Autor Thema: Embryonale Stammzellenforschung: Grenzen wissenschaftlicher Hoffnung  (Gelesen 5014 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

velvet

  • Gast
16. Mai 2011, 09:56
Embryonale Stammzellenforschung: Grenzen wissenschaftlicher Hoffnung

Sind induzierte pluripotente Stammzellen der Ausweg aus dem Ethik Dilemma der sogenannten lebenswichtigen embryonalen Stammzellforschung? Ein Gastkommentar von Edith Breburda

Kisslegg (kath.net) Oft hören wir, dass induzierte pluripotente Stammzellen (iPS) ethisch unbedenklich sind um bisher unheilbare Krankheiten zu heilen oder Ersatzorgane zu schaffen. Als natürlich pluripotent bezeichnet man embryonale Stammzellen, die gewonnen werden, indem man einen Embryo fünf Tage nach seiner Befruchtung im sogenannten Blastozystenstadium abtötet, um die Zellen, die sich im Embryoblast befinden, zu entnehmen. Der Embryoblast besteht aus Stammzellen, die neun Monate brauchen, damit ein vollkommen ausgestattetes lebensfähiges Baby entsteht. Pluripotente Stammzellen haben das Potential, sich in über 220 Körperzellen zu entwickeln.

Forscher werden von der Idee geleitet, diese Zellen außerhalb des Uterus, in der Petrischale, in jene Organe umzuwandeln, die sie benötigen. Embryos bekommt man in den USA u.a. von Fruchtbarkeitskliniken. Sie sind in -80 Grad flüssigem Stickstoff tiefgefroren. Man argumentiert, dass sonst diese Embryos entsorgt werden müssten, weil die leiblichen Eltern sie nicht wollten und Lagerungskosten zu hoch seien.

2007 haben Forscher aus Madison, Wisconsin/USA und Japan unabhängig voneinander induzierte pluripotente Stammzellen "geschaffen". Man hat dazu bereits differenzierte Zellen genommen, nämlich Hautzellen, und hat die Entwicklungsuhr zurückgedreht, soweit, bis der genetische Code wieder dem von embryonalen Stammzellen gleich zu sein schien. Aber sind natürliche embryonale pluripotente Stammzellen wirklich identisch mit induzierten pluripotenten Stammzellen? Weiterhin bleibt die Frage bestehen, wie man diese undifferenzierten Zellen in Nervenzellen oder Leberzellen umwandelt. Egal welcher Ausgangszellen ich mich bediene.

Menschliche embryonale Stammzellen galten angesichts der Fortschritte bei der Reprogrammierung von Hautzellen für viele Forscher bereits als überholt. Jetzt zeigten US-amerikanische Studien gravierende Unterschiede zwischen den embryonalen Stammzellen und den induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS).

Seit mehr als 13 Jahren versuchen nämlich Wissenschaftler mit ethisch stark umstrittenen menschlichen embryonalen Stammzellen Krankheiten, wie z. B. Alzheimer, Krebs, Diabetes oder Parkinson, zu heilen. Trotz vieler Fortschritte im Labor und im Tierversuch gibt es bis jetzt noch keine sichere Stammzelltherapien. Bei den vielen durch die Stammzell-Forschung entstandenen ungelösten Problemen handelt es sich um Kontaminationen der Zellen, Tumorbildung und unkontrolliertes Wachstum. Die Wege der Differenzierung in geeignete Zelltypen, die Zellintegration, das Wachstum und die Heilungseffekte sind unklar und es fehlt an Strategien zur Überwindung immunologischer Reaktionen. Abstoßungsreaktionen sind nach wie vor unbeherrschbare Komplikationen.

Durch genetische Reprogrammierung von Hautzellen konnten vor vier Jahren sogenannte induzierte pluripotente Stammzellen (iPS) erzeugt werden, die sich wie embryonale Stammzellen verhalten: Sie sind extrem teilungsfreudig und pluripotent, d.h. potentiell zu jeder beliebigen Körperzelle, ob Nerven-, Knochen- oder Drüsenzelle, verwandelbar. Viele Wissenschaftler hatten gehofft, daß das neue Forschungsfeld mit den ethisch unbedenklichen iPS -Zellen das ethische Dilemma der Forschung mit embryonalen Stammzellen auflösen könne. Seit einiger Zeit aber häufen sich Berichte, nach denen die iPS-Zellen doch nicht die gleichen Eigenschaften haben wie embryonale Stammzellen, die aus getöteten menschlichen Embryos gewonnen werden.

Zwischen den echten embryonalen Stammzellen - dem "Gold-Standard" - und den in der Petrischale erzeugten induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS) sind gravierende Unterschiede im Aktivitätsmuster vieler Gene festgestellt worden. In den zu reprogrammierenden Körperzellen ist der Hauptteil des Erbgutes inaktiviert, da die Zellen ja selbst ausdifferenziert sind. Während der Differenzierung lagern sich Methylketten auf die DNA. Ein entscheidender, wenn nicht sogar der limitierende Faktor der Reprogrammierung besteht darin, daß die DNA erst wieder aufgeschlossen werden muß. Dies geschieht durch eine Demethylierungsreaktion, die jedoch völlig unbekannt ist. Zurückprogrammierte iPS-Zellen haben genetische Schäden (Mutationen) und ein Krebsrisiko. Hautzellen lassen sich nicht vollständig in den pluripotenten embryonalen Zustand zurückverwandeln. Sie behalten einen Teil ihrer alten Eigenschaften. Ihre ursprüngliche epigenetische Programmierung wird nicht vollständig gelöscht. Ihr Einsatz wird dadurch erschwert.

Einige chemische Veränderungen der Erbsubstanz bleiben bei der Reprogrammierung erhalten. Die Erbinformation oder der so genannte Pathway (Syntheseweg) der Differenzierung einer Zelle in eine der 220 spezifisch verschiedenen Organzellen des Organismus liegt nur in der embryonalen Zelle frei. Bei einer Reprogrammierung bleibt diese Erbinformation geblockt, womit eine Anwendbarkeit von iPS-Zellen fraglich wird. Auch die geringe Ausbeute der zurückgezüchteten iPS-Zellen könnte damit erklärt werden.

Bisher hatte man angenommen, aber nie überprüft, daß die aus Hautzellen eines Patienten erzeugten induzierten pluripotenten Stammzellen vom Immunsystem als körpereigene Zellen angesehen und toleriert werden. Jetzt zeigten Tierversuche US-amerikanischer Biologen vom Institute for Biological Studies im kalifornischen La Jolla, dass injizierter iPS-Zellen zur Abstoßung des neuen Gewebes führen. Deswegen sind weitere langwierige, zeitaufwendige und kostspielige Untersuchungen nötig bevor iPS-Zellen in der Therapie sicher eingesetzt werden können.

Viele Forscher beharren darauf, daß embryonale Stammzellen unumstritten am besten für die Regenerationsmedizin geeignet sind und alle anderen Forschungsrichtungen nur Zeitverschwendung seien. Forschungsaktivitäten mit humanen embryonalen Stammzellen werden in den USA seit kurzem wieder staatlich finanziert. Ein Ausweg aus dem Ethik-Dilemma der embryonalen Stammzellforschung ist noch weiter entfernt als gedacht.

 

La Salette 1846



Suche in den Seiten Zeugen der Wahrheit

Wenn Sie nur ein Wort suchen, sollte es nicht links in der Menüauswahl stehen, weil es Ihnen die ganze Palette anzeigt.
Die Menüs sind auf jeder Seite vorhanden..

top

Du hörst die Stimme deines Gewissens: Es lobt, tadelt oder quält dich. Diese Stimme kannst du nicht los werden. Sie weist dich hin auf Gott, den unsichtbaren Gesetzgeber. Daher lässt das Gewissen uns nicht im Zweifel darüber, daß wir für unser Tun verantwortlich sind und daß wir einmal gerichtet werden. Jeder hat eine Seele, für die zu sorgen seine einzige Aufgabe in dieser Welt ist. Diese Welt ist nur eine Schranke, die uns vom Himmel oder der Hölle trennt. »Wir haben hier keine bleibende Stätte, sondern suchen die zukünftige.« (Hebr 13, 14)

Suche in den kath. Webseiten von:
Zeugen der Wahrheit
www.Jungfrau-der-Eucharistie.de www.maria-die-makellose.de
www.barbara-weigand.de
www.adoremus.de www.pater-pio.de
www.gebete.ch
www.gottliebtuns.com www.assisi.ch
www.adorare.ch www.das-haus-lazarus.ch www.wallfahrten.ch

"Die Zeit verrinnt, oh Mensch sei weise. Du tust NUR einmal diese Reise."
Eure Tage und Stunden auf dieser Erde sind gemessen an der Ewigkeit ein Wimpernschlag.

Dieses Forum ist mit folgenden Webseiten verlinkt
Zeugen der Wahrheit - www.assisi.ch - www.adorare.ch - Jungfrau.d.Eucharistie
www.wallfahrten.ch - www.gebete.ch - www.segenskreis.at - barbara-weigand.de
www.gottliebtuns.com- www.das-haus-lazarus.ch - www.pater-pio.de

www3.k-tv.org
www.k-tv.org
www.k-tv.at

K-TV der katholische Fernsehsender

Wahrheit bedeutet Kampf -
Irrtum ist kostenlos
.
Fürchtet nicht den Pfad der Wahrheit,
fürchtet den Mangel an Menschen die diesen gehn!


Nur registrierte Benutzer können Themen und Beiträge im Forum schreiben.

Wenn Sie sich anmelden
Neuanmeldungen müssen erst vom Admin bestätigt werden
Nach dem Anmelden wird Ihnen das Passwort per Email gesendet.
Dann können sie sich unter Member Login oben einloggen.
Nach dem Einloggen können Sie Ihre persönlichen Angaben unter Profil ändern oder weitere hinzufügen.
Ebenso können Sie unter Profil Ihre Signatur eingeben (dann erscheint unter jedem Ihrer Beiträge z.B. ein Spruch)
Unter Profil/Profil können Sie ein Bild hochladen, das dann links im Beitrag unter Ihrem Nicknamen erscheint.


Vorteile beim anmelden
Sie können Ihren Beitrag nachträglich verändern oder löschen.
Sie haben die Möglichkeit unter einer Rubrik ein neues Thema zu verfassen.
Zu diesem Beitrag (Neues Thema) besitzen Sie die Rechte, Ihren Beitrag zu ändern oder das Thema zu löschen.
Löschen Ihrer Themen können nur Mitglieder.
Die Registrierung ist kostenlos
Ungelesene Beiträge seit Ihrem letzten Besuch.
Ungelesene Antworten zu Ihren Beiträgen.
Sie können das Design verändern. (Versch. Vorlagen)
Wir geben Ihre E-Mail-Adresse nicht weiter
Wir verschicken keinen Spam
Ihre E-Mail-Adresse wird je nach Einstellung im Profil anderen Mitgliedern nicht angezeigt.
Wir sammeln keine persönlichen Daten wie Anschrift oder Telefonnummer

Sinn und Zweck dieses Forums
Dieses Forum dazu gedacht, Fragen und Antworten über die katholische Kirche jedem zugänglich zu machen. Jeder der Fragen hat, kann diese in diesem Forum eintragen. Besonders Priester sind in diesem Forum dazu eingeladen, auf verschiedene Fragen über den Glauben sich an den Beiträgen zu beteiligen. "Hier haben die Besucher dieser Seite die Möglichkeit mit anderen Besuchern über den Glauben zu diskutieren." Der Betreiber übernimmt jedoch in diesem Forum keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen.

Unseriöse Themen und Beiträge werden gelöscht. Wenn Sie solche finden, melden Sie dies bitte dem Administrator per Mitteilung oder schreiben Sie unter:
Mail
info@kath-zdw.ch

Machen Sie das Forum Zeugen der Wahrheit unter Ihren Freunden bekannt: kath-zdw.ch/forum oder forum.kath-zdw.ch

Auf die Veröffentlichung und den Wahrheitsgehalt der Forumsbeiträge habe ich als Admin keinerlei Einfluss. Da ich nebst Forum/Webseite/E-Mail noch der Erwerbstätigkeit nachgehen muss, ist es mir nicht möglich alle Inhalte zu prüfen. Ein jeder Leser sollte wissen, dass jeder Beitrag, die Meinung des Eintragenden widerspiegelt. Im Forum sind die einzelnen Beiträge dementsprechend zu bewerten.
Distanzierungsklausel: Der Webmaster dieses Forums erklärt ausdrücklich, dass er keinerlei Einfluss auf die Gestaltung und die Inhalte der Seiten hat, die über die Links des Forums zu erreichen sind. Deshalb distanziert er sich ausdrücklich von allen Inhalten aller gelinkten Seiten und macht sich diese Inhalte nicht zu Eigen. Diese Erklärung gilt für alle auf dieser Forumspräsenz angezeigten Links und für alle Inhalte der Seiten, zu denen die Links führen. Feb. 2006

Linkempfehlung - Webseiten für Kinder: www.freunde-von-net.net www.life-teen.de

top

Seiten-Aufrufe in ZDW

Stats