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Empfehlungen => Kalenderereignisse => Thema gestartet von: velvet am 14. Oktober 2012, 09:30:20

Titel: Hl Theresa von Avila
Beitrag von: velvet am 14. Oktober 2012, 09:30:20
Hl Theresa von Avila 

(http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/2/2b/Teresa_of_Avila_dsc01644.jpg/502px-Teresa_of_Avila_dsc01644.jpg)

Teresa von Ávila – geboren als Teresa Sánchez de Cepeda y Ahumada (* 28. März 1515 in Ávila, Kastilien, Spanien; † 4. Oktober 1582 in Alba de Tormes, bei Salamanca) – war Karmelitin sowie Mystikerin. In der katholischen Kirche wird sie als Heilige und Kirchenlehrerin verehrt.


Zur Orthographie des Vornamens: Im Spanischen und Italienischen wird ihr Name ohne „h“ geschrieben, im Deutschen und Lateinischen auch als Theresia mit „h“, da er von Tharasia, der Frau des heiligen Paulinus von Nola, herstammen soll.

Leben

(http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/a9/Convento_de_Santa_Teresa_in_%C3%81vila.jpg/220px-Convento_de_Santa_Teresa_in_%C3%81vila.jpg)
Convento de Santa Teresa in Ávila

Teresa de Cepeda y Ahumada wurde 1515 in Gotarrendura (Provinz Ávila) geboren. Ihr Großvater väterlicherseits war ein Jude aus Toledo, der mit seiner Familie 1485 zum Christentum übertrat. Ihr Vater Alonso Sánchez nannte sich nach seiner ersten Frau de Cepeda, um seine marranische Herkunft zu verschleiern.[1] Seine zweite Frau Beatriz Dávila y Ahumada, die aus niedrigem kastilischem Adel stammte, gebar nach Teresa zehn weitere Kinder.

Nach dem Tod ihrer Mutter und der Heirat der ältesten Schwester wandte sich der Vater einem weltlichen Leben zu und brachte Teresa mit sechzehn Jahren zur weiteren Erziehung in das Kloster der Augustinerinnen in Ávila, das sie aus gesundheitlichen Gründen nach 18 Monaten wieder verlassen musste. Die nächsten Jahre blieb sie bei ihrem Vater und einem Onkel, der ihr die Lehren des Kirchenvaters Hieronymus näher brachte. Vermutlich 1536 trat Teresa ohne das Wissen ihres Vaters in den Karmel von der Menschwerdung in Ávila ein, in dem zu dieser Zeit 140 Schwestern lebten. Dort nahm sie den Ordensnamen Teresa de Jesus an. Ihr Vater akzeptierte Teresas Entscheidung schnell, für sie sei dieser Schritt aber gewesen, „als würde sie jeden einzelnen Knochen zurücklassen müssen“.

Im Jahr darauf wurde Teresa ernsthaft krank. Die Symptome deuten darauf hin, dass sie unter Epilepsie gelitten haben könnte.[2] Ihr Vater brachte sie zu einer Quacksalberin in Becedas, deren Heilungsversuche sie körperlich völlig ruinierten. Drei Jahre lang sei sie außerstande gewesen, sich zu rühren, und es wird erzählt, dass sie, schon für tot gehalten, begraben werden sollte. In dieser Zeit erlernte Teresa das innere Gebet, wobei ihr half, dass ihr auf dem Weg zur „curandera“ („der Heilerin“) ein Buch des Franziskanerpaters Francisco de Osuna, das Tercer Abecedario Espiritual („Drittes geistliches ABC“), in die Hände kam, das eine Einführung in diese Gebetsform enthielt.

Nach der teilweisen Wiederherstellung ihrer Gesundheit nahm sie – von ihrer Priorin unterstützt – wieder am regen Umgang mit den Besuchern des Klosters in den Sprechzimmern teil, litt darunter aber sehr, weil sie sich weder dem weltlichen Leben noch dem in Gott zugehörig fühlte.

1554 sah Teresa eine Darstellung des leidenden Christus und wurde dadurch so angerührt, dass sie damit zu ihrer „endgültigen Bekehrung“ fand. In radikaler Selbstaufgabe wollte sie künftig nur noch in Christus leben, ein Wunsch, der in ihrer Gemeinschaft nicht ganz ernst genommen wurde. 1560 erlebte Teresa Visionen der Hölle, die ihren Wunsch nach vollkommener Hingabe noch verstärkten.

(http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/c/c9/Convento_MM_Carmelitas_AdT_a.jpg/220px-Convento_MM_Carmelitas_AdT_a.jpg)
Convento de la Anunciación in Alba de Tormes, wo Teresa begraben ist

Gegen viele Widerstände erhielt sie schließlich von Papst Pius IV. und dem Ortsbischof die Erlaubnis, in Ávila ein eigenes Kloster, das der Unbeschuhten Karmelitinnen, zu gründen, in dem die ursprüngliche Ordensregel wieder befolgt werden sollte. Zugleich legte Teresa fest, dass in einem Karmel nicht mehr als 21 Schwestern leben sollten. Der ersten folgten noch 16 weitere Klostergründungen, in Zusammenarbeit mit Johannes vom Kreuz insgesamt 32, wie Teresa in ihrem Buch der Gründungen berichtet.

Auf einer ihrer vielen Reisen, die sie bei teilweise sehr schlechter Gesundheit unternahm, starb Teresa 1582 in dem von ihr gegründeten Kloster von Alba de Tormes in der Nacht, in der in Spanien der Gregorianische Kalender eingeführt wurde.

    „Von dummen Andachten und sauertöpfischen Heiligen erlöse uns, lieber Herr.“

    – Teresa von Avila: Gary Thomas: Alles. Für Dich.[3]

Verehrung

Teresa gilt als große Mystikerin. 1614 wurde sie seliggesprochen, 1617 zur Schutzpatronin von Spanien ernannt und 1622 heiliggesprochen. 1944 wurde sie von Papst Pius XII. zur Schutzpatronin der Schachspieler erklärt.[4] 1970 erhob Papst Paul VI. Teresa von Avila zur Kirchenlehrerin.

Werke

    Gewissensberichte (orig.: Cuentas de Conciencias)
    Der Weg zur Vollkommenheit (orig.: Camino de Perfección) (englisch online
     
    )
    Die Seelenburg oder Die innere Burg (orig.: Moradas = Wohnungen) englisch online
     
    )
    Buch der Klostergründungen (orig.: Libro de las fundaciones)
    Die Lebensgeschichte (orig.: Vida; 1565 vollendet, eine frühere Fassung ist verlorengegangen) [5]
    mehr als 400 Briefe

Gedenktag

Da der Sterbetag Teresas von Ávila in der katholischen Kirche bereits der Gedenktag des heiligen Franz von Assisi war, wurde ihr Gedenktag um einen Tag verlegt. Da auf den 4. Oktober wegen der gregorianischen Kalenderreform der 15. Oktober folgte, wird heute dieser Tag als Gedenktag gefeiert. Teresa ist also in den damaligen katholischen Gebieten am letzten Tag der Gültigkeit des Julianischen Kalenders gestorben. Gelegentlich taucht entsprechend diesem Kalender auch der 5. Oktober als Gedenktag auf.

    Katholisch: 15. Oktober (Gebotener Gedenktag im Allgemeinen Römischen Kalender)
    Anglikanisch: 15. Oktober
    Evangelisch: 15. Oktober

Bauernregel

Die dem Gedenktag entsprechende Bauernregel lautet: Zu Theres ist Weinles.