Manuela Strack, die Seherin
von Sievernich, und Kardinal Ratzinger,
heute Papst Benedikt XVI.
(Begegnung am 12. Februar 2004 Campo Santo Teutonico
in Rom)
Januar 2009
Mutter durch den Glauben
von P. Raniero Cantalamessa
ROM, 31.
Dezember 2007 (ZENIT.org).-
Die Gottesmutterschaft Mariens ist „das Größte“,
bekräftigt der Prediger des Päpstlichen Hauses,
P. Raniero Cantalamessa OFM Cap., in seinem
Kommentar zum Hochfest vom 1. Januar (Num
6,22-27; Gal 4, 4-7; Lk 2,16-21). Das „unvergleichliche
Privileg“, das der Jungfrau zuteil wurde, finde
sein Gegenstück in ihrem demütigen Glauben,
den jeder Christ nachzuahmen aufgerufen ist.
Mutter durch den Glauben
Am ersten Januar feiert die Kirche das Hochfest
der allerseligsten „Gottesmutter“ Maria: ein
Titel, der eines der größten Geheimnisse und
– für den Verstand – eines der größten Paradoxe
des Christentums darstellt. Es hat die Liturgie
der Kirche mit Erstaunen erfüllt und sie ausrufen
lassen: „Jener, den die Himmel nicht fassen
können, ist in Deinem Schoß geborgen, ist Mensch
geworden!“
Es hat seine Richtigkeit, dass die Kirche uns
dieses Fest der Mutter Gottes in der Weihnachtsoktav
feiern lässt. Denn es war zu Weihnachten, in
dem Augenblick, als Maria „Ihren Sohn gebar,
den Erstgeborenen“ (vgl. Lk 2,7) – und nicht
davor –, dass Maria wahrhaft und vollends zur
Mutter Gottes wurde. Mutter ist kein Titel wie
die anderen, die uns gegeben werden und unser
Sein nicht wirklich prägen. Mutter wird man,
indem man eine Reihe von Erfahrungen durchmacht,
die für immer Spuren hinterlassen und nicht
lediglich den Leib der Frau verändern, sondern
auch das Bewusstsein ihrer selbst.
Wenn in der Heiligen Schrift von der göttlichen
Mutterschaft Mariens gesprochen wird, werden
stets zwei Elemente beziehungsweise grundlegende
Momente hervorgehoben, die übrigens jenen entsprechen,
die die allgemeine menschliche Erfahrung als
wesentlich erachtet, damit man von einer wahren
und vollen Mutterschaft sprechen kann: Es handelt
sich um Empfängnis und Geburt.
„Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst
Du gebären“ (Lk 1,31). Derjenige, der in Ihr
„gezeugt“ worden ist, stammt vom Heiligen Geist,
und Sie wird einen Sohn „gebären“ (vgl. Mt 1,20f).
Die Prophezeiung Jesajas, in der alles vorausgesagt
wurde, lautet ähnlich: „Die Jungfrau wird ein
Kind empfangen, Sie wird einen Sohn gebären“
(Jes 7,14). Das ist der Grund, weshalb Maria
zu Weihnachten, gerade zu dem Zeitpunkt, als
sie Jesus zur Welt bringt, in vollem Sinne Mutter
Gottes wird. Das erste Moment, die Zeugung,
haben Vater und Mutter gemein, während das zweite,
die Geburt, ausschließlich der Mutter angehört.
„Gottesmutter“ ist der älteste und wichtigste
dogmatische Titel der Madonna. Er stellt das
Fundament Ihrer gesamten Größe dar. Durch ihn
ist Maria im Christentum nicht nur Gegenstand
der Verehrung, sondern auch der Theologie; Sie
ist Teil der Abhandlung, die Gott zum Thema
hat, weil Gott direkt mit der göttlichen Mutterschaft
Mariens verwickelt ist. Es handelt sich auch
um den ökumenischsten Titel, den es gibt, da
er zumindest grundsätzlich unterschiedslos von
allen christlichen Konfessionen geteilt und
angenommen wird.
Im Neuen Testament finden wir den Titel „Gottesmutter“
für Maria nicht ausdrücklich vor. Wir finden
jedoch Bezeugungen, in denen im Licht der aufmerksamen
Betrachtung der Kirche und unter der Führung
des Heiligen Geistes deutlich wird, dass sie
eine solche Wahrheit bereits im Kern enthalten:
Maria wird in den Evangelien häufig „Mutter
Jesu“, „Mutter des Herrn“ oder einfach nur „die
Mutter“ und „Seine Mutter“ genannt. Diese Tatsachen
stellten für die Kirche den Ausgangspunkt dar,
um im ökumenischen Konzil von Ephesos im Jahr
431 die göttliche Mutterschaft Mariens und den
Titel „Theotokos“, Gottesmutter, zu definieren.
Die
Waagschalen
Was meine Großmutter
uns aus der Bibel erzählte, das lebte sie uns
im täglichen Leben vor. Sie war still, sonnig,
immer freundlich und war eine treue Beterin.
Ihr ganzes Leben war ein einziges Lieben und
Ertragen von unsagbaren Nöten. Sie lebte an
der Seite eines Mannes, der gerade das Gegenteil
war: Hart, undankbar, ich-süchtig, ein Flucher,
der nie zufrieden war. Hatte er seinen „schlimmen"
Tag, so mussten wir eilends das Haus verlassen.
Schon unter
der Tür klärte sie uns liebend auf und meinte:
„Kinderchen, geht schnell, der Nordwind weht!
Betet für den Großvater, er geht sonst verloren!"
Oft verstanden wir das Großmütterli nicht mehr
und sagten: „Wenn er so ist, dann hat er es
auch nicht anders verdient!"
Als ich einmal
zu ihr sagte: „Großmutter, gib doch dein Beten
für den Großvater auf, es hat doch keinen Sinn,
er wird ja immer noch schlimmer zu dir", da
nahm sie mich an die Hand und führte mich in
die Küche. Dort stellte sie eine Küchenwaage
auf den Tisch und gab mir folgende Erklärung:
„Diese Küchenwaage hat zwei Waagschalen. Nun
stell dir einmal vor, Gott habe eine solche
Waage für uns bereit. Hier wird alles, was wir
tun, gewogen. Und nun denke dir, in der einen
Waagschale sitzt dein schwer gebundener, hartherziger
Großvater. Er hat mit seinem steinernen Herzen
ein ganz beachtliches Gewicht. In der anderen
Schale aber liegen die schwachen Gebete deiner
Großmutter und die von euch Kindern. Vergleichst
du so ein Gebet mit dem Gewicht eines Kalenderzettels,
so ist dies, im Vergleich zu dem schweren Großvater,
gar nichts! Nimmst du aber einen Jahreskalender
mit 365 Zettelchen auf die Hand, dann ist es
schon ein wenig schwerer. Und nun denke dir
50 ganze Kalender! Die sind schon gehörig schwer!
So lange bete ich jetzt für den Großvater. Ich
bin überzeugt, es kann nicht mehr viel fehlen,
bis unsere Gebete mehr wiegen als Großvater,
und sie werden ihn zum Himmel emporziehen. Wäre
es nicht schade, wenn wir jetzt müde würden
in unserem Beten? Wenn du täglich treu mitbetest,
wird Gott uns erhören."
Und so betete
ich noch sieben Jahre mit der Großmutter um
die Errettung des Großvaters. Nachdem sie 57
Jahre im Gebet für ihren armen Mann durchgehalten
hatte, nahm der Herr Jesus sie zu sich. Sie
starb, ohne die Freude der Bekehrung des Großvaters
erlebt zu haben.
Erst am Sarge
der Großmutter brach der hartherzige Großvater
zusammen und übergab sein Leben dem Heiland
mit unbeschreiblichen Reuetränen. Gerade ich,
die vor sieben Jahren der Großmutter noch den
Rat gab, nicht mehr zu beten, durfte mit dem
83jährigen Greis niederknien und seine Umkehr
erleben. Der einst so gefürchtete Tyrann wurde
zu einem sanften, liebenden treu betenden Großvater,
der jeden seiner Besucher unter Tränen ermahnte,
sein Leben dem Herrn zu geben. Das Gewicht der
Gebetswaagschalen hatte also den alten Großvater
doch noch nach oben gezogen. Und Großmutter
darf nun im Himmel dafür dankenCH.
Spurgeo
Gebete werden
nach dem Gewicht
und nicht nach der Länge gemessen.
Gebet
zu Maria, Königin des Friedens
Liebe Mutter
Maria,
Gottes Schöpfung
ist befleckt durch Krieg, Uneinigkeit, Streit,
Unverständnis, Hass, Intoleranz, Missgunst,
Neid, Eifersucht, Bruderzwist, Mord, Totschlag,
Zerstörung, Quälerei, Folter, Verachtung und
alles Leid, das Menschen einander antun.
Ich bitte Dich,
lass das Licht aus Deinen zärtlichen Augen uns
Menschen den Wege zum Keim der Heiligkeit in
unseren Seelen zurückfinden. Möge die Kraft
Deiner Liebe die vereisten Herzen der Menschen
auftauen und damit den Antichrist, den ewigen
Meister des Hasses, entwaffnen.
O Königin des
Friedens,
lass uns, deren
Herzen durch die Folgen der Erbsünde, des Verstoßes
gegen Gottes Plan, zerrissen wurden, Deine Friedensapostel
sein, damit wir gemeinsam mit unserer Himmlischen
Herrin das Kommen der Friedensära einleiten
können.
Papst Benedikt XVI. setzt Zeichen
19. Juli 2008,
Weltjugendtag:
Papst Benedikt wünscht Mundkommunion
Alle, die bei der Abschlussmesse
am Sonntag von Papst Benedikt die Hl. Eucharistie
empfangen wollen, müssen diese als Mundkommunion
und in kniender Körperhaltung empfangen. Vatikan
(www.kath.net)
Papst Benedikt
XVI. wünscht, dass bei der großen Abschlussmesse
beim Weltjugendtag all diejenigen, die von ihm
selbst die Hl. Eucharistie empfangen, diese
als Mundkommunion in kniender Körperhaltung
empfangen. Dies bestätigte P. Mark Podesta,
der Sprecher des Weltjugendtags in Sydney, gegenüber
australischen Medien.
"Der Heilige
Vater hat gebeten, dass alle, die von ihm selbst
die Hl. Eucharistie erhalten werden, knien sollen.
Außerdem wünscht der Hl. Vater, dass die Eucharistie
mit dem Mund empfangen wird. Der Papst ist besorgt,
was die Frage der Ehrfurcht betrifft. Der stehende
Empfang der Hl. Eucharistie und die Handkommunion
können zu mangelnder Ehrfurcht führen", erklärt
Podesta.
29. Oktober 2008,
"Radio-Vatikan-Interview
mit dem päpstlichen Zeremonienmeister Guido
Marini:
Vatikan (kath.net/RV)
Mundkommunion
ist die gewöhnliche Form der Kommunionspendung
RV: Monsignor
Marini, wie würden Sie den liturgischen Stil
von Papst Benedikt definieren?
Marini: Das
ist keine einfache Frage, weil der liturgische
Stil sowohl die äußere als auch die innere Dimension
des Zelebrierens umfasst - und natürlich das
jeweilige Liturgieverständnis. Ich denke, der
liturgische Stil Papst Benedikts betont sowohl
die rechte Nüchternheit, die seit jeher die
römische Liturgie kennzeichnet, als auch den
Sinn für das Mysterium und das Heilige. Und
dann sehe ich eine starke Hinwendung zum Herrn,
der schließlich in jedem Moment des Zelebrierens
anwesend ist.
RV: Im Lauf
der Monate bekamen die Gläubigen bei den Papstmessen
nach und nach liturgische Elemente zu Gesicht,
die sie lange nicht gesehen hatten: alte goldgewirkte
Messgewänder und Mitren, das Kreuz in der Mitte
des Altares, Mundkommunion für alle, die den
Leib des Herrn aus den Händen des Papstes empfangen;
beim Fest der Taufe des Herrn in der Sixtinischen
Kapelle zelebrierte Papst Benedikt „ad orientem“,
und seit Palmsonntag trägt er einen Kreuzstab
aus dem 19. Jahrhundert, während der moderne
Kreuzstab Papst Paul VI. zurück in die päpstliche
Sakristei wanderte. Sind diese Elemente nun
definitiv für die Papstmesse?
Marini: Ich
würde sagen – ja, zumindest gilt das für einige
der bedeutendsten Elemente, die in diesem Jahr
eingeführt wurden; einige davon haben Sie eben
genannt.
26. Juni 2008,
Päpstlicher
Zeremonienmeister: Papst bevorzugt Mundkommunion
Guido Marini:
Benedikt möchte im Vatikan den Empfang der Hl.
Eucharistie in kniender Form fördern - Auch
die Mundkommunion soll die übliche Praxis werden
- Mundkommunion hebe besser die "Wahrheit der
Realpräsenz in der Eucharistie" hervor.
Vatikan (www.kath.net/RV/red)
Bei zukünftigen
Papstmessen wird sich die Mundkommunion in kniender
Körperhaltung durchsetzen. Diese Einschätzung
äußerte der päpstliche Zeremonienmeister Guido
Marini in einem Interview mit der Vatikanzeitung
„L’Osservatore Romano“ vom Donnerstag. Marini
betonte wörtlich: „Es ist notwendig, dass man
nicht das Faktum vergisst, dass die Verteilung
der Kommunion auf die Hand vom juristischen
Standpunkt aus eine Ausnahme (Indult) des universalen
Gesetzes ist, der vom Heiligen Stuhl denjenigen
Bischofskonferenzen zugestanden wurde, die das
verlangt hatten.“
Zu den Ländern,
denen diese Ausnahmen gewährt wurden, gehören
neben Deutschland, Österreich und der Schweiz
auch Länder wie die USA, Kanada und Mexico.
Marini sagte, dass der Papst mit den jetzigen
liturgischen Maßnahmen ein Beispiel für die
Kirche geben möchte. „Diese Form, die von Benedikt
XVI. angenommen wurde, soll die Kraft dieser
gültigen Form für die ganze Kirche unterstreichen.“
Laut Marini
möchte der Papst auch darauf hinweisen, dass
der kniende Empfang der Heiligen Eucharistie
besser die „Wahrheit der Realpräsenz in der
Eucharistie“ hervorhebt. Dies helfe der Andacht
der Gläubigen und führe leichter in den Sinn
des Mysteriums ein.
Zuletzt bei
der Reise Benedikts XVI. nach Apulien wurden
eigens Kommunionbänke zur Spendung der Eucharistie
aufgestellt, wie auch schon bei der Messe zum
Fronleichnamsfest.
Zudem wies Marini
auf die große Bedeutung der Orientierung bei
der Liturgie hin, „auch in praktischer Hinsicht“.
In der Zelebrationsrichtung vermittle sich nämlich
„eine grundlegende theologische, anthropologische
und ekklesiologische Tatsache“.
„Vom Herrn kommt
das Heil, er ist der Osten, die aufgehende Sonne,
auf die wir unseren Blick richten müssen, und
von der wir die Gabe der Gnade empfangen müssen“,
so Marini wörtlich. Deshalb habe Papst Benedikt
am Fest Taufe des Herrn in der Sixtinischen
Kapelle am Altar gefeiert.
Marini stellte
klar, dass es nicht darum gehe, „den Gläubigen
den Rücken zuzuwenden“, sondern vielmehr darum,
sich gemeinsam mit ihnen dem Herrn zuzuwenden.
Es gebe besondere Umstände, in denen „die künstlerische
Ausgestaltung des Sakralraumes und seine einzigartige
Schönheit und Harmonie“ eine Feier am alten
Altar wünschenswert erscheinen lassen.
Das sei heute
im Petersdom bereits der Fall, wo jeden Morgen
zahlreiche Priester nach dem ordentlichen Ritus,
aber an traditionellen Altären zelebrierten.
Ob der Heilige Vater auch einmal einen Gottesdienst
nach den alten Büchern feiern werde, ließ Marini
offen.
Der Zeremonienmeister
übte Kritik am „ideologischen“ Gebrauch der
Ausdrücke „vorkonziliar“ und „nachkonziliar“.
Nicht alles, was neu sei, sei wahr, dasselbe
gelte aber auch für das, was alt sei. Das Motu
Proprio, mit dem der Papst vor einem Jahr den
Gebrauch des alten Messritus wieder großzügiger
erlaubte, beabsichtige jedenfalls eine gegenseitige
Bereicherung der beiden Formen des römischen
Ritus.
Lobpreis an Maria
O Glut aus tausend
Sonnen, kein vereistes Herz hält stand, nachdem
Dein Fuß es betreten hat.
O Licht aus
tausend Sternen, keine blinden Augen verlieren
mehr den Weg, nachdem sie Dich angeschaut haben.
O Klang wie
von tausend Engeln, keine gequälten Ohren bleiben
noch gleichgültig, nachdem sie Deine Stimme
gehört haben.
O Zärtlichkeit
von tausend Mutterhänden, keine Seele bleibt
ungerührt, nachdem Du ihr liebkosend das Kreuz
gezeigt hast.
O Macht, unendlich
größer als die von tausend Dämonen, kein Teufel,
der nicht zittert beim Hören Deines süßen Namens.
O Duft wie von
tausend Blumen, kein Gestank der Sünde, der
nicht weicht, wo Dein Atem wogt.
O Himmlische
Herrin Maria, tausend Mal habe ich mich selbst
an Dich gegeben, keine Faser meines Herzens
und meiner Seele, die nicht Dir gehört.