Gebet > Macht des Gebetes
BEDEUTUNG DES GEBETS
LoveAndPray85:
Meiner Meinung nach ist inneres Beten nichts anderes als Verweilen bei einem Freund,
mit dem wir oft allein zusammenkommen, einfach um bei ihm zu sein, weil wir sicher
wissen, dass er uns liebt.
Teresa von Ávila
LoveAndPray85:
Wie groß ist doch die Macht des Gebetes!
Man könnte es mit einer Königin vergleichen, die allzeit freien Zutritt
hat beim König und alles erlangen kann, worum sie bittet.
Es ist durchaus nicht nötig, ein schönes, für den entsprechenden
Fall formuliertes Gebet aus einem Buch zu lesen, um Erhörung zu finden;
träfe das zu... ach! wie wär' ich zu bedauern!...
Für mich ist das Gebet ein Schwung des Herzens, ein einfacher Blick
zum Himmel empor, ein Schrei der Dankbarkeit und der Liebe,
aus der Mitte der Prüfung wie aus der Mitte der Freude;
kurz, es ist etwas Großes, Übernatürliches, das mir die Seele ausweitet
und mit Jesus vereint.
Ein Paulus, Augustinus, Johannes vom Kreuz, Thomas von Aquin, Franziskus,
Dominikus und so viele andere erlauchte Freunde Gottes, schöpften sie nicht alle
ihre Göttliche Erkenntnis, welche die größten Geister entzückt, aus dem Gebet?
Ein Gelehrter hat gesagt: "Gebt mir einen Hebel, einen Stützpunkt, und ich werde
die Welt aus den Angeln heben." Was Archimedes nicht erreichen konnte, weil
seine Forderung sich nicht an Gott richtete und nur das Stoffliche betraf,
das erlangten die Heiligen in seiner ganzen Fülle. Der Allmächtige gab ihnen
einen Stützpunkt: GOTT SELBST und GOTT ALLEIN; als Hebel: Das Gebet,
das mit einem Liebesfeuer entflammt, und auf diese Art haben sie die Welt
aus den Angeln gehoben; und auf diese Weise heben die heute streitenden
Heiligen sie aus den Angeln, und bis zum Ende der Welt werden es die künftigen
Heiligen ebenfalls tun.
Thérèse von Lisieux
LoveAndPray85:
Doch sollte man [...] einfach bei ihm verweilen und mit dem Verstand schweigen und falls möglich,
ihn damit beschäftigen, den anzuschauen, der mich anschaut, bei ihm zu bleiben, mit ihm zu sprechen,
ihn zu bitten, sich vor ihm in Demut zu beugen und an ihm zu freuen und zu denken,
dass man es nicht verdient, bei ihm zu sein.
Teresa v. Ávila
LoveAndPray85:
Mit Vollmacht beten - mit Vollmacht wirken
Das kräftige Gebet und das wohl allermächtigste, alle Dinge zu erlangen, auch das allerwürdigste Werk
vor allen Dingen ist jenes, das aus einem ledigen Gemüt hervorgeht. Je lediger es ist, desto kräftiger,
würdiger, inniger, löblicher und vollkommener sind das Gebet und das Werk. Das ledige Gemüt vermag
alle Dinge.
Doch was ist ein lediges Gemüt?
Das ist ein lediges Gemüt, das durch nichts belastet oder beirrt ist, auch an nichts gebunden ist,
das in keinerlei Weise das Seine im Sinne hat, vielmehr ein solches Gemüt, das in den liebsten Willen
Gottes eingesenkt ist und sich des Seinen entäußert hat. Nie mag der Mensch ein noch so geringes Werk
wirken, das nicht hieraus - eben aus einem ledigen Gemüt heraus - seine Kraft und sein Vermögen schöpft.
So kraftvoll soll man beten, dass man begehrte, alle Glieder und Kräfte seien dem zugekehrt; Augen
und Ohren, Herz, Mund und alle Sinne. Und nicht soll man aufhören, man empfinde denn, dass man sich
mit dem vereinen will, den man gegenwärtig hat und den man anbetet, das ist: Gott.
("Meister Eckhart")
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