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Empfehlungen => Kalenderereignisse => Thema gestartet von: velvet am 27. Mai 2012, 22:48:51

Titel: Hl. Ursula 29.Mai
Beitrag von: velvet am 27. Mai 2012, 22:48:51
(http://www.pallottiner.org/bilder/pa_heiliger/bild1/368_ursula_ledochowskanormal.jpg)
Ordensgründerin

Geboren:
17. April 1865 in Loosdorf bei Melk, Niederösterreich

Gestorben:
29. Mai 1939 in Rom

Gedenktag:
29. Mai

Julia Maria stammte aus einer angesehenen polnischen Familie. Sie war die Tochter des polnischen Grafen Antonius Ledóchowski und einer schweizerischen Mutter. Ihre Schwester Maria Theresia Ledóchowska - als Gründerin der Missionsschwestern vom hl. Petrus Claver acht Jahre vor ihrer Schwester von Papst Paul VI. seliggesprochen - und ihr Bruder, Wladimir Ledóchowska, der von 1915-1942 Jesuitengeneral war, gingen ihren Lebensweg in einer geistlichen Gemeinschaft.

Die ersten neun Jahre ihres Lebens verbrachte sie in Loosdorf bei Melk in Niederösterreich. 1874 übersiedelte die Grafenfamilie nach St. Pölten, wo Julia Maria zusammen mit ihren Schwestern Maria Theresia und Fanny am Institut der Englischen Fräulein Schulunterricht erhielt. Schon in dieser Zeit reifte Julia Marias geistliche Berufung. 1885 starb Julias Vater; ihr Onkel, Kardinal Lebo von Krakau, übernahm die Verantwortung für ihre Erziehung.

Julia traf 1886 in den Ursulinenorden ein und nahm den Ordensnamen Ursula an. Als Oberin (1904-1907) errichtete sie ein Pensionat für Studentinnen. 1907 ging Ursula als Leiterin einer Tochtergründung nach St. Petersburg; diese machte sich rasch selbständig und wurde Keimzelle der von ihr gegründeten „Ursulinen vom Todesangst leidenden Herzen Jesu”, im Volksmund „Graue Ursulinen” genannt. Hauptaufgabe sah sie für ihre Gemeinschaft in der Fürsorge für Arme, Kranke, Alte und Kinder aus sozial schwachen Familien.

Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs zwang Ursula nach Schweden ins Exil zu gehen; sie gründete Schulen in Skandinavien (Finnland, Schweden und Dänemark), gab einen Katechismus in finnischer Sprache heraus und bemühte sich um Verständigung mit den lutherischen Kirchen. 1920 kehrte sie nach Polen zurück, gründete die Grauen Ursulinen als auch formell eigenständige Kongregation und wurde deren erste Generaloberin. 1931 ging sie nach Rom, wo 1928 die Zentrale ihres Ordens eröffnet worden war, hielt viele Reden vor Staatsmännern und setzte sich für die Unabhängigkeit Polens ein.

Nach der Seligsprechung 1983 wurden Ursulas Reliquien ins Mutterhaus der Grauen Ursulinen in Posen überführt. 2003 wurde sie von Johannes Paul II. heiliggesprochen. Heute zählt die Kongregation in 12 Ländern (Polen, Italien, Frankreich, Deutschland, Finnland, Weißrussland, Ukraine, Kanada, Brasilien, Argentinien, Tansania und auf den Philippinen) ca. 900 Schwestern in 100 Gemeinschaften.
Titel: Antw:Hl. Ursula 29.Mai
Beitrag von: ursula am 28. Mai 2012, 13:19:04
Danke lieber Velvet für die Biographie meiner heiligen  Namenspatronin wo ich sehr verehre.
Mit liebem Gruss  Ursula
Titel: Antw:Hl. Ursula 29.Mai
Beitrag von: Marcel am 28. Mai 2012, 23:54:17
Hl. Ursula 29.Mai

St. Ursula - Stadtpatronin von Köln
[...]
© Yvonne Plum

Weißt Du zufällig, wie das Datum »29. Mai« für den Gedenktag der hl. Ursula
zustandekommt? Ich kenne – im alten wie im neuen Kalender – nur den 21. Ok-
tober als Feiertag der hl. Ursula.

Marcel
Titel: Antw:Hl. Ursula 29.Mai
Beitrag von: velvet am 29. Mai 2012, 05:53:15
Es gibt wohl mehrere Ursulas, ich habe einen Heiligenkalender und habe hier wohl die Hl. Ursula von Köln mit dieser hier verwechselt, werde es berichtigen! Danke, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast!

velvet

Kongregations-Gründerin, * 17.4.1865 Loosdorf (Niederösterreich), † 29.5.1939 Rom, ⚰ Rom, Kapelle des Generalats.


Genealogie | Leben | Literatur | Autor | Zitierweise
Genealogie  ↑
Ov Mieczysław (s. 1); B Wladimir (s. 2); Schw Maria Theresia (Ps. Alexander Halka, 1863–1922), Gründerin u. Gen.oberin d. Petrus-Claver-Sodalität (f. Mission in Afrika) (s. ÖBL).

Leben  ↑
L. verbrachte ihre Kindheit in Loosdorf und besuchte 1875-80 das Institut der Engl. Fräulein in St. Polten. Nach der Übersiede|lung der Familie nach Polen (Lipnica Murowana b. Krakau) und dem Tod des Vaters trat sie im Aug. 1886 in das Kloster der Ursulinen zu Krakau ein, wo sie am 28. April 1889 ihre feierliche Profeß ablegte. Es folgten Jahre pädagogischer Tätigkeit in Schule und Pensionat des Klosters (1889–1904), unterbrochen von einem einjährigen Studienaufenthalt in Frankreich (Beaugency) 1896/97. Zur Oberin gewählt (1904-07), rief sie in Krakau das erste von Ordensfrauen geleitete Pensionat für Universitätsstudentinnen ins Leben (1906) und bemühte sich um eine behutsame Anpassung der Ordenskonstitutionen an die Erfordernisse der Zeit (auch im Sinne der Eröffnung neuer Möglichkeiten klösterlicher Wirksamkeit). 1907 wurde ihr die Leitung des neu errichteten poln. Pensionats in St. Petersburg übertragen. Diese Filiale, seit 1908 autonomes Kloster mit Noviziat, wurde die Keimzelle von L.s späterer Kongregation. Als sie 1910 dem Druck der russ. Regierung weichen mußte (endgültige Ausweisung 1914), begab sie sich nach Skandinavien, gründete in Finnland (Sortavala) eine poln. Schule mit Internat, in Schweden (Djursholm) eine Sprach- und Haushaltungsschule für junge Skandinavierinnen, in Dänemark (Aalborg) ein Waisenhaus für Kinder emigrierter poln. Arbeiter, entfaltete u. a. eine rege religiöse Vortragstätigkeit und entwickelte für die damalige Zeit ebenso ungewöhnliche wie bahnbrechende ökumenische Initiativen. Nicht zuletzt ihrem Engagement (etwa 80 Vorträge in 6 Sprachen) war auch die Gründung zahlreicher überkonfessioneller Hilfskomitees zugunsten der Kriegsopfer in Polen zu danken, entsprechend dem Aufruf Papst Benedikts XV.
Da L. nach der Rückkehr nach Polen 1920 die Vereinigung ihrer autonomen Schwesterngemeinschaft mit den poln. Ursulinen nicht erreichen konnte, gestaltete sie mit päpstl. Genehmigung, die sie 1920 mit tatkräftiger Unterstützung ihres Bruders erlangte, ihre Gemeinschaft in eine Kongregation um (Ursulinen vom hl. Herzen Jesu im Todeskampf, auch „Graue Ursulinen“ genannt). Diese sollte das Ideal klösterlicher Askese mit der Bereitschaft zu vielfältiger Aktivität im schulisch-erzieherischen, kirchlichen und sozialen Bereich (bis hin zum Einsatz in der Fabrik) verbinden. Ihrer Kongregation, deren Konstitutionen am 21.11.1930 definitiv bestätigt wurden, stand sie bis zum Lebensende als gewählte Generaloberin vor. 1920-39 kam es zur Gründung von 35 Häusern in Polen, Italien und Frankreich (mit dem Zentrum in Pniewy b. Posen; 1931 Errichtung des Generalats in Rom). Heute ist die Kongregation bis nach Kanada und Südamerika verbreitet und zählt etwa 1 000 Mitglieder in 95 Niederlassungen.
Die Seligsprechung L.s fand am 20.6.1983 in Posen während der 2. Polenreise Papst Johannes Pauls II. statt.
Titel: Antw:Hl. Ursula 29.Mai
Beitrag von: Marcel am 29. Mai 2012, 21:57:39
Es gibt wohl mehrere Ursulas, ich habe einen Heiligenkalender und habe hier wohl die Hl. Ursula von Köln mit dieser hier verwechselt, werde es berichtigen! Danke, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast!

Alles klar. Ich habe jetzt noch einmal in meinen tridentinischen Kalender*
geschaut und dort folgendes zur hl. Ursula Ledóchowska gefunden:

(http://kath-zdw.ch/forum/index.php?action=dlattach;topic=1692.0;attach=491;image)

* zu beziehen beim Theresia-Verlag (http://www.theresia.ch/component/page,shop.browse/category_id,12/option,com_virtuemart/Itemid,1/lang,de/)

Marcel