde ein dauerhaftes Memento für einen Stand in der Kirche gesichert werden.
 
Wir wünschen uns auch, dass die Bischofssynode die Eheleute herausfordert, dieses „im-Dienst-für-die-Kirche-stehen“ zu sehen, anzunehmen und zu verwirklichen. Die Synode sollte die Eheleute herausrufen aus einem rein privat-privatistisch angelegten Eheverständnis und sie ermutigen, Zeugen für die lebenslange Treue zu sein, für die Ehe als Gemeinschaft von Mann und Frau, als Kirche im Kleinen, als „Ort“, wo in der Liebe der Partner dargestellt wird, wie Christus die Kirche liebt. Die Kirche braucht es, dass das Selbstbewußtsein der Eheleute von ihrer Würde als „Ereignisort“ der Kirche in den Betreffenden wächst.
 
Aus unserer Arbeit mit Ehepaaren haben wir die Erfahrung, dass das kirchliche Engagement von Ehepaaren und die Bereitschaft dazu wachsen, je mehr Wertschätzung sie als Eheleute erfahren und je mehr sie herausgefordert werden zu einem das Private übersteigenden Eheverständnis. Die Mobilisierung glaubender Eheleute zum Dienst für die Kirche ist u.E. ein wichtiger Aspekt der Synode. Die Synode sollte die Seelsorger dazu auffordern, gerade den Eheleuten sich zuzuwenden, für eine gute Begleitung ihres Ehelebens zu sorgen und sie zu wertschätzen. Manchesmal haben Eheleute den Eindruck, dass sie zwar theoretisch und beim Sprechen über die Ehe als wichtig erscheinen, in der Praxis jedoch nach der Trauung kaum mehr als Eheleute im Blick sind; bis hin zu der Erfahrung, dass Verkündiger nicht gern von der Ehe sprechen, „weil sie die anderen damit nicht ausschließen wollen.“

Wir erwünschen uns von der Synode eine starke Prophetie über die Ehe und dass mehr Energie auf diese Prophetie gelegt wird, als auf Überlegungen, die den Wert der Ehe in irgendeiner Weise schwächen könnten.

Wir glauben, dass wir Eheleute und der Wert, den wir aus dem Glauben heraus leben (Treue, Unauf-löslichkeit, Geschlechterpolarität) durch die Synode nicht in irgendeiner Weise relativiert werden sollten.
 
Als (sicherlich ungewollte) „Relativierung“ sehen wir die Versuche, Änderungen in der Beurteilung der Zweitehe von Geschiedenen oder der Lebensgemeinschaft von homosexuell eimpfindenden Personen einrichten zu wollen. Wir meinen, dass alle gut gemeinten Bestrebungen letztlich nur dazu dienen werden, die Grundwerte der Ehe in der öffentlichen Meinung und auch „in sich“ zu beschädigen.
 
Wir würden das auch als Schwächung unserer Mühe um die tägliche Treue ansehen und als Schwächung des Ja-Wortes, weil bei aller Differenzierung genau diese Differenzierung in der kirchlichen und weltlichen Öffentlichkeit nicht wahrgenommen würde. Wir befürchten, dass eine Änderung hinsichtlich wiederverheiratet Geschiedener ganz grundsätzlich den Wert des Treueversprechens und das Bewußtsein der Unauflöslichkeit beschädigen werden und dabei den bereits herrschenden öffentlichen Trend nur verstärken würden. Sie können unter der Hand zu einer Art von „Gegenkatechese“ mutieren.

Die Erfahrung in vielen Bereichen zeigt doch, dass die Erlaubnis zu (als kontrollierbar angesehenen) „kleinen Ausnahmen von Moralgesetzen, die gesellschaftliche Bedeutung hatten und die zugestanden wurden ´um Schlimmeres zu vermeiden´, (..)immer zu einem hemmungslosen Liberalismus geführt (haben). Dies bestätigen die Praktiken der protestantischen Konfessionen und auch der orthodoxen Kirche“ so schreiben es die Autoren des Buches „Das wahre Evangelium der Familie.“ Um es in einem Bild zu sagen: wenn man in ein Segel ein kleines Loch schneidet, wird es mit der Zeit zu einem riesigen werden, und das Segel wird seine Fähigkeit verlieren, das Schiff anzutreiben. Der eschatologische Antrieb der Kirche wird dadurch Schaden erleiden.
 
Wir befürchten diese Folge nicht nur, wir haben ein Beispiel dafür, dass so etwas geschehen wird.
 
Es ist das Geschehen rund um die Stellung der Bischöfe damals zu Humanae vitae. Der gut gemeinte und doch in seiner Wirkung so unselige Versuch der Bischöfe, zu vermitteln, dass es hinsichtlich der Normen von Humanae vitae in begründeten Einzelfällen denkbar wäre, dass jemand vor seinem Gewissen also zu einer anderen Entscheidung kommen könnte, hatte doch eine verheerende Folge. Aus der seltenen Ausnahme wurde das Bewußtsein eines generellen „Rechtes“ sowie das Abkoppeln des Gewissens vom Gemeinschaftswissen der Kirche. Und ein Abkoppeln vieler Gläubigen von der Orientierung am Lehramt der Kirche. Ein kleines Loch im Segel damals – heute ein klaffendes Loch und ein breiter Trend.
 
Es war Kardinal Schönborn, der 40 Jahre danach mutig die Schuld der Bischöfe feststellte. Soll und darf sich das wirklich wiederholen? Wir können uns des Eindrucks nicht erwehren, dass manch ein Bischof sich jetzt angesichts des Drucks in der Kirche gemüßigt sieht, entgegenkommende Schritte zu zeigen. Wir können nur warnen davor und sehen auch vom göttlichen Gebot her keinerlei Spielraum: was die Bewertung des Zusammenlebens Geschieden-Wiederverheirateter und homosexuell empfindender Personen angeht.

Von daher erwarten wir von der Synode nicht, dass sie Löcher in die Segel schneidet, sondern dabei mit-hilft, dass wir Glaubenden alle, besonders die Eheleute, unsere Segel wieder setzen und sie voll und ganz in die Brise des Hauches von Gottes Geist halten. Es geht um ein „Volle Segel voraus“. Diesem Ziel sollte die Synode dienen: die eschatologische Spannkraft von Ehe und Familie neu zu stärken.


 
Familie Koch aus Köln

Adressen für die Synoden-Aktion 2015:
 
Ein Hinweis: Bitte schicken Sie den Brief an Papst Franziskus an Seine Heiligkeit, Papst Franziskus, 00120 Città del Vaticano, ITALIEN und zusätzlich noch über die Apostolische Nuntiatur mit der Bitte um Weiterleitung an den Heiligen Vater! Bitte schicken Sie dann auch eine Kopie an die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen und an familie@kath.net.
 
Deutschland:
 
Apostolische Nuntiatur
 Lilienthalstr. 3A 10965 Berlin
 E-Mail: apostolische@nuntiatur.de
 
S. Em. Reinhard Kardinal Marx
 Erzbischöfliches Ordinariat München, Postfach 33 03 60, 80063 München, E-Mail: generalvikar@ordinariat-muenchen.de
 
Österreich:
 
Apostolische Nuntiatur
 Theresianumgasse 31, 1040 Wien
 Email: nuntius@nuntiatur.at
 
S. Em. Kardinal Christoph Schönborn
 Wollzeile 2, 1010 Wien
 Email: ebs@edw.or.at
 
Schweiz:
 
Apostolische Nuntiatur
 Thunstrasse 60, Postfach 259, 3000 Bern 6, Email: nuntius@nunziatura.ch
 
S. E. Bischof Markus Büchel
 Klosterhof 6 b, Postfach 263, 9000 St. Gallen, Email: sekretariat@bistum-stgallen.ch
 
 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 14. Mai 2015, 09:02:54
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08 Mai 2015, 11:45

Vatikanist: ‚Deutsche Bischöfe spannen den Wagen vor das Pferd’

Die deutsche Bischofskonferenz orientiert sich in der Antwort auf den Fragebogen zur Familiensynode im Oktober 2015 an der bereits weitgehend geübten Praxis bezüglich wiederverheirateten Geschiedenen und Homosexuellen, schreibt Sandro Magister.
 
 Die Antwort der Deutschen Bischofskonferenz auf den Fragebogen für die Bischofssynode 2015 spiegelt die bereits weitgehend geübte Praxis wieder: Kommunion für zivilrechtlich geschiedene Wiederverheiratete, Toleranz für Zweitehen, Anerkennung homosexueller Partnerschaften. Das schreibt der italienische Vatikanist Sandro Magister auf seinem Blog.
 
Bereits im Februar 2015 hatte Kardinal Reinhard Marx, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), mit der Aussage aufhorchen lassen, die deutschen Bistümer seien „keine Filialen von Rom“. kath.net hat berichtet.


Diese Position wird nun bekräftigt. Auf die Frage, was getan werden könne, „um auf der Ebene der Ortskirche gemeinsame pastorale Richtlinien zu fördern“ lautet die Stellungnahme der DBK: „Ein Teil der Antworten befürwortet mit Verweis auf soziale und kulturelle Unterschiede regionale Vereinbarungen zu pastoralen Richtlinien auf Ebene der Ortskirchen. Grundlage könnten auch diözesane Gesprächsprozesse zum Thema Ehe und Familie sein, deren Ergebnisse dann mit anderen Teilkirchen diskutiert würden. Voraussetzung hierfür sei die Dialogfähigkeit aller Beteiligten.“ (Frage 36)

Angesichts der bereits geübten Praxis sei deutlich, was hier gemeint sei, schreibt Magister. In beinahe allen Diözesen Deutschlands würden geschiedene Wiederverheiratete die sakramentale Lossprechung und die Eucharistie erhalten. Dies sei bereits in einem Dokument der DBK vom 24. November 2014 zum Ausdruck gekommen. Im Dokument „Theologisch verantwortbare und pastoral angemessene Wege zur Begleitung wiederverheirateter Geschiedener“ haben die deutschen Bischöfe damals angeregt, zivil Wiederverheiratete unter bestimmten Voraussetzungen zur Beichte und zur Kommunion zuzulassen.
 
Das Dokument sei nicht nur in deutscher, sondern auch in englischer, italienischer, französischer und spanischer Sprache auf der Internetseite der DBK abrufbar. Dies sei ein Indiz für einen über den deutschen Sprachraum hinausgehenden Adressatenkreis, schreibt Magister. In gleicher Weise sei die Antwort der DBK auf den Fragebogen zur Bischofssynode 2015 mehrsprachig veröffentlicht worden.
 
Im letztgenannten Dokument unterstütze die DBK – nachdem sie das „Volk Gottes“ befragt habe – nicht nur die Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zur Beichte und Kommunion, sondern bringen auch ihre Hoffnung zum Ausdruck, die Kirche möge eine zweite zivilrechtliche Ehe segnen, dass die Eucharistie auch nichtkatholischen Ehepartnern von Katholiken gespendet werde und homosexuelle Beziehungen und Partnerschaften gewürdigt werden, wenn bestimmte Werte gelebt würden.
 
An anderer Stelle würden die deutschen Bischöfe schreiben, sie wollten die Lehre der Gesamtkirche nicht in Frage stellen, fährt Magister fort. Sie würden aber nicht erklären, wie sie diese Lehre mit den pastoralen Praktiken, die sie in Deutschland bereits eingeführt hätten, in Einklang bringen wollten, kritisiert der Vatikanist.
 
Nach Ansicht von Gerhard Kardinal Müller, dem Präfekten der Glaubenskongregation, sei eine Übereinstimmung unmöglich. Die Vorstellung, eine Bischofskonferenz könne ein Lehramt unabhängig vom gesamtkirchlichen Lehramt, ohne Gemeinschaft mit dem Papst und der Gemeinschaft der Bischöfe etablieren, sei eine antikatholische Idee, zitiert Magister den deutschen Kurienkardinal.
 

Link zur Antwort der deutschen Bischofskonferenz auf den Fragebogen für die XIV. Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode 2015 (siehe insbesondere die Antworten zu den Fragen 36 – 40):
 Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute
 
 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 16. Mai 2015, 10:11:52
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Kaum Beteiligung - Fragen zu komplex
 
Kritik am Vatikan-Fragebogen zur Familiensynode


Schwer verständliche Sprache, theologische Begriffe – mit diesen Worten kritisieren mehrere Bistümer den Fragebogen des Vatikans zur Vorbereitung der zweiten Familiensynode. domradio.de hat mit Dr. Michael Dörnemann vom Bistum Essen gesprochen.
 
domradio.de: Herr Dörnemann, sie haben den Fragebogen und die Beteiligung der Gläubigen daran analysiert. Zunächst zum Fragebogen selbst. Wie lautet konkret Ihre Kritik?
 
Dr. Michael Dörnemann (Leiter des Dezernats Pastoral im Bistum Essen): Der Fragebogen unterscheidet sich deutlich von dem, der in Vorbereitung auf die erste Familiensynode versandt wurde. Denn diesmal sind die Ergebnisse der letzten Synode in den Fragebogen mit eingeflossen. Deshalb wird nicht mehr ganz offen auf Familiensituationen hin gefragt, sondern vielmehr theologische Ergebnisse und kirchenrechtliche Sprachformulierungen vorweggenommen. Das macht den Sprachstil schwer verständlich und die Fragen sehr komplex – teils mit expliziten theologischen Begriffen. Das hat es vielen schwer gemacht, die Fragen zu beantworten. Bei einigen Gläubigen kam deshalb die Vermutung auf, dass eigentlich eine breite Befragung gar nicht gewollt ist.
 
domradio.de: Das heißt, die Leute haben tatsächlich gedacht: Der Vatikan will uns eigentlich gar nicht hören. Der stellt da so komplizierte Fragen, dass wir gar nicht antworten können.
 
Dr. Michael Dörnemann: Das zumindest wurde aus einigen Antworten, die wir bekommen haben, deutlich. Und auch in der offiziellen Stellungnahme aus Priesterrat, Ordensrat und Diözesanrat kommt zum Ausdruck, dass viele gesagt haben: Wir mussten teilweise ein Fremdwörterlexikon danebenlegen, um überhaupt zu verstehen, was gemeint ist. Das hat viele Gläubige abgeschreckt und daran gehindert zu antworten.
 
domradio.de: Das heißt, auch bei Ihnen in Essen gab es eher eine zurückhaltende Beteiligung an der Befragung?
 
Dr. Michael Dörnemann: Ja, und das höre ich jetzt auch aus anderen Bistümern. Die Essener Zahl von ca. 14 Einzelantworten - neben der offiziellen Antwort aus Diözesanrat, Priesterrat und Ordensrat - liegt im Maß der anderen Diözesen. Sie alle registrieren eine geringe Beteiligung. In Mainz haben sich zum Beispiel 21 Personen beteiligt.
 
domradio.de: Können Sie ein Beispiel nennen für komplexe Formulierungen, die sie kritisieren?
 
Dr. Michael Dörnemann: Es wird etwa nach "Ohnmacht angesichts der sozioökonomischen Wirklichkeit" gefragt. Unsereiner weiß natürlich, was damit gemeint ist. Inhaltlich ist das ja auch ein berechtigtes Anliegen. Familien sind vielen Herausforderungen ausgesetzt: Wie bekommt man Familien- und Berufsleben zusammen? Reicht das Gehalt, um eine Familie zu ernähren? Das heißt, hinter dieser Formulierung stecken ganz praktische Fragen. Und viele fragen sich natürlich: Warum muss man eine so komplexe Formulierung verwenden, um so einfache Hintergründe zu beschreiben?
 
Domradio.de: Schauen wir mal auf die Inhalte. Die Menschen wünschen sich zum Beispiel einen barmherzigeren Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen, eine modernere Haltung der Kirche zu Verhütungsmitteln, Segnungsfeiern für homosexuelle Paare. Das alles wurde schon zur ersten Familiensynode geäußert. Für wie realistisch halten sie es denn, dass diese Themen bei der zweiten Familiensynode im Oktober dann mehr Chancen haben, gehört zu werden.
 
Dr. Michael Dörnemann: Ich glaube, dass das im Herbst sehr schwierig sein wird. Der Fragebogen und die Antworten, die wir jetzt bekommen haben, machen deutlich, vor welchen Schwierigkeiten die Bischöfe jetzt stehen. In den Antworten kommt deutlich zum Ausdruck, dass viele Katholiken das christliche Eheverständnis von Unauflöslichkeit und Treue zwar für wichtig erachten. Sie machen auch deutlich, dass es sich vom Zusammenleben gleichgeschlechtlicher Paare unterscheiden muss. Aber alle sagen auch sehr klar: Es kann nicht sein, dass die Kirche diskriminierend und ausgrenzend gegenüber Homosexuellen agiert. Es werden also kirchliche Symbolhandlungen, Segnungen oder auch weitere kreative Ideen gefordert, damit Homosexuelle in ihrem Zusammenleben gestärkt werden. In vielen Antworten wird deutlich, dass die Kirche vor allem in diesem Bereich nicht von oben herab agieren soll.
 
Das Interview führte Hilde Regeniter.
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: DerFranke am 16. Mai 2015, 19:06:00
Leider ist es so das man oftmals kaum wahrhaben kann / will was man hier lesen muß.

Wie offen und dreist die Gebote Gottes verdreht und entstellt werden.  Ich mein woher kommen diese Änderungen denn alle wenn nicht vom Teufel selbst , nirgendwo hat Jesus derartiges verkündet , unterstützt.
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 17. Mai 2015, 12:16:19
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Kardinal Reinhard Marx kritisiert “pflichtschuldig” das umstrittene ZdK-Papier
Veröffentlicht: 16. Mai 2015 |
Nachdem Bischof Stefan Oster von Passau schon am 11. Mai 2015 das Positionspapier des „Zentralkomitees der deutschen Katholiken“ kritisierte, hat nun auch Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Dt. Bischofskonferenz, das Papier am 15. Mai 2015 gerügt:


„Das Dokument enthält aber auch einige Forderungen, die theologisch so nicht akzeptabel sind. Die Forderung nach einer Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften und einer zweiten kirchlich nicht anerkannten Ehe ist mit Lehre und Tradition der Kirche nicht vereinbar.“
 
Kardinal Marx, der im Weltepiskopat zum liberalen Flügel zählt, hat die Notbremse gezogen. Die katholische Kirche Deutschlands ist ihren Positionen hinsichtlich der Familiensynode im Herbst 2015 gegenwärtig völlig isoliert. Keine Delegation außer der deutschen unterstützt geschlossen die Ideen Kardinal Kaspers bezüglich der Zulassung geschiedener Wiederverheirateter zum Tisch des Herrn.
 
Aus allen Ecken der Welt hebt sich Kritik am deutschen Sonderweg.
 
Zuletzt stellte Kardinal George Pell in einer Rede am 9. Mai 2015 fest, die Familiensynode könne die Lehre über die Ehe und die Familie nicht ändern.In Rom wurde diese Klarstellung als Warnschuss an Deutschland gewertet. Die maßlosen Forderungen des offiziösen Laiengremiums zwangen nun Kardinal Marx, die Notbremse zu ziehen.
 
Die Begeisterung im romtreuen Lager über die neue Pressemitteilung von Kardinal Marx dürfte sich in Grenzen halten, denn in seiner Stellungnahme fügte er hinzu: „Beide Themen (Segnung von nicht-ehelichen Partnerschaften, vorbehaltlosen Akzeptanz‘ des Zusammenlebens in festen gleichgeschlechtlichen Partnerschaften) bedürfen einer weiteren theologischen Klärung und nicht vorschneller, plakativer Forderungen.”
 
Offenbar will sich der Münchner Oberhirte alle Optionen offenhalten.
 

Unser Autor Mathias v. Gersdorff leitet die Frankfurter Aktion “Kinder in Gefahr” und die Webseite “Kultur und Medien online”


Hier das umstrittene und von Kardinal Marx kritisierte Dokument

Zwischen Lehre und Lebenswelt Brücken bauen – Familie und Kirche in der Welt von heute
Vollversammlung am 8./9. Mai 2015 in Würzburg
Zwischen Lehre und Lebenswelt Brücken bauen –

Familie und Kirche in der Welt von heute



Erklärung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken anlässlich der XIV. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode im Vatikan 2015

 

 

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) begrüßt den Aufruf von Papst Franziskus an alle Gläubigen, zur Lage der Familie in Kirche und Welt von heute Stellung zu nehmen. Die weltweiten Reaktionen auf diesen Aufruf werden in der Generalversammlung der Bischofssynode im Herbst 2015 zusammenzuführen sein. Das ZdK weiß um den weltkirchlichen Kontext der Thematik und achtet zugleich in besonderer Weise auf die eigenen regionalen Anliegen.

 

Im Zentralkomitee der deutschen Katholiken ist seit jeher die Stärkung der Familie und die Anwaltschaft für ihre Interessen in Politik und Kirche ein wichtiges Arbeitsfeld. In den letzten Monaten hat das ZdK unter den katholischen Laien, in den Räten, den katholischen Verbänden und Organisationen die Gespräche über die Fragen intensiviert, welche Unterstützung Familien heute in unserer Gesellschaft und Kirche benötigen und wie wir dem in Deutschland im Grundgesetz verankerten besonderen Schutzauftrag für Ehe und Familie (Art. 6 GG) gerecht werden können.

 

Mit den folgenden vier zentralen Botschaften möchte das ZdK im Vorfeld der Beratungen der XIV. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode einen  Beitrag zu dieser Debatte leisten, zur Auseinandersetzung mit seinen Positionen anregen und Verbündete für die anstehenden Herausforderungen suchen.

 

1.    In der sakramentalen Ehe als Modell für eine lebenslange Bindung sehen wir eine Verheißung für ein gelingendes Leben mit Gottes Hilfe. Wir bekennen uns zu diesem Lebensmodell und ermutigen Paare zum Eheversprechen und zur Gründung einer Familie. Zugleich achten wir die Lebensgemeinschaften, in denen für uns wichtige Werte verwirklicht werden: verlässliche Verantwortung füreinander, Treue in der Beziehung, Weggemeinschaft in Verbindlichkeit.

2.    Als Kirche in der Welt setzt das ZdK sich in besonderer Weise für die Stärkung und Förderung von Ehe und Familie in Gesellschaft und Staat ein. Unter Familie verstehen wir auch nichteheliche Formen von verbindlich gelebter Partnerschaft und von Generationenverantwortung, die einen großen Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten und gerecht zu behandeln sind.

3.    Die kirchliche Lehre muss im Dialog mit den Gläubigen unter Einbeziehung ihrer jeweiligen Lebenswelt weiterentwickelt werden. Als den Menschen, ihren Sorgen und Hoffnungen zugewandte Kirche sind wir beauftragt, uns mit Zuversicht auf die Gegenwartsgesellschaft mit vielfältigen sozial anerkannten Lebensformen einzulassen und selbst zu Brückenbauerinnen und Brückenbauern zwischen Praxis und Lehre zu werden.

4.    In unserer Kirche unterstützen wir eine hohe pastorale Aufmerksamkeit für Ehe und Familie, die auch in veränderten Seelsorgestrukturen ein überzeugendes personales Angebot vor Ort erfordert. Die Kirche muss in diesen existenziellen Fragen mit einer Grundhaltung des Zuhörens nah an den Menschen sein.

 

Dies bedeutet im Einzelnen:

 

1. Gelebte Werte in der Ehe und in anderen Lebensgemeinschaften

Wann immer wir in Kirche und Gesellschaft für das Gelingen von Beziehungen konkrete Orientierungshilfen anbieten, besteht die Gefahr, dass sich Menschen ausgegrenzt fühlen. Ohne Orientierungsangebote wiederum, das ist die andere Gefahr, wird Verunsicherung spürbar, fehlt wichtigen Entscheidungen eine Zielgröße.

 

In einer auf Liebe gegründeten Beziehung zwischen zwei Menschen sind Werte wie Würde, Treue, Verlässlichkeit, Solidarität und die Übernahme von Verantwortung wesentlich. In der Ehe finden diese Werte hohe Achtung. Die Ehe bietet den Partnern einen besonderen Schutz- und Entfaltungsraum. Das Eheversprechen ermöglicht in einer unübersichtlichen Welt Verbindlichkeit und Sicherheit.

 

Wenn ein Brautpaar kirchlich heiratet und sich das Ehesakrament spendet, erfährt es in dieser Zeichenhandlung die Nähe Gottes auf seinem Lebensweg. Indem der sakramentale Ehebund die Liebe Gottes zu den Menschen und seinen unauflöslichen Bund mit ihnen abbildet, können sich die Eheleute in ihrer Beziehung für die Herausforderungen des Lebens gestärkt und getragen fühlen.

 

Die Analogie zum unauflöslichen Bund Gottes mit den Menschen gibt den Eheleuten Halt und Orientierung bei der Umsetzung der für sie maßgeblichen Werte wie Liebe, Treue und Verlässlichkeit.

 

Auch in anderen Formen gemeinschaftlichen Lebens werden Werte gelebt, welche die Ehe als Bild für den Bund zwischen Gott und Menschen auszeichnen: das unverbrüchliche Ja zu der anderen Person, die stete Bereitschaft zur Versöhnung sowie die Aussicht auf eine fruchtbare Beziehung im Austausch der Gaben der Personen.

 

Diese Lebens- und Familienformen gilt es ausdrücklich wertzuschätzen, auch wenn sie nicht der Form einer sakramentalen Ehe entsprechen. Wir denken hier an auf Dauer angelegte Partnerschaften, an standesamtlich geschlossene Ehen sowie an eingetragene Lebenspartnerschaften.

 

Es gilt das zu achten, was Menschen in ihre Beziehungen einbringen können. Es bedarf eines Blickwechsels weg von einer Defizitorientierung hin zu einer Orientierung an den in den ganz unterschiedlichen Lebensformen realisierten Werten. Immer steht jede menschliche Beziehung vor einem Anspruch unbedingter Liebe, dem kein Mensch jemals ganz gerecht werden kann. Ein solches Verständnis stärkt die Partnerschaft, indem es sie von uneinlösbaren Erwartungen der Partner aneinander entlastet.

 

2. Familien politisch stärken und unterstützen

In Ehe, festen Partnerschaften und Familie verwirklichen Frauen und Männer, Eltern und Kinder in guten wie in schlechten Tagen eine Solidargemeinschaft der Geschlechter und der Generationen. Sie dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden, denn diese Solidargemeinschaft ist nicht nur für die Menschen, sondern auch für die Gesellschaft gut. Durch eine für die Bedürfnisse von Familien sensible Politik und spezifische familienpolitische Maßnahmen müssen die Familien nach Kräften unterstützt werden, damit das immer auch verletzliche Familienleben gelingen kann. Als gesellschaftlich engagierte Katholikinnen und Katholiken machen wir uns in der Politik für Familien stark. Wir klagen strukturelle Rücksichtslosigkeiten gegenüber den Familien, zum Beispiel in der Arbeitswelt oder in der sozialen Absicherung, an und engagieren uns für förderliche gesellschaftliche und rechtliche Rahmenbedingungen, damit junge Frauen und Männer sich das unbedingte Ja zueinander und zu Kindern zutrauen. Das ist ein konkreter Beitrag zur Offenheit für das Leben, die für die Kirche mindestens so sehr eine sozialethische wie eine moraltheologische Herausforderung sein sollte.

 

Ehe und Familie bilden einen besonders stabilen Rahmen für die Entwicklung der Persönlichkeit der Kinder. Die verlässliche Verbundenheit in Ehe und Familie ist auch heute das mehrheitlich gewünschte Lebensmodell in unserem Land. Zugleich stellen wir in unserer Gesellschaft eine Pluralisierung und Ausdifferenzierung der Familienformen fest. Sie steht keineswegs im Widerstreit zu dem von vielen Untersuchungen belegten verbreiteten Wunsch der meisten jungen Frauen und Männer nach Kindern und ihrer Orientierung an einem Leitbild verbindlichen Lebens, sondern bestätigt diese. Auch nichteheliche Formen verbindlich gelebter Partnerschaft und Generationenverantwortung sind in ihrem Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt zu würdigen.

 

 

3. Brücken zur Lebenswelt der Gläubigen bauen

Wir stellen eine Spannung und vielfach eine große Kluft zwischen den Aussagen des päpstlichen Lehramts zu Ehe und Familie und der von pluralen Familienformen geprägten heutigen Lebenswelt der Gläubigen fest. Es geht uns darum, statt eines defizitorientierten einen ressourcenorientierten Zugang zu dieser gesellschaftlichen und pastoralen Wirklichkeit zu finden, der auf den Glaubenssinn der Gläubigen vertraut und Paaren und Familien ein Wachstum und eine Reifung ihrer Beziehung zutraut. Familien und Partnerschaften sollten in ihrer Vielfalt von der Seelsorge der Kirche angesprochen und begleitet werden.

 

Es müssen Brücken zwischen der Lehre der Kirche zu Ehe und Familie und der heutigen Lebenswelt der Gläubigen gebaut werden durch

den Ausbau der guten Vorbereitung von Brautleuten und der Begleitung und Beratung von Ehepaaren, auch in Krisenzeiten;
Angebote für (junge) Paare, die nicht verheiratet sind, sowie insgesamt eine einladende Haltung und Bereitschaft zum Gespräch "auf Augenhöhe" mit jungen Menschen, die auf der Suche nach gelingenden Beziehungen sind;
eine Achtung des Zusammenlebens in festen nichtehelichen Partnerschaften;
das Wiedergewinnen von kirchlicher Sprachfähigkeit durch einen unbefangenen Zugang zur menschlichen Sexualität und die Anerkennung, dass diese – im Respekt vor der Selbstbestimmung und Würde des und der Einzelnen – ihren Ort im geschützten und verbindlichen Raum einer Partnerschaft hat;
eine Neubewertung der Methoden der künstlichen Empfängnisregelung, da in keinem anderen Lebensbereich eine vergleichbar große Differenz zwischen dem päpstlichen Lehramt und den persönlichen Gewissensentscheidungen im Alltag auch der meisten gläubigen Katholikinnen und Katholiken zu konstatieren ist;
eine Weiterentwicklung von liturgischen Formen, insbesondere Segnungen gleichgeschlechtlicher Partnerschaften, neuer Partnerschaften Geschiedener und für wichtige Weichenstellungen im Familienleben;
die konsequente Einbeziehung von Singles und von alleinerziehenden Eltern und ihren Kindern in das kirchliche Leben;
eine Einbindung von Ehepartnern, die nach einer Scheidung in einer zweiten Zivilehe leben, in das kirchliche Leben sowie auf der Grundlage einer fundierten Gewissensentscheidung auch ihre Zulassung zu den Sakramenten;
die vorbehaltlose Akzeptanz des Zusammenlebens in festen gleichgeschlechtlichen Partnerschaften und eine klare Positionierung gegen noch bestehende Ausgrenzungen und Abwertungen homosexueller Menschen;
den Mut, alle Gläubigen unabhängig von ihrer Lebensform zum Miteinander einzuladen, damit sie in der Gemeinschaft der Kirchengemeinde eine Heimat finden können.
 

 

4. Für ein starkes personales Angebot in der Ehe- und Familienpastoral

Unterstützung erfahren Paare und Familien in der Form geteilten Lebens und wechselseitiger Anteilnahme oft vor allem im sozialen Nahraum, zu dem auch die Kirchengemeinde vor Ort zählt. Die Seelsorge muss die Familien nicht nur zu gezielten Anlässen (zum Beispiel in der Sakramentenkatechese und mit Angeboten der Familienbildung) erreichen, sondern den Menschen in ihrem Alltag vor Ort nah sein – im Familien ansprechenden und einladenden Sonntagsgottesdienst, in Familienkreisen, in der katholischen Kindertagesstätte, mit vertrauenswürdigen Ansprechpartnern in Krisensituationen der Partnerschaft und der Erziehung. Es geht darum, Menschen mit Wertschätzung zu begegnen, sie in ihrer Beziehungskompetenz zu stärken und ihnen gezielt Unterstützung anbieten zu können. Dieser Dienst erfordert in den sich gegenwärtig verändernden Seelsorgestrukturen ein überzeugendes personales Angebot vor Ort, das sich subsidiär versteht – Seelsorgerinnen, Seelsorger und weitere glaubwürdige und lebenserfahrene Ansprechpersonen, die den suchenden Menschen das Evangelium von der Familie unaufdringlich vermitteln können.

 

Wir werben für eine pastorale Haltung, die sich bemüht, mit der Spannung zwischen dem päpstlichen Lehramt und der Lebenswelt der Katholiken konstruktiv umzugehen. Einfühlung in die jeweilige Situation, Respekt vor freiheitlichen Entscheidungen, konkrete Angebote für die Gestaltung des Alltags und Authentizität in der Verkündigung des Evangeliums sind wichtige Elemente einer von den Menschen als hilfreich erfahrenen Familienpastoral.

 

5. Ausblick

Das ZdK wird auch nach der XIV. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode im Oktober 2015 die Herausforderungen für die "Familie in Kirche und Welt von heute" vorrangig im Blick behalten und sowohl pastorale als auch politische Optionen formulieren.

 

Konkret bedeutet dies für unsere Kirche,

im menschlichen Miteinander Räume zum Gespräch zu eröffnen, in denen die individuellen Lebensgeschichten im christlichen Glauben eine Deutung erfahren;
in Kirche und Gesellschaft auf Formen der sozialen Ausgrenzung und moralischen Abwertung von Menschen, die nicht dem Ideal einer lebenslangen ehelichen Gemeinschaft entsprechen, kritisch aufmerksam zu machen und diesen Tendenzen entschieden entgegenzutreten;
familiengerechte Regelungen in der Gesetzgebung zu unterstützen und zu einem gesellschaftlichen Klima beizutragen, das die Übernahme von verbindlicher Verantwortung in Ehe, Partnerschaft und Familie ermöglicht und ökonomischen, politischen und gesellschaftlichen Druck von den Familien nimmt;
in kirchlichen Arbeitsverhältnissen für eine gute Vereinbarkeit von Familienverantwortung und beruflichem Engagement zu sorgen;
nach liturgischen Formen Ausschau zu halten, in denen die Klage und Trauer über eine zerbrochene Beziehung, das Eingeständnis eines möglichen Fehlverhaltens, die Bereitschaft zu einer neuen verbindlichen Beziehung oder die Suche nach dem rechten Weg lebensnah Aufnahme finden;
die von Papst Franziskus angestoßene pastorale Wende als Ermutigung und Chance der Bischofskonferenzen wahrzunehmen, angemessene und theologisch verantwortbare Wege in der Ehe- und Familienpastoral zu entwickeln und zu gehen.
 

Als Papst Franziskus alle Katholikinnen und Katholiken gebeten hat, sich zur "Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute" zu äußern, hat er einen mutigen Weg eingeschlagen. Die XIV. Generalversammlung der Bischofssynode im Oktober 2015 in Rom bezieht damit ausdrücklich den Glaubenssinn des ganzen Gottesvolkes mit ein. Nun ist es Aufgabe der Bischöfe, in den Beratungen an den Sensus Fidelium anzuknüpfen. Als Stimme der deutschen Katholikinnen und Katholiken nimmt das ZdK das Anliegen von Papst Franziskus auf und will mithelfen, ein Fundament für fruchtbare Diskussionen zu legen. Es muss jetzt gelingen, zwischen der Lehre der Kirche zu Ehe und Familie und der heutigen Lebenswelt der Gläubigen Brücken zu bauen.

Beschlossen von der ZdK-Vollversammlung am 09.05.2015

 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 19. Mai 2015, 09:15:59
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FAMILIENSYNODE


Ein Blog zur III. Außerordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode vom 5. bis 19. Oktober 2014 mit monatlich aktualisierten Beiträgen bis zur XIV. Ordentlichen Bischofssynode vom 4. bis 25. Oktober 2015
 
Sonntag, 10. Mai 2015



 
Eingestellt von Holger Dörnemann um 18:54

Sonntag, 19. April 2015

Wie sich die Lehre verändert hat – und welche Anstöße sich aus den Rückmeldungen aus Deutschland für die Familiensynode 2015 ergeben
 
Ursprünglich war die XIV. Ordentliche Bischofssynode dieses Jahres zur Behandlung von anthropologischen, bioethischen Fragen vorgesehen gewesen. Und wir wissen heute, dass Papst Franziskus – genauso wie sein Vorvorgänger Papst Johannes Paul II. vor 35 Jahren – den Themenkomplex ‚Ehe und Familie‘ als ersten Synodenschwerpunkt seines Pontifikates (verteilt gleich auf zwei Bischofssynoden in den Jahren 2014 und 2015) vorgezogen hat, weil er die "Herausforderungen der Familien“ in der modernen Welt in den Blick nehmen will, um „über die entscheidende und wertvolle Realität der Familie nachzudenken“ (Relatio Synodi 3) und „an ihren Freuden, ihren Sorgen und ihren Hoffnungen teilzunehmen.“ (vgl. Einleitung  des I. Teils des Fragebogens) Die bleibend hohe Bedeutung von Ehe und Familie ist beinahe allen Pontifikaten in den vergangenen 100 Jahren abzulesen – zuweilen in Kontinuität, zuweilen in einer signifikanten Weiterführung und Vertiefung der bisherigen Lehrtradition.
 
Welche Akzentsetzung zu einer „vertieften Lehre über Ehe und Familie“ seit dem unter Papst Paul VI. zu Ende geführten II. Vatikanischen Konzil festzustellen sind, behandeln die Ziffern 17 – 19 des Synodendokumentes Relatio Synodi. Greift man zeitlich etwas weiter aus, lassen sich neben dem Grundsatz der Kontinuität in der Lehrtradition auch größere Veränderungen ausmachen, die wichtig sind, um die Aussage des im Vorwort des Instrumentum Laboris der III. Außerordentlichen Bischofssynode des Jahres 2014, dass „die apostolische Überlieferung in der Kirche unter dem Beistand des Heiligen Geistes einen Fortschritt kennt“ (DV 8), in rechter Weise einordnen zu können. Das kann anhand einiger Beispiele verdeutlicht werden: Schloss Papst Pius XI. in seiner Enzyklika ‚Casti connubii‘ (1930) selbst die natürlichen Methoden der Empfängnisregelung noch aus, finden sich diese erstmals wertschätzend in der berühmten Rede Papst Pius XII. an die Hebammen (1951) ausdrücklich benannt – in welcher Argumentation bereits die Gedanken zur verantworteten Elternschaft des II. Vatikanischen Konzil angedeutet sind. Einen nicht minder großen Wechsel in der Lehrtradition gab es, als Papst Johannes Paul II. in einer Katechese des Jahres 1982 die Lehre daraufhin veränderte, dass die Ehe gegenüber der Ehelosigkeit nicht minderwertig sei, sondern ein der Ehelosigkeit ebenso hohes Gut im göttlichen Schöpfungsplan, wie er es dann in seiner Familienenzyklika weiter entfaltet (Vgl. FC 11). Dieser, die Lehre vertiefende Gedanke ist insofern spektakulär gewesen, als noch Papst Pius XII. in seiner Enzyklika “Sacra Virginitas” von 1954 erklärte, dass die Ehelosigkeit die Ehe „unermesslich übersteigt“ (DH 3911) – in Erinnerung an die Lehraussage des Trienter Konzils über das Sakrament der Ehe, das noch ausdrücklich sagte: "Wer sagt, […] es sei nicht besser und seliger, in der Jungfräulichkeit und dem Zölibat zu bleiben, als sich in der Ehe zu verbinden (vgl. Mt 19,11f; 1 Kor 7,25f 38 40): der sei mit dem Anathema belegt.“ (DH 1810)

Noch bekannter als diese beiden Beispiele ist die Vertiefung des Sakramentsverständnisses der Ehe als ‚Bund‘ (foedus; vgl. GS 48) und Freundschaft (amicitia; vgl. GS 49) in der Pastoralkonsitution "Gaudium et spes", mit der anknüpfend an biblische und theologische Vorlagen das davor mehr juridisch pointierende Vertragsdenken eine deutliche Vertiefung erfahren hat. Dass diese Veränderungen und deren vorherige Abwägung und Thematisierung keine bloße "Anpassung an den Zeitgeist" bedeuten – sondern als Verweisstellen einer im Nachhinein notwendigen und glücklichen Lehr- und Dogmenentwicklung gewertet werden dürfen, an der immer auch der Sensus fidelium aller Gläubigen beteiligt ist –, muss auch dem derzeitigen synodalen Prozess zugesprochen werden, zu dem Papst Franziskus alle Teilkirchen in Freiheit und Parrhesia eingeladen hat. Dem Abschlussdokument der III. Außerordentlichen Bischofssynode des vergangenen Jahres wurde deshalb ein 46 Fragen umfassender Fragebogen beigelegt, der in einer gebündelten Zusammenfassung der Rückmeldungen von Seiten der Deutschen Bischofskonferenz zum 15.4.2015 mit den Eingaben aller Teilkirchen der Welt nach Rom zurückgesandt worden ist.

Einige Diözesen Deutschlands, das Zentralkomitee der Deutschen Katholiken und einzelne Verbände und Vereine haben Ihre auf die einzelnen Ziffern der Relatio bezogenen, detaillierten Rückmeldungen auch veröffentlicht, in der ein sehr engagiertes und konstruktives Mitdenken – entsprechend dem ausdrücklichen Wunsch des Papstes sich textbezogen an dem synodalen Prozess zu beteiligen – zum Ausdruck kommt. Trotz einer ebenso deutlichen Kritik an der sehr voraussetzungsreichen und z.T. als unverständlich bezeichneten Sprache des Fragebogens, sind viele bemerkenswerte Gedanken zusammengetragen worden, die über die Rückmeldung der Deutschen Bischofskonferenz ggf. in das vorbereitende Synodendokument ‚Instrumentum Laboris‘ des Jahres 2015 Eingang finden werden. Der bereits auf der letztjährigen Synode diskutierte (und auch in diesem Blog zuletzt am 19.1.2015 vorgestellte) Gedanke der ‚Gradualität‘ wird von Seiten des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken bei der Beantwortung der Fragen 20-22 zur Begründung der verschiedenen Stufen der Verwirklichung von Ehe und Partnerschaft in der heutigen Zeit favorisiert. In der Zusammenschau des Bistums Münster wird zur Frage 8 nach den Anknüpfungspunkten der Ehelehre in der Lebenswelt Jugendlicher der auch in diesem Blog vorgestellte Gedanke der Freundschaft ausgearbeitet – mit dem ihm eigenen Vorzug der Kennzeichnung des in der Gottesfreundschaft gründenden Ehegeheimnisses wie der Offenheit für die wertschätzenden Bezugnahme auf weitere Freundschaftsformen neben der Ehe. In der im Erzbistum Köln erarbeiteten Rückmeldung ist sicher der Hinweis wertvoll – ausgehend von der durchgängigen Frageperspektive des Fragenkataloges –, dass die römische Fragerichtung und Perspektive noch zu sehr vom Ehe- und Familienideal ausgehend die Wirklichkeit zu erfassen versucht hat – paradoxerweise darin nolens volens gegensätzlich zu der Sinnrichtung des eigentlich zu bearbeitenden Dokumentes der Relatio Synodi, die ja von den "existentiellen Peripherien" (vgl. Einleitung  des I. Teils des Fragebogens) ausgehend Ehe und Familie in den Blick nehmen möchte. Der Rückmeldung des Erzbistums München und Freising ist – im Verbund mit allen anderen veröffentlichten Rückmeldungen der deutschen Diözesen – in einer der mit am häufigsten beantworteten Frage Nummer 35 das Plädoyer für die vertiefte Erwägung von Möglichkeiten der Wiederzulassung von wiederverheiratet Geschiedenen zu den Sakramenten zu entnehmen; der Rückmeldung der 'KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche!‘ u.a. die Hinweise auf eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem biblischen Verständnis der 'Unauflöslichkeit' und die – ebenfalls von den Diözesen Deutschlands in der übergroßen Mehrheit gewünschte – verstärkte Wertschätzung von Homosexualität, auch wenn sie in einer Partnerschaft gelebt wird, für deren Segnung im Bistum Essen ein eigener Ritus vorgeschlagen wird. Allen – auch den nur in Kurzstatements an die Öffentlichkeit getretenen – Diözesen und überdiözesanen Verbänden gemeinsam ist auch das Votum für eine neu ansetzende Sexualpädagogik und -moral gerade in Hinblick auf das Thema Empfängnisregelung und voreheliche Partnerschaften, da sich die Voraussetzungen für die theologische Argumentation und die Lebenswelt der Menschen von heute seit 1968 radikal gewandelt haben. Die verbleibenden, knapp sechs Monate bis Synodenbeginn werden ausreichen müssen, aber auch nötig sein, die Einzelthemen in den Blick zu nehmen sowie die wirklich vertiefenden Schlüsselgedanken für die Synode dieses Jahres zu identifizieren. Vielleicht enthalten die Rückmeldungen aus Deutschland oder anderer Länder einige der zukunftsweisenden Ideen, die man rückblickend auch als eine Vertiefung der Lehre von Ehe und Familie wahrnehmen werden wird, die sich die gesamte Weltkirche von der diesjährigen Bischofssynode erhofft.
 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 23. Mai 2015, 10:21:50
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Hochrangiges Buch zur Familien-Synode in Rom findet weltweit großes Interesse
Veröffentlicht: 22. Mai 2015 | Autor: Felizitas Küble |
Mathias von Gersdorff
 
Die internationale Initiative „Ergebene Bitte an Seine Heiligkeit Papst Franziskus über die Zukunft der Familie“ präsentierte am 19. Mai 2015 im Hotel Columbus unweit des Petersdomes der Presse in Rom das italienische Original des Buches „Opzione preferenziale per la Famiglia. Cento domande e cento risposte intorno al Sinodo” (Vorrangige Option für die Familie. 100 Fragen und 100 Antworten zur Synode).
 
Verfasser des Buches sind Erzbischof Aldo di Cillo Pagotto von Paraíba in Brasilien, Bischof Robert Francis Vasa von Santa Rosa in Kalifornien (USA) und Weihbischof Athanasius Schneider von Astana in Kasachstan.
 

Das Vorwort verfasste Kardinal J. Medina Estévez. Erzbischof Tadeusz Kondrusiewicz von Minsk und Bischof Áureo Patricio Bonilla, Apostolischer Administrator von Galápagos, schrieben Würdigungen.Das Buch stellte Tommaso Scandroglio vor, er ist Assistent für Rechtsphilosophie und Theoretische Philosophie an der Europäischen Universität Rom.
 
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Scandroglio erläuterte die Intention der Veröffentlichung: Das Buch will die katholische Bevölkerung über die Lehre der katholischen Kirche zur Ehe und Sexualität informieren.

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Ebenso soll darüber aufgeklärt werden, auf welchen Feldern die katholische Lehre heute am meisten angegriffen wird, wie etwa durch die „Gender-Ideologie“ oder die Aufweichung der Sakramentenpastoral (z.B. durch die Forderung, geschiedene Wiederverheiratete zur Kommunion zuzulassen).
 
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Verleger des Buches ist die Associazione „Supplica Filiale“ in Rom. Die Übersetzungen ins Deutsche, Englische, Französische, Polnische, Portugiesische und Spanische sollen in Kürze folgen. Ebenso sprach John Smeaton, Leiter der in Großbritannien ansässigen „Society for the Protection of Unborn Children SPUC“ (Gesellschaft zum Schutze der ungeborenen Kinder).
 
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Zur Präsentation kamen viele der bekannten, in Rom angesiedelten Vatikanisten.

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Inzwischen wurden 254.000 Unterschriften gesammelt. Viele namhafte Persönlichkeiten aus Deutschland haben teilgenommen: Christa Meves, Marie-Cécile Herzogin von Oldenburg, Prof. Dr. Hubert Gindert, Johanna Gräfin von Westphalen. Michael Hesemann usw.
 
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Die Associazione „Supplica Filiale“ ist nicht die Organisatorin der Unterschriftensammlung. Diese werden von einer Vielzahl von Vereinigungen oder Einzelpersonen auf der ganzen Welt gesammelt. Jedoch wurde ein Verein mit diesem Namen gegründet, um die Arbeiten in Rom zu koordinieren sowie Publikationen herausgeben zu können.
 
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Unser Autor Mathias von Gersdorff leitet die Frankfurter “Aktion Kinder in Gefahr”  – seine aktuellen Stellungnahmen erscheinen regelmäßig hier: http://mathias-von-gersdorff.blogspot.de/ (http://mathias-von-gersdorff.blogspot.de/)
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 25. Mai 2015, 11:33:29
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Schmiedet Kardinal Marx eine modernistische Lobby für die kommende Familiensynode?
Veröffentlicht: 24. Mai 2015 | Autor: Felizitas Küble |
Mathias von Gersdorff
 
Wie die französische Zeitung „Le Figaro“ am 23. Mai 2015 in der gedruckten Ausgabe berichtet, werden sich die wichtigsten Köpfe des Linkskatholizismus Deutschlands, Frankreichs und der Schweiz in einer „praktisch geheimen“ Sitzung am Pfingstmontag treffen.
 
Thema: Wie soll man die geschiedenen Wiederverheirateten und die Homosexuellen “auffangen”?
 
Lediglich 50 streng ausgesuchte Personen werden sich zu einer Tagung in der Jesuiten-Universität „Gregoriana“ treffen, berichtet „Le Figaro“.
 
Die Referenten stammen alle aus dem modernistischen Spektrum und setzen sich für eine Schleifung der katholischen Lehre über die Ehe ein:
 
Die Theologin Eva-Maria Faber veröffentlichte dieses Jahr eine Studie, in der sie die Unauflöslichkeit der Ehe abstreitet. Eberhard Schockenhoff plädiert im Buch „Die Kirche und die wiederverheirateten Geschiedenen“ für eine Zulassung der Betreffenden zur Kommunion. Außerdem ist er ein prominenter Kritiker von „Humanae Vitae“. Der französische Professor für Theologe Alain Thomasset vertritt die Meinung, das Lehramt sei lediglich ein Referenzpunkt für den Einzelnen  – entscheidend sei am Ende bloß das Gewissen.
 
Das Schlussreferat wird Kardinal Reinhard Marx halten, die (inzwischen ziemlich lädierte) Gallionsfigur des liberalen Katholizismus.
 
Solche Treffen sind nicht ganz unüblich. Außergewöhnlich ist aber die Diskretion in der Organisation. Schon allein aus Gründen der Kollegialität werden die „Brüder im Bischofsamt“ über solche Tagungen informiert. Dieses Mal geschah das nicht, was insbesondere die französische Seite erstaunte, hatten sie sich doch erst Ende April in Lourdes zu einer Vollversammlung getroffen.
 
Zudem wurde die Tagung weder in den Internetseiten der Bischofskonferenzen noch in der Internetseite der “Gregoriana” aufgeführt. Kaum ein Prälat der Kurie wurde eingeladen.
 
„Le Figaro“ kommentiert, hier würde eine „Pressure Goup“, eine Art liberale Lobby für die nächste Familiensynode, gebildet.
 
Unser Autor Mathias von Gersdorff leitet die Frankfurter “Aktion Kinder in Gefahr”  – seine aktuellen Stellungnahmen erscheinen regelmäßig hier: http://mathias-von-gersdorff.blogspot.de/ (http://mathias-von-gersdorff.blogspot.de/)
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 27. Mai 2015, 08:13:51
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Kathnet

Familiensynode: Vernetzungstreffen in Rom und in Bratislava

Studientag von Bischöfen und Theologen aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz zur Vorbereitung auf Synode in Rom - Kein deutsch-polnisches Treffen - Ostmitteleuropa-Vernetzungstreffen fand Mitte Mai in Bratislava statt

26.05.2015


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Bonn/Bratislava, 26.05.2015 (KAP) Mehrere wichtige Bischofskonferenzen Europas versuchen im Vorfeld der Weltbischofssynode über die Familie, die im Herbst im Vatikan stattfindet, ihre Positionen abzustimmen. Dabei sollen laut Medienberichten einige Versuche mit Erfolg gekrönt, andere hingegen gescheitert sein.
 
 
 
Wie die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) am Dienstag in Bonn mitteilte, habe am Pfingstmontag in Rom ein Studientag von Bischöfen und Theologen aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz zur Vorbereitung auf die Synode stattgefunden. Der Austausch habe gezeigt, dass die Ehe- und Familienpastoral auf individuelle Lebensentwürfe reagieren müsse, teilte die Deutsche DBK in einem Kommunique mit. Auch gelte es, den Einfluss biografischer Entwicklungen auf die moralische Sichtweise eines Menschen zu berücksichtigen.
 
 
 
50 Mitglieder der drei einladenden Bischofskonferenzen, Synodenteilnehmer, Theologieprofessoren, Mitarbeiter der Römischen Kurie und Medienvertreter seien am Montag zusammen gekommen, um die biblischen und theologischen Grundlagen von Ehe und Familie zu erörtern. Aus Deutschland waren DBK-Vorsitzender Kardinal Reinhard Marx, DBK-Familienbischof Heiner Koch (Dresden-Meißen) sowie der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode nach Rom gereist. Die Teilnehmer diskutierten den Angaben zufolge auch über eine "Theologie der Liebe", die Sexualität "als kostbare Gabe Gottes zum Ausdruck von Liebe versteht". Diese Ansätze gelte es nun weiterzuentwickeln. Die Einladung zu der Tagung war aus dem jährlichen Treffen der Vorsitzenden der drei Bischofskonferenzen hervorgegangen, das im Jänner in Marseille stattgefunden hatte.
 
 
 
Ähnliche Initiative mit Polen gescheitert
 
 
 
Unterdessen berichtet die Würzburger katholische Zeitung "Die Tagespost", dass eine ähnliche Initiative mit Polen gescheitert sei. Die Zeitung beruft sich dabei auf die US-Zeitung "National Catholic Register" und die Warschauer Kirchenzeitung "Idziemy". Demnach soll DBK-Vorsitzender Marx Anfang Mai den polnischen Bischöfen, die zum 70. Jahrestag der Dachau-Befreiung nach Bayern gekommen waren, während des Essens vorgeschlagen haben, ein Treffen abzuhalten. Es hätte den Berichten zufolge laut Marx das Ziel haben sollen, "auf einen Konsens hinzuarbeiten", hinsichtlich einer gemeinsamen Position bei der Synode im Herbst. Die 14. Ordentliche Generalversammlung der Bischöfe tagt vom 4. bis 25. Oktober im Vatikan zum Thema "Die Berufung und Mission der Familie in der Kirche in der modernen Welt".
 
 
 
Der Vorschlag von Marx sei jedoch von den polnischen Bischöfen zurückgewiesen worden, so der "Register" und "Idziemy". Das polnische Blatt schreibt in einem Kommentar, der Vorsitzende der Polnischen Bischofskonferenz und Anführer der polnischen Synodendelegation, Erzbischof Stanislaw Gadecki, stehe in der Ehelehre "ohne Zweifel" treu zur Lehre des heiligen Johannes Paul II. Es wäre aber in dem vom Marx vorgeschlagenen Treffen darum gegangen, Gadecki "von dem Standpunkt zu überzeugen, den Kardinal Marx vertritt".
 
 
 
Positiv kommentiert wurde hingegen ein Ostmitteleuropa-Vernetzungstreffen mit u.a. Erzbischof Gadecki, das am 11./12. Mai in Bratislava stattgefunden hatte. Bischöfe aus Weißrussland, Litauen, Polen, der Ukraine, Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Kroatien hatten teilgenommen. Das Treffen fand ebenfalls im Blick auf die Weltbischofssynode statt. Eröffnet worden war die Tagung vom Pressburger Erzbischof und Vorsitzenden der Slowakischen Bischofskonferenz, Stanislav Zvolensky, und dem Apostolischen Nuntius in der Slowakischen Republik, Erzbischof Mario Giordana. Erzbischof Gadecki referierte über "ausgewählte Aspekte der Situation der Familien in der Gegenwart, beispielsweise der Sorge um die Wiederverheirateten und die Seelsorge für Personen mit homosexuellen Neigungen, sowie den Einflusses einiger Ideologien". Organisiert wurde das Bischofstreffen von der Slowakischen Bischofskonferenz.
 
 
 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 29. Mai 2015, 08:14:36
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München: Kardinal Reinhard Marx strebt weiter nach einer liberalen Zeitgeistkirche
Veröffentlicht: 27. Mai 2015 | Autor: Felizitas Küble |
Mathias von Gersdorff
 
Auf ihrer Internetseite hat die „Deutsche Bischofskonferenz“ die wichtigsten Auszüge aus der Pfingstpredigt von Reinhard Kardinal Marx, Erzbischof von München-Freising, veröffentlicht.
 
Als programmatische Aussage stellte Kardinal Marx seine Vision von Kirche vor. Er will eine Willkommenskultur für alle: „...die zugezogenen Norddeutschen und die Bayern, die Mittelschicht und die Hartz-IV-Empfänger, die Arbeitslosen und die Direktoren der Banken, die Grünen und die Schwarzen, die Homosexuellen und die Heterosexuellen, die Geschiedenen und die Ehejubilare, die Flüchtlinge und die Gebirgsschützen“.
 
Marx´ Forderung: Jeder Mensch soll den Anderen die Frohe Botschaft verkünden: „Nicht die Unterschiede zählen, sondern das, was uns verbindet“.
 
Dass alle Menschen berufen sind, an das Evangelium zu glauben, ist Allgemeinplatz. Wie soll man also Marx´ Worte verstehen?

Kardinal Marx hat ausdrücklich eine Reihe Reizwörter verwendet: Grüne und Schwarze (also CSU/CDU-Mitglieder), Homosexuelle und Heterosexuelle, Geschiedene.
 
Er hätte sich auch anders ausdrücken können: Parteimitglieder und Parteilose, Männer und Frauen, Verheiratete und Ledige. Eine solche Wortwahl hätte auch eher der katholischen Gedankenwelt entsprochen. Wenn Marx „Homosexuelle und Heterosexuelle“ nennt, so meint er die jüngst in Mode gekommene Unterscheidung von Menschen nach ihrer „sexuellen Orientierung“.


Diesen umstrittenen Begriff gibt es aber nicht in der christlichen Anthropologie. Es gibt Männer und Frauen und es gibt Männer und Frauen mit homosexuellen Neigungen.

Auch Geschiedene gibt es im strengen Sinne des Wortes nicht, denn nach katholischer Auffassung ist die Ehe unauflöslich. Man bleibt also verheiratet bis zum Tod. Es gibt nur zivilrechtlich Geschiedene, doch die Zivilehe hat für die katholische Kirche keine wirkliche Bedeutung.
 
Wie ist die Aussage von Kardinal Marx also zu werten? 

Entscheidend ist seine Forderung: „Nicht die Unterschiede zählen, sondern das, was uns verbindet“. Was bedeutet das konkret im heutigen gesellschaftlichen Kontext?
 
Grüne: Diese Partei ist zwar nicht die einzige, aber doch jene, welche sich am intensivsten für die Durchsetzung der Gender-ideologie in den Schulen und in der Gesellschaft generell einsetzt. Die Gender-Ideologie, dies haben Päpste und diverse Bischofskonferenzen in Hirtenbriefe ausführlich erläutert, ist ein Angriff auf das Herz des christlichen Menschenbildes.

Homosexuelle: Wie die Päpste Johannes Paul II. und Benedikt XVI. ausführlich erklärt haben, wird unter dem Schlagwort „Rechte für Homosexuelle“ die sogenannte „Homo-Ehe“ oder die „gleichgeschlechtliche Partnerschaft“ gefordert und so die katholische Lehre über Ehe und Familie frontal angegriffen. Die sog. „Homosexuellen-Agenda“ dient also der Relativierung wichtiger und verbindlicher katholischer Lehraussagen.
 
Geschiedene (eigentlich geschiedene Wiederverheiratete): Die Lage der geschieden Wiederverheirateten dient zurzeit als Vorwand, die katholische Lehre über die Familie, vor allem die Unauflöslichkeit der Ehe, zu schleifen. Mit der Abschaffung der Unauflöslichkeit würde die katholische Lehre über die Ehe und auch die Sexualmoral in sich zusammenfallen. Deshalb werden oft die Zulassung von geschiedenen Wiederverheirateten zur Kommunion, die Erlaubnis von künstlichen Verhütungsmitteln und die Akzeptanz außerehelichen Geschlechtsverkehrs zusammen gefordert. Dieser ist einer der schärfsten Angriffe zurzeit aus dem innerkirchlichen Bereich.
 
Fazit: Kardinal Marx fordert im Grunde eine Kirche, die sich gegen die schärfsten Angriffe auf sie gegenwärtig nicht verteidigt. Seine Aussagen sind geeignet, antikirchlichen Strömungen Tür und Tor zu öffnen.
 
Das wäre in etwa, als wenn Bischöfe in den 1970er Jahren in Vietnam, Kambodscha oder Angola gesagt hätten, man solle nicht das Trennende bezüglich der Kommunisten beachten, sondern das, was verbindet.
 

Unser Autor Mathias von Gersdorff leitet die Frankfurter Aktion “Kinder in Gefahr” und veröffentlicht aktuelle Kommentare hier: http://mathias-von-gersdorff.blogspot.de/ (http://mathias-von-gersdorff.blogspot.de/)
 
 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 31. Mai 2015, 11:56:38
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Einspruch!

Kardinal Kasper meint: Synode muss über homosexuelle Paare sprechen


In der Debatte um Probleme der wiederverheirateten Geschiedenen „kann auch ein Kardinal“ [Marx] „nicht im Handstreich die Pastoral von der Lehre trennen“. Von Paul Josef Kardinal Cordes


Vatikan (kath.net) Autorisierter Auszug eines Leserbriefs, in dem Paul Josef Kardinal Cordes, früherer Vorsitzender des Päpstlichen Werkes COR UNUM am 7. März 2015 in der „Tagespost“ einigen Äußerungen von Reinhard Kardinal Marx und Bischof Franz-Josef Bode von Osnabrück auf der Vollversammlung der Deutschen Bischöfe in Hildesheim öffentlich entgegen tritt.
 
Von der letzten Vollversammlung der deutschen Bischöfe in Hildesheim sind Aussagen des Vorsitzenden publik geworden, die vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz weder dokumentiert noch dementiert werden. Da Worte der höchsten Repräsentanten der Katholiken Deutschlands aber Orientierungscharakter haben, die außerdem Wellen in den Medien schlugen, ist es sinnvoll, einigen der geäußerten Auffassungen öffentlich zu widersprechen, auch zur Eingrenzung der Verwirrung, die sie da und dort ausgelöst haben.
 
In diesen Äußerungen stellte der Vorsitzende fest, in der Weltkirche richte man „eine gewisse Erwartung“ an Deutschland. Das ist schon verwunderlich. Bei einer Umfrage der „Bertelsmann-Stiftung“ erwies sich, dass nur 16, 2 Prozent der westdeutschen Katholiken den allmächtigen Gott als ein personales Gegenüber glauben; alle andern Katholiken setzen Gott gleich mit einer Vorsehung ohne Gesicht, mit dem anonymen Schicksal, mit einer Urkraft. Oder sie leugnen ihn schlicht. Eigentlich haben wir also keinen Grund, uns gegenüber den Kirchen anderer Länder mit unserm Glauben hervorzutun.
 
Doch es verwundert nicht nur die besondere Wertschätzung, die der deutschen Kirche innerhalb der Catholica angeblich zuteil wird. Stärker irritieren theologische Unschärfen und Aussagen, in denen der Präsident der Bischofs-Konferenz lapidar erklärte: „Wir sind keine Filialen von Rom. Jede Bischofskonferenz ist für die Pastoral in ihrem Kulturkreis zuständig und hat das Evangelium in ureigener Aufgabe selber zu verkünden.“ - Als Sozialethiker mag sich Kardinal Marx in der Abhängigkeit der Filialen von Großunternehmen auskennen. Im Kontext Kirche passen solche Aussagen eher an den Stammtisch.
 
Was aber steckt hinter der „Zuständigkeit“ für die „Pastoral des Kulturkreises“? Bei Fragen einer Neuauflage des „Gotteslobes“ oder Entscheidungen über den Verlauf des Wallfahrtsweges nach Altötting steht dem Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz solche Kompetenz unbenommen zu. Anders sieht es bei der Debatte um die Probleme der wiederverheirateten Geschiedenen aus. Diese Materie ist an die Mitte der Theologie gebunden. Da kann auch ein Kardinal nicht im Handstreich die Pastoral von der Lehre trennen. Es sei denn, er wolle sich hinwegsetzen über den verpflichtenden Glaubenssinn der Worte Jesu und der verpflichtenden Aussagen des Konzils von Trient.
 
Der tragende Gemeinschaftssinn, ein die Weltkirche stützendes zentrales theologisch-geistliches Fundament, erscheint in seinen Aussagen aus Hildesheim allerdings als wenig relevant - obschon die Bischöfe solche „Einheit mit dem Bischofskollegium unter dem Nachfolger des Petrus“ bei ihrer eigenen Bischofsweihe ausdrücklich versprochen haben. Der Satz: „Wir können nicht warten, bis eine Synode sagt, wie wir hier Ehe- und Familienpastoral zu gestalten haben“, ist jedenfalls nicht von kirchlichem Geist der „Communio“ eingegeben. Nun ist der „antirömische Affekt“ ja keine Schreibtischerfindung, sondern in nördlichen Breiten eine Realität mit zentrifugaler Kraft. Für die Einheit des Glaubens ist sie allerdings höchst zerstörerisch.
 
Es stimmt jedoch auch, dass Kardinal Marx nicht allein ist. Der Vorsitzende der Pastoralkommission der Konferenz, Bischof Franz-Josef Bode, ist ihm mit der Forderung zur Hilfe gekommen, Pastoral und Dogmatik müssten sich gegenseitig befruchten. Das sei eine „historische wichtige“ Einsicht, die er gar einen „Paradigmenwechsel“ nennt. Dafür bemüht Bischof Bode sogar die Konzilskonstitution „Gaudium et spes“, wo es heißt, es gäbe „nichts wahrhaft Menschliches, das nicht in ihren Herzen (sc. der Jünger Christi) einen Widerhall fände“.
 
Daraus folgert er: „Nicht nur die christliche Botschaft muss Resonanz in den Menschen finden, sondern die Menschen müssen Resonanz bei uns finden.“ - „In welchem Verhältnis steht die Lehre der Kirche heute noch zum Alltagsleben der Menschen? Beziehen wir die konkreten Erfahrungen der Menschen genügend in die Lehre ein? Es darf nicht sein, dass Lehre und Leben völlig auseinanderfallen.“ Doch der Versuch, aus der Lebenserfahrung des Menschen Glaubensinhalte abzuleiten, ist nicht so neu, wie hier behauptet wird, und er kann schon gar nicht den Ausdruck „Paradigmenwechsel“ beanspruchen.
 
Während der Konzilsdiskussion um die Glaubensrelevanz von gesellschaftlichen oder kirchlichen Phänomenen kreiste die Debatte um den biblischen Ausdruck der „Zeichen der Zeit“. Die Diskussion der Konzilsväter darüber ergab damals aber, dass es irrig wäre, diese „Zeichen der Zeit“ im Leben der Menschen schlichtweg als eine „Quelle des Glaubens“ aufzuspüren und sie schlossen ausdrücklich den peinlichen Kurzschluss aus, ein die Kirche herausforderndes Phänomen wäre als solches schon eine Quelle des Glaubens (locus theologicus).
 
Die Vatikanische Konstitution über die „Göttliche Offenbarung“ lässt im Gegenteil keinen Zweifel daran, dass sich der Glaube der katholische Kirche allein aus der Heiligen Schrift und der kirchlichen Lehre speist. Unabhängig von dieser eindeutigen Weisung wäre es paradox, wollte man einer kleinen Gruppe von Gliedern der Kirche, die in einer geistlich bedauernswerten, aber doch objektiv irregulären Situation lebt, die Funktion einer Glaubensquelle zusprechen.
 
Den Großteil praktizierender Glieder der Kirche betrifft dieses Problem nicht direkt. Möchten die im Herbst in Rom versammelten Hirten auch diesen Männern und Frauen Weisung geben, wie ihre Ehe sie immer tiefer im Glauben an Jesus Christus verwurzelt kann, damit sie so für viele Zeitgenossen zu Zeugen von Gottes Macht im Leben der Menschen werden. Vielleicht fällt den Synodenvätern sogar ein, denen ihre Hochachtung auszusprechen, die aus Treue gegenüber dem einmal gegebenen Eheversprechen keine neue Bindung eingegangen sind. Auch sie gibt es.

kath.net dankt S.E. Kardinal Cordes für die freundliche Erlaubnis zur Veröffentlichung dieser durch ihn autorisierten Zusammenfassung seines Leserbriefes in der „Tagespost“.
 
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Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 04. Juni 2015, 08:14:03
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Kardinal Kasper nutzt irisches Referendum pro Homo-Ehe für weitere Reformforderungen
Veröffentlicht: 3. Juni 2015 | Autor: Felizitas Küble | Von Felizitas Küble
 
Wie die US-amerikanisch-katholische Nachrichtenseite LifeSiteNews.com berichtet, hat Kardinal Walter Kasper die am 22. Mai erfolgte Volksabstimmung in Irland zugunsten der gleichgeschlechtlichen “Ehe” verteidigt.


Die italienische Tageszeitung Corriere della Sera zitiert den vatikanischen Würdenträger dahingehend, homosexuelle Partnerschaften seien bei der letzten Familiensynode “nur ein Randthema” gewesen, aber nun sei es zu einem “zentralen” Thema geworden.
 

Kasper verteidigte das Ergebnis des Referendums in Irland: “Ein demokratischer Staat hat die Pflicht, den Willen des Volkes zu respektieren”, erklärte er. Wenn die Mehrheit der Menschen dies wünsche, sei der Staat verpflichtet, “derartige Rechte anzuerkennen”.

Sittengesetz contra Rechtspositivmus
 
Damit neigt der Kurienkardinal offenbar zu einer rechtspositivistischen Auffassung, wonach nicht das natürliche Sittengesetz bzw. “Naturrecht” die entscheidende Grundlage des Rechts darstellt, sondern die jeweiligen Mehrheitsmeinungen bzw. die staatliche Gesetze.


Seine Position widerspricht allerdings der katholischen Lehre vom Vorrang des Naturrechts gegenüber staatlichen Verfügungen, wie dies zB. hinsichtlich des Abtreibungs(un)rechts deutlich wird: Selbst wenn staatliche Gesetze die vorgeburtliche Kindstötung erlauben, kann die katholische Kirche aufgrund des 5. Gebotes und des natürlichen Sittengesetzes dem niemals zustimmen.
 
Laut Corriere della Sera hat Kardinal Kasper zwar darauf hingewiesen, daß “postmoderne Konzept”, wonach “alles gleich” sei, widerspreche kirchlichen Auffassungen. Doch diese pflichtschuldige Bemerkung ändert nichts daran, daß er die irische Volksabstimmung jetzt dazu vereinnahmt, um Anpassungen der kirchlichen Verkündigung in puncto Homosexualität anzustreben:
 
“Wir müssen eine neue Sprache zu finden”, zitiert ihn die italienische Tageszeitung. Bedeutet aber eine neue “Sprache” nicht letztlich auch eine neue Lehre?!
 
Zudem behauptet Kasper, die “Diskriminierung” von Homosexuellen habe “in unserer Kultur eine lange Tradition”. Gleichgeschlechtliche Beziehungen, die länger anhalten, würden “Elemente des Guten” enthalten, erneuerte der Kardinal seine spezielle “Stufenlehre” in der Ethik, welche den Ausdruck der “schweren Sünde” vermeidet und stattdessen lieber davon redet, eine bestimmte Situation sei zwar nicht optimal, enthalte aber “Elemente des Guten”.
 

Felizitas Küble leitet das Christoferuswerk in Münster, das dieses CHRISTLICHE FORUM betreibt.
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 05. Juni 2015, 08:15:55
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Glaubenspräfekt G. Müller: Das Umdefinieren der Ehe ist eine “Beleidigung Gottes”
Veröffentlicht: 3. Juni 2015 | Autor: Felizitas Küble |
Am vergangenen Freitag (29.5.2015) erklärte Kurienkardinal Gerhard Müller bei einem Kongreß an der University of Social & Medial Culture in Toruń (Polen), daß eine Änderung der Definition von der Ehe eine Beleidigung Gottes sei.


Die Homosexualität habe mit der Ehe nichts zu tun. Es sei darum widersinnig, bei der vatikanischen Familiensynode im Oktober darüber zu debattieren, stellte der römische Glaubenspräfekt klar.
 

Zwei Tage zuvor meinte der pensionierte Kardinal Kasper gegenüber der italienischen Tageszeitung Corriere della Sera, daß das Thema Homosexualität im Zentrum der Familiensynode stehen müsse, weil man angeblich viel zu lange darüber geschwiegen habe.

Weitere Infos zu den jüngsten Kasper-Äußerungen: https://charismatismus.wordpress.com/2015/06/03/kardinal-kasper-nutzt-irisches-referendum-pro-homo-ehe-fur-reformforderungen/
 
 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 07. Juni 2015, 12:00:50
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Evang. Kirchentag: Haarsträubendes von Kardinal Marx und katholischen Theologen
Veröffentlicht: 6. Juni 2015 | Autor: Felizitas Küble |
Mathias von Gersdorff
 


Will man sich ein Bild über den verwahrlosten Zustand der katholischen Kirche in Deutschland machen, sollte man den Artikel „Extrem schwierige Debatte – Bischöfe und Theologen diskutieren kontrovers über die “Homo-Ehe”“ lesen, erschienen im Informationsportal der Deutschen Bischofskonferenz “katholisch.de”.

Dort liest man: „Auf dem Kirchentag in Stuttgart ging Marx, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, am Freitag auf Fragen wie Homosexualität und wiederverheiratete Geschiedene ein. Ein weltweiter Konsens der katholischen Bischöfe zum Umgang mit ihnen sei “extrem schwierig”, so der Münchener Erzbischof. Zwischen Europäern, Afrikanern und Lateinamerikanern lägen die Positionen hier weit auseinander.”
 
Wie kann ein Kardinal der katholischen Kirche solche Aussagen treffen?  – Hat der Kardinal sich tatsächlich so ausgedrückt oder wird er von “Katholisches.de” falsch zitiert?
 
Fest steht: Die Lehre der katholischen Kirche zur Homosexualität ist völlig klar und eindeutig. Sie ist im „Katechismus der katholischen Kirche“ und in vielen anderen lehramtlichen Dokumenten zu lesen. Die Päpste Johannes Paul II. und Benedikt  XVI. haben wiederholt die katholische Haltung zu Homosexualität und zu homosexuellen Partnerschaften ausgeführt.
 
Abgesehen davon suggeriert der Artikel (oder Kardinal Marx, falls er richtig zitiert wird), dass die Lehre der katholischen Kirche im Konsens zwischen den Katholiken verschiedener Kontinente entsteht, was offensichtlich hanebüchener Unfug ist. Die katholische Kirche besitzt eine hierarchische Verfassung mit dem Papst an der Spitze. Das Lehramt richtet sich nach der Wahrheit des Evangeliums und ist kein Produkt einer Konsensfindung.
 
Diese Aussagen  –  zudem auf einer Großveranstaltung wie dem Evangelischen Kirchentag ausgesprochen  – sind dermaßen verwirrend für das Kirchenvolk, dass sie schnell widerrufen werden müssen, falls sie tatsächlich so ausgesprochen wurden.
 
Besonders haarsträubend sind Aussagen katholischer Theologen auf dem Evangelischen Kirchentag. So sagte laut „Katholisches.de“ Dr. Stephan Goertz, Professor für Moraltheologie:


„In keinem Fall verurteilt die Bibel das, was seit circa 150 Jahren unter Homosexualität verstanden wird, also die sexuelle Ausdrucksweise der Beziehungsfähigkeit eines gleichgeschlechtlich orientierten Menschen.“ Falls der Professor das tatsächlich gesagt hat, so führt er die Menschen bewusst in die Irre.
 
Der Paderborner Professor für Moraltheologie, Peter Schallenberg, soll laut „Katholisches.de“ gesagt haben: Regierung und Parlament “aufzufordern, auf gesetzliche Regelungen für gleichgeschlechtliche Partnerschaften zu verzichten (selbst wenn der Staat diese als Ehe bezeichnet), halte ich für unangemessen und illusorisch, ja unnötig diskriminierend”. 

Abgesehen davon, dass sich laut katholischer Lehre staatliche Gesetze durchaus nach den Geboten Gottes richten sollen, ist es Unsinn, in einem demokratischen Rechtsstaat von den Bürgern zu fordern, sie sollen sich zu bestimmten politischen Themen nicht äußern. Eine solche Aussage ist ein Affront für alle, die sich in Deutschland für die Verteidigung der christlichen Ehe einsetzen.
 
Zudem zitiert Schallenberg  –  wohl bewusst  –  das Zweite Vatikanische Konzil falsch, wenn er behauptet: das Konzil “bestand darauf, dass es keine Hierarchie der Funktionen von Sexualität mehr geben soll”.   –  „Wenn zwei Homosexuelle ihre Liebe sexuell ausdrückten – respektvoll und verbindlich – dürfe man das nicht mit Schuld verbinden“, sagte Schallenberg laut „Katholisches.de“.
 
Sollte es wahr sein, dass diese Redner derartige Aussagen in Stuttgart getroffen haben, so wäre das ein Skandal und ein weiteres Indiz für die Orientierungslosigkeit wichtiger Persönlichkeiten in der katholischen Kirche in Deutschland.
 
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Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 09. Juni 2015, 09:46:15
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Fatale Folgen einer Einführung der “Homo-Ehe” für die christlichen Kirchen
Veröffentlicht: 8. Juni 2015 | Autor: Felizitas Küble | Mathias von Gersdorff
 
Wer der Meinung war, das Zeitalter der Ideologien sei mit dem Untergang des Sowjet-Kommunismus beendet, wird eines Schlechteren belehrt: Einer Verbindung von zwei Menschen desselben Geschlechts den Namen “Ehe” zu geben, was seit eh und je etwas ganz anderes bedeutet hat, ist schlichtweg verblendet.
 
Mehr noch: Es ist ein ideologisch gesteuerter Wille, eine grundlegende Institution, die Familie, die von Anbeginn der Menschheit existiert und die fundamental für das normale Zusammenleben der Menschen ist, mutwillig zu zerstören.

 Erstaunlich in dieser Hinsicht ist, wie sich die beiden großen Kirchen in Schweigen hüllen; die Deutsche (katholische) Bischofskonferenz hat sich immerhin in einer Pressemitteilung dagegen ausgesprochen, aber nicht weiter versucht, Einfluss in der öffentlichen Debatte zu gewinnen. Sie scheinen die Bedrohung für sich nicht zu sehen oder nicht sehen zu wollen. Und diese Gefahren sind durchaus groß. Käme es nämlich zu einer Öffnung der Ehe, würde dies zwangsläufig zu einer Religionsverfolgung führen.Das wäre unvermeidlich, denn der Abschluss einer Ehe hat Folgen in sehr vielen Rechtsgebieten, wie etwa Familienrecht, Steuerrecht, Arbeitsrecht usw.
 

Falls die Öffnung der Ehe für Homosexuelle durchgesetzt wird, würde es dazu führen, dass ein einziges Wort (Ehe) zwei völlig unterschiedliche Dinge meint, je nachdem, ob man die zivile oder die kirchliche Bedeutung des Wortes nimmt. Es würde ein Druck auf die Kirchen entstehen, sich der zivilen Bedeutung anzupassen.
 
Doch nicht nur das: Die Öffnung der Ehe für Homosexuelle hätte die Änderung von hunderten, wenn nicht gar tausenden Gesetzen und Verordnungen zur Folge. Alle Gesetze, in denen die Ehe irgendeine Rolle spielt, würden automatisch eine völlig neue Bedeutung erhalten, wie etwa Adoptionsrecht, Krankenversicherung, Erziehungsrecht, Altersversorgung usw. Kirchliche Einrichtungen würden vor einem Dauerdilemma stehen.
 
Noch konnten die Kirche bislang ihre Sonderstellung in Deutschland verteidigen, so dass zum Beispiel Angestellte im kirchlichen Bereich besonderen Regelungen unterworfen sind.
 

Doch die Offensive gegen diese Kirchenprivilegien wird immer stärker; ihre (partielle) Abschaffung wird inzwischen von Grünen, Linken und FDP gefordert. Abgesehen davon schwindet in der Gesellschaft das Verständnis für diese Sonderstellung. Selbst bei unveränderten rechtlichen Bestimmungen würde es den Kirchen zunehmend schwer fallen, Akzeptanz zu finden.
 
Eine Zusammenarbeit zwischen kirchlichen und staatlichen Einrichtungen in etlichen Feldern würde sowieso nicht mehr möglich sein, es sei denn, die Kirchen passen sich den Umständen noch mehr an, als bislang schon geschehen  –  und geben ihr christliches Profil endgültig preis.
 
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Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 14. Juni 2015, 08:41:42
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Neues Buch von Kardinal Antonelli erläutert kirchliche Ehe- und Eucharistie-Lehre
Veröffentlicht: 13. Juni 2015 | Autor: Felizitas Küble |
Mathias von Gersdorff
 
Kardinal Ennio Antonelli, ehem. Präsident des Päpstlichen Rates für die Familie, warnt im Hinblick auf die Diskussion um die Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zur Kommunion vor einer Entwürdigung der Eucharistie und des Ehe-Sakramentes.
 

Diese Gedanken erläutert er in seinem neuen Buch „Crisi del matrimonio ed eucaristia”, das im Internet kostenlos gelesen werden kann:
 Spanisch
 Englisch
 Italienisch (im Link Word-Datei)
 
Das Buch von Kardinal Antonelli ist eine wichtige und besonders zeitgemäße Klarstellung hinsichtlich dieser Fragen.
 
Kardinal Walter Kaspers Gedanken bei seiner „Rede vor dem Konsistorium“ haben große Verwirrung bei den Gläubigen hinsichtlich der kirchlichen Lehre über die Ehe, Familie und Sexualmoral verursacht.
 
Etliche namhafte Würdenträger erläutern den Katholiken nun die zeitlos gültigen Positionen der Kirche.
 
Hier einige Klarstellungen aus Kardinal Antonellis Buch (eigene Übersetzung aus dem spanischen Text):
 
Seite 7: “Man darf nicht das Risiko unterschätzen, daß die Glaubwürdigkeit des päpstlichen Lehramtes – auch des Lehramtes der Päpste Johannes Paul II. und Benedikt XVI.  –  komprimittiert wird.”
 
Seite 8: “Im gegenwärtigen kulturellen Kontext besteht die Gefahr, die Eucharistie zu banalisieren und sie zu einer bloßen gesellschaftlichen Geste zu reduzieren. Es geschieht schon, dass selbst Ungetaufte bei Beerdigungen oder Hochzeiten zur Kommunion herantreten, um nicht unhöflich zu erscheinen.“
 
Seite 9: “Die Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zur hl. Kommunion geht im Grunde von einer Trennung von Barmherzigkeit und Bekehrung aus, was nicht im Einklang mit dem Evangelium steht.“
 
Seite 14: “Die Unauflöslichkeit der Ehe ist der Zentralpunkt, um den die ganze Diskussion der Zulassung von wiederverheiraten Geschiedenen kreist. Die Unauflöslichkeit erlaubt eine solche Handhabung nicht.”
 

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Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 05. Juli 2015, 11:33:18
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Samstag, 6. Juni 2015


 

Deutsches Christentum: Kirchen im Homo-Rausch






Homosexualität scheint auf kirchliche Medienleute, Theologen und sogar manche Kardinäle und Bischöfe eine schier unüberwindliche Faszination auszuüben. Anders kann man sich die Ballung an Nachrichten und Stellungnahmen aus dem kirchlichen Bereich nicht erklären.
 
In der „Evangelischen Kirche Deutschlands“ ist diese Faszination schon seit langem ausgeprägt. Johannes Rogalla von Bieberstein schildert in seinem neuen Buch „Schwulenkult und feministischer Geschlechterkampf: Wie der „sex-positive" Geschlechterkrieg Kirche und Gesellschaft verändert“ detailliert, wie es dazu kam. Liest man dieses Buch, bekommt man den Eindruck, dass die EKD von der Homo-Lobby geradezu unterwandert wurde.
 
Nun haben Heinrich Bedford-Strohm, EKD-Ratsvorsitzender, und Margot Käßmann, Botschafterin für das Reformationsjubiläum 2017, sogar verlangt, das Eherecht für homosexuelle Paare zu öffnen. Diese Forderung stellten sie nach dem Sieg der Befürworter der Homo-Ehe in Irland: Was hat sich dadurch im Evangelium geändert, dass die Homo-Ehe nun für die EKD erstrebenswert erscheint?
 
Dem Homo-Rausch verfallen aber inzwischen auch immer mehr Persönlichkeiten in der katholischen Kirche.
 
Kardinäle: Kardinal Walter Kasper hat wenige Tage nach dem unsäglichen Referendum in Irland behauptet, der Staat müsse für Homosexuellen gesetzliche geregelt Partnerschaften fabrizieren, falls die Bürger das so wollten. Überhaupt müsse Homosexualität zu einem wichtigen Thema in der nächsten Familiensynode im Oktober 2015 werden, obwohl das Thema nichts mit Ehe und Familie zu tun hat. Offensichtlich hat der Revoluzzer mit Kardinalshut nur auf eine Gelegenheit gewartet, um ein weiteres Mal die katholische Sexualmoral anzugreifen.
 
Kardinal Reinhard Marx ist schon lange dabei, für eine Neubewertung von Homosexualität zu werben. Besondere Aufmerksamkeit erhielt sein Interview mit der US-Amerikanischen Jesuitenzeitschrift „America“. Neuere Auslassungen in dieser Hinsicht geschahen in seiner Pfingstpredigt und auf dem Evangelischen Kirchentag in Stuttgart.
 
Der prominenteste Homo-Sympathisant unter den Bischöfen ist Stephan Ackermann von Trier.
 
Die Liste der deutschen Theologen, die die Homo-Werbetrommel rühren ist ziemlich lang: Eberhard Schockenhoff, Stephan Goertz, Konrad Hilpert, Bernhard Laux, Hermann Häring u.v.a. Sie sind auch die radikalsten Verfechter einer totalen Abschaffung der katholischen Sexualmoral. Ihrer Meinung nach sollte sich die katholische Kirche hinsichtlich des 6. Gebots komplett der sexuellen Revolution anpassen.
 
Die kirchensteuerfinanzierten Medien, wie etwa das Internetportal katholisch.de oder die „Katholische Nachrichtenagentur KNA“ berichten massiv und völlig unkritisch über die Debatten um die Homo-Ehe und nicht selten mit Sympathie. Kritische Stimmen oder Hinweise auf die Lehre der Kirche sucht man vergeblich. Offensichtlich fühlen sich die Verantwortlichen nicht im Geringsten der Ausbreitung des katholischen Glaubens verpflichtet.
 
Das „Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK)“ forderte in seinem Positionspapier für die Familiensynode 2015 die Segnung homosexueller Partnerschaften. Laut Medienberichten geschah dies auf Druck des „Bundes der katholischen Jugend Deutschlands (BDKJ)“.
 
All dies geschieht just zu einem Zeitpunkt, in welchem die Homo-Lobby eine neue Attacke auf die Ehe unternimmt. Die katholische Kirche in Deutschland, anstatt Widerstand zu leisten und den Menschen die Wahrheit des Evangeliums zu verkündigen, macht Homosexualität salonfähig – ein grauenhafter Verrat am Missionsauftrag.
 
Diese desolate Lage ist deprimierend. Wird es in 10, 20, 30 Jahren noch katholischen Glauben hierzulande geben?
 
Es muss dazugesagt werden, dass hier die geistige Verfassung von Kirchenfunktionären geschildert wird. Beim normalen Kirchenvolk, bei den einfachen Menschen, die den Glauben praktizieren, spielt dieses Thema keine Rolle.
 
Die Faszination für die Homosexualität bei den Funktionären ist vor allem Symptom der Dekadenz des linken deutschen Räte- und Verbandskatholizismus.
 





Eingestellt von Mathias von Gersdorff um 13:20 1 Kommentar
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Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 12. Juli 2015, 08:17:10
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23.06.2015 - Nr. 108

Instrumentum laboris zur Bischofssynode in Rom vorgestellt

Kardinal Marx: Ermutigung durch Barmherzigkeit

Heute hat das Generalsekretariat der Bischofssynode im Vatikan das „Instrumentum laboris“, das Arbeitsdokument für die Synodenberatungen, vorgestellt. Es gilt als Grundlage für die XIV. Generalversammlung der Bischofssynode, die vom 4. bis 25. Oktober 2015 in Rom stattfindet und unter dem Leitwort: „Die Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute“ steht. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, erklärt zum „Instrumentum laboris“:

„Das ‚Instrumentum laboris‘ basiert auf der Schlussrelatio der Außerordentlichen Bischofssynode des vergangenen Jahres und auf den Ergebnissen der jüngsten Umfrage des Synodensekretariats. Der jetzige Text kombiniert beide Quellen, indem ein Teil der Abschnitte direkt aus der Relatio übernommen, während die anderen Abschnitte auf Grundlage des Fragebogens neu erstellt wurden.

Das Dokument ist eine gute Arbeitsgrundlage für die Beratungen der Bischofssynode in Rom. Während manche Fragen und Problembereiche nur vorsichtig angesprochen werden, spürt man im gesamten Text das Bemühen, keine Vorfestlegung zu bestimmten Themen treffen zu wollen. Insgesamt halte ich das ‚Instrumentum laboris‘ für einen nachdenklichen Text, der um Differenzierung bemüht ist.

Zentrale Anliegen, die in der Antwort der Deutschen Bischofskonferenz auf den Fragebogen benannt worden waren, finden sich im jetzigen Dokument wieder. Dazu gehören die Vorbereitung auf die Ehe, die Begleitung von Eheleuten und Familien, die Erziehung und Glaubensweitergabe in der Familie sowie der Aspekt von Familie und Armut.

Die Bedeutung der Barmherzigkeit wird im ‚Instrumentum laboris‘ erwartungsgemäß stark herausgestellt, wenn es beispielsweise heißt: ‚Die Barmherzigkeit ist die Offenbarung der Treue und Identität Gottes mit sich selbst und gleichzeitig Aufweis der christlichen Identität. Daher nimmt die Barmherzigkeit nichts von der Wahrheit. Sie selbst ist offenbarte Wahrheit.‘ Diesen Aspekt der Barmherzigkeit halte ich für eine besondere Ermutigung, auch für die theologische Debatte.

Gerade bei den komplexen Themenbereichen im Umgang mit Paaren in Krisen-, Trennungs- und Scheidungssituationen sowie im Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen und der Aufmerksamkeit gegenüber Personen mit homosexueller Orientierung zeigt das Dokument in einer vorsichtigen Sprache verschiedene Blickwinkel auf. Es ist auch hier das Bemühen spürbar, die Diskussion offen zu halten, was sich an der teilweise wörtlichen Übernahme der entsprechenden Abschnitte aus der Schlussrelatio der vergangenen Synode zeigt.

Wie schon das ‚Instrumentum laboris‘ im vergangenen Jahr bietet auch dieses Dokument eine breit gefächerte Betrachtungsweise. In einigen Fragen finden sich Perspektiven wieder, die Aspekte der von der Deutschen Bischofskonferenz eingesandten Antworten aufnehmen. In anderen Fragen werden wir uns während der Synode mit unserer Position zu Wort melden. Für die bevorstehende Bischofssynode bietet das ‚Instrumentum laboris‘ eine Diskussionsgrundlage, die die Gesprächsperspektiven mit verschiedensten Formulierungen offenhält.“

Hinweise:
Das „Instrumentum laboris“ liegt seit Anfang Juli 2015 auch in deutscher Sprache vor und ist auf der Internetseite des Vatikans zu finden. Weitere Informationen und Dokumente zur Synode sind im Dossier „Bischofssynode“ zusammengestellt
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 13. Juli 2015, 08:11:35
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Im Vorfeld der Familiensynode: Warum Kardinal Marx jetzt die Notbremse zieht
Veröffentlicht: 12. Juli 2015 | Autor: Felizitas Küble | Mathias von Gersdorff
 
Die “Katholische Nachrichtenagentur” (KNA) berichtete am 10. Juli 2015 knapp vom diesjährigen Sommerempfang des Erzbistums München und Freising. 


In seiner Rede ging Reinhard Kardinal Marx, Erzbischof der Diözese und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, auch auf die kommende Familiensynode im Oktober 2015 in Rom ein.

Laut KNA erklärte er: Es werde “nicht einfach und ein langer Weg sein, zu den Themen Ehe, Familie und Sexualität etwas global Verbindliches zu sagen”.  – Mit dieser Aussage wolle Kardinal Marx die „Erwartungen an die Familiensynode dämpfen“, schrieb KNA dazu.
 

Gemeint sind die Erwartungen reformkatholischer Gruppierungen, wie etwa des „Zentralkomitees der deutschen Katholiken“ (ZdK), von „Wir sind Kirche“ oder Verbänden wie dem „Katholischen Deutschen Frauenbund“ (KDFB).
 
Wenn das tatsächlich die Absicht des Münchner Kardinals ist, so haben wir es mit einer wichtigen Änderung der Strategie des deutschen Linkskatholizismus hinsichtlich der Familiensynode in Rom und der Familienpastoral generell zu tun; dieser stellte sich nämlich im Vorjahr noch ganz hinter die liberalen Vorstellungen von Kardinal Walter Kasper zur Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zur Kommunion.


Doch die Reformkatholiken, wie sie sich selber nennen, wollten eigentlich viel mehr und begannen rasch, radikalere Forderungen zu stellen: Anerkennung außerehelicher Beziehungen, Neubewertung der Homosexualität, moralische Unbedenklichkeit von künstlichen Verhütungsmitteln usw. Ihrer Ansicht nach soll die katholische Sexualmoral letzlich der sexuellen Revolution der 1968er angeglichen werden.
 
Dass deutsche Laienverbände solch bizarre Forderungen stellen, ist längst bekannt. Neu ist aber, dass im Vorfeld der Familiensynode auch deutsche Bischöfe vehement und lautstark derartige Vorstellungen hinsichtlich Ehe, Sexualmoral und Homosexualität in der Öffentlichkeit verteidigten.
 
Ein weiterer wichtiger Punkt: Die Delegation der Dt. Bischofskonferenz für die Synode in Rom besteht ausschließlich aus Liberalen: Kardinal Reinhard Marx, der ernannte Erzbischof von Berlin, Heiner Koch  –  und der Bischof von Osnabrück, Franz-Josef Bode. Diese Delegation ist  –  was die Themen Ehe und Familie angeht  – keineswegs repräsentativ für den deutschen Episkopat.


Aufgrund dieser Tatsache sah wohl der Linkskatholizismus hierzulande die Zeit gekommen, endlich ihre unorthodoxen Ansichten zur Sexualität in der Weltkirche durchzusetzen. Sie wollten die Familiensynode schlicht missbrauchen, um Fakten zu schaffen.
 
Je näher der Beginn der Synode heranrückt, desto respektloser wurden deshalb die Forderungen von ZdK & Co.: Segnungen von homosexuellen Partnerschaften, von wilden Ehen und von zivilen Zweitehen. Jeder konnte sehen, dass diesen Gruppen das katholische Lehramt gleichgültig ist.
 
Afrikanische Bischofskonferenz kritisiert deutsche Delegation
 
Kein Wunder, dass in Deutschland der Widerstand gegen diese Linie immer stärker wurde. Insbesondere Bischof Stefan Oster übte harsche Kritik an diesem deutschen Sonderweg.
 
Doch auch in der Weltkirche wuchs das Entsetzen über die innerkirchlichen Vorgänge in Deutschland. Die afrikanische Bischofskonferenz kündigte sogar Widerstand gegen die deutsche Delegation an, sollten sie ihre Linie in der Synode vertreten.
 
Zudem ist jedem bekannt, in welcher Krise das Glaubensleben in Deutschland steckt. Die anmaßenden Positionen jener deutschen Bischöfe wurden zunehmend als Arroganz einer materiell reichen, aber ansonsten armseligen Kirche empfunden.
 
FOTO: Der afrikanische Kurien-Kardinal Sarah vertritt eine theologisch konservative Position zur Familiensynode
 
In diesem Kontext schien ein Erfolg der deutschen Positionen hinsichtlich Sexualität, Ehe und Familie in der Synode immer unwahrscheinlicher.
 
Sollten Marx & Co. in Rom scheitern, wird die Enttäuschung im linkskatholischen Lager groß sein. Damit es nicht zu den üblichen pöbelhaften Protesten kommt, dämpft nun Kardinal Marx die Erwartungen von vornherein. Er hofft, dass sich ZdK, „Wir sind Kirche“ usw. zusammenreißen.
 
Eine allgemeine Entwarnung ist aber nicht angebracht: Marx, Bode und Koch haben recht deutlich gemacht, dass sie sich die Liberalisierung bzw. die Schleifung der Sexualmoral wünschen. Aus Überzeugung hat Kardinal Marx also nicht gesprochen; seine jüngsten Äußerungen sind bloße Taktik.
 
Unser Autor Mathias von Gersdorff leitet die Frankfurter Aktion “Kinder in Gefahr” und die Webseite “Kultur und Medien online”















 

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Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 19. Juli 2015, 11:49:38
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Familiensynode: Müller für Vertiefung der katholischen Ehelehre



Die nächste Familiensynode rückt näher. Im Oktober soll laut Kardinal Müller die katholische Ehelehre vertieft werden. - ANSA
 

16/07/2015 11:04
Für Kardinal Gerhard Ludwig Müller, den Präfekten der Römischen Glaubenskongregation, muss die Familiensynode im Oktober vor allem eine Vertiefung der katholischen Ehelehre bringen. Zudem warnte er in einem Interview für die aktuelle Ausgabe der Wiener Kirchenzeitung „Der Sonntag“ davor, dass Ehenichtigkeitsverfahren als eine Art „Scheidung auf Katholisch“ missverstanden werden. Müller will auch den Zugang zu den Sakramenten der Buße und Eucharistie nicht nur im Zusammenhang mit gescheiterten Ehen diskutieren, sondern die Vorbereitung auf den Sakramentenempfang grundsätzlich thematisieren.

„Ohne den Synodenvätern im Einzelnen vorgreifen zu können, wird es bei der kommenden Bischofssynode darum gehen, diese Grund-Sätze über die Bedeutung der Ehe von Mann und Frau, aus der die Familie hervorgeht, für die Kirche und die ganze Gesellschaft in der heutigen Zeit neu bewusst und fruchtbar zu machen“, so Müller wörtlich. Die Synode werde ihren Blick sicherlich auf die Menschen und die Familien richten „in ihrem Streben und Suchen, ihrem Bemühen, in ihrem Scheitern und ihrem Gelingen“. Besonderes Augenmerk gebühre den Kindern, die der „Vertrauensgemeinschaft“ ihrer Familie bedürften.

Schwierigkeiten im Zusammenleben lösten sich nicht von selbst. „Aber aus dem Wort Gottes, aus Gebet und Sakramenten dürfen wir immer neu die Kraft schöpfen, sie zu überwinden. Auf diese Weise wächst in uns die Gabe der Beharrlichkeit, des Durchhaltens in den schweren Stunden und auch des Leidens - miteinander, bisweilen wohl auch aneinander“, sagte der Kurienkardinal wörtlich. Müller verwies auf den feierlichen Trauungssegen: „Wo Mann und Frau in Liebe zueinander stehen und füreinander sorgen, einander ertragen und verzeihen, wird deine (Gottes!) Treue zu uns sichtbar.“ So könne eine gemeinsame Lebensgeschichte ein Weg des Reifens in der Liebe werden.

Ehenichtigkeitsverfahren und Buße

Auf die Möglichkeit von Ehenichtigkeitsverfahren angesprochen meinte der Kardinal, eine Erhöhung der Zahl von Nichtigkeitserklärungen könne kein direktes Ziel der Ehepastoral sein. „Vorrangig geht es darum, die Gläubigen in ihrem Bemühen um ein Gelingen des ehelichen und familiären Miteinanders zu unterstützen.“ Das Verständnis von Ehe und Familie sei gegenwärtig in der Krise; deshalb sei die Möglichkeit der Prüfung, ob eine gescheiterte Ehe gültig zustande kam, heute wichtiger als früher. Die kirchenrechtlich legitime Frage, ob beim Eheabschluss alle für das Zustandekommen der Ehe nötigen Bedingungen von beiden Seiten gegeben waren, dürfe aber nicht als „Scheidung auf Katholisch“ missverstanden werden, warnte Müller.

Kritisch merkte der Präfekt der Glaubenskongregation an, dass die Frage des Zugangs zum Sakrament der Eucharistie und er Buße meist nur im Zusammenhang mit dem Scheitern einer Ehe gestellt wird. Nötig wäre hier ein breiterer Ansatz im Sinne von: „Wie bereite ich mich in rechter Weise auf den Empfang der Sakramente vor?“

Kardinal Müller unterstrich die Bedeutung des Bußsakraments: Die Liturgische Bewegung habe zurecht die Erneuerung und Vertiefung der eucharistischen Frömmigkeit forciert und damit auch einen häufigeren Kommunionempfang bei der Messfeier bewirkt. Geistlich fruchtbar könne man die heilige Kommunion aber nur dann empfangen, „wenn unser Leben mit diesem Akt nicht im Widerspruch steht“, erklärte Müller. Christus habe den Bischöfen und Priestern die Vollmacht gegeben, Sünden zu vergeben. Gerade auch Papst Franziskus rufe immer wieder auf, „uns der Barmherzigkeit Gottes im Sakrament der Versöhnung ohne Vorbehalt und ohne Scheu anzuvertrauen“, wies der Kardinal hin.

(kap 16.07.2015 gs)
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 25. Juli 2015, 12:20:11
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Tagungsdokumente zur Theologie der Familie veröffentlich
 

16/07/2015 09:03

Es war eine Tagung zum Thema Theologie und Familie, die viel Aufsehen erregt hat: Am Pfingstmontag diesen Jahres hatten die Bischofskonferenzen Frankreichs, der Schweiz und Deutschlands zu einer Tagung eingeladen, bei der es sechs Impulsvorträge und eine breit angelegte Debatte gab. Die Tagung fand hinter verschlossenen Türen statt um die Offenheit der Aussprache zu garantieren. Die Kritik daran ließ nicht lange auf sich warten.

An diesem Mittwoch haben die drei Bischofskonferenzen die Dokumentation dieser Tagung veröffentlicht, sie liegt auf Französisch, Deutsch und Italienisch vor. Es handelt sich um die sechs Impulsvorträge zu den drei Überschriften

- Jesu Worte zu Ehe und Ehescheidung - Überlegungen zu einer katholischen Bibelhermeneutik
 - Sexualität als Ausdruck von Liebe - Überlegungen zu einer Theologie der Liebe
 - Das Geschenk des eigenen Lebens- Überlegungen zu einer Theologie der Biographie

„Den Vorsitzenden der Bischofskonferenzen ging es vor allem darum, die biblischen und theologischen Grundlagen für das Synodenthema zu reflektieren und die Problemstellungen zu erörtern, die die gegenwärtige Debatte um Ehe und Familie bestimmen,“ erläuterte der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, laut Pressemitteilung die Tagungsbeiträge und deren Veröffentlichung.

 

Ein Kommentar von Pater Bernd Hagenkord:

Streit ist gut. Das hatte Papst Franziskus zum Ende der Bischofssynode im vergangenen Jahr gesagt. Es hätte ihn besorgt gestimmt, wenn es keinen gegeben hätte. Diskussionen sind wertvoll, weil sich in ihnen Dinge klären und Widersprüche erkennbar werden, über die man dann sprechen kann.

Leider waren die Monate zwischen den beiden Versammlungen der Bischofssynoden nicht immer mit konstruktivem Streit gefüllt, oft genug war es Polemik, welche die innerkatholische Öffentlichkeit bestimmte. Kardinal Walter Kasper weiß ein Lied davon zu singen. Ähnlich ergangen ist es einer Initiative der französischen, schweizer und deutschen Bischofskonferenzen, die einen Studientag zu Ehe, Bindung, Biographie und Liebe abhielten. Es war unschön zu lesen, wie mit dieser Initiative umgegangen wurde, bis hin zur Verschwörung wurde alles mögliche dort hinein-geheimnisst.

Der Studientag war - wie die Synode selber auch - vertraulich gehalten, damit die Teilnehmer offen reden konnten. Nur die Impulsvorträge sollten veröffentlicht werden. Das ist nun geschehen. Die Bischofskonferenzen haben die Texte in drei Sprachen veröffentlicht, als Beitrag zur Meinungsbildung und zur notwendigen Reflexion der Fragen, die mit Blick auf Ehe und Theologie wichtig sind; Fragen vor denen man sich nicht drücken darf, will man intellektuell redlich handeln.

Manch einer wird den Thesen und Überlegungen widersprechen, andere werden neue Anregungen und Perspektiven entdecken. Und genau darum geht es: Die Themen der kommenden Synode der Bischöfe sollen debattiert werden, und genau dazu habe die Bischofskonferenzen ihren Beitrag geleistet. Es wird auch hier wieder Polemik geben. Aber vom Papst haben wir gelernt, dass konstruktiver Streit etwas Gutes ist. Die vorliegenden Texte können beim eigenen Nachdenken helfen, Anregung und Hilfestellung sein.

 

(rv 16.07.2015 ord)
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 01. August 2015, 10:19:02
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Über 100 Kardinäle und Bischöfe unterstützen den Appell an Papst Franziskus
Veröffentlicht: 29. Juli 2015 | Autor: Felizitas Küble |
Petition  für Ehe und Familie mit über 400.000 Unterschriften
 
 
 


Die „Ergebene Bitte an Seine Heiligkeit Papst Franziskus über die Zukunft der Familie“ hat inzwischen über 405.000 Unterstützer aus der ganzen Welt gefunden.
 
Zu den Unterstützern gehören inzwischen 6 Kardinäle, 22 Erzbischöfe und 73 Bischöfe aus 33 Ländern.
 
Außerdem wurde die Petition an den Papst von vielen namhaften Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben unterschrieben.
 
Im Appell äußern sich die Unterzeichner besorgt über die Angriffe auf die katholische Lehre über Ehe und Sexualethik. Die Aktion wurde im Hinblick auf die Familiensynode im Oktober 2015 organisiert.
 
Darin wird u.a. bedauert, dass auch aus dem Inneren der Kirche vermehrt Widerspruch zur katholischen Lehre über Ehe und Familie laut wird:

„Tatsächlich konnten wir eine allgemeine Ratlosigkeit feststellen, aufgrund der Möglichkeit, dass im Schoße der Kirche eine Bresche aufgerissen wurde, die eine Duldung des Ehebruchs erlauben würde: Durch die Zulassung zur Eucharistie von geschiedenen – wiederverheirateten Paaren  und die Annahme von homosexuellen Partnerschaften wird ein Zustand erzeugt, der kategorisch verurteilt werden muss, da er im Widerspruch zu den Geboten Gottes und den Gesetzen der Natur steht.“
 
 .
 
Quelle: http://mathias-von-gersdorff.blogspot.de/ (http://mathias-von-gersdorff.blogspot.de/)
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 02. August 2015, 11:38:43
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Die Kirche soll die Natürliche Empfängnisregelung mehr bewerben

Synoden-Aktion B&B (Beten und Briefeschreiben). Wünsche von Katholiken an die Familiensynode und an den Heiligen Vater. Diese Woche ein Brief von Dorothee Zwicky Aeberhard und
Dr. med. Nikolaus Zwicky-Aeberhard aus der Schweiz

München (kath.net)
 Mit Erstaunen haben viele katholische Familien Medienmeldungen über die
Familiensynode im Herbst 2014 vernommen. Auch wenn manches medial verzerrt war, so ist doch klar, dass die Angriffe auf katholische Familien durchaus nicht nur von außerhalb der Synode geführt worden sind. Markus Reder meint dazu in der „Tagespost“: „Wenn das so weitergeht, werden sich katholische Ehepaare bald fragen, ob sie noch mehr zur Minderheit werden müssen, um mit ihren Sorgen und Nöten
ausreichend wahr- und ernstgenommen zu werden.“
 
Katholische Laien wollen jetzt nicht mehr schweigen und starten bis zur kommenden Familiensynode 2015 in Rom die große Aktion B&B „Beten und Briefe schreiben“. Wir laden Sie dazu ein, sich zu beteiligen.

  Diese Woche ein Brief von Dorothee Zwicky Aeberhard und
Dr. med. Nikolaus Zwicky-Aeberhard

 Seine Heiligkeit
 Papst Franziskus
 00120 Città del Vaticano
 

Ihre Heiligkeit, lieber Heiliger Vater
 
Wir danken Ihnen ganz herzlich für die Durchführung der ausserordentlichen Bischofssynode 2014 zu Ehe und Familie. Wir beten regelmässig um gutes Gelingen im weiteren Verlauf der Vorbereitungen auf die ordentliche Bischofssynode im Herbst 2015.
 Wir gestatten uns, ein Anliegen, das weit mehr als persönlich ist, kurz darzulegen: Die Weitergabe des Lebens. Dabei geht es uns nicht um eine Belehrung, sondern um ein Zeugnis. Aus eigener Anschauung - persönlich und beruflich – stellen wir fest, wie segensreich sich die Natürliche Empfängnisregelung NER auf das Wohl der Familien auswirkt. Im Gegensatz zur Verhütung, welche letztlich ein Nein zu neuem menschlichem Leben, ein Nein zur Schöpfung bedeutet und im Grunde genommen die Ehepartner bei sich selbst stehen lässt, verhilft die NER, welche nicht bloss eine Methode, sondern vielmehr eine Lebensweise ist, zur Ganzhingabe, zum Ein-Fleisch-Werden und Offensein für die Prokreation. Treffend hat der kürzlich verstorbene Prof. Dr. med. Josef Rötzer, der Begründer der so genannten sympto-thermalen Methode (1,2) festgehalten: „Wenn die kirchliche Lehre wahr ist, dann muss sie auch lebbar sein.“ Und er hat dies mit seinen sorgfältigen Forschungsarbeiten auch bewiesen. Diese NER hat nichts mehr zu tun mit Ogino-Knaus, wie dies leider und fälschlicherweise immer noch vielerorts behauptet wird.

Von der „Sicherheit“ her ist die sympto-thermale Methode bei richtiger Anwendung zuverlässiger als die Antibabypille (etc.), welche zudem zahlreiche, gelegentlich lebensbedrohliche Nebenwirkungen für die Frau beinhaltet und, wenn trotzdem eine Befruchtung stattgefunden hat, für den Embryo tödlich ist.
Überdies vermag die NaPro-Technologie (Natural Procreative Technology),welche auf der Selbstbeobachtungsmethode nach Hilgers beruht, bei bisher sterilen Paaren in vielen Fällen Schwangerschaften zu begünstigen und die höchst problematischen Methoden der technisch assistierten Fortpflanzung überflüssig zu machen.
 
Mutter Teresa hat seinerzeit in Indien NER gelehrt. Wenn eine Frau nachweisen konnte, bei Mutter Teresa und ihrem Team NER gelernt zu haben wurde sie vom indischen Staat vor einer Tubenligatur verschont. Wir wünschen uns und den zukünftigen Familien, dass die Kenntnisse über die auch ökologisch einwandfreie NER als Baustein der „Theologie des Leibes“ (Hl. Johannes Paul II.) vermehrt verbreitet werden und zwar in Ehevorbereitungskursen, in den Ausbildungsstätten für Priester, Laientheologen, Katecheten und Katechetinnen und altersgerecht in den Schulen (Stichwort: TeenSTAR) und Jugendvereinen.
 
Heiliger Vater, wir beten für Sie, wie Sie es bei Ihren geschätzten Auftritten, so beim Angelus, immer wieder eindringlich wünschen. Wir bitten Sie um Ihren Apostolischen Segen und grüssen Sie herzlich
 

Dorothee Zwicky Aeberhard und
Dr. med. Nikolaus Zwicky-Aeberhard, Facharzt für Innere Medizin FMH und Präsident der Vereinigung katholischer Ärzte der Schweiz
 

Adressen für die Synoden-Aktion 2015:
 
Ein Hinweis: Bitte schicken Sie den Brief an Papst Franziskus an Seine Heiligkeit, Papst Franziskus, 00120 Città del Vaticano, ITALIEN und zusätzlich noch über die Apostolische Nuntiatur mit der Bitte um
Weiterleitung an den Heiligen Vater! Bitte schicken Sie dann auch eine Kopie an die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen und an familie@kath.net.
 
Deutschland:
 
Apostolische Nuntiatur
 Lilienthalstr. 3A 10965 Berlin
 E-Mail: apostolische@nuntiatur.de
 
S. Em. Reinhard Kardinal Marx
 Erzbischöfliches Ordinariat München, Postfach 33 03 60, 80063 München, E-Mail: generalvikar@ordinariat-muenchen.de
 
Österreich:
 
Apostolische Nuntiatur
 Theresianumgasse 31, 1040 Wien
 Email: nuntius@nuntiatur.at
 
S. Em. Kardinal Christoph Schönborn
 Wollzeile 2, 1010 Wien
 Email: ebs@edw.or.at
 
Schweiz:
 
Apostolische Nuntiatur
 Thunstrasse 60, Postfach 259, 3000 Bern 6, Email: nuntius@nunziatura.ch
 
S. E. Bischof Markus Büchel
 Klosterhof 6 b, Postfach 263, 9000 St. Gallen, Email:
sekretariat@bistum-stgallen.ch
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 08. August 2015, 10:11:27
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Die Strategien des Linkskatholizismus
Veröffentlicht: 5. August 2015 | Autor: Felizitas Küble |
Mathias von Gersdorff
 
Seit Ende 2013 haben linkskatholische Theologen und Organisationen mit neuer Kraft und Entschlossenheit ihre alten Positionen in der Öffentlichkeit vorgebracht: Schleifung der Sexualmoral, Neubewertung der Homosexualität, moralische Unbedenklichkeit der Verwendung von künstlichen Verhütungsmitteln, Akzeptanz außerehelichen Geschlechtsverkehrs, positive Einstellung zu nichtehelichen Partnerschaften usw.


Diese Theologen und sowie Organisationen à la „Wir sind Kirche“ oder das „Zentralkomitee der deutschen Katholiken“ führen eine Protest-Kampagne gegen das katholische Lehramt. Sie wünschen sich ein nicht verbindliches Lehramt und eine Entwertung des Priesterstandes, um so die Kirche zu demokratisieren.

Dass sich diese Forderungen gegen den verbindlichen Glaubensschatz der Kirche richten, ist ihnen egal. Sie wollen im Grunde eine neue Kirche gründen. Normalerweise müsste die kirchliche Autorität öffentlich erklären, dass diese Auffassungen nicht katholisch sind.
 
Im Vorfeld der Familiensynode ist deutlich geworden, dass auch einige Bischöfe öffentlich Forderungen stellen, die nicht im Einklang mit der Lehre der Kirche stehen. Das betrifft vor allen die Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zur Kommunion sowie eine gewisse Akzeptanz von homosexuellen Lebensweisen und Partnerschaften.

Dieser Kampf gegen das katholische Lehramt ist nur eine von zwei Strategien, die der deutsche Linkskatholizismus verwendet, um seine Vision einer neuartigen Kirche zu erreichen.

Diese „kämpferische“ Strategie hat zwei wichtige Nachteile: Gegen sie bildet sich schnell eine Gegenreaktion und sie hat stets das Image eines deutschen „Sonderweges“, der im Konflikt mit Rom und der katholischen Weltkirche steht.
 

Das ist auch genau das, was man in den letzten Monaten beobachten konnte: Stets bildete sich Protest gegen arrogante Forderungen aus Deutschland, die Lehre der Kirche über Ehe, Familie und Sexualmoral zu schleifen. Die afrikanischen Bischöfe haben sogar schon Widerstand bei der Familiensynode im Herbst 2015 angekündigt, sollte die deutsche Delegation versuchen, ihre abstrusen Vorstellungen durchzusetzen.


Der Linkskatholizismus besitzt eine zweite Strategie:
 
Man müsse die tatsächlichen Lebensverhältnisse zur Kenntnis nehmen. Die „gesellschaftlichen Realitäten“ hätten sich eben verändert. So argumentierte jüngst der neue Erzbischof von Hamburg, Stefan Heße. Laut katholisch.de sagte er: „Wir müssen auf die Vielfalt der Lebensformen schauen, die nun einmal da sind“.

Kirchliches Arbeitsrecht als Hebel einer Kehrtwende
 
Zum neuen kirchlichen Arbeitsrecht, das nicht mehr die automatische Kündigung in Fällen von Wiederheirat nach Scheidung, nach Abschließen einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft oder nach dem Austritt aus der Kirche vorsieht, sagte Erzbischof Heße: „Anders könnten wir gar nicht weitermachen, weil wir sonst zu wenig qualifizierte Mitarbeiter bekämen, um unsere Einrichtungen zu betreiben.“
 
Ähnlich äußerte sich der Direktor des Münchner Diözesan-Caritasverbands, Hans Lindenberger, nachdem eine lesbische Leiterin eines Caritas-Schülerhorts im oberbayerischen Holzkirchen ihren Arbeitsplatz behalten darf. Sie ging eine eingetragene Lebenspartnerschaft mit einer Frau ein.


Die Süddeutsche Zeitung schrieb dazu: „Prälat Lindenberger zeigte sich erleichtert über die Fortsetzung des Beschäftigungsverhältnisses. Die Hortleiterin sei ihrem Arbeitgeber gegenüber stets loyal gewesen und habe keinen Anlass für ein Ärgernis gegeben.“

Offensichtlich besitzt der Prälat kein Gespür für die Ernsthaftigkeit des Vorfalls: Nach außen wird vermittelt, dass die (deutsche) katholische Kirche ihre Haltung zu praktizierter Homosexualität verändert hat.
 
Im Kielwasser dieser Entwicklung rudern auch die katholischen Schützenverbände mit ihren ca. 300.000 Mitgliedern: „Der Verband orientiere sich am neuen kirchlichen Arbeitsrecht, wonach Wiederheirat oder eine eingetragene Lebenspartnerschaft nur noch in schwerwiegenden Fällen Konsequenzen hätten“, so die katholische Nachrichtenagentur KNA.

Fehlhaltung führt zur Aufweichung des kirchlichen Lebens
 
Offensichtlich wird schrittweise die Auflösung der katholischen Kirche in etlichen Bistümern Deutschlands vorangetrieben. Man muss kein Experte in Infinitesimalrechnung sein, um zu begreifen, dass der Limes dieser Strategie das Ende des katholischen Lebens anstrebt.


Das neue kirchliche Arbeitsrecht ist das ideale Instrument, um langsam die katholische Kirche in Deutschland von ihrer Vergangenheit zu entkernen. Das neue Arbeitsrecht sieht keinen Automatismus vor. Es soll „von Fall zu Fall“ entschieden werden, ob ein Angestellter in irregulärer Situation noch haltbar ist.
 
In „konservativen“ Bistümern wird man noch mehr oder weniger nach den alten Richtlinien vorgehen, während „liberale“ Bistümer Homosexuelle und Wiederverheiratete sogar noch fördern werden, um sich ein modernes Image zu verschaffen. Drei bayerische Bistümer, nämlich Passau, Regensburg und Eichstätt, wollen das neue kirchliche Arbeitsrecht gar nicht einführen.
 
Der Linkskatholizismus hat stets vermieden, dass sich diese beiden Strategien vermischen. Eine Verbindung beider Strategien würde sich explosiv auswirken: Würde eines Tages eine (falsche) theologische Begründung nötig sein, um eine unorthodoxe Praxis aufrecht erhalten zu können, würde es zu einer Häresie und damit zu einer Kirchenspaltung kommen.

In einer solchen Situation könnten Protagonisten und Antreiber schnell zu Getriebenen werden: Auch Heinrich VIII. und Martin Luther wollten anfangs keine Kirchenspaltung, doch eines Tages waren sie nicht mehr die Herren der Lage…
 
Unser Autor Mathias von Gersdorff leitet die Frankfurter Aktion “Kinder in Gefahr” und die Webseite “Kultur und Medien online”
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 09. August 2015, 11:49:36
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Fulda: Resolution des Glaubenskongresses pro Ehe und Familie
Veröffentlicht: 2. August 2015 | Autor: Felizitas Küble |
Der Kongreß “Freude am Glauben”, der vom vergangenen Freitag bis zum heutigen Sonntag durch das “Forum Deutscher Katholiken” in Fulda veranstaltet wurde, hat folgende Resolution zur Ehe und Familie verabschiedet:

“In der Vorbereitungszeit auf die Bischofssynode im kommenden Oktober, möchten wir, die Teilnehmer des Kongresses „Freude am Glauben”, alle katholischen Gläubigen einladen, die Schönheit der Berufung von Ehe und Familie neu zu entdecken und zu vertiefen als einen Weg zur Heiligkeit.


Zwar hat die Einladung zum Gespräch über die Herausforderungen in der Ehe- und Familienpastoral zu irritierenden Stellungnahmen geführt. Sie hat aber auch großartige Begründungen und Entfaltungen der überlieferten Lehre der Kirche hervorgebracht.
 
Alle Umfragen haben gezeigt, dass das Glaubenswissen in Bezug auf Ehe und Familie erschreckend gering geworden ist. Doch nur wer die Begründungen der kirchlichen Lehre und Gebote kennt, kann sie annehmen und ihre Stimmigkeit erkennen. Wir wünschen uns, dass der Plan Gottes für Ehe und Familie in der Verkündigung und Katechese einen größeren Stellenwert erhält.

Ehevorbereitung und -begleitung müssen intensiviert werden. Dazu gehört bereits bei den Jugendlichen eine ganzheitliche und menschenwürdige Sexualpädagogik als klares Gegengewicht zur schulisch verordneten Frühsexualisierung.

Die „Theologie des Leibes” von Papst Johannes Paul II. ist ein noch ungehobener Schatz der Kirche. Ehepaare, die sie für sich entdeckt haben, bezeugen, dass sie zur Erneuerung des ehelichen Lebens wesentlich beigetragen hat. Deshalb regen wir eine Förderung und Verbreitung dieses Werkes an.

Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass es ohne eine Annahme der prophetischen Enzyklika „Humanae vitae” von Papst Paul VI. keine nachhaltige Erneuerung der Ehe- und Familienpastoral geben kann. Es ist erwiesen, dass der Lebensstil der natürlichen Empfängnisregelung einen wichtigen Beitrag zur Stabilität der Ehe leistet. Die modernen Methoden der natürlichen Empfängnisregelung sollten gefördert werden.

Wir danken den Gläubigen, die nach einer zivilen Scheidung ihrem Eheversprechen treu bleiben und keine neue, eheähnliche Verbindung eingehen. Sie geben ein kostbares Zeugnis für die Unauflöslichkeit der sakramentalen Ehe.

Diejenigen Gläubigen, die in einem solchen neuen Verhältnis leben, bitten wir, gemäß der Ordnung der Kirche auf den Empfang der Sakramente zu verzichten. Dadurch bezeugen auch sie diese Unauflöslichkeit. Für alle getrennten, geschiedenen und wiederverheirateten Gläubigen brauchen wir seelsorgliche Initiativen, auf die sie einen Anspruch haben. Denn sie alle sind und bleiben Mitglieder der Kirche. 

Wir lehnen die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung ab. Dennoch betonen wir, dass der Begriff „Ehe” der Lebens- und Liebesgemeinschaft eines Mannes und einer Frau vorbehalten bleiben muss. Familie ist und bleibt für uns die Gemeinschaft von Vater, Mutter und Kind(ern).
 
Wir rufen zum Gebet für den Papst und die Teilnehmer der Bischofssynode auf, damit sie aus den Erkenntnisquellen der Heiligen Schrift und der kirchlichen Überlieferung Antworten finden, welche die heutige Lebensrealität der Gläubigen mit neuem christlichem Geist erfüllen.”
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 13. August 2015, 08:14:47
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Papst über Wiederverheiratete: "Diese Menschen sind nicht exkommuniziert"

Papst Franziskus: Wiederverheiratete gehören zur Kirche

Vom Partner verlassen und erneut geheiratet? Für Papst Franziskus gehören auch solche Katholiken weiterhin zur Kirche - doch über das entscheidende Detail sagte er nichts.

 Papst Franziskus hat sich für einen offenen Umgang der katholischen Kirche mit wiederverheiraten Geschiedenen stark gemacht. "Diese Menschen sind nicht exkommuniziert. Und sie werden auch absolut nicht so behandelt, sie gehören weiterhin zur Kirche", sagte der Papst am Mittwoch bei seiner ersten Generalaudienz nach der Sommerpause. "Die Kirche ist aufgerufen, immer das offene Haus des Vaters zu sein. Keine geschlossenen Türen", ergänzte er.

Der Umgang mit Geschiedenen, die anschließend wieder heiraten, ist ein heikles Thema in der Kirche. Nach der katholischen Lehre dürfen sie nicht an der Kommunion teilnehmen, doch einige Gruppen innerhalb der Kirche fordern mehr Offenheit.

"Er möchte die Kirche von der Psychologie befreien, dass wiederverheirate Geschiedene weniger katholisch sind", sagte Phillip Thompson, Theologe an der Emory University in Atlanta, zu den Äußerungen des Papstes. "Aber sie betreffen nicht die Frage, was es für diese Katholiken bedeutet, die auch wieder an der Kommunion teilnehmen wollen", sagte Thompson.

Papst Franziskus betonte, man müsse unterscheiden "zwischen dem, der eine Trennung erlitten, und demjenigen, der sie ausgelöst" habe. Es sei wichtig, dass die Gemeinschaft diese Menschen aufnehme und ihnen nicht weitere Lasten zufüge. "Alle können auf die eine oder andere Weise am kirchlichen Leben teilnehmen, alle können zur Gemeinschaft gehören", sagte der Argentinier. Die Kirche sei bei dem Thema "weder unsensibel noch faul" gewesen. Stattdessen sei das Bewusstsein gewachsen, dass eine brüderliche Aufnahme dieser Menschen nötig sei.

Das Thema soll unter anderem bei der Familiensynode im Vatikan im Oktober diskutiert werden.
 
apr/dpa/AP
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 15. August 2015, 10:17:30
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Schönborn: Heiliger Geist macht zur Synode keinen Urlaub

11/08/2015 13:52
Papst Franziskus hat in den Fragen der Homosexualität und der wiederverheirateten Geschiedenen einen an Jesus orientierten, im Evangelium grundgelegten Standpunkt. Das betonte Kardinal Christoph Schönborn in einem Interview mit der US-Kirchenzeitung „National Catholic Register". Er erläuterte dabei den Kontext der 2013 gestellten Journalistenfrage an Franziskus über Homosexuelle und dessen viel beachtete Beantwortung mit den Worten „Wer bin ich, dass ich ein Urteil spreche?" Der Wiener Erzbischof zeigte sich in dem im Verlauf einer USA-Reise geführten Interview auch zuversichtlich, dass der Heilige Geist bei der bevorstehenden Bischofssynode trotz so mancher Kontroversen „nicht Urlaub machen" wird.
 „Was Franziskus in einem Interview auf dem Rückflug vom Weltjugendtag gesagt hat - ist das nicht in der Tat genau das, was Jesus im Evangelium gesagt hat?", antwortete Schönborn auf die Frage nach einer möglichen, vom Papst ausgelösten Verwirrung unter Katholiken wegen dessen kolportierter Aussagen zum Thema Homosexualität. „Jesus sagte zu der Frau: ‚Ich beurteile dein Verhalten nicht.' Und bei der Bergpredigt sagte er: ‚Richtet nicht.' Er sagte nicht, nennt das Gute böse und das Böse gut. Die Enthaltung von einer Beurteilung bedeutet doch niemals, das Gute als böse und das Böse als gut zu bezeichnen", erklärte der Wiener Erzbischof.

Mit seiner vielzitierten Aussage zur Homosexualität habe der Papst eine Reaktion gezeigt, „die direkt aus dem Evangelium gekommen ist", so Schönborn. „Ich sehe deshalb das Problem nicht. Ich sehe das Problem vielmehr bei denjenigen, die die damalige Papstäußerung als Problem sehen", sagte der Wiener Erzbischof.
 
Kein Graben zwischen Synodenvätern
 Schönborn wies auch die Einschätzung zurück, einige Vertreter von Bischofskonferenzen im nördlichen Europa wollten bei der bevorstehenden Familiensynode im Oktober „die kirchliche Lehre in Frage stellen" und „Konflikte provozieren", indem sich diese Bischöfe gegen jene stellten, die „wollen, dass die katholische Lehre und pastorale Praxis über die Ehe so bleibt wie sie ist". Dazu Schönborn wörtlich: „Die europäischen Kirchen sind kein Block. Es gibt sehr unterschiedliche Situationen in den einzelnen europäischen Ländern. Viele polnischen Bischöfe mögen nicht genau die gleiche Sichtweise haben wie viele deutsche Bischöfe. Generell aber habe ich den Eindruck, dass wir Opfer der typischen Mediennotwendigkeit sind, alles in schwarz oder weiß zu setzen. Da gibt es keine Nuancen."

 

(kap 11.08.2015 ord)
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 22. August 2015, 10:09:10
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Theologe: Franziskus ist Korrektiv für europäische Engführungen

Hans Schelkshorn vom Wiener Institut für christliche Philosophie in "Sonntag"-Sommerserie: Papst weicht Fronten zwischen Konservativen und Reformern durch Augenmerk auf Bedürftige auf

21.08.2015


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Wien, 21.08.2015 (KAP) Papst Franziskus stellt ein Korrektiv für manche europäische Engführungen dar. Darauf hat Prof. Hans Schelkshorn vom Institut für christliche Philosophie an der Uni Wien in der Sommerserie der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag" hingewiesen, in der sich Theologielehrende über das Pontifikat und Erwartungen an die Bischofssynode im Oktober äußern. Die festgefahrenen Fronten zwischen Konservativen und Reformgruppen in Europa habe der Papst aus Lateinamerika durch die Frage des Jüngsten Gerichts aufgeweicht: Was habt ihr den Armen, den Hungrigen, den Dürstenden, den Nackten und den Obdachlosen getan?

 
Schelkshorn dazu: "Wer kann vor dieser Frage bestehen? Die Scham über unsere eigene Lauheit und Gleichgültigkeit ist ohne Zweifel ein wirksames Heilmittel gegen jede Form einer Selbstüberhebung gegenüber anderen Christinnen und Christen."

 
Die vom Befreiungstheologen Juan Carlos Scannone inspirierte "Volkstheologie" von Franziskus eröffne europäischen Christen auch einen neuen Blick auf die westliche Kultur. Diese sei in den letzten Jahrzehnten "oft nur mehr im verengten Blick eines atheistischen Relativismus wahrgenommen worden", bedauerte der Wiener Theologe. Die weithin positive Resonanz auf Papst Franziskus und seine Amtsführung zeigt laut Schelkshorn, "dass das sogenannte säkulare Europa noch immer ein sicheres Gespür für ein authentisches Christentum hat".

 
Papst traf auf gespaltene Kirche

 
Zu Beginn des Pontifikates sei die katholische Kirche innerlich tief gespalten gewesen. Der weltoffene Geist des II. Vatikanischen Konzils sei an den Rand gedrängt worden, antimodernistische Gruppen wie die Pius-Bruderschaft hätten an Einfluss gewonnen. "In dieser extrem schwierigen Situation hat Papst Franziskus die katholische Kirche mit seinem persönlichen Zeugnis und dem Leitspruch 'Eine arme Kirche für die Armen' mit einem neuen Geist durchflutet."

 
Zur bevorstehenden Bischofssynode zu Ehe und Familie verwies Schelkshorn auf die lange Tradition der europäischen Theologie, die säkulare Moderne kritisch und differenziert in den Blick zu nehmen. Dieser "Reichtum" könne "für die Klärung der weiterhin kontroversen Fragen (Pflichtzölibat der Priester, Erneuerung der christlichen Morallehren u.v.a.) von entscheidender Bedeutung sein".

 
Für diesen schwierigen Erneuerungsprozess habe Papst Franziskus "zunächst einmal den Raum für freie Diskussionen geöffnet". Er habe damit den sokratischen Geist der kritischen Prüfung gestärkt, auf den Europa - wie der christliche Philosoph anmerkte - so stolz sei.

 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 30. August 2015, 11:42:38
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Konservative Familien-Petition an Papst Franziskus knackt 500.000er Marke
Veröffentlicht: 26. August 2015 | Autor: Felizitas Küble | Abgelegt unter: EHE, FAMILIE und ELTERNRECHT | Tags: Bischöfe, Ehe, Mathias von Gersdorff, Homosexualität, Philippinen, Unterschriften, Afrika, geschieden-Wiederverheiratete, Bayerische Rundfunk, Familiensynode, Ergebene Bitte, Petition an Papst Franziskus, kirchliche Lehre |Ein Kommentar
Mathias von Gersdorff

Bei der “Ergebenen Bitte an Papst Franziskus” wurde bereits am 21. August 2015 die Marke von weltweit 500.000 Unterschriften übersprungen.

Dies ist vor allem der Popularität dieser Aktion auf den Philippinen zu verdanken. Dort erfuhrt die „Ergebene Bitte“ starke Unterstützung durch Bischöfe und Kirchenvolk.

Inzwischen haben schonetwa 130 Bischöfe, darunter etliche Kardinäle, die Petition an Papst Franziskus unterzeichnet.

Auch die mediale Aufmerksamkeit ist aufgrund der hohen Zahl an Unterschriften gestiegen. In Deutschland berichteten der Bayerische Rundfunk, die „Welt“, die „Zeit“ usw. –  In Österreich schrieb u.a. der ORF (Österreichische Rundfunk), die „Presse“ und die „Katholische Presseagentur“ darüber.

Gegenwärtig werden sehr viele Unterschriften in Afrika gesammelt, zumal dort etliche Bischöfe die Aktion unterstützen.

In dem Appell äußern sich die Unterzeichner besorgt über Angriffe auf die katholische Lehre zur Ehe und Sexualethik. Die Initiative wurde im Hinblick auf die Familiensynode im Oktober 2015 organisiert.

U.a. wird in dem Aufruf bedauert, dass auch aus dem Inneren der Kirche dem katholischen Standpunkt über Ehe und Familie widersprochen wird:

„Tatsächlich konnten wir eine allgemeine Ratlosigkeit feststellen, aufgrund der Möglichkeit, dass im Schoße der Kirche eine Bresche aufgerissen wurde, die eine Duldung des Ehebruchs erlauben würde: Durch die Zulassung zur Eucharistie von geschiedenen – wiederverheirateten Paaren  und die Annahme homosexueller Partnerschaften wird ein Zustand erzeugt, der kategorisch verurteilt werden muss, da er im Widerspruch zu den Geboten Gottes und dem Naturgesetz steht.“
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Statistische Infos zur Petition siehe hier: http://mathias-von-gersdorff.blogspot.de/2015/08/ergebene-bitte-statistiken-und.html (http://mathias-von-gersdorff.blogspot.de/2015/08/ergebene-bitte-statistiken-und.html)
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Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 05. September 2015, 10:00:35
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Kardinal Robert Sarah: Die afrikanische Kirche widersetzt sich jeder Rebellion gegen das katholische Lehramt
Veröffentlicht: 3. September 2015 | Autor: Felizitas Küble |
Von Felizitas Küble

Kardinal Robert Sarah (siehe Foto) stammt aus den westafrikanischen Guinea und ist Präfekt der vatikanischen Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung. Cardinal_Robert_Sarah

1979 wurde er im Alter von nur 33 Jahren zum Bischof geweiht. Während der Diktatur des kommunistischen Tyrannen Sekou Touré widerstand er tapfer den Mächtigen.

Der theologisch konservative Kurienkardinal hat sich bereits in der Vergangenheit für eine klare Ausrichtung der Kirche auch in Fragen von Ehe, Familie und Sexualmoral stark gemacht.

Aus Sicht des afrikanischen Kirchenmannes soll sich die Kirche nicht am Zeitgeist, sondern am Heiligen Geist orientieren.

Nun ist sein Interviewbuch “Gott oder nichts – ein Gespräch über den Glauben” im Kisslegger Fe-Verlag auch in deutscher Sprache erschienen und auf Einladung der Fürstin Gloria von Thurn und Taxis am vergangenen Dienstag in Regensburg auf Schloß St. Emmeram präsentiert worden.

Das Vorwort für dieses Werk schrieb Kurien-Erzbischof Georg Gänswein, zugleich Privatsekretär von Papst em. Benedikt XVI.

Kein Geringerer als Kardinal Gerhard Müller kam eigens aus Rom angetreist, um das Buch persönlich vorzustellen und zu würdigen. Der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongegration gilt ebenfalls als konsequenter Verteidiger der kirchlichen Lehre in Fragen von Glaube und Sitte.

Auch Prälat Dr. Wilhelm Imkamp (Wallfahrtsdirektor von Maria Vesperbild) und Papstbruder Georg Ratzinger nahmen an der Buchvorstellung teil.gott-oder-nichts_m

Für Sarah besteht im Hinblick auf die kommende Familiensynode kein Zweifel, daß es Aufgabe der versammelten Bischöfe aus aller Welt sein wird, die soliden kirchlichen Standpunkte zu Ehe und Familie zu bekräftigen – und nicht etwa zu hinterfragen.

Aktuelle Äußerungen von Kardinal Reinhard Marx, die einer solchen Sicht entgegenstehen, kritisiert der afrikanische Kirchenvertreter unumwunden als “Häresie und gefährliche Schizophrenie”.  Es gehe nicht an, so Kardinal Sarah, die katholische Sexualethik “in ein hübsches Schmuckkästchen zu packen und es von der pastoralen Theorie zu trennen”.

Die kirchliche Lehre und die Seelsorge bzw. Pastoral müßten in Einklang miteinander stehen, sagte er im Hinblick auf den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz. Kardinal Marx hatte im Dezember erneut eine “Suche nach einer theologisch verantwortbaren und pastoral angemessenen Begleitung von Gläubigen, deren Ehe zerbrochen ist, und die zivil geschieden und wiederverheiratet sind” angemahnt.

Bei allem persönlichen Respekt, den er dem Erzbischof von München zolle, betrachte er dessen diesbezügliche Aussagen als “Ausdruck einer Ideologie, die man im Gewaltmarsch der ganzen Kirche aufoktroyieren will”.

Die Frage um eine Zulassung der hl. Kommunion für geschieden Wiederverheiratete bewerte er keineswegs als “drängende Herausforderung für die Kirchen Afrikas oder Asiens”. Vielmehr werde er keine “wie auch immer geartete Schieflage zwischen Lehramt und Kirche” akzeptieren.

Die afrikanische Kirche werde sich, so Kardinal Sarah weiter, “jeder Rebellion gegen das Lehramt widersetzen”.

Ähnlich äußerte sich Glaubenspräfekt Gerhard Müller: „Wir dürfen die Menschen nicht täuschen, was die Sakramentalität der Ehe, ihre Unauflöslichkeit, ihre Offenheit auf das Kind, und die fundamentale Komplementarität der beiden Geschlechter angeht. Pastorale Hilfe muss das ewige Heil im Blick haben.“

Gewisse Vorstellungen, man solle bei der Erarbeitung kirchlicher Positionen auch die “Lebenswirklichkeit” der Menschen als Erkenntnisquelle miteinbeziehen, lehnte Kardinal Müller ausdrücklich ab: Es gehe nicht darum, die göttliche Offenbarung “der Welt anzupassen”, sondern darum, “die Welt für Gott zu gewinnen.“

Hier kann das aufsehenerregende Buch direkt beim Fe-Verlag bestellt werden: http://www.fe-medien.de/gott-oder-nichts (http://www.fe-medien.de/gott-oder-nichts)
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 12. September 2015, 10:26:33
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Kommentar: Franziskus übersetzt "Barmherzigkeit" ins Kirchenrecht

 Konservative grummeln - und das nicht mehr nur leise. Denn der Papst setzt schon vor der mit Spannung erwarteten Bischofssynode deutliche Signale beim Thema Ehe und Familie, meint Christoph Strack.
 
Revolution in der Kirche? Der Papst aus Argentinien hat das kirchliche Verfahren vereinfacht, um katholisch geschlossene Ehen zu annullieren. Viele sprechen schon von einer katholischen Scheidung.
 
Aber warum wundern sich nun so viele? Franziskus ist der Papst, der die Nähe zu den Menschen sucht. Den Apostolischen Palast hoch über dem Petersplatz verweigerte er als Domizil. Er blüht auf, wenn er Menschen am Rande der Gesellschaft nahe kommt - Flüchtlingen, Gefangenen, Kranken, Alten.
 
Franziskus sucht Nähe zu den Menschen
 

All das liegt ganz auf der Linie des Argentiniers Jorge Mario Bergoglio. Auch als Erzbischof von Buenos Aires suchte er die Nähe zu den Menschen, fuhr U-Bahn statt Limousine, ging zur jährlichen Fußwaschung in der Karwoche ins Gefängnis. Und er kannte die Seelennöte seiner Schäfchen. Der Erzbischof hörte auch regelmäßig die Beichte. Da macht ein Priester gewiss andere Erfahrungen als jene Geistlichen, die über viele Jahre im Zentrum der Weltkirche auf kirchliches Recht und überkommene Ordnung achten.
 
Nun sucht dieser Papst, den man gewiss als fromm und auch als konservativ bezeichnen kann, nach einer Möglichkeit, Menschen einen weiteren Weg des Lebens in Glaube und Kirche zu bieten. Die entsprechenden Verfahren zur Annullierung einer gescheiterten Ehe sollen zügiger laufen und weniger aufwendig sein. In Deutschland kann so etwas, verbunden mit mehreren Instanzen, heute zwei oder auch mal drei Jahre dauern. Ein Aufwand, weil man kirchlich feststellen möchte, ob eine Ehe je als kirchlich gültige Ehe zu gelten hatte. Es bleibt auch künftig eine Ausnahme. Manche sagen: eine Hintertür.
 
"Barmherzigkeit": Dieser Begriff prägt immer mehr das im März 2013 begonnene Pontifikat von Franziskus. Er ruft ein Heiliges Jahr aus, das am 8. Dezember beginnt - unter dem Stichwort "Jubiläum der Barmherzigkeit". Im Juli 2016 reist er zum Weltjugendtag nach Krakau, eine Mega-Veranstaltung unter dem Oberbegriff Barmherzigkeit. "Es erbarmt ihn", heißt es gelegentlich im Neuen Testament von Jesus. Franziskus erinnert daran, dass die Kirche nicht nur für strenges Recht steht, sondern genau für diese Barmherzigkeit.
 
Putschgerüchte im Vatikan
 
Damit gibt er zum zweiten Mal binnen weniger Tage ein deutliches Signal. Zuvor sorgte er bei der Frage, wie Abtreibungen bei der kirchlichen Beichte einzuordnen sind, für Neuerungen. Nicht alles, was seine Vorgänger an rechtlicher Klarheit und strenger Dogmatik festgelegt haben, bleibt in Stein gemeißelt. Aber bei beiden Punkten weicht er keinen Deut vom Kern der Lehre ab: Eine katholisch geschlossene Ehe gilt als Sakrament und bleibt grundsätzlich unauflöslich.
 
Und Franziskus gibt auch Hinweise für die Synode rund um Sexualmoral und Familienpastoral. Eher begrenzte Schritte - wie beispielsweise die zügigere Abwicklung von Verfahren zur Eheannullierung - kann ein Papst selbst veranlassen. Dazu braucht er keine Synode. Konservative können das nun nicht mehr zur Verhandlungsmasse in der Synodenaula machen.
 
Von Putschgerüchten im Vatikan ist mittlerweile dunkel - und gewiss nicht ganz passend - die Rede. "Ist der Papst noch katholisch?" titelt das amerikanische Magazin "Newsweek". Klar ist: Strukturkonservative Kreise im Kurienapparat gehen auf Distanz. Aber wartet man nicht genau darauf nach all den vielen dunklen Jahren in Rom: dass ein Papst, dass dieser Papst für Wirbel sorgt? Eine Revolution wird es gewiss nicht werden.
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 19. September 2015, 10:30:36
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Vaticanist Edward Pentin entlarvt massive Manipulationen in der Familiensynode 2014
Veröffentlicht: 17. September 2015 | Autor: Felizitas Küble | A
Mathias von Gersdorff

Der Vaticanist Edward Pentin, seit zehn Jahren Korrespondent für etliche Publikationen (Newsweek, Sunday Times, Foreign Affairs, Newsmax, National Catholic Register) in Rom, belegt in seinem neuen Buch „The Rigging of a Vatican Synod?“ (auf deutsch etwa: „Der Mechanismus hinter den Kulissen einer Synode“), die Versuche linkskatholischer Kreise, die Aussagen der Synode vom Oktober 2014 in ihrem Sinne zu manipulieren.

Der Untertitel lautet: „An Investigation of alleged Manipulation at the extraordinary Synod on the Family“ (Dt.: Eine Untersuchung zu den Vorwürfen der Manipulation in der außerordentlichen Bischofssynode vom Oktober 2014).

Der Autor zeigt im Detail, wie das Sekretariat der Synode, geleitet von Kardinal Lorenzo Baldisseri, versucht hat, eine eigene progressistische Agenda mit den klassischen Reizthemen Homosexualität, Kommunion für wiederverheiratete Geschiedene, wilde Ehen usw. durchzusetzen.

Vor allem in der Redaktion der Tagungsberichte wurde versucht, entsprechenden Wortmeldungen eine Bedeutung zu verleihen, die sie weder in den Ansprachen noch in den Arbeitskreisen besaßen. So kam es zu teils heftigen Auseinandersetzungen während der Synode.

Edward Pentin geht auch ausführlich auf die traurige Rolle der deutschen Delegation während der außerordentlichen Synode ein und berichtet, wie diese mit der Brechstange versuchte, der Weltkirche ihre verkorksten Ansichten zu Ehe und Sexualität aufzuoktroyieren.

Ein Höhepunkt deutscher Arroganz war der Spruch Kardinal Kaspers bei einem Interview, man brauche die afrikanischen Synodenväter nicht beachten. Pentin war der Journalist, der dieses Interview aufnahm.

Das Buch ist (derzeit) nur als E-Book auf Englisch erhältlich.

Wird es auf der kommenden ordentlichen Synode ebenfalls wie vergangenes Jahr zugehen?

In einem Gespräch mit Maike Hickson von Lifesitenews gab sich Pentin pessimistisch. Er rechnet mit weiteren, aber subtileren Manipulationsversuchen seitens jener Kreise, welche diekirchliche Lehre über Ehe und Familie aufweichen wollen. Jedenfalls müsse man die Vorgänge sehr genau beobachten und dürfe nicht naiv sein.

Unser Autor Mathias von Gersdorff leitet die Aktion “Kinder in Gefahr” (Frankfurt) und die Webseite “Kultur und Medien online”


Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 26. September 2015, 10:03:14
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Nachdenkliches zur kommenden Bischofssynode 2015

Was kommt am 4.-25. Oktober 2015 auf die Synodenteilnehmer und Papst Franziskus zu? Wie wird das alles nach außen kommuniziert und in alle Welt weitergegeben und aufgenommen? Gastbeitrag von Domherr Dr. Roland Graf
 
Vatikan (kath.net) Die Familiensynode 2014 hat nicht nur im Vorfeld mit der Umfrage des Vatikans zu hitzigen Diskussionen geführt, sondern ist selber kontrovers verlaufen. Dabei muss man zwischen der Diskussion im Plenum der Bischofssynode und der Diskussion in den Medien unterscheiden. Obwohl das Thema Familienpastoral unter vielen verschiedenen Aspekten betrachtet werden muss, drehte sich die Diskussion in der Öffentlichkeit hauptsächlich um zwei Themenbereiche: Geschiedene, die wiederverheiratet sind und gleichgeschlechtliche Beziehungen. Gerade bei letzterem Thema gerät man fast unweigerlich ins Kreuzfeuer der Kritik, wenn man nur schon auf die einschlägigen Stellen im Katechismus der Katholischen Kirche zur Homosexualität verweist (Nr. 2357-2359). Die Kommunikation und Diskussion zwischen den Pro- und Kontraparteien scheint derzeit auf einem Tiefpunkt angelangt zu sein: pro/kontra Anerkennung der Verbindung wiederverheirateter Geschiedener und deren Zulassung zur hl. Kommunion, pro/kontra Anerkennung und Segnung gleichgeschlechtlicher Paare. Kann das gut gehen? Was kommt am 4.-25. Oktober 2015 auf die Synodenteilnehmer und Papst Franziskus zu? Wie werden die Diskussion und die Kommunikation zwischen diesen Pro- und Kontrapolen in der Synodenaula verlaufen? Wie wird das alles nach außen kommuniziert und in alle Welt weitergegeben – und aufgenommen?
 
Die Heilige Schrift muss sorgfältig ausgelegt werden
 
Ich gehe davon aus, dass – pro und kontra hin oder her – wir alle nach wie vor eine gemeinsame Grundlage haben, an der wir uns orientieren. Über die Ehe gibt es nun einmal Worte des Herrn, die wir nicht links liegen lassen dürfen: „Am Anfang der Schöpfung aber hat Gott sie als Mann und Frau geschaffen. Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen, und die zwei werden ein Fleisch sein. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen“ (Mk 10,6-9). Wie sind diese Worte auszulegen und wie bindend sind sie? Das ist die entscheidende Frage und diese gilt ebenso für eine Stelle im Römerbrief über die ausgelebte Homosexualität, nicht die Neigung dazu (Röm 1,24-27).1

Wie im Allgemeinen die Auslegung von Schriftstellen erfolgen soll, hat das II. Vatikanum im Dokument Dei Verbum erklärt: „Da die Heilige Schrift in dem Geist gelesen und ausgelegt werden muß, in dem sie geschrieben wurde, erfordert die rechte Ermittlung des Sinnes der heiligen Texte, daß man mit nicht geringerer Sorgfalt auf den Inhalt und die Einheit der ganzen Schrift achtet, unter Berücksichtigung der lebendigen Überlieferung der Gesamtkirche und der Analogie des Glaubens“ (DV Nr. 12). Damit stellen die Konzilsväter fest, dass die Heilige Schrift, d.h. dass die Bücher des Alten und des Neuen Testamentes unter dem Beistand des Heiligen Geistes verfasst wurden und auch mit seiner Hilfe gelesen und ausgelegt werden müssen. Das ist ein sehr hoher Anspruch. Mit der Forderung, auf den Inhalt und die Einheit der ganzen Schrift zu achten, ist gemeint, dass man gerade die alttestamentlichen Texte immer unter dem Blick des Neuen Testamentes lesen und auslegen muss. Damit bleibt man vor falschen Interpretationen bewahrt. Die Überlieferung der Gesamtkirche berücksichtigen, heißt, auch zu beachten, was die Kirchenväter in den ersten Jahrhunderten und die lehramtlichen Dokumente im Lauf der Kirchengeschichte über die auszulegenden Schriftstellen gelehrt haben. Ich hoffe, dass die Bischofssynode genau das leisten wird und zwar in beiden zur Diskussion stehenden Themenbereichen.

Unauflöslichkeit der Ehe: Ist die Kirche an die Worte des Herrn gebunden?
 
Der Münchner Pastoraltheologe Andreas Wollbold hat in diesem Jahr ein äußerst lesenswertes Buch herausgegeben, das dieser Frage nachgeht.2 Es trägt den Titel: „Pastoral mit wiederverheirateten Geschiedenen – gordischer Knoten oder ungeahnte Möglichkeiten.“ Mit größter Sorgfalt versucht er, dem Anspruch des II. Vatikanums gerecht zu werden. Unter Berücksichtigung der relevanten Schriftstellen kommt Andreas Wollbold zum Schluss, „dass Jesus eine im Streit der Rabbinerschulen ebenso wie im römischen Kontext einzigartige, selbst für seine Anhänger provokative und sich damit für seine Gegner als „Falle“ scheinbar gut eignende Lehre zu Scheidung und Wiederheirat vorgetragen hat. ... Die Evangelien und Paulus haben diese Lehre Jesu nicht verschwiegen, sondern ihr einen bedeutenden Platz eingeräumt. Sie wollten sie tradieren und nicht relativieren“ (S. 60). Die Aussagen der Kirchenväter analysiert er akribisch. Die damalige Umwelt pflegte aufgrund des familiären Gewohnheitsrechtes und der zivilen Gesetzgebung (römisches Scheidungsrecht) eine andere Praxis. Gemäß Wollbold ist die aktuelle Lage durchaus mit der damaligen vergleichbar. Trotzdem ist im Fall von Wiederheirat nach Scheidung sein Befund nach Konsultation der Kirchenväter eindeutig: Von Anfang an lehnte die Kirche die Wiederheirat nach Scheidung ab und trat für den Bestand der Ehe von Getauften ein. Wollbold fügt dem noch einen weiteren Befund hinzu: Die Synode von Illiberis (∼300-302) sowie die Konzilien von Arles (314) und Nizäa (325) lehnen trotz unterschiedlicher geografischer und kirchenpolitischer Lage die zweite Ehe nach Scheidung einhellig ab. Die sorgfältige Analyse der einschlägigen Kanones des Konzils von Trient (1545-1563) ergibt schließlich folgendes Ergebnis: „Die Ablehnung der Wiederheirat ist auch im Fall des Ehebruchs klar, ganz zu schweigen von anderen Fällen. Vor allem in der verbindlichen Bekräftigung der Lehre vom Eheband und ihren Konsequenzen stellt das Konzil eine Wasserscheide dar, hinter welche die katholische Kirche nicht mehr zurückgehen kann, etwa unter Berufung auf einzelne patristische Belege wie die des Basilius“ (S. 118). Wollbolds Untersuchungen können nicht einfach mit dem Hinweis aus der Debatte gefegt werden, das II. Vatikanum habe mit „Gaudium et spes“ die klassische Ehetheologie durch ihren personalistischen Ansatz überholt. Ihre Intention haben die Kirchenväter in „Gaudium et spes“ Nr. 47 formuliert, nämlich „die ursprüngliche Würde der Ehe und ihren hohen und heiligen Wert zu schützen und zu fördern“. Wollbold lokalisiert in den Konzilstexten zwar in Details gewisse Unschärfen. Doch darauf dürfen „niemals Unschärfen der Argumentation zu Ehescheidung und Wiederheirat aufgebaut werden, die schließlich in ausdrücklichem Widerspruch zur Lehre des Konzils stehen“ (S. 127).

Die Vorschläge für die Anpassung der Familienpastoral für die wiederverheirateten Geschiedenen müssen das berücksichtigen.
 
Könnte die Kirche gleichgeschlechtliche Partnerschaften anerkennen und segnen?
 
Die Frage ist bewusst vorsichtig formuliert. In den Fragen des offiziellen Vorbereitungsdokumentes 3 tritt sie in dieser Form nicht auf:
 
Zu gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften
 a) Gibt es in Ihrem Land eine zivile Gesetzgebung, die Verbindungen von Personen desselben Geschlechts anerkennt und damit in etwa der Ehe gleichstellt?
b) Was ist die Haltung der Teilkirchen und Ortskirchen sowohl gegenüber dem Staat, der die zivilen Verbindungen zwischen Personen desselben Geschlechts fördert, als auch gegenüber den von dieser Art von Verbindungen betroffenen Personen?
c) Welche pastorale Aufmerksamkeit ist möglich gegenüber Menschen, die sich für derartige Lebensgemeinschaften entschieden haben?
d) Wie soll man sich auf pastoraler Ebene mit Blick auf die Glaubensweitergabe in jenen Fällen verhalten, in denen gleichgeschlechtliche Partner Kinder adoptiert haben?

Hier geht es tatsächlich um die Pastoral und nicht etwa um eine Änderung der bisherigen Lehre der Kirche. In der Umfrage, welche das Schweizerische Pastoralsoziologische Institut (SPI) veröffentlichte und online stellte, tönt es kurz und knapp, aber völlig anders: „Wünschen Sie sich, dass die Kirche gleichgeschlechtliche Partnerschaften anerkennt und segnet?“4 Diese komplett andere Fragestellung gegenüber dem offiziellen Vorbereitungsdokument, kann beim besten Willen nicht als Vereinfachung abgetan oder sogar als „gute Zuspitzung der Frageintention des römischen Fragebogens“ gelobt werden.5 Es ist unklar, wer für diese Verfälschung verantwortlich ist. In einer Stellungnahme der Schweizer Bischofskonferenz zu einem Weltwocheartikel heisst es, die Kommunikationsstelle der SBK habe den Synodefragebogen formuliert. Das SPI unter der Leitung von Dr. Arnd Bünker habe die Umfrage lediglich ausgeführt und deren Ergebnisse präsentiert. Anfangs Juni berichtete kath.ch, Arnd Bünker habe mit der Umfrage zu «Ehe, Familie und Partnerschaft» den von der katholischen Kirche in der Deutschschweiz gestifteten »Good-News-Preis» erhalten.6 Kath.ch informierte am 12. Juni 2015 über die Preisverleihung wie folgt: „Bünker lancierte 2013 eine in der Schweiz viel beachtete kirchliche Umfrage zu «Ehe, Familie und Partnerschaft» und sorgte dafür, dass die vom Vatikan theologisch anspruchsvoll ausformulierten Fragen in einer Alltagssprache an die breite Öffentlichkeit weiter getragen werden konnten, wie der Direktor des Medienzentrums, Charles Martig, bei der Preisverleihung in Zürich ausführte.“7 Darf man schüchtern die Frage stellen, ob nicht die Kommunikationsstelle der SBK den Preis hätte beanspruchen können? Die Schlüsselfrage ist allerdings viel wichtiger: Könnte die Kirche gleichgeschlechtliche Partnerschaften anerkennen und segnen? Die unmissverständlichen Aussagen im Römerbrief lassen ein klares Nein von der Bischofssynode erwarten. Bischof Markus Büchel erklärte seinen Seelsorgern in einem Brief: „Unser heutiges Wissen um die Homosexualität als Anlage und nicht frei gewählte sexuelle Orientierung war zur Zeit der Bibel gar nicht bekannt.“8 Wieviel gesichertes Wissen gibt es denn über diese Anlage? Es gibt die Hypothese, wonach während der Entwicklung epigenetische Vorgänge für die sexuelle Orientierung eine gewisse Rolle spielen. Demnach würden während der Entwicklung in bestimmten Abschnitten der Erbsubstanz Gene fälschlicherweise oder zum falschen Zeitpunkt aktiviert oder deaktiviert.9 Es gibt auch immer wieder Studien, die sich der Frage widmen, ob es ein Gen oder eine Kombination von Genen gibt, die als Hauptfaktor für männliche Homosexualität verantwortlich gemacht werden könnten.10 Eine solche Publikation wurde auf der Webseite des Fachmagazins Science recht kritisch besprochen.11 Über die Ursache weiblicher Homosexualität gibt es noch weniger Anhaltspunkte über genetisch bedingte Faktoren in der Fachliteratur. Ich würde wirklich gern erfahren, ob es wissenschaftlich unabhängige Publikationen gibt, die zum Schluss kommen, dass ein bestimmtes Gen oder eine Kombination davon für die Anlage zur männlichen bzw. weiblichen Homosexualität hauptverantwortlich gemacht werden kann. Das ist keineswegs als Polemik zu verstehen, sondern wissenschaftliches Interesse. Es fällt auf, dass in der Dokumentation über die gemeinsame Tagung, welche auf Einladung der Präsidenten der Französischen, Deutschen und Schweizer Bischofskonferenz zu Fragen der Ehe- und Familienpastoral am 25. Mai 2015 an der Universität Gregoriana in Rom stattfand, kein Referent eine aussagekräftige wissenschaftliche Studie über die Anlage für die sexuelle Orientierung erwähnte oder in einer Fußnote darauf hinwies.12 Das wird einfach als gegeben dargestellt.13 Um über die Pastoral mit gleichgeschlechtlichen Partnerschaften vernünftig sprechen zu können, müssten die wissenschaftlich gesicherten Fakten über die Entstehung der Homosexualität berücksichtigt werden. Die Teilnehmer der Bischofssynode müssten die entscheidenden Faktoren kennen, bevor überhaupt die Synode beginnt.
 
Überzogene Forderungen könnten zu Kirchenaustritten führen
 
Manche Theologen verlangen von der nächsten Bischofssynode, dass die Kirche gleichgeschlechtliche Partnerschaften anerkennen und segnen soll. Das ist unter der Berücksichtigung der vorhergehenden Überlegungen eine völlig überzogene Forderung, die im Anschluss zur Bischofssynode aufgrund der absehbaren Enttäuschung bei vielen Gläubigen zu zahlreichen Kirchenaustritten führen könnte. Auch eine Bischofssynode kann sich von der genannten Anforderung des II. Vatikanischen Konzils nicht entbinden. Sie kann sich nicht einfach der Macht des Faktischen beugen, sondern muss die Problematik wissenschaftlich sorgfältig reflektieren und darauf basierend ihre Ratschläge präsentieren. Dabei ist zu beachten, dass es in erster Linie bei dieser Familiensynode um die Pastoral geht, den Umgang der Hirten mit jenen, die eine entsprechende Neigung haben oder in einer Partnerschaft leben. Bei der Pastoral geht es immer darum, den Weg ins Himmelreich aufzuzeigen. Unter Umständen, das tut Jesus in den Evangelien oft, ist damit der Aufruf zur Umkehr verbunden. Ist es denkbar, dass die Kirche – egal um welches Thema es sich handelt – einen Weg gutheißt, der nach sorgfältiger Analyse der Heiligen Schrift mutmaßlich nicht zum Himmelreich führen könnte?
 
Wir sind in einer schwierigen Situation und die Bischöfe sind um ihre Aufgabe nicht zu beneiden. Daher wollen wir die Muttergottes, die unsere Fürsprecherin im Himmel ist, darum bitten, dass alle, die sich mit den Fragen betreffend der Familienpastoral beschäftigen, mit dem Heiligen Geist gestärkt werden. Bitten wir darum, dass die Bischofssynode zusammen mit Papst Franziskus in Treue zur Heiligen Schrift und mit Hilfe des Heiligen Geistes die pastoralen Wegweisungen für unsere Zeit diskutieren und festlegen, so dass möglichst viele Gläubige das Ziel der Gemeinschaft mit Gott erreichen.
 
Dieser Artikel erscheint Ende September im HLI-Report Nr. 91, dem Publikationsorgan von HLI-Schweiz (www.human-life.ch (http://www.human-life.ch)).
 
Der Verfasser Dr. Roland Graf ist Domherr im Bistum Chur und Präsident a.i. von HLI-Schweiz

Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 27. September 2015, 09:57:27
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Kardinal Reinhard Marx und die von ihm beschworene Gefahr der “Verblödung”
Veröffentlicht: 26. September 2015 | Autor: Felizitas Küble |

In der ersten Klasse des Gymnasiums, die damals noch “Sexta” hieß, habe ich von einem guten Lehrer gelernt, dass man niemals ein Buch besprechen soll, das man nicht gelesen hat. Vielleicht hatte der Vorsitzende der Dt. Bischofskonferenz, Reinhard Kardinal Marx (siehe Foto), keinen solch guten Lehrer –  oder er hat diesen klugen Ratschlag vergessen. IMG_20140601_122952

Denn genau das hat er jetzt getan: Er hat über etwas geredet und geurteilt bzw. verurteilt, was er –  wie er selbst sagt  –  gar nicht kennt.

Er war bei einer Pressekonferenz auf die ignorante Frage eines Journalisten nach den katholischen Bloggern, die dieser mit einem bestimmten Internetportal verwechselte, hereingefallen, der den islamischen Fundamentalismus mit dem sog. christlichen Fundamentalismus verglich, wobei der Journalist offensichtlich nicht weiß, was das Wort Fundamentalismus eigentlich bedeutet.

Kardinal Marx: “Verbloggung führt manchmal zur Verblödung”

Der Kardinal, der das sehr gut weiß, rückte diese Fragestellung nicht zurecht, sondern fiel über die katholischen Blogger her, die er nicht kennt und gipfelte seine Aussage mit den Worten: “Diese Verbloggung führt manchmal auch zur Verbödung.”

(Siehe hierzu den Artikel bei kath.net, wo man diesen Abschnitt des Interviews im Video anhören kann: http://www.kath.net/news/52190 (http://www.kath.net/news/52190))

Nun kann man Kardinal Marx zugute halten, dass er sich selbst noch eben gerettet hat, indem er das Wort “manchmal” in seine  Bemerkung einfügte  –  und sich so nicht dem Vorwurf ausgesetzt hat, alle katholischen Blogger in einen Topf zu werfen. Natürlich gibt es unter den Bloggern und Facebookseiten-Unterhalter auch einige schwarze Schafe, auf welche die Charakterisierung des Kardinals zutreffen könnte. 100_1391

Zwei Sätze aus den Bemerkungen von Kardinal Marx verdienen noch besondere Beachtung. Er sagt, er nehme wahr, “dass sich Szenen untereinander treffen und sich gegenseitig bestätigen und hochjubeln, aber nicht in einen Diskurs eintreten mit Andersdenkenden argumentativ.”


Dieser “Feststellung” könnte man noch etwas abgewinnen, wenn er damit auch ausdrücklich amtskirchliche Szenen und das linke Spektrum in der Kirche gemeint hätte. Das aber hat er eben nicht getan! Und damit entsteht sehr der Eindruck, dass hier wieder Schmieröl auf die Schienen des Zeitgeistes vor allem in den Medien und auch des innerkirchlichen Mainstreams gegossen wurde.

Kritik an einer “Erniedrigung” anderer (die er selbst betreibt)

Der Kardinal fuhr fort: “Wer kann sich auf Jesus von Nazareth berufen und andere erniedrigen?”   – Eine richtige Bemerkung, wenn sie nicht in diesem Zusammenhang gefallen wäre. So aber wird sie auf die katholische Bloggerszene insgesamt gedeutet, was mit allem Respekt vor dem Erzbischof als wenig lauter bezeichnet werden kann.

Dann zeigte sich der Kardinal zufrieden damit, dass er diese ganze Internetszene gar nicht wahrnehme. Das sei vielleicht ein Fehler und möglicherweise falsch, aber es sei nun einmal so. Ihn interessiere das nicht so sehr.  – Es folgte dann auch noch eine indirekte, aber doch deutlich erkannbare Abwertung dieser Seite des Internets, die so etwas (wie die katholischen Blogger?) ermögliche. jesus in der synagoge von nazareth

Der neben ihm sitzende Sekretär der Bischofskonferenz strahlte vor Zufriedenheit. Wird hier nicht wieder einmal deutlich, dass sich eine Reihe katholische Amtsträger wie die meisten Politiker Lichtjahre von den Gläubigen entfernt haben und deren “Lebenswirklichkeit” in der Kirche, die sie nun Schrift und Traditon zu Seite stellen wollen, gar nicht mehr wahrnehmen?

Internet-Blogs tragen zur Neu-Evangelisierung bei

Bei dieser Haltung bleibt dem Vorsitzenden der Dt. Bischofskonfernz völlig verborgen, dass die überwiegende Mehrheit der katholischen Blogger das tut, was die Bischofskonferenz mit ihrem großen, reichen und einflußreichen Apparat über Jahrzehnte versäumt hat; nämlich einen bedeutenden Beitrag zur Neuevangelisation zu leisten.

Leider bleibt von dieser Pressekonferenz ein schaler Geschmack. Große Teile der Bischofskonferenz und ihr gesamter Apparat hat immer noch nicht realisiert, warum der Kirche die Mitglieder in Massen davonlaufen, selbst alte Menschen.

Eine Amtskirche, die in großem materiellen Reichtum selbstzufrieden in schöne Ansprachen, die nicht gelebt werden, und vor allem in Strukturen und Bürokratien flüchtet, ist für die Menschen, die das Brot des Lebens suchen, das in der Kirche reichlich vorhanden ist, aber immer weniger die Hungernden erreicht, nicht mehr interessant.

Sie suchen ihre Nahrung an trüberen Quellen oder verfallen in absolute Gleichgültigkeit und Resignation. Und so muss Kardinal Marx auf der Bischofsynode in Rom eine Teilkirche repräsentieren, die sich  in rasantem Niedergang befindet  –  und viele von denen, die ihre Kraft  in die Verbreitung des Evangeliums und die Lehre der Kirche einbringen, müssen sich von der Mehrheit der Amtsträger noch abwerten lassen…

Ein Trost bleibt den katholischen Bloggern: In Rom und weiten Kreisen der Weltkirche interessiert man sich für ihre Arbeit und schätzt sie hoch ein.

Quelle: http://blog.forum-deutscher-katholiken.de/?p=5697#more-5697 (http://blog.forum-deutscher-katholiken.de/?p=5697#more-5697)

Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 03. Oktober 2015, 10:22:55
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Konservative Familien-Petition an den Papst: 790.190 Unterschriften abgegeben
Veröffentlicht: 1. Oktober 2015 | Autor: Felizitas Küble |
Am Dienstag (29. September 2015) wurden 790.150 Unterschriften für die “Ergebene Bitte an Papst” Franziskus übergeben. Ebenso fand eine Pressekonferenz zur Erläuterung der Aktion statt. Anlass der Unterschriftensammlung war der Angriff linker und modernistischer katholischer Kreise auf die kirchliche Lehre über Ehe, Familie und Sexualethik.

Etliche internationale Medien berichteten bereits am selben Tag vom Erfolg der Aktion:
National Catholic Register
Voice on The Family
Il Giornale
La Nuova Bussola Quotidiana
Die Petition an den Papst wurde von 204 Kardinälen oder Bischöfen unterstützt (zum Zeitpunkt der Übergabe waren es 201, wie auf dem Foto gezeigt wird).

Zur Aktion gehörte auch die Veröffentlichung der Broschüre “Vorrangige Option für die Familie. 100 Fragen und 100 Antworten”

Viele Persönlichkeiten unterschrieben den Appell an den Papst, darunter die Kardinäle Jorge Medina Estévez, Geraldo Majella Agnelo, Gaudencio Rosales und Raymond Leo Burke.

Quelle: http://mathias-von-gersdorff.blogspot.de/2015/09/ergebene-bitte-790190-unterschriften.html (http://mathias-von-gersdorff.blogspot.de/2015/09/ergebene-bitte-790190-unterschriften.html)
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 04. Oktober 2015, 10:13:46
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Zum Auftakt der Familiensynode: Die heutige liturgische Evangelienlesung über die Ehe
Veröffentlicht: 4. Oktober 2015 | Autor: Felizitas Küble | Abgelegt unter: BIBEL und KATECHESE | Tags: Bibel, Christus, Ehe, Ehebruch, Familiensynode, Jünger, liturgische Lesung, Moses, Pharisäer, Scheidung, Unauflöslichkeit |Hinterlasse einen Kommentar
Die (seit Jahrzehnten festgelegte) Lesung der katholischen Kirche zum heutigen Sonntag nach Mk 10,2-16:

Da kamen Pharisäer zu ihm und fragten: Darf ein Mann seine Frau aus der Ehe entlassen? Damit wollten sie ihm eine Falle stellen.
Er antwortete ihnen: Was hat euch Moses vorgeschrieben? DSC05485
Sie sagten: Moses hat erlaubt, eine Scheidungsurkunde auszustellen und die Frau aus der Ehe zu entlassen.
Jesus entgegnete ihnen: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat er euch dieses gestattet.
Am Anfang der Schöpfung aber hat Gott sie als Mann und Frau geschaffen.
Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen,
und die zwei werden ein Fleisch sein. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins.
Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen.

Zu Hause befragten ihn die Jünger noch einmal darüber. Er antwortete ihnen: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt und eine andere heiratet, der bricht die Ehe.  Auch eine Frau begeht Ehebruch, wenn sie ihren Mann aus der Ehe entlässt und einen anderen heiratet.

 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 04. Oktober 2015, 12:17:45
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Synode in Rom: Rebellion gegen Gott?

Von Hans-Jürgen Schlamp, Rom

Papst Franziskus: Kann allein entscheiden, will aber nichtZur Großansicht
AP/dpa
Papst Franziskus: Kann allein entscheiden, will aber nicht
Neue Runde im Streit um das richtige katholische Leben: Ab Sonntag suchen Bischöfe einen Konsens, wie sie mit der Kluft zwischen Lehre und Leben in Sachen Familie und Partnerschaft umgehen sollen. Eine schier unlösbare Aufgabe.


Papst Franziskus ist Chef eines geografisch eher unbedeutenden Gottesstaats. Dessen mehr als eine Milliarde Untertanen sind über alle Kontinente verstreut, sein Regierungssitz ist eine abgeschottete Trutzburg, bewohnt von alten Männern, die ihre alten Lehren wichtiger nehmen als das Leben draußen vor den Vatikan-Toren. Denen will er jetzt moderne Zeiten verordnen, so erwarten das jedenfalls sehr viele Beobachter. Und die ganze Welt nimmt Anteil.


Papst Franziskus ist für die französische Intellektuellenzeitung "Le Monde" der "führende Progressive des Planeten", vergleichbar mit Martin Luther King und Nelson Mandela. Sein erster Versuch einer Zeitenwende bei der Familiensynode im vorigen Oktober blieb im Ansatz stecken. Jetzt folgt der nächste Anlauf.
Freundlich, höflich, brüderlich wird es zugehen, wenn sich knapp 300 katholische Kirchenfürsten aus aller Welt, dazu Experten und sogar eine kleine Schar katholischer Ehepaare (darunter Petra und Aloys Buch aus dem niederrheinischen Korschenbroich) am Sonntag in Rom zusammensetzen. Bis zum 25. Oktober sollen sie dann über "Die Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute" diskutieren.

Hinter der gesitteten Fassade freilich "tobt eine Schlacht", so wird der emeritierte deutsche Kurienkardinal Walter Kasper in Medien zitiert. Papst Franziskus habe intern sogar von einem "Krieg" gegen ihn gesprochen, schreibt der italienische Vatikan-Experte Marco Politi. Es geht ja auch um einiges.

Walter Kasper: Modernisierer mit päpstlicher UnterstützhungZur Großansicht
DPA
Walter Kasper: Modernisierer mit päpstlicher Unterstützhung
Zur Debatte stehen Kernelemente der katholischen Lehre. Die göttlichen Vorstellungen von Ehe und Familie seien seit 2000 Jahren gültig, sagen Traditionalisten wie der Kurienkardinal Roberto Sarah, die dürfe man nicht ändern.
Homosexuelle Paare? Sind, sagt Sarah, "ein kultureller und zivilisatorischer Rückschritt", verstoßen "gegen den Plan Gottes".

Geschiedene, die ein zweites Mal heiraten? Kann die Kirche nicht akzeptieren, sagt Sarah, das wäre "Betrug am Evangelium", ja mehr noch: eine "Rebellion gegen Gott".

Sarah, 70 Jahre alt, stammt aus Guinea und ist Chef der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, ein wichtiger Mann im Vatikan. Gemeinsam mit zehn weiteren Kardinälen hat er gerade ein moraltheologisches Buch veröffentlicht: "Gott oder nichts" - eine Art Glaubensbekenntnis der harten Dogmatiker.

Zur Vorbereitung der Synode in Rom versammelte er die mehr als 40 afrikanischen Synoden-Teilnehmer in der ghanaischen Hauptstadt Accra, um sie auf seinen Kurs einzuschwören. Es gelte jetzt "die fundamentalen Werte von Familie und Ehe" vor einem "westlichen ideologischen Kolonialismus" zu retten, der die "katholische Doktrin zerstören" und sich "der göttlichen Offenbarung widersetzen" wolle. So ähnlich sehen es nicht nur afrikanische Kirchenführer, sondern ebenso viele lateinamerikanische und osteuropäische. Auch der deutsche Chef der Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Müller, wird den Fundis zugerechnet.

Roberto Sarah: "Gott oder nichts"Zur Großansicht
DPA
Roberto Sarah: "Gott oder nichts"
Es gibt nur ein Problem: Dort, wo sich das reale Leben immer weiter von Sarahs fundamentalen Vorstellungen entfernt, blutet die Kirche einfach aus. Denn wenn die Kirche nicht mehr in die Welt passt, verlässt die Welt die Kirche.
Schrumpfende Priester- und Gläubigenzahlen zeigen das. "Die gemeinsamen Glaubensinhalte", konstatiert der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki, hätten sich "weitgehend in Luft aufgelöst".

Das gilt für viele Länder, vor allem in Westeuropa, aber nicht nur. "Wir haben Scheidungen, Patchworkfamilien, viele Alleinerziehende, kinderlose Ehen, nicht zu vergessen die gleichgeschlechtlichen Partnerschaften", beschrieb Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga aus Honduras die Lage in einem Interview mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger". "All das erfordert Antworten für die Welt von heute," so der enge Berater von Papst Franziskus. "Selbstverständlich" werde "die traditionelle Lehre fortbestehen. Aber die pastoralen Herausforderungen erfordern zeitgemäße Antworten. Und die stammen nicht mehr aus Autoritarismus und Moralismus."

Das ist nun die - schier unlösbare - Aufgabe der Synode: Solche Antworten suchen, diskutieren und möglichst mit einer Zweidrittelmehrheit beschließen - um sie dann dem Papst vorzulegen. Berlins Erzbischof Heiner Koch sagte SPIEGEL ONLINE: "In der theologischen Sichtweise gibt es keinen Dissens. In der Wahrnehmung der Situation unterscheiden wir uns, sind aber offen für die Argumente des jeweils anderen. In der Bewertung und bei den Konsequenzen geht es deutlich auseinander."

Papst Franziskus: Familie als "das grundlegende soziale Subjekt schlechthin"Zur Großansicht
AP/dpa
Papst Franziskus: Familie als "das grundlegende soziale Subjekt schlechthin"
Der Papst ist allerdings an nichts gebunden. Er ist der absolute Herrscher in seinem katholischen Reich und kann verordnen, was er will. Aber das will er offenbar nicht. Er will die Diskussion. Weil er nämlich, vermuten nicht wenige in Rom, selbst keine fertigen Antworten hat, die aus dem Dilemma zwischen biblischen Werten und moderner Welt führen.

Klar ist, dass er Veränderungen will. Seine Dekrete, die das Lossprechen von der Sünde der Abtreibung erleichtern und die Annullierung von Ehen beschleunigen, gelten als Beleg dafür.
Auch die meisten der direkt vom Papst ausgewählten "Synodenväter", wie die Kardinäle, Bischöfe und Ordensleute innerkirchlich genannt werden, gelten als Modernisierer. Sie stehen den Ideen des deutschen emeritierten Kardinals Walter Kasper nahe. Den hat Franziskus öffentlich immer wieder gelobt und ihn, obwohl er nicht mehr im Amt ist, zur Synode eingeladen. Den lautesten Wortführer aus dem Dogmatiker-Block dagegen, den US-Kardinal Raymond Leo Burke, hat er gleich nach der Synode im vorigen Jahr in den Malteser-Orden verbannt. Der fehlt in diesem Jahr.

Trotz allem sollte keiner den Fehler machen, Franziskus als radikal-revolutionären Geist zu sehen. Die Familie, sagte er kürzlich bei einer Generalaudienz in Rom, sei "das grundlegende soziale Subjekt schlechthin", denn sie enthalte "in ihrem Innern die beiden grundlegenden Prinzipien der menschlichen Zivilisation auf Erden: Das der Gemeinschaft und das der Fruchtbarkeit". Die Ehe ist damit auch für den progressiven Franziskus ausschließlich der Bund "eines Mannes und einer Frau".

Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 05. Oktober 2015, 08:17:31
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Papst eröffnet Bischofssynode Appell zur Barmherzigkeit


Papst Franziskus hat die Weltbischofssynode über Ehe und Familie mit einem Appell zur Barmherzigkeit und einem Bekenntnis zur Unauflöslichkeit der Ehe eröffnet.
 
Die Kirche dürfe nicht "mit dem Finger auf die anderen" zeigen, um sie zu verurteilen, sagte Franziskus am Sonntag im Eröffnungsgottesdienst in Rom. Sie sei verpflichtet, "die verletzten Paare zu suchen und mit dem Öl und der Aufnahme der Barmherzigkeit zu pflegen". Sie müsse dabei die "Grundwerte" lehren und verteidigen, ohne zu vergessen, dass die Gesetze immer nur für den Menschen da sind. Christus rufe die Gläubigen auf, jede Form des Individualismus und des Legalismus zu überwinden. Der Papst kritisierte zugleich den wachsenden Bedeutungsverlust der Familie, vor allem in westlichen Gesellschaften.
 
Meistbeachtete Bischofsversammlung
 
Von Montag an beraten rund 270 Bischöfe aus aller Welt im Vatikan in Anwesenheit des Papstes über die Haltung der katholischen Kirche zu Ehe und Familie. Es handelt sich um die meistbeachtete Bischofsversammlung seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil vor 50 Jahren. Die dauerhafte, treue und fruchtbare Liebe werde heute "immer mehr belächelt und angesehen als sei sie etwas Altertümliches", so Franziskus in seiner Predigt weiter. Es habe den Anschein, als ob es gerade in den entwickeltesten Gesellschaften die niedrigsten Geburtenraten und die höchste Quote an Abtreibungen und Scheidungen gebe. Demgegenüber müsse die katholische Kirche die "Einheit und die Unauflöslichkeit der Ehe" sowie die "Heiligkeit des Lebens" verteidigen, forderte der Papst. Dabei dürfe sie sich nicht von "flüchtigen Moden oder den herrschenden Meinungen" richten.
 
Kirche als Feldlazarett mit offenen Türen
 
Paradoxerweise, so Franziskus, sei auch der Mensch von heute, der Gottes Plan von der wirklichen Liebe oft lächerlich mache, von der treuen und immerwährenden Liebe angezogen und fasziniert. Der heutige Mensch laufe den Liebesbeziehungen des Augenblicks und "fleischlichen Genüssen" nach, sein Traum sei jedoch die wahre Liebe. Für Gott sei die Ehe keine Utopie der Jugend, sondern ein Traum, ohne den sein Geschöpf zu Einsamkeit bestimmt sei.
 
Der Papst forderte weiter, die Kirche müsse ein «Feldlazarett» mit "offenen Türen" für alle sein, die um Hilfe bitten. Sie müsse aus ihrer «eigenen Einzäunung» heraustreten und auf die anderen zugehen
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 07. Oktober 2015, 08:19:10
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06.10.2015

Kardinal Marx resümiert ersten Arbeitstag der Bischofssynode"Synode nicht gespalten"
 

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hat Spekulationen über eine angebliche Spaltung der römischen Bischofssynode über die Familie in einem Pressegespräch zurückgewiesen.
 
Berichte über ein konservatives und ein progressives Lager seien eine "Inszenierung der Medien", sagte Marx am Montagabend vor Journalisten in Rom. Es gebe keine "Lager", sondern lediglich kontroverse Meinungen, so der Münchner Erzbischof. Unter den Teilnehmern der Synode herrsche eine Atmosphäre der Offenheit. Rund 260 Kardinäle, Bischöfe und Ordensobere sowie 90 weitere Teilnehmer nahmen am Montag im Vatikan ihre dreiwöchigen Beratungen über die Haltung der katholischen Kirche zu Ehe und Familie auf.
 
Verhalten positives Fazit zum ersten Synodentag
 
Über den ersten Tag der Beratungen äußerte sich der Kardinal verhalten positiv. Zunächst sei es um ein "Abtasten" und eine Einschätzung der Kräfteverhältnisse gegangen, es habe jedoch bereits eine breite Diskussion gegeben. Mit Blick auf den Abschluss der Synode forderte Marx, die Ergebnisse müssten mindestens auf dem Niveau liegen, das Papst Franziskus mit seinen Äußerungen vorgegeben habe.
 
Marx: "Nicht nur Thema wiederverheiratete Geschiedene in den Fokus nehmen"
 
Marx kritisierte eine Fixierung auf die Frage des kirchlichen Umgangs mit Katholiken, die nach einer Scheidung erneut standesamtlich geheiratet haben. Dies sei zwar ein wichtiges Thema der Synode; man dürfe darüber jedoch nicht andere Themen wie etwa Flucht und Armut vergessen. Nur über wiederverheiratete Geschiedene zu reden, sei ungerecht gegenüber jenen, die eine Familie gründen wollten, deren Lebensumstände dies jedoch nicht zuließen.
 
Marx plädierte für einen Blick auf den Einzelfall, "vor allem wenn in der zweiten Verbindung eine Rückkehr in die alte Lebenswelt gar nicht mehr möglich ist ohne neue Schuld".
 
Die Kirche stehe jedoch auch zu Menschen, deren Leben nicht so verlaufe wie ursprünglich geplant. Wenn jemand sein bei der Heirat gegebenes Ja-Wort nicht mehr halte, müsse das aufgearbeitet werden, so der Kardinal. Dabei müsse "auch ein pastoraler Weg gegangen werden".
 
Deutsche Synodenteilnehmer loben Dialogbereitschaft
 
Neben Kardinal Marx nahmen auch die weiteren deutschen Teilnehmer der Synode am Pressegespräch teil. Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode äußerte dabei die Hoffnung, dass die Synode "Wirklichkeit vor Ideal" stellen werde. Die Kirche müsse lernen, "das Gute an Treue in verlässlichen Beziehungen wahrzunehmen und wertzuschätzen". Allein in der deutschen Sprachgruppe, in der parallel zu anderen Kleingruppen die Themen der Synode diskutiert werden, gebe es hierzu eine Vielfalt an Positionen.
 
Der Berliner Erzbischof Heiner Koch zeigte sich beeindruckt darüber, dass es bereits am ersten Sitzungstag der Synode intensive Gespräche gegeben habe. "Die Spannungsverhältnisse zwischen verschiedenen Sichtweisen sind unübersehbar", gestand der Bischof ein, der erstmals an einer Synode teilnimmt.
 
Das Ehepaar Buch, das ebenso wie andere Familien ohne Stimmrecht an den Beratungen der Synode teilnimmt, äußerte sich beeindruckt über die Offenheit der Auseinandersetzungen. Sie sei optimistisch, dass "am Ende mehr stehen wird, als von manchen befürchtet", sagte Petra Buch mit Blick auf Erwartungen, dass Bewahrer der Tradition sich gegen Befürworter von Reformen durchsetzen könnten.
 
Papst entscheidet letztendlich
 
Am Ende des dreiwöchigen Weltbischofstreffens zu Ehe und Familie werde ein "hoffentlich einmütiges Ergebnis" stehen, betonte der Münchner Erzbischof. Letztlich entscheide nicht die Synode, sondern der Papst. Marx fügte hinzu: "Und wenn der Papst entschieden hat, dann halten wir uns daran. So ist das in der katholischen Kirche."
 
 




(KNA, epd, dr)
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 08. Oktober 2015, 08:21:57
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Bischofssynode 2015 Aufbruch mit Hürden

Die katholische Kirche versucht unter Papst Franziskus den Weg der Modernisierung zu beschreiten. Doch dieser ist bislang steinig und völler Hürden. Der Dialog zwischen den Bischöfen und Kardinälen ist schwierig, zu groß sind die Unterschiede zwischen Reformern und Konservativen.

Von: Jan-Christoph Kitzler

Stand: 02.10.2015




Die katholische Kirche hat ein großes Problem mit Homosexuellen und der Katechismus, in dem die Kirchenlehre zusammengefasst ist, lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Homosexuelle Handlungen werden dort als eine der Hauptsünden gegen das Gebot der Keuschheit gebrandmarkt. Dennoch lehrt die Kirche, Homosexuellen mit so wörtlich "Achtung, Mitleid und Takt“ zu begegnen. Homosexuelle Neigungen bezeichnete Joseph Ratzinger 1986, als Präfekt der Glaubenskongregation, immerhin nur als "objektiv ungeordnet“.
 


Streitthema Homosexualtät
 
Es dürfe keine "einheitlichen Regelungen geben für alles und jedes": ZdK-Präsident Alois Glück erhofft sich von der Familiensynode weniger Zentralismus in der Kirche. Was sonst auf der Synode und darum herum passiert, erfahren Sie hier in unserem Online-Dossier. [mehr- Religion | zur Übersicht: Familiensynode 2015 - ZdK-Präsident hofft auf stärkere Ortskirchen ]
 


Dennoch sorgt das Thema für Diskussionsstoff und vor der Bischofssynode haben sich vor allem Vertreter aus dem Lager der Konservativen in Stellung gebracht. Kurienkardinal Robert Sarah aus Guinea zum Beispiel, der im Vatikan die Behörde für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung leitet, lässt sich mit den Worten zitieren: Homosexualität sei "kein Problem der Kirche, sondern der Menschheit“ und außerdem ein "Rückschritt der Kultur und Zivilisation“. Aber auch Kirchenvertreter, die als eher gemäßigt gelten, werden bei diesem Thema deutlich: als im Frühjahr die Iren für eine Zulassung von eingetragenen gleichgeschlechtlichen Partnerschaften stimmten, nannte Kardinalstaatsekretär Pietro Parolin das eine "Niederlage der Menschheit.“
 
Bei der außerordentlichen Familiensynode im Herbst letzten Jahres bekam der Satz, dass man Frauen und Männern mit homosexuellen Tendenzen mit Achtung und Feingefühl aufnehmen müsse, keine Zweidrittelmehrheit der versammelten Bischöfe. Dass Homosexuelle auch wertvolle Mitglieder der katholischen Kirche sein können, wird von vielen Kirchenoberen bezweifelt. Vor der Bischofssynode fand in Rom ein Treffen konservativer Katholiken statt, bei dem über homosexuelle Neigungen wie über eine Krankheit gesprochen wurde, die heilbar sei. Dabei waren auch zwei Kardinäle, die an der Synode teilnehmen. Aber an der katholischen Lehrmeinung zu Homosexuellen hat das bislang noch nichts geändert.




Bischofssynode 2015
 






Papst Paul VI. forderte vor 50 ahren mehr Dialog innerhalb der Kirche und schuf die Bischofssynode.
 
Bischofssynoden sind eine Erfindung des 2. Vatikanischen Konzils. Vor ziemlich genau 50 Jahren bestimmte Papst Paul VI., dass Papst und Bischöfe öfter miteinander reden sollten und über allgemeine Themen der katholischen Kirche beraten. 16 Mal sind Bischöfe seitdem in Rom zu Synoden zusammengekommen und mehrmals auch zu lokal begrenzten Synoden. Während aber zu einem Konzil alle Bischöfe der Weltkirche eingeladen werden, beraten Bischofssynoden im kleineren Kreis: rund 300 Bischöfe kommen dieses Mal nach Rom, die Bischofskonferenzen haben je nach Zahl der Kirchenmitglieder Delegierte entsandt, auch die Behördenchefs im Vatikan, meist Kardinäle, nehmen teil, ebenso  10 Vertreter der Orden. Papst Franziskus hat weitere rund 100 Bischöfe und Laien eingeladen – dazu gehören auch 17 Ehepaare, die den unverheirateten katholischen Würdenträgern von ihren Erfahrungen berichten sollen. Denn immerhin hat dieses Treffen das etwas sperrige Thema: "Die Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute".
 
Entscheiden kann eine Bischofssynode – im Unterschied zu einem Konzil - nichts. Sie ist nur ein Beratungsgremium des Papstes. Der veröffentlicht hinterher ein so genanntes nachsynodales apostolisches Schreiben. Was darin steht, ist seine Entscheidung und auch, ob die Diskussionen auf einer Bischofssynode die Lehre der katholischen Kirche verändert. In der Vergangenheit seien von Synoden wichtige Impulse ausgegangen, heißt es aus Vatikankreisen.
 





Papst Franziskus hat sich vorgenommen, das Kollegialprinzip zu stärken. Er will, dass in seiner Kirche mehr diskutiert wird. Ob es allerdings so klug war, sich dafür eines der größten Minenfelder der kirchlichen Lehre auszusuchen, ist fraglich. Bei den Themen wie Homosexualität und dem Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen beispielsweise tun sich tiefe Gräben zwischen Konservativen und Reformern auf, die vor Beginn der Synode immer tiefer wurden. In den drei Wochen, die die Bischofssynode dauert, geht es sicher nicht immer harmonisch zu.



Wie umgehen mit gescheiterten Ehen?
 
Das Sakrament der Ehe ist für die katholische Kirche unauflöslich. Scheidungen verurteilt der Katechismus, in dem die Lehre der Kirche zusammengefasst wird, als "Verstoß gegen die Würde der Ehe“. Richtig ernst aber wird es, wenn Geschiedene wieder heiraten wollen. Dann schließt die katholische Kirche sie von den Sakramenten aus, der Empfang der Heiligen Kommunion ist dann beispielsweise nicht mehr möglich.

Bereits auf der außerordentlichen Familiensynode im Herbst letzten Jahres hatten die Teilnehmer über eine Änderung der strengen Regeln gestritten und waren zu keiner Einigung gekommen. Kirchenvertreter, die für eine Änderung der Regeln sind, argumentieren, dass man ja auch unverschuldet geschieden werden kann, und dass es möglich sein muss, mit einer Ehe zu scheitern, neuanzufangen und trotzdem am Leben der Gemeinde teilzunehmen.



Weg der "katholischen Scheidung"
 





Ehe ist ein heiliges Gut der katholischen Kirche und gehört besonders geschützt. Konservative fürchten einen Werteverfall durch eine Aufweichung.
 
Die Kirche dürfe niemanden ausschließen. Die Bewahrer der Lehre befürchten den Dammbruch und dass, wenn die Kirche in diesem Punkt nachgibt, die katholische Morallehre als Ganze aufgeweicht wird. Zugeständnisse an die Lebenswirklichkeit vieler Menschen gelten als Anbiederung an einen Zeitgeist, der mit der katholischen Morallehre nichts zu tun habe. Schon vor der Synode ist der Ton der Diskussion deutlich schärfer geworden, was darauf schließen lässt, dass sich während der Beratungen auch hier tiefe Gräben auftun.
 
Papst Franziskus hat vor ein paar Wochen immerhin versucht, Dampf aus dem Kessel zu lassen, in dem er Regelungen erließ, nach denen das Verfahren zur Annullierung einer Ehe deutlich vereinfacht wird. Darüber hatten die Bischöfe schon vor einem Jahr beraten. Denn wenn eine Ehe im katholischen Sinn nie bestanden hat, gibt es auch kein Problem bei  einer erneuten Heirat. Dass diese Regelung eine "Scheidung auf katholisch“ sei, hat der Papst inzwischen zurückgewiesen.

Und ob das eine Lösung für viele Katholiken ist, deren Ehen scheitern, und die dennoch ihren Glauben in ihrer Gemeinde leben wollen, darf bezweifelt werden.



Dr. Jan-Christoph Kitzler


BR-Korrespondent im ARD-Hörfunkstudio Rom

Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 09. Oktober 2015, 08:12:16
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Papst fordert Offenheit in Familienfragen
Stand: 05.10.2015 12:50 Uhr
 
Papst Franziskus hat die Teilnehmer der Bischofssynode zum Thema Familienpolitik zu Mut und Offenheit aufgerufen. Die dreiwöchigen Beratungen gelten als wegweisend für den weiteren Kurs der Kirche im Umgang mit Geschiedenen und Homosexualität.
Zur Eröffnung der Bischofssynode im Vatikan hat Papst Franziskus die Mitglieder zu einem Geist der Kollegialität aufgerufen. Die dreiwöchige Versammlung sei "kein Parlament", wo es Verfahrensabsprachen oder politische Tauschgeschäfte gebe, sagte Franziskus in Rom vor gut 300 Kardinälen, Bischöfen und Priestern.
Familienseelsorge verbessern
Franziskus mahnte die Bischöfe zu "Weisheit", "Offenheit" und "Demut" bei den Debatten, die nach allgemeiner Erwartung kontrovers geführt werden dürften. Zugleich betonte er aber, die Diskussionen müssten zu Ergebnissen führen. Die Kirche sei "kein Museum", das bewahrt und geschützt werden müsse. "Sie ist der Ort, an dem das heilige Volk Gottes vorwärts schreitet", sagte der Papst. Dabei sollten die Geistlichen nicht "mit dem Finger auf andere zeigen, sondern ihnen die Hand ausstrecken".
Die Geistlichen wollen bis Ende Oktober die künftige Haltung der katholischen Kirche gegenüber Geschiedenen und Homosexuellen diskutieren. Die Synode will zudem über eine bessere Familienseelsorge diskutieren, besonders angesichts der Tatsache, dass immer weniger Paare kirchlich heiraten, während die Zahl der Zivilehen und der Scheidungen zunimmt. Bei der Messe zur Eröffnung der Synode am Sonntag verteidigte der Papst die "Unauflöslichkeit" der Ehe, betonte aber auch, die Kirche müsse stets "ihre Türen für alle offen halten, die Einlass begehren".
Synode berät strittige Fragen der katholischen Lehre
tagesthemen 22:15 Uhr, 05.10.2015, Mike Lingenfelser, ARD Rom
 

Geschiedene bei Abendmahl oder Kommunion?
Der Berliner Erzbischof Heiner Koch sprach sich dafür aus, in Einzelfällen auch Geschiedene zum Abendmahl zuzulassen. "Für uns ist die Ehe ein heiliges Sakrament und das können wir nicht aufgeben", sagte er im RBB-Inforadio. Ähnlich äußerte sich der Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Wenn in einer neuen Ehe Kinder getauft würden und zur Kommunion gingen, so Stefan Vesper im Deutschlandfunk, "dann kann es doch nicht richtig sein, wenn hier die Mutter oder der Vater nicht mitgehen darf".
Die Synode begann in angespannter Atmosphäre, nachdem am Samstag der Priester Krzysztof Charamsa mit seinem Comingout den Vatikan erschütterte und daraufhin aus dem Priesterdienst entlassen wurde. Er kritisierte daraufhin den "rückwärtsgewandten" Umgang der Kirche mit Homosexualität scharf.
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 10. Oktober 2015, 09:48:28
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Synode: „Afrika blockiert die Synode nicht“



Erzbischof von Accra, Gabriel Charles Palmer-Buckle - RV
 08/10/2015 14:47
Afrikanische Bischöfe blockieren nicht die Synode. Das sagte der Erzbischof von Accra, Gabriel Charles Palmer-Buckle, in dem Pressebriefing der Synode von diesem Donnerstag. Er antwortete auf den Vorwurf, dass afrikanische Bischöfe die Reformen der Synode erschweren würden. „Die Zukunft der Familie ist unsere Mission“, betonte der Erzbischof aus Ghana. Sie seien nicht hier bei der Synode, um zu blockieren, sondern um ihre Werte „zum größeren Nutzen der Kirche einzubringen“, so der Erzbischof von Ghanas Hauptstadt am Donnerstag vor Journalisten im Vatikan.

Im Vorfeld der Bischofssynode hatte es Diskussionen um das afrikanische Thesenpapier gegeben. Darin wird unter anderem der Vorwurf laut, der Westen zerstöre mit seinen individualistischen Lebensweisen die afrikanischen Familien. Kardinal Eduardo Menichelli, er ist Erzbischof von Ancona-Osimo, betonte in diesem Zusammenhang, dass die Probleme der Familien in Afrika – sei es nun das außereheliche Zusammenleben oder auch der Rückgang der Ehen im Allgemeinen – sich nicht allzu sehr von den Problemen des Westens unterscheiden würden. 54 der insgesamt 270 Synodenväter stammen aus Afrika. In Bezug auf das Thema Homosexualität, sagte Palmer-Buckle, dass Afrika Zeit brauche. Man müsse den Menschen Zeit geben, mit diesen kulturellen Fragen umzugehen.

Migration und Frauen in der Kirche

Das Thema Migration sei ebenso ein äußerst wichtiges Thema, auch in der Synode, so Palmer-Buckle. Die Situation sei fatal und die afrikanischen Bischofskonferenzen seien ständig darum bemüht, dass die Regierungen gegen die „Flucht der jungen Menschen“ arbeiten, denn diese seien der wahre Grund für die Flucht. Auf die Frage hin ob auch die Rolle der Frauen in der Kirche in den Sprachgruppen angesprochen werde, wurde mit einem deutlichen Ja beantwortet, aber nicht genauer definiert.

Keine Komplotte erwünscht

Dass Papst Franziskus wie in einigen Medien zitiert, vor einer „konspirativen Hermeneutik“ wörtlich warnte, die hinter allem eine Verschwörung wittere, bestätigte Vatikansprecher Federico Lombardi nicht, aber er verneinte es auch nicht. Die Information habe eine andere „Quelle verbreitet.“ Die Vision der Synode basiere natürlich auf Vertrauen und Loyalität:

„Natürlich, das Konzept ist, dass jeder jedem vertraut. Wir müssen davon überzeugt sein, dass alles, was im synodalen Prozess gesagt wird, in vollkommener Loyalität gesagt wird und dass es der ehrliche und vertrauensvolle Ausdruck der eigenen Gedanken ist. Wir dürfen nicht davon ausgehen, dass Komplotte und Personen hier etwas manipulieren wollen. Die Vision der Synode, die wir haben sollten“, fuhr Vatikansprecher Lombardi fort, „sei es von außen oder von innen, ein Austausch und Kommunikation, die ehrlich und rein ist und nicht von bestimmen Interessen oder Manipulationsversuchen geplant ist.“

(rv/kna 08.10.2015 no)
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 11. Oktober 2015, 08:19:25
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Nachdenkliches zur kommenden Bischofssynode 2015
Was kommt am 4.-25. Oktober 2015 auf die Synodenteilnehmer und Papst Franziskus zu? Wie wird das alles nach außen kommuniziert und in alle Welt weitergegeben und aufgenommen? Gastbeitrag von Domherr Dr. Roland Graf
 
Vatikan (kath.net) Die Familiensynode 2014 hat nicht nur im Vorfeld mit der Umfrage des Vatikans zu hitzigen Diskussionen geführt, sondern ist selber kontrovers verlaufen. Dabei muss man zwischen der Diskussion im Plenum der Bischofssynode und der Diskussion in den Medien unterscheiden. Obwohl das Thema Familienpastoral unter vielen verschiedenen Aspekten betrachtet werden muss, drehte sich die Diskussion in der Öffentlichkeit hauptsächlich um zwei Themenbereiche: Geschiedene, die wiederverheiratet sind und gleichgeschlechtliche Beziehungen. Gerade bei letzterem Thema gerät man fast unweigerlich ins Kreuzfeuer der Kritik, wenn man nur schon auf die einschlägigen Stellen im Katechismus der Katholischen Kirche zur Homosexualität verweist (Nr. 2357-2359). Die Kommunikation und Diskussion zwischen den Pro- und Kontraparteien scheint derzeit auf einem Tiefpunkt angelangt zu sein: pro/kontra Anerkennung der Verbindung wiederverheirateter Geschiedener und deren Zulassung zur hl. Kommunion, pro/kontra Anerkennung und Segnung gleichgeschlechtlicher Paare. Kann das gut gehen? Was kommt am 4.-25. Oktober 2015 auf die Synodenteilnehmer und Papst Franziskus zu? Wie werden die Diskussion und die Kommunikation zwischen diesen Pro- und Kontrapolen in der Synodenaula verlaufen? Wie wird das alles nach außen kommuniziert und in alle Welt weitergegeben – und aufgenommen?
 
Die Heilige Schrift muss sorgfältig ausgelegt werden
 
Ich gehe davon aus, dass – pro und kontra hin oder her – wir alle nach wie vor eine gemeinsame Grundlage haben, an der wir uns orientieren. Über die Ehe gibt es nun einmal Worte des Herrn, die wir nicht links liegen lassen dürfen: „Am Anfang der Schöpfung aber hat Gott sie als Mann und Frau geschaffen. Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen, und die zwei werden ein Fleisch sein. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen“ (Mk 10,6-9). Wie sind diese Worte auszulegen und wie bindend sind sie? Das ist die entscheidende Frage und diese gilt ebenso für eine Stelle im Römerbrief über die ausgelebte Homosexualität, nicht die Neigung dazu (Röm 1,24-27).1

Wie im Allgemeinen die Auslegung von Schriftstellen erfolgen soll, hat das II. Vatikanum im Dokument Dei Verbum erklärt: „Da die Heilige Schrift in dem Geist gelesen und ausgelegt werden muß, in dem sie geschrieben wurde, erfordert die rechte Ermittlung des Sinnes der heiligen Texte, daß man mit nicht geringerer Sorgfalt auf den Inhalt und die Einheit der ganzen Schrift achtet, unter Berücksichtigung der lebendigen Überlieferung der Gesamtkirche und der Analogie des Glaubens“ (DV Nr. 12). Damit stellen die Konzilsväter fest, dass die Heilige Schrift, d.h. dass die Bücher des Alten und des Neuen Testamentes unter dem Beistand des Heiligen Geistes verfasst wurden und auch mit seiner Hilfe gelesen und ausgelegt werden müssen. Das ist ein sehr hoher Anspruch. Mit der Forderung, auf den Inhalt und die Einheit der ganzen Schrift zu achten, ist gemeint, dass man gerade die alttestamentlichen Texte immer unter dem Blick des Neuen Testamentes lesen und auslegen muss. Damit bleibt man vor falschen Interpretationen bewahrt. Die Überlieferung der Gesamtkirche berücksichtigen, heißt, auch zu beachten, was die Kirchenväter in den ersten Jahrhunderten und die lehramtlichen Dokumente im Lauf der Kirchengeschichte über die auszulegenden Schriftstellen gelehrt haben. Ich hoffe, dass die Bischofssynode genau das leisten wird und zwar in beiden zur Diskussion stehenden Themenbereichen.

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Unauflöslichkeit der Ehe: Ist die Kirche an die Worte des Herrn gebunden?
 
Der Münchner Pastoraltheologe Andreas Wollbold hat in diesem Jahr ein äußerst lesenswertes Buch herausgegeben, das dieser Frage nachgeht.2 Es trägt den Titel: „Pastoral mit wiederverheirateten Geschiedenen – gordischer Knoten oder ungeahnte Möglichkeiten.“ Mit größter Sorgfalt versucht er, dem Anspruch des II. Vatikanums gerecht zu werden. Unter Berücksichtigung der relevanten Schriftstellen kommt Andreas Wollbold zum Schluss, „dass Jesus eine im Streit der Rabbinerschulen ebenso wie im römischen Kontext einzigartige, selbst für seine Anhänger provokative und sich damit für seine Gegner als „Falle“ scheinbar gut eignende Lehre zu Scheidung und Wiederheirat vorgetragen hat. ... Die Evangelien und Paulus haben diese Lehre Jesu nicht verschwiegen, sondern ihr einen bedeutenden Platz eingeräumt. Sie wollten sie tradieren und nicht relativieren“ (S. 60). Die Aussagen der Kirchenväter analysiert er akribisch. Die damalige Umwelt pflegte aufgrund des familiären Gewohnheitsrechtes und der zivilen Gesetzgebung (römisches Scheidungsrecht) eine andere Praxis. Gemäß Wollbold ist die aktuelle Lage durchaus mit der damaligen vergleichbar. Trotzdem ist im Fall von Wiederheirat nach Scheidung sein Befund nach Konsultation der Kirchenväter eindeutig: Von Anfang an lehnte die Kirche die Wiederheirat nach Scheidung ab und trat für den Bestand der Ehe von Getauften ein. Wollbold fügt dem noch einen weiteren Befund hinzu: Die Synode von Illiberis (∼300-302) sowie die Konzilien von Arles (314) und Nizäa (325) lehnen trotz unterschiedlicher geografischer und kirchenpolitischer Lage die zweite Ehe nach Scheidung einhellig ab. Die sorgfältige Analyse der einschlägigen Kanones des Konzils von Trient (1545-1563) ergibt schließlich folgendes Ergebnis: „Die Ablehnung der Wiederheirat ist auch im Fall des Ehebruchs klar, ganz zu schweigen von anderen Fällen. Vor allem in der verbindlichen Bekräftigung der Lehre vom Eheband und ihren Konsequenzen stellt das Konzil eine Wasserscheide dar, hinter welche die katholische Kirche nicht mehr zurückgehen kann, etwa unter Berufung auf einzelne patristische Belege wie die des Basilius“ (S. 118). Wollbolds Untersuchungen können nicht einfach mit dem Hinweis aus der Debatte gefegt werden, das II. Vatikanum habe mit „Gaudium et spes“ die klassische Ehetheologie durch ihren personalistischen Ansatz überholt. Ihre Intention haben die Kirchenväter in „Gaudium et spes“ Nr. 47 formuliert, nämlich „die ursprüngliche Würde der Ehe und ihren hohen und heiligen Wert zu schützen und zu fördern“. Wollbold lokalisiert in den Konzilstexten zwar in Details gewisse Unschärfen. Doch darauf dürfen „niemals Unschärfen der Argumentation zu Ehescheidung und Wiederheirat aufgebaut werden, die schließlich in ausdrücklichem Widerspruch zur Lehre des Konzils stehen“ (S. 127).

Die Vorschläge für die Anpassung der Familienpastoral für die wiederverheirateten Geschiedenen müssen das berücksichtigen.
 
Könnte die Kirche gleichgeschlechtliche Partnerschaften anerkennen und segnen?
 
Die Frage ist bewusst vorsichtig formuliert. In den Fragen des offiziellen Vorbereitungsdokumentes 3 tritt sie in dieser Form nicht auf:
 
Zu gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften
 a) Gibt es in Ihrem Land eine zivile Gesetzgebung, die Verbindungen von Personen desselben Geschlechts anerkennt und damit in etwa der Ehe gleichstellt?
b) Was ist die Haltung der Teilkirchen und Ortskirchen sowohl gegenüber dem Staat, der die zivilen Verbindungen zwischen Personen desselben Geschlechts fördert, als auch gegenüber den von dieser Art von Verbindungen betroffenen Personen?
c) Welche pastorale Aufmerksamkeit ist möglich gegenüber Menschen, die sich für derartige Lebensgemeinschaften entschieden haben?
d) Wie soll man sich auf pastoraler Ebene mit Blick auf die Glaubensweitergabe in jenen Fällen verhalten, in denen gleichgeschlechtliche Partner Kinder adoptiert haben?

Hier geht es tatsächlich um die Pastoral und nicht etwa um eine Änderung der bisherigen Lehre der Kirche. In der Umfrage, welche das Schweizerische Pastoralsoziologische Institut (SPI) veröffentlichte und online stellte, tönt es kurz und knapp, aber völlig anders: „Wünschen Sie sich, dass die Kirche gleichgeschlechtliche Partnerschaften anerkennt und segnet?“4 Diese komplett andere Fragestellung gegenüber dem offiziellen Vorbereitungsdokument, kann beim besten Willen nicht als Vereinfachung abgetan oder sogar als „gute Zuspitzung der Frageintention des römischen Fragebogens“ gelobt werden.5 Es ist unklar, wer für diese Verfälschung verantwortlich ist. In einer Stellungnahme der Schweizer Bischofskonferenz zu einem Weltwocheartikel heisst es, die Kommunikationsstelle der SBK habe den Synodefragebogen formuliert. Das SPI unter der Leitung von Dr. Arnd Bünker habe die Umfrage lediglich ausgeführt und deren Ergebnisse präsentiert. Anfangs Juni berichtete kath.ch, Arnd Bünker habe mit der Umfrage zu «Ehe, Familie und Partnerschaft» den von der katholischen Kirche in der Deutschschweiz gestifteten »Good-News-Preis» erhalten.6 Kath.ch informierte am 12. Juni 2015 über die Preisverleihung wie folgt: „Bünker lancierte 2013 eine in der Schweiz viel beachtete kirchliche Umfrage zu «Ehe, Familie und Partnerschaft» und sorgte dafür, dass die vom Vatikan theologisch anspruchsvoll ausformulierten Fragen in einer Alltagssprache an die breite Öffentlichkeit weiter getragen werden konnten, wie der Direktor des Medienzentrums, Charles Martig, bei der Preisverleihung in Zürich ausführte.“7 Darf man schüchtern die Frage stellen, ob nicht die Kommunikationsstelle der SBK den Preis hätte beanspruchen können? Die Schlüsselfrage ist allerdings viel wichtiger: Könnte die Kirche gleichgeschlechtliche Partnerschaften anerkennen und segnen? Die unmissverständlichen Aussagen im Römerbrief lassen ein klares Nein von der Bischofssynode erwarten. Bischof Markus Büchel erklärte seinen Seelsorgern in einem Brief: „Unser heutiges Wissen um die Homosexualität als Anlage und nicht frei gewählte sexuelle Orientierung war zur Zeit der Bibel gar nicht bekannt.“8 Wieviel gesichertes Wissen gibt es denn über diese Anlage? Es gibt die Hypothese, wonach während der Entwicklung epigenetische Vorgänge für die sexuelle Orientierung eine gewisse Rolle spielen. Demnach würden während der Entwicklung in bestimmten Abschnitten der Erbsubstanz Gene fälschlicherweise oder zum falschen Zeitpunkt aktiviert oder deaktiviert.9 Es gibt auch immer wieder Studien, die sich der Frage widmen, ob es ein Gen oder eine Kombination von Genen gibt, die als Hauptfaktor für männliche Homosexualität verantwortlich gemacht werden könnten.10 Eine solche Publikation wurde auf der Webseite des Fachmagazins Science recht kritisch besprochen.11 Über die Ursache weiblicher Homosexualität gibt es noch weniger Anhaltspunkte über genetisch bedingte Faktoren in der Fachliteratur. Ich würde wirklich gern erfahren, ob es wissenschaftlich unabhängige Publikationen gibt, die zum Schluss kommen, dass ein bestimmtes Gen oder eine Kombination davon für die Anlage zur männlichen bzw. weiblichen Homosexualität hauptverantwortlich gemacht werden kann. Das ist keineswegs als Polemik zu verstehen, sondern wissenschaftliches Interesse. Es fällt auf, dass in der Dokumentation über die gemeinsame Tagung, welche auf Einladung der Präsidenten der Französischen, Deutschen und Schweizer Bischofskonferenz zu Fragen der Ehe- und Familienpastoral am 25. Mai 2015 an der Universität Gregoriana in Rom stattfand, kein Referent eine aussagekräftige wissenschaftliche Studie über die Anlage für die sexuelle Orientierung erwähnte oder in einer Fußnote darauf hinwies.12 Das wird einfach als gegeben dargestellt.13 Um über die Pastoral mit gleichgeschlechtlichen Partnerschaften vernünftig sprechen zu können, müssten die wissenschaftlich gesicherten Fakten über die Entstehung der Homosexualität berücksichtigt werden. Die Teilnehmer der Bischofssynode müssten die entscheidenden Faktoren kennen, bevor überhaupt die Synode beginnt.
 
Überzogene Forderungen könnten zu Kirchenaustritten führen
 
Manche Theologen verlangen von der nächsten Bischofssynode, dass die Kirche gleichgeschlechtliche Partnerschaften anerkennen und segnen soll. Das ist unter der Berücksichtigung der vorhergehenden Überlegungen eine völlig überzogene Forderung, die im Anschluss zur Bischofssynode aufgrund der absehbaren Enttäuschung bei vielen Gläubigen zu zahlreichen Kirchenaustritten führen könnte. Auch eine Bischofssynode kann sich von der genannten Anforderung des II. Vatikanischen Konzils nicht entbinden. Sie kann sich nicht einfach der Macht des Faktischen beugen, sondern muss die Problematik wissenschaftlich sorgfältig reflektieren und darauf basierend ihre Ratschläge präsentieren. Dabei ist zu beachten, dass es in erster Linie bei dieser Familiensynode um die Pastoral geht, den Umgang der Hirten mit jenen, die eine entsprechende Neigung haben oder in einer Partnerschaft leben. Bei der Pastoral geht es immer darum, den Weg ins Himmelreich aufzuzeigen. Unter Umständen, das tut Jesus in den Evangelien oft, ist damit der Aufruf zur Umkehr verbunden. Ist es denkbar, dass die Kirche – egal um welches Thema es sich handelt – einen Weg gutheißt, der nach sorgfältiger Analyse der Heiligen Schrift mutmaßlich nicht zum Himmelreich führen könnte?
 
Wir sind in einer schwierigen Situation und die Bischöfe sind um ihre Aufgabe nicht zu beneiden. Daher wollen wir die Muttergottes, die unsere Fürsprecherin im Himmel ist, darum bitten, dass alle, die sich mit den Fragen betreffend der Familienpastoral beschäftigen, mit dem Heiligen Geist gestärkt werden. Bitten wir darum, dass die Bischofssynode zusammen mit Papst Franziskus in Treue zur Heiligen Schrift und mit Hilfe des Heiligen Geistes die pastoralen Wegweisungen für unsere Zeit diskutieren und festlegen, so dass möglichst viele Gläubige das Ziel der Gemeinschaft mit Gott erreichen.
 
Dieser Artikel erscheint Ende September im HLI-Report Nr. 91, dem Publikationsorgan von HLI-Schweiz (www.human-life.ch (http://www.human-life.ch)).
 
Der Verfasser Dr. Roland Graf ist Domherr im Bistum Chur und Präsident a.i. von HLI-Schweiz
 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 12. Oktober 2015, 08:08:47
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Zähes Ringen um jede Zeile

Stand: 11.10.2015 05:04 Uhr
 
Die Familiensynode der katholischen Kirche geht in die Halbzeit. Schon jetzt lässt sich absehen, dass es zu Kontroversen zwischen Hardlinern und Reformern gehen wird - insbesondere beim Umgang mit Homosexuellen und Geschiedenen.
 
Von Jan-Christoph Kitzler, ARD-Hörfunkstudio Rom
 
Aus dem Vatikan ist zu hören, die Beratungen sind harmonisch - aber für Synodenteilnehmer, wie den Berliner Erzbischof Heiner Koch, ist es erstaunlich zu erleben, was in Rom in diesen Tagen für große Unterschiede aufeinander treffen: "Für mich ist das die erste Synode, die ich mitmache. Ich bin voller Eindrücke am Ende der Woche. Von der Vielfalt der Bischöfe, der Beraterinnen, der Berater, der Fachleute aus der ganzen Welt. Ich habe natürlich auch gemerkt, dass es sehr unterschiedliche Wahrnehmungen der Welt der Gesellschaft gibt. Was ist die Welt von heute? Sie ist eben nicht eine einheitliche Welt, das ist sehr klar geworden."

 Die Teilnehmer der Bischofssynode erörtern grundsätzliche Fragen der katholischen Kirche.
 
Die Frage ist nur, was ist die Antwort der katholischen Kirche auf diese gar nicht einheitliche Welt? Kann es am Ende gelingen, Antworten auf höchst unterschiedliche Situationen geben? In manchen Ländern werden Ehen immer noch arrangiert, also oft nicht frei geschlossen, in Deutschland beispielsweise sind Patchwork-Familien an der Tagesordnung. Passt das alles in die katholische Kirche? Und welchen Platz haben zum Beispiel Menschen, deren Ehe gescheitert ist.
 
Streit über Umgang mit Wiederverheirateten
 
Christoph Kardinal Schönborn, Erzbischof von Wien und Moderator der deutschsprachigen Arbeitsgruppe auf der Synode ist gegen jede Art der Härte aus formalen Gründen: "Jesus hat auf das Herz geschaut, auf die konkrete Hilfe dem Nächsten gegenüber. Er hat sich mit dem Arzt verglichen und der Arzt fragt nicht zuerst: Ist bei Dir Deine Familiensituation in Ordnung?, sondern: Wo ist Deine Not, wo brauchst Du Hilfe?"

 Erzbischof Schönborn tritt für einen konservativen Kurs ein.
 
Gerade beim Thema der wiederverheirateten Geschiedenen prallen die Gegensätze aufeinander - es hat Beiträge von Bischöfen gegeben, die für mehr Flexibilität plädieren, andere wiederum sehen den Kern der katholischen Lehre in Gefahr und lehnen jede Art der Öffnung kategorisch ab, dazu Kardinal Schönborn gegenüber Radio Vatikan: "Es gibt immer Positionen, die die Situation überzeichnen. Der Rigorismus ist die alles oder nichts-Position und der Laxismus ist die Everything-Goes-Position, also alles ist beliebig. Beide Positionen gehen natürlich nicht."
 
Bekommen die Ortskirchen mehr Freiheit?
 
Am Ende, nach drei Wochen der Beratung, wird die Frage sein, ob es den Bischöfen gelingt, mit der großen Vielfalt umzugehen. Eine Antwort, die nicht wenigen sympathisch ist, wäre, den Ortskirchen gewisse Freiheiten zu geben. Nicht nur im Umgang mit Homosexuellen - auch das eines der umstrittenen Themen - sondern auch bei den wiederverheirateten Geschiedenen.

 


Erzbischof Koch kann sich ein Abendmahl für Geschiedene vorstellen.
 
Der Berliner Erzbischof Heiner Koch betont, dass die Einheit der Kirche nicht angetastet werden dürfe - dennoch kann er sich unterschiedliche Lösungen vor Ort durchaus vorstellen: "Wenn die Frage zum Beispiel ansteht: Gibt es eine Möglichkeit, dass jemand, dessen Ehe gebrochen ist, dass er trotz dieses Bruches irgendwann zur Eucharistie gehen kann, oder bleibt er ein Leben lang ausgeschlossen? Das ist eine Frage, die muss grundsätzlich geklärt werden."
 
Am Ende entscheidet der Papst
 
Am Ende ist eine Synode vor allem auch Arbeit am Text. 13 Arbeitsgruppen machen nach und nach ihre Änderungsvorschläge an der Vorlage - auch hier zeigt sich die Vielfalt der Kirche und wie man hört ist einiges zusammengekommen. Die zehn Synodenteilnehmer, die der Papst ausgewählt hat, um daraus am Ende ein Papier machen, den Vorschlag über den am Ende die Synode abstimmt, sie werden schon jetzt von vielen um dieses Amt nicht beneidet.
 
Aber was Papst Franziskus am Ende mit dem Dokument der Synode macht, steht noch mal auf einem ganz anderen Blatt.
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 13. Oktober 2015, 08:09:52
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Römische Bischofssynode Bitte alles Anstößige zur Ehe nur implizit ins Schlussdokument!

Die römische Bischofssynode sucht nach neuen Positionen zu Ehe und Familie. Der deutschsprachige Zirkel unterbreitet einen Vorschlag, der es allen recht machen will, aber dem eigenen Wort nicht traut.
12.10.2015, von Christian Geye

Ein allererster Papier-Segen von der Weltbischofssynode in Rom liegt vor (dort, in Rom, will sich das Spitzenpersonal der katholischen Kirche noch bis Ende Oktober fürs Themenfeld Ehe und Familie neu aufstellen, unter ausdrücklicher, aber doch nicht hauptsächlicher Einbeziehung der Lebenswirklichkeitsfelder Lebensabschnittsbeziehungen, Homoehe, wiederverheiratete Geschiedene etc.). In dem Synodenabschnittspapier der deutschsprachigen Bischöfe (mit den theologischen Polen des knärzigen Kardinal Kasper und des großschädeligen Kardinal Müller) heißt es, man sei guter Dinge. „In einer sehr offenen und guten Atmosphäre“ habe man „im deutschen Zirkel“ bisher gearbeitet; „die verschiedenen Sichtweisen“ seien „bereichernd“; es habe sich wieder einmal gezeigt: „Vielfalt macht reich“. Das ist nicht wenig, bedenkt man, dass der deutsche Zirkel in seiner Mehrheit als der weltkirchliche Revoluzzer-Zirkel gilt (naturgemäß mit Ausnahme Müllers, des Statthalters der Inquisitionsbehörde).

Autor: Christian Geyer-Hindemith, Redakteur im Feuilleton. Folgen:.

Also, Punkt 1: gute Stimmung im Zirkel. Punkt 2: Die gute Stimmung soll auch den Rest der Welt ergreifen. Fürs Abschlussdokument in zwei Wochen wünscht sich der deutsche Zirkel nämlich einen Text ohne „negativ abgrenzende und normativ verurteilende Sprache“. Wobei das schwierig werden dürfte für eine Institution, die sich auch als globale Moralagentur versteht. Der deutsche Zirkel hat aber offenbar eine Idee, wie die Quadratur des Kreises zu schaffen ist. Er will das negativ Abgrenzende der kirchlichen Ehe- und Familienidee im Schlussdokument nur „implizit“, nicht ausdrücklich zur Sprache gebracht wissen. Es geht ihm um „eine positive, die christliche Position entfaltende Sprache, die damit implizit (!) zur Sprache bringt, welche Positionen christlich inkompatibel sind“. So, denkt man im Zirkel, lässt sich ums Normative, Negative, Anstößige doch noch herumkommen.


Mein Gott, was würden Luther, was Pascal, was Kierkegaard, Theresia von Avila und all die anderen großen Gotteswütigen zu einer derart abgezirkelten Verwaltungsvorlage des guten Lebens sagen? Zu diesem volkspädagogisch ausgeleierten, aufs große Einverständnis aller zielenden Pastoraldeutsch? Was soll man von einer Position halten, welche am liebsten den Pluralismus der Gesellschaft in der eigenen Position abbilden würde, die aber, wenn wissenssoziologische Analysen nicht täuschen, doch nur als eigensinnige, eben nicht-plurale Stimme eine Chance hat, im Orchester der Stimmen gehört zu werden?

Bloß keinen Pessimismus!

Theologisch ist die Entdeckung der „Lebenswirklichkeit“ (Bischof Bode) nicht ohne Ironie. Weil sie einerseits auf das Lebensfremde im Auge des klerikalen Betrachters verweist (er scheint sich als Gegenüber jener Lebenswirklichkeit zu sehen, die ihn nun als Hyperrealität einholt). Und andererseits, weil sich ein Brückenschlag zum 19. Jahrhundert beobachten lässt, zu den Trieben der Lebensphilosophie Diltheys, Bergsons, Nietzsches, welche hier in klerikaler Überhöhung wiederkehren. Sind nicht alle Intuitionen, Instinkte und Willen von „Elementen des Guten“ durchsetzt, auf welche es zu schauen gilt? Ist, mit anderen Worten, nicht das, was ist, als solches schon eine Stimme Gottes, ein himmlisches Zeichen der Zeit? So fragen die Elemente-Theologen des 21. Jahrhunderts, den Lebensphilosophen des 19. Jahrhunderts ihren Gruß entbietend.
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 15. Oktober 2015, 08:13:43
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Bischofssynode berät über wiederverheiratete Geschiedene

Erste Sondierungsgespräche zum dem brisanten Thema.
 


Vatikanstadt (kath.net/ KNA)
Die Bischofssynode über die Familie hat erstmals den kontrovers debattierten kirchlichen Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen erörtert. Vatikansprecher Federico Lombardi sagte am Samstag, es habe «kleine Anfänge einer Debatte mit den bekannten unterschiedlichen Positionen» gegeben. Ausdrücklich auf der Tagesordnung steht das Thema erst in der übernächsten Woche. Papst Franziskus betonte am Dienstag zu Beginn der Beratungen, dass die Synode nicht auf diese eine Frage reduziert werden dürfe.

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Im Arbeitspapier der Synode, dem inhaltlichen Leitfaden der Beratungen, wird die Frage offengehalten. Einerseits heißt es, die Möglichkeit nach einem Bußprozess wiederverheirateten Geschiedenen im Einzelfall zur Kommunion zuzulassen, solle weiter sondiert werden; andererseits wird darauf verwiesen, dass andere an der bisherigen offiziellen Praxis festhalten wollten. Bei der Bischofssynode über die Familie im vergangenen Herbst verfehlte der Abschnitt im Abschlussdokument, der eine solche Sondierung vorsah, die erforderliche Zweidrittelmehrheit.
 
Weitere Themen der Synode waren laut dem Vatikansprecher am Freitag und Samstag unter anderem die abnehmende Bereitschaft kirchlich zu heiraten, die Unauflöslichkeit der Ehe sowie Ehen zwischen Katholiken und Nichtchristen. Ein indisches Ehepaar, eine Katholikin und ein Hindu, schilderten der Bischofssynode die Schwierigkeiten einer gemischtreligiösen Ehe. Zudem wurde der Vorschlag geäußert, eine eigene Liturgie für Familien einzuführen.
 
(C) 2015 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Jegliche mediale Nutzung und Weiterleitung nur im Rahmen schriftlicher Vereinbarungen mit KNA erlaubt.
 

Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 16. Oktober 2015, 08:13:52
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Kommt es auf der Synode zum “Knall”?
Veröffentlicht: 15. Oktober 2015 | Autor: Felizitas Küble |
Mathias von Gersdorff

Die Bemühungen der Progressisten, ein Auseinanderplatzen der Gegensätze zu verhindern, haben nicht gefruchtet: In der zweiten Sitzungswoche der Familiensynode im Vatikan (5. – 25. Oktober) scheint der Riss durch die Synodenväter unüberwindlich zu sein.

Der liberale Flügel kann inzwischen nicht mehr glaubhaft machen, es ginge ihm nur um eine neue Pastoral für Probleme wie die von wiederverheirateten Geschiedenen oder von Personen mit homosexuellen Neigungen. Kaum jemand glaubt noch, sie wollten keine Änderungen in der Lehre der Kirche hinsichtlich Ehe und Sexualität.

Vor allem das Verfahren zum Redigieren und die Besetzung des Redaktionskomitees des Schlussberichtes schlug Alarm bei etlichen Kardinälen: Das Gremium ist mehrheitlich von Prälaten besetzt, die nicht nur als liberal gelten, sondern ihre Positionen hinsichtlich Homosexualität usw. unmissverständlich in der Öffentlichkeit geäußert haben.

Das ist besonders bei der laufenden Synode problematisch, denn es soll am Ende nur ein schriftliches Dokument vorliegen, der Schlussbericht eben. Dieser wird am 24. Oktober  –  ein Tag vor Abschluss  –  dem Plenum zur Abstimmung präsentiert werden. Das Redaktionskomitee ist völlig frei in seiner Arbeit, für große Änderungen gibt es gar keine Zeit mehr.  RadioVatikan

Der Brief etlicher Kardinäle unter Federführung von Kardinal George Pell an Papst Franziskus hat auf diesen Umstand aufmerksam gemacht. Die Veröffentlichung des eigentlich privaten Briefes (Kardinal Müller sprach von einem neuen Fall von “Vatileaks”) hat in den letzten Tagen zu einer wahren Flut von Anschuldigungen und Verdächtigungen geführt.

Die Tageszeitung „Avvenire“, die sich stets um einen moderaten Ton bemüht, schrieb am 13. Oktober: „Es wird von Tag zu Tag offensichtlicher, dass es zwei Tendenzen [in der Synodenaula] gibt.“

Linksgerichtete Zeitungen sind jedoch dazu übergegangen, die Konservativen anzugreifen und ihnen vorzuwerfen, sie führten ein Komplott gegen Papst Franziskus im Schilde. Der „Corriere dell Sera“ spricht sogar von einer „Traditionalistischen Internationale“ gegen Papst Franziskus, die ihn zu einem Rücktritt drängen will!

Das gegenwärtige Chaos geht auf einen eindeutigen Startpunkt zurück: Die Rede von Kardinal Kasper vor dem Konsistorium Anfang des Jahres 2014.

Mit seinem Vorschlag, wiederverheirateten Geschiedenen unter gewissen Voraussetzungen die hl. Kommunion zu spenden, hat er wahrlich eine Büchse der Pandora geöffnet. Seitdem drohen alle Maximen der sexuellen Revolution à la 1968 in die Kirche einzudringen. Prälaten aus dem liberalen Flügel fühlen sich frei, das auszusprechen, was ihnen in den Kopf kommt, egal wie stark sie damit der kirchlichen Lehre widersprechen.

Es ist kaum abzusehen, dass sich diese Büchse wieder schließt, ohne dass es zuvor einen Knall gibt.

Unser Autor Mathias von Gersdorff leitet die Aktion “Kinder in Gefahr” in Frankfurt; zudem veröffentlicht er aktuelle kirchenpolitische Kommentare auf seiner Webseite: http://mathias-von-gersdorff.blogspot.de/ (http://mathias-von-gersdorff.blogspot.de/)
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 17. Oktober 2015, 09:55:24
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Kardinal Marx veröffentlicht Statement zur Bischofssynode"Mehr Barmherzigkeit mit wiederverheirateten Geschiedenen"
 

Kardinal Reinhard Marx hat vor der Bischofssynode im Vatikan dafür plädiert, wiederverheiratete Geschiedene unter bestimmten Voraussetzungen in Einzelfällen wieder zur Kommunion zuzulassen.
 
"Es ist Aufgabe der Kirche, die Wunden, die das Zerbrechen einer Ehe und die Trennung der Partner geschlagen haben, zu heilen und ihnen zu zeigen, dass Gott sie auch in diesen schweren Tagen begleitet. Können wir wirklich heilen, ohne das Sakrament der Versöhnung zu ermöglichen?", heißt es in dem am Freitag von der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn veröffentlichten Beitrag des Münchner Erzbischofs.
 
Für viele Gläubige sei dies eine Frage der Glaubwürdigkeit der Kirche, so der Kardinal in seinem Mittwoch gehaltenen Statement. Sie könnten nicht verstehen, wie Menschen, die sich nach einer kirchlichen Hochzeit scheiden lassen und zivil ein zweites Mal heiraten, einerseits zur vollen Gemeinschaft der Kirche gehören sollen, wenn sie andererseits aus kirchlicher Sicht im Zustand der schweren Sünde leben. Die Eucharistie sei "nicht eine Belohnung für die Vollkommenen, sondern ein großzügiges Heilmittel und eine Nahrung für die Schwachen, zitierte Marx aus dem Apostolischen Schreiben "Evangelii gaudium" von Papst Franziskus.
 
Differenzierte Betrachtung der verschiedenen Lebenssituationen angemahnt
 
Marx mahnte eine differenzierte Betrachtung der verschiedenen Lebenssituationen an und warnte die Kirche vor einem "moralischen Perfektionismus". "Es ist meist nicht der erhobene Zeigefinger, sondern die ausgestreckte Hand, die Menschen motiviert, auf dem Weg der Heiligung voranzuschreiten." Eine Pastoral des "alles oder nichts" dürfe es nicht geben. Vielmehr müsse jeder Fall einzeln beurteilt werden. Marx verwies etwa auf Menschen, aus deren Zweitehe Kinder hervorgegangen sind. Ihnen und ihrem Partner gegenüber seien die Betroffenen eine sittliche Verpflichtung eingegangen, deren Aufkündigung neue Schuld bedeuten würde.
 
Auf der theologischen Grundlage des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) solle die Synode ernsthaft die Möglichkeit prüfen, wiederverheiratete Geschiedene wieder zu den Sakramenten zuzulassen.
 
Dies gelte für Fälle, "wenn das gemeinsame Leben in der kanonisch gültigen Ehe definitiv gescheitert ist und die Ehe nicht annulliert werden kann, die Verbindlichkeiten aus dieser Ehe geklärt sind, die Schuld am Zerbrechen der ehelichen Lebensgemeinschaft bereut wurde und der aufrechte Wille besteht, die zweite zivile Ehe aus dem Glauben zu leben und die Kinder im Glauben zu erziehen".
 




(KNA)
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 18. Oktober 2015, 12:03:52
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Festakt anlässlich des 50-jährigen Bestehens der BischofssynodePapst: Drittes Jahrtausend braucht synodale Kirche


Papst Franziskus hat bei einem Festakt seinen Willen nach einer stärkeren Einbindung der Bischöfe in die Entscheidungen für die Weltkirche betont. Bischöfe sollten sich am Alltag der Menschen orientieren.
 
Die Kirche des dritten Jahrtausends müsse eine synodale sein und geprägt vom gegenseitigen Zuhören, sagte er am Samstag bei einem Festakt anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Bischofssynode im Vatikan. Der Wunsch des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965), die nationalen Bischofskonferenzen stärker an Entscheidungen zu beteiligen, sei jedoch noch nicht voll verwirklicht. Hier brauche es Verbesserungen, so der Papst.
 
"Der Papst steht nicht einsam über der Kirche, sondern in ihr, als Getaufter unter Getauften und im Episkopat als Bischof unter Bischöfen", sagte Franziskus. Das Petrusamt sei Ausdruck der gottgewollten Einheit der Gläubigen, bleibe jedoch ein dienendes Amt. Kein Getaufter dürfe sich über die anderen erheben, so Franziskus.
 
Orientierung am Alltag der Menschen
 
"Im Gegenteil, in der Kirche ist es notwendig, dass man sich 'erniedrigt', um den Brüdern auf dem Weg zu dienen." Der synodale Prozess gipfele zwar in der Entscheidungsgewalt des Papstes. Dieser handele aber nicht aus privater Meinung, sondern als oberster Glaubenszeuge für die ganze Kirche.
 
Die Bischöfe rief Franziskus auf, stets von den Verhältnissen an der Basis und den Alltagsproblemen der Menschen auszugehen. Sie müssten der Ausgangspunkt einer synodalen Kirche sein. Die Bischofssynode sei so der sichtbarste Ausdruck einer gesamtkirchlichen Dynamik. Der Festakt in der vatikanischen Audienzhalle fand am Ende der zweiten Beratungswoche der Bischofssynode über Ehe und Familie statt. Dazu tagen die rund 360 Teilnehmer noch eine Woche im Vatikan.
 
Wiener Kardinal fordert respektvolle Debatte
 
Die Festrede hielt auf Wunsch des Papstes der Wiener Kardinal Christoph Schönborn. Er rief die Bischofssynode über die Familie zu einer offenen, aber respektvollen Debatte auf. In den vergangenen Monaten sei die theologische Diskussion "auch mit einiger Verbissenheit, ja Verbitterung und nicht immer im Geist des Aufeinander-Hörens und des Sich-Bemühens" geführt worden, sagte Schönborn. Das weltweite Interesse an der laufenden Versammlung zeige jedoch, wie lebendig die Institution der Bischofssynode auch nach fünfzig Jahren ist". Sie bleibe der Ort, an dem die vom Konzil gewollten Reformen verwirklicht werden müssten.
 
Im Beisein von Papst Franziskus und den Synodenvätern beschrieb der Wiener Erzbischof die Bischofsynode als "privilegierten Ort der Interpretation und Umsetzung des Konzils". Dabei gelte es am Jerusalemer Apostelkonzil Maß zu nehmen: "Reden wir weniger abstrakt und distanziert", so der Wunsch des Kardinals an die Teilnehmer der seit zwei Wochen tagenden Familiensynode. Es gehe vielmehr darum, einander konkret ein Zeugnis vom Wirken Gottes zu geben, um schließlich gemeinsam ein Urteil über den Willen Gottes zu bilden.
 
Der Rede Kardinal Schönborns, der auf Wunsch von Papst Franziskus den Festvortrag hielt, folgten Ansprachen von Vertretern aller Kontinente. Für Europa ergriff der Erzbischof von Westminster, Kardinal Vincent Gerald Nichols, das Wort. Der Festakt ist ein Höhepunkt während der ordentlichen Versammlung der Bischofssynode über Ehe und Familie statt. Mit der Einrichtung der Bischofssynode hatte Papst Paul VI. (1963-78) eine Idee der Konzilsväter aufgegriffen und diese noch während des Zweiten Vatikanischen Konzils realisiert. Offiziell geschah dies am 15. September 1965, unmittelbar nach Eröffnung der vierten und letzten Sitzungsperiode des Konzils mit dem Motu Proprio "Apostolica sollicitudo".
 
 
 




(KNA, Kathpress)
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 19. Oktober 2015, 08:15:45
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18. Oktober 2015, 18:54 Uhr
Bischofssynode in Rom Der Papst will eine "Bekehrung des Papsttums"


 Kein Getaufter dürfe sich über die anderen erheben, so Papst Franziskus.
(FotDer Papst will die Strukturen der katholischen Kirche offenbar grundlegend ändern.
Bischöfen und Gläubigen soll mehr Mitsprache ermöglicht werden.
Reinhard Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, nannte die Papstrede "historisch".
 


Von Matthias Drobinsi
Papst Franziskus will die katholische Kirche weiter reformieren. Er wünscht, dass die Bischöfe der Welt und die Gläubigen stärker als bisher in der Kirche mitbestimmen. Dies bedeute auch eine "Bekehrung des Papsttums". Der Papst "steht nicht einsam über der Kirche, sondern in ihr, als Getaufter unter Getauften und als Bischof unter Bischöfen", sagte Franziskus anlässlich einer Feier zum 50-jährigen Bestehen der Bischofssynoden, die Papst Paul VI. 1965 als Beratungsgremium eingeführt hatte.

"Dieser Weg der Synodalität" sei der Weg, "den Gott von der Kirche im dritten Jahrtausend erwartet". Deshalb, so der Papst, habe er auch vor der derzeit stattfindenden Synode erstmals die Gläubigen befragen lassen. "Der synodale Weg beginnt hörend auf das Volk, das an der prophetischen Sendung Christi teilhat", sagte Franziskus.

Entscheidungen sollen nicht mehr an der Kirchenspitze getroffen werden

Die Ansprache gilt als programmatisch und als Zeichen dafür, dass der Papst aus Argentinien die Strukturen der katholischen Kirche grundlegend ändern möchte. Entscheidungen sollen möglichst nicht mehr an der Kirchengespitze getroffen und dann weltweit in den Bistümern und Gemeinden umgesetzt werden - der Weg soll künftig von unten nach oben gehen. Das Petrusamt sei Ausdruck der gottgewollten Einheit der Gläubigen, sagte Franziskus. Es sei jedoch ein dienendes Amt.





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Kein Getaufter dürfe sich über die anderen erheben - "im Gegenteil, in der Kirche ist es notwendig, dass man sich ,erniedrigt', um den Brüdern auf dem Weg zu dienen". Ziel sei "eine Kirche des Hörens", sagte der Papst. "Das gläubige Gottesvolk, das Kollegium der Bischöfe, der Bischof von Rom: der eine hört auf den anderen, und gemeinsam hören sie auf den Heiligen Geist, den Geist der Wahrheit." Die Kirchenleitungen müssten "von den Menschen ausgehen, von den Problemen des Alltags".

Noch bis Samstag berät in Rom die Bischofssynode in einer zweiten Sitzungsphase, wie die katholische Kirche künftig über Ehe, Familie und Sexualität reden will. Indirekt unterstützt die Ansprache des Papstes dort diejenigen, die sich mehr Entscheidungsbefugnisse der Bischöfe und der Bischofskonferenzen bei Fragen der Seelsorge wünschen, zum Beispiel, wie mit wieder verheirateten Geschiedenen umgegangen wird oder mit Paaren, die ohne kirchliche Heirat zusammenleben.


"Gesunde Dezentralisierung"

Ausdrücklich nennt Franziskus die Ortskirchen, die Gemeinden, Bistümer und nationalen Kirchen also, die "erste Ebene der Ausübung der Synodalität". Er wünsche die Stärkung der Bischofskonferenzen, die nach dem jetzigen Kirchenrecht Arbeitsgemeinschaften ohne Verbindlichkeit sind.

Reinhard Marx, der Münchner Kardinal und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, nannte in einer Stellungnahme die Papstrede "historisch" - vor allem, dass der Papst immer wieder von einer "synodalen Kirche" gesprochen habe, lasse aufhorchen. Dazu gehöre die Kollegialität der Bischöfe in Treue zur Tradition und "eine gesunde Dezentralisierung", bei der den nationale
n Bischofskonferenzen eine besondere Rolle zukomme, sagte Marx.

Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 20. Oktober 2015, 09:31:57
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Manipulationen, Geschiedene und ein Reformer
 

Synodenteilnehmer äußern sich am Rande der Bischofsversammlung
 

Vatikanstadt - 19.10.2015
 

Am Rande der Bischofssynode in Rom äußerten sich einige Kardinäle in diversen Medien. Es ging um das heiß diskutierte Thema der Wiederverheirateten und um Manipulationsvorwürfe. Zudem wurde im "Corriere della Sera" ein Vorwort des Papstes veröffentlicht, in dem er einen Vorkämpfer für kollegiale Strukturen in der Kirche würdigt.


In einem Interview der von US-Jesuiten herausgegebenen Zeitschrift "America" wies Washingtons Kardinal Donald Wuerl Manipulationsvorwürfe im Zusammenhang mit der Familiensynode zurück. Er könne nicht erkennen, dass diese Synode in irgendeiner Weise manipuliert sei. Außerdem wisse er nicht, wie man die 13 Sprachgruppen beeinflussen könnte. Schließlich seien die Moderatoren und Berichterstatter von der jeweiligen Gruppe gewählt worden, so Wuerl.
 
Wuerl: Kritik an Bischofssynode zielt auf Franziskus
 
Der US-Kardinal hegt einen anderen Verdacht: Die Kritik an der Arbeitsweise der Bischofsversammlung könnte letztlich Franziskus selbst gelten. Das eigentliche Motiv mancher Kritiker sei möglicherweise, dass "sie diesen Papst nicht mögen". Franziskus fordere eine Kirche, die das Evangelium nicht nur verkünde, sondern auch lebe. "Und aus Gründen, die nur sie selbst kennen, gibt es einige, die das irgendwie bedrohlich finden," so Wuerl.
 
Er äußerte sich unter anderem mit Blick auf einen Beschwerdebrief mehrerer Kardinäle an Papst Franziskus. Darin erheben die Unterzeichner den Vorwurf, dass die Synode zugunsten reformorientierter Kräfte manipuliert sei. Ihre neue Arbeitsweise diene dazu, vorherbestimmte Ergebnisse zu erzielen. Bekanntgeworden war die Existenz des Schreibens durch eine Veröffentlichung im Internet.
 Der australische Kurienkardinal George Pell war von 2001 bis 2014 Erzbischof von Sydney. Nun leitet er das vatikanische Wirtschaftssekretariat.  picture alliance/abaca
 In der französischen Tageszeitung "Le Figaro" dementierte Kurienkardinal George Pell am Montag hingegen, Autor eben jenes Beschwerdebriefs gewesen zu sein. Er habe das Schreiben lediglich unterzeichnet, so der Australier. Über seine Autorenschaft war spekuliert worden, weil er laut der italienischen Zeitschrift "L'Espresso" dem Papst den Brief zu Beginn der Synode übergeben haben soll.
 
Pell: Keine Kommunion für Wiederverheiratete
 
Weiter äußerte sich Pell in dem Interview zur Debatte über den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen. Er wandte sich gegen einen Ermessensspielraum für die nationalen Bischofskonferenzen. Die Kirche könne "zwei Menschen in derselben Situation nicht in Polen sagen, es ist ein Sakrileg, zur Kommunion zu gehen, und eine Quelle der Gnade ein paar Kilometer entfernt in Deutschland", sagte dem "Figaro".
 
Es gebe zwar verschiedene Theologien, aber nur eine Lehre, so Pell. Mehrere Teilnehmer der Synode hatten sich dafür ausgesprochen, den Bischofskonferenzen mehr Kompetenzen zu übertragen. In diesem Sinne hatte sich auch Papst Franziskus am Samstag in einer Grundsatzrede geäußert. Konkrete Beispiele nannte er jedoch nicht.
 

Themenseite: Familiensynode

Vom 4. bis 25. Oktober 2015 tritt die XIV. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode unter dem Thema "Die Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute" zusammen. Die Themenseite bündelt die Berichterstattung von katholisch.de zur Synode.

 Zur Themenseite
 
Nach Ansicht des Präfekten des vatikanischen Wirtschaftssekretariats wird es keine Kommunion wiederverheirateten Geschiedenen geben. Der Vorschlag einer Zulassung im Einzelfall werde keine Mehrheit unter den Synodenteilnehmern finden, so Pell. Von den 248 angemeldeten Wortmeldungen, die es während der Synode gegeben habe, hätten sich nur "weniger als 20" für eine solche Einzelfalllösung ausgesprochen.
 
Coleridge: Mehr Wertschätzung, aber keine Kommunion
 
Dies bestätigte in der offiziellen Pressekonferenz des Vatikans auch der australische Erzbischof Mark Coleridge. Nur ein "sehr bescheidener Teil" der Synodalen habe in den Redebeiträgen ausdrücklich für die Zulassung plädiert, sagte er. In den strittigen Punkten werde es "keine substanzielle Änderung der kirchlichen Lehre geben".
 
Coleridge plädierte aber für eine größere kirchliche Wertschätzung von wiederverheirateten Paaren, die in Liebe und Treue zusammenlebten und womöglich noch Kinder großzögen. Sie dürften nicht mit demselben Vorwurf des Ehebruchs belegt werden wie zwei Verheiratete, die sich heimlich übers Wochenende im Hotel treffen, um ihren Partner zu betrügen.
 
Der Erzbischof von Brisbane sagte, die Kirche müsse ihre Überzeugungen in einer zeitgemäßeren Sprache vermitteln. So sei etwa der Grundsatz, dass die Kirche zwar den Sünder liebt, seine Taten jedoch verabscheut, heute nicht mehr vermittelbar. Auch Begriffe wie "Unauflöslichkeit der Ehe" oder die Bezeichnung von Homosexualität als "Unordnung" seien zu negativ besetzt.
 
Kasper hofft auf Mehrheit für Zulassung
 
Anders als seine australischen Mitbrüder im Bischofsamt hält der emeritierte deutsche Kurienkardinal Walter Kasper weiterhin an der Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zur Eucharistie dest. "Ich hoffe auf eine Öffnung, auf eine Mehrheit zugunsten der Kommunion für die Geschiedenen, mit einem Prozess der Integration in die Gemeinden und in das Leben der Kirche", sagte Kasper am Montag der katholischen italienischen Nachrichtenagentur SIR. "Auch sie brauchen das Brot des Lebens, denn die Eucharistie ist nicht für die 'Vollkommenen', sondern für die Sünder, und wir alle sind Sünder", fügte er hinzu.
 Kardinal Carlo Maria Martini (1927-2012) war von 1979 bis 2002 Erzbischof von Mailand und genoss einen internationalen Ruf als Theologe.  KNA
 Papst würdigt Kardinal Martini
 
Papst Franziskus betont hingegen wieder seine am Samstag ausgefaltete Vision einer synodaleren Kirche. Er würdigte den reformorientierten früheren Erzbischof von Mailand Kardinal Carlo Maria Martini (1927-2012) als weisen Vorkämpfer für eine weltoffene Kirche. Martini sei für synodalere Kirchenstrukturen eingetreten, heißt es in einem Vorwort des Papstes zu einem Sammelband mit Texten des Mailänders.
 
Martini, der wie Franziskus dem Jesuitenorden angehörte, vermied es nach den Worten des Papstes stets, sich in der theologischen Debatte auf starre Positionen zurückzuziehen. Vielmehr habe er immer kreativ nach Alternativen gesucht, so Franziskus.
 
Der Kardinal, der von 1979 bis 2002 Erzbischof von Mailand warm zählte als international anerkannter Theologe zu den progressiven katholischen Kirchenführern. So trat Martini dafür ein, alle 20 bis 30 Jahre Konzilien abzuhalten, um den Weg der Kirche in der modernen Welt zu hinterfragen. Den Kondomgebrauch durch HIV-Infizierte bezeichnete er als das geringere Übel. Auch eine gewisse Anerkennung homosexueller Lebensgemeinschaften zog er in Betracht. (luk/KNA/kim
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 22. Oktober 2015, 08:12:56
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Vatikan \ Synode


Erzbischof: „Es wird keine substanziellen Änderungen geben“



Der australische Erzbischof Mark Coleridge
 

20/10/2015 11:07



Die Bischofssynode wird sich nicht für eine Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zur Kommunion aussprechen. Das sagte der australische Erzbischof Mark Coleridge am Montag beim Pressebriefing im Vatikan. Coleridge sieht demnach bei strittigen Punkten „keine substanzielle Änderung der kirchlichen Lehre“ voraus. Dabei wünsche er sich eine größere kirchliche Wertschätzung von wiederverheirateten Paaren, die in Liebe und Treue zusammenleben, so der Erzbischof aus Brisbane. Ihnen könne nicht derselbe Vorwurf des Ehebruchs gemacht werden, wie Paaren, die sich gegenseitig betrögen. Zugleich widersprach Coleridge der Ansicht, die Synode würde zu „kosmetischen“ Ergebnissen führen. Die Kirche müsse allerdings ihre Überzeugungen in zeitgemäßer Sprache ausdrücken: Begriffe wie „Unauflöslichkeit der Ehe“ oder „Unordnung“ in Bezug auf Homosexualität seien negativ besetzt.

Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Fuad Twal, dagegen warnte davor, das Thema der zivil wiederverheirateten Geschiedenen in den Mittelpunkt zu stellen. Viele Regionen der Weltkirche hätten das Problem gar nicht, da etwa im Heiligen Land die Eheschließung nur kirchlich möglich ist. Man müsse alle Probleme von Familien in den Blick nehmen. Auch widersprach Twal der Hoffnung, nach Zulassung der Sakramente würden wieder mehr Gläubige die Gottesdienste besuchen.

(kna 20.10.2015 vs)
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 23. Oktober 2015, 08:10:29
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22.10.2015

Bischofssynode tritt in entscheidende Phase Erster Entwurf des Schlussdokuments vorgelegt
 

Die Bischofssynode über Ehe und Familie geht in ihre entscheidende Phase. Am Donnerstagnachmittag erhielten die Synodalen den ersten Entwurf für das Schlussdokument des Weltkirchentreffens zur Diskussion.
 
Nach Angaben des indischen Kardinals Oswald Gracias, Mitglied der vom Papst ernannten zehnköpfigen Redaktionskommission, hat der Text weniger als 100 Abschnitte. Entstanden ist er auf Grundlage von mehreren hundert Änderungsvorschlägen ("modi") zum ursprünglichen Arbeitspapier der Synode. Nach gründlicher Lektüre werden die Synodalen am Samstag über die einzelnen Paragrafen abstimmen.
 
Wie der Erzbischof von Mumbai (Bombay) bei der Pressekonferenz im Vatikan weiter mitteilte, seien die jeweiligen Abschnitte "eher allgemein" gehalten. Gracias betonte, der Entwurfstext wolle allen Positionen Raum geben, um für das Plenum möglichst akzeptabel zu sein.
 
Thema wiederverheiratet Geschiedene
 
Mit Blick auf die Frage nach der Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zu den Sakramenten sagte der Kardinal, es gehe um das Gleichgewicht zwischen der unveränderbaren Lehre der Kirche und der veränderten Lebensrealität der Menschen. Seit dem Schreiben "Familiaris consortio" von Johannes Paul II. seien mehr als 30 Jahre vergangen. Gracias betonte, unter den Modi habe es diesmal weniger konträre Positionen gegeben als bei der Synode im Oktober 2014. Deshalb sei er zuversichtlich, dass es ein "guter Text" sei, so Gracias.
 
Der Erzbischof von Kapstadt, Stephen Brislin, sagte im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA): "Ich denke, dass Leute, die Änderungen hin zu einem Kommunionempfang für wiederverheiratete Geschiedene als unmittelbares Ergebnis erwarten, vermutlich enttäuscht sein werden."
 
Unterdessen kritisierte der syrisch-katholische Patriarch von Antiochien, Ignatius Joseph III. Younan, eine unzureichende Beteiligung von Familien an der Synode. Es handele sich um eine "Synode für Bischöfe mit weiteren eingeladenen Zuhörern", sagte der Patriarch der KNA. "Aber das reicht nicht aus".
 
Meldung über Gesundheitszustand von Papst Franziskus irritiert
 
Derweil sorgte die Falschmeldung vom Mittwoch, Papst Franziskus leide unter einem Hirntumor, für Mutmaßungen über möglicherweise dahinterstehende Absichten. Italienische Medien vermuteten Gegner seines Reformkurses als Hintermänner. Die Vatikanzeitung "Osservatore Romano" (Donnerstag) schrieb: "Der gewählte Zeitpunkt offenbart die manipulative Absicht, die hinter dem Staubaufwirbeln steckt." Der deutsche Kardinal Walter Kasper kommentierte den Vorgang laut den Berichten mit den Worten: "Wahrscheinlich hat man damit die Synode stören wollen."
 
Kardinal Kasper dementiert "theologischen Kampf"
 
Kasper dementierte außerdem die Vermutung, bei den Debatten in der Synode gehe es letztlich um einen theologischen "Kampf der zwei Linien" zwischen ihm und Joseph Ratzinger, dem emeritierten Papst Benedikt XVI. Er habe immer mit ihm zusammengearbeitet, auch wenn sie bisweilen unterschiedliche theologische Positionen vertreten hätten, sagte der Kardinal in einem Interview. Das sei in der Theologie "normal".
 




(KNA)
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 24. Oktober 2015, 10:03:43
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Bischofssynode in Rom stimmt über Abschlussdokument ab
 24. Oktober 2015, 5:24 Uhr
Rom (dpa) - Im Vatikan stehen heute die abschließenden Beratungen der dreiwöchigen Bischofssynode zum Thema Ehe und Familie an. In der Synodenaula soll zunächst der Abschlussbericht vorgelesen werden. Anschließend werden die 270 teilnehmenden Bischöfe über das Dokument abstimmen.
Der Bericht geht dann an Papst Franziskus, der entscheidet, wie er damit verfährt. Die Synode endet am Sonntag mit einer Messe.
Ausgehend von dem Vorbereitungsdokument "Instrumentum Laboris" hatten die Bischöfe in den vergangenen Wochen in 13 nach Sprachen geordneten Kleingruppen rund um das Thema Ehe und Familie diskutiert und Änderungsvorschläge erarbeitet.
Intensiv gerungen wurde vor allem über die Frage der Zulassung zivil wiederverheirateter Geschiedener zur Kommunion. Die deutsche Sprachgruppe spricht sich in ihrem einstimmig verabschiedeten Papier für die Zulassung in Einzelfällen und über den "Weg der Besinnung und der Buße" aus.
Anders als ein Konzil hat die Synode in der katholischen Kirche nur beratende Funktion. Der Papst entscheidet, ob und wie er die Vorschläge des Abschlussdokuments in Kirchenrecht umsetzt. Unklar ist, ob und wann das Dokument veröffentlicht wird.
Zwischenberichte Arbeitsgruppen
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 25. Oktober 2015, 09:57:38
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Familiensynode in Rom: Niederlage für die Thesen der Kardinäle Kasper, Marx & Co.
Veröffentlicht: 25. Oktober 2015 | Autor: Felizitas Küble |
Mathias von Gersdorff

Gestern Abend veröffentlichte der Vatikan den Schlussbericht der Familiensynode, über den am selben Tag abgestimmt wurde. Alle 94 Punkte erhielten die notwendige 2/3- Mehrheit.

Diese „Relatio finale“ ist kein lehramtliches Dokument, sondern ein Empfehlungsschreiben der Synodenväter an den Papst. Dieser kann den Text in der Art und Weise verwenden, wie er es für richtig hält. Er könnte den Schlussbericht also auch komplett ignorieren, wovon allerdings nicht auszugehen ist.

Der Text ist sehr lang und komplex. Er behandelt die mannigfaltigen Probleme moderner Familien auf der ganzen Welt. Eine richtige Einschätzung bedarf also einer ruhigen Lektüre und eines sorgfältigen Studiums.

Was die Agenda der “reformerischen” deutschen Delegation anbelangt, kann jetzt schon gesagt werden, dass die deutsche Vertretung (Kardinal Marx, Erzbischof Koch und Bischof Bode) einen kräftigen Dämpfer erhalten hat.

Wie hier schon mehrfach ausgeführt wurde, gehörte die Delegation der Deutschen Bischofskonferenz klar zum progressistischen Flügel und brachte eine markant liberale Agenda im Gepäck mit nach Rom; sie erreichte aber wenig. Die Vorschläge von Kardinal Walter Kasper wurden im Schlussbericht praktisch nicht berücksichtigt, wenngleich einige Medien das Gegenteil behaupten.

Vor allem enthält das Dokument keine generelle Aussage zur Frage der Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zur hl. Kommunion.  Foto T. Schirrmacher

Das wichtigste Ziel der deutschen Seite war von vornherein, eine allgemeine und möglichst liberale Regel in der Frage der Zulassung dieser Personen zu den Sakramenten der Buße und der Eucharistie zu finden.

Doch ob wiederverheiratete Geschiedene zur Kommunion zugelassen werden dürfen, ist im Text direkt nicht erwähnt.

Allerdings übernimmt der Schlussbericht den Vorschlag der deutschen Sprachgruppe, den Themenbereich „gescheiterte Ehen“ dem „forum internum“ zu überlassen (§ 84 ff). Das bedeutet, dass diese Betroffenen ihre konkrete Situation mit dem Beichtvater und ggf. mit dem Ortsbischof besprechen sollen.



Rein theoretisch  –  das ist der Knackpunkt  –  existiert die Möglichkeit, dass jemand, der fortlaufend in schwerer Sünde lebt, sich subjektiv nicht in dieser Situation sieht. Dann könnten  –  weiter rein theoretisch gesprochen  –  solche Personen eventuell zu den Sakramenten zugelassen werden. Aus der „Relatio finale“ folgt das aber nicht unmittelbar. Das müsste so (hinein-)interpretiert werden.

Diesen Umstand könnten modernistische Bischöfe zum Anlass nehmen, eine sehr liberale Praxis zuzulassen (was vielerorts in Deutschland ohnehin schon der Fall ist). Das wäre allerdings entsprechend der „Relatio finale“ ein klarer Missbrauch des Konzepts „forum internum“.

Es geht also letztendlich um die Auslegung. Es ist davon auszugehen, dass in nächster Zeit manches zu diesem Thema publiziert wird.

Die Paragraphen, die diesen Sachverhalt behandeln, sind lang, kompliziert und mit vielen Zitaten aus dem Kirchenrecht bespickt. Die Mitglieder des Redaktionskomitees wollten wohl verhindern, dass man ihnen vorwirft, sie hätten eine laxe Disziplin in der Spendung der Sakramente gefördert.

Die Frage der Homosexualität wurde nur am Rande behandelt. Es gab schlichtweg kein entsprechendes Klima, um dieses Thema zu erörtern.

Wie die deutschen Bischöfe nun reagieren, muss abgewartet werden. Eigentlich können sie gar nichts unternehmen, solange sich der Papst nicht äußert. Auf der Pressekonferenz der deutschen und österreichischen Teilnehmer am 24. Oktober jedenfalls vermittelten Marx, Koch und Bode nicht den Eindruck, dass sie nun auf Biegen und Brechen herumtricksen würden, um doch noch ihre Agenda durchsetzen zu können.

Unser Autor Mathias von Gersdorff ist katholischer Publizist und Buchautor; er leitet die Aktion “Kinder in Gefahr” in Frankfurt und die Internetseite “Kultur und Medien online”
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 29. Oktober 2015, 08:09:01
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Warum sich die Medien kaum für das eigentliche Synodenthema interessieren
Veröffentlicht: 28. Oktober 2015 | Autor: Felizitas Küble |
Von Prof. Dr. Hubert Gindert

Papst Benedikt XVI. hat in seinem Abschiedsgespräch mit den Priestern der Diözese Rom u.a. über seine Erfahrungen mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil und dem Unterschied des Konzilsablaufs in der Aula und dem, was die Medien daraus gemacht haben, gesprochen. Ähnliches kann man über die Bischofssynode 2014 und 2015 berichten. 0000009699_3

Die Medien versuchten die Deutungshoheit über die Synode zu erringen, um ihre kirchenpolitischen Ziele zu erreichen. Die restriktive Informationspolitik in der zweiten Sitzungsperiode erschwerte das sichtlich.

Das Synodenthema „Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute“ ist bedeutsam für eine humane Zukunft der Menschen; es gäbe Stoff für eine Fülle von Artikeln.


Was die Medienvertreter aus Deutschland primär interessierte, waren die Gleichsetzung homosexueller Partnerschaften mit der Ehe und der Kommunionempfang geschiedener Wiederverheirateter. Schwester Lucia von den Fatima-Seherkindern hat einmal gegenüber Kardinal Caffara von Bologna geäußert: „Der Endkampf wird um die Familie gehen“.

Das Synodenthema selber interessierte die Medien kaum. Worum es bei der Frage im Kern geht, nämlich um das Wort Christi „Was Gott verbunden hat, darf der Mensch nicht trennen“, wurde vernebelt.

Die Ehelehre der katholischen Kirche wurde zur „gegenwärtigen Disziplin“ bzw. zur „Doktrin“ heruntergemacht. Jene, die sich für das Wort Gottes einsetzen, wurden als „konservative-traditionalistische Bewahrer“ apostrophiert, die im Gegensatz zu den Reformen standen, die der Kirche ein „menschenfreundlicheres Antlitz verpassen“ wollten. 0018

Da war es gut, dass sich Bischöfe von Osteuropa und insbesondere aus Afrika Belehrungen von einigen stromlinienförmig angepassten Bischöfen an den Zeitgeist mit einer desolaten pastoralen Situation in ihren Diözesen bereits im Vorfeld der Synode verbaten.

Ein aufschlussreiches Wort der „Reformer“ war u.a. „Was soll eine Synode bewirken, die das wiederholt, was bisher immer schon gesagt wurde“. Vielleicht sollten diese Herren einmal darüber nachdenken, dass die 10 Gebote seit den Zeiten Moses oder das Vater-Unser seit Jesus Christus immer wieder neu gesprochen und überdacht wird.

Die Strategie der Medien beackerte in der öffentlichen Meinung einen gut bestellten Boden. Der Bildungsstand über die christliche Ehe ist aufgrund des vielfachen Versagens in der Weitergabe des Glaubens in Elternhaus, Religionsunterricht, Predigt und Katechese so parterre, dass die Medien durchaus auf Resonanz stießen.

Die „Herde“ ist in diesem Sinne gut konditioniert. Und die Medien verstehen sich auf ihr Handwerk. Zu Wort kommen jene, die ihre Ziele vertreten.

Ein Beispiel: Zur Familiensynode wurden auch Ehepaare eingeladen. In den Medien kamen die angepassten zu Wort. So wurde ein deutsches Ehepaar als „bodenständige Berater der Bischöfe“ vorgestellt, die „Tacheles gerade über Sexualität“ redeten. (Augsburger Allgemeine Zeitung, AZ vom 22.10.15) abtei-ettal-startseite_01

Es waren jene, die, wie der Verfasser meinte, „in den zölibatären Klerikerkreisen den Praxis-Check einspeisten“. Er Professor für Moraltheologie, sie Gymnasiallehrerin. Ihr Statement: „Wiederverheiratete geschiedene Christen dürften nicht von ihrem Versagen her betrachtet werden. Dies drohe nämlich den Blick für die ‚großen Potentiale kirchlicher Versöhnung und sittlicher Verantwortung‘ zu verstellen“.

Es wäre interessant, was auf so gestelzte Phrasen ein katholischer Denker wie Robert Spaemann in seiner klaren Diktion antworten würde. Aber solche Katholiken werden wohlweislich nicht befragt. Der Verfasser des Artikels meint, er könne das Gewicht des „bodenständigen“ Synodenberaters verstärken, wenn er ihn als ehemaligen Geschäftsführer der bischöflichen Studienförderung Cusanus-Werk und als Generalsekretär von „Missio“ Aachen mit Erfahrungen von der Würzburger Synode (1972 bis 1975) präsentierte.

Vom Cusanus-Werk ist bekannt, dass es auch von Annette Schavan geleitet wurde und Oskar Lafontaine zu seinen renommierten Schülern zählte. Von „Missio“ Aachen weiß man, dass sie viel für Entwicklungshilfe tut. Die Beschlüsse der Würzburger Synode wurden, wohl nicht ohne Grund, von Rom nie anerkannt.

Die römische Bischofssynode nahm nicht den von vielen Medien erhofften Verlauf. Bezeichnend ist die Überschrift über einen Artikel der Augsburger Zeitung vom 22.10.15 mit „Viel Lärm um nichts“. Es heißt: „Die Bischofssynode zeigt, dass die katholische Kirche auf der Stelle tritt…“. christus

Der Ärger des Verfassers ist spürbar: „Die am Sonntag zu Ende gehende Synode als Beratungsgremium sollte das Forum für diesen Wandel sein. Der Plan ging nicht auf. Die Bewahrer haben sich durchgesetzt… Die Kluft zwischen Wirklichkeit und Lehramt wurde offenbar… Die von Franziskus und den Reformern erhofften Öffnungen blieben jedoch aus…

Dass einige Diskussionsgruppen nun die Berufung einer Kommission zur Klärung dieser Frage oder gar ein ökumenisches Konzil vorschlagen, zeigt, dass die Kirche auf der Stelle tritt. Weniger der offizielle Titel der Synode ‚Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute‘ wäre ein passendes Motto für die Versammlung gewesen, sondern ‚viel Lärm um nichts‘. Die katholische Kirche ist heute etwa so klug wie vor zwei Jahren“.

Der Autor versucht nun zu retten, was nicht zu retten ist. Er versucht, den Papst zu instrumentalisieren und schreibt:

„Franziskus’s Ziel war es, einen Prozess anzustoßen, an dessen Ende die katholische Kirche in einem anderen Licht erscheint… Man darf aber den Papst nicht unterschätzen. Franziskus lässt sich auch durch Widerstände nicht beirren. Außerdem verfügt der Papst über ein Instrument, das… als ‚Big Bazooka‘ bezeichnet wird, also als durchschlagende Waffe… Die Bazooka des Papstes heißt Dezentralisierung“.

Die Dezentralisierung bringt der Artikelschreiber dann in Verbindung mit Homosexualität und wiederverheiratete Geschiedene. Nun sind beide Fragen in der katholischen Kirche für die gesamte Weltkirche klar geregelt, so dass sie nicht in der Ortskirche A freihändig anders gehandhabt werden können als in der Ortskirche B. Die „durchschlagende Waffe Bazooka“ erinnert ein wenig an die im Führerbunker versprochenen Wunderwaffen von 1945. Das Ende ist bekannt.

Unser Autor Prof. Dr. Hubert Gindert leitet den Dachverband “Forum Deutscher Katholiken” und die Monatszeitschrift DER FELS
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 05. November 2015, 08:08:01
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Kardinal Kasper stößt Debatte um Kommunion für geschieden Wiederverheiratete erneut an
Veröffentlicht: 4. November 2015 | Autor: Felizitas Küble | 

Wie zu erwarten war, gab es in der vergangenen Woche viele Stellungnahmen und Kommentare zur Familiensynode, die am 25. Oktober 2015 endete. Die meisten beschäftigten sich mit dem Schlussbericht, der “Relatio finalis”, die am 24. Oktober der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.


Die größte Aufmerksamkeit erhielten die Paragraphen 84, 85 und 86. In diesen geht es um die „wiederverheirateten Geschiedenen“, wohl das wichtigste Reizthema vor und während der Synode.
 
In der Diskussion um diese Paragraphen geht es vor allem um die Frage, ob laut Schlussbericht die wiederverheirateten Geschiedenen in gewissen Fällen die Kommunion empfangen dürfen. Die „Relatio finalis“ ist wohlgemerkt kein lehramtliches Dokument mit irgendeiner Verbindlichkeit.

Der Bericht ist lediglich ein Schreiben mit Empfehlungen an den Papst. Dieser kann den Text in der Art und Weise verwenden, wie er es für richtig hält.
 

Die Stellungnahmen zu den umstrittenen Paragraphen 84, 85 und 86 fielen recht unterschiedlich aus.
 
Kardinal George Pell meinte in einem Interview mit dem Vatikanisten Edward Pentin, aus dem Schlussbericht ließe sich keine Zulassung der wiederverheirateten Geschiedenen zum Tisch des HERRN ableiten. Das Dokument müsse im Rahmen der katholischen Ehe- und Sexuallehre gelesen werden, weshalb die Kommunion für diese Fälle ausgeschlossen ist.
 
Kardinal Raymond Leo Burke dagegen meinte, der Text sei undeutlich und sogar missverständlich. Insbesondere was die Unauflöslichkeit der Ehe betrifft, also ein wesentliches Element der katholischen Lehre, sei das Dokument defizitär.
 

Die Delegierten der Deutschen Bischofskonferenzen, Kardinal Marx, Erzbischof Koch und Bischof Bode, äußerten sich in eher vorsichtiger Form. Sie sagten, die Tür für die Kommunion für die wiederverheirateten Geschiedenen sei durch die Synode nicht völlig geschlossen worden.
 
Die Stellungnahmen bewegen sich im Allgemeinen zwischen diesen drei Positionen.
 
Inmitten dieser Debatte gibt der deutsche Kardinal Walter Kasper – seit bald zwei Jahren die Ikone des Progressismus in dieser theologischen Auseinandersetzung – eine Stellungnahme ab, die aufhorchen lässt:
 
„(Die Synode) öffnete sozusagen die Tür für die Zulassung in Einzelfällen der wiederverheiratet Geschiedenen zu den Sakramenten; sie durchschreitet diese Tür jedoch nicht“. (Rede zum 75. Geburtstag von Bischoff Mussinghoff)
 
Unwillkürlich stellt man sich die Frage, wieso diese Tür offen ist und wieso man sie nicht durchschreiten darf?
 
Falls der deutsche Kardinal es ernst meinte, ist die einzig mögliche Antwort auf diese Frage: Der Schlussbericht verlegt die Entscheidung über die Zulassung zur Kommunion ins “forum internum”, also ins Gespräch des Betroffenen mit dem Beichtvater. Der objektive Zustand (also die Tatsache, dass man nach der Scheidung wieder geheiratet hat), erscheint nebensächlich.
 

Was Kaspers Intention betrifft, so kann seine Stellungnahme als Einladung an die progressistischen Theologen gedeutet werden, aktiv zu werden. Sie sollen nun in die Debatte einsteigen und diese Interpretation der “Relatio finalis” argumentativ verteidigen.
 
Quelle und vollständiger Text des Artikels hier: http://mathias-von-gersdorff.blogspot.de/2015/11/kardinal-kasper-stot-debatte-um.html (http://mathias-von-gersdorff.blogspot.de/2015/11/kardinal-kasper-stot-debatte-um.html)
 
 
 
 
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 12. April 2016, 13:28:51
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Papst-Schreiben zu Ehe und Familie: Himmel, Hölle, hm

Von Hans-Jürgen Schlamp, Rom



Mehr Verständnis, mehr Verzeihen - das päpstliche Lehrschreiben zu Ehe, Familie und Sexualität ist versöhnlich, es fehlt aber etwas Entscheidendes.


"Die Freude der Liebe, die in den Familien gelebt wird, ist auch die Freude der Kirche." So beginnt das päpstliche Lehrschreiben "Amoris Laetitia - Die Freude der Liebe", das der Vatikan veröffentlicht hat. Die neun Kapitel, 325 Abschnitte und insgesamt 260 Seiten sollten eigentlich eine jahrelange Diskussion in der katholischen Kirche über Sexualität, Moral und menschliches Miteinander abschließen. Aber das tun sie nicht.

 Tatsächlich weicht das Schreiben von Papst Franziskus alte, überlieferte Verbote weiter auf. Es ist versöhnlich - wer jedoch mehr Klarheit erwartet hatte, wird enttäuscht, denn am Status quo rüttelt der Pontifex nicht.

Die Ehe ist und bleibt für die katholische Kirche unauflöslich. Die zweite Ehe nach einer Scheidung gilt somit weiterhin als eine Sünde. Homosexuelle Paare sind in der katholischen Morallehre auch künftig nicht akzeptabel. Empfängnisverhütung bleibt auch in Zeiten des populären, weltoffenen Papstes eigentlich verboten. Aber, so hatte Franziskus es schon vor seinem Amts Text allgemeinverständlich verkündet, auch katholische Paare müssten sich "nicht wie Karnickel vermehren". Empfohlen wird Enthaltsamkeit während der fruchtbaren Tage der Frau.

Verboten bleibt also verboten, aber: Der Argentinier Jorge Bergoglio plädiert für mehr Barmherzigkeit. Die Kirche soll Übeltätern mit Nachsicht und Liebe begegnen, nicht mehr mit unerbittlicher Härte. "Niemand darf auf ewig verurteilt werden, denn das ist nicht die Logik des Evangeliums!" Das ist die Leitlinie, die der 79-Jährige seinem Gefolge mit seinem Text verordnet. "Eine Kirche, die achtsam ist gegenüber dem Guten, das der Heilige Geist inmitten der Schwachheit und Hinfälligkeit verbreitet."

Für strittige Themen bedeutet das Folgendes:


◾ Homosexualität: In jedem Land, in jeder Region soll die Kirche spezifische Lösungen suchen, die Traditionen aber auch aktuelle Herausforderungen berücksichtigen und niemandem "unabhängig von dessen sexuellen Orientierungen Würde und Respekt versagen". Gleichgeschlechtliche Ehen lehnt die katholische Kirche weiterhin ab. Die Verbindung von Mann und Frau bleibt die katholische Norm.



◾ Ehen ohne Trauschein: Die verstoßen nach wie vor gegen katholische Grundwerte, sollen aber im Lichte "der Liebe des Herrn" betrachtet und nicht ausgegrenzt werden. Sie sollen nicht akzeptiert, aber in "konstruktiver Art" mit den Betroffenen diskutiert werden.



◾ Zweitehen nach der Scheidung: Auch sie bleiben - kirchlich gesehen - Fehltritte. Aber die Betroffenen "sind keineswegs exkommuniziert", wie der Papst es schon vor seinem Lehr schreiben immer wieder gesagt hat. "Sie bleiben Teil der Kirche." Sie leben weiterhin in Sünde, nur dass die katholische Kirche, so Franziskus, die Sünder nicht mehr ausgrenzen, sondern ihnen helfen soll - auf dass sie ihre "Zugehörigkeit zu Christus und zur Kirche leben und immer mehr entwickeln". Etwa durch Gebete und gute Taten, aber auch durch "die Teilnahme an der Liturgie".


Die Kirche, resümiert Franziskus, sei "eine Art Feldlazarett": Sie müsse den Kranken helfen zu genesen. Das schlichte Beharren auf der reinen Lehre frustriere die Menschen und bewirke nichts. Wie die Hilfe allerdings im Detail aussehen soll, müsse vor Ort geregelt werden. Wegen der zahllosen Unterschiede konkreter Situationen sei klar, "dass man von der Synode oder von diesem Schreiben keine neue, auf alle Fälle anzuwendende generelle gesetzliche Regelung kanonischer Art erwarten durfte".

Das Schreiben dürfte die Reformer keinesfalls zufriedenstellen. Sie hatten dafür plädiert, wiederverheiratete Geschiedene nicht pauschal von der Kommunion auszuschließen. Aber auch die konservativen Kirchenvertreter sind über die Aufweichung vermutlich wenig glücklich.


 Aber: Was hätte der Papst denn anderes verkünden können? Als Oberhaupt einer Organisation mit mehr als einer Milliarde Mitglieder, in der ein Teil alles ändern und der andere Teil alles bewahren will. Einer Organisation, deren Mehrheit nicht in Köln oder Münster lebt, sondern in Lateinamerika. Deren konservativer Block nicht nur in Paderborn, sondern vor allem in Afrika beheimatet ist.
 
Und dann thematisiert Papst Franziskus Leidenschaft und Erotik. Demnach dürfen junge Priester hoffen, vom Zölibat befreit zu werden, eventuell, irgendwann. Die verordnete Ehelosigkeit der römisch-katholischen Gottesdiener führe mitunter zu einer "bequemen Einsamkeit", die den Kirchenmännern das Verständnis der Welt nicht eben leichter mache, hat Franziskus erkannt. In der orthodoxen Kirche, wo die Priester heiraten und Kinder zeugen dürfen, sei das nicht so. Aber auch hier fehlt eine konkrete Handreichung.

Dafür gibt Franziskus jungen, treu-katholischen Paaren mit Ehesakrament und Nachwuchs eine klare amtskirchliche Botschaft mit auf den Weg: Sie sollten sich mehr um ihre Kinder und Partner kümmern. So sei es ganz fatal, "wenn zur Essenszeit jeder mit seinem Mobiltelefon herumspielt oder wenn einer der Ehegatten einschläft, während er auf den anderen wartet, der sich stundenlang mit irgendeinem elektronischen Gerät die Zeit vertreibt". Stattdessen rät er ganz bodenständig: "Es ist gut, den Morgen immer mit einem Kuss zu beginnen."
Titel: Antw:Wird die Bischofssynode nicht ein neues Schisma in der Kirche hervorrufen
Beitrag von: vianney am 14. Juli 2016, 10:23:41
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45 Theologen und Philosophen fordern von Papst Franziskus die Rücknahme oder Korrektur von Amoris laetitia

13. Juli 2016 1
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Mit Amoris laetitia provozierte Papst Franziskus tiefe Spaltung in der Kirche
Mit "Amoris laetitia" provozierte Papst Franziskus keinen "Aufbruch", sondern eine tiefe Spaltung in der Kirche

(Rom) Die Kritik am umstrittenen nachsynodalen Schreiben Amoris laetitia reißt nicht ab. Vielmehr wurde sie durch eine Aussage von Christoph Kardinal Schönborn, dem Erzbischof von Wien neu entfacht, der das Schreiben vergangene Woche für „verbindlich“ erklärte. Eine Gruppe von 45 Theologen, Philosophen und Priester aus verschiedenen Ländern haben in den vergangenen Tagen Kardinal Angelo Sodano, dem Dekan des Kardinalskollegium, eine heftige Kritik an Amoris laetitia überreicht.


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In den kommenden Wochen wird das Dokument der 45 Kritiker in verschiedenen Sprachen allen 218 Kardinälen der Römisch-Katholischen Kirche und allen Patriarchen der mit Rom unierten Ostkirchen übermittelt werden.

Appell an alle Kardinäle und Patriarchen der Kirche

Die Autoren fordern die Kardinäle und Patriarchen auf, bei Papst Franziskus zu intervenieren, damit der Papst das umstrittene Papier zurücknimmt oder die darin enthaltenen irrigen Thesen korrigiert, wie der US-amerikanische Vatikanist Edward Pentin im National Catholic Register bekanntgab.

Die 45 Kritiker werfen Papst Franziskus vor, mit Amoris laetitia ein Dokument vorgelegt zu haben, das „eine Reihe von Aussagen enthält, die im Widerspruch zum katholischen Glauben und der katholischen Moral verstanden werden können“. Die Unterzeichner legen zusammen mit einem gemeinsamen Appell eine Liste von theologischen Zensuren „zur Natur und dem Grad der Irrtümer“ vor, die dem nachsynodalen Schreiben angelastet werden können.

Unter den 45 Unterzeichnern finden sich katholische Prälaten, Gelehrte, Professoren, Publizisten und Priester verschiedener Päpstlicher Universitäten, Seminare, Kollegien, theologischen Institute, Orden und Diözesen aus der ganzen Welt. Sie rufen mit ihrem Appell die Kardinäle und Patriarchen der katholischen Kirche als „Berater des Papstes“ auf, Franziskus dazu zu drängen, „die im Dokument aufgelisteten Irrtümer auf definitive und eindeutige Weise zurückzuweisen und mit Autorität zu bekräftigen, daß Amoris laetitia nicht den Anspruch erhebt, geglaubt oder als möglicherweise wahr betrachtet werden zu müssen.

„Wir klagen den Papst nicht der Häresie an, aber …“

„Wir klagen den Papst nicht der Häresie an“, sagte der Sprecher der Unterzeichner. „Wir sind aber der Meinung, daß zahlreiche Thesen von Amoris laetitia häretisch ausgelegt werden können“. Andere Aussagen des nachsynodalen Dokumentes seien ein „Ärgernis“, „Irrtümer im Glauben“ oder „zweideutig“.

Canon 212,3 des Codex Iuris Canonici besagt:


„Entsprechend ihrem Wissen, ihrer Zuständigkeit und ihrer hervorragenden Stellung haben sie das Recht und bisweilen sogar die Pflicht, ihre Meinung in dem, was das Wohl der Kirche angeht, den geistlichen Hirten mitzuteilen und sie unter Wahrung der Unversehrtheit des Glaubens und der Sitten und der Ehrfurcht gegenüber den Hirten und unter Beachtung des allgemeinen Nutzens und der Würde der Personen den übrigen Gläubigen kundzutun.“

Die 45 Unterzeichner legten eine 13 Seiten umfassende Kritik vor, in der sie 19 Stellen von Amoris laetitia auflisten, die im Widerspruch zur katholischen Glaubenslehre stehen sollen. Die vagen und zweideutigen Formulierungen „vieler Aussagen“ des päpstlichen Schreibens eignen sich, so die Autoren, für mißverständliche Interpretationen und auch solchen, die im Widerspruch zu Glauben und Moral stehen.

Der Sprecher der 45 Autoren sagte:


„Es ist unsere Hoffnung, daß wir mit der Bitte an unseren Heiligen Vater um eine definitive Verurteilung dieser Irrtümer dabei helfen können, die Verwirrung, die Amoris laetitia bereits unter den Hirten und gläubigen Laien provoziert hat, zu beseitigen. Diese Verwirrung ist nur durch eine ausdrückliche Bekräftigung der wahren katholischen Lehre durch den Nachfolger des Petrus möglich.“

Das von den 45 Theologen und Philosophen vorgelegte Verzeichnis der in Amoris laetitia enthaltenen Irrtümer erhebe, so die Autoren, nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Es wolle lediglich die schwerwiegendsten Bedrohungen für den katholischen Glauben und die Moral aufzeigen.

Die Initiative ist die bisher umfassendste und nachdrücklichste Kritik am Päpstlichen Schreiben, das Papst Franziskus am vergangenen 19. März unterzeichnete und am 8. April durch Kardinal Schönborn in Rom vorstellen ließ.

Text: Corrispondenza Romana/Giuseppe Nardi
 Bild: MiL