(http://www.pallottiner.org/bilder/pa_heiliger/bild1/368_ursula_ledochowskanormal.jpg)
Ordensgründerin
Geboren:
17. April 1865 in Loosdorf bei Melk, Niederösterreich
Gestorben:
29. Mai 1939 in Rom
Gedenktag:
29. Mai
Julia Maria stammte aus einer angesehenen polnischen Familie. Sie war die Tochter des polnischen Grafen Antonius Ledóchowski und einer schweizerischen Mutter. Ihre Schwester Maria Theresia Ledóchowska - als Gründerin der Missionsschwestern vom hl. Petrus Claver acht Jahre vor ihrer Schwester von Papst Paul VI. seliggesprochen - und ihr Bruder, Wladimir Ledóchowska, der von 1915-1942 Jesuitengeneral war, gingen ihren Lebensweg in einer geistlichen Gemeinschaft.
Die ersten neun Jahre ihres Lebens verbrachte sie in Loosdorf bei Melk in Niederösterreich. 1874 übersiedelte die Grafenfamilie nach St. Pölten, wo Julia Maria zusammen mit ihren Schwestern Maria Theresia und Fanny am Institut der Englischen Fräulein Schulunterricht erhielt. Schon in dieser Zeit reifte Julia Marias geistliche Berufung. 1885 starb Julias Vater; ihr Onkel, Kardinal Lebo von Krakau, übernahm die Verantwortung für ihre Erziehung.
Julia traf 1886 in den Ursulinenorden ein und nahm den Ordensnamen Ursula an. Als Oberin (1904-1907) errichtete sie ein Pensionat für Studentinnen. 1907 ging Ursula als Leiterin einer Tochtergründung nach St. Petersburg; diese machte sich rasch selbständig und wurde Keimzelle der von ihr gegründeten „Ursulinen vom Todesangst leidenden Herzen Jesu”, im Volksmund „Graue Ursulinen” genannt. Hauptaufgabe sah sie für ihre Gemeinschaft in der Fürsorge für Arme, Kranke, Alte und Kinder aus sozial schwachen Familien.
Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs zwang Ursula nach Schweden ins Exil zu gehen; sie gründete Schulen in Skandinavien (Finnland, Schweden und Dänemark), gab einen Katechismus in finnischer Sprache heraus und bemühte sich um Verständigung mit den lutherischen Kirchen. 1920 kehrte sie nach Polen zurück, gründete die Grauen Ursulinen als auch formell eigenständige Kongregation und wurde deren erste Generaloberin. 1931 ging sie nach Rom, wo 1928 die Zentrale ihres Ordens eröffnet worden war, hielt viele Reden vor Staatsmännern und setzte sich für die Unabhängigkeit Polens ein.
Nach der Seligsprechung 1983 wurden Ursulas Reliquien ins Mutterhaus der Grauen Ursulinen in Posen überführt. 2003 wurde sie von Johannes Paul II. heiliggesprochen. Heute zählt die Kongregation in 12 Ländern (Polen, Italien, Frankreich, Deutschland, Finnland, Weißrussland, Ukraine, Kanada, Brasilien, Argentinien, Tansania und auf den Philippinen) ca. 900 Schwestern in 100 Gemeinschaften.