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Empfehlungen => Kalenderereignisse => Thema gestartet von: velvet am 14. Oktober 2012, 10:09:12

Titel: Hl. Isaak Jogues, Priester und Gefährten
Beitrag von: velvet am 14. Oktober 2012, 10:09:12
Hl. Isaak Jogues, Priester und Gefährten, Märtyrer in Nordamerika

(http://www.jesuiten.at/uploads/RTEmagicC_13_2jogues2_08.jpg.jpg)

Isaac Jogues, der als Einziger im ursprünglichen Missionsgebiet verblieben war, wurde 1642 von Irokesen überfallen. Er war mit einigen Gefährten, darunter René Goupil, auf dem Rückweg nach Sainte Marie, nachdem sie in der Nähe von Québec Lebensmittel besorgt hatten. Goupil war Chirurg und hatte sich den Jesuiten als Mitarbeiter in der Mission angeschlossen. Nach ihrer Gefangennahme bat Goupil, ihn in den Jesuitenorden aufzunehmen, und Jogues nahm ihm auf dem Weg in die Gefangenschaft die Gelübde ab. Beide wurden grausam gefoltert und dann als Sklaven bei den Indianern gehalten. Goupil wurde bald darauf getötet, als man ihn das Kreuzzeichen machen sah, Jogues gelang mit Hilfe der Holländer 1643 die Flucht und Rückkehr nach Europa. In Rennes wurde ihm von seinen Mitbrüdern ein begeisterter Empfang bereitet, doch blieb er nicht lange in Europa, sondern kehrte nach kurzer Zeit nach Kanada zurück. In Nordamerika angelangt, nahm er als Abgesandter Frankreichs an den Friedensverhandlungen zwischen den Irokesen, vertreten von der Gruppe der Mohawks, und den Franzosen teil. Dabei gelang es, die Indianer zum Abschluss eines Friedensvertrages zu bewegen. Jogues selbst kehrte im Juli 1643 auf die Missionsstation Three Rivers zurück. Im September 1646 baten ihn die Huronen, sie zu weiteren Verhandlungen mit den Mohawks zu begleiten. Er stimmte zu und nahm als Gefährten Jean de La Lande mit, einen erfahrenen Waldläufer, der sich durch ein Gelübde mit dem Jesuitenorden verbunden hatte. Unterwegs erfuhren sie, dass die Mohawks den Krieg wieder begonnen hatten (denn sie machten die Jesuiten für eine Missernte und eine Epidemie verantwortlich). Die Irokesen überfielen am 18. Oktober 1646 Jogues, La Lande und den einzigen Huronen, der sie noch begleitete, nahmen sie gefangen und brachten sie in ihr Lager. Dort wurden sie gefoltert und getötet, danach wurden ihre Leiber in den Fluss geworfen und die Köpfe auf Palisaden ausgestellt.
Zwei Jahre vor diesem Ereignis, 1644, kehrte Jean de Brébeuf nach Sainte Marie zurück, dem blühenden und wirtschaftlich erfolgreichen Hauptsitz der Jesuitenmission. 1646 kam ein weiterer Jesuit als Verstärkung aus Frankreich. Es war Gabriel Lallemant (geboren 1610 in Paris, 1630 in die Gesellschaft Jesu eingetreten), der zuerst zwei Jahre in Québec mit dem Studium der Sprache und Gewohnheiten der Huronen zubrachte. Im Herbst 1648 stieß er zu Jean de Brébeuf, um diesen bei seinen Besuchen der umliegenden Dörfer zu begleiten. Als die beiden Missionare sich im März 1649 in dem Huronendorf Saint Louis aufhielten, wurde es von den Irokesen überfallen. Nach der Eroberung des Ortes wurden de Brébeuf und Lallemant zu Tode gefoltert.
Noch zwei weitere Jesuiten gehören zur Gruppe der sogenannten Kanadischen bzw. Nordamerikanischen Märtyrer: Charles Garnier SJ und Noel Chabanel SJ. Garnier wurde 1606 als Sohn einer wohlhabenden Pariser Familie geboren und war seit 1624 Jesuit, Chabanel erblickte 1613 in Mande/ Südfrankreich das Licht der Welt und trat 1630 in die Gesellschaft Jesu ein. Ab 1647 wirkte Garnier bei den Petun (einem mit den Huronen verwandten Stamm), der den Missionaren freundlich gesinnt war, und gründete dort zwei Missionsstationen. Doch im November 1649 überfielen die Irokesen die Petun und töteten bei diesem Angriff auch Garnier. Chabanel, der ab 1649 Mitarbeiter von Garnier war, befand sich zu diesem Zeitpunkt in der Nähe von Sainte Marie, sodass er von dem Angriff verschont blieb. Er wurde jedoch von einem abgefallenen Christen bei der Überquerung eines reißenden Flusses ermordet.

Die Priester Antoine Daniel, Charles Garnier, Gabriel Lallemant, Noel Chabanel, Isaac Jogues und Jean de Brébeuf wurden gemeinsam mit den beiden Laien René Goupil und Jean de La Lande von Papst Pius XI. 1925 selig- und von demselben Papst 1930 heiliggesprochen. Ihr Andenken wird im deutschen Sprachraum am 19. Oktober gefeiert.