Band 7
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Inhaltsverzeichnis Band 7
1011 Am 21. Januar 1912
„Ich lasse die Gottlosen eine Zeitlang
herrschen. Das Häuflein der wahren Katholiken wird so
klein gemacht, daß man nicht mehr weiß, ob es überhaupt
noch Katholiken gibt auf der Welt.“
Jesus:
„Siehe, auf der ganzen Welt, von Süd bis Nord und von
Ost bis West, werde Ich hinausgejagt aus den Herzen
Meiner Kinder. Ein Fremdling bin Ich geworden. Wo soll
Ich Mir eine Zufluchtsstätte suchen?
Sage es allen treuen
Liebesbundmitgliedern, daß Ich ein Fremdling geworden
bin und daß sie Mich aufnehmen, wenn Ich anpoche an
ihren Herzen. Am christlichen Volk, das Mir entfremdet
wird, kann Ich Mich nicht mehr halten. Ich kann Mich nur
noch an einzelne Seelen halten, die hie und da zerstreut
sind. Meine Kirche hat jetzt eine harte Zeit
durchzumachen. Die Welt wird sehr geläutert und gesiebt.
Die Kirche wird bedrängt von allen Himmelsgegenden. Ihr
müßt gerade alles kommen lassen, was kommt. Ich lasse
die Gottlosen eine Zeitlang herrschen. Das Häuflein der
wahren Katholiken wird so klein gemacht, daß man nicht
mehr weiß, ob es überhaupt noch Katholiken gibt auf der
Welt.
Dann steht ein Mann auf, sammelt die
einzelnen Guten, die glauben, daß Ich doch alles
vorausgesagt habe und treu geblieben sind. Denn alle,
die das nicht glauben können, werden von dem Strom mit
fortgerissen. Dann tritt ein Mann auf, läßt mächtig
seine Stimme erschallen, holt das Werk hervor, sammelt
die Mitglieder und der Liebesbund wird bestätigt und das
Christentum wird aufgebaut und erneuert.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1012 Fest des heiligen Ignatius am 4.
Februar 1912
„Die Kinder der heiligen katholischen
Kirche werden kaum mehr zu unterscheiden sein von
anderen: Juden, Heiden und Irrgläubigen.“
Barbara:
Schon am Vorabend hatte ich eine außergewöhnliche Freude
ohne jede andere Ursache als die: Ich fühlte, daß wir
zur Gemeinschaft der Heiligen gehören, und daß das
Patroziniumsfest das Familienfest einer Pfarrgemeinde
ist. Heute aber war der Himmel so freigebig, daß ich
nicht mehr recht unterscheiden konnte, ob ich armes
Würmlein noch auf Erden oder beigezählt sei den
glückseligen Himmelsbürgern. Nur der Unterschied findet
statt zwischen früher und jetzt: Früher nahm das Gefühl
großen Anteil, so daß das, was ich in der Beschauung
erkannte, auch das Gefühl und alle Sinne des Leibes in
Mitleidenschaft gezogen hatte, während jetzt der Geist
sich erhebt, in Gott ruht, mit Ihm oder einem anderen
Seiner Diener redet und dabei ganz Herr meiner Sinne und
des Gefühls bleibt. Nur muß ich, wenn die Seele eingeht
in jene höhere Gebetsweise, in der Gott, der Herr, Sich
ihr naht, aufhören, mit der Gemeinde weiter mitzusingen
oder mitzubeten, mit anderen Worten, ich muß die
dargebotene Gnade respektieren.
Heute erklärte mir der Herr, was Er mir
am Feste der Heiligen Familie zeigte und mitteilte. Es
war auch nach der heiligen Kommunion in meiner
Pfarrkirche, als ich den Herrn wie ein Flüchtling
geängstigt und ach so hilfesuchend auf mich zueilen sah.
Barbara:
„Herr, was ist Dein Begehren? Möchtest Du mir eine
Mitteilung machen? Mein Herz ist bereit, komme nur!“
Dicht drängte Sich der Herr an mich und sagte:
Jesus: „Laß
Mich ein in die Wohnung deines Herzens, überall werde
Ich vertrieben. In Meinem Eigentum werde Ich verjagt und
hinausgestoßen. In der ganzen Welt will die Bosheit
Meine Kirche jetzt vernichten, darum dieses Ringen und
Kämpfen gegen sie. Ja, die Zeit ist gekommen, wie Ich
sie in den Schriften kennzeichnete, wo Meine Kirche
geläutert und gesiebt wird. Niemand wird dem Kampf
entrinnen können. Weil die Hölle wähnt, ihr Reich jetzt
auf Erden aufrichten zu können, so stachelt sie ihre
Helfershelfer von Nord bis Süd, von Ost bis West auf.
Überall der gleiche Kampf gegen Meine heilige Braut, die
heilige katholische Kirche. Und weil der Unglaube und
die Gottlosigkeit so große Fortschritte machen, ekelt
Mich die ganze Menschheit an, und Ich überlasse sie den
Gelüsten ihres Fleisches. Aber der rächende Zorn Meines
Vaters wird die Menschheit züchtigen, die Kinder der
heiligen katholischen Kirche werden kaum mehr zu
unterscheiden sein von anderen: Juden, Heiden und
Irrgläubigen. Dann aber, wenn die Menschheit zermalmt
sein wird unter den Schlägen des Zornes Gottes, werde
Ich einen Mann erwecken, der die verstaubten Bücher
hervorholen wird und der Welt sagen: ‚Tretet ein in den
Liebesbund!‘ Und der Liebesbund wird bestätigt, und
durch seine Mitglieder die Kirche zu neuem Leben geweckt
und erneuert werden.“
Heute, am Fest des heiligen Ignatius,
wurde mir gezeigt, welches Glück wir Kinder der heiligen
katholischen Kirche besitzen in der Lehre von der
Gemeinschaft der Heiligen! So wie in der Familie der
Vater die Pflicht hat, zu wachen über die ihm
anvertrauten Glieder der Familie, der Pfarrer oder
Seelsorger in seiner Gemeinde, so habe der erwählte
Kirchenpatron zu wachen über den ihm zugeteilten
Kirchensprengel, und die Ehre, die ihm erwiesen werde
auf Erde, werde im Himmel erwidert. Alle, die aus dieser
Pfarrei schon gestorben seien, feierten im Himmel dieses
Fest mit. Und der Herr ließ meine Seele dieses
Schauspiel auch sehen und mitkosten.
Dann aber erklärte der Herr, was Er mir
mitteilte am Fest der Heiligen Familie:
Jesus: „Nicht
in weiter Ferne liegt der Kampf, den die Hölle führt mit
den Seelen der Menschen. Dieser Kampf ist jetzt in eurer
Mitte. Mehr Menschenleben, als die blutigsten
Revolutionen fordern, werden in diesem Kampf Satan
unsterbliche Seelen geopfert. Alles, was in deinen
Schriften dir diktiert wurde, deutet auf diese Zeit hin,
in der ihr jetzt steht. Die Waffen, womit Satan seine
Helfershelfer inspirierte, sind: Daß die Regierung alles
erlaubt, was die guten Sitten untergräbt. Sie sorgt, daß
nicht nur in den Städten, sondern auch auf dem Lande,
ja, bis in das letzte Gebirgsdörfchen Vergnügungs-
Erholungsheime sollen errichtet werden, baut Eisenbahnen
in die entlegensten Gegenden. Aber gerade diese Fürsorge
um zeitliche Bequemlichkeiten benutzen Satan und seine
Helfershelfer, die Menschen zu verweichlichen, und durch
die Sucht nach Sinnlichkeit und Vergnügen versumpft das
ganze Menschengeschlecht. Und weil die katholische
Kirche die Trägerin aller sittlichen Größe ist und nicht
nur in ihren Lehren dem modernen Weltgeist
entgegentreten muß, sondern auch durch ihre Helden, die
lieben Heiligen, diese moralisch ganz versumpfte
Weltanschauung verdammen muß, falls sie nicht mit dieser
Welt zugrunde gehen will, darum jetzt in der ganzen Welt
ein Aufschrei: Nieder mit der katholischen Kirche!
Darum lasse durch deinen Beichtvater
noch einmal dem Bischof von Mainz sagen: Ich verlange
die Bestätigung des Liebesbundes.
Die Statuten, die Ich Selbst dir
diktiert habe, verbieten die überhandnehmende
Vergnügungssucht. Wartet nicht, bis Mein himmlischer
Vater Seinen Zorn ausgelassen hat über die Völker. Durch
das treue, mutige Bekenntnis guter Christen, die den
Spott und Hohn ihrer Mitmenschen nicht scheuen, wird der
Zorn Gottes besänftigt. Nicht in Nachgiebigkeit mit
diesem Geist wird die Welt zu ihrem wahren Ziel
zurückgeführt. Am Ende der Welt wird man einsehen, daß
durch Theater, Konzerte, Familienabende nicht eine
einzige Seele gerettet worden ist.“
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1013 Brief Barbara an den Hochw. Herrn
Dekan
„Hochwürdigster Herr Dekan! Wollen
Hochwürden diese Zeilen Seinen Bischöflichen Gnaden
übergeben. Ich möchte auch den hohen Herrn erinnern an
den Brief, den ich im Jahre 1908 von Lourdes aus an ihn
geschrieben habe. In jenem Brief mußte ich dem Hochw.
Herrn Bischof verkünden, daß Deutschland dasselbe
Schicksal erfahren werde wie Frankreich und andere
Länder. Und ein Brief, den mein Neffe, der als Theologe
an der Universität Würzburg nach der Reichstagswahl an
seinen Vater schrieb, zeigt genug, daß wir mit offenen
Armen diesem traurigen Schicksal entgegengehen. Der
Geist des verstorbenen Prof. Schell trägt böse Früchte
in dieser früher so gläubigen und tiefreligiösen
Bischofsstadt.
gez. Barbara Weigand“
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1014 Am 5. Februar 1912
Arme Seele:
„Sage doch meinen älteren Kindern, ich danke ihnen, daß
alles im Guten auseinandergegangen ist und sie deine
Worte befolgt haben, und ich lasse bitten, sie sollten
doch Frieden und Einigkeit untereinander halten. In der
Ewigkeit sieht man erst ein, wie armselig das Leben ist,
wenn man nur für das zeitliche Interesse sorgen will.
Wie wäre es so gut, wenn in jeder
Familie eine Jungfrau stünde, die das Bindemittel ist
zwischen den verheirateten Geschwistern. Und weil das in
meiner Familie nicht der Fall ist, so müssen sie, jedes
eins für das andere sorgen und nicht allein das
Zeitliche im Auge haben. Deshalb habe ich das Fegefeuer
gehabt, weil die verheirateten Geschwister sich zeitlich
nur recht vorwärtsbringen wollen und die anderen
Verwandten wie Fremde betrachten, das ist nicht
christliche Nächstenliebe, die Gott verlangt. Eins soll
dem anderen in der Familie helfen, wenn sie arm und in
Not sind. Das Bindemittel war bei uns K. Dem habe ich es
zu verdanken, daß wir in Frieden auseinandergekommen
sind.
Ich kann nicht sagen, wie das die Seele
fördert in der Ewigkeit, wenn man zusammenhaltend eins
für das andere betet. Das gemeinsame Gebet kommt alles
der einen Seele zugute, wenn die Leute auch nicht daran
denken. Aber weil ich aus der Mitgliedschaft heraus
gestorben bin, habe ich daraus am meisten Trost bekommen
durch die Wallfahrten, sogar die Verdienste kommen einem
schon zugute, welche die Lebenden noch verrichten. Das
bringt einem so sehr viel Trost.
Fürchtet euch nicht so sehr vor der
Sterbestunde. Es ist ja eine furchtbare Angst, wenn man
vor dem Endurteil steht. All die Ängste und
Gewissensqualen vom ganzen Leben zusammengenommen sind
nichts im Vergleich zu der Ängstlichkeit, ob man
besteht. Aber die Angst kann man so mildern, wenn man
fortwährend hinblickt und sich vereinigt mit dem Tode
Jesu am Kreuz. Ich habe mich fortwährend vereinigt mit
dem sterbenden Heiland am Kreuz, das nimmt einem die
Angst sehr viel ab.“
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1015 Samstag am 17. Februar 1912
Barbara: Ein
eineinhalbjähriges Kind meines Neffen in Rück hatte sich
gestern Mittag durch kochendes Wasser verbrüht und
starb. In der Nacht auf Samstag hatte ich einen
sonderbaren Traum:
Ich war in der Küche meines Neffen in
Rück. Da waren viele Menschen und unter ihnen auch meine
verstorbene Schwägerin Anna. Ich wußte, daß sie schon
drei Jahre tot ist und war sehr erstaunt, sie hier zu
sehen. Als ich sie nun fragen wollte, was sie hier
wolle, schaute sie mich an und erschrak sehr, denn ihr
ganzes Gesicht war wie eine große Brandwunde. Sie redete
nicht, und ich erwachte und ängstigte mich sehr.
Heute in der heiligen Kommunion hörte
ich, was dieser Traum bedeutete. Vom Himmel aus sah Anna
(†) das leidende Kind und das Mitleid trieb sie an, mich
darauf vorzubereiten. Die Himmelsbewohner sind dankbarer
als die Menschen, und weil ihre Kinder in dem Hause
meines Neffen von Jugend auf so oft und so gerne
weilten, wollten sie ihre Anteilnahme zeigen. Als ich
kommunizierte, stand eine kleine von Lichtglanz
umflossene Gestalt vor mir und sagte:
Kind (†):
„Der liebe Gott schickt mich, weil du gestern abend so
sehr verlangtest, mich zu sehen, wenn auch nur im Traum.
Sage meinen Eltern, daß sie um mich nicht weinen sollen,
denn ich bin überglücklich. Ich starb nicht nur in der
Taufunschuld, wie viele andere Kinder, sondern weil mein
Tod ein so schmerzlich und gewaltsamer war, bin ich im
Himmel den heiligen Märtyrern beigezählt und mein Platz
ist bei den Seraphim. Sage meinen Eltern, daß sie,
anstatt um mich zu weinen, alle Tage Gott danken sollen
für mein Glück.“
Barbara:
„Liebes Kind, hast du auch schon deine Großeltern im
Himmel gesehen?“
Kind (†):
„Ja, beide hatten eine große Freude, und die Kinder der
ganzen Verwandtschaft holten mich ab.“
Barbara: „Was
tust du denn Tag und Nacht im Himmel? Du sprichst wie
ein erwachsener Mann und warst doch noch ein kleines
Kind, als du starbst?“
Kind (†):
„Tante, im Himmel gibt es keine Nacht, da ist ewiger
Tag, ein ewiges Jubilieren, ewig sich an Gott erfreuen.
Klein als Kind ging ich in den Himmel ein, aber der
Geist des Kindes ist derselbe wie bei einem erwachsenen
Menschen. Nur die drei Seelenkräfte sind es, die im
Kinde schwächer sind als beim Erwachsenen, weil diese
von Gott gegeben sind als Hilfsmittel nicht nur für den
Geist, sondern auch für den Leib, weil auch der Leib
einmal bestimmt ist, Anteil zu nehmen an der ewigen
Herrlichkeit. Auch er soll an der Ähnlichkeit mit Gott
teilnehmen wie der Geist des Menschen.“
Barbara:
„Hast du keine Angst um deine Geschwisterchen, daß sie
dieses Glückes beraubt werden könnten, da doch jetzt
alle Menschen, besonders die Kinder, in so großen
Gefahren aufwachsen müssen?“ Diese Worte verstand das
liebe Kind nicht. Es staunte, daß so große Gefahren auf
die Kinder lauern sollten und sagte:
Kind (†):
„Weißt du, liebe Tante, ich kann dir nur sagen, daß es
im Himmel immer Tag ist. Ich weiß nichts von Angst,
weder für mich noch für andere.“
Barbara: „Du
nimmst doch teil an den Eigenschaften Gottes, siehst
darum doch auf das Treiben der bösen Menschen, und daß
der liebe Gott, den du so gern hast, durch die Sünden
auf Erden so sehr beleidigt und erzürnt wird. Macht euch
dies nicht traurig und betrübt?“
Kind (†):
„Nein, liebe Tante, Kinder, die in der Taufunschuld
sterben, haben vom lieben Gott den Vorzug, daß sie allem
enthoben sind, was ihre Freude betrüben könnte. Solche
aber, die Gott beleidigt haben und schuld sind, daß Er
von anderen immerfort noch beleidigt wird, werden, sooft
eine Sünde begangen wird auf Erden, von ihren Kindern
oder sonst ihnen anvertrauten Seelen, in ihrer Freude
gestört. Ein dunkler Schatten fällt auf sie. Darum freue
dich, liebe Tante, auf deinen Tod. So wie die
Beleidigungen Gottes dunkle, trübende Schatten auf die
Seelen werfen in der Ewigkeit, die durch böses Beispiel
oder leichtsinnige Erziehung an dieser Beleidigung
Gottes schuld tragen, so wirst du und alle, die sich mit
dir vereinigen, daß der liebe Gott von vielen Menschen
mehr geliebt und verherrlicht wird, jedesmal eine neue
Freude erleben und eure Glorie im Himmel wird vermehrt,
sooft in dem Gotteshaus, das durch eure Mitwirkung
erbaut, eine heilige Messe gelesen oder ein Akt der
Gottesliebe mehr erweckt wird, und sooft ein Mensch in
deinen Schriften liest und an die Güte Gottes in neuem
Glauben angeregt wird.
Nicht nur deine Blutsverwandten werden
dich mit dem Herrn abholen, sondern auch die, die an
deinen Schriften sich erbaut und zu neuer Gottesliebe
sich aufgerafft haben und in den Himmel gekommen sind.“
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1016 Fastnachtdienstag am 20. Februar
1912
„Meine Kirche muß den Menschen wieder
ein Paradies werden.“
Barbara: .
Schon lange Zeit bleibt der Trost aus, und es fiel mir
sehr auf, daß gerade die Tage, wo Gott so schrecklich
beleidigt wird, in mir eine Wendung eingetreten war.
Aber so auffallend wie heute beim Großen Gebet im Dom
ließ der Herr mich Seine Liebe in den letzten zwei Tagen
nicht kosten. Als der Herr Sich nun würdigte, mich Seine
Nähe ganz fühlbar kosten zu lassen, wandte ich mich an
Ihn mit der Bitte:
„Ach, Herr, Du wirst doch in diesen
Tagen von so vielen schrecklich beleidigt und gekränkt
und doch scheint es mir, Du seiest sehr getröstet. Woher
nur diese auffallende Freude? Ich fühle sie mit Dir und
bin sehr erstaunt.“
Jesus: „Nicht
wahr, du denkst, es ginge Mir auch wie den Menschen. Ich
sei daran gewöhnt und wisse nichts anderes mehr? Dem ist
aber nicht so. O wie schmerzt Mich der Undank und die
Treulosigkeit der Menschen. Aber hier (dabei deutete der
Herr auf die kleine Schar Beter, die da knieten), diese
sind es, die Mich alles vergessen machen. Nur die
kleine, treue Schar, die auch verzichten können auf ein
erlaubtes Vergnügen (denn die dummen Streiche der
Weltkinder mit ansehen, ist noch keine Sünde), aber auch
dieses erlauben sie sich nicht und kommen hierher, um
Mich durch ihre Gegenwart zu trösten. Darum sage ihnen,
daß sie der Sauerteig sein werden, der alles durchsäuern
wird.
Meine Kirche muß den Menschen wieder ein
Paradies werden. Dafür ist sie von Mir gestiftet. Als
Wir den Himmel erschufen, schmückten Wir ihn aus mit
vielen Uns ähnlichen Geistern, an denen Wir Unsere Liebe
vervielfältigen wollten. Aber noch mehr wollte Gott der
Vater tun, um Seine Liebe zu vervielfältigen. Er schuf
noch einen zweiten Himmel, das irdische Paradies. Und
als die Sünde Ihm diese Freude zerstörte, sandte Er
Seinen Sohn, der Ihm Seinen Lustgarten wieder aufbauen
und herrichten sollte. Dies tat Sein Sohn! Er ist und
bleibt in diesem Lustgarten Seines Vaters, solange die
Welt steht. Es ist Seine heilige, katholische Kirche.
Und je mehr die Bosheit der Hölle bemüht ist, diesen
zweiten Himmel an sich zu reißen und den Menschen, der
doch nur zu Meiner Ehre und zu Meiner Freude erschaffen
ist, zu verderben, um so freigebiger muß Ich dann sein
gegen das Geschöpf, das nicht so vollkommen erschaffen
ist wie die Engel, die Tag und Nacht tun, was ihr in
diesen Tagen tut.
So wie eure Zeit dem Heidentum zu
vergleichen ist an Gottlosigkeit, Sünden und Laster, so
bin Ich aber auch gleichsam genötigt, um Meine
Verheißungen erfüllen zu können, Meine treuen Kinder zu
schützen und zu entschädigen. Darum verlange Ich, wo
solche Zeiten vorhanden sind, jetzt die Einführung des
Liebesbundes. Ein Band, das Ich Selbst bin, soll sie
alle umschlingen. Diese sind es, die aber auch überaus
gesättigt werden und getränkt durch Meine Liebe, so daß
sie nicht die leeren Freuden der Welt brauchen.“
Barbara: „O
wie frohlockte meine Seele. Ich fühlte die Wahrheit
dieser Worte und sagte: O Herr, kann der Himmel, wo Du
wohnst, noch größere Freuden bieten, als ich in diesen
Stunden habe, gestern und heute?“
Jesus: „Du
hast recht. Aber jene sind vollkommener Art, auch sind
jene keinem Verlust preisgegeben.“
Barbara: Nun
wurde wie ein Schleier gelüftet und ich schaute die
Glücklichen, die keinen Verlust mehr zu fürchten
brauchen. O welche Glückseligkeit! Ich durfte nur einen
kleinen Teil sehen und bei diesem Frl. N., aber so
herrlich wie eine Königin. Meine Seele eilte auf sie zu
und wir jubilierten in heiliger Freude. Ich fragte,
warum sie noch gar kein Wort mit mir gesprochen, da ich
sie doch schon öfters gesehen?
Frl. N. (†):
„Das war eine Strafe dafür, weil ich auf meinem
Todesbette einer Versuchung Satans nachgab, der mir
zuflüsterte: ‚Alles ist Täuschung, was du vom Liebesbund
erwartest. Siehe, du stirbst mitten in der Arbeit für
Ihn.‘ Und ich hätte doch noch gerne gelebt. Aber nun ist
dieser kleine Fehler ausgelöscht. O wie glücklich!
Freuet euch, ihr alle, die ihr vom
Liebesbund wisset, denn der Himmel hat auf Erden durch
den Liebesbund einen großen Zuwachs von Freude und
Frieden erhalten. Der Liebesbund tut auf Erden, was die
Himmelsbewohner im Himmel tun. Geht zusammen und
ermuntert euch. Ihr habt ja dasselbe Glück wie wir, im
Tabernakel. O wie freuen wir uns, wenn eines von den
Unsrigen hier ankommt. Sogar deine leiblichen
Blutsverwandten haben ihren Anteil an der Freude, die
durch dich so vielen ein Ansporn wird, Gott mehr zu
lieben.“
Barbara:
„Kennst du auch den kleinen Märtyrer, mein Neffenkind?“
Frl. N. (†):
„O ja! Ich sage dir, wir kennen uns. Eine besondere
Freude, die nur diejenigen verstehen, die auch um den
Liebesbund wissen, durchglüht diese Seligen.“
Barbara:
„Hast du schon F.v.S. gesehen?“
Frl. N. (†):
„O ja, o wie freuten wir uns, aber beisammen sind wir
nicht. Sie ist bei den heiligen Frauen. Sage mir für
Pater F. einen herzlichen Gruß. Ich ließ ihm von hier
aus meinen Dank aussprechen. Die Jahre, wo er als
Beichtvater mich geleitet, gehören zu den glücklichsten
meines Lebens. Er möge doch fortfahren mit der
Ausbreitung des Liebesbundes, denn das katholische Volk
kann nur noch gerettet werden, wenn ein tieflebendiger
Glaube Priester und Volk wieder beseelt.“
Barbara: O
wie sprach sie so begeistert von der heiligen Freude,
die nur allein das wahre Glück der Menschen
untereinander sei und einzig und allein unser Anteil sei
durch die ganze Ewigkeit.
Frl. N. (†) :
„Grüße mir alle Liebesbundmitglieder,
besonders die in Aachen. Sie sollen doch machen, daß das
Band bleibt und sie so einig bleiben, wie wir im Himmel.
Der Tabernakel ist euer Himmel. Dort wohnt Derselbe, von
dem alle Freude ausgeht.“
Barbara: „Hast
du auch schon Frau M. (Liebesbundmitglied) gesehen, die
sich zwar angeschlossen hatte, jedoch sich sonst nicht
beteiligte?“
Frl. N. (†) :
„Nein, wisse, daß die Freude nur bei
denen so überströmend ist, die auch an dem Werk
beteiligt waren und mitgearbeitet haben, daß es sich
ausbreite.“
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1017 Am 13. und 16. März 1912
Barbara: In
der letzten Woche hatten wir viel zu leiden durch viele
verleumderische Reden von Damen. Deshalb wollte der Herr
uns trösten. Nach der heiligen Kommunion zeigte Sich der
Herr und war überaus lieb und zutraulich. Auf meine
Klagen hin erwiderte der Herr:
Jesus: „Ich
schicke dir Pater Ludwig, er soll dir antworten!“
Barbara:
Pater Ludwig kam, herrlich gekleidet, eine Krone auf dem
Haupte, sein kostbarer Mantel war mit Diamanten besät,
alles funkelte und warf leuchtende Strahlen aus. Er
sagte:
P. Ludwig (†):
„Euch geht es wie dem Zentrum im
Deutschen Reich. Man sieht wohl ein, daß es recht hat,
aber hinaus muß es. Mit allen Mitteln der Gewalt wird
daran gearbeitet und lieber sollen die Sozialen in die
Höhe kommen. So wollen eure Gegner lieber gestraft sein,
als daß ihr aufkommt. Sie wissen recht wohl, daß ihr
recht habt, und daß es das Richtige ist, wie ihr es
macht; aber nein, der Haß ist zu groß.
Schaut doch auf euren göttlichen
Bräutigam. Wie machten es Ihm die Schriftgelehrten und
Pharisäer? Geht über all das Gerede hinweg! Laßt euch
nicht irremachen! Schaut nicht nach rechts und nicht
nach links. Verteidigt euch auch nicht. Seht doch, was
mir die Schmach eingebracht hat! Sage doch meinen
Schwestern, die Schmach und Verachtung wäre die größte
Gnade, die Gott einem Menschen zukommen lassen kann. Wie
danke ich Gott alle Tage, daß ich das aushalten durfte
und danket auch ihr alle Tage dafür! Schwester N. steht
euch am nächsten. Schwester N. wird oft auf den Tisch
gestellt und gepriesen. Sie soll sich sehr demütigen und
achtgeben, daß sie nichts von ihrem Verdienst verliert,
auch Schwester N. Freuet euch mit meiner Glorie!“
Jesus am 16.
März 1912: „Sage deinen beiden Freundinnen, sie
sollen sich nicht fürchten vor dem Sterben. Diejenigen,
die um Meinetwillen Schmach und Verachtung erfahren,
haben dort das Gegenteil zu erwarten. Dort wird die
Schmach umgewandelt und mit Freuden und Ehren werden sie
empfangen.“
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1018 Fest des heiligen Josef am 19. März
1912
Barbara:
Heute früh nach der heiligen Kommunion beklagte ich mich
bei dem Herrn über meine Armseligkeit und machte Ihm
Vorwürfe darüber, daß Er keine Änderung herbeiführe in
der Seelenleitung.
„Wo soll meine Seele Kraft und Mut
hernehmen, jetzt, wo Du Dich so ganz zurückziehst und
mich und uns alle dadurch unserer Armseligkeit ganz
allein überläßt?“
Der Herr ließ mich Seine beglückende
Nähe zwar einen Augenblick kosten, sagte aber:
Jesus: „Ich
will dir Pater Ludwig senden, der dein Vertrauen wieder
aufrichten wird.“
Barbara: Der
Herr entschwand und im nächsten Augenblick kam mein
guter, unvergeßlicher Seelenführer auf mich zu.
P. Ludwig (†):
„Heute ist auch mein Namenstag von
Geburt her. Freuet euch mit mir und begeht den Tag
festlich mit Gebet. Ich habe schon viele Freuden vom
Liebesbund erlebt. Jedesmal, wenn eine Seele ankommt,
die sich geheiligt in den Schriften, habe ich so große
Freude. Kränke dich nur nicht, daß es so gemacht ist.
Ich habe noch viel mehr acht als früher auch euer Wohl,
weil ich besser begreife und viele Gewalt habe. Solange
man Mensch ist, ist man gebunden. Jetzt bin ich frei von
allen Banden des Fleisches, und ich kann Macht ausüben
über alle mir Empfohlenen. Beruhigt euch und bedenket,
daß ihr nur noch euch selbst zu heiligen habt diese
letzte Zeit eures Lebens.
Das Werk ist durchgeführt, und du hast
doch auch Beweise, daß es das Werk Gottes ist. Wie magst
du dich jetzt noch ängstigen, wo doch deine Neffen schon
so weit sind, so gut und so brav geraten. Sie geben
beide gute Priester ab. Und dann das Größte, was dir
aufgetragen ist, was ist das ein Wunderwerk, wie das
Geld zusammengeflossen ist. Jetzt ergebt euch ruhig in
alles, was noch vorkommt, und laßt keinen Haß und
Abneigung gegen die Gegner aufkommen. Sobald ihr was
hört, saget gleich: ‚Es ist nicht so schlimm gemeint!‘
Höret das alles nicht mehr und ärgert euch nicht, regt
euch nicht auf, habt eine gute Gesinnung gegen eure
Feinde. Das ist eure große Aufgabe noch, daß ihr euren
Feinden gar nicht grollt. Heute arbeitet nichts, sondern
betet aus Dankbarkeit. Setzt euch für die Kirche ein.
Die Kirche ist tief erniedrigt. Eure
Erniedrigung ist nur ein Vorbild davon. Bringt nur heute
den Tag gut zu aus Dankbarkeit gegen Gott, den heiligen
Josef und mich. N.N. gibt sich soviel anderen Eindrücken
hin, und das schmerzt den lieben Heiland so sehr. Das
Röhrlein fließt spärlich aus dem Grunde, weil sie sich
so vielen falschen Eindrücken preisgibt. Ich bin noch
dein Seelenführer. Du brauchst niemand!“ Barbarba:
Um neun Uhr gingen wir, Lieschen und ich, zusammen
in die Neustadt, trotz des starken Regens, zur
Josefskirche, um dort dem Hochamt beizuwohnen. Nach der
heiligen Wandlung hatte ich wieder eine sehr tröstende
Vision. Der ganze Hochaltar war von himmlischem
Lichtglanz überflutet und der Herr thronte in
majestätischer Gestalt da, wo die Monstranz stand. Der
Altar war von Lichtgestalten umgeben, und unter ihnen
erkannte ich auch wieder Pater Ludwig. Ich wandte mich
an ihn und sagte:
„Mein Vater, du sagtest heute früh, daß
du jetzt mehr Macht hättest als in deinem sterblichen
Leben, denn jetzt seien alle Hindernisse hinweggeräumt.
O so verwende dich für meine Anliegen.“
Ich machte eine lange Reihe
verschiedener Bitten. Jedesmal, wenn ich ein Anliegen
vorgebracht hatte, nahm es Pater Ludwig und reichte es
dem heiligen Josef empor (der höher stand als Pater
Ludwig) und dieser übergab es dem Herrn. Und jedesmal
hörte ich die tröstlichen Worte: ‚Die Bitte ist
gewährt!‘
Ich bat auch für die Verstorbenen, die
in letzter Zeit unserem Gebet empfohlen wurden, und auf
die Fürbitte des heiligen Josef hin wurde auch diese
Bitte mir gewährt. (Auch Frau Sch. war bei der Schar,
die einzogen in die Seligkeit.) Der letzte Segen wurde
gegeben und mit unaussprechlichem Troste in meiner Seele
kam ich zurück.
Vor dem Hochamt kam ich zu meinen zwei
Freundinnen und hörte, daß eine Dame in einem Brief
gemeldet, daß das einträgliche irdische Werk, an dem wir
durch gute Freunde einen kleinen Anteil bekommen hätten,
es aber ausgeschlagen hatten, sehr gut einschlage und
jetzt schon bedeutender Gewinn zu erwarten sei. Da kam
mir der Gedanke, es war doch töricht, so etwas
auszuschlagen; man hätte doch Gutes tun können damit.
Als ich nun meine Bitten und auch meine
Bedenken vorgebracht, fragte ich meinen Seelenführer,
was er davon hielte, vielmehr was überhaupt in solchen
Fällen das beste sei, erhielt aber eine ganz andere
Antwort, als ich erwartet hatte. Er sagte:
P. Ludwig (†):
„Gutes tun wollen mit dem Überfluß, ja,
das ist schon recht schön, aber prüfe einmal genau, ob
nicht überall auch ein bißchen zeitliches Interesse
dahintersteckt, ob nicht auch Augenlust dabei ist.
Durchgehe das Leben aller Heiligen, ob sie sich in viele
zeitliche Geschäfte verwickelten. Im Gegenteil, wie
Gassenkot traten sie das Geld mit Füßen. Die hll.
Franziskus, Ignatius und viele andere. Von euch verlangt
der Herr jetzt, da Er alles, was Er von dir verlangte,
ohne euer Zutun auch durchgeführt, daß ihr euch selbst
recht zu heiligen sucht durch Gebet und stiller Ergebung
in alles, was die Gebrechen des Alters mit sich bringen,
euch vorbereitet auf euren Heimgang, beten für die
Kirche und alle ihre Kinder, die überall in großer
Gefahr sind. Seelen, Seelen sollt ihr retten! Und daß
ihr dies könnt, dafür gibt der Herr euch von Zeit zu
Zeit einen augenscheinlichen Beweis, wenn ihr hört, wie
mancher noch auf dem Todesbette gerettet wird.“
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1019 Schmerzensfreitag am 29. März 1912
„Einmal, am Ende der Zeiten, werde es
offenbar, wie die Hölle bevölkert worden ist in eurer
Zeit durch das Frauengeschlecht.“
Barbara: In
letzter Zeit, wo der Seelenführer mir gewaltsam
genommen, und ich mich nie recht über innere
Erleuchtungen aussprechen kann, leide ich an großen
Seelennöten: Trockenheit, Ekel und Widerwillen gegen
alles, was sonst meine einzige Freude war. Dazu die
Schicksalsschläge, die meine Angehörigen treffen und
auch mein Gemüt hart niederdrücken. Spott und Hohn von
solchen, die es schon ein Vierteljahrhundert lang tun,
haben mein armes Herz bald zu Stein verhärtet. Nichts
kann mich mehr aufrichten. Bei denen, wo ich sonst
Mitleid fand, ist es nicht besser als bei mir. So
seufzte ich heute früh und bestürmte die
Schmerzensmutter um ein kleines Zeichen Ihrer Macht,
denn ich sagte, so geht es nicht mehr. Stillstand ist
auch Rückgang, weiter kann ich nicht mehr. Ich habe ja
kein Gefühl mehr. Was ich tue, ist nur Schein, nur
äußerlich. Das Herz ist zu Eis gefroren. O nur ein
Zeichen von Dir, und zwar zeige mir, daß ich aus mir
nichts bin. Denn wenn ich in solcher Verfassung eine
Umwandlung erführe, dann wüßte ich, daß dies nicht mein
Werk ist. Ich hatte kommuniziert. Es wurde Licht in
meiner Seele, und ich sah meine ganze Armseligkeit.
„Ja, kein Wunder, wenn Du den süßen,
vertrauten Umgang mit mir abbrichst. Ich bin es auch
nicht mehr wert. Aber um eine Gnade bitte ich Dich doch,
um Deiner lieben Mutter willen sage mir, was soll ich
Pater N. antworten? Darf ich ihm überhaupt antworten?“
Jesus: „Du
darfst ihm antworten, er ist ein Priester und voll
Seeleneifer. Sage ihm, er möge in seinen Vorträgen den
größten Krebsschaden jetziger Zeit seinen Zuhörern
kennzeichnen, welcher ist: Die immer mehr
überhandnehmende Vergnügungssucht. Sie erzeugt den
Unglauben und die Sittenlosigkeit! Wo sie Platz
gegriffen, muß der Geist Gottes weichen, denn er findet
keinen Platz mehr in den Herzen der Menschen. Die
Schwester der Vergnügungssucht sei die abscheuliche
Modesucht bei dem weiblichen Geschlecht. Einmal, am Ende
der Zeiten, werde es offenbar, wie die Hölle bevölkert
worden ist in eurer Zeit durch das Frauengeschlecht.
Wohl wird Mein Diener Pater N. denken: Zuviel, o Herr,
verlangst Du von mir! Was kann ein einziger ausrichten,
wenn er gegen den Strom schwimmen, ja, die Flut
aufhalten wollte? Und doch, Mein Freund, du kannst es!
Denn was Ich dir sage, gilt Meiner ganzen heiligen,
katholischen Kirche. Sie muß beständig gegen den Strom
schwimmen.“
Barbara:
„Herr, was soll ich jenen antworten, die mich immer
quälen um ein liebes Wörtchen von Dir?“
Jesus: „Sage
ihnen, die Zeiten seien zu ernst, um viel Liebkosung zu
verschwenden. Man solle sich bequemen, mit Mir und
Meiner Kirche das Kreuz tragen zu lernen.“
Barbara: „Ja
Herr, sage mir nur, was Dir am wohlgefälligsten ist.
Alle sind bereit, etwas Leiden für Dich zu übernehmen.“
Jesus:
„Nichts sollen Meine Kinder suchen, denn dahinter steckt
die Eigenliebe. Das Kreuz, das täglich, ja stündlich
kommt, ist es, was ihr lieben sollt. Da ist der Fehler,
daß auch Meine treuen Kinder nicht vorwärtskommen. Sie
wollen nur, was sie wollen, nicht aber, was Ich will.“
Barbara: Um
halb zehn Uhr während des Hochamtes in St. Quintin ließ
der Herr Sich schon vor Beginn der heiligen Messe zu mir
Armseligen herab. Er war sehr traurig über den Undank so
vieler Menschen, die alle Gnaden, die Er in Seiner
Kirche ihnen anbiete, mit Füßen treten.
Jesus: „Ihr
aber, die ihr Mich und Meine Güte erkannt habt, werdet
nicht irre, wenn Ich Mich zurückziehe. Bleibet treu und
haltet zusammen. Eines trage des anderen Last. Wohl
schmerzt es Mich sehr, daß auch unter denen noch so viel
Weltsinn und menschliche Schwachheiten vorkommen, die
Ich mit so vielen Beweisen Meiner Liebe überschüttet
habe (unter den Liebesbundmitgliedern), aber Ich ertrage
sie und komme immer wieder, um neue Beweise zu bringen,
wie sehr Ich euch liebe. Macht es auch so!“
Barbara: Als
das erste Zeichen zur heiligen Wandlung gegeben wurde,
war es, als breche die Sonne sich durch dunkle Wolken
und Erde und Himmel fließen zusammen. Die Kirche war
gefüllt von himmlischen Geistern. Als die heilige Hostie
in die Höhe gehoben wurde, lagen alle auf dem Angesicht.
Unter diesen war auch die liebe Mutter Gottes. Aber
welch ein Anblick! Die ganze Brust steckte voll
Schwerter. Sieben große und unzählig viele kleine. Sie
wandte Sich gegen mich und war sehr traurig. Ich fragte:
„Was bedeuten die vielen Schwerter in
Deiner Brust, liebe Mutter?“
Maria: „Diese
stoßen Mir Meine treuen Kinder Tag für Tag ins Herz,
weil sie zu fest an ihrem eigenen Willen halten.“
Als dann der letzte Segen gegeben wurde,
staunte ich sehr, daß alle Schwerter aus dem Herzen der
lieben Mutter Gottes verschwanden und fragte:
Barbara: „War
ich denn getäuscht vorhin?“
Maria: „Nein,
du warst nicht getäuscht, aber so werden bei jeder
heiligen Messe die Sünden derjenigen getilgt, die
derselben beiwohnen mit reumütigem Herzen. Die Liebe
Meines göttlichen Sohnes zu den Menschen ist auch Meine
Liebe. Darum treffen die Kränkungen, die Meinem Sohn
zugefügt werden, ebenso tief auch Mein Herz. Weil sie
aber doch nicht so aus Bosheit als mehr aus Eigenliebe
begangen werden von Seinen treuen Kindern, werden sie
getilgt, sobald Sein Blut bei einer heiligen Messe über
dieselben geflossen ist.“
Barbara: Im
Verlaufe dieses Zwiegesprächs wurde mir mitgeteilt, daß
viel Wehgeschrei in diesem Jahre noch gehört werde und
viele Heimsuchungen würden die Menschen treffen.
Inhaltsverzeichnis Band 7
1020 Palmsonntag am 31. März 1912
„Daß ihr in der Ewigkeit staunen werdet,
wenn ihr sehet, wie nachsichtig Ich war, daß niemand,
der verlorengeht, Mir einen Vorwurf machen kann.“
Barbara: Am
Palmsonntag feierten die Männer ihre Osterkommunion.
Auch meine Pfarrkirche war sehr gut besucht. Ich
kommunizierte auch mit den Männern und war erstaunt, als
ich zurücktrat, über die Freude, die ich gewahrte an dem
Herrn. Deshalb fragte ich: „O Herr, Du bist ja heute so
freudig, sage mir die Ursache.“
Jesus: „Alle,
die du hier siehst, überhaupt alle, die noch der Stimme
Meiner Kirche Gehör schenken, werden gerettet. O wenn
die Menschen begriffen, wie gut Ich bin, wie Ich Mich
sogar richte nach den Zeitverhältnissen, wieviel
Nachsicht Ich habe gegen die arme, verführte Menschheit.
Auf alles nehme Ich Rücksicht: Auf die Umgebung, auf die
Umstände, weil die Gefahren eurer Zeit so groß sind. Ich
bin ein solch guter Gott, daß ihr in der Ewigkeit
staunen werdet, wenn ihr sehet, wie nachsichtig Ich war,
dass niemand, der verlorengeht, Mir einen Vorwurf machen
kann. Sogar die Schläfrigkeit und Nachlässigkeit
übersehe Ich, weil die Menschheit zugedeckt ist im
Unglauben, und Ich alles ersetze und alle rette, die
kommen, um die heilige Kommunion zu empfangen. Es ist
manches übertrieben, was ihr in alten Büchern und
Legenden leset und was nicht so paßt für alle
Verhältnisse und Zeiten der Menschen. Die Menschen sind
auch ihrem inneren Leben nach verwachsen mit dem
Zeitalter.
Früher, wo alles so gläubig und nur eine
Religion war und die guten Christen sich so ausschieden
von den Gottlosen, wollten sich alle, die heilig werden
wollten, zurückziehen in die Einsamkeit. Sie übten
Strengheiten und außergewöhnliche Bußwerke, die du in
Meinem Leben und dem Meiner heiligen Mutter nicht
findest. In ihren Beschauungen haben sie das religiöse
Leben ganz anders beurteilt, was nicht paßt für die
Jetztzeit, wo die Christen so vielen Gefahren ausgesetzt
sind.
Damals wurde es den Leuten viel schwerer
gemacht, in den Himmel zu kommen. So leset ihr, daß
sogar Kinder verdammt seien, die noch nicht die
Kenntnisse haben und die drei Bedingnisse wissen, die zu
einer Todsünde gehören. Zur ewigen Verdammnis aber
werden keine Geschöpfe verurteilt, die nicht
ausführliche Kenntnisse besitzen über das Wesen einer
Todsünde. So verfahre Ich auch mit den Gerechten. Wenn
sie auch ihre Fehler haben, aber über sich hinweggehen
und ihre Fehler nicht eigensinnig festhalten und pflegen
in sich, sondern ihr Herz erweitern und beten für die
Sünder, verzeihe Ich alles. Deshalb zeige Ich auch, daß
Ich hie und da einen Menschen rette, der gar nichts
geglaubt hat, und unbedingt verlorengehen müßte, der
aber gerettet wird durch das Gebet der guten Seelen.
Darum kann in jetziger Zeit das Fürbittgebet nicht genug
empfohlen werden, weil Ich im Hinblick auf die vielen
großen Gefahren, worin die Menschheit auf Schritt und
Tritt befangen ist, gleichsam beständig Ausschau halte
auf gute, treue Seelen, die Meinem Vaterherzen Gewalt
antun, denn gerade das selbstlose, uneigennützige Gebet
für die Rettung unsterblicher Seelen muß Mein
himmlischer Vater erhören.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1021 Wallfahrt zum Rochusberg am 20.
August 1912
„Opferseelen brauche unsere Zeit.“
Barbara:
Eben war die heilige Messe
beendet, als eine Prozession einzog, an deren Spitze
eine verklärte Priestergestalt war. Eine innere Stimme
sagte mir, daß die Prozession von Rüdesheim sei und die
hehre Priestergestalt der verstorbene Pfarrer Mai (†
Oktober 1911) sei. Die verklärte Seele unterhielt sich
auch mit mir. Ich
ward versetzt in jenes geheimnisvolle,
übernatürliche Licht und alles um mich her verschwand.
Alle Kräfte der Seele, ebenso auch die Sinne meines
Leibes waren in dieses Licht hineingezogen.
Voriges Jahr, am gleichen Tage, zeigte
sich dieser Priester auch und forderte mich auf, seinem
Bruder (Herrn Domkapitular Mai in Mainz) wissen zu
lassen, was er mir mitteilte. Ich tat es auch. Dort gab
er mir zu verstehen, wie groß das Glück derjenigen ist,
die viel für die Ehre Gottes tun; aber er war nur
einfach in seiner Erscheinung, wie der Priester, wenn er
in den Beichtstuhl oder auf die Kanzel geht. Aber heute
sah ich ihn als verklärte Lichtgestalt, strahlend mit
glänzend weißen Gewändern. Er nannte mich Freundin und
Schwester und belobte den Eifer, den wir bei unseren
kleinen Wallfahrten in Gebet und Strapazen dem
Dreieinigen Gott darbrächten für die heilige Kirche. Ich
bat ihn, er möge, da er, wie ich sehe und annehmen
könne, im Himmel sei, alle Heiligen, die sich hier im
Rheingau geheiligt und hier verehrt würden, auffordern,
am Throne Gottes für uns, ihre Brüder und Schwestern, zu
bitten, daß der Glaube wieder lebendiger werde, denn ich
kann nicht glauben, daß Gott diejenigen nicht erhören
werde, die noch allein auf der Welt ohne Irrtümer an ihn
glaubten.
Da wurde es, wie ich schon öfter mich
ausdrückte, wie wenn ein Schleier weggezogen wird. Ich
schaute einen unbeschreiblich schönen Ort, und was ich
sah, erstrahlte wie glänzendes Gold und funkelnde
Edelsteine. Unter den Glückseligen, die diesen Ort
bewohnten, drängten sich viele herbei, die ich im Leben
kannte: Meine verstorbenen Eltern, mehrere Geschwister
und wie als lieblichen Zierrat und Ausschmückung der
glückseligen Eltern, die kleinen Kinder ihrer
verheirateten Kinder, die in der Taufunschuld
dahinstarben. Aber das war nur ein vorübergehendes Bild,
das ich schauen durfte. Dagegen sah ich den heiligen
Rochus und neben ihm Pater Ludwig, den vorgenannten
Priester Pfarrer Mai, die sich längere Zeit mit mir
unterhielten. Den Hauptinhalt muß ich meinen geistlichen
Vorgesetzten zu wissen tun. Sie beredeten sich
untereinander über die Lage der Katholiken in
Deutschland und sagten:
Rochus: „Sage
dem Bischof von Mainz, der Kaiser von Deutschland halte
sich zwar neutral den Katholiken gegenüber, aber es sei
sein Herzenswunsch, den schönen Rheingau ganz dem
Luthertum zu überführen. Wenn er diesen Wunsch auch
nicht öffentlich ausspräche, aber seine Räte wüßten es
alle und es werde immer weiter darauf hingearbeitet.
Darum sei es sehr notwendig, daß die Bischöfe das ganze
Priestertum darauf vorbereiteten, sonst gehe es wie zu
Lutherszeiten. Viele Priester ließen sich herüberziehen.
Das ganze Priestertum müsse innerlich vertieft und
befestigt werden, damit sie bereit seien, das Schlimmste
über sich ergehen zu lassen. Und wenn es dazu kommen
sollte, daß eine Gemeinde abfiele bis auf zehn Personen,
so sollten sie mit diesen zehn Personen stehenbleiben
auf ihrem Posten. Denn die Helfershelfer Satans hätten
das richtige Mittel ersonnen, womit sie die Menschen
ihrem Glauben und ihrem Gott entreißen: Die
Vergnügungssucht!
Darum, weil der Kampf ein so heißer und
auf der ganzen Welt so heftig entbrannt sei, müßten die
Guten sich aufraffen und zusammentun, und da ihnen alle
menschliche Hilfe versagt sei, denn wir lebten in einer
Zeit, die jener gleiche, als der Erlöser auf Erden
erschienen sei, müsse wie damals die Welt wieder
gerettet werden durch solche, die es verstehen, sich
einzusetzen für andere.“
Barbara: Dies
hätte der Herr schon im Jahre 1897 angedeutet, wo Er mir
aufgetragen hatte, daß das katholische Volk oft an
Gnadenorte geführt werde, weil da, wo so eifrige Seelen
sich zusammenscharen, immer inniger gefleht und durch
das gute Beispiel manche laue Seele wieder zu neuem
Eifer angeregt werde.
Neben dem heiligen Rochus sah ich meinen
so verkannten und für seine Überzeugung so viel
verachteten Seelenführer Pater Ludwig, denn gestern
feierte die Kirche Bischof Ludwig, seinen Namenspatron.
Pater Ludwig war sehr fröhlich und sagte:
P. Ludwig (†):
„Siehe, was ein verachtetes
verdemütigendes Leben einträgt. In derselben Glorie wie
mein Bruder Rochus hat mich der Herr erhoben. Dies
erlangte ich aber nicht, weil ich verzichtete auf alles,
was mir in der Welt geboten war an Bequemlichkeit, Ehren
und Ansehen, die ich mir hätte verschaffen können, da
ich das Kind angesehener Eltern war, auch nicht, weil
ich den Priester und Ordensstand mir erwählte, sondern
die Glorie verdiente ich nur da, wo ich einsam und
verlassen von meinen Ordensbrüdern und von allen
Menschen im letzten Dachkämmerlein sterben mußte.
Darum sage nur meinen Schwestern, sie
sollten meinen ehrlosen Heimgang nicht beweinen, sondern
Gott Dank sagen dafür. Denn sein Vermögen verschenken,
auf Ehren und Ansehen verzichten sei sehr gut und
lobenswert, aber dabei habe man das Bewußtsein, etwas
Gutes getan zu haben, und es schleiche sich immer etwas
Eitelkeit mit ein. Aber sich um seiner Pflicht willen
ganz zertreten zu lassen, da bäumt sich die ganze Natur
dagegen auf, und ich gebot meiner Natur Trotz aus Liebe
zu meinem Gott und meiner Pflicht als Priester. Dies war
die größte Abtötung, die ich üben konnte. Alle Kräfte
des Leibes und der Seele erlagen in diesem Kampf, aber
sie brachten diese Glorie, die ich jetzt durch die ganze
Ewigkeit genieße. Darum sage meiner Schwester Luise, sie
möge sich nicht von Bußwallfahrten abschrecken lassen,
mit denen schwere Wege verbunden sind, und sich oft
daran erinnern, was ich dir heute gesagt habe.
Opferseelen brauche unsere Zeit.“
Meine Schwester, die vor zwei Jahren als
Klosterfrau bei den Englischen Fräulein in Augsburg
eines so erbaulichen Todes starb, daß die Oberin uns
Geschwistern in einem Brief mitteilte, alle ihre
Klosterfrauen seien einstimmig der Meinung, sie sei ohne
Fegefeuer in den Himmel gekommen, diese meine Schwester
war auch zugegen. Sie redete mir zu, doch ja alles zu
tun, was der Herr von mir verlange und mich zu freuen
auf meinen Heimgang.
Barbara: „Ja,
liebe Schwester, ich fürchte mich aber doch, vor meinen
Richter zu treten. Du siehst jetzt klar mit und in
deinem Gott, wie armselig ich bin. O wird Gott mir
verzeihen?“
Sie zog mich an sich und sagte:
Schwester (†):
„Habe Vertrauen, meide jede freiwillige
Sünde, gib dir Mühe, aber dann wirf dich in die Arme
Gottes. Du siehst und erkennst jetzt noch nicht, daß
unsere lieben Eltern und Geschwister, die ganze
Verwandtschaft und alle, die davon Kenntnis erhalten und
Gott inniger liebten, im Himmel eine besondere Freude
genießen wegen der Ehre und Verherrlichung, die Gott
dargebracht wird, sooft ein Mensch in deinen Schriften
liest über die Erbarmungen Gottes, die Er dem
Menschengeschlecht erwiesen, indem Er Sich herablassend
offenbarte. Darum harre aus, werde nicht müde! Siehe,
alle, die du hier siehst, erwarten dich. O wie glücklich
sind wir alle hier. Wie kurz ist das längste Leben und
ewig die Freuden des Himmels. Wir müssen sie aber
verdienen, und zwar verdienen im Glauben, nicht im
Schauen, auch nicht auf bequemem Weg, sondern so, wie
dein verstorbener Seelenführer dir vorhin gesagt.“
Barbara: Herr
Pfarrer Mai sagte, es sei der Wille Gottes, daß seine
Mitbrüder sehen sollen, wie Gott diejenigen belohne, die
dazu beitragen, daß die Liebe Gottes wieder aufflamme in
den Herzen seiner Zeitgenossen. Weil er durch das Leben
der heiligen Hildegard, das er neu bearbeitet habe,
viele Seelen zum Eifer in der Verehrung der Heiligen
angeregt habe, darum dürfe er sich mir zeigen.
Inhaltsverzeichnis Band 7
1022 Am 1. August 1914
„Sie sollten die drei schrecklichsten
Übel andeuten, womit Ich die Menschheit strafen werde,
wenn die Worte, die Ich durch dich zu ihr sprach, nicht
beachtet werden: Krieg, Hungersnot und pestartige
Krankheiten.“
Jesus: „Bitte
Mich nicht um Abwendung der Strafgerichte, denn Mein
Langmut ist erschöpft. Darum komme Ich jetzt ganz
unerwartet und schnell, damit Meine Kinder keine Zeit
mehr gewinnen, Meinem Herzen Gewalt anzutun. Der
Unglaube und die Sitten- und Gottlosigkeit hat eine
Eisdecke über die ganze Menschheit gelegt, so daß das
Gebet Meiner guten und getreuen Kinder nicht mehr
durchdringt und Ich ungestört strafen kann. Jedoch
sollen Meine treuen Kinder sich beruhigen und sich
bemühen, dem erzürnten Vater Gewalt anzutun, damit die
Zeiten abgekürzt werden.
Jetzt sollst du auch wissen, was in
jenem geheimnisvollen Leiden, das du zwölf Jahre alle
Freitage durchzumachen hattest, jene drei sich immer
gleichbleibenden Stürme bedeuten sollten, nämlich jene
furchtbare Erschütterung deiner Glieder, wovon Dr. N.
sagte, wenn das Leiden natürlich sei, du nicht lange
leben könntest. Sie sollten die drei schrecklichsten
Übel andeuten, womit Ich die Menschheit strafen werde,
wenn die Worte, die Ich durch dich zu ihr sprach, nicht
beachtet werden: Krieg, Hungersnot und pestartige
Krankheiten. Ich wartete und zögerte, aber vergebens.
Nun will Ich anfangen, Meine Tenne zu säubern und zu
sieben, den Weizen von der Spreu zu trennen.“
Barbara:
„Herr, was wird nun aus der Sakraments-Kirche?“
Jesus: „Die
Kirche wird gebaut werden als Zeichen des Sieges. Wie
sie trotz der welterschütternden Ereignisse doch gebaut
wird, so soll aber auch mit ihrer Vollendung der Friede
einziehen in die Welt. Sie soll nicht nur als
Siegeszeichen über den Unglauben ihrer und Meiner Feinde
erstehen, sondern sie soll ein Leuchtturm als Sinnbild
der Liebe und des Friedens sein.
Jene versündigen sich darum schwer, die
gesetzt sind, andere zu überwachen, die an dem Bau tätig
sind und leichtsinnig das Geld ausgeben, das von Arm und
Reich zusammengetragen und zu Meiner Ehre verwendet
werden soll. Du aber sorge, daß diese Worte Beachtung
finden, denn um deinetwillen soll das heilige Meßopfer
ohne Unterbrechung Tag für Tag in Rück/Schippach
dargebracht werden, weil du alle Verdemütigungen deiner
Vorgesetzten lieber auf dich genommen, als daß du Meinen
Willen unbeachtet ließest.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1023 Am 19. August 1914
„Er kann kein Wohlgefallen mehr haben.
Sein Zorn ist so erregt, daß Er strafen muß. Deshalb muß
es gleichsam wieder Miterlöser geben wie Ich.“
Jesus:
„Fürchtet euch nicht! Ich werde die Kirche, wie Ich sie
angegeben und verlangt, auch ausführen. Dieses soll der
Ort sein, den Ich dir früher bezeichnete, wohin ihr euch
flüchten sollt. Hierher kommt der Feind nicht. Um der
Kirche willen verschone Ich dieses Tal. Aber grämt euch
nicht und tut Meinem Herzen keine Gewalt an, um die
Strafgerichte abzuhalten. Wie die himmlischen Güter so
hoch verschieden sind von den zeitlichen, so und noch
viel wertvoller ist das Seelenleben von dem zeitlichen
Leben verschieden, denn der Tod ist ja nur der Übergang
in das ewige, glückselige Leben.
Darum sollen alle, die Ich dazu geführt,
die Ich gekennzeichnet, die Ich so nah bezeichnet habe
als Meine Diener, wie N., N., N., N., die auf so große
Widersprüche stoßen von ihren Kollegen, sich nicht
darüber grämen und sich aufhalten lassen. Es ist jetzt
die Zeit gekommen, wo Ich Meine Auserwählten ganz
besonders auszeichnen muß, und diese Auszeichnung ist
nichts anders als Mein Leben, wie Ich es gehen mußte.
Von keinem Schriftgelehrten und Pharisäer bin Ich
anerkannt worden. Das soll allen der Beweis sein, wie
wenige es gibt, die es erfassen, weil sie ihren Willen
nicht beugen wollen, aber auch, wie Ich dir schon lange
gesagt, daß Ich das Angesicht der Erde erneuern will.
Jetzt ist die Welt so weit gesunken, daß
das Wohlgefallen Meines Vaters Sich umwandeln mußte in
Zorneswut. Er kann kein Wohlgefallen mehr haben. Sein
Zorn ist so erregt, daß Er strafen muß. Deshalb muß es
gleichsam wieder Miterlöser geben wie Ich, als Ich die
Welt erlösen wollte. Das soll aber allen Gerechten der
Trost sein: Es hätte Meinem Vater genügt, wenn Ich ein
einziges Blutströpflein vergossen hätte zur Erlösung der
sündigen Menschheit. Wozu habe Ich das strenge Leben
geführt, die vielen guten Werke getan und ließ Mich
hinausstoßen von den Menschen, daß nur wenige Mich
erkannten? Weil Ich allen Meinen Nachfolgern ein
Beispiel geben wollte, jeder Priester ist ein anderer
Christus, und weil Ich allen Meinen Nachfolgern zeigen
wollte, wie groß die Belohnung ist, wenn der Priester
nicht nur seine Pflicht erfüllt, sondern eifert für die
Ehre Gottes. Mit der Erfüllung der gewöhnlichen
Pflichten tut er ja genug, um seinen Beruf auszufüllen
und in den Himmel zu kommen.
Wer aber mehr tut und Mir nachfolgen
will, der sucht, immer besser Mich zu erkennen und auch
andere zu Meiner Erkenntnis zu führen. Diese Erkenntnis
Gottes verleihe Ich nur all denjenigen, die ernstlich
streben, Mich zu erkennen, die mehr tun wollen, als sie
verpflichtet sind. Daher kommt es, daß Ich das Wort
erfüllen muß, das Ich einmal gesagt habe: Mit euch
spreche Ich nicht in Gleichnissen! Den anderen aber soll
es verborgen bleiben.
Das sind diejenigen, denen Ich Mich so
mitteile. Die Erkenntnis Gottes wird nicht erschöpft,
solange die Welt steht. Immer wird man neue Schönheiten
in ihr entdecken und diese Schönheiten teile Ich nur
denjenigen mit, denen Ich es mitteilen will, auch Laien.
Das ist Meine Sache, wem Ich Mich mitteilen will, die
sich auch Mühe gegeben haben, Mich zu finden. Es ist ein
großes Unrecht für den Priester, der diesen Schatz zu
verwalten hat, wenn er diese Gnaden, die Ich ausgießen
will, verschmäht und den Menschen nicht mitteilt. Hat er
geprüft, so muß er es auch anerkennen.
Wie nun Ich Meine Verdienste so sehr
erhöhte, daß Ich Mein ganzes Leben Mich bestrebte, allen
Menschen Gutes zu tun, ein so abgetötetes Leben zu
führen und dadurch einen Schatz der Kirche gesammelt
hatte, so taten es auch die Heiligen, die Mein Beispiel
nachahmten und erfaßten, von Meiner Mutter und Meinem
Nährvater angefangen bis auf diese Stunde. Sie alle
übten sich darin, Verdienste zu sammeln. Das sind die
überfließenden Verdienste, die die heiligen Märtyrer
durch ihre Blutstaufe sich erworben, die Einsiedler, die
sich von der Welt abschlossen, die Büßer, die ein so
strenges Leben geführt, die zarten Jungfrauen, die durch
Nachtwachen, Fasten und Beten ihren Leib abschwächten
und abhärmten. Das sind die überfließenden Verdienste,
die nicht gerade notwendig sind zur ewigen Seligkeit.
Diese alle aber sind diejenigen, die Ich um Mich schare
in der Ewigkeit. Dadurch kommen sie näher an Meine
Gottheit.
So ist es jetzt in euren Tagen, wo die
Welt das nicht mehr leisten kann wie die Einsiedler und
Bekenner. Weil die Welt jetzt ganz so üppig und stolz
ist, will Ich, daß diejenigen, die glauben, diese
Erkenntnis sich aneignen, womit Ich die Menschheit immer
wieder beleben und erquicken will, in sich aufnehmen und
anderen Menschen zuwenden.
Der Priester ist das Angesicht der Erde.
Auf ihn schaut die ganze Welt, und wenn die Menschheit
den Frieden und die Ruhe sieht, wie er unentwegt über
das alles hinweggeht, was andere sich zugute tun, so
sagt sich jeder: ‚Siehe, so mußt du es auch machen. Der
tut das Richtige, was in den Himmel führt!‘ Das ist das
gute Beispiel des Priesters. Das sind Meine
Auserwählten. Sie ziehen sich den Spott und Hohn ihrer
Kollegen zu, und das ersetzt alles, was die Heiligen in
früheren Zeiten geleistet haben. Das ist es, was Ich
haben will, daß die ganze Welt aus dem Priester
herausschaut. Wie sehr muß Mir mißfallen, die sagen:
‚Privatoffenbarungen nehmen wir nicht an. Wir haben
unseren Bischof und unser Evangelium!‘
Ich hätte Meinen Aposteln und
denjenigen, die Ich berufen habe, andere zu lehren und
zu leiten, in den drei Jahren Meines Lehramtes alles
klarlegen und Meine Geheimnisse durchschauen lassen
können, aber Ich sagte: ‚Zu euch rede Ich nicht in
Gleichnissen, den übrigen bleibt es verborgen, ihr aber
sollt Meine Geheimnisse wissen und verstehen.‘ Der
Schatz, der in dem Acker Meines Evangeliums verborgen
liegt, wird nicht erschöpft werden können, solange die
Welt steht. Diesen Schatz haben nun Meine Priester zu
verwalten, und wer darin studiert, entdeckt immer neue
Schönheiten. Ich habe nicht umsonst gesagt: ‚Ihr werdet
aus dem alten Schatz Neues hervorbringen.‘
Damit habe Ich dort Meinen Nachfolgern
kennzeichnen wollen, daß Ich, obwohl Mein Evangelium
unverändert bleibt, doch die Menschen sich ändern und
Ich Mich nach den Zeitverhältnissen und nach den
Menschen richte, um dieses oder jenes klarer zu
erschließen, wenn die richtige Zeit dazu gekommen ist.
Wie viele Geheimnisse habe Ich Meiner Kirche schon
eröffnet durch Privatoffenbarungen, wie die Geheimnisse
Meines Herzens. Ich habe die Menschheit angewiesen, Mein
Herz zu verehren, ferner die Verherrlichung der Feste,
die auf Mein Leben und Leiden Bezug haben. Da sagte Ich
nach Jahrhunderten und Jahrtausenden: Das will Ich
eingeführt haben! So ist es jetzt wieder. Jetzt will Ich
die inneren Schätze Meines Herzens ausgießen. Dazu sind
die Privatoffenbarungen. So die Einführung der öfteren
Kommunion und des Liebesbundes. Diejenigen, die Ich euch
zugeführt, habe Ich Mir zusammengelesen. Ich habe sie
erwählt, weil Ich in ihnen einen anderen Christus
gefunden.
Wie hat es Mich gefreut, daß P. mit
seinem Eselchen nach Schippach kam. Damit hat er den
Hochmut der anderen Gelehrten in den Kot gestampft. Ich
will ihm die Freiheit verschaffen, daß er über die
kleinlichen Quälereien, womit die anderen ihn
verspotten, hinweggehen kann. So sollen auch die anderen
nichts fragen nach dem Gerede der übrigen. Ich habe auch
nichts danach gefragt, als sie Mir entgegenhielten: ‚Was
will dieser? Er will das Volk belehren und was sind das
für Anhänger? Von Frauen läßt er sich erkennen und so
kleinlich läßt er sich herab.‘
In vierzehn Tagen werdet ihr mehr Freude
erleben und wird es sich entscheiden mit den drei
Reisenden. Die Familie K. hat keinen Nachteil davon.
Durch diesen namenlosen Schmerz, den sie ausgehalten
haben, ist in ihren Kindern der Glaube so gefestigt, daß
sie diese schreckliche Zeit nie mehr vergessen können,
die sie durchgemacht. Sie werden Mir noch danken für
diesen Schmerz. Das ist nur Meine weise Vorsehung, weil
Ich sie ganz läutern will. Ich wandle die Prüfung wieder
um in himmlische Freude und heiligen Frieden. Sie sollen
sich nur nicht ängstigen. Den zwei Priestern, die euch
besuchten, sage Ich, daß sie mit heiligem Frieden
zurückziehen sollen in ihre Heimat. Es ist alles in
Ordnung in ihnen wie auch unter ihren Angehörigen, und
Ich will ihren Familienangehörigen Meinen ganz
besonderen Schutz angedeihen lassen sowie auch denen,
die in die Schlacht gezogen.
Es muß Mein Werk durchgedrückt werden
nach Rom, weil das Priestertum geläutert und gesiebt
werden muß. In dieser Zeit, wo die Welt so gottlos
geworden ist, muß das Liebäugeln mit der Welt und der
Modernismus hinausgeschafft werden. Diese gläubigen
Priester sind die Weisen, die aus dem Morgenland
gekommen, um im abgelegenen Stall Mich aufzusuchen, um
den wahren Gott erkennen zu lernen. Diese Gelehrten, die
hier ein tiefgläubiges Wort hören wollen, das sind die
Weisen, die Mich in Demut suchen in einem niedrigen,
unscheinbaren Werkzeug. Das sind Meine wahren
Nachfolger; durch diese will Ich die Welt bekehren. P.N.
hat es nicht zu bereuen, wenn er auch noch so sehr sich
abmüht. Ich werde es ihm belohnen.
Alles, was Ich erschaffen, hat Meine
göttliche Vorsehung weise eingerichtet. Daß es manchem
Menschen so schlecht geht und er in Armut und Verachtung
sein Leben zubringen muß, während der andere auf dem
Herrscherthron sitzt, und ein anderer unbekümmert um all
das Leid nur seinem Genuß frönt, dafür kommt der
Ausgleich später. Es ist doch der Ärmste nicht
zurückgesetzt. In der Ewigkeit wird er den Reichen
vorausgehen. Es ist das Glück, das euch alle erwartet im
Himmel, so unendlich groß, daß sich kein Mensch einen
Begriff davon machen kann.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1024 Herz-Jesu-Freitag am 4. September
1914
„Es geht nicht anders, die Menschheit
muß gezüchtigt werden, es ist nicht zu überbrücken.“
Zwei zugereiste Damen, Barbara und Luise
mit einem Priester beteten in großer Bedrängnis den
Rosenkranz. Der Herr würdigte Sich, einige Trostesworte
zu sagen:
Jesus: „Was
Ich versprochen, das halte Ich: Die Kirche soll als
Siegeszeichen erscheinen, und wenn sie fertig ist,
sollen alle, die mitgeholfen, große Freude erleben. Es
kann nicht anders sein, die Menschheit muß gereinigt
sein, deshalb lasse Ich das alles zu. Alle müssen
geläutert werden, es muß manches weg. Ihr bekommt noch
schwere Zeiten, macht euch darauf gefaßt. Es geht nicht
anders, die Menschheit muß gezüchtigt werden, es ist
nicht zu überbrücken. Mein Werk wird fertig in einer
Weise, wie ihr es nicht ahnt. Wie Ich die ganze Zeit das
Werk gehalten habe durch Seelen von auswärts, so tue Ich
auch fernerhin. Diejenigen, die Ich zuerst berufen,
werden hinausgesetzt, sie müssen umgangen werden.
Alle drei Reisenden kommen wieder
zurück. Daran müßt ihr erkennen, daß es nicht
Menschenwerk ist, weil ihr euch alle miteinander die
Köpfe zerbrecht, wie es weitergehen soll. Ich mache
schon Meine Sache wie seither. Ihr sollt nicht ängstlich
sein; besser ist es, wenn ihr euch sammelt, als den
Ängsten nachgeben. Dringt jetzt darauf, daß das Material
herbeigeschafft wird für den ganzen Bau, alles, was
fehlt. Alles muß erst vorbereitet sein. Wie die ganze
Christenheit zum tieflebendigen Glauben zurückgeführt
werden muß, so müssen auch hier die Gemüter geläutert
werden, damit der richtige Gedanke hineinkommt. Wenn der
Zeitpunkt kommt, bin Ich schon bei der Hand. Herr N.
soll sein Geschäft nicht aufgeben, sondern nur von Zeit
zu Zeit heraufkommen, die Rechnungen nachzusehen.“
Barbara: „O
Herr, lasse uns doch die Feinde nicht ins Land und
schütze die Liebesbundmitglieder besonders an den
Grenzen.“
Jesus: „Es
soll allen genügen, daß Ich alle Liebesbundmitglieder
beschützen werde, daß ihnen kein Haar gekrümmt wird.
Habt nur Geduld. Alles wird noch recht werden! Ihr
werdet Mich noch loben und preisen. Jubel und Freude
wird in den Herzen derer ertönen, die Mein Werk
befördert haben. Ich werde Mein Wort halten, daß in ganz
Bayern noch kein fröhlicheres Fest gefeiert worden ist
als der Tag der Einweihung. Freude und Jubel wird das
Herz aller Beteiligten an jenem Tag durchströmen. Da
werden sie entschädigt sein für alle Opfer, die sie
gebracht. Sie werden alles für nichts halten, was sie
getan haben.“
Als wir mittags den Rosenkranz betend
zum Kirchplatz zogen, sah Barbara, wie zahlreiche Engel
uns begleiteten.
Inhaltsverzeichnis Band 7
1025 Am 7. Januar 1915
„Jetzt ist die Zeit, in der die
Menschheit zur Umkehr gebracht werden kann. Geschieht
das nicht, dann wehe den Völkern!“
Barbara:
Heute früh ging ich zur Kirche. Meine Herzschwäche hielt
mich in einem ohnmachtsähnlichen Zustand. Doch wankte
ich noch in den Dom von Mainz um neun Uhr, um dem
Sühnegottesdienst beizuwohnen. Bei der heiligen Wandlung
wandte ich mich an den Herrn, und sagte:
„Herr, Du siehst meinen elenden Zustand.
Was soll diese Schwäche bedeuten, von der ich nicht
weiß, woher sie kommt? Liebe Mutter Gottes! O nimm das
Blut Deines Sohnes, das der Priester in Händen hat, und
trage es in die Gefängnisse nach Marokko, wohin mein
braver Neffe als Soldat vom Feind geschleppt worden ist
und nach Korsika, wo unsere drei Freunde gefangen sind,
und gieße es über sie aus. Siehe, o Helferin der
Christen, wie gerade die Unschuldigen die Zuchtrute des
Herrn fühlen müssen, während jene, die den Unglauben und
die Sittenlosigkeit ins Volk hineintragen, unbehelligt
und bequem ihr Leben weitertreiben können. Hilf uns in
unserer Bedrängnis! Sieh, wie die Gegner sich rühmen,
dem ganzen Werk den Todesstoß versetzt zu haben. Soll
denn die katholische Kirche vernichtet werden?“
Mir war es, als neige sich jemand zu
mir, und ich sagte staunend: „O liebe Mutter, Du hast
Dich beklagt in jener Nacht in Schippach über Dein und
mein Geschlecht. Siehe, ich bin zwar eine große
Sünderin, aber bin ich nicht der Stimme Deines Sohnes
gefolgt, und habe ich nicht alles getan, was Er mir
befahl? Ich habe geglaubt, wie Du geglaubt, und was habe
ich jetzt davon und alle die, die sich angeschlossen?
Ging es nicht allen wie mir?“
Da fing die liebe Mutter Gottes so
mütterlich tröstend an, mich zu beruhigen, daß ich
nichts zu antworten wußte. Alle meine Klagen zerstreute
Sie und sagte:
Maria:
„Glaubst du an eine Gemeinschaft der Heiligen?“
Barbara: „Wie
immer, heilige Mutter!“
Maria: „Nun,
so glaube auch, daß die deutschen und österreichischen
Soldaten siegen werden! Nicht umsonst ist der Liebesbund
in Deutschland entstanden, nicht umsonst soll als
äußeres Zeichen des Liebesbundes die Sieges- und
Friedenskirche in Deutschland erbaut werden. Deutschland
und Österreich verdanken ihre bisherigen Siege nur jenen
Männern, die euch Mein Sohn zugeführt hat, und die dafür
sorgen, daß der Liebesbund sich rasch verbreitet. Ich
will dir aber auch die Schar derer zeigen, die
mitkämpfen.“
Barbara: Und
es war, wie wenn ein Schleier weggezogen würde. Da sah
ich St. Michael, den mächtigen Streiter, und den
heiligen Josef, die an der Spitze standen. Dann kam eine
himmlische Schar, darunter sah ich alle Verstorbenen,
die sich um den Liebesbund verdient gemacht haben,
außerdem die Heiligen: Antonius, Barbara, Katharina usw.
Die liebe Mutter Gottes sagte:
Maria: „Diese
sind es, die unsichtbar mit euren Soldaten kämpfen. Soll
aber die Strafe abgekürzt werden und ein dauernder
Friede gesichert sein, dann bleibt noch viel zu tun
übrig. Die Menschen sind noch nicht gebessert. Ich meine
nicht jene, die absichtlich in ihrer Bosheit verharren
wollen. Ich meine vielmehr das arme, gläubige Volk, das
die Hand Gottes am meisten fühlen muß und das die
göttliche Gerechtigkeit noch retten will. Und dazu muß
der Liebesbund helfen! Das ist seine Aufgabe.
Die Priester, die sich demütigen können,
um den Liebesbund den Mächtigen der Erde zu
unterbreiten, und die Fürsten und Heerführer, die sich
demütig vor ihrem Gott und dessen gerechter Züchtigung
beugen, werden ihr Volk wieder in Vereinigung mit den
Dienern der katholischen Kirche zu einem
kindlich-demütigen Glauben zurückführen. Diese sind es,
auf deren Seite der Sieg sich neigt. Das muß aber
erkämpft werden. Darum wendet sich der ganze Himmel mit
Mir an euch, Meine Kinder. Schreibe, was Ich dir heute
mitgeteilt, gewissenhaft auf und sende es deinem
Seelenführer. Dieser soll an alle Priesterfreunde Meine
Worte gelangen lassen, demütigen muß sich die
Menschheit, wenn der Zorn Gottes besänftigt werden soll.
Und glücklich diejenigen, die den angeborenen Stolz aus
sich herausarbeiten können, daß sie sich den
Demütigungen unterziehen und selbst freiwillig
aufsuchen. Sie tun mehr als solche, die hinausziehen in
ferne Länder, um Heiden zu bekehren, denn diese werden
bewundert wegen ihrer Großmut, jene aber nicht.
Jetzt ist die Zeit, in der die
Menschheit zur Umkehr gebracht werden kann. Geschieht
das nicht, dann wehe den Völkern! Unumwunden sollen die
Kirchenfürsten dafür sorgen, daß der Liebesbund überall
in seinem Entstehen Eingang finde, damit dem Laster der
Glaubens- und Sittenlosigkeit entgegengearbeitet werde.
Seht euch nur um, ob da, wo die Gegner gegen das, was
Mein Sohn von dir verlangt, arbeiten, die Religion die
Oberhand gewinnt. Seht nur in Deutschlands
Bischofsstadt! Darum vertraue und glaube, daß alles noch
zum guten Abschluß kommt. Kein Gebet bleibt unerhört.
Alle, die sich fest anschließen und glauben, sollen auch
an der Freude teilnehmen, die Mein Sohn verheißen hat.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1026 Brief Barbara an Beichtvater v. 10.
Januar 1915
„Aber wie weit wäre Meine wahre Kirche
gekommen, wenn der Heilige Geist, den Ich ihr bei ihrer
Gründung gegeben, nicht immer und immer wieder durch
Menschen diese Offenbarung bekräftigt und neu belebt
hätte.“
Schluß des Triduums und Tag der
Herz-Jesu-Weihe. „Ich habe den Auftrag, Ihnen
(Beichtvater) folgende Mitteilung zu machen: Es muß
weitergearbeitet werden auf diesem Wege. Fürst und Volk
müssen überzeugt sein, daß Er, der Herr, diese
schreckliche Geißel nur zulasse, um der Welt zu zeigen,
daß Er Sich nicht abdanken lasse von Seinen Geschöpfen.
Jesus: ‚Ich
verlange Anerkennung von ihnen. Daß bis jetzt der Sieg
sich neigte auf Österreichs und Deutschlands Seite,
geschah, weil mehrere Bischöfe in Deutschland und
Österreich und Ungarn den Liebesbund einführten, indem
sie seine Statuten bestätigten, und das gläubige Volk in
Verbindung mit frommen Priestern und Ordensleuten
beteten und Mich anriefen um der Verheißungen willen,
die Ich dem Liebesbund gegeben habe.
Soll aber die strafende Gerechtigkeit
versöhnt und die Strafe abgekürzt werden, dann muß
folgendes geschehen:
1. Die katholische Kirche ist Mein
auserwähltes Volk auf der ganzen weiten Welt, wie im
Alten Bund Israel. Es ist Mein Augapfel. Darum kann Ich
an ihm nichts dulden, was Mir an ihm mißfällt. Ich sagte
dir immer in den fünfundvierzig Jahren, wo Ich mit dir
redete, Schäden sind eingerissen in Meiner Kirche, die
entfernt werden müssen. Einer der größten Schäden ist,
daß das Angesicht Meiner Braut ganz entstellt ist. Das
Angesicht ist Mein Priestertum. Es liebäugelt mit der
Welt! Das mußtet ihr, Meine treuen Kinder, in Mainz
schon hart und bitter fühlen.
Darum verlange Ich, daß die
Schmähartikel, die katholische Priester in Zeitungen
veröffentlichten, widerrufen werden, damit vor allem der
Unglaube im Priestertum aufhöre, der so gekennzeichnet
ist in dem Artikel der ‚Augsburger Postzeitung‘ und im
‚Aachener Piusblatt‘. Dieser Priester schreibt in
öffentlichen Zeitungsblättern, die von vielen Katholiken
gelesen werden: ‚Der Liebesbund des Eucharistischen
Heilandes sei eine Ketzerei und die ihn ins Leben
gerufen, seien seine Ketzer.‘
Sieben bis acht Bischöfe von Ungarn und
Österreich und deutsche Bischöfe haben die Statuten des
Eucharistischen Liebesbundes geprüft und bestätigt. Dann
hätten diese acht Kirchenfürsten nach Aussage dieser
Aachener Priester eine Ketzerei bestätigt. Ferner
bezeichnete dich die ‚Augsburger Postzeitung‘ als
Schwindlerin, warf dir ungesunde Frömmigkeit vor,
verrücktes Gehirn und stellt den vertrauten Umgang einer
Seele mit Gott vor der Öffentlichkeit hin als
Schwärmerei und Phantasiegebilde. Und wie viele Priester
stellen sich auf die Kanzel und sagen: Christus war der
letzte Prophet und nach Ihm und mit Ihm sind alle
Prophezeiungen abgeschlossen. Alles, was nach Christus
als göttliche Offenbarung ausgegeben wird, braucht
niemand zu glauben. Und man schweigt. Keine Rüge, kein
Tadel!
Obwohl andere gläubige Priester und
Laien Proteste einreichten, bleiben alle Widerrufe
unausgeführt. Und der Prediger auf der Domkanzel, der
die Sühne-Predigten hielt, hatte die Ehrlichkeit, es
einzugestehen: ‚Wir sind Kinder dieser Zeit! Wir alle
sind vom Unglauben angefressen, auch ich!‘ Und wenn ihr,
Meine Diener, das eingesteht, daß alles vom Unglauben
zerfressen wird, auch ihr, dann glaubt doch, daß Ich
nicht schweige, wenn alle schweigen, mitlächeln,
liebäugeln mit dem Geist der Welt, da darf Ich nicht
schweigen. Und Ich rede im Neuen Bund noch wie im Alten
Bund.
Als Mein himmlischer Vater die Pforten
des Paradieses schloß, verhieß Er der gefallenen
Menschheit den Erlöser. Als aber die undankbare
Menschheit diese Verheißung mit Füßen trat und ihren
Lüsten nachging, erweckte Ich Mir unter ihnen Menschen,
denen Ich Meinen Geist mitteilte und die Meine
Verheißungen aufrechterhalten mußten, damit der Glaube
an einen Gott erhalten bliebe. Dieses war Mein
auserwähltes Volk. Diese armseligen Adamskinder sind
aber, nachdem die Verheißung erfüllt war, dieselben
wankelmütigen Menschen geblieben! Dies seht ihr ja an
den vielen Irrlehrern, die alle nach ihren Lüsten sich
ihren Glauben machen. (Der Herr redet hier nur von der
wahren Kirche, die er kennzeichnen will.) Wohl habe Ich
alles geoffenbart, was Mein Vater Mir zu offenbaren
befohlen und die Apostel der Welt verkündeten. Aber wie
weit wäre Meine wahre Kirche gekommen, wenn der Heilige
Geist, den Ich ihr bei ihrer Gründung gegeben, nicht
immer und immer wieder durch Menschen diese Offenbarung
bekräftigt und neu belebt hätte.
Und wenn Ich jetzt in dieser gottlosen
Zeit, wo man Mich in Meiner Kirche vernichten will, aus
den Menschen Mir ein Werkzeug erwählte und
jahrzehntelang darf sie nichts Neues, sondern was Ich
der Menschheit vom Himmel gebracht, wiederholen. Wer von
euch, Meine Diener, wagt es noch zu sagen und zu
schreiben: ‚Ungesunde Frömmigkeit!‘ Nein, sagt offen dem
Volke: ‚Wir glauben selbst nicht mehr, was Christus
gelehrt. Deshalb wollen wir durch ein armseliges
Menschenkind, das Er Sich erwählt hat, nicht gestört
sein.‘
2. ‚Der große Weltkrieg ist die Strafe
für die Menschheit, weil sie ihren Schöpfer vergessen
und nur ihren Lüsten frönen will. Die katholische Kirche
aber ist die allein wahre von Christus gestiftete
Heilsanstalt, in der Er alle Schätze niedergelegt und
durch die Er der Welt beständig zeigen will, daß in
keiner anderen Kirche das wahre Glück zu finden sei. Mit
dieser hat Er Sich am Kreuze vermählt, sie ist Seine
Braut. Sie ist zwar in allen Weltteilen verbreitet, aber
durch die Gleichgültigkeit ihrer Kinder wurde sie
gestraft. Die aus ihrer Mitte ausgearteten und
ausgetretenen Irrlehrer verdunkelten ihr Ansehen und
gewannen die Oberhand, in Deutschland wie in anderen
Ländern. Von diesen wird jetzt überall Meine wahre
Kirche unterdrückt und geknechtet. Aber Ich lasse es zu
als Strafe für den Übermut so vieler Meiner Kinder.
Dieser Weltkrieg, der so viel
unschuldige Opfer verschlingt, soll aber Meiner wahren
Kirche zu dem Ansehen wieder verhelfen auf der ganzen
Welt, das ihr gebührt. Sie soll auf den Leuchter
gestellt werden, wo sie von allen Menschen gesehen und
entdeckt werden kann, die guten Willens sind. Darum
verlange Ich, daß von Rom aus Halt geboten wird allen
jenen Priestern, die gegen den Eucharistischen
Liebesbund arbeiten. Und du, Mein Sohn, sorge dafür, daß
der Päpstliche Nuntius in München unterrichtet wird. Mit
der Bestätigung der Statuten des Liebesbundes wendet
euch, Meine Diener, dann an den Fürsten!
3. Und dies ist der dritte Auftrag, den
Ich Meiner Kirche zugehen lasse: Meine Diener müssen dem
Kaiser von Österreich, den Generälen wie Hindenburg, die
Ursachen klarmachen, daß bisher der Sieg immer auf ihre
Seite sich neigte, und diese den Kaiser von Deutschland
zu überzeugen suchen, welch wichtige Bedeutung dieser
Weltkrieg auch für Deutschland hat. Und wenn er als
guter Kaiser seinen katholischen Untertanen nicht
gleiche Rechte einräume wie den Protestanten, so daß die
katholische Kirche ihre Ordensleute, die aus Deutschland
hinausgeworfen seien, ungehindert zurückrufen könne, und
die katholische Kirche in Deutschland nicht wie ein
Sklave, sondern wie Freie behandelt werde, käme auch die
Verwüstung noch über sein Land!
Sieht das der Deutsche Kaiser ein, dann
verspreche Ich, soll das Blutbad ein Ende nehmen. Das
Resultat dieser schrecklichen Geißel soll sein, daß die
Geschöpfe ihren Schöpfer wieder anerkennen. Der
Päpstliche Nuntius in München soll sich ebenso auch beim
Ministerium verwenden, daß die Kirche in Schippach, die
als Symbol und Siegeszeichen über den Unglauben unserer
Zeit einstehen soll, ruhig und ohne Störung vom
Bezirksamt und von keinem Unterbeamten weitergebaut
werden kann. Denn am Tag der Einweihung dieser Kirche
wird die schönste Zierde die sein, daß Fürst und Volk
den Friedensbund dort schließen und ein dauernder Friede
für lange Zeit geschlossen wird. Sinkt Mein Volk aber
nach dieser langen Friedenszeit wieder in die alten
Laster zurück, dann geht es allmählich dem Ende zu.
gez. Barbara Weigand.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1027 Am 21. Februar 1915
„Die Bedeutung dieses Tempels soll ein
Triumph der wahren Kirche sein, die von allen übrigen
als solche anerkannt werden soll.“
Barbara:
Ohne, daß ich den Herrn um eine besondere Antwort wegen
dem Kirchenbau gebeten hatte, sagte mir Seine liebliche
Stimme am Schluß des Gottesdienstes:
Jesus: „Die
Spötter und alle, die Gegner Meines Werkes hier sind,
sollen es wissen, daß Deutschland um dieses Tempels und
dessen Urquelle willen nicht der Verwüstung anheimfalle.
Nicht der Vorsicht eines Deutschen Kaisers, nicht der
Tüchtigkeit eines Hindenburg hat Deutschland die Siege
zu verdanken, sondern Mir durch die Gründung des Bundes
Meiner Liebe mit der Menschheit und die äußeren Zeichen
der Dankbarkeit Meiner treuen Kinder. Und Ich verlange,
daß Deutschland und Österreich mit Freuden ihre Gaben
spenden zum Bau dieses Tempels, daß nichts mangle an
dessen Schönheit. Und alle zurückkehrenden Krieger, an
der Spitze aber die katholischen Fürsten und Heerführer,
sollen Mir hier ihren Dank abstatten. Die Bedeutung
dieses Tempels soll ein Triumph der wahren Kirche sein,
die von allen übrigen als solche anerkannt werden soll.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1028 Am 8. März 1915
„Dies lasse Ich zu, weil so viele
Priester stolz und hochfahrend das Wehen Meines Geistes
nicht anerkennen, Ihn vernichten wollen. Darum entziehe
Ich ihretwegen Meinen Segen.“
Jesus: „Sage
den Priesterfreunden, man möge sich umsehen, ob die Welt
trotz aller Züchtigungen, womit Ich die Welt
heimgesucht, ob die Menschen in sich gehen. Im
Gegenteil, man wird finden, daß gerade in Großstädten,
wo katholische Priester so sehr entgegenarbeiten gegen
das, was Ich in dir rede, die Geilheit, die Unzucht,
aber auch die Hab- und Genußsucht nicht ab-, sondern
zunehmen. Dies lasse Ich zu, weil so viele Priester
stolz und hochfahrend das Wehen Meines Geistes nicht
anerkennen, Ihn vernichten wollen. Darum entziehe Ich
ihretwegen Meinen Segen. Ihre Predigt, ohne Wirksamkeit,
beachte Ich nicht, weil auch sie Meinen Worten kein
Gehör schenken!
Was hat Meine Kirche im Mittelalter so
groß und stark gemacht? Nicht Reichtum, nicht Ehre und
Ansehen, einzig und allein die Freiheit des Geistes,
infolgedessen jede Seele als Kind, nicht als Sklave
behandelt wurde. Der tieflebendige Glaube war dann die
zweite Ursache, daß der Priester sich nie getraut hätte,
das Wehen Meines Geistes in den Seelen aus purer Willkür
vernichten zu wollen, wie dies bei dir geschieht.
Fünfundvierzig Jahre benütze Ich deinen Geist; weil du
Meinen Worten Gehör schenktest, gab Ich dir die Gnade,
sie auch zu verstehen. Ich bin es, der die Einführung
der öfteren, ja täglichen Kommunion verlangte und dir
befahl, ob gelegen oder ungelegen, es Meinen Dienern zu
sagen. Ich habe auch gesehen, was du deswegen zu
erdulden hattest. Ich habe gesehen und gehört, wie
Bischof Haffner, als jener gut katholische Arzt dem
Bischof seine Überzeugung berichten wollte, daß bei
Barbara Weigand keine natürliche Krankheit vorliege,
sondern daß hier Theologen zu untersuchen hätten, dem
lieben, gläubigen Arzt durch Frl. Hannappel sagen ließ,
er sei ein Esel.
Ich nahm diesen Bischof, wie Ich ihm
durch dich sagen ließ, hinweg, nachdem Ich ihn überführt
hatte durch den Abfall von Professor Schieler, dessen
Abfall Ich durch dich ihm lange vorher sagen ließ.
Bischof Brück unterstellte dich bei der Untersuchung gar
einem ganz ungläubigen Arzt, der kein Mittel unversucht
ließ und sogar Zaubermittel anwandte wie Hypnose, die
ihm aber mißglückte, weil Ich es nicht zuließ, um den
beiden anwesenden Priestern sagen zu können: ‚Es ist
Hysterie!‘ Den beiden Priestern zur Strafe, die beiden
waren in ihrem Innern überzeugt, daß es keine Krankheit
sei, zeigte Ich, was Hysterie ist an ihren eigenen
Familienangehörigen: Dem Beichtvater Pater Bonifaz an
seiner leiblichen Schwester, die sich in demselben Haus,
wo du ein Jahr vorher eingesperrt wurdest, aus lauter
Hysterie und Verrücktheit das Leben nahm. Und wie Ich
Dr. Hubert heimsuchte an seinem eigenen Bruder, der
durch sein unsittliches Leben mit mehreren Frauen so in
Schulden geriet, daß er, wie die Zeitung es verkündete,
zweihunderttausend Mark unterschlagen und sich
vergiftete und im Krematorium verbrennen ließ, ist
stadtbekannt. Da aber alles zugedeckt wurde und nicht
als Strafe von der Mainzer Geistlichkeit angesehen
wurde, sondern nur blinder Zufall sein soll, verlange
Ich, daß du es an die Oberbehörde gelangen lassest.
Diese soll dafür sorgen, daß jene
Priester gewarnt werden, die, anstatt die Gläubigen zu
Buße und Besserung zu mahnen, jetzt wo Ich Meinen Zorn
ausgieße über die Völker, Unglaube, Neid und Zwietracht
säen, und in öffentlichen Blättern den Verkehr einer
Seele mit Gott in pharisäischer Heuchelei als Ausgeburt
eines hochmütigen, ketzerischen Geistes hinstellen, den
Bau der Kirche, den Meine treuen Kinder Mir bauen sollen
als Zeichen der Liebe und Dankbarkeit für die Einführung
der öfteren Kommunion und sogar eine Darstellung über
dem Hochaltar verlangte, wodurch die Dekrete von Pius X.
verewigt sein sollen, jene Priester hinstellen als
erdichtete Lügen. Und diese Zeitungen, gezeichnet von
Oberpfarrer Baier in Aachen, werden überall hingeschickt
in Deutschland, um den Kirchenbau zu hintertreiben.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1029 Fest des heiligen Josef am 19. März
1915
„So muß jede Erneuerung des
Glaubenslebens in der sündigen Menschheit durch
fortgesetzte Miterlösung opfernder Menschen verdient
werden.“
Jesus: „Ich
will, daß die Kirche trotz der vielen Schwierigkeiten
weitergebaut werde. Daß Ich aber von Meinen treuen
Kindern dieses Dankesdenkmal in dem schrecklichen
Weltkrieg zu bauen verlange, soll allen guten und treuen
Kindern, die so bereitwillig ihre Gaben spenden und
Meinen Willen erfüllen, ein Denkmal des Friedens werden.
Ich Selbst will als Friedensfürst in ihnen wohnen schon
hier auf Erden und durch die ganze Ewigkeit. Denjenigen,
die sich so hartnäckig und mit bösem Willen Meinem Werke
widersetzen, soll die Kirche als Leuchtturm des Sieges
gelten und eine Mahnung für jene sein, die unberufen
Meine Pläne vereiteln wollen, auch wenn es Führer Meines
Volkes, des Volkes Gottes sind. Sie werden Meinen Arm
fühlen müssen.
Die Schwierigkeiten, die von allen
Seiten gemacht werden, lasse Ich jedoch zu, weil das
ganze Werk den Weg gehen muß, den Ich und Meine Braut,
die heilige katholische Kirche, gehen müssen, und weil
es einen Weg der Läuterung durchmachen muß, ehe es Mir
Ehre und den Menschen Heil und Segen bringen kann. Eine
Erneuerung des Glaubens und der Sitten soll der
Liebesbund sein und alle, besonders jene, die sich durch
Opfergaben beteiligen, oder wie Meine Diener in Wort und
Schrift den Kirchenbau und Mein Werk fördern, helfen den
Sieg beschleunigen.
Wie Ich einst die Erlösung der Menschen
durch blutigen Kreuzestod verdienen mußte, so muß jede
Erneuerung des Glaubenslebens in der sündigen Menschheit
durch fortgesetzte Miterlösung opfernder Menschen
verdient werden. Dein anhaltendes Gebet schon seit
deiner Jugend auf, dein beständiges Opferleben in so
schlichten, einfachen Verhältnissen hat Mein Herz
gerührt. Darum soll jetzt mit dem Blutbad und all den
Geißeln, die damit verbunden sind, auch die sühnende
Kraft einsetzen, die die Menschen bessern und die Wunde
wieder heilen soll. Die sühnende Kraft, die Ich zwar am
Kreuz für alle Menschen verdient habe, soll und wird
aber doch für die undankbar sündige Menschheit in
Zeiten, wo die Menschheit ihre eigenen Wege geht, wie in
den letzten Jahrhunderten, sehr verstopft und
aufgehalten. Zu solchen Zeiten brauche Ich Sühnopfer,
Menschen, die durch ein Leben, das dem Meinen ähnlich
ist, den verstopften Kanal wieder aufräumen. Die
sühnende Kraft bin Ich, der Kanal ist der Liebesbund.
Der furchtbare Krieg und seine beiden
Gefährten, Krankheit und Hungersnot, sind die Arme der
zürnenden Gerechtigkeit. Mit dieser Züchtigung soll die
Versöhnung Hand in Hand gehen. Die Sakramentskirche in
Schippach, ein Leuchtturm des Friedens, eint die sündige
Menschheit und ist ein Zeichen des Sieges der
Barmherzigkeit über die zürnende Gerechtigkeit. Jedes
Fest, das in dieser Kirche gefeiert wird, soll ein
Widerstrahl jenes siebenfarbigen Regenbogens sein nach
der Sündflut und ein Zeichen, daß Ich mit der Menschheit
Friede geschlossen habe.
N. soll N. sagen, er möge in der Welt
Umschau halten, ob er noch jemand fände, der vorgibt, es
müsse dem Herrn ein Denkmal gesetzt werden aus
Dankbarkeit für die Einführung der öfteren Kommunion.
Wenn derselbe aber niemand finde, dann soll er das, was
er hier durch die Schriften in Händen hat, von Gottes
Geist kommend erkennen. Er soll den Liebesbund
bestätigen, jenen Priestern, die in Blättern dagegen
arbeiten, Einhalt gebieten, und den Kirchenbau in
Schippach nach Kräften zu fördern suchen und soll
bedenken, welche Ehre ihm übertragen wird durch die
Übertragung des Baues und sich wohl hüten zu handeln wie
N., damit ihm nicht ähnliches widerfährt.
Ich will, daß alle guten Christen, auch
die Priester dazu beitragen, daß Mir hier ein herrliches
Denkmal gesetzt werde. N. soll sorgen, daß die Regierung
bald die Pläne bestätigt, und wenn er sich nach München
wenden muß.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1030 Gründonnerstag am 1. April 1915
„Weil der Unglaube diesen Krieg
heraufbeschworen und entfesselt hat, um die katholische
Kirche zu vernichten.“
Barbara: In
letzter Zeit zeigte der Herr nur noch, wie und auf
welche Weise der tieflebendige Glaube wieder in Seine
von Ihm gestifteten Kirche durchdringen und Anerkennung
finden soll bei Priester und Volk.
Jesus:
„Geredet und besprochen ist alles in deinen Schriften,
wo Ich Meine Worte dir diktierte. Nun aber soll ...
erfahren, welch innige Bande zwischen Priester und Volk
bestehen müssen, wenn Mein Volk zu jenem tieflebendigen
Glauben zurückgeführt werden soll. Das Angesicht des
mystischen Leibes Meiner Kirche ist der Priester; darum
vor allem ein gläubiges Priestertum. Was dieses
fertigbringt, seht ihr heute an beiden Gemeinden. (Ein
auswärtiger Missionar hielt denselben Exerzitien, die
Früchte tieflebendigen Glaubens trugen.)
Ich habe Mich vor zwei Jahren in dich
zurückgezogen, um Meiner Kirche, Priester und Volk,
zeigen zu können, daß Ich Meine Gewalt den Priestern
übertrug, um den Irrtum zu bekämpfen, der immer mehr um
sich greift, als sei die katholische Lehre nur Machwerk
der Priester. Aber auch diese sollen die ihnen
übertragene Gewalt nicht mißbrauchen, wie alle jene tun,
die den geheimnisvollen Verkehr Gottes mit der Seele in
öffentlichen Zeitungen und Blättern ins Lächerliche
ziehen.
Um zu beweisen, was Ich oben sagte,
überlasse Ich dich deiner Schwachheit, wie alle
Menschen. Sobald aber dein Seelenführer oder Beichtvater
von seiner Gewalt über Mein Herz Gebrauch macht, rede
Ich mit dir, gebe Ich dir Ratschläge, zeige dir Dinge,
die weder du selbst noch andere aus sich wissen können.
Alles aber nur, um Meinen Kindern die Worte, die Ich zum
ersten Priester gesprochen, ‚Weide Meine Lämmer ...‘, in
Erinnerung zu bringen und allen zu zeigen, daß der
Priester das Mittleramt vertritt.“
Barbara
ferner: Ein Sohn meines Bruders, zwanzig Jahre
alt, ist seit 13. Februar vermißt. Wir hofften, er sei
verwundet, wie ein Soldat seinen Eltern heimschrieb, er
liege verwundet in Colmar. Am Montag, dem 29. März, nach
der heiligen Kommunion kam dieser junge Soldat und
sagte:
Neffe (†):
„Tante, sage meiner Mutter, ich sei gefallen und von
einer Granate verschüttet worden. Ich werde bald mit
meinem Bruder Josef selig vereinigt sein. Sie soll sich
aber nicht grämen. Ich bin aller Gefahr entronnen, die
auf mich wartete und gerettet für den Himmel.“
Barbara: Er
war mit einem weißen Gewand bekleidet ohne jeglichen
Schmuck. (So zeigte sich mir einst am Fest des heiligen
Josef mein Vater selig, und mein Beichtvater sagte mir,
er nehme an, daß er zwar ohne Leiden sei, aber doch noch
der Anschauung Gottes beraubt.) Ich ließ daher Messen
lesen für die Seelenruhe meines Neffen, obwohl amtlich
noch keine Meldung da ist. Die amtliche Meldung kam erst
am 11. April (Weißer Sonntag).
Am 1. April sah ich meinen Neffen zum
zweiten Male, aber ich erkannte ihn fast nicht wieder,
so herrliche Gewänder zierten ihn. Sein Angesicht war
das eines überaus glücklichen Menschen.
Neffe (†):
„Sage meinen Eltern, daß sie nicht trauern um mich. Wie
glücklich bin ich jetzt! Ich danke dir! Du hast mir
schnell geholfen. Ich war seither noch der Anschauung
Gottes beraubt. Nun bin ich mit Josef vereint, und alle
sollen sich freuen, wenn sie hören: Gefallen auf dem
Schlachtfeld! Denn wir starben nicht nur für das
Vaterland, sondern auch für unseren heiligen Glauben,
weil der Unglaube diesen Krieg heraufbeschworen und
entfesselt hat, um die katholische Kirche zu vernichten.
Wir sind und sterben als zweifache Märtyrer.“
Barbara: Am
Ende der heiligen Messe durfte ich einen Blick tun und
mit ihm hineinschauen, als er dort an der Himmelspforte
empfangen wurde. Die ganze Verwandtschaft kam ihm
jubelnd entgegen, alle Geschwister, Großeltern
beiderseits, die Geschwister von Mutterseite. O welche
Freude, welch ein Glück! Nachdem die heilige Kommunion
ausgeteilt und der Missionar sich umwandte gegen den
Altar, erschien der Herr über dem Tabernakel, breitete
die Arme aus und segnete die ganze vor Ihm kniende
Gemeinde. Er schien sehr zufrieden zu sein. Als ich dann
am Schluß für den Priester betete, der doch die Ursache
dieser Himmelsseligkeit war, sah ich den heiligen
Ignatius mit einer funkelnden Krone in der Hand, die er
dem Pater entgegenhielt, und ich hörte die Worte:
Ignatius:
„Das ist die Ernte eines tiefgläubigen Priesters für
Mich und Meine Kirche. So sollten alle Priester sein,
und die Erde bekäme ein anderes Aussehen. Sie wäre bald
ein Paradies, denn die Erde verjüngte sich.“
Barbara: Am
Sonntag, dem 18. April, erschien der gefallene Neffe
wieder und sagte:
Neffe (†):
„Bete und sage es, daß doch viel gebetet werde für die
auf den Schlachtfeldern sterbenden Soldaten. Du glaubst
nicht, wie furchtbar die Leiden sind und wie einsam und
verlassen jeder für sich die entsetzlichen Schmerzen
aushalten und sich durchringen muß. Mancher versagt und
kommt zur Entmutigung, weil er vorher ein Leben in
Sünden und Lastern geführt hatte. Da bietet Satan alles
auf, ihn in Verzweiflung zu stürzen. Ich starb an einem
Bauchschuß und litt vom 21. bis zum 24. Februar
unbeschreibliche Schmerzen und mußte ganz allein und
verlassen sterben und wurde so erst später aufgefunden.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1031 Weißer Sonntag am 11. April 1915
„Viel Segen für die Menschheit soll aus
dieser Kirche hervorgehen und das Glaubensleben sich neu
entfalten!“
Barbara:
Heute konnte der Herr Sich nicht zurückhalten, Seine
Liebe zu den kleinen, unschuldigen Kindern zu zeigen,
und wie wahr es ist, was Er von Sich selbst sagt: „Meine
Freude ist es, bei den Menschenkindern zu sein und Meine
Lust, in ihnen zu wohnen!“
Während des ganzen überaus feierlichen
Gottesdienstes konnte ich bemerken, mit welcher
Sehnsucht Er auf den Augenblick wartete, wo Er in die
Kinder eingehen könne. Bei der heiligen Wandlung
erschien Er über dem Tabernakel und blieb bis zur
Kommunion des Priesters, in dessen Herz Er freudig
entschwand. Schon vorher, als der Kirchenchor anstimmte:
„Jesus, dir leb’ ich“, brachen Strahlen aus Seinem
geöffneten Herzen auf jedes dieser Kinder. Der auf den
kommunizierenden Priester fallende Strahl war fast so
groß, wie die übrigen zusammen, die auf die achtzehn
Kinder fielen. Ich verstand bei diesem Gnadenstrahl, daß
der Herr die Herzen durch einen Gnadenstrahl erst noch
einmal reinigen und vorbereiten wollte.
Als aber der Priester sich anschickte,
den Kindern die heilige Kommunion auszuteilen und der
Chor anstimmte: „O Herr, ich bin nicht würdig“, erschien
der Herr wieder, nicht wie vorher über dem Tabernakel,
sondern mit dem Priester ging Er an die Kommunionbank
und blieb, bis das letzte Kind gespeist war. Er war so
von einem Lichtglanz umflossen, daß Er wie im Feuermeer
leuchtete. In Seinem Angesicht waren die feinen Züge,
wie ich sie früher öfter gesehen, aber es war dieses
Angesicht so verfeinert, daß Er aussah wie ein Jüngling.
Sein Unterkleid war wie die weiße Albe eines Priesters,
aber vom Mantel war die Außenseite himmelblau und innen
wie glänzendes Silber. Eine goldene Spange hielt diesen
über der Brust zusammen.
Wenn ein Kind die heilige Hostie
empfing, breitete der Herr die Arme aus und verbarg
einen Augenblick das Kind unter Seinem Mantel in
herzlicher Umarmung. Der Mantel funkelte bei jeder
Bewegung wie von Diamanten besetzt. Als ich dies alles
so mit ansah: Die Freude, die erbarmende Liebe, die
alles verzeiht, die alles ersetzt, was uns mangelt, die
alles vergißt, da konnte meine Seele sich nicht mehr
halten. Ich sah und hörte nichts mehr als Ihn und Seine
liebliche Stimme.
Jesus:
„Siehe, so belohne Ich schon auf Erden jene Priester,
die Meine Worte beachten, die Ich in deinen Schriften
niederschreiben ließ, und welche die ihnen anvertraute
Herde oft zu Meinem Tische führen. Denn Ich will dir
auch zeigen, wie Ich diejenigen belohne, die dafür
sorgen, daß Mir hier ein Denkmal errichtet werde. So wie
Ich dir heute gezeigt bei der Kinderkommunion, so sollen
von hier aus in Strömen die Gnaden fließen. Von hier aus
will Ich, daß alle Meine Geschöpfe Mich als ihren
höchsten Herrn und Gebieter wieder erkennen sollen und
anbetend niedersinken. Von dieser Gnadenstätte aus soll
Meine Kirche wieder auf den Leuchter gerückt werden. Die
höchsten Herrscher der Erde und die geistlichen
Würdenträger sollen sich beteiligen, daß der Aufbau sich
beschleunige, und wer es wagen wollte, denselben
verhindern zu wollen oder ihn zu schädigen durch Hab-
und Gewinnsucht, dem werde Ich tun, wie Ich dem getan,
der mehr seinen Gewinn als Meine Ehre im Auge hatte. Der
Bau soll weitergeführt werden, und zwar in heiliger,
gemeinsamer Liebe wie einst der Tempel von Jerusalem.
Wenn N. zurückkommt und sich nicht
beugen und sein Unrecht einsehen will, werde Ich ihn
zerschmettern. Der Kirchbau soll wie der Liebesbund
denselben Weg einschlagen. Entschiedene Männer müssen
den Bau übernehmen, jedoch soll Prozeß, Streit und Zank
vermieden werden. Jeder soll bedenken, daß Ich
dahinterstehe und wie Ich N. gestraft habe. Die Bücher,
wo Meine Worte aufgeschrieben sind, sollen gedruckt und
verbreitet werden, damit alle, die guten Willens sind,
Meine Liebe und Erbarmung wieder erkennen und Liebe mit
Gegenliebe vergelten. So wie heute die Kirche ruhig ihr
Fest feierte mit allem Glanz und in voller Schönheit,
und wie nichts diesen Frieden störte, so soll auch ruhig
der Bau weitergeführt werden.“
Barbara: Ich
bat den Herrn für meine zwei Nichten, die einst am
Weißen Sonntag das Gelübde der Jungfräulichkeit
abgelegt. Der Herr wandte Sich liebevoll an beide, und
indem Er auf mich deutete:
Jesus: „Hier!
So tut auch ihr, und ihr geht sicher. Ohne
Menschenfurcht seine Pflichten gegen Gott und die
Mitmenschen erfüllen, in allem nur die Ehre Gottes
suchen und Seinen heiligen Willen erfüllen, Lob und
Tadel der Menschen für nichts achten, dann fließt ihr
Leben wie ein ruhiges Bächlein dahin. Schicksalsschläge,
Prüfungen, Leiden, die wie Gewitterregen das
Lebensbächlein trüben und anschwellen, verzieren und
verschönern nur den Lebensweg, weil darin die Tugenden
um so mehr sich entfalten können. Dies gilt aber allen
jungfräulichen Seelen.“
Barbara: Dies
ist das zweite Mal, wo der Herr Sich mir in derselben
Erscheinung zeigt. Am Gründonnerstag sah ich Ihn hier
über dem Tale schwebend, wo die Kirche gebaut wird,
ähnlich wie heute. Die Luft war wie silberfarbiges Blau,
und der Herr sagte:
Jesus: „Die
Demut und der lebendige Glaube von Priester und Volk
bauen diese Kirche. Viel Segen für die Menschheit soll
aus dieser Kirche hervorgehen und das Glaubensleben sich
neu entfalten!“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1032 Am 2. Mai 1915
„Nicht der äußere Glanz befriedigt Mein
Herz, sondern der kindliche, demütige Glaube muß Meine
Kirche in die Höhe bringen.“
Jesus: „Alles
hat seine wichtige Bedeutung, wo Ich euch hinführe. Auch
hierher in dieses Haus habe Ich euch nicht umsonst
geführt. Sage der Oberin dieses Hauses, daß Ich mit ihr
zufrieden bin und mit dem Geist, der in ihrem Hause
herrscht. Sage ihr, daß Ich sie eingegliedert habe in
das Werk. Sie soll nur ungeniert mitarbeiten an dem
Werk, das Ich gründen will, bei ihren Vorgesetzten und
Untergebenen und bei ihrem Bischof. Ich will, daß Meine
Kirche wieder auf den Leuchter gerückt werde. Das habe
Ich schon mehrmals gesagt und dazu den Auftrag gegeben
an die höchsten Würdenträger und an die beiden Herrscher
in Deutschland und Österreich. Geschieht es nicht, was
Ich damit bezwecken will, nämlich daß Meine Kirche
wieder frei gemacht wird, dann wird man es fühlen
müssen. Meine Kirche soll nach allen Seiten hin ihre
Gewalt ausüben können, die ihr gebührenden Rechte.
Deswegen will Ich sie aber auch geläutert wissen. Um
ihretwillen verschone Ich die Welt, um ihretwillen
strafe Ich aber auch die Welt, wenn sie abgewichen ist
vom rechten Wege. Deswegen wollte Ich den Liebesbund
einführen und deshalb verlange Ich auch die Einführung
der öfteren Kommunion.
Es wird nicht lange dauern, da wird
wieder gerüttelt und geschüttelt an dem, was Papst Pius
X. getan hat. Um dieses aber zu verhüten, verlangte Ich,
daß die Dankbarkeit Meiner treuen Kinder Mir ein Denkmal
setze, und zwar in deinem Heimatdörfchen eine Kirche,
ein sichtbares Zeichen. Diese Kirche soll und muß gebaut
werden, damit die Menschheit immer das Zeichen erkennen
muß, wenn man wieder rütteln will an den Dekreten, die
Pius X. aufgestellt hat. Es ist sehr unrecht, daß selbst
kirchliche Würdenträger verbieten und vernichten und
dieses Werk zerstören wollen, indem sie ihre Diözesanen
auffordern, keine Geldspenden zu geben, während alle
Sammlungen für unnötige, sogar für sündhafte Zwecke
überall erlaubt sind und niemand ihnen Einhalt gebietet.
Das muß Ich bestrafen und werde es bestrafen.
Ferner will Ich, daß, wenn in Meiner
Kirche sich Dinge zutragen, die viel Aufsehen erregen,
wo viele gegnerische Parteien sich bilden, gegnerische
und zugehörige der Richtung, die darüber gesetzt sind,
nicht ungerecht handeln dürfen, wie es geschieht bei dem
Werk, das Ich hier gründen will und bei mancher
Untersuchung, wo ein Mensch eines Verbrechens
beschuldigt wird ohne ersichtliche Gründe, ohne Beweise,
und man ihn selbst mißachtet und nicht anhört. Das muß
abgestellt werden.
In Meiner Kirche kommen Dinge vor durch
die Unüberlegtheit und ungerechte Beweisführung, daß
Seelen auf Irrwege kommen und großer Nachteil für Meine
Kirche entsteht, einzig und allein deshalb, weil die
Leidenschaft derjenigen mitspricht, die zu untersuchen
hätten. Niemals darf bei solcher Untersuchung die
Leidenschaft den Ausschlag geben. Die untersuchenden
Richter müssen beide Parteien anhören, nicht, wie man
bei euch alles verwerfen will aus dem Schein, der ihnen
entgegenleuchtet, weil es ihnen nicht von Bedeutung
scheint, und man sagt: ‚Es ist keine vornehme Person!‘
Aber bei Priestern, wo die Leidenschaft mitspricht, wo
einer absolut jemand verurteilen will, weil er ihm
mißfällt, ohne Rücksicht zu nehmen auf seine Person,
weil er ihm einfach keinen Glauben schenkt, nur auf das
Gerede von Gegnern hin sich beeinflussen ließ, dadurch
geschah schon manches Unglück in der Kirche, was nicht
geschehen wäre, wenn die Leidenschaft nicht
mitgesprochen hätte.
Gewiß muß das Laster bestraft werden,
aber da, wo das Laster sich findet. Viele von denen, die
das Laster wirklich pflegen, bleiben geheim, und da, wo
ungerechte Menschen aus Neid und Haß etwas anhängen
wollen, da muß mehr untersucht werden und darf denen
nicht nachgesprochen werden, die ihren Willen
durchdrücken wollen.“
Barbara: Mit
Hinweis auf die schönen Gebäude und Räume (Mainzer Dom)
sagte der Herr:
Jesus: „Sieh
doch, all die Herrlichkeit, die du siehst, und all das
Gute, das da geschaffen ist in der heiligen katholischen
Kirche, ist in Meinen Augen alles nichts. Ich werde
zugeben, wie Ich es auch in Frankreich zugegeben habe,
daß es verwüstet wird, wenn nicht das Glaubensleben sich
erneuert, wenn nicht dieser kindliche Glaube in das
Priestertum hineinzieht. Nicht der äußere Glanz
befriedigt Mein Herz, sondern der kindliche, demütige
Glaube muß Meine Kirche in die Höhe bringen.
Die Kirche muß gebaut werden. Sage N.,
er soll sorgen, daß die Pläne bestätigt werden. Deshalb
habe Ich Mir alle jene Seelen schon ausgesucht von jeher
und mit dem Werk bekanntgemacht, die Mir den Thron
Meiner Liebe errichten sollen. Jedes Kind der
katholischen Kirche muß frei sein, seinen Beitrag zu
geben, ob in der Diözese oder außerhalb. Meine Diener
können auch nicht dahinein befehlen, was der Unglaube
tut. Warum wollen sie ihren Kindern keine Freiheit
lassen? Sie sollen sehen, wie Ich das bestrafen werde.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1033 Am 6. Mai 1915
„Ich brauche keine gelehrten und von
großer Wissenschaft gebildeten Männer, aber
tiefgläubige, demütige Männer, die mit ganzer Seele
dabei sind.“
Barbara: Der
Herr zeigte mir Seine Freude, die Er an den Dienern hat,
die sich ganz für Seine Ehre und das Heil der Seelen
opfern. Er zeigte Sich während des ganzen
Gottesdienstes, und nach der heiligen Kommunion sagte
Er, daß Er uns nur hierher geführt habe, um das zu
erneuern, was Er in Seinem sterblichen Leben auch getan.
Von Zeit zu Zeit hätte Er Sich zurückgezogen in eine
gute Familie und dieselbe geheiligt durch Seine Besuche
und Nähe, um uns Menschen zu zeigen, daß Er auch das
will, daß man sich in Seinem Namen zusammenfindet und
erfreut. Weiter will Er zeigen, wie die Wirksamkeit des
Priesters am erfolgreichsten sich gestalte.
Jesus: „Ich
brauche keine gelehrten und von großer Wissenschaft
gebildeten Männer, aber tiefgläubige, demütige Männer,
die mit ganzer Seele dabei sind. Die Ausstrahlung ihrer
Tugenden geht auch ein in das gläubige Volk, und so soll
sich das Erdreich wieder erneuern. Auf diesem Weg wird
die Kirche wieder hinaufgeführt werden. Es ist sehr zu
bedauern, daß es wenige solcher gibt. Die Zahl muß sich
vermehren, aber diese wenigen sind der Sauerteig, die
das Ganze durchsäuern sollen. Deswegen soll keiner
zurückschrecken vor den Verfolgungen seiner Kollegen.
Ruhig soll er weitergehen und diese durch sein Beispiel
belehren. Ich habe große Freude an dieser Familie, daß
sie Meiner Mutter eine solche Verherrlichung zuteil
werden läßt. Es kommt Mir noch viel Ehre zu aus dieser
kleinen Gemeinde.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1034 Herz-Jesu-Freitag am 7. Mai 1915
„Einerlei, wo du stirbst. Sühne, leide,
dulde, liebe!“
Barbara:
Heute sah ich den toten Soldaten, der so fleißig an
einer Lourdesgrotte in Hausen gearbeitet, ehe er ins
Feld zog. Ich sah, daß die liebe Mutter Gottes seine
Seele in den Himmel getragen. Das war gerade der Schutz
der lieben Mutter Gottes, daß er früher sterben durfte
und sogleich in den Himmel einging. Später wäre er nicht
so gut geblieben. Das war der Lohn für seine Arbeit an
der Grotte. Die Mutter Gottes hat es ihm gelohnt.
Auch sah Ich den Herrn wandeln durch
enge, schmale Wege voller Dornengestrüpp, das rechts und
links auf Ihn einstach. Von Zeit zu Zeit sah Er Sich um
und sagte:
Jesus:
„Seelen, Seelen suche Ich. Ihr sollt all die
Dunkelheiten benützen, um Seelen zu retten. Ihr, Meine
Beter, ihr, Meine Kinder, Seelen will Ich gesucht haben.
Geht hinaus in die Welt und sehet, wie Ich die Menschen
liebe. Einen Thron der Liebe will Ich Mir errichten
unter euch, der ein ganz besonderes Zeichen Meiner Liebe
sein soll in eurer Mitte. Ich will, daß Meine Kirche auf
den Leuchter gerückt werde, von welchem die
Gottlosigkeit der Menschen sie hinweggerückt hat. Hinauf
auf den hohen Berg soll sie gestellt werden, damit alle
Völker sie wieder schauen und sie als die eine wahre
Kirche erkennen. Meine Diener sollen es nach Rom
berichten an Meinen Statthalter auf Erden. Grüße Mir
alle die Priesterfreunde (und Er nannte mir viele
Namen). Sie sollen sich alle hinter N. machen, um ihn zu
bestimmen, daß er sorgt, daß die Sache bestätigt wird,
daß die Kirche gebaut wird.“
Barbara: Der
Herr zeigte, wie obiger dornenvoller Weg in eine
himmlische Aue mündete. Auf diese himmlische Aue der
wahren Liebe Gottes willst Du uns hindurchführen. Alle
Dornen sind verschwunden. Auf dieser Aue wandern wir
jetzt. Wir sollen mit Dir Seelen suchen. Hochpreiset den
Herrn meine Seele!
Maria: „Meine
Kinder! Ich habe euch ein Plätzchen ausgesucht, wo ihr
Mir dienen könnt. O weiht euch Meinem Mutterherzen! O
kommt mit Mir und sucht Mir Seelen! Alle, die Mein Sohn
eurer Obhut anvertraute, sucht sie Meinem Sohn
zuzuführen.
Und du, Meine Kleine, scheue dich nicht.
Wo Mein Sohn dich anspornt hinzugehen, dort gehe hin.
Ich werde euch begleiten, Ich werde mit euch sein. Ihr
sollt Seelen suchen, Seelen suchen. Alles, was du
verlangst, wird Mein Sohn dir geben. Sei nicht mutlos!
Harre aus! Es kommt die Zeit, wo du dich freuen wirst.
Alle deine Opfer, Mühen, Verkennung werden sich noch
umgestalten in Anerkennung. Freut euch, die ihr den Weg
gehen müßt, den Ich wandeln mußte in Unsicherheit. Seht,
wie Ich den dunklen, einfachen Weg ging, wie Ich mit
Meinem armen Bräutigam flüchten mußte nach Ägypten in
der Dunkelheit der Nacht.
Das soll für Meine Kinder eine Bedeutung
sein, wenn sie sich nicht zu helfen wissen, wenn Zweifel
sie quälen ob ihrer anvertrauten Herde, dann sollen sie
sich an Meinen Weg erinnern. Nur hie und da, als Mein
Sohn Sein Volk belehren wollte, durfte Ich Ihn begleiten
und Meine heiligen Freundinnen. Meistens waren es nur
Freundinnen. Merkt euch nur! Das ist Meine Freude, Mein
Stolz, Mein Geschlecht, obwohl es jetzt Meine Schmach
ist. Jetzt muß Ich Mich Meines Geschlechtes schämen.
Ihr, Meine Kinder, sollt Mir ersetzen,
was andere Mir antun. Ihr sollt um so freudiger den Weg
gehen, ihr sollt mit Mir Seelen retten, ihr sollt ein
Paradies sein für Meinen lieben Sohn. Ich freue Mich,
daß Mein Sohn euch hierhergesandt, wo Ich euch besuchen
kann mit Ihm. Freuet euch und geht zurück in eure
Heimat. Sobald Mein Sohn euch wieder anspornt, dann
scheut die Reise nicht. Einerlei, wo du stirbst. Sühne,
leide, dulde, liebe!“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1035 Die Sakramentskirche in Schippach
Artikel aus: „Die Zeitung“ vom 8. Mai
1915 „Die Weltkirche in Schippach
Der Heiland pocht, o tut Ihm auf!
Ein himmlisch Wehen zieht durch deutsche
Gauen, ein Gottesodem reinigend und warm. Es ist, als ob
des Spessarts Bergesauen herabgefleht des Höchsten Arm.
Da droben liegt, entrückt vom
Weltgetümmel, ein höhenumrahmter, unentweihter Ort.
Gefallen fand gewiß an ihm der Himmel, denn es erging
dahin Sein liebend Wort.
Das friedumweihte Dörfchen, das ich
meine, ihr wißt bereits, daß es sich Schippach nennt, wo
Sich der Herr erbaut im Wunderscheine Sein Heiligtum zum
Liebessakrament.
Je eher nun dem Bau Vollendung winkt, so
eher Gottes strafend Zorn sich legt, Sein Schwert so
eher in die Scheide sinkt, je eher Er darin Sein Zelt
aufschlägt.
Drum karget nicht, ihr Reichen, gebt
gerne, denn wer dem Herrn leiht, der fährt sicher gut.
Und saget nicht: Der deutsche Gau liegt ferne! Seid ihr
nicht eins mit ihm durch Kampf und Blut?
Jedoch zum Opfer seid auch ihr erwählet,
die schlecht bedacht an irdischem Gut und Glück. Der
Armen Scherflein hat der Herr gezählet, und gibt sie
einst mit hohem Zins zurück.
Verkürzet so mit liebevollen Spenden des
blutigen Krieges folgenschweren Lauf. O schickt den
Herrn nicht fort mit leeren Händen, der Heiland pocht, o
tut Ihm liebend auf.
gez. Fürst“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1036 Ein Pater zum Eucharistischen
Liebesbund
Äußerung eines Benediktiner-Paters
(Ex litt Pater Wunibald, Obermais,
Meran. Am 12. August 1915)
Pater: „Es
kommt mir immer klarer zum Bewußtsein, daß der
Liebesbund ein Werk des Himmels ist. Diese Vereinigung
wird die große Tat Pius’ X., des eucharistischen
Papstes, als das testamentum Pii patris; und wenn die
Hölle und der menschliche Leichtsinn wieder einsetzen
werden, das Werk des großen Papstes zu zerstören, da
wird der Liebesbund seine ganze Kraft einsetzen, diesen
Schatz des Himmels, den Pius X. uns wieder gegeben hat,
der Menschheit zu retten und zu wahren wissen.
Es kann zwar kaum ausbleiben, daß Satan
und sein Anhang kein Mittel unversucht lassen, den
Christen dieses größte Gnadenmittel, das den Himmel
aufschließt und die Pforten der Hölle überwältigt,
wieder zu entreißen. Aber am Liebesbund werden alle
Angriffe der Hölle, der Welt und des Fleisches
abprallen. Das scheint mir die private Aufgabe des
Eucharistischen Liebesbundes zu sein.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1037 Am 18. und 19. Mai 1915
„Denn der ganz große Weltkrieg ist von
Satan und seinen Helfershelfern, Freimaurern und
Verbündeten geplant gegen Meine wahre Kirche, um sie zu
vernichten.“
Barbara: Seit
Christi Himmelfahrt, wo ich von meinem hochwürdigsten
Herrn Beichtvater die Erlaubnis erhielt, in der Novene
zum Heiligen Geist recht zu bitten für alle Anliegen
derer, die sich in ihren Nöten an mich wenden,
besonders, daß der Heilige Geist alle erleuchte, in
deren Händen die Geschicke der Völker durch den
furchtbaren Weltkrieg liegen, besonders für unseren
Kirchenbau, und mein Beichtvater mir erlaubte, mit dem
Herrn zu verkehren wie früher, ehe Er Sich zurückzog,
hatte ich am 18. Mai, die große Gnade, von fünf Uhr an,
wo ich von einem freundlichen Priester die heilige
Kommunion erhielt, mit dem Herrn wieder einmal sprechen
zu können und Ihm alles vorzutragen, was mich und andere
drückt. Ich war dabei von einer Liebe beseelt, wie man
sie sich nicht selbst geben kann und konnte mit dem
Herrn ringen. Als ich aber an unsere traurige Zeitlage
kam, dem furchtbaren Weltkrieg, sagte ich zum Herrn:
„Herr, heute gehe ich nicht von Dir, bis
Du mir angibst, was wir tun müssen, um den Zorn Gottes
abzukürzen. Denn sieh doch nur, gerade die
Unschuldigsten müssen ihn am meisten fühlen, und fällt
ein Soldat, ist es sicher einer der brävsten in der
ganzen Gemeinde.“
Jesus: „Ja,
der Krieg ist eine Strafe für den Unglauben der
gottlosen Welt. Aber auch diese Ungläubigen sind Meine
Kinder, und Mein Blut floß für sie. Ich habe dir am
ersten Freitag im Mai gezeigt, warum dein Weg und der
aller treuen Kinder Meiner wahren Kirche bei all ihrem
guten Willen doch so dunkle, dornenvolle Pfade hat und
habe dir gezeigt, wie ihr durch einen festen und
unerschütterlichen Glauben Seelen suchen und Seelen
retten werdet. Denn Seelen auf ewig von Mir stoßen zu
müssen, ist für Mein erbarmungsvolles Herz sehr traurig,
weil jede Menschenseele nach Meinem Ebenbild erschaffen
ist.“
Barbara: Ich
rang mit dem Herrn, doch ein Mittel anzugeben, womit wir
Ihm am meisten Ersatz und Sühne leisten und dem
Unglauben durch unseren lebendigen Glauben
entgegenwirken könnten und durch Buße und Sühne den Zorn
Gottes besänftigen, daß die schreckliche Geißel
abgekürzt werde. Ich lud alle Heiligen des Himmels ein,
mit mir zu ringen, und lud alle Schutzengel der
unschuldigen Kinder ein, sich zu Füßen der Mutter Gottes
zu legen, damit Sie um der Unschuld jener willen uns bei
Ihrem Sohn unterstütze. Das wirkte. Ich sah, wie Maria
mit allen Heiligen unsere Bitte unterstützte, und der
Herr sagte:
Jesus: „Sage
deinem Beichtvater und Seelenführer, daß, wenn überall
in den katholischen Gemeinden Bitt-, Buß- und
Sühneprozessionen gehalten werden und dem Unglauben
durch offenes, freies Bekenntnis des Glaubens Meiner
treuen Kinder der katholischen Kirche offen und frei
gegenübergetreten wird, die Kriegsgeißel abgekürzt und
der Sieg auf seiten und zum Wohl für Meine Kirche
ausgehen wird. Denn der ganz große Weltkrieg ist von
Satan und seinen Helfershelfern, Freimaurern und
Verbündeten geplant gegen Meine wahre Kirche, um sie zu
vernichten. Das ist der Hauptgrund. Darum der Zorn gegen
die Ordensleute und Priester.
Jetzt tritt aber auch in Kraft, wie Ich
dir in der Information an die Bischöfe im Jahre 1901 in
der Heiligen Nacht mitgeteilt, nämlich, daß die Bischöfe
ihren Klerus ermahnen, ihre lieben Gemeinden, und wenn
sie sich verkleiden müßten. Satan glaubt jetzt, in der
ganzen Welt sein Reich aufzurichten. Er ist es, der alle
Völker aufhetzt gegeneinander. Darum muß Ich von Meiner
Kirche ein unerschrockenes, freies Bekenntnis
verlangen!“
Barbara:
„Herr, von Herzen gern will ich es meinen geistlichen
Vorgesetzten mitteilen; aber ich verlange ein Zeichen
von Dir. Wenn die Hungersnot in Deutschland verhindert
werden soll, dann ist es so wichtig, daß der Regen nicht
lange ausbleibt. Die jungen Pflänzchen brauchen Regen,
aber nicht wie vorige Woche mit so viel Sturmwind, der
den Regen gleich wieder wegfegt, sondern einen warmen,
gedeihlichen Regen, heute gleich oder morgen. Heute ist
ein reiner unbewölkter Himmel und alle Leute sagen, daß
das Wetter feststeht und es trocken bleibt. Schickst Du,
o Herr, über die Elemente bis morgen einen gedeihlichen
Regen, und wird mein verheirateter Neffe, der
donnerstags vom Kriegsdienst zurückkam und sich heute
schon wieder zur Musterung stellen mußte, frei vom
Kriegsdienst, so daß er, wenn er auch fort muß, doch
nicht an die Front kommt, dann verspreche ich dir, alles
meinen Vorgesetzten zu berichten.“
Tags darauf schreibt Barbara an ihren
Beichtvater:
„Ew. Hochwürden!
Sie sind Zeuge, wie hell und klar der
Himmel gestern war, gegen Mittag bewölkte sich der
Himmel und ein warmer Regen strömte heute Nacht
hernieder. Mein Neffe kam abends von der Musterung und
ist frei. Nur zu Feldarbeiten kann er eingezogen werden.
Hiermit habe ich die Pflicht, mein Versprechen so bald
als möglich einzulösen. Unter zwei Übeln werden wir doch
das mindere wählen.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1038 Pfingstmontag am 24. Mai 1915
„Der Unglaube und die aus ihm
herausgewachsene Sittenlosigkeit hat die Zuchtrute
zurechtgeschnitten und Mir in die Hand gedrückt, und Ich
werde sie nicht eher aus der Hand geben, bis wenigstens
Mein auserwähltes Volk geläutert und gesiebt ist.“
Barbara: Nach
der heiligen Kommunion ließ Sich der Herr so demütig
herab, daß alle Beängstigungen, wie man sie gewöhnlich
fühlt, wenn wir unsere Armseligkeiten bedenken,
verschwanden. Die Freude und Wonne meiner Seele war so
groß, daß ich sagte:
„Herr, so kann es nur einmal im Himmel
sein.“
Ein Zwiegespräch mit dem Herrn zog sich
lange Zeit dahin. Ich redete mit Ihm über den traurigen
Zustand Europas und bat Ihn, doch Mitleid zu haben mit
den armen Soldaten, die es allein doch auch nicht
verschuldet haben, daß sie ihr Gut und Blut für andere
lassen müssen.
Jesus: „Die
bekommen einen herrlichen Lohn, die gut und brav
gefallen sind und sich geopfert haben. Schlimmer geht es
denen, die Ich aus Gnade und Erbarmen noch leben lasse,
um auf ihre Bekehrung zu warten, wenn sie es nicht tun.
Es kommt noch vieles, bis die Menschen in sich gehen;
denn Ich will Meine Anerkennung von den Menschen. Sage
jenem Priester, der so spitzfindige, spöttische Fragen
stellt: Solange das Priestertum nicht verstehen will,
was Ich mit dir rede, und spötteln und kritisieren will,
werde Ich Meinen strafenden Arm alle noch fühlen lassen,
was der Unglaube fertiggebracht. Der Unglaube und die
aus ihm herausgewachsene Sittenlosigkeit hat die
Zuchtrute zurechtgeschnitten und Mir in die Hand
gedrückt, und Ich werde sie nicht eher aus der Hand
geben, bis wenigstens Mein auserwähltes Volk geläutert
und gesiebt ist.“
Barbara:
Ferner bat ich den Herrn, Er möge mir doch ein Wort
sagen, was wir bei dieser schweren Kriegszeit mit dem
Kirchenbau machen sollen.
Jesus: „Die
beiden Männer habe Ich euch zugeführt. Mein Sohn N.N.
hat zu sorgen, daß die finanzielle Frage gut gelöst, das
heißt, das sauer zusammengetragene Geld nicht in den
Säckel der Wucherer fällt. Und Mein Sohn N.N. wird
sorgen, daß die technischen Fragen gut gelöst, und er
wird die Regierung gewinnen, daß ohne Anstand kann
weitergebaut werden.“
Barbara:
Ferner bat ich und empfahl dem Herrn meinen Neffen, der
am 20. Juni 1915 zum Priester geweiht werden soll und
gar zu ängstlich ist ob der Bürde und der Würde. Da kam
die liebe Mutter Gottes mit einer langen Prozession von
Jungfrauen. Die heiligen Barbara und Katharina gingen
rechts und links neben Ihr. Sie erschien als
allerreinste Braut des Heiligen Geistes. Ihre Kleidung
war nicht, wie ich Sie sonst geschaut, sondern Ihre
Farben und Ihr Schmuck war wie an Festtagen die
priesterliche Kleidung am Altar; nur anstatt des
Meßgewandes trug Sie in derselben Farbe einen Mantel.
Maria: „Sage
deinem Neffen Josef einen herzlichen Gruß von Mir, und
daß Ich Mich mehr freue als er auf den Tag seiner
Priesterweihe. Seine übertriebene Ängstlichkeit kommt
mehr von seinen kranken Nerven her, die, sobald er eine
Luftveränderung erfährt, sich bessert. Er soll aber, wie
Mein Sohn es wünscht, zu seiner Primizfeier auch
zugleich seine geistliche Vermählung mit Mir zusammen
verbinden, und wenn er im Beichtstuhl sitzt oder auf die
Kanzel geht, soll er bedenken, daß seine allerreinste
königliche Braut bei ihm ist, die alles Selbst tut und
verbessert, was er nicht versteht. Und wenn er den
Beichtstuhl und die Kanzel verläßt, soll er nicht
nachdenken, ob er seine Sache gut oder schlecht gemacht.
Nein, er soll sagen: ‚Du weißt, meine Braut, wie Du mir
versprochen am Tage meiner geistlichen Vermählung mit
Dir.‘
O hätte die Kirche Meines Sohnes recht
viele Pfarrer von Ars!“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1039 Fronleichnam am 3. Juni 1915
„Für die Sakramentskirche und den ganzen
Liebesbund soll Paschalis als Schutzpatron aufgestellt
werden.“
Barbara: Die
ganze Woche war ich so armselig, so viel Verdruß wurde
mir bereitet, meine eigenen Fehler machten mir zu
schaffen, die harte Arbeit bei solcher Hitze machten
mich unfähig zu einem guten Gedanken. Aber heute,
welcher Umschwung! Die Güte Gottes bewog das Herz eines
Priesters in weiter Ferne, seine Macht anzuwenden, wie
ein Brief es bezeugt.
Jesus:
„Längst wären die Schwierigkeiten gelöst, die das
Bezirksamt macht, wenn euer Dechant in Elsenfeld
begeistert wäre für Meine Ehre. Da er aber nur zeitliche
Vorteile sucht, kann er nicht verstehen, wessen Geistes
Kind er sein soll. Neid und Ehrsucht ist die Triebfeder,
die man aber in ein Bedauern kleiden möchte. Man hätte,
sagt man, mit dieser luxuriösen Verschwendung anderswo
in armen Gemeinden bei Kirchenbauten helfen können. Bei
dieser Ausrede überlegen sie aber nicht, daß Ich es bin,
Der hier wirkt. Man hindert ja auch jene nicht, die Geld
für unnütze Dinge verschwenden.“
Barbara: Bei
der Fronleichnamsprozession, als wir aus der Kirche
zogen, sah ich eine himmlische Prozession, die voll
Jubel mit uns zog. Es waren alle Seelen, die hier gelebt
und im Himmel sind: Meine Eltern und Geschwister, Neffe
Josef und August, der wie ein Fürst gekleidet war, und
viele Bekannte. O wie beteten diese an, wenn der heilige
Segen gegeben wurde. Beim Verlesen des Evangeliums an
der Kirche von Schippach ging durch die heilige
Prozession etwas, was mich schaudern machte. Eine
Lichtgestalt schwebte hindurch, mit einem goldenen
Mantel bekleidet, der glänzte wie die Sonne, und wie
außer sich vor Freude schwebt sie gegen den
Kirchbauplatz und kam wieder zurück. Ich fragte den
Herrn, ob diese hehre Gestalt auch in Schippach gelebt.
Darauf sagte der Herr zu mir:
Jesus: „Nein,
es ist Paschalis Baylon, Mein treuer Sohn. Sage Meinem
Diener, daß dieser Verehrer des Eucharistischen Gottes
Patron dieser Kirche werden soll. Mit so
kindlich-gläubigem Gemüt, wie er Mich anbetete, will Ich
hier angebetet sein.“
Barbara: „O
Herr, wie ist es mit Antonius, der ist doch unser
Kirchenpatron?“
Jesus: „Für
Schippach bleibt Antonius Schutzpatron; für die
Sakramentskirche und den ganzen Liebesbund soll
Paschalis als Schutzpatron aufgestellt werden, weil
dieses Denkmal aus dem Liebesbund herausgewachsen und
alle Mitglieder des Liebesbundes an Paschalis ihr
Vorbild sehen und Mir, wie er, ihre Anbetung darbringen
sollen, so demütig-gläubig und ohne Menschenfurcht.“
Barbara: Als
ich bat um Frieden, um Regen, Gedeihen der Früchte, und
daß der Kirchenbau wieder beginne, sagte der Herr:
Jesus: „Der
Unglaube und die Gottlosigkeit hat den Krieg und dessen
Folgen heraufbeschworen. Der Kirchenbau wird verzögert,
weil alle, die an Meinem Werk arbeiten, noch nicht
genügend geläutert sind. Wie Ich diejenigen strafe, die
nur zeitlichen Vorteil suchen wollten an Meinem Werk, so
strafe Ich all die kleinen Fehler durch Verzögerung des
Baues. Alle sollen, wie jene Priester, die in weiter
Ferne sind und doch so begeistert arbeiten, ohne
Ehrsucht, ohne Selbstsucht aus reiner Liebe zu Gott
arbeiten. Dies sollen alle sich beständig vor die Seele
führen. Ein heiliges Werk, das die ganze Welt umfassen
soll, soll von Meinem Heiligsten Herzen durchgeführt
werden!“
Barbara: Bei
der Prozession sah ich Lieschen Feile und Luise
Hannappel neben mir gehen, obwohl diese nicht dabei
waren.
Inhaltsverzeichnis Band 7
1040 Samstag nach Fronleichnam am 5.
Juni 1915
Nach dem furchtbaren Straf- und
Bußgericht, unter dem die Welt jetzt seufzt, soll für
Meine Kirche eine herrliche, siegreiche Zeit erstehen.“
Barbara: Wie
glücklich sind wir, Kinder der katholischen Kirche zu
sein. Vor meiner Abreise nach Mainz sagte der
Beichtvater:
Beichtvater:
„Habe bei Ihrer Kommunion dem Herrn Ihre Seele empfohlen
und gebeten, Sie heute und die ganze Oktav zu besuchen
und Sich mitzuteilen. Dank der Güte Gottes.“
Barbara: Ich
bat den Herrn, Seinen Geist in jene beiden Männer zu
senden, die morgen hier zu Beratung sich zusammenfinden,
und mir Seinen Willen kundzutun, den ich dann
übermitteln werde.
Jesus:
„Verhalte dich ruhig, bis beide ihre Ansichten und
Resultate ausgetauscht haben, dann erhebe dich und teile
ihnen mit, was Ich dir jetzt sage: Nicht umsonst zeigte
Ich dir am Gründonnerstag, wo Meine Kirche den Tag der
Einsetzung des Allerheiligsten Sakramentes zwar im
stillen feiert, und am Weißen Sonntag, wo Meine Kirche
die Kinder Meinem Tisch zuführt, zum zweiten Mal und
Fronleichnam zum dritten Mal diese überirdische
Herrlichkeit, die über der Gegend ausgebreitet war, wo
Ich Mein Denkmal errichtet haben will. Was du da
geschaut, ist keine Phantasie, es ist Wirklichkeit, aber
nur der gläubig-fromme Christ wird es verstehen. Nach
dem furchtbaren Straf- und Bußgericht, unter dem die
Welt jetzt seufzt, soll für Meine Kirche eine herrliche,
siegreiche Zeit erstehen, wo sie ihren Glanz ungehindert
entfalten soll, und kein Mensch soll Mir die Ausrede
machen können: ‚Ich habe die wahre Kirche nicht
erkannt!‘
Deswegen ist es Mein Wille, daß keine
allzulange Verzögerung die Begeisterung Meiner treuen
Kinder abschwäche, daß aber auch, was Ich dein
Geistesauge schauen lasse, sich in Wirklichkeit
vollziehe. Das herrliche Blau, womit das ganze Tal
übergossen, bedeutet die Demut eures Eucharistischen
Königs, Der Sich, in Brotsgestalt verhüllt, hier ein
Denkmal errichten will, das fortbestehen soll, bis die
Posaune des allgemeinen Weltgerichts ertönt. Seine Demut
bedeutet diese hellblaue Farbe. Diese Demut eines Gottes
versteht aber nur der geistige Christ, nicht der stolze,
aufgeblähte. Dazu wirft der blaue Hintergrund einen
silberfarbenen weißen Glanz aus. Dies bedeutet den
heiligen katholischen Glauben, der aus dem Boden und
Fundament aller christlichen Tugenden herauswächst,
nämlich aus der Demut.
Die glänzenden Sterne, die du siehst,
bedeuten all diejenigen, welche mit demütig-gläubigem
Sinn an diesem Werk arbeiten und es befördern, nicht
jene, die nur zeitlichen Gewinn suchen, sondern Meine
Ehre und Verherrlichung im Auge haben. Die Gerechten
werden glänzen wie die Sterne am Himmel. Darum sage den
zwei Herren, die Ich euch zugeführt, daß sie mit Mut und
Entschlossenheit darauf hinarbeiten, daß das Werk
vollendet werde. Ihr Name und ihr Geschlecht soll
gesegnet werden.
Pater N. soll, wenn er Mir Freude machen
will, nicht nur unter den Kleinen Mich und Mein Werk
fördern, er soll dies auch bei den Herrschern tun. Er
soll zu Kaiser Franz-Josef gehen und mit ihm reden von
dem, was Ich hier verlange. Nur die demütig Gehorsamen
werden von Siegen reden und die Demütigen werden
Demütige zu ertragen verstehen. Kaiser Franz-Josef soll
auf den Deutschen Kaiser einwirken; denn Ich verlange,
daß Fürst und Volk erkennen sollen, daß sie vor Mir sich
beugen und alle Meine Majestät in dieser demütigen
Gestalt des Brotes anerkennen sollen.
Tun sie es und helfen sie dazu, daß
dieses Denkmal, das Ich nicht umsonst in dieser
schrecklichen, die ganze Welt umfassenden Kriegs- und
Schreckenszeit zu bauen verlange, ersteht, dann soll und
wird der Sieg auf ihrer Seite bleiben. Aber dies wird
nur dann geschehen, wenn Deutschlands und Österreichs
Kinder, mit den Priestern an der Spitze, offen Sühne-
und Bittprozessionen halten. Der Unglaube muß und wird
nur besiegt durch demütigen Glauben. Merkt es euch, ihr
Reichen, die mit Überfluß gesegnet: Wollt ihr erhalten,
was ihr besitzt, dann gebt von eurem Überfluß gern.
Wollt ihr glänzen wie Sterne des Himmels durch die ganze
Ewigkeit, dann hört auf die Stimme des Herrn, der dieses
Denkmal verlangt in diesem armen, verachteten Dörfchen
des Spessarts, von wo aus Er allen Stolzen der Erde
zurufen will: Ich verlange Anerkennung von Meinen
Geschöpfen!“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1041 Priesterweihe in Würzburg am 20.
Juni 1915
Barbara: Als
der hochwürdigste Bischof anfing, die heiligen Weihen
vorzunehmen, sah ich die liebe Mutter Gottes unter den
Alumnen, aber so, als bereite Sie etwas vor, wie eine
Mutter ungefähr tut, wenn etwas Besonderes im Hause
vorgeht. Als nun die einzelnen vor ihren Bischof
hintraten, ging neben meinem Neffen die liebe Mutter
Gottes in prächtiger Kleidung mit wallendem goldenem
Mantel bedeckt. Edelsteine funkelten in ihrer kostbaren
goldenen Krone. Als Josef zurückging, blieb Sie neben
ihm bis zur allgemeinen Kommunion der neugeweihten
Priester. Da erhob Sie Sich im Chor in die Luft und aus
Ihrem Herzen gingen goldene Strahlen aus auf jeden der
jungen Priester.
Vor der heiligen Wandlung, als Sie in
Ihrem bräutlichen Schmuck erschien, war Sie begleitet
von den beiden heiligen Jungfrauen Katharina und
Barbara, die, wie mir schien, Ihre Begleiterinnen und
Zeugen bei der Vermählung sein sollten. Bei den übrigen
Alumnen sah ich Sie nicht. Daraus schloß ich, daß mein
Neffe Josef seine geistliche Vermählung mit Maria
zugleich mit seiner Priesterweihe verband. Als der
zelebrierende Bischof zur heiligen Wandlung kam, da
wurde es licht und klar. Es war, als sei Himmel und Erde
ein und dasselbe. Die anwesenden Gläubigen und die
Heiligen des Himmels vereinigten sich. Ein weites Meer
von Heiligen öffnete sich vor meinem Blick, und ich
konnte vor Freude und Wonne nur weinen über das Glück,
ein Kind der katholischen Kirche zu sein. Jetzt war aber
kein weibliches Wesen mehr zu sehen, auch die liebe
Mutter Gottes sah ich in diesem feierlichen Augenblick
nicht mehr. Nur heilige Männergestalten umgaben den
Altar, bis später, wo ein Priester laut vorlas, und
ähnlich wie bei der Allerheiligenlitanei die heiligen
Jungfrauen anrief, erschienen alle diese im Chor und
beteiligten sich an der Feier. Der Herr erklärte mir das
Geschaute und sagte:
Jesus:
„Siehe, Meine Kirche stört sich nicht am Weltkrieg. Hier
hast du heute nichts gemerkt von Traurigkeit und Sorgen
um all die Ereignisse, die die ganze Menschheit jetzt
niederdrücken, auch nicht, daß die Menschheit bei der
großen Dürre noch mit Hungersnot oder Krankheiten, die
auszubrechen drohen, heimgesucht werden kann. Sie bittet
mit ihren Kindern um Abwendung der Strafgerichte, aber
sie fährt fort in ihrer Aufgabe, die Menschheit über
alles Zeitliche hinweg dem Ewigen zuzuführen, Mich zu
verherrlichen, ihre Kinder zu weihen und zu segnen und
um so feierlicher ihren Gottesdienst zu gestalten. Dies
sage deinem Beichtvater und Seelenführer und allen, die
mithelfen durchzuführen, was Ich von dir verlange.
Nichts darf ihren Mut lähmen. Dr. Abel, Vertretung über
die Bauleitung, Dr. N., Vertreter der kirchlichen
Autorität, sie sollen nicht den Mut verlieren.
N.N. darf nicht davongehen. Er muß
bleiben und tun, was Meine Kirche auch in schweren
Zeiten tut. Sie gebraucht ihre Gewalt, segnet und betet
für ihre Anvertrauten und tut, als ob sie allein
bestimmt sei, Mich zu loben, zu preisen und zu
verherrlichen.
Das verlange Ich von euch, Meine Diener,
hier bei diesem Werk. Ihr müßt so mit Mut und
Entschlossenheit, alle Priester und Laien, auf das Ziel
lossteuern, als hinge davon die Rettung der ganzen Welt
und die Verherrlichung Gottes allein ab. Dann erwartet
mit Zuversicht den Lohn, den Ich dir schon mehrmals
gezeigt. Ihr alle sollt um eures Glaubens, eurer Demut
und Geduld willen, die notwendig vorhanden sein müssen
bei allen, die Ich dazu bestimmt habe, glänzen wie
Sterne durch die ganze Ewigkeit.
Nicht trauern dürft ihr in der jetzigen
traurigen Zeit, nein, wie die heilige Mutter, die
Kirche, um so herrlicher die Feste entfaltet, so müßt
ihr um so mehr die Wünsche des Herrn zu erfüllen suchen,
weil davon die Verherrlichung des großen, majestätischen
Gottes abhängt, der, weil Er von Seinen Geschöpfen so
wenig Anerkennung empfängt, als Ersatz diese Anerkennung
verlangt.“
Barbara: Bei
der Kommunion der Verwandten sah ich die liebe Mutter
Gottes so jugendlich schön, daß kein Maler diesen
Gesichtsausdruck wiedergeben könnte. Sie sagte auf meine
Frage: „Heute siehst du Mich als Braut!“ Als ich die
liebe Mutter Gottes um Ihre Fürsprache bat, daß der
Krieg aufhöre, um fruchtbaren Regen und Klarheit
betreffend des Kirchenbaues, sagte Sie:
Maria: „Das
heutige Fest ist die Vorfeier von dem hohen Fest, das
bald in Schippach gefeiert wird, die sich aber oft
wiederholen werden. Sage nur N., daß er bleibe, wo Mein
Sohn ihn hingestellt, wenn Sorgen und Bekümmernisse auch
seine Haare bleichen in der Blüte des Lebens. Diese
Ängste und Bekümmernisse werden sich umwandeln in
unendliche Freude und Wonne, die durch die ganze
Ewigkeit nicht mehr ausklingen soll, und seine bleichen
Haare sollen in Gold sich verwandeln, die seine Krone
zieren werden.“
Barbara: Dann
wandte Sich die liebe Mutter Gottes an Luise Hannappel,
die neben mir kniete, und sagte:
Maria: „Sage
der Sekretärin Meines lieben Sohnes, daß sie durch ihr
heiliges Amt sich eine große Glorie im Himmel verdiene,
und wie die Weltkinder kein Opfer und keine Mühe
scheuen, um Mittel aufzutreiben, um ihre oft sündhaften
Satanspläne durchzuführen, so solle sie die Kinder
Gottes aufsuchen, die mit Überfluß Gesegneten. Mit
Versprechungen, wie N. tut, kann das Denkmal Meines
lieben Sohnes nicht gebaut werden. Aber jede Gabe, klein
und groß, soll aus freiem Willen und gutem Herzen
fließen.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1042 In Gutenbrunnen am 22. September
1915
„Das ist nicht eine leibliche, sondern
eine geistige Finsternis. Dann kommen drei Tage und
Nächte, wo Ich zulasse, daß die Menschheit mit Blindheit
geschlagen ist, daß die Feinde brennen und morden.“
Jesus: „Sage
deinem Seelenführer, der Tag deines Todes würde nicht in
diesem Jahr 1916 erfolgen, weil Ich dir noch die Freude
machen will, die Einweihung der Kirche zu erleben. Den
Trost sollst du noch haben. Bereite dich aber vor auf
1917, den Sonntag nach Fronleichnam. Den Tag selbst
darfst du auch noch einmal mitmachen, aber in der Zeit,
wo Ich gestorben bin zwischen zwölf und drei Uhr, sollst
du dich nicht fürchten. Diese Verdemütigung, die für
euch alle daraus erwächst, nehme ruhig hin, denn alles
muß geglättet sein. Die Fehler, die ihr macht, müssen
dadurch gesühnt und geläutert werden, all die
Verzögerungen durch das Gerede und Gefoppe der Menschen.
Dann aber, wenn die Zeit gekommen ist, dann soll es dem
Volk kundgetan werden.
Sage Pater Felix in Bornhofen, er soll
weitermachen mit den beiden Vereinen, die aus dem
Liebesbund herausgewachsen sind: Den Bund der Priester
und der Kreuzesbräute. Sie wären von großer Wichtigkeit
für die kommende Zeit. Ich Selbst habe in ihm die
Gedanken dazu schon angeregt. Die Menschheit bessert
sich nicht. Dieser Krieg ist eine Strafe für die
Menschheit. Was Ich schon Jahrhunderte vorausgesagt habe
und durch dich erneut voraussagen ließ, ist jetzt
eingetroffen, aber die Menschheit wird noch schlimmer
statt besser, und was Ich erzielen wollte, nämlich daß
die Regenten die Rechte Meiner Kirche anerkennen sollen
und dieselbe frei machen, daß sie ihre Rechte
ungehindert ausüben kann auf ihre Kinder, wird nicht
angenommen. Darum will Ich Mir aus dem Priesterstand
heraus eine Schar treuer Streiter zusammenscharen. Das
sind die, die sich mit Maria vermählt haben. Diese
werden treu aushalten in allen Kämpfen, die da kommen
werden. Der Kreuzbund ist dazu bestimmt, die Priester zu
unterstützen. Der Priester soll dann genügsam sein und
denken, daß er auch mitleiden muß, um den Sieg zu
erringen, und damit dies ginge, kein Wohlleben suchen.
Die Kreuzesbräute sollen die Maria und Martha vertreten
und tun, wie diese es gegenüber dem Heiland getan haben.
Wie ist es denn mit Mirabeau? Das ist in
Wirklichkeit, daß das Bild blutet. Ich will Wunder und
Zeichen wirken. Jenes ist das Gegenstück von Schippach.
Dort will Ich das blutige Drama zeigen, das sich jetzt
abspielt. Der Anfang kommt von Frankreich mit dem
Einkindsystem. Deshalb zeige Ich der Menschheit Mein
Mißfallen und was Ich für die Menschheit gelitten, und
das versinnbildet das Blutvergießen. Daß eine Frau
herumwandert, ist nicht recht; Männer müssen das
durchdrücken, nicht Frauen, die sich damit ein gutes
Leben machen.
Es kommt noch dazu, daß es viel Kampf
gibt. Die Leute werden es müde, und es gibt auf einmal
Revolution und Kulturkampf. Dann kommt die Zeit der
Scheidung der Geister. Dann zeigt sich, welcher nur
Geschäftspriester war. Dann gibt es einen großen
Geisterkampf in ganz Europa, und Ich fege vieles weg,
was bis jetzt so herrlich dagestanden. Auch viele
Wallfahrtsorte, von wo die Gottesverehrung ausgegangen,
wie Lourdes, was großartig ausgeartet ist, die
übergegangen sind in weltlichen Betrieb und wo ein
Lasterleben geführt wird, wo die Freimaurer regieren,
die fege Ich hinweg; aber Gutenbrunnen bleibt und
Schippach. Das gibt einen Gnadenort wie Lourdes.
Frankreich soll die Vorstellung sein, wie Ich jetzt
fege, wie die Menschheit bluten muß. Die Menschheit hat
sich schwer versündigt durch Unzucht und zu einem
teuflischen Tempel sich heruntergewürdigt ebenso auch
die Ehe. Deshalb lasse Ich Meinen Leichnam bluten. In
Schippach soll Ich dafür entschädigt werden durch Sühne
und Abbitte. Die Dankbarkeit Meiner treuen Kinder soll
Mir dort Abbitte leisten. Diese Orte werden verschont.
Kommt eine wirkliche Finsternis? Das ist
nicht eine leibliche, sondern eine geistige Finsternis.
Dann kommen drei Tage und Nächte, wo Ich zulasse, daß
die Menschheit mit Blindheit geschlagen ist, daß die
Feinde brennen und morden. Da müssen sich die Leute in
die Keller verkriechen, da wird die Menschheit gelehrt
zu beten und geweihtes Wachs herbeizuholen.“
Barbara:
Während des Hochamtes war auch Lieschen zwischen uns und
des Nachmittags bei der Prozession. Wie wir auszogen aus
der Kirche gegen den Wald, sah ich die liebe Mutter
Gottes zwischen den Priestern. Sie war gekleidet wie
Jeanne d`Arc, in kriegerischer Rüstung, weil diese
Andacht für die Krieger war. Die liebe Mutter Gottes
sagte, daß Lothringen nur verschont worden ist wegen
Gutenbrunnen, so daß die Feinde nicht alles zerstört
haben, weil in Gutenbrunnen diese Sühne- und
Bittprozessionen abgehalten werden.
Beim Eingang in den Wald erschien in den
Lüften eine lange Prozession, wobei auch Frl. N. und
Schwester Angelika und andere Liebesbundmitglieder
waren. Die liebe Mutter Gottes schwebte nach oben zu
ihnen und stellte Sich an die Spitze dieser Prozession,
wo nur himmlische Freude herrschte, und ich sah, wie
alle gereinigt waren durch die kindliche, gläubige
Teilnahme und eine himmlische Freude auf jedem Herzen
ausgegossen war. Wie wir einzogen in die Kirche und die
Jungfrauen so schön das herrliche
Lied: „O selige Jungfrau rein ...“
sangen, da war die liebe Mutter Gottes in einer solchen
mütterlichen Stimmung und von Liebe beseelt zu der
ganzen Versammlung. Der heilige Erzengel Michael schlug
den Takt dazu. Die Himmelsbewohner hatten eine solche
Freude über die kleine Genossenschaft der Kreuzesbräute,
daß alle mit in die Kirche einzogen. Die liebe Mutter
Gottes sagte:
Maria:
„Solange das hier weitergeführt wird, ist keine Gefahr
für das Land, bleibt das Ländchen verschont; es wird
nicht von Feinden verwüstet. Das ist die Belohnung für
die Bemühungen von Pater Felix. Damit will Ich beweisen,
wie ich Priester belohne für ihre Opfer und Mühen. Der
Himmel hat daran mehr Wohlgefallen als an manch einer
großen Klostergemeinde, wo man alles großartig macht,
aber wo das Herz nicht dabei ist. Das kann jeder von den
Priestern auch, die in Gemeinden stehen, die zwar mehr
acht haben müssen auf das gewöhnliche Volk. Die
Ordensleute können frei von allen Pflichten die
Kreuzesbräute zusammenscharen, weil sie nicht Pfarrer
sind und nicht in Verwicklung kommen mit den Eheleuten.
Ich will dir zeigen, wie gearbeitet
werden muß jetzt in der Zeit, wo das Volk nicht
gebessert wird durch die blutigen Ereignisse. Der innere
Geist muß entfaltet werden, das mystische Leben muß
gepflegt werden, und Ich will zeigen, was man in der
Jugend fertigbringen kann, wenn ein Priester auf die
Reinheit hinwirkt, und wenn das überall so geschehen
würde, könnte der Zorn Gottes eher besänftigt werden.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1043 Am 12. November 1915
„O blinde Seelen, wie lange muß Ich noch
strafen? Erkennt ihr noch immer nicht Meine mahnende
Hirtenstimme?“
Jesus: „Wie
im Alten Bund das auserwählte Volk durch die Wüste
geführt wurde, so führe Ich auch jetzt das auserwählte
Volk Meines göttlichen Herzens durch die Wüste des
Weltkrieges. Viele Krieger murren gegen Mich und sehnen
sich zurück nach der Heimat, aber ach, keine Spur von
heiligen Vorsätzen erblicke Ich in ihrem Innern. Ja, sie
sehnen sich zurück, aber nicht, um Mir zu dienen, nein,
um wiederum ihrer ungezügelten Natur freien Lauf zu
verschaffen und im alten Sumpf der Sünde weiterzuleben.
O blinde Seelen, wie lange muß Ich noch strafen? Erkennt
ihr noch immer nicht Meine mahnende Hirtenstimme? Ja,
nicht um euretwillen werde Ich Deutschland und den
Verbündeten den Sieg verleihen, sondern um jener willen,
die treu zu Meinem Herzen halten und im Genuß Meiner
heiligen Eucharistie die Kraft schöpfen auszuharren, bis
Meine himmlische Mutter mit Ihren Heerscharen ihnen
gleichsam das Rote Meer öffnet und sie zu glänzenden
Siegen führt.
Ja, bis an die äußersten Grenzen Europas
wird der deutsche Sieg sich ausdehnen und alle, die mit
und für dieses Land kämpfen, alle diese Waffen werde Ich
segnen. Ja, darum Heil all diesen Völkern und ihren
Herrschern, Fluch aber denen, die gegen Mein
auserwähltes Volk sich erheben. Ihr Herrschertum wird
nach dem Kriege zusammensinken wie ein Kartenhaus, wenn
der Fürst der Finsternis, der ihr Lehrmeister ist, wird
zurückgestoßen sein zur Hölle. Ja, drei herrliche
Kaiserreiche werden erstehen und darin werde Ich dann
alle blinden Götzen der Fleischeslust und Eitelkeit
zerstören und Mein Geist wird dann die Erde regieren.
Bete nun viel, Meine geliebte,
gekreuzigte Braut für die kämpfenden Krieger, damit Mein
eucharistischer Heilsplan zu Ende geführt wird. Ja, groß
und erhaben ist derselbe, nur braucht es noch manchen
Seufzer aus Meinem Herzen, bis alle Meine Auserwählten
in demselben geborgen sind und alle sich mit Freuden
nähren am täglichen Tisch der Gnaden.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1044 Am 21. November 1915 (Heiliger
Krieg)
„Ja, groß ist jetzt die Aufgabe, denn
der Sieg wird von jenem Land ausgehen, wo schon einmal
die toten Götzen vor Mir niedergestürzt sind.“
Jesus: „Wenn
Ich heute den Weltkrieg überblicke, was muß Ich da aus
Meinem liebenden Herzen Meinen geliebten Kriegern
zurufen? O ja, Ich möchte ihnen sagen, daß sie ihr Herz
in rückhaltlosem Opfermut Mir, ihrem göttlichen Meister,
weihen sollen, wie einst Meine himmlische Mutter Gott
Sich aufgeopfert hat. O liebe Krieger, so möchte Ich
allen zurufen, von heute an ist es ein heiliger Krieg,
immer näher tritt die Entscheidung, und Michael mit
seinen Heerscharen, er verteidigt mit aller Kraft die
Rechte Meines auserwählten Volkes.
Ja, groß ist jetzt die Aufgabe, denn der
Sieg wird von jenem Land ausgehen, wo schon einmal die
toten Götzen vor Mir niedergestürzt sind. Am meisten
erbarmt Mich jenes Volk, das sich so treulos an Meinem
auserwählten Volk vergangen hat und das bisher den Sitz
Meines Stellvertreters sein eigen nannte. Doch alles
wird diesem so schnöde verführten Volke genommen werden
und furchtbare Geißeln hat Mein Vater zur Züchtigung
bereit. Kein Stein wird in manchen Orten auf dem anderen
gelassen werden und furchtbar wird sich dieser Treubruch
rächen. Und auch die anderen Länder, die nur von eitler
Gier und Habsucht angetrieben wurden, auch sie werden es
mit ewiger Verblendung büßen. Denn alle Völker, die
nicht Meinen Geist annehmen, sie werde Ich mit
furchtbaren Strafen heimsuchen. Und doch, selbst über
alle diese Völker erbarmt sich Mein liebendes Herz; denn
für alle bin Ich am Stamm des heiligen Kreuzes
gestorben.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1045 Am 26. November 1915 (Liebesbund)
„Wenn dann die bisher so blinde
Menschheit wird einsehen, daß nur in Meiner heiligen
Eucharistie wahres Heil zu finden ist, dann erst wird
Meine Arche das Fest des wahren Friedens sehen.“
Jesus: „Ja,
Mein allerbarmendes Erlöserherz schaut mit Erbarmen dem
Treiben dieser armen, von blindem Wahn verblendeten
Völker zu, die der Geist der Finsternis gefangen hält,
und die immer mehr der Verstocktheit anheimfallen.
Gleich einer Sündflut schmachtet die Menschheit in den
Banden der eitlen Weltlust und Meine warnende
Hirtenstimme, die Ich über diese schuldbeladene Erde
rufe, sie verhallt inmitten des Jagens nach eitlem
Götzentum, und darum habe Ich Meine Getreuen eingeladen
zu einem neuen Bund Meines göttlichen Herzens, den Ich
zum letzten Mal schließen will, bevor jener große Tag
erscheint, wo der Erdball erzittern wird und das
Weltenende kommt.
Ja, jetzt will Ich einen Bund schließen
und glücklich jene, welche sich zu diesem Bunde
bekennen. Ich will sie einführen in die Arche Meines
Herzens. Einen Tempel des Friedens habe Ich gewünscht,
in den diejenigen einziehen, die ganz nach Meinem Willen
handeln. Ja, aber ach, wie furchtbar rütteln die Pforten
der Hölle an diesem Tempel, und doch sage Ich heute ganz
entschieden, daß alle, welche nicht den Bau dieser Arche
Meines göttlichen Herzens befördern, furchtbar
heimgesucht werden. Sechs Zornesengel stehen bereit.
Diese werden, einer nach dem andern, die Erde heimsuchen
und furchtbares Wehklagen wird den Erdkreis erfüllen.
Alle aber, welche bereits sich mit ganzem Herzen zu
Meinem göttlichen Herzen bekennen, werde Ich wunderbar
von vielen Plagen verschonen.
Wenn dann die bisher so blinde
Menschheit wird einsehen, daß nur in Meiner heiligen
Eucharistie wahres Heil zu finden ist, dann erst wird
Meine Arche das Fest des wahren Friedens sehen. Ja, dann
werden Meine wahren Anhänger sich versammeln, um Mein
hochheiliges Sakrament zu verehren, und ein Band der
Liebe wird dann Meine Getreuen vereinen. Dann werde Ich
ausgießen Meinen Geist über alles Fleisch und
herrliches, übernatürliches Leben wird erstehen und mit
Freuden werden dann alle schöpfen aus dem Wunderquell
des eucharistischen Lebensquells.
Ja, Meine geliebte Braut, dieses nun
Gesagte sei eine Warnung für jene Seelen, die Ich
bereits zu Meinen Getreuen zähle, die aber immer noch
zweifeln an Meinen Verheißungen. Ja, Ich werde noch
manche Seele zu dir führen, und alle, welche Ich für
befähigt finde, diese Meine Worte zu fassen, ihnen mußt
du sie kundtun, damit sie sich stärken auf die kommenden
furchtbaren Zeiten, die diesem Weltenbrande folgen. Ja,
jetzt schon schaue Ich voll tiefer Besorgnis nach Meinen
Getreuen, die wie Lämmlein unter Wölfen sich befinden
und so oft von diesen überfallen werden. Ja, ein
Heilmittel steht allen bereit, aber dieses Heilmittel
der heiligen Eucharistie, es wird verschmäht und darum
müssen die Menschen geheilt werden durch furchtbare
Zuchtruten, die Mein himmlischer Vater über diese so
widerspenstigen Kinder verhängt. Ja, glücklich alle,
welche diese Meine Warnungen zu hören das Glück haben,
aber nicht bloß hören, sondern danach handeln.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1046 Am 8. Dezember 1915 (Gnadenthron
Schippach)
„Und hier wird nun eine solche Fülle
übernatürlicher Gnaden ausströmen, daß viele Tausende
von Seelenheilungen an dieser bescheidenen Stätte
vollzogen werden.“
Jesus: „Ein
geheimnisvolles, übernatürliches Walten geht heute am
Feste Meiner geliebten Mutter über die in bangem Weh
seufzende Erde. Wie Sie damals in Lourdes als die
Unbefleckte Empfängnis erschien, so will Sie auch jetzt
in diesen schweren Heimsuchungen Ihre mütterliche Liebe
Ihren armen Kindern zuwenden, die ihre Zuflucht zu Ihr
nehmen. Doch nicht mehr wert ist jenes Land, diese
hochgebenedeite Gnadenstätte zu tragen, welches bereits
der Zorn Gottes getroffen hat.
Weil diese so sehr in Sünde schmachtende
Nation nicht mehr wert ist, der großen Gnadenschätze
Sitz zu sein, so wird Meine geliebte Mutter vom heutigen
Tage an den ganzen Gnadenthron in jenem bescheidenen
Orte aufschlagen, wo du, Meine liebe Braut, mit Mir ins
Schifflein gestiegen bist, und hier wird nun eine solche
Fülle übernatürlicher Gnaden ausströmen, daß viele
Tausende von Seelenheilungen an dieser bescheidenen
Stätte vollzogen werden. Diese Meine Worte überbringe
dem überaus geliebten und teuren Sohn Meiner himmlischen
Mutter, dem Erbauer des kleinen Heiligtums. Persönlich
werde Ich in Begleitung Meiner geliebten Mutter heute
diese Gnadenstätte einweihen, denn von dort aus werden
noch viele Seelen den Weg zur Arche Meines göttlichen
Herzens finden und Meinen Getreuen beigezählt werden.
In einer kleinen Spanne Zeit werde Ich
dir einen zweiten Auftrag bezüglich dieses Gnadenortes
übermitteln, und dann wirst du auch diesen so wichtigen
Auftrag an geeigneter Stelle überbringen. Ja, die
Pforten der Hölle, sie branden mit Wut gegen dieses
Heiligtum an, doch ihre Herrschaft ist machtlos, wo
Meine liebe himmlische Mutter Gebieterin ist. Glücklich
nun jene Seelen, die sich zu diesem Heiligtum hingezogen
fühlen. Immer größer wird nun die Zahl der Pilger
werden, und immer mehr werden alle die großen
Gnadenerweise fühlen.
Wenn nun diese Schrift durch deinen
lieben Beschützer an jene heilige Stätte gebracht worden
ist, so soll Dank von den Getreuen zum Himmel gesandt
werden, der Segen Meiner geliebten Mutter wird dann von
nun an voll und ganz darauf ruhen und herrliche Früchte
werden alle verspüren, die mit ganzem Glauben diese
Verheißungen aufnehmen. Warum Ich, dein göttlicher
Meister, dir diesen Auftrag übermittle, ist darin zu
erblicken, weil dieser Gnadenort auch zugleich bestimmt
ist, das eucharistische Reich Meines göttlichen Herzens
begründen zu helfen und von dort aus die heiligen
Aufträge von Mir ausgehen. Nehmt zum Schluß alle, die
diese Schrift zu hören das Glück haben, den Segen eures
göttlichen Meisters und der geliebten Mutter Maria
entgegen.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1047 Weihnachten 1915
„Ach, mit Entsetzen muß Ich wahrnehmen,
daß Ich weiter strafen muß, wenn Mein Wille auf Erden
geschehen soll.“
Jesus: „Laß
nun, Meine geliebte Braut, in früher Morgenstunde
(Engelamt) Mich mit dir ein Zwiegespräch halten und dir
kundtun, was Mein innerstes Herz im Hochheiligsten
Sakrament des Altars bewegt. Du weißt, wie wenig Herzen
Meiner Gläubigen in Wahrheit Mir in Liebe
entgegenschlagen und auch selbst heute, wo schon die
zweiten Weihnachten die wilde Kriegsfackel über die Erde
lodert, auch heute finde Ich so wenig Besserung.
O wie bitter traurig bewegt Mich dieses.
Wie irdisch sind die Gedanken und Gefühle der heutigen
Christen, und Ich muß mit Entsetzen heute wieder
wahrnehmen, daß der Wille der heutigen Christenheit
krank ist bis ins innerste Mark. Ja, die Engel auf
Bethlehems Fluren sangen Friede den Menschen auf Erden,
die eines guten Willens sind. Wo aber finde Ich heute
einen solchen? Ach, mit Entsetzen muß Ich wahrnehmen,
daß Ich weiter strafen muß, wenn Mein Wille auf Erden
geschehen soll.
Du weißt es, Meine liebe, teure Braut,
was es heißt, mit Meinem heiligen Willen einig sein. Von
zartester Jugend an zog Ich dich an Mich, und immer ging
dein Sehnen zu Mir. Als zartes Mädchen zog Ich dich an
Mich, und wie oft galt dein Besuch Meinem Hochheiligsten
Sakrament. Und doch, wie viele wilde Triebe bemerkte Ich
in deinem Mir so teuren Herzen, und Ich mußte das Messer
der bittersten Leiden ansetzen, um diese Triebe zu
entfernen und deinen Willen mit Meinem zu vereinen. Ja,
Ich kenne deine so tiefen und bittersten Leiden und
weiß, was du gelitten. Ich ließ dich in bitterster
Verlassenheit Meinen Leidenskelch trinken, und alles nur
deshalb, damit du fähig geworden bist, in Wahrheit voll
und ganz Mir anzugehören.
Gerade so muß Ich mit dem auserwählten
Volke Meines göttlichen Herzens verfahren, wenn Ich
seinen Willen nach Meinem heiligen Willen umgestalten
will. O welch wilde Triebe des Stolzes, der Eigenliebe,
des Geizes, der Habgier und Genußsucht erblicke Ich noch
in den Herzen derjenigen, die sich Meine Freunde nennen.
Ja, schwer muß Ich noch strafen; denn sonst finde Ich
keinen Eingang, o irdisch gesinnte Menschen! O ihr lebt,
als sei die arme von Fluch beladene Erde eure Heimat. Es
sollte euch alles anekeln, und statt dessen hängt ihr
euer Herz daran.
Ja, solche tiefe Klagen preßt heute Mein
liebendes Herz aus und klagt sie einem Menschenkind, das
es gewagt hat, trotz Verfolgung und Verkennung Mir ganz
ihr Herz zu schenken. Ja, Meine innigstgeliebte Braut,
schon manchmal hat Mich deine Liebe getröstet, und wie
sehr sehnt sich Mein liebendes Erlöserherz nach mehreren
solchen Seelen. O führe sie Mir zu und belehre sie mit
deinen glühenden Gefühlen und erwärme sie mit deinem
Feuer, das Ich Selbst in dir angefacht habe.
Ja, wenn es immer tiefere Nacht wird im
geistigen Sinne, und das wird es werden, dann lasse dein
Licht leuchten und ziehe die armen Seelen, die Ich noch
so bitter strafen muß, liebend an dich, und sage ihnen,
wie Mein Herz nach ihnen verlangt. Lehre sie, Mich
lieben, damit, wenn Ich bald in den Wolken des Himmels
kommen werde, sie an Mir einen gnädigen Richter finden
werden. Ja, sei gesegnet mit Meiner ganzen Liebe, und
alles, was du zum Heil der Seelen tust, soll gesegnet
sein. Wirke treu für die Ehre Meines göttlichen Herzens,
und du wirst als glänzender Stern einst in der Ewigkeit
Mein Herz umgeben durch die ganze Ewigkeit. Du sollst
nicht umsonst in dieser Welt gelitten haben, denn deine
Belohnung wird deiner harren.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1048 Namen-Jesu-Fest am 16. Januar 1916
„Wenn der Kriegsengel sein blutiges
Schwert in die Scheide stecken wird, dann werden neue,
noch rätselhaftere Zeichen auf Erden erscheinen, die der
zweite Zornesengel verbreiten wird.“
Jesus:
„Heute, Meine liebe, teure Braut, ist ein herrlicher Tag
angebrochen, denn nach einer schweren und großen
Leidenszeit kann Ich heute in Wahrheit voll und ganz
dich Mein eigen nennen, und du wirst von heute an nur
vollständig durch Meinen Geist belebt werden. Der
düstere Engel des Todes stand mehrere Tage an deinem
Schmerzensbette, und sein Hauch hatte dich bereits
getroffen. Allein Ich, der Herr über Leben und Tod, habe
nun deinen Atem neu belebt, und nun wird dein Leben nur
ein Wunder Meiner Gnade sein.
Immer schwerer wird nun die Zeit der
Heimsuchung werden, und wenn der Kriegsengel sein
blutiges Schwert in die Scheide stecken wird, dann
werden neue, noch rätselhaftere Zeichen auf Erden
erscheinen, die der zweite Zornesengel verbreiten wird,
diese so wenig faßlichen Zeichen der Zeit.
Ich muß sie Meinen Auserwählten
erklären, und um Mich ihnen kundzutun, habe Ich Mir dich
als armes, unscheinbares Werkzeug erwählt. Unfaßlich für
den menschlichen Verstand habe Ich dich durch fast
unerträgliche Körper- und Seelenleiden dazu vorbereitet,
in der schwersten und sturmbewegtesten Zeit und im
größten Geisterkampf, den die Kirche je durchrungen,
Meinem sichtbaren Stellvertreter auf Erden zur Seite zu
stehen und ihm Meine heiligsten Aufträge zu übermitteln.
O Meine liebe Braut, wohl zittert deine
Hand, wenn du dieses schreiben sollst, doch Ich muß
erkennen, daß du dazu fähig bist. Bald wird dir vom
Heiligen Stuhle aus deine Befähigung zuerkannt werden.
Und mit desto größerem Mut und Ausdauer wirst du dann
alle Meine Befehle ausführen und als leuchtender Stern
das Ruder führen durch die höher steigenden Fluten des
Geisterkampfes und der Scheidung innerhalb der Kirche.
Doch Ich bin bei dir im Schifflein und voll Glauben
kannst du dann sprechen: ‚Herr, hilf uns, sonst gehen
wir zugrunde!‘
Ja, in diesem Jahre wird noch Großes und
Entscheidendes sich ereignen, sowohl im letzten
entscheidenden, sichtbaren Weltkrieg als auch im
unsichtbaren Geisterkampf. Darum habe Ich dich zu einem
lebenden Geiste gemacht, damit du die ganze Lage mit
klaren Augen überblicken kannst. Von heute an wirst du
in beständiger Beschauung mit Mir leben, und darum sei
nun vor allem bedacht, Meine geringsten Wünsche genau
und pünktlich zu erfüllen. Leiste Mir nun fortgesetzt
Sühne für die vielen Unbilden, die Ich im Hochheiligsten
Sakrament erdulden muß. Immer größer werden die
Geheimnisse sein, die Ich deiner Feder anvertraue, und
darum mußt du auch dein ganzes Leben immer mehr danach
einrichten und als leuchtendes Beispiel allen Seelen
voranleuchten, die Ich zu dir sende. Ja, rudere durch
die Finsternis hindurch, erleuchtet mit Meinem alles
belebenden Lichte, und bleibe fest im Glauben, treu in
der Hoffnung und feurig in der Liebe.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1049 Am 23. Januar 1916
„Gleich dem Grase muß Ich diejenigen
Menschen von der Erde vertilgen, die nicht Meinen Geist
annehmen, und um diesen zu gefallen, sucht ihr lieber
das Mißfallen eures göttlichen Meisters.“
Jesus: „Noch
nie, Meine Braut Meines Heiligsten Sakramentes, hat Sich
Mein verwundetes Herz mehr gesehnt, Mich durch dich zu
offenbaren wie gerade heute, denn wie schwer lastet die
immer mehr zunehmende Entscheidung der Geister auf
Meinem, diese arme Menschheit so innig liebenden Herzen.
Ja, immer tiefere Finsternis umgibt die einzelnen
Seelen, und der Fürst der Finsternis hält seine große
Ernte. Wie wenig gute Schäflein bleiben wahrhaft bei
Meiner Herde, und selbst diesen muß Ich fortgesetzt
nachgehen, denn immer wieder verirren sie sich in dieser
furchtbaren Prüfungszeit, welche Ich schon am Ölberg mit
Entsetzen geschaut und Mir so manchen Blutstropfen
ausgepreßt hat. Ja, wie bangt Mir um Meine Auserwählten,
denn wie großen Gefahren gehen sie entgegen. Die Sünden
mehren sich immer noch in schrecklicher Weise und
furchtbar, ach furchtbar werden die Strafen werden, die
noch kommen. O wie sollten jetzt Meine Apostel eifrig
bemüht sein, noch zu retten, was noch zu retten ist. O
sagt ihnen doch, was Mich bewegt.
Ich werde nun mehrere Meiner liebsten
Diener zu dir führen, und diesen tue Meine Worte kund.
Ja, sage ihnen, wie bitter traurig Mein Herz gestimmt
ist, weil auch sie nicht vollständig Meinen Geist
annehmen und in feiger Menschenfurcht handeln und so
manches unterlassen, nur um Menschen zu gefallen. O
verderbliche Furcht! Wer ist der Richter einst über die
entscheidende Ewigkeit als Ich, und wer wird euch einst
zur Rechten oder Linken stellen?
Gleich dem Grase muß Ich diejenigen
Menschen von der Erde vertilgen, die nicht Meinen Geist
annehmen, und um diesen zu gefallen, sucht ihr lieber
das Mißfallen eures göttlichen Meisters. O feige
Pilatusse! So muß Ich sagen, wenn Ich das Wirken Meiner
jetzigen Diener betrachte. Wo sind jetzt diejenigen
Geister, die sich um Meinetwillen geißeln und in den
Kerker werfen ließen wie einst ein heiliger Petrus und
Paulus? Ja, bevor Meine Priester nicht anders werden,
bevor diese nicht frei hervortreten und Meinen Geist
bekennen, so lange hat der Fürst der Finsternis freie
Bahn.
Sühne und bete viel für die Priester,
denn Mein Herz leidet unendlich viel, und die bitterste
Klage preßt Mir dieses aus. Ja, liebe Braut, sei
unerschrocken und verkünde allen Meine Worte. Mein Geist
wird dich schützen und dein Wirken segnen.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1050 Am 24. Januar 1916 (Johannesseelen)
„Wenn Ich Mich versetze in jene Zeit, wo
Ich Meine geliebten Apostel um Mich hatte, so muß Ich
mit der Bitterkeit Meines Herzens wahrnehmen, wie ganz
anders Meine heutigen Apostel mit Mir verkehren.“
Jesus:
„Heilige und überaus ernste Ermahnungen sind es heute
wiederum, die Ich durch dich, Meine geliebte Braut des
hochheiligsten Sakramentes, Meinen geliebten Dienern des
Altars kundtun will.
O wie sehr sehne Ich Mich nach
Vertraulichkeit mit ihnen, und statt dessen finde Ich so
verschlossene Herzen, angefüllt mit Demut, welche Mir
widerstrebt, und die nur ein Hindernis bildet, Mich
ihnen mitzuteilen. Wenn Ich Mich versetze in jene Zeit,
wo Ich Meine geliebten Apostel um Mich hatte, so muß Ich
mit der Bitterkeit Meines Herzens wahrnehmen, wie ganz
anders Meine heutigen Apostel mit Mir verkehren. Wohl
waren Meine Jünger auch von tiefer Demut durchdrungen,
doch dieselbe hinderte sie nicht, frei und ungezwungen
mit Mir zu verkehren. Ja, die Liebe war stärker als alle
Tugenden, und diese Liebe war es, die sie befähigt hat,
Mir nachzufolgen und alles zu verlassen.
Aber heute, wo finde Ich eine solche
heroische Liebe? Wenn Ich eines heiligen Johannes Mich
erinnere, der in seliger Liebesglut versunken, so oft an
Meiner Brust lehnte und wonnetrunken Meine Gefühle
aufnahm. Ja, diese Liebe, welche auf Keuschheit
aufgebaut war, hat ihn befähigt, mutig auszuharren bis
unter das Kreuz und dort mit Mir Meine Schmerzen zu
teilen. Ja, wer Meine Liebe verkosten will, muß auch
Meine Schmerzen verkosten und darf Verachtung und
Verfolgung um Meinetwillen nicht scheuen. Je mutiger
Meine Diener auf den jetzt so geheimen Kampfplatz
treten, desto mehr werden sie Meinen Beistand fühlen.
Meine liebe, teure Braut, schon
jahrelang bist du Meine treue Schülerin, und schwere
Prüfungen liegen hinter dir, die Ich allein kenne. Doch
nun befolge Meinen Wunsch und lasse das, was Ich dich
gelehrt, hineinleuchten in die Herzen Meiner lieben
Diener. Nun wird ihre Demut sich dadurch zeigen, daß sie
dieselben Lehren durch dich aufnehmen.
O glücklich, die dem Rufe der Gnade
folgen und deine Worte hören und befolgen. Der Segen
eures göttlichen Meisters sei mit euch allen.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1051 Am 26. Januar 1916
„Meine Gedanken und Ratschläge werden
freilich der Welt rätselhaft erscheinen, aber auch über
die Welt selbst wird noch viel Rätselhafteres kommen.“
Jesus: „O
welche tiefe Seufzer preßt heute wiederum Mein liebendes
Herz aus. Höre, liebe Braut Meines Hochheiligsten
Sakramentes, wiederum Meine tiefen Klagen, die Ich
deshalb durch deine Feder kundgebe, damit du dieselben
den noch guten Dienern Meiner Altäre kundgebest, welche
Ich dir persönlich nenne und die gegenwärtig in harter
und schwerer Prüfung stehen.
Ja, Satan hat verlangt, sie nochmals
sieben zu dürfen, und ach, wie bangt Mir für diese
teuren, edlen Seelen. Sie fühlen wohl die großen Kämpfe,
doch würden sie geistig durchblicken, in welchem Kampf
sie sich befinden, sie würden sich noch weit mehr
wappnen durch eifriges Gebet. O erfülle nun, Meine liebe
Jüngerin und Apostel Meines Herzens, Meine so innige
Bitte und stärke und tröste diese wenig Guten durch
diese Meine Worte, die Ich ihnen in inniger Liebe sende.
Als seinerzeit der Satan sich an Mich heranwagte, o wie
erbebte Selbst Mein sonst so starkes Herz. Ja, seine
List ist groß und da, wo es gilt, eine Seele zu sieben,
von der noch die Rettung tausend anderer abhängt, welche
List benutzt er da. Darum bangt Mir vor der Prüfung
Meiner Mir so teuren Priester, denn Meine Liebe zu ihnen
ist unfaßlich und Meine Besorgnis gerechtfertigt. Sie
sind kaum fähig, Meinen Einsprechungen Gehör zu geben,
und darum muß Ich Mich auf diese Weise ihnen kundgeben.
Auch du, liebe Jüngerin, weißt selbst,
was es heißt, in diese List zu geraten, denn auch dich
mußte Ich nochmals sieben lassen, und Luzifer selbst,
durfte dich in deiner letzten schweren Prüfungszeit
nochmals erproben. Du weißt also selbst, was es heißt,
dies zu erleiden, und darum scheue keine Opfer, dich mit
teilnehmender Liebe um Meine Mir so teuren Priester
anzunehmen. Wohl wirst du manches fühlen, was dem Geist,
der dich belebt, widerspricht, doch ertrage alles um
dieser Mir so teuren Seelen zuliebe.
Sei nicht mehr im geringsten auf deinen
Leib bedacht, denn Meine Kraft wird dich stärken,
Übermenschliches zu leisten und keine Minute zu
verlieren, ohne daß du tätig bist in Arbeit oder Gebet.
Wenn dann diese schwere Zeit der Prüfung vorbei ist für
Meine guten Priester, dann werden sie dir Stab und
Stütze sein, wenn deine schwerste Aufgabe beginnt, das
Schifflein mit dem Ruder zu leiten.
Warum, liebe Jüngerin, erschrickst du,
wenn Ich dieses sage? Ja, Meine Gedanken und Ratschläge
werden freilich der Welt rätselhaft erscheinen, aber
auch über die Welt selbst wird noch viel Rätselhafteres
kommen. Bei allem aber waltet die göttliche Vorsehung
wunderbar, und je geringer Mein Werkzeug erscheint,
dessen Ich Mich bediene, desto größer ist die Kraft, die
Ich in dasselbe lege.
Noch eine große Bitte lege Ich dir nahe.
Bete viel für den Heiligen Vater und fordere alle guten
Gläubigen dazu auf. Auch er hat die gleichen Kämpfe zu
bestehen von seiten derer, die ihn umgeben. O wäre die
Zeit schon angebrochen, wo er unter den jungen, guten
Priestern weilen könnte, die Ich für ihn zur Umgebung
bestimmt habe.
Ja, es wird immer tiefere Nacht über der
Erde, bis Mein Licht der heiligen Eucharistie diese
Finsternis verscheucht. Und dann erst wird wahrer Friede
werden. Dann kann Ich wieder in Wahrheit von Meinem
Hochheiligen Sakrament aus zu Meinen Getreuen sprechen:
Der Friede sei mit euch.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1052 Am 30. Januar 1916 (Wissenschaft)
„Furchtbar wird die Scheidung der
Geister enden, und ach, Ich kann es kaum aussprechen,
wie viele Priester bereits unter seiner Fahne stehen.“
Jesus: „Welch
tiefe Klagen sind es wiederum, die Ich heute dir, Meiner
lieben Jüngerin, darlege. Es sind immer wieder die
Diener Meiner Altäre, die gegenwärtig Mein tiefstes
Mitleid erregen. Du hast Mir gestern geklagt, welch
große Zweifel du von ihrer Seite erdulden mußt. Doch
wappne dich mit immer größerem Starkmut und bedenke, daß
solche Gedanken, die von Wissenschaft aufgebläht sind,
schwer solche unfaßlichen Werke Gottes ergründen können.
O verzeihe ihnen immer wieder und gib zur Antwort: Du
denkst nicht göttlich, sondern menschlich. Ja freilich,
nur allzu menschlich.
O ihr armen Seelen! Wie seid ihr umgarnt
von solchen Dingen, was Mir mißfällt, und wie sehr ist
besonders der Geist Meiner geliebten Priester gefesselt
von eitler Wissenschaft. Diese Wissenschaft stammt nicht
von Gott, sondern von der Welt und bewirkt, daß
dieselben immer mehr diesem Widerstreben des Geistes zum
Opfer fallen und nur noch einen schlummernden, aber
keinen wachenden Geist besitzen. Ja, jetzt muß Ich durch
dich, die Ich ganz nach Meinem Geiste umgestaltet habe,
mit ebenso flehenden wie scharfen Worten rufen: Wachet
und betet, damit ihr nicht in Versuchung fallet!
Ja, der Versucher ist bereits an der
Arbeit, und du würdest den Anblick nicht ertragen, wenn
Ich dir zeigen würde, welche Verheerung er schon unter
den Mir so teuren Priesterseelen angerichtet hat.
Furchtbar wird die Scheidung der Geister enden, und ach,
Ich kann es kaum aussprechen, wie viele Priester bereits
unter seiner Fahne stehen. Ja, bitter weh, ach bitter
weh tut Mir dieses, denn wenn Ich sehen muß, daß jene,
die Gewalt hatten, Mir am Altare zu befehlen und die das
unerfaßliche hohe Geheimnis Meines Heiligen Sakramentes
täglich in dem wunderbaren Opfer des Neuen Bundes
erneuern, diese, ach diese muß Ich dem Satan in die
Hände überliefert sehen.
O unerfaßlicher Schmerz Meines
göttlichen Herzens. Ist es möglich, daß alle Meine Liebe
zu ihnen umsonst gewesen und Ich umsonst Mein kostbares
Blut für sie vergossen habe? Darum gehe Ich nun zum Teil
ganz verlorenen Schäflein nach, nehme sie auf Meine
Schulter und führe sie zu dir. Dann, liebe Jüngerin, o
heile dann mit Hilfe Meiner geliebten Mutter Maria ihre
Wunden, und wenn sie genesen, dann führe sie Mir zu.
Dann will Ich zu ihnen sprechen: Folge Mir nach! Ja,
folge Mir nach, aber ganz nach Meinem Geist, und dann,
wenn Ich sie befähigt finde, dann tue Ich dir Meinen
Willen kund, und diesen mußt du ihnen überbringen. Denn
diese furchtbaren Zeiten, die jetzt kommen, sie kann nur
heilige Priester brauchen, und ein heiliger Priester zu
werden unter den heutigen wissenschaftlichen Umständen,
dazu bedarf es heroischen Opfermut und großer Liebe zu
Mir und Meiner himmlischen Mutter.
Darum, liebe Jüngerin, du weißt und
kennst alle jene Priester, die zur Heiligkeit bestimmt
sind. O ertrage mit Liebe und Geduld alles, was du von
ihnen zu leiden hast; sie werden dir noch einmal dafür
danken. Ihre Prüfung ist hart; darum bete viel für sie.
Du aber blicke in tiefem, unerschütterlichem Glauben zu
Mir auf. Denn niemals würde Ich Meine heilige Kirche
deiner Stütze anvertrauen, wenn nicht ein Fels des
Glaubens in Deiner Seele thronen würde. Ja, bleibe
unerschütterlich, mag auch der Sturm noch so heftig
toben. Ich bin bei dir im Schifflein und Meine
himmlische Mutter, Sie wird dein leuchtender Stern sein,
der dir leuchtet, um durchzurudern durch die immer
wilder tobenden Fluten und immer dichter werdende
Finsternis. Kein Zweifel kann dich bis jetzt mehr
beängstigen, denn dein Glaube wird dich emporheben über
die tobenden Wellen, und der Leuchtturm, der dir
leuchtet, er ist selbst für die Hölle unerschütterlich.
Also mutig das Ruder ergreifen, denn dein Wirken muß
keinen Augenblick unterbrochen werden. Gesegnet seist du
von Mir, deinem göttlichen Meister, und Meiner geliebten
Mutter Maria.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1053 Mariä Lichtmeß am 2. Februar 1916
„Großes hat die Christenheit Maria dann
zu verdanken, denn der glorreiche Sieg der heiligen
Kirche wird nur durch Maria bewirkt.“
Jesus: „Die
Worte und der Inhalt, die das heutige Fest Meiner
geliebten Mutter trägt, welche tiefe Bedeutung liegt
darin verborgen. Aber wie undankbar sind Meine Kinder
auf Erden, denn schmerzlich bewegt es Meine himmlische
Mutter, daß die arme Christenheit, die ihres Schutzes in
schweren Zeiten doppelt bedürfte, dieses so gnadenreiche
Fest nicht mehr feiert. Die Finsternis, die über den
Seelen lagert und immer tiefer wird, welcher Stern soll
sie mehr erleuchten als Maria? Ja, doppelt sollte Ihre
mütterliche Hilfe jetzt angerufen werden, wo die so
ernste und entscheidende Scheidung der Geister bereits
begonnen hat. Maria ist es, welche bestimmt ist, der
höllischen Schlange den Kopf zu zertreten und die
feindlichen Mächte zur Hölle zurückzustoßen.
Und nun, liebe Braut Meines
Hochheiligsten Sakramentes, höre weiter, was Ich dir in
bezug auf Meine Mir so teuren Priester nahelegen will.
Kein Priester wird es vermögen, heilig zu werden, der
nicht Maria tief verehrt und nächst Mir Ihr seine Liebe
zuwendet und für Ihre Ehre eifert. Durch Ihre
Vermittlung fließen uns alle Gnaden zu, und ein Zeichen
der Auserwählung ist es, wenn wir eine große Liebe zu
Ihr empfinden. Darum branden auch die Mächte der Hölle
mit der ganzen Wut gegen die Gnadenorte Meiner
himmlischen Mutter an, doch umsonst ist ihr Bemühen;
denn diejenigen, die Maria lieben, werden sich immer
wieder an solche Orte hingezogen fühlen. Ja, der Satan,
er erbebt nie stärker als bei dem Namen Maria, und wenn
eine Seele von Anfechtung umringt ist, so verscheucht
ihn nichts mehr, als ein andächtig gesungenes Lied.
O herrliche Zeit, wenn das Reich Meiner
Hochheiligsten Eucharistie ersteht, damit auch Meiner
lieben Mutter Maria, der Mutter des Hochheiligen
Sakramentes, nochmals gebührende Ehre erwiesen wird und
gleichgesinnte und heilige Seelen Loblieder zu Ihrer
Ehre singen werden, denn Großes hat die Christenheit
Maria dann zu verdanken, denn der glorreiche Sieg der
heiligen Kirche wird nur durch Maria bewirkt. Ja, liebe
Braut, eifere die guten Gläubigen, die Ich zu dir führe,
immer wieder zu eifriger Verehrung an und sage ihnen,
daß sie Maria viel als Königin des Friedens anrufen
sollen, und auch für die Bedürfnisse unserer heiligen
Kirche Sie oft angefleht werden soll.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1054 Herz-Jesu-Freitag am 4. Februar
1916
„Denn soll wahres Leben, gegründet auf
Meinem Geist, erstehen, dann muß Ich so mit diesem so
widerspenstigen Geschlecht verfahren.“
Jesus: „Immer
dunkler werden die Wolken, die den Himmel von der Erde
trennen, und der Zorn Gottes, ach, er wird sich nun in
vollem Grade noch in dieser letzten Periode des
Weltkrieges entladen. Der Kriegsengel, ach wie gewaltig
hat er schon sein Schwert geschwungen, aber nun wird es
noch blutiger gefärbt, und ach, so manches junge
Menschenleben muß nun im Tode enden. Die vielen
irdischen, ach so ganz irdischen Hoffnungen und Pläne,
Ich muß sie zerstören, denn soll wahres Leben, gegründet
auf Meinem Geist, erstehen, dann muß Ich so mit diesem
so widerspenstigen Geschlecht verfahren.
O arme, sündige Menschheit, erkennst du
gar nicht diese furchtbare Strafe Gottes? Wie blutet
Mein Herz bei dem Gedanken, wenn Ich bedenke, daß Meine
Auserwählten mit den Gottlosen büßen müssen, doch Ich
schütze sie wunderbar und werde sie durch den
oftmaligen, würdigen Empfang Meiner heiligen Kommunion
stark machen, in diesen furchtbaren Gefahren und
Heimsuchungen zu bestehen.
Heute, am ersten Freitag des Monats, wie
verlangt heute Mein Herz doppelt nach denjenigen, die
Ich einlade, zu Mir zu kommen. Glücklich alle, die dem
Ruf der Gnade folgen, denn Ich werde alle liebend an
Mich ziehen, sie stärken und trösten. In solch
entscheidenden Zeiten ist leerer Menschentrost unnütz.
O welch große Erleichterung, Meine
geliebte Jüngerin, machst du Meinem so tief betrübten
Herzen, wenn du die niedergebeugten Herzen aufrichtest
und sie Mir näher führst. Die gleichen Worte vernehmen
sie aus deinem Mund, wie Ich sprechen würde, und darum
werden sie auch heilend auf die Seelen wirken. Fasse
heute wiederum den festen Vorsatz, alles zu tun, wie Ich
es von dir verlange, und aufmerksam Meine Worte
anzuhören und auch sofort alle Werke zu tun, die Mir
angenehm sind. Sei gesegnet mit Meiner ganzen Liebe und
alle seien gesegnet, die deine Worte hören und
befolgen.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1055 Am 11. Februar 1916
(Danksagungskirche)
„Aufträge des Himmels auszuführen und
ängstlich den zu erwartenden Verfolgungen entgegensehen,
das geht nicht zusammen.“
Jesus: „Nimm
nun heute (am Tag der ersten Erscheinung in Lourdes) im
Beisein Meiner heiligen Mutter den zweiten Auftrag
zuerst von Mir, deinem göttlichen Meister, entgegen.
Nachher wird noch Meine liebe Mutter dir Ihre Wünsche
kundtun. Also höre nun, du liebe Braut Meines
Hochheiligsten Sakramentes, Meine überaus heiligen
Wünsche bezüglich des deutschen Gnadenortes Meiner
lieben himmlischen Mutter. Wohl hat es Mir wehe getan,
daß Mein erster Auftrag, den Ich dir gab, aus
Menschenfurcht so geheimgehalten wurde. Einen Auftrag
des Himmels auszuführen, dazu braucht es heroischen
Opfermutes, besonders in diesen Zeiten, wo der Fürst der
Finsternis die Erde und ach so viele Seelen regiert. Von
deiner Seite hatte Ich bis jetzt noch nichts in diesem
Sinne zu erdulden, wohl aber von allen jenen, denen du
Meine Aufträge überbringen mußt.
Ja, Bernadette, dieses schlichte
Hirtenkind, wie fest hat es an dem sich gehalten, was
ihr Meine liebe Mutter gesagt. Ja, Aufträge des Himmels
auszuführen und ängstlich den zu erwartenden
Verfolgungen entgegensehen, das geht nicht zusammen. Bin
Ich, der Herr des Himmels, nicht stark genug, diejenigen
zu schützen, die Ich liebe? O wie blutet Mein Herz, wenn
man immer noch dir, meiner so tiefgeprüften und durch
und durch treu befundenen Braut so viele Zweifel
entgegenbringt, besonders von denen, die Zeugen der
Wunder der Gnade selbst waren.
Nun habe Ich Meine bitteren Klagen
ausgeschüttet, und jetzt vernimm den heiligen Auftrag:
An dem deutschen Gnadenort Meiner geliebten Mutter
wünsche Ich, Ihr göttlicher Sohn, daß Ihr ein Heiligtum
gebaut wird, und zwar soll dies die Danksagungskirche
werden für den endlichen Sieg der Kirche. Es soll nach
dem Stil gebaut werden wie das Heiligtum in Lourdes;
insbesondere von Gaben wahrer Marienkinder werden die
Opfer an Geld zusammenfließen.
Die Kirche soll in einer Linie mit der
Grotte erbaut werden, und ein großer Platz zur
Prozession freigelassen werden. Ja, die Kirche soll auch
nachher, wenn der Sieg der Kirche nach schweren Kämpfen
errungen ist, der Ort sein, wo das Dogma von der
Himmelfahrt Mariens feierlich verkündet wird. Gegenüber
der Grotte soll ein Pilgerheim gebaut werden, das den
Namen ‚Marienheim‘ trägt. Wer Besitzer dieses
Pilgerheimes werden soll, weißt du bereits. Diesen
Auftrag nun mußt du dem teuren Sohn Meiner geliebten
Mutter (wahrscheinlich Pfarrer Schneider in Hausen am
Bussen) übergeben, aber hier an diesem Ort und nicht
eher, als bis er zu dir kommt. Und nun höre Meine liebe
Mutter!“
Maria:
„Geliebte Tochter! Wie ich damals in Lourdes klagte über
die in Sünde schmachtende Menschheit, so muß Ich heute
klagen, ja bitter klagen über das, daß man die Werke
Gottes nicht aufkommen lassen will und das Heilige und
Hohe verheimlicht. Der Zorn Gottes aber ist nun
entbrannt, und alle werden ihn verspüren, die sowohl aus
menschlichem Trotz oder aus feiger Menschenfurcht
handeln. Meine Liebe ist unendlich, doch wenn ich sehe,
daß man Meinen göttlichen Sohn nicht hört, dann muß Ich
bitter trauern.
Also, Meine liebe Tochter, handle ohne
Menschenfurcht. Wir schützen dich. Nun nimm noch unseren
Segen entgegen, verharre unerschütterlich im Glauben,
und die Pfeile Satans werden machtlos an diesem Schilde,
den du trägst, zerschellen.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1056 Am 14. Februar 1916
„Doch diesem Kampf der verschiedenen
Religionen, der ein ähnliches Ringen des jetzigen
Weltkrieges trägt, kann nur ein gewaltiges Eingreifen
der sechs Zornesengel ein Ende machen, denn sonst wäre
es unmöglich, daß Meine heilige Kirche siegen würde.“
Jesus: „Seit
jener Zeit, wo Ich Meine Kirche auf Petrus gegründet
habe und ihm vor Meinem Heimgang zum Vater alles
übergeben habe, seit dieser Zeit hat die Hölle schon
manchen heißen Ansturm unternommen und versucht, diesen
Felsen zu erschüttern.
Doch so groß auch ihre Macht ist, so ist
ihr Werk noch nie gelungen, und immer wenn große Gefahr
drohte, dann sandte Ich Hilfe vom Heiligtum und erweckte
Werkzeuge, die mit unerschrockenem Opfermut alle
Irrlehren wieder umstießen. Diese furchtbaren Gefahren
des Schiffleins Petri sah Ich voraus, und darum bewog
Mich auch die Liebe dazu, Mein blutiges Kreuzopfer
geistigerweise fortzusetzen und im heiligen Tabernakel
Meine Ölbergstunden zu wiederholen. Wie wenige von den
vielen Millionen Seelen, die Ich durch Mein blutiges
Opfer am Kreuze erlöst, sind aber durchdrungen von den
Geheimnissen Meiner Liebe, und jetzt, wo das Zeitalter
Meiner heiligen Eucharistie anbrechen soll, gerade jetzt
ist die Liebe und das Verständnis für alles Hohe und
Übernatürliche gänzlich erkaltet. Fast unmöglich
erscheint es nun selbst jenen, die Mich kennen, daß eine
Umgestaltung möglich sei. Ja, weil alle menschlich
denken, darum erscheint es ihnen unmöglich.
Ja, noch nie, seit Ich im heiligen
Geheimnis weile, habe Ich mehr gelitten als jetzt und
deshalb, weil es keine Christen sind, sondern Menschen,
und zwar Menschen, die sich noch Meines Namens zu rühmen
sich nicht schämen und doch keine Spur weder in Gedanken
noch im Herzen tragen, welche Meinen Geist tragen. O was
leide Ich unter diesen Namens-Christen! Welche Marter
bereiten sie Meinem Herzen.
Du, liebe Braut Meines Heiligsten
Sakramentes, kannst mit Mir fühlen, denn auch du leidest
unendlich, wenn du unter den Menschen und nicht unter
wahren Christen weilst. Nun aber dämmert jene selige
Zeit schon herauf, wo der endgültige Sieg der Kirche
erscheint und die letzten Christen wieder ein Herz und
eine Seele sein sollen. Gleich einem Gemisch von Teufeln
und Engeln erscheint Mir jetzt Meine geliebte Kirche auf
Erden, und nun will Ich Meine wahren Kinder Meiner
Kirche um Mich scharen und Meiner Kirche die Freiheit
geben, dann muß Ich dieses Mal Selbst ins Schifflein
steigen und dieselben retten. Ja, nun muß Ich Selbst im
Innern der Kirche vieles umstoßen, was der Zeitgeist
vergiftet hat, und wie viele wissenschaftliche
Kenntnisse sehe Ich, die den Geist und das wahre innere
Leben vollständig verbaut haben.
Wenn nun nach dem politischen Weltkrieg
der religiöse Krieg anbricht, dann liebe Braut, dann
beginnt deine wichtige Aufgabe, Meine heiligen Aufträge
den höchsten kirchlichen und staatlichen Instanzen zu
überbringen. Ja, eine solche Zerstörung hat die Kirche
noch nie erlitten, und noch nie hat die Hölle eine
solche Macht über sie gehabt. Doch je furchtbarer der
Kampf, desto glorreicher der Sieg. Doch diesem Kampf der
verschiedenen Religionen, der ein ähnliches Ringen des
jetzigen Weltkrieges trägt, kann nur ein gewaltiges
Eingreifen der sechs Zornesengel ein Ende machen, denn
sonst wäre es unmöglich, daß Meine heilige Kirche siegen
würde. Ja, der Allmächtige Gott wird ein furchtbares
Ende machen, und zwar werden die Naturgewalten alle
menschlichen Pläne vernichten. Ja, nur auf diese Weise
kann Mein eucharistischer Heilsplan zu Ende geführt
werden, und du wirst noch staunen über die Geheimnisse,
die denselben begleiten.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1057 Am 15. Februar 1916
„Eine geheimnisvolle übernatürliche
Macht waltet auf dem Erdkreis, und dieser Macht fallen
nun die Menschen zum Opfer. Die einen folgen der Fahne
Satans, die anderen aber, die seinen Werken entsagen,
stehen in furchtbarem Kampfe.“
Jesus: „Seit
Bestehen der Andacht zu Meinem göttlichen Herzen habe
Ich schon mehrere weibliche Apostel erwählt, die diese
hohen und erhabenen Geheimnisse, die Ich in ihrer ganzen
Fülle für die nun angebrochenen letzten Zeiten
aufbewahrt habe, kundgetan haben.
Auf Golgotha unter dem Kreuz stand Mein
Lieblingsjünger Johannes, und dieser, welcher der erste
Verehrer Meines göttlichen Herzens war, durfte die
Geheimnisse dieser letzten Zeiten schauen in
entfernterem Sinne. Ja, aber immer mehr führte Ich in
den letzten Jahrhunderten Meine heiligen Kirche in diese
erhabenen Geheimnisse ein und nun möchte Ich ihr durch
dich, Mein geliebter Apostel Meines göttlichen Herzens,
die inneren Schätze der Herz-Jesu-Andacht enthüllen.
Diese Gnadenfülle ist so groß, die Ich jetzt ausgieße,
daß sie aus Sündern Gerechte und aus Gerechten Heilige
machen kann, aber nur für den, der kindlich Mir sein
Herz öffnet und alle seine Regungen Mir überläßt. Aber
was finde Ich in den Herzen Meiner Freunde? O es tut Mir
so weh, wenn Ich dieselben angefüllt finde von lauter
menschlicher Klugheit, die der Zeitgeist in den Mir so
teuren Seelen angerichtet hat. Ja, um heilig zu werden,
muß man ein Kind werden, und wenn man es so weit
gebracht hat, dann kehre Ich in der heiligen Eucharistie
ein und bewirke dann in der Seele, was Mir gefällt. So
allein kann Ich diejenigen, die Ich bestimmt habe, das
eucharistische Zeitalter zu erleben, nur heilig machen,
und um dies zu bewirken, mußt du immer und immer wieder
den Seelen klarmachen, daß sie Kinder werden und Mir ihr
Herz rückhaltlos überlassen sollen.
Eine geheimnisvolle übernatürliche Macht
waltet auf dem Erdkreis, und dieser Macht fallen nun die
Menschen zum Opfer. Die einen folgen der Fahne Satans,
die anderen aber, die seinen Werken entsagen, stehen in
furchtbarem Kampfe. Diesen Kampf kann nur ein Mittel
entscheiden, und zwar der lebendige Glaube an Meine
Gegenwart im Hochheiligsten Sakrament und die feurige
Liebe, verbunden mit dem sehnlichsten Verlangen, heilig
zu werden, koste es, was es wolle.
Die ernsten Zeichen dieser letzten
Zeiten müssen nun von der heiligen Kirche klar ausgelegt
und darauf hingewiesen werden, daß die noch guten
Christen mit allem Eifer nach dem Ewigen streben und
immer mehr sich zusammenfinden sollen, um einander
aufzumuntern und zu stärken in dem schweren Kampfe mit
dem Fürsten der Hölle. Ja, immer größer werden jetzt die
Gefahren, je mehr die Unterscheidung der Geister
beginnt, und viele, die mit dem Mantel der Frömmigkeit
einhergehen, bergen den höllischen Feind in ihrem Innern
und versuchen es mit aller List, Meine Auserwählten zu
verführen und sie durch ihre feine List in ihre Schlinge
zu ziehen. Darum rufe Ich mit eindringlichen Worten und
mit flehenden Bitten Meinen Auserwählten zu: Wachet und
betet, damit der Versucher euch nicht überlistet! Löset
euch immer mehr im Innern los vom Irdischen und strebt
nach wahrer Gerechtigkeit. Duldet keinen Geiz und keine
Habgier mehr darin, sondern geizt vielmehr nach
geistigen Schätzen. Denn wer es nicht vermag, sich
freiwillig loszuschälen, den wird die Strafe Gottes
treffen, und diese Strafe ist weit härter.
O Meine lieben Auserwählten, wirkt treu
mit der Gnade Gottes mit und bittet immer mehr um
kindlichen Glauben, damit ihr diese Meine letzten Worte,
die Ich nochmals Meinen Getreuen kundgebe, in Meinem
Geiste aufnehmt, um dadurch würdig zu werden, die so
gnadenreichen Worte bei Meinem baldigen Erscheinen in
den Wolken zu vernehmen: Kommt, ihr Gesegneten Meines
Vaters, und besitzet das Reich, das euch von Anbeginn
bereitet ist.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1058 Am 16. Februar 1916
„Keiner von all diesen, die Meine Werke
vernichten wollen, werden Mein Abendmahl verkosten,
weder bei Meinem eucharistischen Mahle und Friedensfest
auf Erden noch beim himmlischen Hochzeitsmahle.“
Jesus: „Die
tiefe Betrübnis im heiligen Tabernakel will Ich dir nun
klarlegen und dir zeigen, welche Seelen Meinem Herzen
die tiefsten Schmerzen verursachen. Ziehe sehr viel
daraus, wenn du Mir Seelen näher führst, und gerade
diese Seelen, die Ich dir nun zeige, sie zu bilden nach
Meinem Geiste, wird dir auch die gleiche Mühe kosten,
wie es Mir Schmerzen verursacht.
In der Kirche selbst ist man in dieser
Zeit der Meinung, daß die Seelen Meinem Herzen die
tiefsten Qualen verursachen, die nicht an Meine
Gegenwart im Allerheiligsten Sakrament glauben oder
außerhalb der Kirche stehen. Ja freilich, diese armen,
verirrten Seelen erregen Mein tiefstes Mitleid, aber das
Mitgefühl und die inneren Gefühle erregen sie nicht,
denn sie kennen Mich nicht und Ich sie nicht. Ja, wenn
ein Freund den Freund beleidigt, so tut dies auch weher,
wie wenn ein Fremdling Mir etwas zufügt. Da kann man
Sich trösten mit dem Gedanken, daß er Mich nicht kennt
und es nicht besser weiß. Dieses Gleichnis des
Fremdlings kann Ich nun auch auf jene Seelen anwenden,
die außerhalb Meiner Kirche stehen. Aber nun höre Meine
tiefen Klagen über diejenigen, die sich Meine Freunde
nennen, und die wohl mit süßen Reden Mich beim Einkehren
in der heiligen Kommunion überhäufen, aber nicht den Mut
haben, ein Leben nach Meinem Geiste zu führen und dem
verderblichen Zeitgeist gänzlich nach und nach zu
entsagen.
Vor allem sind es jene Frommen, die sich
zwar Tugenden aneignen, aber auch umweht vom Zeitgeist
die Tugend demselben anpassen. Wenn jetzt Meine Lehre,
wie Ich sie gepredigt habe, auf die jetzige staatliche
und kirchliche Ordnung angepaßt werden sollte, wie würde
das in der Tat aussehen? Der grellste Widerspruch mit
Meiner Lehre! Die jüdischen Gesetze, Ich mußte sie
umstoßen, und jetzt, wenn Ich jetzt wieder Meinen Geist
aufpflanzen will auf dieser so ganz ins Natürliche
gesunkenen Welt, so muß Ich alles zerstören, was die
Welt soziale und moralische Ordnung heißt. Ja, wo bleibt
denn da vor lauter weltlicher Ordnung noch ein Raum für
ein wahres Christenleben? Der reinste Hohn ist dasselbe.
Wenn nun Seelen, die fortgesetzt Meine
Gnaden, die Ich im Heiligsten Sakrament niederlege,
gebrauchen, dabei aber in ihrem stolzen menschlichen
Verstand alles Übernatürliche leugnen, so mußt du Meinen
Schmerz begreifen, wenn Ich noch in solche Herzen
einkehren soll. Tränen der heißesten Qual hat Mein
lieber Pius X. geweint, als die Welt seine Stimme so
wenig beachtet, jedoch Mein göttliches und so
tieffühlendes Herz, das erglüht von Liebe, weint blutige
Tränen, wenn Ich nirgends Eingang finde, und am
allermeisten bei denen, welche Mir geweiht sein sollen.
Welche Verheerungen erblicke Ich da! Unter dem
Bewußtsein ihrer Selbstgerechtigkeit treten sie zu
Meinem hochheiligen Geheimnis hinzu und heucheln Liebe
wie damals die Pharisäer. Meine übernatürlichen Werke
aber verfolgen sie und suchen dieselben zu zerstören.
Das gleiche Bild wie zu Meinen Zeiten, als Ich auf Erden
wandelte. Sie wurden auch immer verstockter, denn sie
sahen mit leiblichen Augen Meine Wunder, und doch gingen
sie so weit, Mich zu kreuzigen.
Heute nun wird weder dem Stellvertreter
Christi, Meinem rechtmäßigen Nachfolger Petri, voller
Glaube und Vertrauen geschenkt, noch lassen sie Meine
Werke aufkommen, die auf übernatürlichem Keim aufgebaut
sind. Sie wollen Mir, dem Herrn des Himmels und der
Erde, auch heute noch vorschreiben, wen Ich erwählen
soll, um Meinen Willen kundzutun. Und nun sage Ich ernst
und furchtbar, keiner von all diesen, die Meine Werke
vernichten wollen, werden Mein Abendmahl verkosten,
weder bei Meinem eucharistischen Mahle und Friedensfest
auf Erden noch beim himmlischen Hochzeitsmahle. Nur
lasse Ich zum Mahle einladen, wen Ich will und wer fähig
ist, Meinen Geist anzunehmen.
O wie furchtbare Qualen muß ich nun noch
immer mehr erdulden im hochheiligen Geheimnis, bevor die
großen Heimsuchungen anbrechen. Darum führe Mir jetzt
immer mehr Opferseelen und Sühneseelen näher, aus allen
Ständen wünsche Ich solche. Ich führe sie zu dir, und
dann scheue kein Opfer, die Eisrinde ihrer Herzen zu
schmelzen und das eucharistische Licht deines
liebeentflammten Herzens auf sie einwirken zu lassen,
damit sie erwärmt werden und Ich sie dann selbst noch
bilden kann nach Meinem Wohlgefallen und sie fähig
werden, Meine Einsprechungen zu vernehmen.
Eine überaus heilige Aufgabe steht dir
also bevor und vor allem aber auch eine mühevolle. Ich
weiß es. Könnte Ich Selbst Eingang finden in diese
Herzen, dann würde Ich Mich nicht eines solchen
Werkzeuges bedienen, aber die natürliche Liebe ist zu
groß, als daß Meine übernatürliche Liebe Platz finden
kann.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1059 Am 17. Februar 1916 (Sühneseelen)
„Daß Ich mit tiefem Grauen die
Verheerungen erblicke, die besonders in den so
umnachteten Priesterseelen Mir entgegenschauen. Wie
sollte von dieser Seite eine Umgestaltung des inneren
Lebens möglich sein? Niemals!“
Jesus: „Nun
will Ich dir erklären, was Ich unter dem Wort
‚Sühneseelen‘ meine. Es sind jene bevorzugten Seelen,
die Ich schon lange durch schwere Prüfung aller Art an
Mich gezogen habe, und die nun bestimmt sind, Mir durch
ihre Liebe Ersatz zu leisten für die tiefen Leiden, die
Mein Herz hauptsächlich erdulden muß, besonders von
seiten derjenigen Priester, die zwar das Amt eines
solchen bekleiden, aber mit einer Eisrinde umgeben Mich
empfangen und von übernatürlicher Empfindung keine Spur
in ihrem Herzen bergen. Wie du leidest, wenn du unter
kalten Menschen weilst, so leide Ich unendlich unter
diesen von Mir so geliebten Priestern, die Mein Stolz
und Meine Freude sein sollten. Ja, so weit ist das
innere Leben in Meiner heiligen Kirche gesunken, daß Ich
mit tiefem Grauen die Verheerungen erblicke, die
besonders in den so umnachteten Priesterseelen Mir
entgegenschauen. Wie sollte von dieser Seite eine
Umgestaltung des inneren Lebens möglich sein? Niemals!
Darum, Meine liebe, teure Braut Meines Hochheiligsten
Sakramentes, erwärme und entzünde nun die berufenen
Sühneseelen, die Ich zu dir führe und die niemals sich
würdig finden würden, um Sühne zu leisten, da sie von
seiten der Priester nicht dazu aufgefordert, nein,
vielmehr abgehalten werden. Und doch muß Ich um diese
Sühne bitten, denn Meine Leiden im hochheiligen
Geheimnis sind nicht zu begreifen. Darum sage nun diesen
Seelen, die Ich dir zeige, welche zur Sühne bestimmt
sind, daß sie Mir alle Gefühle ihres Herzens weihen
sollen und oft und täglich zum Tisch des Herrn
hinzutreten sollen ohne bange Zweifel, und daß sie,
sooft es ihnen möglich ist, vor Meinen heiligen
Tabernakel kommen sollen, um Mich dort zu trösten und
anzubeten.
Schon einmal habe Ich eine ähnliche
Sühne gewünscht durch die Einführung der Ehrenwache
Meines Göttlichen Herzens, aber ach, wie kalt und wie
gleichgültig sind so viele Mitglieder derselben, wie
wenige finden sich auf ihrem Liebesposten ein. Kaum habe
Ich dieses Werk von der heiligen Kirche verlangt, so muß
Ich nun auch über dieses Meine Klagen laut werden
lassen. Ja, die eisige Kälte, die durch die Welt weht,
sie ergreift selbst alle jene, die Ich noch Meine
Ehrengarde nenne, und was muß Ich noch alles ersinnen,
damit Ich noch bis an das völlige Ende der Zeiten in dem
Geheimnis bleiben kann, daß der Schmerz ein wenig
gemildert wird. O undankbare Christenheit! Ja, solche
Klagen, Ich könnte sie nicht oft genug ausrufen. Es sind
so viele, die Mein von Liebe verzehrtes Herz
beschleichen.
Nur, wer Meine unbegreifliche Liebe
erkennt, begreift Meinen Schmerz. Wie sollten jetzt die
armen Menschen sich noch stärken von Meinem heiligen
Geheimnis auf die kommenden Zeiten! Statt dessen gähnen
Mir lauter leere Kirchen entgegen und beim Gottesdienst
lauter Herzen ohne lebendigen Glauben und ohne Funken
einer Liebe.
O arme Menschen! Wie damals, als Ich auf
Erden war, ein Land der Erde Meine Füße getragen, so
soll auch wieder nur ein Land Meine eucharistische
Herrlichkeit verkosten. Doch so viele gute Seelen Ich
auch darin erblicke, so muß Ich dennoch mit Entsetzen
sehen, daß es noch vorher verwüstet werden muß; denn so
könnte Ich unmöglich dort auf Meinem eucharistischen
Throne in Meinem Friedenstempel herrschen. Ja, dann erst
wird Mir wahre Sühne zuteil werden, welche dann
fortdauern wird in der ewigen Glorie.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1060 Am 18. Februar 1916 (Opferseelen)
„Nur durch Maria können alle Opferseelen
ihr schweres Amt vollbringen und den Fürsten der
Finsternis besiegen.“
Jesus: „Die
geistige Bildung der Sühneseelen habe Ich dir nun
klargelegt. Nun will Ich dir noch eine andere Art von
Seelen zeigen, die noch kostbarer sind und auf deren
Heranbildung du die größte Sorgfalt verwenden mußt. Es
sind die Opferseelen. Als schönstes und heiligstes
Vorbild dieser Art von Seelen leuchtet als erstes
Vorbild Meine geliebte, himmlische Mutter, und Ihr
folgen in endloser Reihenfolge seit der Zeit der ersten
Christen vor allem jene christlichen Mütter, die ihre
Kinder im wahren christlichen Geist geistig
wiedergeboren haben und so ihre Kinder unter vielen
Opfern für den Himmel gerettet haben.
Wie Meine liebe Mutter damals unter dem
Kreuz als Königin der Märtyrer stand, so ehrt Mein
liebendes Herz vor allem jene Mütter, die treue
Nachfolgerinnen von Ihr sind und mit Anrufung Ihres
Beistandes sich retten und befreien vom Gift, das die
Stammutter der Lebendigen im Paradies auf ihre ganze
Menschheit herabbeschworen und deren Schuld und Strafe
alle ihres Geschlechtes besonders büßen müssen. Ja,
furchtbar lastet diese Schuld der Sünde besonders auf
den Müttern, und die Schlange, die schon die Eva mit
List betrog, wie schleicht sie sich auch heute noch an
die Mütter, besonders um sie in ihrem Samen der Hölle zu
überliefern.
O wie furchtbar ist in jetziger Zeit die
Macht der Hölle! Was tut der Versucher wegen einer
einzigen Menschenseele und wieviel erst um Seelen,
welche bemüht sind, noch mehrere zum Himmel zu führen.
Und jetzt, wo das Ende der Zeiten so nahe ist, und wo so
vieles noch auf Erden gebüßt werden muß, welch schweres
Fegefeuer muß Ich noch über Meine Mir so teuren
Opferseelen verhängen und wie muß Ich sie oft in den
Fesseln der Sünde und des Satans schmachten sehen? Wie
wehe tut es da Meinem Herzen, wenn sie seiner Stimme
gehorchen und dem Tisch der Gnaden fernbleiben und so
immer unfähiger zum Kampf werden. O rufe ihnen durch
Mich zu: Kommt alle zu Mir, die ihr Meiner Hilfe so
bedürftig seid! Sage ihnen, wie sehr Mein göttliches
Herz danach verlangt, sie durch oftmaligen Empfang der
heiligen Kommunion stark zu machen für die kommenden
Zeiten. Ja, den geistigen Mut einer Makkabäischen Mutter
braucht es in dieser Zeit und viel Gebet und Opfer von
seiten solcher Opferseelen. Besonders wer Meine liebe
Mutter als Schmerzhafte Mutter verehrt, wird sich
wunderbar schützen in allen Gefahren. Die Kämpfe der
jetzigen noch guten Christen gleichen denselben der
ersten Christen, aber ihr Rang wird im Himmel der größte
sein.
O liebe, teure Jüngerin und Apostel
Meines Heiligsten Sakramentes, laß dir keine Mühe und
kein Opfer zu viel sein, solchen Seelen auf dem steilen
Weg zur ewigen Glorie behilflich zu sein und sie zu
stützen, zu ermuntern und aufzurichten. Wie werden sie
dir einmal dafür im Himmel danken! Ja, Ich werde dir
immer die nötige Erleuchtung geben, und du wirst ohne
Mühe erkennen, welche Mittel du anwenden mußt, um die
drohenden Gefahren zu beseitigen und fernzuhalten.
Auch noch andere Opferseelen möchte Ich
dir nahelegen, und das sind Meine geliebten Priester,
die zur Heiligkeit bestimmt sind. Auch sie leiden so
viel, da auf die Fürbitte Meiner himmlischen Mutter auch
ihnen die Gnade zuteil wird, viele Seelen dem Satan zu
entreißen und für den Himmel zu retten und gleichsam
durch Maria dieselben geistig wiederzugebären; denn eine
von den Fesseln Satans befreite Seele kann nur durch
Maria von ihren Wunden befreit werden. Wie Ich am
Opferaltar des Kreuzes der erste Opferpriester war, so
steht gleichsam auch die liebe, himmlische Mutter neben
dem mystischen Opferaltar des Kreuzes bei der Messe und
bittet für ihn bei Mir und für alle, für welche er
heilige Meßopfer darbringt. Ja, Meine liebe Mutter, wie
nahe steht Sie dem Priester, und ach, wie viele sind es,
die sie nicht kindlich verehren, und doch, wie könnten
sie dies geheimnisvolle Opfer ohne Ihre Mithilfe würdig
feiern? Nein, ohne Ihre Hilfe wird all ihr Beten ohne
Frucht und auch ihr Wirken ohne geistigen Wert sein. Nur
durch Maria können alle Opferseelen ihr schweres Amt
vollbringen und den Fürsten der Finsternis besiegen, der
bald furchtbar in den einzelnen Seelen tobt, aber auch
mit versteckter List sich verbirgt und so unendlichen
Schaden anrichtet. Ja, furchtbar ist der Kampf mit
diesem Drachen, der Gift und Galle speit, und nur
heilige Priester vermögen ihn gänzlich zu besiegen, ohne
daß sie Schaden leiden. Ja, diese Meine Worte gelten
besonders den geliebten Priestern, die für Mich in
dieser Hinsicht wirken. Diese Worte von ihrem göttlichen
Herrn und Meister seien ihnen heilig, aber auch jenen,
die Ich als Apostel im Laienstand erwähle!“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1061 Am 19. Februar 1916 (Kulturkampf)
„Alles Edle und Hohe, das ewig dauert,
wird als Wahnsinn betitelt, und alles Niedrige und
Natürliche als Tugend.“
Jesus: „Eine
zweite Art der Mir so teuren Opferseelen will Ich dir
heute zeigen, in deren Kreis auch du gehörst, und die
dazu bestimmt sind, zum Sieg der heiligen Kirche
mitzuhelfen. Wie innig liebe Ich diese Seelen, denn
Meine geliebte, heilige Kirche, Meine teure Braut auf
Erden, was hat sie gekostet, bis sie von Meiner Seite
aus so gebildet war, und jetzt, was steht ihr nun bevor?
Welche furchtbaren Verheerungen darf nun Satan auch in
ihr anrichten? Und erst wenn sie völlig verwüstet ist,
dann wird sie glorreich auf Erden erstehen.
O liebe Braut Meines Heiligsten
Sakramentes, darum tue, was du kannst zum Heile Meiner
Seelen, und bilde nun besonders jene, die durch ihre
Opfer und Gebete bestimmt sind, den Sieg der heiligen
Kirche zu beschleunigen. Ja, alle Opfer, die im stillen
gebracht werden und für die Bedürfnisse der Kirche
geleistet werden, werden tausendfältige Frucht bringen.
Alle Mitglieder des Liebesbundes müssen nun lebendige
Glieder am Leib der Kirche werden, die einen durch Gebet
und stille Opfer, die anderen durch apostolisches Wirken
als Laienapostel; denn wie viele Seelen schmachten noch
in der tiefsten Finsternis der Unwissenheit, und bald
muß nun allen Gläubigen wenigstens die Tatsache
nahegelegt werden, daß sie sich auf die Verwüstung eines
religiösen Weltkrieges gefaßt machen müssen und daß
dieser gerade wie der politische Weltkrieg furchtbar
sein wird.
Besonders die Opferseelen müssen nun
täglich das Brot der Engel genießen; denn sollen sie
standhalten in diesen schweren Zeiten und treu und fest
im Glauben bleiben, dann müssen sie sich stärken mit
diesem Brot. Denn wahrlich, Ich sage euch, diejenigen,
die diese Kraft der heiligen Eucharistie nicht besitzen,
werden von den Gewalten der Natur erfaßt und elend
zugrunde gehen. Und die Natur wird ersterben, um nachher
im eucharistischen Lichte neu zu erblühen, und so das
gesamte Menschengeschlecht, dieses Geschlecht, das sich
zum Tier herabgewürdigt hat und an Rache und Habgier der
wilden Sorte von Wölfen gleicht. Alles Edle und Hohe,
das ewig dauert, wird als Wahnsinn betitelt, und alles
Niedrige und Natürliche als Tugend.
O arme Menschheit, wie weit bist du ins
Irdische gesunken! O welch tiefe Klagen soll Ich aber
erst über Meine Christen aussprechen, die Meiner
heiligen Kirche angehören, deren Gnaden genießen und
tote Glieder sind! Wenn ein Glied am Leibe abstirbt,
dann muß es abgenommen werden, wenn nicht der ganze Leib
absterben soll, und so muß Ich nun alle diese toten
Glieder von der Erde wegschaffen, wenn Mein innerer
Kirchenleib nicht auch noch absterben soll. O Meine
Klagen sind unendlich. Ich weiß es. Aber ihr würdet
sonst Meinen Schmerz nicht begreifen.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1062 Am 21. Februar 1916
„Da hört alle menschliche Klugheit und
alles menschliche Ermessen auf.“
Jesus:
„Schmerzlich und tief bewegt hat Mich die Unterredung,
die soeben geführt wurde, denn Ich war Selbst Zeuge
davon. Ja, liebe teure Braut, was mußt du noch alles
erdulden um Meinetwillen und deshalb, weil selbst
diejenigen dich nicht erkennen, die dich schützen
sollten und die bestimmt sind, die hohe und heilige
Aufgabe durchführen zu helfen.
O arme Seelen, die ihr so sehr vom
Zeitgeist gefangen seid, wollt ihr denn Mir, Eurem
göttlichen Meister, Vorschriften machen, mit welchen
äußeren Umständen Ich Meine geliebte Braut und liebsten
Apostel Meines göttlichen Herzens leiten soll? Ja, Ich
weiß, was Meine geliebte Jüngerin schon geduldet und
erlitten hat und weiß auch, daß sie vollkommen Meinen
heiligen Willen erfüllt.
Ja, solche Priester, wie diese Seele ist
(wahrscheinlich der Pfarrer Schneider von Hausen am
Bussen), sollten ihr zur Seite stehen und keine feigen
Pilatusse, die gar nicht wert sind, solche Gnaden nur
unterstützen zu helfen. Da kann man doch nicht mehr die
Umstände eines gewöhnlichen Christenlebens in Betracht
ziehen. Oder könnt ihr vielleicht bemessen, auf welche
Art ihr die Gnaden gespendet werden? Ihr wäret nicht
fähig, nur zu fassen, was in dieser Seele und auch in
diesem Körper, einem solchen Gnadengefäß, vorgeht. Da
hört alle menschliche Klugheit und alles menschliche
Ermessen auf. Wo bleibt denn da der Geist? Sollen das
Stützen sein, geistige Stützen, die Ich für Meine
geliebte Braut erwählt habe, die mit eisernem Mut und
tiefer Demut ihrer schweren und mühevollen Arbeit
entgegensieht?
Ja, Mein letztes, entscheidendes, aber
bittendes Wort sei dieses, die Priester, vier an der
Zahl, die Ich bestimmt habe, nach Bestätigung des
Heiligen Stuhles, Meiner Säule der Kirche zur Seite zu
stehen, diese Priester müssen noch vorher zu ihr kommen,
alle Menschenfurcht überwinden und dieses Opfer bringen.
Siegt nun die Gnade nicht, dann wird Finsternis in
diesen Meinen sonst so teuren Seelen werden.
Also erfasset diese scharfen und
entscheidenden Worte Eures göttlichen Meisters und
glaubet, daß ihr noch glücklich sein werdet, zu
Schützlingen dieses treuen Apostels Meines göttlichen
Herzens auserwählt zu sein. Wollet nur nichts mehr an
ihrer Tugend verbessern, lernet vielmehr von ihr, und
Ich sage ganz entschieden, wer Zeuge der Gnade schon an
ihr gewesen und sie noch weiter quält, den muß Ich
schmerzlich heimsuchen. Also, folgt dem Ruf der Gnade,
oder Meine Androhung wird in Erfüllung gehen.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1063 Am 22. Februar 1916
„Mehr als je wird nun der Satan sich
verbergen und unter den süßesten Reden und frommen
Übungen wird er seine Opfer gewinnen.“
Jesus: „Die
Scheidung der Geister beginnt nun den gefährlichsten
Charakter anzunehmen, den nämlich, daß der Satan seine
List nun heimlich verbirgt und dadurch unzählige Seelen
irreführt. Ja, in einem anscheinend frommen und
tugendhaften Menschen kann sich nun seine List verbergen
und dadurch vielen zum Verderben werden. Dadurch nun
werden Meine lieben Auserwählten irre, und wer nicht
durch jahrelange Prüfungen und Opfer Gnaden gesammelt
hat, wird niemals standhalten; denn der Satan benützt
alle seine List, die Auserwählten irrezuführen.
Darum ist jetzt eine Zeit für Meine
heilige Kirche angebrochen, eine furchtbarere, als sie
die ersten Christen durchgerungen haben. Dort hat auch
Satan furchtbar gewütet, aber nicht so im geheimen und
nicht so versteckt wie jetzt. Wer soll jetzt erkennen,
welcher Geist einen Menschen trägt, der mit uns verkehrt
und welches Ziel er im Innern verfolgt? Nur wem die Gabe
der Geisterunterscheidung gegeben wird, der wird
erkennen, welcher Geist innewohnt. Ja, Mir bangt jetzt
ganz besonders wieder vor allem um Meine geliebten und
teuren, ach so wenig wahrhaft guten Priester. Mehr als
je wird nun der Satan sich verbergen und unter den
süßesten Reden und frommen Übungen wird er seine Opfer
gewinnen.
Ich würde niemals diese hohen
Geheimnisse bis ins kleinste klarlegen, wenn nicht
furchtbare Gefahren drohen würden. Ja, der Weltkrieg war
bis jetzt furchtbar und wird noch furchtbarer werden,
doch jetzt bricht ein anderer Kampf an, nämlich
derjenige, wo es heißt, entweder ganz zu Christus und
Seiner heiligen Kirche oder ganz zu Satan und seinem
Anhange. Dieser verdeckt nun seine List hinter solchen,
die sogar kirchliche Würde tragen und dadurch viele
verführt werden. Jetzt aber gilt kein Stand und kein
Ansehen der Person mehr, sondern nur die inneren
Gesinnungen und Gefühle des Herzens. Wie vieles erdulde
Ich nun, wenn so viele Meiner teuren Priester irregehen
nur deshalb, weil sie auf Stand und Würde einer Person
Rücksicht nehmen.
Darum muß nun der ganze Kirchenleib
zerstört und neu aufgebaut werden, und zwar werden nur
die zum Aufbau zugelassen werden, die ganz und voll mit
Meinem heiligen Willen einig gehen. Einen geteilten
Geist, wie ihn Meine heilige Kirche bisher getragen hat,
kann Ich nun nicht mehr dulden.
Wenn Ich nun persönlich wieder auf Erden
wandeln würde, wie schwer würde es Mir heute werden,
zwölf Apostel zu erwählen, die alles zurücklassen würden
und ungeteilt sich Mir hingeben würden. Ja, und wenn Ich
heute in den Wolken des Himmels zum Gericht kommen
würde, was für Lebendige hätte ich da zu richten. Wie
viele müßte Ich da zur Linken stellen! Mir erbebt Mein
Herz bei diesem Gedanken! Und nur diese wenigen Guten,
sie sind wie Körner unter der Spreu. Wie schwer würde
es, müßte man unter einem Sack voll Spreu einige gute
Körner sammeln, die versteckt darin liegen. So erscheint
Mir Meine heilige Kirche. Wie wenige gute Körner sind
verborgen, und will Ich nun diese wenigen Guten zum
eucharistischen Friedensmahl auf Erden sammeln, dann muß
zuerst ein scharfer Wind die Spreu wegfegen und
vertilgen.
O ja, Meine teure Braut, Mein gutes
Herz! Ich weiß, welch unendlich schwere Arbeit auf dich
wartet und wie wenig gute Körner auch du finden wirst.
Doch Mein eucharistischer Heilsplan wird zu Ende
geführt, mag auch die Hölle noch so heftig toben um das
Schifflein Petri. Darum sei unbesorgt. Ich bin bei dir
und bald werden alle Zweifel dir gegenüber verstummen;
denn Meine Kraft wird voll und ganz in dir sichtbar
werden, sowohl in dem Blick, wie in den Reden und deinen
Schriften. Nicht sichtbar komme Ich mehr zur Erde, aber
mit Meinem ganzen Geist, und zwar belebt derselbe nicht
nur deine Geisteskräfte, sondern auch den ganzen Körper.
Darum sei ohne Furcht. Die sichtbaren Heimsuchungen
werden dein Wirken unterstützen und auch dem geheimen
Geisteskampf ein Ende machen. Sei gesegnet mit Meiner
ganzen Liebe und gesegnet seien alle, die dich stützen.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1064 Am 23. Februar 1916
„Dieser Stern wird leuchten und den
Krieg entfachen und zum Thron der heiligen Eucharistie
führen und durch alle Wirrnisse den Weg zum Sieg der
heiligen Kirche zeigen.“
Jesus:
„Geheimnisvolle Zeilen sind es heute, Meine liebe Braut
Meiner heiligen Eucharistie, welche Ich dir kundtue, und
die zu deiner beständigen Betrachtung dienen sollen.
Gegenwärtig stehst du nicht unter Gehorsam, weder einer
kirchlichen noch einer staatlichen Obrigkeit, und Ich
muß dir nun streng und fest einschärfen, daß du auch
keine gesetzlichen Vorschriften besorgen darfst, sondern
nur Meine Wünsche befolgen mußt. Denn sonst könnte Ich
nicht das Werkzeug aus dir machen, das Ich brauche, um
Meinen eucharistischen Heilsplan zu Ende zu führen.
Wohl weiß Ich, daß es dir bangt, wenn du
dieses schreibst, doch bedenke, wie Meine Apostel
gehandelt haben, die Meine heilige Kirche gründeten, und
wenn du bestimmt bist, die Wiedervereinigung der
heiligen Kirche in die Wege zu leiten, so darfst auch du
kein Gesetz befolgen, das Meinem Geist widerspricht.
Meine Apostel wurden eingekerkert und gegeißelt, hat man
sie aber wieder freigelassen, so waren sie die gleichen
mutigen Verteidiger Meiner Lehre wie vorher, und vor den
Richtern bekannten sie frei Meinen Namen. Als Ich Selbst
auf Erden wandelte, stieß Ich die jüdischen Gesetze um,
damit Meine Lehre Grund fassen konnte, und jetzt will
Ich Meine heilige Kirche begründen und diese Selbst erst
zerstören.
Darum höre auf gar keinen Rat, der von
außen kommt, sondern höre nur auf Mich und befolge Meine
Worte. Es kommt noch eine Zeit, wo die Menschen, die
dich jetzt in blindem Wahn verfolgen, nach dir lechzen
werden, doch dann ist es zu spät, denn die strafende
Hand Gottes wird dann walten. Wer die Werke Gottes
verfolgt, den wird der Zorn Gottes treffen, denn Gott
läßt Seiner und Seiner Werke nicht spotten.
Dunkle Nacht lagert in dem geistigen
Himmel der Kirche, und der Stern, der neu durch Meine
Kraft zu leuchten beginnt, erscheint nun wie ein Komet,
der einen Krieg ankündigt, und darum wollen sie nun in
der Kirche selbst das Erscheinen dieses Sternes
verhindern, weil sie nicht aus ihrem geistigen Schlummer
geweckt werden wollen. Doch so sehr sie sich auch
wehren, dieser Stern wird leuchten und den Krieg
entfachen und zum Thron der heiligen Eucharistie führen
und durch alle Wirrnisse den Weg zum Sieg der heiligen
Kirche zeigen. Wer dieser Stern ist, den Ich meine, das
wirst du denken können, und darum sei ohne Furcht.
Derjenige, der dich an das dunkle
Firmament der heiligen Kirche gesetzt, Er ist allmächtig
und wird deine Bahnen lenken, mag es auch unter dir
toben und brausen. Ich, dein göttlicher Meister, bin bei
dir und mit diesem Glauben wirst du ruhig deine Bahn
wandeln und bald unterstützt werden von anderen
glänzenden Gestirnen, die nach und nach auftauchen und
deine Bahnen wandeln. Blicke wie immer fest und
vertrauensvoll auf Mich. Ich bin es, der dich stärkt,
dein Herr und Meister. Diese Meine lieben Worte sollen
dir Trost und Stärke sein in allen Stürmen.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1065 Am 25. Februar 1916
„Diejenigen Priester, die nicht Meinen
Geist annehmen und Meine Werke verfolgen, sie verfallen
so weit in den Stand der Ungnade, daß Ich ihnen die
Gnade der Wandlung entziehe am Altare.“
Jesus: „Immer
tiefer und geheimnisvoller werden nun die Zeilen, die
Ich deiner Feder anvertraue, und nur solche Seelen
vermögen sie zu fassen, die geistig schon weit
fortgeschritten sind. Um dir und Meinen geliebten
Aposteln der letzten Zeiten einen tiefen Einblick in das
geistige innere Leben Meiner heiligen Kirche zu
gestatten, muß Ich dir eine überaus traurige Wahrheit
enthüllen. Der geistige Wert des heiligen Meßopfers, der
so groß ist, daß alle Sünden gedeckt werden könnten, er
schwindet immer mehr, und zwar deshalb, weil seit der
Scheidung der Geister im gesamten geistlichen Leben eine
Scheidung vor sich geht.
Diejenigen, welche bemüht sind, mit
Hilfe Meiner himmlischen Mutter Mir näherzukommen,
genießen immer größere unerfaßliche Gnaden, die anderen
hingegen, die schon mehr der Nacht des geistlichen
Lebens anheimfallen, bei diesen wird es täglich dunkler,
und täglich muß Ich ihnen Meine Gnade mehr und mehr
entziehen. Auch diejenigen Priester, die nicht Meinen
Geist annehmen und Meine Werke verfolgen, verfallen so
weit in den Stand der Ungnade, daß Ich ihnen die Gnade
der Wandlung entziehe am Altare.
Ja, so weit ist nun die Nacht
hereingebrochen, daß die arme Menschheit nicht bloß
zeitlich furchtbar gezüchtigt wird, sondern auch die
Gnadenschätze werden ihnen entzogen, jene Gnadenschätze,
die sie so treulos verschmähten und alle weltlichen
Zerstreuungen diesem erhabenen Opfer des Neuen Bundes
vorgezogen haben. Wie einsam mußten oft Meine Diener des
Neuen Bundes Mein heiliges Opfer feiern, einsam nach
außen und nach innen. Ja, schon so lange Zeit fand Ich
beim heiligen Meßopfer nur vereinzelte Seelen, die mit
ganzem Herzen dabei waren und selbst diese waren noch an
so viele Bande gekettet, die Mir mißfallen.
Nun begreifst du und alle, welche Mich
lieben, Meinen tiefen Schmerz, wenn Ich zusehen mußte,
daß der lebendige Glaube immer mehr erlosch und der
verderbliche Zeitgeist dieser Tyrannen immer mehr Meine
teuren Gläubigen gefesselt hielt. Ja, mit Sklavenketten
beladen kamen Mir schon längst Meine Getreuen vor und
bei vielen sind sie schon festgeschmiedet vom Geist der
Unterwelt.
O schauderhafte Verheerung in so vielen
Seelen, für die Ich Meine Füße bei Meinem Wandel auf
Erden wund lief und dann noch am Kreuze für sie
verblutet bin. O furchtbares Leiden Meines liebenden
Herzens, das Ich nun schon so lange erdulden muß! Ja,
immer höher stieg die Sündflut im geistigen Sinne und
überflutete alles Edle und Erhabene und immer mehr
gewann der Geist der Finsternis die Oberhand. Er regiert
jetzt in dieser Finsternis und ach, auch so viele Meiner
treuen Gläubigen, die Meiner wahren, katholischen Kirche
angehören, lieben diese Finsternis und lassen sich noch
unter frommen Vorwänden zu allem Möglichen verleiten,
was Mir völlig widerstrebt. Ja, wie werden diese einst
mit Zittern beim Weltgericht vor Mir stehen, die Meine
Gnadenmittel mißbraucht und sich so des Gerichtes
schuldig gemacht haben; denn ein viel strengeres Gericht
wird über die ergehen, die an der Quelle der Gnaden
gesessen, dabei aber das giftige Wasser des Zeitgeistes
getrunken haben.
Ja, furchtbar wird da mit Donnerstimme
Mein Urteil über die Erde hallen: Weichet ihr
Verfluchten! Ja weichet von Mir, die ihr euer Herz an
Geld und Gut, an zeitliche Freuden und Genüsse und
Ehren, an sündhafte Geschöpfe und deren sinnliche
Genüsse gehängt habt und Mich, euren liebenden Gott, der
Sich um euretwillen im heiligen Tabernakel einschließen
ließ, verachtet habt. Ja, die ihr wußtet, daß Ich dort
zu finden bin und die ihr euer Herz und Sinn nur
vergänglichen Schätzen geweiht habt. Könnte Ich da mit
Gerechtigkeit jene zur ewigen Glorie einladen, die Meine
Gegenwart auf Erden verschmäht und auch dort auf Meinem
eucharistischen Thron Mich nicht angebetet haben und
Meinen Worten keinen wahren Glauben entgegengebracht, wo
Ich gesprochen: Siehe, Ich bin bei euch bis ans Ende der
Welt!
Könnte Ich sie zur Belohnung einladen,
die um Meinetwillen weder etwas leiden wollten noch Mich
liebten? Nein, niemals, denn ihnen gelten dann die
Worte: Du hast deinen Lohn schon empfangen!“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1066 Am 26. Februar 1916
„Die Natur ertötet alles Edle und Hohe,
sowohl im einzelnen Menschen als auch im Gesamten; sie
muß wieder dem Geiste Gottes Platz machen.“
Jesus: „Ja,
wie ganz anders werden an jenem großen Tage die Gedanken
so vieler erscheinen und welch furchtbares Urteil wird
über die ergehen, die ihre Talente und natürlichen
Fähigkeiten nicht veredelt haben. Nur nach Irdischem
strebt jetzt so mancher Menschengeist und zum Tode
ermattet sinkt er nieder, um dann nimmermehr sich zu
erheben, wenn nicht ein ganz besonderer Gnadenstrahl
Meiner Liebe ihn wieder neu belebt.
Wie viele Seelen sehe Ich so schlummern,
und wie viele sind vom Hauch der Sünde und Leidenschaft
gänzlich erstorben? Diese unglücklichen Seelen, welches
Erbarmen verdienen sie! Kein Mittel kann sie mehr retten
als dasjenige, daß sie Meinem göttlichen Herzen geweiht
werden und Ich durch einen Strahl Meiner barmherzigen
Liebe ihre finsteren Gemächer erleuchten kann.
Welch furchtbare Verheerung Ich in einer
solchen Seele erblicke, ist kaum zu beschreiben. Einer
Grube gleichen sie, in welcher Unrat aller Art angehäuft
ist und tiefe Finsternis herrscht. Ja, furchtbar ist
diese Grube, die sich Satan schon als Königreich erwählt
hat und bereits sein Szepter schwingt. Dringt nun ein
Strahl Meiner Barmherzigkeit in eine solche Seele, dann
ist es ihr, wie wenn sie von einem Taumel geweckt werden
würde. Mit aller Kraft nun bäumt sich der böse Feind
auf, und wenn er sie verlassen hat und durch eine
reumütige Beichte diese Seele gereinigt ist, dann
belagert er diese Seele von außen und benützt jede
Gelegenheit, um diese Festung zu erstürmen und wieder zu
gewinnen. Ja, da muß dann die Seele mutig alle seine
Angriffe mit der Gnade Gottes zurückweisen, und schwer
verwundet geht sie oft in der ersten Zeit aus dem Kampf
hervor. Was kann nun einer solchen Seele wieder zu neuem
Kampfesmute verhelfen? Nichts anderes als das Heilmittel
Meiner himmlischen Eucharistie!
Dann kehre Ich in der heiligen
Eucharistie in eine Seele ein, heile ihre Wunden und
mache sie stark zum Ringen. Die Buße des Kampfes ist
immer der Zeit angemessen, und wenn dann ein solcher
Sünder immer mehr seine Zuflucht zu Mir nimmt wie zum
barmherzigen Samariter und ernst bemüht ist, Mir
anzugehören, dann nehme Ich ihn in inniger Liebe an Mein
Herz und immer mehr dringen dann die Gnadenstrahlen in
diese Seele ein und erwärmen und befruchten dieses
Erdreich. Ja, es braucht dann Geduld, und jetzt, wo das
Zeitalter Meiner heiligen Eucharistie angebrochen, kann
man das Gleichnis anwenden von einem hohen Zinsfuß.
Jetzt teile Ich Meine Gnaden in hohem
Grade mit, und wer Mir jetzt seine Seele als Pfand
übergibt, wo so viele grimmige Feinde um dieselbe
streiten, in solcher Zeit gebührt einem solchen
überlassenen Pfand auch ein größerer Zinsfuß. Ja, Ich
mache dann alles durch Meine überschwengliche
Barmherzigkeit gut und lege Gnadenschätze darin nieder,
wie nur die Zeit der heiligen Eucharistie sie bieten
kann. Aber wenn Ich Besitz von einer solchen Seele
genommen, dann muß auch die Hülle derselben, der Leib,
ein kostbares Gefäß werden, damit Leib und Seele
miteinander geheiligt werden. Ja, alle Gefühle des
Herzens müssen dann nur höhere Gefühle sein und immer
mehr müssen die natürlichen Triebe darin ersterben, um
ganz in Mich umgewandelt zu werden.
Wie Ich auf Erden war nur um den Willen
dessen zu tun, der Mich gesandt hatte, so muß eine
solche Seele bemüht sein, nur Meinen heiligen Willen zu
erfüllen. Ja, diesen zu erkennen, ist eben in dieser
Zeit schwer, denn Mein Wille und Mein Geist ist vom
Erdkreis verbannt worden und hat in blindem Wahn einem
Geist Platz gemacht, der dem Meinigen widerspricht.
Ja, die ganze innere Religion, sie
erscheint Mir wie eine Wildnis, und die edelste Blume,
die reine, übernatürliche Liebe, sehe Ich so selten mehr
erblühen. Mein Gebot, liebet einander, wie Ich euch
geliebt habe, o wie ist es erloschen und im Gefühl der
Erkenntnis der Sünde wird so manches Gute unterlassen,
nur weil die übernatürliche Liebe noch nicht dieses
Gefühl veredelt. Ja, Meine Liebe, die wie ein Band Meine
Getreuen vereinen sollte, es schlingt sich nur um
vereinzelte Seelen, und gerade da, wo dieses belebende
Licht Meiner übernatürlichen Liebe hineinleuchten
sollte, da wird es zurückgedrängt unter der Furcht der
Sünde.
O welch herrliche Zeit wird es sein,
wenn einmal Meine Liebe wieder in den Herzen Platz
ergreifen kann und wenn der eisige Hauch alles
Natürlichen daraus gewichen ist. Ja, dann ist das
Paradies hienieden übernatürliches Leben und
übernatürliche Seligkeit. Ja, die Natur ertötet alles
Edle und Hohe, sowohl im einzelnen Menschen als auch im
Gesamten; sie muß wieder dem Geiste Gottes Platz machen.
Freilich, unfaßbar für den Menschenverstand sind diese
Meine Geheimnisse und nur ein kindlicher Glaube kann sie
erfassen.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1067 Am 27. Februar 1916
„So wie bloß diejenigen Meine
Gnadenschätze empfangen, die Mich besuchen, so werden
auch bloß diejenigen die Früchte genießen, die zu Mir
kommen.“
Jesus:
„Dieses Buch soll nun dein Betrachtungsbuch werden, und
Ich werde dir darin Meinen Willen kundtun, was Ich von
deiner Seite immer wieder von Zeit zu Zeit wünsche. Ich
sehne Mich sehr, bis die Zeit anbricht, wo du mit Mir in
ständiger Betrachtung und Gebet sprechen und diese
heilige Stille nur unterbrechen wirst, um durch Wort und
Schrift Meinen Geist zu verbreiten. Wie Ich im heiligen
Tabernakel auch verborgen und so eingekerkert lebe, so
sollst auch du, liebe Braut Meiner heiligen Eucharistie,
nach der Vollendung, nur noch von Mir, für Mich und
durch Mich leben, und du wirst dann nicht mehr fähig
sein, nur ein Wort zu sprechen, das nicht zur Erbauung
dienen wird. Deine vorzüglichste und heiligste Aufgabe
aber bleibt die, Meinem Herzen Sühne zu leisten durch
ständige Unterhaltung mit Mir hier auf Erden im
Heiligsten Sakrament des Altars, und darum werde Ich
auch immer hier gegenwärtig bleiben. So wie bloß
diejenigen Meine Gnadenschätze empfangen, die Mich
besuchen, so werden auch bloß diejenigen die Früchte
genießen, die zu Mir kommen.
Ja, alle natürlichen Triebe sind bereits
in dir gestorben und dein Körper gleicht nun einem
Leichnam, der regungslos im Grabe liegt. Wer es fassen
kann, der fasse es. Wie und wann es Mir beliebt, werde
Ich ihn erwecken zu neuem Leben, zu einem Leben der
reinsten Gnade, und kein Hauch vermag dann weder deine
Seele noch deinen Leib mehr zu beflecken. Doch einsam
will Ich dich, und zwar so lange, bis Ich es dir sage.
Mein oberster Hirte der Kirche, Mein geliebter Benedikt,
sein Geist ist bereits mit dir verbunden und eine
heilige Sehnsucht zieht ihn geistig zu dir, doch noch
viele Bande umgeben ihn, denn seine Kämpfe sind groß. Er
erfaßt die ganze gefährliche Lage der heiligen Kirche,
und auch das zerrüttete innere Leben des Kirchenleibs
begreift er. Doch es erscheint ihm auch alles so
geheimnisvoll, und wie viel Trost würde ihm werden,
könnte er jetzt persönlich mit dir sprechen. Diese Zeit
kommt noch, aber jetzt noch nicht. Darum, liebe, teure
Braut Meiner heiligen Eucharistie, bleibe fest im
Glauben! Die Wellen, die um dich tosen, sind lauter
ungestillte Herzen, die auch nach Wahrheit und Klarheit
lechzen. Sei gesegnet und alle, welche um dich sind.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1068 Am 29. Februar 1916
„Vertraut felsenfest auf Meinen Schutz
und Schirm, denn Ich, die Ich den Sieg der heiligen
Kirche bewirke, kann euch beschirmen in allen Gefahren.“
Jesus: „Ein
für den Himmel freudiger Tag ist heute angebrochen, soll
doch heute der überaus geliebte Diener Meiner lieben
Mutter den überaus hohen und heiligen Auftrag hier an
geweihter Stätte entgegennehmen. Verbunden mit Gebet und
einem Lied zu Ehren der lieben Gnadenmutter von Hausen
soll dieser heilige Akt vollzogen werden, und der Himmel
wird sich in diesen Augenblicken herniederneigen. Schwer
haben die Anhänger des bösen Feindes diese
hochgebenedeite Gnadenstätte heimgesucht, und zwar im
stillen und geheimen. Nach Bekanntwerden dieser neuen
Offenbarung aber werden die Verfolgungen von außen
erfolgen. Doch erst öffentlich darf dieselbe werden,
wenn du mit dem Heiligen Stuhl in Verbindung stehst und
der Heilige Vater gesprochen hat. Haltet nun ihr, Meine
Getreuen, fest zusammen, stärkt und ermuntert euch
gegenseitig, und bringe du immer die Wünsche Meiner
lieben Mutter dem innigstgeliebten Diener dieses kleinen
Heiligtums. Nun wird dir noch Meine liebe Mutter einige
Worte sagen.“
Maria: „Meine
liebste Tochter und Braut Meines göttlichen Sohnes,
heute freue Ich Mich innig, wenn ihr zwei, Mein treuer
Diener und du, wieder enger miteinander verbunden
werdet; denn so hohe und heilige Interessen müßt ihr
vertreten und darum muß auch ein Band der Einigkeit in
eurem Innern euch umschlingen. Hohe und heilige
Augenblicke durftet ihr schon verkosten, doch der
heutige Tag soll allen ein Freudentag sein, wie er auch
Mir ein Freudentag ist. Vertraut felsenfest auf Meinen
Schutz und Schirm, denn Ich, die Ich den Sieg der
heiligen Kirche bewirke, kann euch beschirmen in allen
Gefahren, die euch drohen. Je mehr die Hölle gegen euch
und eure Werke ergrimmt, desto herrlicher wird einst
eure Siegespalme werden und euer Lohn groß sein im
Himmel. Darum handelt ohne Furcht. Wir schützen euch,
und du sollst stets Unseren Rat erfahren, denn der
Himmel steht dir offen, wenn du bittest. Seid nun alle
gesegnet von eurer himmlischen Mutter.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1069 Herz-Jesu-Freitag am 3. März 1916
„Das betrübt Mein Herz tief, daß
diejenigen in Gemeinschaft mit dem Satan arbeiten, die
sich Meine Diener nennen und dazu noch Diener von
höchstem Range.“
Jesus: „Der
erste Freitag eines jeden Monats ist für Mich ein Tag
der Freude dadurch, daß so viele teure Seelen zum Tisch
der Gnaden treten und Mir dadurch Ersatz leisten für so
viele laue Seelen, die Ich jetzt bald gänzlich aus
Meinem Herzen tilgen will. Aber auch ein Tag des
Schmerzes ist Mir dieser Tag insofern, wenn Ich sehen
muß, daß so viele Meiner Diener diese Sühne für Mein
betrübtes Herz nicht einführen und dadurch Meinem
heiligen Willen entgegenarbeiten und Mein liebendes Herz
tief verletzen.
Wie notwendig hat die arme Christenheit
diese Meine außerordentlich dargebotenen Gnadenmittel,
denn wie von einem tiefen Wall umgeben erscheinen Mir so
viele Seelen, und Ich möchte den Vergleich anstellen mit
einer Festung, die von drei Seiten beschossen wird,
Meine Pfeile, die nicht verletzen und verwunden, sondern
nur das Herz für Mich zu gewinnen suchen. Es sind
Gnadenbeweise Meiner Liebe und Güte. Doch noch andere
Pfeile, und zwar Pfeile des Satans werden auf eine
solche Festung abgefeuert, und diese treffen oft
sicherer und stecken tief, ach so tief darin fest. So
sieht jetzt manche Seele aus, und möchte Ich eine Seele
dauernd heilen, dann muß sie zuerst Zuflucht zu Meiner
himmlischen Mutter nehmen und einen Gnadenort von Ihr
aufsuchen. Du kennst ja die von Mir so sehr gesegnete
Gnadenstätte Hausen. O führe diese Seelen dorthin, und
wenn sie dann von ihren Wunden durch den heilenden
Zuspruch des geliebten Dieners Meiner lieben Mutter
geheilt sind, dann lehre sie Mich lieben und ganz nach
Meinem Geiste zu leben. Immer mehr solcher Seelen werden
zu dir kommen, und sogleich werde Ich dir dann kundtun,
wie du sie Mir näherführen kannst.
Ja, herrlich und erhaben ist dieser
eucharistische Heilsplan zur Erstellung des Königtums
Meines göttlichen Herzens auf Erden, und bereits elf
Apostel bereiteten dasselbe vor, und du als zwölfter
Apostel wirst es nun zur Vollendung führen. Ja, die
Vorsehung ist wunderbar, und wer die Gnade hat, es zu
erfassen, wie dankbar sollte er Meinem göttlichen Herzen
sein. Er soll seine Dankbarkeit beweisen dadurch, daß er
für das Heil so vieler Seelen eifert, die noch nicht das
hohe Glück genießen, Einblick zu erhalten. Ja, immer
mehr und mehr muß Ich dich auffordern, sich selbst immer
mehr zu vergessen, die diese hohen Geheimnisse mit dir
teilen dürfen und das Glück haben, mit dir vereint für
Meine Ehre arbeiten zu dürfen. Ja, groß wird euer Lohn
einst im Himmel sein, und alle werden Meine Liebe immer
mehr im Herzen empfinden, die für die Verbreitung des
eucharistischen Werkes arbeiten.“
Jesus: „Du
hast dich, Meine liebe, teure Braut Meines heiligen
Sakramentes, heute morgen bitter beklagt darüber, daß
Mir so viele Unehre angetan wird dadurch, daß man Meine
eucharistischen Werke wieder aufs neue verfolgt und
dadurch Mich so sehr betrübt. Satan ist es jetzt
gestattet, gegen das Aufkommen Meiner Werke zu toben,
doch seine Macht wird zerstieben wie Rauch, wenn Ich
einmal will. Doch das betrübt Mein Herz tief, daß
diejenigen in Gemeinschaft mit dem Satan arbeiten, die
sich Meine Diener nennen und dazu noch Diener von
höchstem Range. Da kann man nun bald die Scheidung der
Geister erkennen. Ich möchte heute alle Meine wahren
Anhänger durch dich bitten, daß sie gegen diejenigen,
die so in satanischer Wut sich gegen Mich und Meine
Werke erheben, die gleichen Gesinnungen hegen wie Mein
göttliches Herz Selbst, nämlich das tiefste Mitleid,
denn furchtbare Drohungen muß Ich über alle aussprechen,
die Meine Werke nicht aufkommen lassen wollen.
Ja, die Scheidung der Geister macht sich
immer mehr bemerkbar und immer inniger liebe Ich jene,
die treu zu Meiner heiligen Sache stehen und Meine Werke
durch Gebet und Sühne unterstützen. Ja, der liebe
Diener, den du Mir heute im Gebet so innig empfohlen
hast, und der so tiefes Mitgefühl im Innern für Meine
Werke birgt, ihm überbringe diese Meine Worte, die Ich
ihm in inniger Liebe sende. Ja, jetzt gleicht er noch
einem eingesperrten Vöglein, doch Ich werde zur rechten
Zeit seine Fesseln lösen und sein Gefängnis öffnen,
damit er seine feurigen Gefühle, die er für Mich birgt,
zeigen und ganz in unermüdlicher Arbeit für Mein
eucharistisches Reich tätig sein kann. Ein treuer
Gehilfe steht dir, Meine teure Braut, in ihm zur Seite,
und gewiß wird dann euer vereintes Wirken ein gesegnetes
sein.
Nun laß dir noch einige Worte sagen über
die nun so tief gedemütigte Braut des eucharistischen
Liebesbundes. Diese Demütigung wird sie wieder näher zu
ihrer Vollendung führen, und Ich wünsche, daß du mit ihr
in brieflichen Verkehr trittst und ihr einige
Trostesworte übersendest. Bald wird sie, und zwar mit
dir, vollendet sein, und dann werde Ich sie in den
Himmel abholen. Du aber wirst ihre Werke fortsetzen und
ihre Fürbitte vom Himmel erfahren. Ja, eine schwere
Aufgabe beginnt dann für dich, dieses nun so tief
geschmähte Werk wieder neu zu beleuchten und ins Werk zu
setzen. Ich werde dich dadurch unterstützen, daß nach
deiner Vollendung alle, welche gegen das Werk sich dann
erheben, sofort gedemütigt und gestraft werden. Ja,
einen schweren Kalvarienberg mußte diese Braut Meiner
Friedenskirche durch so viele Schmähungen gehen, doch
wenn Ich einmal will, dann folgen die Strafen für diese
Henkersknechte, die Meine Werkzeuge peinigen. Ja,
muntere sie auf, Meine Dienerin, und lehre sie, die
Schmähungen nicht bloß geduldig, sondern freudig Mir
zuliebe zu leiden und dadurch reif zu werden zum
himmlischen Hochzeitsmahle.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1070 Am 5. März 1916
„Mein Opfer wurde immer in Meiner
heiligen Kirche blutig und unblutigerweise fortgesetzt,
und solch heilige Aufgabe, wie dir im Heilsplan Gottes
zugeteilt ist, erfordert auch die Größe Meiner Leiden.“
Jesus: „Die
Vorbereitungen, die dem geheimnisvollen Freitagsleiden
vorausgehen, sind nun in deinem Körper in vollem Gange.
Mag dir auch manche Stunde noch schwer und bitter
erscheinen, o harre noch aus, bis die vierzig Tage
vorüber sind, und nach diesen werde Ich dir wieder
Meinen Willen kundtun. Groß und erhaben sind die Früchte
dieses geheimnisvollen Leidens, das sich dann an dir
vollzieht, und selbst der verstockteste Sünder wird
durch diesen Anblick zur Buße bewegt werden. Ja, steige
mutig jeden Freitag hinauf zum Opferberg des Kreuzes und
sei so die Opferpriesterin, wie einst auch Ich Mich
blutig geopfert habe zum Heil der Welt. Ja, Mein Opfer
wurde immer in Meiner heiligen Kirche blutig und
unblutigerweise fortgesetzt, und solch heilige Aufgabe,
wie dir im Heilsplan Gottes zugeteilt ist, erfordert
auch die Größe Meiner Leiden. Glücklich alle, die mit
dir sich opfern und so der gesunkenen Menschheit zum
neuen Leben in Meinem Geiste verhelfen.
Du wirst unterstützt werden von vielen
Seelen, denn Ich weiß, daß ein Übermaß von Arbeit deiner
harrt, doch erschrecke nicht, liebe gekreuzigte Braut,
denn Meine Kraft wird mächtig in dir sein, und wie Mein
Geist auch Gottheit und Menschheit in einem Leibe
vereinigt hat, so wirst auch du als Mensch völlig durch
Meinen Geist belebt werden und als unleugbaren Beweis
ein Wunder der Gnade tragen, wo selbst die Gelehrten
verstummen werden. Ja, sonst könntest du nicht wirken,
so wie Ich will, und darum sei ohne Sorge. Über alles,
was dir bevorsteht, waltet die Vorsehung wunderbar, und
wie du mit dem Beistand von oben deine bisherige
Leidenszeit überstanden hast, so wirst du auch dieses
Sühneleiden für die heilige Kirche glücklich mit Meiner
Kraft und unter dem Schutz und Beistand der lieben
Mutter Maria und des heiligen Josef vollenden.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1071 Am 8. März 1916
„Steige nun, liebe Braut, mit Mir zum
Ölberg des heiligen Tabernakels und betrachte dort Meine
tiefe Betrübnis wegen der Verlassenheit, die Ich dort
erdulden muß.“
Jesus: „In
eine entscheidende Zeit tritt nun heute die heilige
Kirche ein, und auch für dich, Meine liebe, gekreuzigte
Braut, ist es eine Zeit von tiefer Bedeutung. Habe Ich
dich doch ausersehen, mit Mir Mein Opfer des
Kreuzestodes fortzusetzen und dich so mit Mir zum Heil
der heiligen Kirche mit Leib und Seele zu opfern. Der
Tag dieses geheimnisvollen Leidens ist nicht fern, und
darum sei dir nun in dieser letzten Zeit des Aufstiegs
auf den Opferberg auf Kalvaria recht viel deiner
heiligen Aufgabe bewußt.
Deinen Körper an Abtötung zu gewöhnen,
brauche Ich nicht zu erwähnen, denn auf das Kreuz
angeheftet, liegst du seit Wochen auf dem
Schmerzensbette. Doch einen innigen Wunsch hege Ich:
Betrachte in dieser heiligen Fastenzeit viel und oft mit
denen, die um dich sind, die tiefen Leiden im
Hochheiligsten Sakrament des Altars. Zu diesem Zweck
werde Ich dir Selbst die Betrachtungen zeigen.
Steige nun, liebe Braut, mit Mir zum
Ölberg des heiligen Tabernakels und betrachte dort Meine
tiefe Betrübnis wegen der Verlassenheit, die Ich dort
erdulden muß. Von wie vielen Tausenden Gläubigen, die
wissen, daß Ich dort gegenwärtig bin, werde Ich nie
besucht, und von denen, die hie und da eine Kirche im
Vorübergehen betreten, o welche Kälte von diesen Herzen
starrt Mir da entgegen! Wenn Ich zurückdenke an die
furchtbaren Leiden, die Ich damals am Ölberg erduldete,
o wie viel Ähnlichkeit haben diese jetzt im Tabernakel.
Drei Meiner liebsten Freunde nahm Ich mit Mir, und ach,
auch diese schliefen und ließen Mich allein in Meinem
Schmerz.
Und jetzt? Wie sieht es heute aus auf
Meinem Ölberg des heiligen Tabernakels? Wie viele nennen
sich Meine trauten Freunde und Meine Apostel, und wenn
es gilt, bei Mir eine Stunde zu verweilen, dann
entwindet man sich dieser heiligen Pflicht durch alle
möglichen Ausreden, und ach, wie wenige Seelen nenne Ich
Mein Eigen, die mit inniger Liebe und mit ganzem Herzen
zu Mir kommen und Mich in Meiner Verlassenheit trösten.
Du weißt, liebe Braut, und Ich habe es dir ja schon oft
geklagt, daß gerade diejenigen Mir am meisten Schmerz
bereiten, die Mich täglich in den Händen tragen und Mein
heiliges Opfer feiern, Meine Priester. O an wie viele
Ketten ist ihr Geist gefesselt und wie wenig lebendigen
Glauben und treue, gänzliche Hingabe finde Ich bei
ihnen. Wie viele kostbare Zeit vergeuden sie mit allen
möglichen Geschäften und Mich, ihren Herrn und Meister,
Mich besuchen sie wohl, aber ihr Herz bleibt leer und
ohne Gefühl für Mich. O könnte Ich ihr Herz in Besitz
nehmen!
O welche Wonne würden sie empfinden,
jede freie Minute in Meiner heiligen Gesellschaft zu und
mit Mir zu verkehren, der Ich doch ihr einziger wahrer
Freund bin. Wie wird es solchen Seelen sein, wenn einmal
die Hülle ihres Leibes fällt und ihr Geist sich versetzt
sieht vor Meinen unerbittlichen Richterstuhl, wo sie
dann Den schauen, Den sie auf Erden nie besucht und Der
nun mit der strengsten Miene ihre Vergehen und
Unterlassungen des Guten richtet. Wie bitter wird dann
die Reue werden, wenn sie der vielen Stunden gedenken,
welche sie Mir hätten weihen können und es nicht getan
haben. Aber, o wehe, dann kommt die Reue zu spät! Nur
als Arme Seele kann sie dann sich selbst anklagen und
die Strafe entgegennehmen, die Meine Gerechtigkeit dann
über sie verhängt.
Ja, wie furchtbar ist für eine Seele
dann dieses Gefängnis des Fegefeuers, da sie nun
bedenken muß, daß sie mit mehr Liebe zum Guten es hätte
so weit bringen können, unverzüglich in die ewigen Räume
aufgenommen zu werden. Doch ein Zurück gibt es nicht
mehr, sondern jetzt ist die Zeit der tiefsten Reue
angebrochen, und diese bittere Reue peinigt die Seele
auf das Furchtbarste. Sie erkennt dann, daß Ich das
höchste Gut und Besitz in alle Ewigkeit bin und dieses
höchste Gut hat sie bei Lebzeiten nicht besucht und hat
Mich, ihren Schöpfer und Erlöser, nicht geliebt, wie sie
hätte tun sollen. Ja, von tausend irdischen Vorwänden
ließ sie sich abwendig machen, Mich in Liebe zu
besuchen, und hat dadurch Mein göttliches Herz tief
betrübt.
Ja, jetzt auf Erden überhört so manche
Seele Meine Einladung, in der anderen Welt würde sie
danach lechzen, vor Meinem Hochheiligsten Sakrament
verweilen zu dürfen. Ja, so weit ist die Welt ins
Natürliche und Irdische gesunken, daß man überall Ruhe
und Frieden sucht, nur nicht bei Mir, der Ich verkannt
und verlassen auf Meinem eucharistischen Throne bin.
Nein, nicht Thron kann Ich es jetzt nennen, sondern nur
Gefängnis, und diejenigen, die Mein Gefängnis schließen,
sind ohne Gefühl und ohne Liebe für Mich. Doch, du
gesunkene Welt, nun sollst du bald erfahren, wer Herr
ist über Leben und Tod. Ich, der Ich verborgen im
Tabernakel weile, oder euer verderblicher Gott, der
Mammon.
Ja, jetzt soll Mein eucharistisches
Königtum anbrechen, nachdem Ich nun so eine endlose Zeit
schon als Gefangener bei euch bin. Mein Ölberg soll nun
zum Tabor werden, und herrlich werden die Früchte sein,
die dann erblühen.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1072 Am 11. März 1916
„Ja, furchtbar sind die Netze, die er
ausgeworfen hat, und wie viele Meiner Auserwählten
schmachten noch darin und können sich derselben nicht
mit eigener Kraft entwinden.“
Jesus:
„Ernste und tiefergreifende Worte waren es, die Ich dir
in Meiner letzten Offenbarung kundgetan habe, aber noch
lange nicht ernst genug; denn was Ich leide, seitdem Ich
im hochheiligsten Geheimnis weile, dies auszusprechen,
dazu sind Worte zu wenig.
Darum, teure Braut Meiner heiligen
Eucharistie, fühle du mit Mir und alle, die Mich
wahrhaft lieben. Den ganzen Kelch der Leiden Meiner
Todesangst im Tabernakel ließ Ich dich schon mittrinken
und auch während des nun anbrechenden Sühneleidens für
Meine geliebte, streitende Kirche auf Erden will Ich
dich ihn verkosten lassen. Denn groß werden die
übernatürlichen Gnaden sein, die Ich dann in dieser
Nacht Meiner Todesangst am Ölberg über dich ausgieße,
und du wirst da Geheimnisse von hohem Werte sehen
dürfen. Aber auch während des Freitagsleidens wirst du
Dinge schauen, die nur ein gänzlich durch und durch
geläuterter Geist zu schauen imstande ist. Doch sage
Ich, auch deine Leiden sind groß, ebenso groß wie die
Gnaden. Doch Meine Kraft wird sie dir soweit lindern,
daß du sie zu ertragen imstande bist.
Ja, liebe teure Braut, manche Seele wird
noch aus dem Gnadenborn schöpfen, denn er ist
unversiegbar; jeden Freitag fließen dir neue Gnaden zu
und gleich einem Opferlamm wirst du dich opfern für das
Heil der streitenden Kirche. Darum verlange Ich auch,
daß alle Mitglieder dich mit Liebe und Ehrfurcht
behandeln, denn vieles ist nach dem Sieg der heiligen
Kirche dann dir zu verdanken, denn in unermüdlicher
Arbeit und feurigem Seeleneifer wirst du für das schon
anbrechende Reich Meiner heiligen Eucharistie tätig sein
und noch Tausende von Seelen dem Satan entreißen. Wenn
du für eine Seele bittest, so soll sie nicht
verlorengehen.
Ja, furchtbar sind die Netze, die er
ausgeworfen hat, und wie viele Meiner Auserwählten
schmachten noch darin und können sich derselben nicht
mit eigener Kraft entwinden. O wie bangt Mir, wenn Ich
von Meinem heiligen Tabernakel sehen muß, wie viele dem
Tisch der Gnaden fernbleiben nur deshalb, weil der böse
Feind ihnen die Netze der falschen Scham und Furcht
umgeworfen hat und sie dann vor Hunger nach geistigen
Schätzen fast verschmachten. Ich bitte dich, liebe
Jüngerin, o löse ihre Netze, ja, löse ihnen ihre bangen
Zweifel und heiße sie, zu Mir zu gehen wie zum Arzt der
Seelen. Ja, in Liebe will Ich ihre Wunden heilen und sie
dann befähigen mitzuarbeiten an der Neuerstellung des
Reiches Jesu Christi auf Erden.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1073 Am 13. März 1916
„Also sage Ich durch diese Schrift, daß
Ich dringend wünsche, daß diese Meine Worte befolgt
werden. Ja, das innere Leben, welches schlummert, Ich
will es aufs neue wecken, und zwar durch Meinen Geist,
der aus diesen Worten spricht.“
Jesus: „Eine
überaus wichtige und ernste Mitteilung ist es heute, die
Ich durch dich kundtun will, und Ich wünsche, daß diese
sofort an den Leiter Meiner Druckerei des seligen
Canisius übersandt wird. Ich wünsche, daß die neue
Evangeliendruckerei vorzüglich dazu verwendet wird, daß
nach Bestätigung des Heiligen Stuhles die Schriften, die
Ich durch Meine geliebte Dienerin Barbara Weigand
kundgetan habe, dort gedruckt werden und diese dann
durch den Mund der heiligen Kirche Meinen noch guten
Gläubigen öffentlich gemacht werden. Oder habe Ich diese
Worte, die Geist und Leben atmen, gesprochen, daß sie
vergraben werden? Ich muß nun die strengste Strafe
androhen, wenn Meine heilige Kirche diese Meine Liebe
nicht genug würdigt und Meine Worte, die allein wieder
das innere Leben zu wecken imstande sind, verwerfen und
nicht billigen und auch die, die es glauben, dieselben
verbergen.
Also sage Ich durch diese Schrift, daß
Ich dringend wünsche, daß diese Meine Worte befolgt
werden. Ja, das innere Leben, welches schlummert, Ich
will es aufs neue wecken, und zwar durch Meinen Geist,
der aus diesen Worten spricht. Es soll das Evangelium
Meines göttlichen Herzens sein für diese letzten Zeiten,
und weil noch Strafen kommen, wie die Welt sie noch nie
geschaut, darum ist es nötig, daß Meine Gläubigen Meine
darin angedrohten Worte vernehmen und die wahrhaft Guten
dann erwachen zu einem heiligen Eifer, die Sünder aber
zu neuem Leben in Gott.
Was soll denn die sündenbetrunkene Welt
wecken? Nichts mehr ist imstande als Strafen, und um
diese Strafen im wahren Vertrauen durchzukämpfen, muß
der Glaube neu belebt werden und zu diesem Zweck ließ
Ich diese Schriften erstehen. Auch durch dich, geliebte
Braut Meiner heiligen Eucharistie, wird ein Evangelium,
welches der heiligen Kirche im Sturm zum Siege verhilft
und welches nur in öffentlichen und geheimen Sitzungen
der heiligen Kirche bekannt wird. Jeder hat eine Rolle
im Heilsplan der Neuerstellung des Reiches des
göttlichen Herzens, und soll der endgültige Sieg der
heiligen Kirche bald anbrechen, dann müssen alle guten
Glieder derselben lebendig werden und Früchte bringen,
sowohl durch Apostolat im Priester- und Laienstand, als
auch durch Gebet und Sühne.
Ja, der Liebesbund Meiner heiligen
Eucharistie, seine Blütenzeit wird nun erscheinen und
herrliche Früchte wird er zeitigen. O Hölle, du wirst
vergebens gegen Meine Werke arbeiten! Meine liebe Mutter
Maria wird dein Werk endgültig zerstören. Ja, aber viel
Gebet und Sühne braucht es, und um dieses zu bewirken,
muß der Glaube lebendig werden und zu diesem Zwecke
sollen vorher besagte Schriften dienen. Dies ist der
Anfang vom Ende, denn immer rätselhafter wird alles
werden und niemals würde Ich Selbst so viel in Meiner
Kirche arbeiten, wenn nicht die furchtbare, gefährliche
Lage es erforderte. Also, laß alle Vorurteile fahren,
prüfe diese Schrift, und Ich werde euch die Gnade geben,
es zu fassen. Tut nicht länger Meinem Herzen wehe, das
vorher blutete vor tiefem Schmerz, und laßt Mein letztes
Evangelium so in die Herzen der Gläubigen hineinfließen,
wie wenn Ich es sagen würde; denn nicht mehr lange wird
es dauern, bis Ich Selbst mit großer Pracht und
Herrlichkeit kommen werde in den Wolken, Ich, der Ich
Mich jetzt hinter so unscheinbaren Werkzeugen verberge.
Ja, dann werdet ihr glänzen wie die Sterne, die ihr mit
ganzem Glauben Meine Wünsche erfüllt habt.
Seid alle gesegnet von Eurem göttlichen
Meister, und besonders dieses Unternehmen soll Meinen
Segen und den Schutz der lieben Himmelskönigin und des
heiligen Josef erfahren.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1074 Fest des heiligen Benedikt am 21.
März 1916
„Jene, die nicht Gott ernstlich suchen
und das Brot der Engel genießen, werden elend an Leib
und Seele zugrunde gehen.“
Jesus: „Wie
blutet Mein Herz bei dem Gedanken, den Ich dir heute
nahelegen will. Und diese Klagen, die Ich heute durch
dich kundgebe, wie bitter sind sie Mir. Ja, furchtbar
schwört auch Deutschland immer mehr den Zorn Gottes
dadurch auf sich herab, daß es Meine Werke vernichten
will. Ich muß die klagenden Worte ausrufen: O
Deutschland, daß du es erkennen würdest, was dir zum
Frieden und Heile dienen würde! Nun aber ist es vor
deinen Augen verborgen, weil du die Zeit der Heimsuchung
nicht erkannt hast. Ja, furchtbar muß nun auch noch
Deutschland heimgesucht und verwüstet werden. Ja, es
werden mit der heutigen Sonnenwende die rätselhaften
Zeichen in der Natur beginnen und immer lähmender auf
dieses so gottvergessene Geschlecht wirken. Immer
unfähiger werden die Menschen zur Arbeit werden, und
jene, die nicht Gott ernstlich suchen und das Brot der
Engel genießen, werden elend an Leib und Seele zugrunde
gehen. Wer es fassen kann, der fasse es.
Jetzt wird das Absterben der ganzen
Naturkräfte beginnen, und alle lebenden Wesen und alle
natürlichen Kräfte der Natur werden immer mehr erlahmen
und absterben. Das Licht der Sonne und die Wärme
derselben werden immer mangelhafter werden bis zu einem
Tage, wo sie für einige Zeit gänzlich erlöschen wird,
und während dieser Zeit wird dann alles, was auf der
Erde lebt, vom bösen Feinde der Unterwelt noch an sich
gerafft werden, dann aber wird ihn Meine himmlische
Mutter mit seinem Anhang zur Hölle zurückstoßen. Meine
Auserwählten aber werden gerettet werden.
Ja, der Fürst der Finsternis hatte
bereits das Szepter der Weltherrschaft ergriffen und
besonders den Herrscher Meines für Mich erwählten Volkes
hatte er in seiner Schlinge, doch Meine himmlische
Mutter wird auch hier ein Ende machen, wenn es Zeit ist.
Denn die Kampfeslust ist nun bald gebrochen, und das
Blut ist genügend geflossen, denn die Rache der
einzelnen Völker artet in Sünde aus. Ja, darum werden
die Naturgewalten dieser ersten Plage ein Ende machen,
die zweite Plage wird ihren Anfang nehmen. Wie im Alten
Bunde eine Plage nach der anderen erschien, so wird es
auch jetzt kommen. Denn Ich habe ihnen nun Meinen
eucharistischen Friedenstempel gezeigt, doch in ihren
verstockten Herzen sprechen sie: Es ist ein Wahn! Ja,
wie furchtbar wird sich nun dieser Ausspruch rächen.
Deutschland und die Verbündeten werden nun keinen Einzug
halten, um Dank zu sagen in diesen Räumen, da sie gegen
Meine Werke sich erheben, bis alles dieses geschehen
ist. Himmel und Erde werden vergehen, Meine Worte aber,
die Ich durch Meine Werkzeuge kundgebe, sie werden nicht
vergehen.
O arme Menschheit, wie furchtbar bist du
gesunken! Du willst immer noch weiter gestraft werden.
Ja, du wirst es bald fühlen. Ein Sieg wurde schon
geplant, aber wie würde dieser Sieg enden? Zu neuen
Sünden! Ja, würdet ihr euch bekehren und Meinen Worten
glauben, dann würden alle Verheißungen in Erfüllung
gehen. So aber vereitelt ihr alle Meine Ratschlüsse, und
desto schwerer wird der Zorn Gottes Sich entladen. Ja,
eine Hungersnot wird nun die zweite Plage sein.
Sage dies ihnen, und sie werden dich
verspotten und sagen: Das wird nicht kommen! Doch Ich,
der Allmächtige Gott, Ich werde es bewirken können, wenn
auch alle noch so weisen Menschen dies abzuwenden
suchen. Ich werde denen, die Mich lieben, Brot vom
Himmel geben, und kraft dieser Himmelsspeise werden sie
die Heimsuchungen durchringen, und das Geheimnis wird
die Hölle nicht erfahren. Du aber wirst dieses Geheimnis
in dir bergen, und nur diejenigen werden es erfahren,
die zu dir kommen. Ja, so wunderbar sorge Ich in diesen
furchtbaren Zeiten der geistigen Finsternis für Meine
Auserwählten und nur auf diese Art werden sie gerettet
werden.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1075 Mariä Verkündigung am 25. März 1916
„Sie haben die Wünsche und Befehle Pius’
X. nicht erfüllt. Hören sie nun den jetzigen Heiligen
Vater wieder nicht an, dann wird ihr Ende das des Judas
sein.“
Jesus: „Eine
Betrachtung will Ich dir am heutigen Fest noch zeigen,
denn so geheimnisvoll ist dieses Fest Meiner himmlischen
Mutter. Ja, es paßt ganz auf deine Bestimmung, und wie
damals dieses Geheimnis sich in einem Kämmerlein einer
armen Jungfrau vollzogen hat, so will auch jetzt wieder
die Allmacht und Güte Gottes in unscheinbaren Wesen
zutage treten. Als damals der Engel Gabriel zu Maria
kam, antwortete sie demütig: ‚Siehe, ich bin eine Magd
des Herrn, mir geschehe nach Deinem Wort.‘ Ja, auch dir
ist eine heilige Aufgabe zugeteilt, und was Gott den
Gelehrten und Weisen dieser Welt verbirgt, das offenbart
Er den Schwachen und von der Welt verkannten Geschöpfen,
die Er Selbst auserwählt.
O blinde Welt, ja spotte nur über die
Werke Gottes, du sollst nun bald fühlen, daß Gott Seiner
nicht spotten läßt. Ja furchtbar ist die Welt gesunken,
so furchtbar, daß nur noch Strafen sie aus ihrem
Sündenelend retten kann.
Und nun sende Ich Meine Werkzeuge und
diese hört man nicht, aber desto mehr werden sie die
Gerechtigkeit Gottes fühlen. Ja, über kurz oder lang
werden sie dann erwachen, aber in der langen Ewigkeit im
ewigen Pfuhle, wo es kein Entrinnen mehr gibt. Ja, dann
wird sie furchtbare Reue peinigen und dann werden sie
erkennen, daß sie ihrem verstockten Herzen mehr gefolgt
sind als Meiner warnenden Hirtenstimme durch den Mund
des Heiligen Vaters. Sie haben die Wünsche und Befehle
Pius’ X. nicht erfüllt. Hören sie nun den jetzigen
Heiligen Vater wieder nicht an, dann wird ihr Ende das
des Judas sein. Ja, sie werden dann in ihrer Verblendung
sterben.
Daß diese nun anbrechenden Zeichen der
Verwüstung die Anfänge der Tage vor dem Jüngsten Gericht
sind, ist klar zu erkennen aus der Geheimen Offenbarung.
Doch die nähere Vorbereitung hierzu erfordert neue
Kundgebungen, denn die Zeichen werden so geheimnisvoll
werden, daß selbst die Auserwählten verloren gingen,
wenn nicht Gott Selbst Seinem auserwählten Volk des
göttlichen Herzens den Weg zeigen würde. Niemals hätten
die Israeliten das Gelobte Land erreicht, wenn nicht
Mose sie geführt, und jetzt, wo bald das Ende der Zeiten
da ist und der Geist der Finsternis mit seinen Werken
alles überflutet, jetzt bedarf es wieder eines Mose, und
das ist Mein sichtbarer Stellvertreter. Ja, er muß
wieder seine Rechte erhalten und so lange wird die Welt
den Greuel der Verwüstung sehen, bis ein Schafstall und
ein Hirt sein wird.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1076 Am 26. März 1916 (Dritter Orden)
„Dann soll er verbreitet werden über die
ganze Welt als Orden der Buße und der Sühne, um den
strafenden Arm Gottes zu mildern.“
Jesus: „Höre
nun, Meine liebe Braut, was Ich dir heute für Meine
geliebte Dienerin des Gnadenortes Meiner heiligen Mutter
kundtun will: Ihr ganzes Leben war eine Kette von
Selbstverleugnung und gänzlicher Hingabe an Mich, und
nun kommt für diese Meine teure Dienerin erst noch eine
schwere Zeit der Arbeit im Weinberg des Herrn. Kein Ort
wird so viele Sünder sehen wie dieser, und jeder wird
dort einen Strahl der Gnade empfangen. Auch diese Meine
Dienerin wird immer mehr dem geistigen Leben einverleibt
werden und ihr Körper ist bereits ein Gefäß der Gnade,
in den Ich jeden Morgen mit Liebe und Verlangen
einkehre. Sie allein weiß, was in ihrer Seele vorgeht,
und darum sage Ich ihr nun durch dich, daß Ich sie innig
liebe.
Ja, sie soll weiter so tätig sein zur
Ehre Gottes, und gewiß wird sie Kraft dazu durch Mich
täglich erhalten. Im Himmel aber ist ihr Lohn schon
bereit, und ein herrlicher Platz ist für sie bereit am
Throne Mariens, und die Krone der Jungfräulichkeit wird
sie krönen. Nun möchte Ich noch ganz wichtige Worte
beifügen bezüglich des Dritten Ordens:
Dieser Orden muß nun dieses Jahr noch in
den Sühneorden Meines göttlichen Herzens umgestaltet und
dieses durch den Heiligen Vater erlassen werden. Dann
soll er verbreitet werden über die ganze Welt als Orden
der Buße und der Sühne, um den strafenden Arm Gottes zu
mildern. Diese Meine Dienerin nun habe Ich dazu
ausersehen, diesen Sühneorden vor allem dadurch
einzuführen, daß sie alle Seelen, welche dann durch den
heilenden Zuspruch des geliebten Dieners Meines
Heiligtums von ihren Sünden befreit sind, diesem Orden
zuführt und die Aufnahme besorgt. Also soll sie sich für
diese heilige Aufgabe vorbereiten durch inniges Gebet;
denn für diesen Dienst in Meinem Weinberg wird sie reich
mit Verdiensten geschmückt werden, bis Ich sie dann im
hohen Alter heimholen werde, um sie zu krönen mit ewiger
Glorie.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1077 Am 27. März 1916
„Ein wahrer Dulder wird der jetzige
Heilige Vater, Mein geliebter Benedikt, werden, denn die
Erlasse, die Ich verlangen werde, sie werden lauter
brennende Fackeln in Meinem Kirchenleibe sein.“
Jesus: „Eine
tiefernste Betrachtung ist es heute, die Ich dir zeigen
will und die wieder deine von so vielen Widersprüchen
gemarterte Seele stärken soll. Wie Ich schon viele
Meiner heiligen Nachfolger Meiner Mitglieder der Kirche
in die Einsamkeit geführt habe, so habe Ich auch dich in
eine Wüste versetzt, und als leuchtende Blume der
heiligen Eucharistie stehst du in diesem düsteren
Erdental von so vielen Leiden und Mühsalen umringt. Ich
weiß es, wie schwer deine Aufgabe ist und viele bange
Zweifel schon deine treue Seele gemartert haben. Doch
jetzt soll deine Seele ein Ort der Ruhe sein und Meine
heilige Mutter schützt dich ganz wunderbar, und von
diesem Schutz umgeben wird nun dein so geheimnisvolles
Gnadenleben verfließen in dieser deiner Einsamkeit, die
du bald nur ganz kurz noch unterbrechen darfst.
Ja, Ich will dich merklich nach Meinem
Geiste umgestalten, so muß Ich eine Zeit so mit dir
verfahren, und in einem wilden Sturm und tausend
Gefahren bist du nun zur vollen Blüte entfaltet, und
diese Blüte wird nun bald ihren Duft verbreiten in
Meiner heiligen Kirche. Ja, der Geruch derselben wird
dann Meinen Geist verbreiten, und zwar in dieser
Einsamkeit, sonst würde sie verwelken; denn das
Geheimnis deines Gnadenlebens ist groß und darum mußt du
nur dem Geist folgen, der dich führt, und du wirst
glücklich zum Ziele gelangen.
Zur Stärkung der Seele aber sage Ich dir
heute, daß alle deine Seelenkräfte und Gedanken und
Gefühle des Herzens in Meiner Gewalt sind und darum sei
ruhig über alles, was Ich dir befehle. Der böse Geist
hat keinen Anteil mehr an dir, und soll Ich Meinen
geliebten Stellvertreter deiner Stütze anvertrauen, so
darf keine Täuschung mehr in all deinem Tun sich
einschleichen. Ja, sei ein Kind in allem, wie bisher.
Von Ewigkeit her ist Mein Heilsplan der
heiligen Kirche geordnet und jetzt, wo der heißeste
Kampf für dieselbe anbricht, jetzt brauche Ich
Werkzeuge, die unerschrocken alle Meine Werke verkünden.
Ja, Ich weiß es, ein wahrer Dulder wird der jetzige
Heilige Vater, Mein geliebter Benedikt, werden, denn die
Erlasse, die Ich verlangen werde, sie werden lauter
brennende Fackeln in Meinem Kirchenleibe sein. Doch du
mußt ihn stärken durch die Worte, die du ihm
überbringst, und darum erfordert deine hohe und heilige
Aufgabe ein wahres Büßerleben und eine geistige Strenge
und heilige Einsamkeit. Doch dies alles kann nur Ich
dich lehren, und darum verbleibe ruhig in dieser deiner
Lage, bis Ich Selbst alles anders gestalte. Sei
gesegnet, Mein lieber Apostel Meines Herzens und alle,
welche um dich sind.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1078 Am 28. März 1916
„Meine liebe Mutter Maria wird ein Band
um euch schlingen und dieses Band soll niemand mehr
lösen können.“
Jesus: „O wie
brennt heute Mein liebendes Herz, Sich dir mitzuteilen.
Dies soll auch ein Freudentag sein und bleiben. O teure
Seelen, die ihr heute in tiefem Glauben und Demut hier
versammelt seid an Meinem eucharistischen Throne, den
Ich Mir Selbst zurechtgemacht habe. Ja, hier soll der
Brennpunkt Meiner Liebe bleiben; denn von hier aus werde
Ich mit dem ganzen Feuer Meiner Liebe wirken, und dieser
Same, den Ich durch diese Meine unfaßliche Liebe euch
ins Herz lege, er wird erblühen und herrliche Früchte
tragen. Nun ihr, Meine drei teuren Seelen, die ihr hier
in tiefem Glauben vor Mir versammelt seid, o höret die
Worte, die Ich durch die Braut Meiner heiligen
Eucharistie zu euch spreche. O wie verlangte Mein Herz
nach dieser Stunde, wo ihr hierherkommen solltet, um
hier Meinen Willen zu erfahren. Ja, nun höret, was Ich
euch in erster Linie nahelege:
O stützet Meine teure Braut, denn groß
und schwer ist ihre Aufgabe und ihr drei seid
diejenigen, die mit diesem Meinem Apostel Meines
göttlichen Herzens am meisten arbeiten sollt. O kommt
noch öfter hierher, Ich, Euer göttlicher Meister, bin ja
hier mitten unter euch. Ja freuet euch, denn so wie ihr
hier nun im Glauben versammelt seid, werdet ihr das hohe
Glück genießen, am Friedensfest in Meinem Friedenstempel
ebenfalls gegenwärtig zu sein. Nicht umsonst sollt ihr
gekämpft haben, und nun fordere Ich euch nochmals auf, o
stützet einander, ermutigt einander.
Meine liebe Mutter Maria wird ein Band
um euch schlingen und dieses Band soll niemand mehr
lösen können. Immer mehr solche auserwählte Seelen
werden hierherkommen, bis die Familie so weit
angewachsen ist und es dann ein Hirt und eine Herde sein
wird. Schauet unverwandt auf den Fels Petri, und ihr
werdet glücklich das Gestade des Friedens erreichen nach
schwerem Kampf.
Ich segne und schütze euch alle, und
Meine liebe Mutter Maria und der heilige Josef stehen
euch bei.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1079 Am 2. April 1916
„O arme, blinde Christenheit, willst du
denn wirklich an Leib und Seele zugrunde gehen?“
Jesus: „Als
das israelitische Volk durch die Wüste geführt wurde, da
bestellte Gott auch einen aus dem Volke mit reinem
Glauben und tiefer Gottesfurcht. Furchtbar schmachtete
damals dieses Volk in den Fesseln der Sünde, und jetzt
ist die Welt im geistigen Sinne bis ins Tiefste
gesunken. Der gleiche allmächtige Gott wie damals lebt
heute noch und dieser Gott allein ist allmächtig, dieses
unreine Volk nun aus dem Lande der Sünde und der
Gottvergessenheit in das Gelobte Land des Friedens zu
führen. Gleich einem brennenden Dornstrauch war Pius X.,
und hinter diesem brennenden Dornstrauch ließ Gott Seine
Wünsche dem Volk kundtun. Doch Murren und Klagen über
diese Botschaft des Himmels war die Folge. O arme,
blinde Christenheit, willst du denn wirklich an Leib und
Seele zugrunde gehen?
Wer ist nun dieser, der diese Klagen
hinter einem Dornstrauch kundgibt? Ja, in eine Wüste
habe Ich diesen Dornstrauch mit eigener Hand gepflanzt,
um hinter diesem Strauch den Weg in das Gelobte Land des
Friedens zu zeigen. Der Heilige Geist hat dir, Meinem
geliebten Diener, den Namen Mose gegeben und nun sei
stark und kindlich im Glauben, um diese Meine Worte zu
fassen. O höre Meine Wünsche, und nur nach diesen Meinen
Worten richte dein zukünftiges Wirken für Meine heilige
Sache. Sie scheint nun vernichtet, doch wenn es Zeit
ist, dann wird dieser Mein Friedenstempel herrlich
erstehen. Komme nun, Mein geliebter Diener, noch öfter
zu diesem unscheinbaren Dornbusch. Ein auf rein
menschlicher Klugheit aufgebauter Plan wird nicht
gelingen, denn die ganze Sache ist zu heilig. Du hast
meinem Rufe bisher treu gefolgt; nimm dafür den Dank
deines göttlichen Herrn und Meisters entgegen.
Rätselhaft erscheint nun alles, doch die drohenden,
furchtbaren Heimsuchungen werden noch vieles klären und
durch diese Finsternis ans Licht bringen.
Ja, sei gesegnet, du, Mein treuer
Diener, und gesegnet sei dein Wirken in dieser heiligen
Sache.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1080 Am 3. April 1916
„Dann werdet ihr, die ihr verborgen und
verfolgt für Meine heilige Sache gekämpft habt, dort
einziehen in jenen heiligen Tempel, und zwar mit dem
höchsten Hirten der heiligen Kirche.“
Jesus: „Immer
näher kommt der Tag deiner eigentlichen Bestimmung hier
auf Erden und deines Wirkens im Dienste Meines
göttlichen Herzens und der heiligen Kirche. Wie ein
Opferlamm lege dich und alles, was dich umgibt, ruhig in
die Hand Meiner göttlichen Vorsehung und sei das
willenlose Werkzeug Meiner teuren Braut auf Erden. O
höre doch nicht auf die vielen, menschlichen Vorsichten
und Klugheiten und laß deinen Geist nie davon beschwert
werden. Wenn gesprochen wird, dann schlage die Augen
nieder, und nur wenn du zu sprechen hast, dann richte
deine Blicke auf. Dies gilt nur für deine geistige
Bestimmung, und diese Meine Vorschrift wird in Kraft
treten nach deiner Vollendung und mit dem Anfang deines
geheimnisvollen Leidens für die Sühne und zur Vollendung
der heiligen Kirche.
Mehrere solcher Opferlämmer habe Ich
seit Bestehen der heiligen Kirche auserwählt, aber nun
eröffne du den Reigen der Opferseelen, die sich nun für
die heilige Kirche mit Leib und Seele opfern. Alle haben
eine Aufgabe, nur nicht alle gleich; die einen durch
leibliche Leiden und stille Sühne und Selbstentäußerung,
die anderen aber durch Apostolat. Darum verteile nun
nach der Vollendung diese Rollen, so wie Ich und Meine
heilige Mutter und der heilige Josef es dir zeigen. Nur
wenn alle Glieder lebendig werden, kann die heilige
Kirche siegen, sonst wäre dies nie möglich.
Darum, teure Braut Meiner heiligen
Eucharistie, o höre und höre nicht! Dir werden ja alle
die höchsten Geheimnisse noch durch Mich Selbst enthüllt
und du bedarfst keiner Aufklärung. Sei nun vorbildlich
als ein wahres Kind und unbegrenzt in der Liebe. Ja, mit
Liebe allein wirst du Mir die Seelen näherführen.
Strenge und Unnachsichtigkeit besorgt von selbst die
gesunkene Welt. O lehre sie Mich lieben, die armen
Schäflein, und nimm sie gleichsam auf die Schulter und
führe sie auf die Weide zum Baum des Lebens. Diesen habe
Ich hier mit eigener Hand gepflanzt und dieser Baum des
Lebens wird wachsen und grünen und Früchte tragen, bis
er dann reif ist, um verpflanzt zu werden in Meinen
Friedenstempel. Dann werdet ihr, die ihr verborgen und
verfolgt für Meine heilige Sache gekämpft habt, dort
einziehen in jenen heiligen Tempel, und zwar mit dem
höchsten Hirten der heiligen Kirche. Harret also aus!
Eure Kämpfe sollen euch dann reich belohnt werden.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1081 Am 17. April 1916
„Es werden aber nur die gerettet werden,
die Mich ganz und voll bekennen und ausharren im festen,
unerschütterlichen Glauben in den noch kommenden
furchtbaren Zeiten.“
Jesus: „Nun
höre, Meine teure Braut Meiner heiligen Eucharistie, die
Worte, die Ich durch dich an den geliebten geistigen
Sohn richten will:
Also höre, Mein lieber, teurer Sohn und
Jünger Meines göttlichen Herzens, mit inniger Sehnsucht
verlangt Mein liebendes Herz, Sich dir durch deine
geistige Mutter kundzutun, denn Ich, Euer Herr und
Meister, habe euch Selbst miteinander verbunden, und
nicht Welt noch Hölle soll dieses Band lösen können. Du
hast, Mein lieber Sohn, die Worte vernommen: Sohn, siehe
deine Mutter! Ja, Ich, dein göttlicher Meister Selbst,
habe dir diese Mutter gegeben. Sie hat dich gelehrt,
Mich zu lieben, und nun bewahre diese Liebe und höre
Meine Wünsche:
Dein Apostolat für das Reich Meines
Heiligsten Herzens soll nun beginnen, und zwar sollst du
Mir Seelen näherführen und diese sollst du hineinschauen
lassen in die unergründlichen Geheimnisse der nun
angebrochenen Zeit. Tiefe geistige Finsternis lagert
über den blutigen Schlachtfeldern, und in so manchem
Soldatenherzen liegt ein Samenkorn von Mir verborgen.
Ich bitte dich, laß nun deine glühenden Gefühle, welche
du für Mich birgst, hineinleuchten in diese armen Herzen
und hineinleuchten in diese tiefe Finsternis. O sage
ihnen, wie Mein Herz nach diesen Soldatenherzen verlangt
und wie sie diese Heimsuchung des Krieges im Geist der
Buße tragen sollen. Ich weiß es, wie traurig es aussieht
und immer tiefere Nacht es in den einzelnen Seelen wird,
aber Ich ließ diese Nacht hereinbrechen, um der Erde ein
neues Licht zu schenken, das Licht, das Ich Selbst bin.
Arme Menschheit, wie lange suchst du
noch den verderblichen Götzen der eitlen Weltlust? Ich
werde nun Meinen Kreuzestod noch einmal wiederholen im
geistigen Sinne. Es werden aber nur die gerettet werden,
die Mich ganz und voll bekennen und ausharren im festen,
unerschütterlichen Glauben in den noch kommenden
furchtbaren Zeiten.
Darum, Mein lieber Sohn, sei nun ein
Apostel in deiner Umgebung. Bekenne öffentlich deine
inneren Gefühle und suche die finsteren Seelen zu
erleuchten mit dem Lichte, das in dir so hell schon
leuchtet. Die Vorsehung wird dich wunderbar führen und
du wirst es bald fühlen, daß Ich deine Worte, die du
sprichst, segnen werde. Gehe also diesmal als Apostel
hinaus und erfülle den innigen Wunsch deines Herrn und
Meisters. Gesegnet sollst du sein und glücklich sollst
du wieder zurückkehren, wenn du diese Meine Wünsche
befolgst. Nimm zum Schlusse die Versicherung Meiner
innigen Liebe entgegen und sei auch des Schutzes der
himmlischen Mutter und des heiligen Josef versichert.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1082 Am 22. April 1916
„Du wirst für Meine heilige Kirche die
höchsten Seelenleiden erdulden.“
Jesus: „Nun
wird das Leiden, das sich nun alle Donnerstage und
Freitage an dir vollzieht, so werden, als wenn Ich
Selbst nochmals zur Erde kommen würde, um dort leiden zu
können. Du wirst für Meine heilige Kirche die höchsten
Seelenleiden erdulden. Jedesmal am Schluß des Leidens
wirst du ins Jenseits entrückt. Wenn dann der Tag
erscheint, wo du mit dem Heiligen Stuhl in Verbindung
kommst, dann wird deine Arbeit sehr umfangreich werden
und dann wird von der heiligen Kirche alles selbst
geregelt werden.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1083 Ostersonntag am 23. April 1916
„O wüßte sie, welche Gefahren ihrer
warten und welch furchtbarer Karfreitag über sie nun
hereinbrechen wird.“
Jesus: „An
der Schwelle großer und äußerst bedeutungsvoller
Ereignisse steht heute Meine heilige Kirche auf Erden. O
wüßte sie, welche Gefahren ihrer warten und welch
furchtbarer Karfreitag über sie nun hereinbrechen wird,
wie würde sie dann Meine Worte, die Ich, ihr Herr und
Meister, ihr durch dich kundgebe, mit heiliger Scheu
entgegennehmen. So aber, wie sie jetzt geistig dunkel
ist, kann sie es nicht fassen, und erst, wenn es Zeit
ist, dann wirst du in deine Rechte eingesetzt werden.
Nun werden sie zu dir an den Ölberg der Todesangst
ausziehen und werden dich binden und gefangen halten.
Ja, so wie diejenigen, für welche Ich gelitten, es mit
Mir gemacht haben, so werden sie es nun auch mit Meinem
armen Werkzeug machen. Doch liebe teure Braut, sei fest
im Glauben. Ich, der Ich dich leite, bin allmächtig, und
das Wunder der Gnade an dir wird so groß und unleugbar
werden, daß selbst alle Gelehrten vor diesem verstummen.
Dann sollen sie dir beweisen, wer dir die Kraft verleiht
zu leben, wenn du von der Kirche verstoßen wirst.
O arme Pharisäer, wie könnt ihr ein
Gotteswerk zerstören; dazu sind noch so gelehrte
Menschen machtlos. Ja, laß sie dich nur bewachen, sie
werden alle Wachen bald von dir entfernen; denn Gottes
Kraft wird all dein inneres und äußeres Wirken bewirken.
Nun höre, du Mein innigstgeliebter
Beschützer Meiner teuren Braut, Meine Worte, die Ich,
dein göttlicher Herr und Meister, zu dir spreche: Einen
kostbaren Schatz habe Ich dir anvertraut, so kostbar,
daß der Himmel dich beneidet. O sei ihr Schutz in allen
Stürmen, denn Ich habe dich bestellt, dieses Amt eines
Josefs zu bekleiden. In allen Tugenden mußt du
voranleuchten, vor allem aber in der Demut und in
kindlichem Glauben. Hüte dieses Kleinod nun nicht mehr
in natürlicher Weise. Sei ganz und voll durchdrungen von
der heiligen Aufgabe, die dir zuteil wird. Verlassen
darfst du sie nicht, bis es Zeit ist.
So verharre nun mit ihr in Gebet und
Betrachtung, bis der Sturm ausgewütet hat. Euch kann
nichts mehr geschehen, ihr seid in Gottes Hand und eure
Seelen in Meinem Schutz. Euer Kind, euer Engel, o hütet
diese zarte Blüte Meiner heiligen Eucharistie. Als Engel
steht sie an der Seite Meiner Braut, und so jung sie
auch erscheint, ihr Geist ist gereift zum Dienste
Gottes. Darum bleibt nun in eurem Hause von Nazareth.
Ja, der Himmel ist über euch geöffnet, die Hölle aber
tobt. O Mein lieber Josef, laß sie toben, sie vermag
euch nicht zu schaden. Blicke zurück auf dein Leben und
du wirst finden, daß es Gottes Wege waren. Ich umarme
dich in herzlicher Liebe und segne dich.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1084 Dienstag am 25. April 1916
Jesus: „Nun
soll Mein erster Apostel Meines göttlichen Herzens und
liebe Tochter Meiner himmlischen Mutter einige Worte von
Mir haben. Du sollst vor allem Meiner Liebe versichert
sein, und nun trage diese Liebe hinaus in die tiefe
Finsternis.
Bereite dich nun auf dein Apostolat
durch inniges Gebet und stille Zurückgezogenheit vor.
Hier aber soll deine Heimat bleiben, und wenn dein Geist
dich treibt, hierher zu gehen, dann komme besonders am
Freitag. Wenn dann dein öffentliches Wirken beginnt,
dann wird deine liebe Schwester und Braut Meiner
heiligen Eucharistie dir diesen Auftrag von Mir
überbringen.
Einige weitere Worte füge Ich noch für
Meine liebe Jüngerin und Apostel Meines göttlichen
Herzens bei. Du weißt allein, Meine liebe Tochter Meiner
lieben Mutter, was du schon geduldet. Dieses dein Haus
soll noch ein Haus des Gebetes werden, und alle werden
sich noch in den kommenden furchtbaren Zeiten zu dir
flüchten. Ja, du sollst dann alle Meine Getreuen dort
stützen; du aber hole deine Kraft immer wieder hier.
Sei ebenfalls Meiner innigen Liebe und
des Schutzes Meiner himmlischen Mutter versichert.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1085 In Freiburg / Schweiz am 11. Juli
1916
„Denn die Irrtümer werden sich erheben
gleich Bergen, und wer nicht täglich sich stärkt mit dem
Brot des Lebens wird nicht standhalten können.“
Jesus: „Nun
befolge neun Tage hindurch diese Meine Wünsche. Ich
werde dich jeden Tag reichlich dafür belohnen: Morgens
erhebe dich um fünf Uhr von der Ruhe. Die ersten
Gedanken und Gefühle des Herzens weihe sofort Mir. Dann
begib dich zur Kapelle, um der heiligen Messe
beizuwohnen und die heilige Kommunion zu empfangen.
Liebe, nur Liebe erbitte dabei von Mir, dann werde Ich
dir geben, was du erflehst. Im zeitlichen und leiblichen
Bedürfnis halte dich vollständig an die Hausordnung.
Um neun Uhr begib dich wieder vor den
heiligen Tabernakel und bete den eucharistischen
Rosenkranz und die Bitte zum Heiligsten Herzen Jesu.
Dann begib dich zurück auf dein Zimmer, wo Ich dir Meine
Wünsche durch die Schrift kundgebe. Um elf Uhr begib
dich zur Lourdesgrotte, bete dann den freudenreichen
Rosenkranz und die Lauretanische Litanei sowie für alle
Anliegen, die dir empfohlen wurden.
Um zwei Uhr mache eine kurze Besuchung
vor dem heiligen Tabernakel. Dann gehe wieder zurück auf
dein Zimmer, halte eine kurze Betrachtung und überlasse
die Gefühle deines Herzens dann gänzlich Mir. Um fünf
Uhr begib dich wieder zur Kapelle und bete den
schmerzhaften Rosenkranz für den Heiligen Vater und die
Priester sowie das Herz-Jesu-Brevier. Bevor du zur Ruhe
gehst, begib dich zum gemeinschaftlichen Abendgebet.
Befolge diese Meine Wünsche, damit Ich
dich dann reif befinde, im Weinberg Meiner heiligen
Kirche zu arbeiten und zu sühnen. Dann steige Ich mit
Meinem geliebten Stellvertreter und dir ins Schifflein
und höher und höher werden dann die Wogen sich türmen
und groß und umfangreich wird deine Arbeit werden. Doch
nur auf diese Weise wird Meine heilige Kirche siegen,
wenn Ich sie Selbst rette. Denn so heiß war der Kampf
noch nie mit der Hölle, denn sie wird entfesselt werden.
Ja, viel Gebet und Sühne der einzelnen Mitglieder wird
erfordert.
Mit Bangen schaut Mein göttliches Herz
schon längst dieser furchtbaren Zeit entgegen, welcher
Gedanke Mir schon im Ölgarten blutigen Schweiß
ausgepreßt hat, und die Zahl der Feinde wird groß und
furchtbar werden. Die Zahl der Getreuen aber wird immer
noch kleiner werden, denn die Irrtümer werden sich
erheben gleich Bergen, und wer nicht täglich sich stärkt
mit dem Brot des Lebens wird nicht standhalten können.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1086 Skapulierfest am 16. Juli 1916
„O könnte die kalte, blinde Menschheit
es fassen, welche unergründlichen Schätze die heilige
Kirche in ihrem Schoß birgt, wie viele Sünder könnten
dann gerettet werden.“
Jesus: „Ein
herrliches Fest von großer Bedeutung feiert heute die
heilige Kirche. Wie viel Trost knüpft sich an die
gnadenreichen Verheißungen für diese Feier. O könnte die
kalte, blinde Menschheit es fassen, welche
unergründlichen Schätze die heilige Kirche in ihrem
Schoß birgt, wie viele Sünder könnten dann gerettet
werden. Aber in blindem Wahn spotten sie über diese
heiligen Gebräuche und gehen so blindlings dem sicheren
Verderben entgegen. Und selbst diejenigen, die noch zu
eifrigen Gliedern der heiligen Kirche gehören wollen,
lassen die Gnadenschätze oft unbenutzt. Die größte
Gnadenspenderin ist ja Meine geliebte Mutter. Sie ist
die Verwalterin und Ausspenderin des ganzen Gutes der
heiligen Kirche, und wer zu Ihr vertrauensvoll in allen
Anliegen seine Zuflucht nimmt, kann nie verlorengehen.
Die Bedeutung des heutigen Festes ist
groß und erhaben. O wer hätte nicht den innigen Wunsch,
nach seinem Tode bald von den Peinen des Fegefeuers
befreit in die ewige Seligkeit eingehen zu können? Diese
Gnade kann man sich so leicht verdienen, wenn man nur
ernstlich will. Mache recht viele Seelen aufmerksam
darauf, daß sie mit Andacht die Medaille tragen und sich
in diese Bruderschaft einschreiben lassen und die
täglichen Gebete verrichten. In diesen schweren Zeiten,
wo die Hölle immer noch mehr entfesselt wird, muß man
alle Waffen ergreifen, welche die heilige Kirche
anbietet, und nur auf diese Weise können die
Auserwählten gerettet werden. Mache Mir und der lieben
Mutter Maria die Freude, daß du diese Bruderschaft
eifrig beförderst.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1087 Am 17. und 19. Juli 1916
„Der Inhaber des Heiligen Stuhles wird
in Demut anerkennen, daß bei diesem großen Gotteswerk
das Schwache und Niedrige erwählt wird, um Großes zu
vollbringen und auszuführen.“
Jesus: „Immer
mehr und mehr gehst du deinem heiligen Ziele zu, und
jeder Tag soll dir ein neuer Ansporn sein, das
Wohlgefallen Meines göttlichen Herzens dir vollkommen zu
erwerben. Wenn dann Meine Stunde gekommen ist, dann
werde Ich dir den ganzen Gnadenschatz Meines göttlichen
Herzens übergeben für die letzte Zeit, und du wirst
denselben den guten und eifrigen Mitgliedern Meiner
heiligen Kirche übermitteln. Verfolgung und Verachtung
von seiten Meiner Feinde werden dir nicht erspart
bleiben. Doch wenn deine Bedrängnis über dich kommen
will, dann wird Mein allmächtiger Arm die Widersacher
jäh bestrafen, so daß dir nicht ein Haar gekrümmt werden
kann. Sei unbesorgt!
Der Inhaber des Heiligen Stuhles wird in
Demut anerkennen, daß bei diesem großen Gotteswerk das
Schwache und Niedrige erwählt wird, um Großes zu
vollbringen und auszuführen. Der Stifter der heiligen
Kirche bin Ich ja Selbst, und am Stamm des heiligen
Kreuzes habe Ich Meine heilige Kirche geistigerweise
geboren. Du mußt Mir nun Meine Schäflein sammeln und Mir
den Weg bereiten helfen, bis Ich dann Selbst kommen
werde in den Wolken des Himmels.
Darum wirst du auch alle Freitage dein
Sühnopfer darbringen, damit Meine heilige Kirche siegt;
denn Ich sage dir ja immer, furchtbar wird diesmal der
Kampf werden.“
Jesus am 19.
Juli 1916: „Wer Mein folgsamer und vollkommener
Jünger sein will, den muß Ich prüfen in den acht
Seligkeiten, die Ich damals schon in Meiner Bergpredigt
kundgetan habe.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1088 Am 19. August 1916
„O die armen Schriftgelehrten, wie tief
gedemütigt werden sie dastehen, wenn nun du als ihr
Stern zu leuchten beginnst.“
Jesus: „Immer
geheimnisvoller werden nun die äußeren Umstände, mit
denen Ich dich deiner gänzlichen Vollendung
entgegenführe. Doch du weißt, daß Ich Mich nun auf dich
aufbaue, und daß die Stunde dir gänzlich verborgen
bleiben wird, in der deine Vollendung eintritt. Eine
weitere Stunde bleibt ebenso verborgen und wird mit den
gleichen Umständen vorbereitet, und das ist dann die
Stunde Meines Erscheinens in den Wolken. Niemand wird
diese Stunde wissen, und so sollst auch du völlig dich
darüber im Unklaren wissen.
Was Ich nun gegenwärtig von dir
verlange, ist, daß du Meine Wünsche und Befehle genau
und pünktlich befolgst und im übrigen dich kindlich
gibst, und auch ungezwungen mit den lieben Deinigen, die
um dich sind, verkehrst. Bewundere immer wieder die
göttliche Vorsehung, die dich so wunderbar führt und
alles, was dich betrifft, bis ins kleinste lenkt und
leitet. Wie ein großes Kleinod wirst du beschützt,
behütet und bewacht von seligen Geistern, und ohne, daß
du der Nähe der Heiligen dir bewußt bist, sind immer
abwechselnd welche bei dir. Soll bei diesen Gedanken
nicht dein Herz jubeln in unendlicher Wonne; denn deine
Aufgabe ist ja gegenwärtig nur die eine, Meine Wünsche
und Befehle zu befolgen. Denke nun nicht mehr daran zu
ergründen, was nun die Zukunft bringt, denn eine kleine
Spanne Zeit und die Geheimnisse von unendlicher Höhe
liegen vor dir wie im reinsten Tageslicht, und die ganze
Sturmperiode wirst du bis ins kleinste durchschauen.
O dieses Gotteswerk wird groß und
unleugbar werden, und darum mußten auch über Meiner
Friedenskirche so schwere Stürme toben. O die armen
Schriftgelehrten, wie tief gedemütigt werden sie
dastehen, wenn nun du als ihr Stern zu leuchten
beginnst. Wie haben sie nun alle Künste der Wissenschaft
angewendet, um alles aus der Welt zu schaffen, und
dennoch läßt ihnen ihr Geist keine völlige Ruhe darüber.
In jedem Priesterherzen, in dem noch ein kleines
Fünklein von Mir lodert, beginnt von Zeit zu Zeit ein
Aufleuchten, und doch ist es noch nicht Zeit, daß ihnen
dieses Licht zuteil wird. Nein, um ihre Demut tief zu
erproben, werden ihnen die Geheimnisse durch dich
eröffnet werden. Das wird dann der Prüfstein für ihre
Demut sein.
Nun wirst du begreifen, warum Ich es
zulasse, daß sie so im Finstern sind, denn desto größer
ist nachher für sie die Demütigung, und diese Demütigung
wird der Weg zu Meinem göttlichen Herzen sein. Also,
liebe Braut, diese Worte nun seien wieder ein neuer
Ansporn, in aller Demut und Ergebung die Stunde Meiner
Ankunft abzuwarten. Seid gesegnet Meine teuren Lieben
alle.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1089 Am 22. August 1916 (Sühne)
„Der Schlachtruf muß nun vorläufig
heißen: Selbstheiligung.“
Jesus: „Ein
sehr ernstes Bild möchte Ich dir heute vor Augen führen,
das nun oft deinen Geist beschäftigen soll. Wenn ein
Feldherr eine Schlacht in Aussicht hat, dann ist er auch
bemüht, sein Heer in guter Verfassung zu wissen und läßt
sie dann auch mit allen erforderlichen Waffen ausrüsten.
Der politische Krieg nun, wie war er ein Vorbild für
das, was nun für Meine heilige Kirche anbricht. Ich als
oberster Feldherr dieses nun drohenden Kirchenkrieges,
Ich will nun auch Mein Heer sammeln, die sich ganz zu
Meinem Kreuz und Meiner Fahne stellen, und will sie nun
ausbilden und mit Waffen versehen, die dem Feinde dann
zum Zusammenbruch werden müssen.
Nun will Ich den Gnadenschatz Meines
göttlichen Herzens, den Ich für diese letzten Zeiten
aufbewahrt habe, gänzlich eröffnen und durch Meinen
geliebten Stellvertreter, Papst Benedikt, austeilen
lassen. Zu diesem Heere, das Ich nun zur Mobilmachung
aufrufe, gehört an erster Stelle die Schar der
Seelenhirten, die Priester. Du hast voriges Jahr Meinem
geliebten Benedikt Meine Wünsche überbringen dürfen,
doch dieses Jahr noch mußt du ihm nicht nur Meine
Wünsche, sondern sogar Meine Befehle überbringen, denn
sonst könnte Meine heilige Kirche unausgerüstet auf den
Kampfplatz treten müssen, denn der Feind ist eifrig
daran, sich aufzurüsten.
Wenn dann die wirklich guten und
eifrigen Priester fest zum Heiligen Stuhl stehen, dann
müssen auch die wahrhaft guten Laien auf diese so
furchtbar ernste Zeit aufmerksam gemacht werden, und
durch Einführung des Sühneordens des göttlichen Herzens
zur Heilung geführt werden. Eine strengere Regel als die
bisherige des Dritten Ordens wird dann ihnen übergeben,
und Meine Gnade wird ihnen durch Benützung aller
dargebotenen Gnadenmittel reichlich zufließen.
Hauptbedingung:
·
tägliche heilige Kommunion,
·
eifrige Verehrung Meines göttlichen
Herzens,
·
vollkommene Andacht zu Maria,
·
Verehrung des kostbaren Blutes,
·
Einhaltung der Sühnemesse,
·
Beitritt zur Ehrenwache,
·
eifrige Verehrung der Heiligen und der
Engel.
Aus allen Altern und Geschlechtern muß
dieses Heer bestehen, und der Schlachtruf muß nun
vorläufig heißen: Selbstheiligung.
In jede einzelne Seele werde Ich
verschiedene besondere Gnaden einlegen, damit dann alle
ein Ganzes ausmachen. Ja, dieses Heer aufgereiht zur
Schlacht, wie wird es dann dem Satan furchtbar werden,
wenn alle ausgerüstet sind mit dem Schilde des Glaubens,
dem Panzer der Gerechtigkeit und dem Helm des Heiles.
Mag dann auch der Satan seine Angriffe unternehmen, er
wird dieses Heer niemals besiegen, denn sie werden auf
ihrer Stirne Mein Siegel tragen, und einmal wird dann
der Tag kommen, wo Meine Kirche glorreich auferstehen
wird.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1090 Am 23. August 1916
„‚Alles in Christus erneuern!‘ Ja, wie
ein Schlachtruf erscholl dieses, doch es schien
unausführbar.“
Jesus:
„Wiederum stehst du, teure Braut, am Vorabend deines
Sühneleidens, und wiederum habe Ich dir so vieles zu
sühnen bereit. Wie auf ein Brandopfer lege Ich wieder
alles auf dich nieder, du aber wirst mit jedem Freitag
neue große Gnaden erhalten.
Als einst am Kreuz Mein Herz zu schlagen
aufgehört hatte, fing Mein mystisches Weiterleben im
Heiligsten Sakrament an. Dort auf Golgothas Höhen begann
schon am Fuße des Kreuzes die eigentliche
Herz-Jesu-Andacht durch Maria, Meine himmlische Mutter,
den heiligen Johannes und die heilige Magdalena. Welch
höhere Vorbilder sind diese drei ersten Anbeter für
alle, die das Herz von Mir aufrichtig verehren. Durch
alle Jahrhunderte habe Ich Mir immer wieder solche
Werkzeuge auserwählt, die mit glühendem Eifer, aber auch
mit großen Leiden und Widersprüchen diese Andacht
weitergepflanzt haben. Und nun sind wir in jenen
Zeitpunkt eingetreten, wofür die Gnadenschätze sozusagen
aufbewahrt worden sind. Denn wie könnten Meine
Auserwählten standhalten inmitten dieser sichtbaren und
unsichtbaren Mächte der Finsternis, wenn Ich sie nicht
gleichsam mit einem Mantel der Gnade umkleiden würde,
damit die feurigen Pfeile Satans ihnen nichts zu schaden
vermögen.
Einen überaus großen Lichtblick
gestattete Ich Meinem nun heiligen Pius X. Als
brennendes Feuer war er bemüht, die Gnadenschätze zu
öffnen und hineinzuschauen in jene furchtbare Zeit, die
nun kommt. O wie vieles mußte auch er dulden, denn er
liebte und fühlte auch mit Mir, und konnte es fast nicht
fassen, wenn er zusehen mußte, wie die gesamte
Menschheit dem verderblichen Zeitgeist zum Opfer fiel.
Da erklang seine Stimme hinein in dieses Gewirr der
Menschen mit den Worten: ‚Alles in Christus erneuern!‘
Ja, wie ein Schlachtruf erscholl dieses, doch es schien
unausführbar. Ja, Ich habe es gewußt, daß sein edles
Bemühen ihm nur Leiden bringen werde, doch nun glänzt er
in unvergänglicher Glorie, und als inniger Vater seiner
geliebten Priester steht er als Fürbitter am Throne
Gottes. Was seine Bitten nicht vermochten, das müssen
nun die Heimsuchungen bewirken.
O wie taumeln die Menschen umher, denn
nun werden sie aufgerüttelt aus ihrem Sündentaumel, und
ach, so viele verstehen nicht die ernste Mahnung Gottes.
Und doch muß nun das Zeitalter der heiligen Eucharistie
anbrechen und nur der wird gerettet werden, der sich
voll und ganz zu Mir wendet und seine Kraft schöpft aus
dem nie versiegenden Gnadenquell Meines göttlichen
Herzens.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1091 Am 24. August 1916
„Diese zweiten Schriften, die nun durch
dich entstehen, werden ihn über alle Zweifel
hinwegheben, daß es wirklich Gottes Werk ist.“
Jesus:
„Gegenwärtig stehst du, Meine liebe Braut, in einer ganz
geheimnisvollen Übergangszeit, und du betrittst nun mit
jedem Freitag eine weitere Stufe in dem Weinberg Meiner
heiligen Kirche. Während dieser neun Stufen nun wirst du
wieder ein Schreiben an den geliebten Papst Benedikt
schreiben und ihm wiederum Meine Befehle überbringen.
Wohin Ich dich zu diesem Zweck führe, wird dir bald
bekannt werden. Dies wird das Ende sein für das Ringen
Meines Stellvertreters, und du wirst dann deine
Bestätigung erhalten. Opfere nun deine morgigen Leiden
ganz für den heiligen Vater auf, denn schwere Kämpfe
toben in seiner Seele. Wie tief schmerzlich bewegt ihn
der furchtbare Völkermord. Die Schriften, die durch dich
entstanden sind, haben ihn schon so oft beschäftigt, und
jedesmal beim heiligen Meßopfer lege Ich einen neuen
Keim in sein Herz. Er umfaßt die ganze gefährliche Lage
der heiligen Kirche. Und schon längst ist es ihm klar,
daß Gott Selbst eingreifen muß und Hilfe vom Heiligtum
senden wird.
Diese zweiten Schriften, die nun durch
dich entstehen, werden ihn über alle Zweifel
hinwegheben, daß es wirklich Gottes Werk ist. So wirst
du mit Meiner Mitwirkung dann zum Dienst der heiligen
Kirche für befähigt erklärt werden, und darum mußt du
nun auch deinen von so vielen Leiden zum Tode ermatteten
Körper noch vorher stärken. Das Freitagsleiden wird dir
immer neue Gnaden bringen für Leib und Seele, und du
wirst dich immer kräftiger fühlen, dein Werk anzutreten.
Deine Leiden werden nun mit jedem Freitag vermehrt und
darum werde Ich dir immer die näheren Umstände Selbst
erklären. Freue dich immer inniger in deiner seligen
Vereinigung, denn nach so vielen furchtbaren Leiden
gönne Ich und der ganze Himmel dir diese Freude.
Wenn dann dein Freitagsleiden zur
Bekehrung der Sünder dienen muß, dann wird es ganz
andere Begleiterscheinungen haben. Solange es für die
Priester ist, wird es nur mystisch sein, und desto
verdienstvoller wird es der himmlische Vater annehmen,
denn nun mußt du noch im stillen dulden. Diese Leiden
werden auch nie der Grund zur Bestätigung des Heiligen
Stuhles werden, denn niemals könnte Ich jetzt Meine
Diener der heiligen Kirche dazu bringen, solche Gnaden
kirchlich zu bestätigen. Ganz andere Stufen sind es, die
dich emporführen zum Stuhle Petri. Teure Braut, sei nun
gesegnet von Mir und bleibe immer, wie bisher, ein
Kind.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1092 Herz-Jesu-Freitag am 1. September
1916
„Welch harte Leiden und tiefe
Demütigungen liegen nicht nur für Mein gesamtes Volk
bereit, sondern für jede einzelne Seele.“
Jesus:
„Glücklich, überaus glücklich hat es Mich gestern
gemacht, Meine treue Führerin des auserwählten Volkes
Meines göttlichen Herzens, als du gestern mit heiliger
Ruhe Meine Befehle aufnahmst, ohne daß Ich den
geringsten Mißton in deiner Seele bemerkt hätte. Also
hast du diese Prüfung wieder mit dem Zeugnis der Reife
bestanden, und so gehst du immer mehr dem Tag entgegen,
wo du von der Kirche in deine Rechte eingesetzt wirst
und dann auch von der staatlichen Instanz anerkannt
wirst als wahre Dienerin Gottes.
Doch welch furchtbare Demütigungen
liegen nun hinter dir. O liebe Braut! So weit, wie du
nun bist in der Gleichförmigkeit mit Meinem heiligen
Willen, so muß Mein ganzes auserwähltes Volk werden,
welches dazu bestimmt ist, Meine Gerechtigkeit zu
besänftigen. Welch harte Leiden und tiefe Demütigungen
liegen nicht nur für Mein gesamtes Volk bereit, sondern
für jede einzelne Seele.
Nur du mußt als Heerführerin vorausgehen
und ihnen den Weg zeigen durch diese Leiden. Welch
großen Glauben und felsenfestes Gottvertrauen habe Ich
dir ins Herz eingemeißelt, denn wie manchen Seufzer und
wie viele Klagen der ungestillten Herzen, die du Meinem
Herzen näherführen mußt, wirst du vernehmen müssen, daß
nur durch gänzliches Absterben jedes eigenen Willens sie
an Meinem eucharistischen Reiche Anteil nehmen können,
und dann fähig werden, am Friedensfeste teilzunehmen.
Teure Braut! Wohin Ich dich nun führe, du wirst nur
staunen. Doch du hast es verdient, denn mit eisernem Mut
hast du gekämpft. Nun umkleide Ich dich mit Meiner
Waffenrüstung der Heiligkeit immer mehr und mehr, und so
wirst du dann als Führerin Meines auserwählten Volkes
Großes leisten. So erwähle Ich das Schwache, um die
großen Geister zuschanden zu machen. Aber nicht nur du,
nein, auch die lieben Deinigen haben Meinem Herzen
innige Freude bereitet durch die vollständige Erfüllung
Meines göttlichen Willens. Tausendfach soll es allen,
die dir Gutes getan, belohnt werden.
Nun gehe mit Ruhe auf die Reise unter
dem Schutz des Himmels und der lieben Damen. Furchtbar
wird dem Satan euer gegenseitiges Walten in Meinem
Geiste werden. Gottes Segen ist und bleibt bei euch
allen.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1093 Am 12. November 1918
„Dies haben das Ordinariat Mainz und
Würzburg nicht getan. Geprüft haben sie hart und ohne
Erbarmen, aber das Gute behalten wollten sie nicht.“
Barbara: Als
ich heute früh den Herrn sehr für unsere bedrängten
Freunde anflehte, hörte ich in meinem Innern die Worte:
Jesus:
„Schreibe Meinen Kindern, daß sie ruhig bleiben, wo sie
sind. Bin Ich nicht mächtig genug, sie zu beschützen?
Auch Deutschland muß gestraft werden, weil Meine Diener
zu stolz sind, Meine Worte anzunehmen und den Kirchenbau
vernichten wollen, den Ich als Ölzweig des Friedens
errichten wollte. Sie müssen mit Meinem Volk gestraft
werden, weil sie die Worte, die Ich an sie richte in
deinen Schriften, nicht beachten und dadurch auch die
Worte Meines Dieners Paulus nicht, der sagt: „Prüfet die
Geister! Was gut ist, behaltet!“
Dies haben das Ordinariat Mainz und
Würzburg nicht getan. Geprüft haben sie hart und ohne
Erbarmen, aber das Gute behalten wollten sie nicht.
Darum muß die Zuchtrute sie dazu zwingen. Die Worte, die
Ich in deinen Schriften niedergelegt, sind gut. Sie
sollen dem Volke gegeben sein, um es Seinem Gott wieder
näherzubringen. Der Liebesbund ist etwas Gutes. In ihm
sollen die guten Gläubigen sich zusammenscharen, damit
nicht auch sie vom Strom des Unglaubens und der
Sittenlosigkeit mit fortgerissen werden. Der Kirchenbau
in Schippach ist etwas Gutes; denn nirgends in der Welt
verkörpert sich Meine streitende, leidende und
triumphierende Kirche so sichtbar wie in einer großen
Wallfahrtskirche. Da müßten die Menschen die vier
Kennzeichen Meiner wahren Kirche erkennen. Und dies
sollte für Deutschland der Rettungsanker für viele
Andersgläubige sein.
Und weil dies von Meinen Dienern in
Mainz und Würzburg nicht anerkannt wird und Mir viel
Ehre und Verherrlichung dadurch entzogen, so ließ Ich es
zu, daß die Siege in diesem Weltkrieg für Deutschland zu
Ende gingen. Jetzt werde Ich Meine Tenne säubern, wenn
sie fortfahren, Meinem Willen sich zu widersetzen.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1094 Fest der hl. Elisabeth am 19.
November 1918
„Es gibt mehr Heilige im Himmel, die auf
Erden keine Anerkennung fanden, als solche, die auch auf
Erden als Heilige geehrt wurden.“
Barbara: Der
Herr zeigte mir nach der heiligen Kommunion eine große
Schar Selige um die heilige Elisabeth versammelt. Neben
Elisabeth sah ich eine Person, deren Gewänder genau
denselben Schmuck hatten wie die der heiligen Elisabeth,
aber Glanz und Farbe waren so entzückend schön, daß ich
fragte:
„Herr, wer ist diese Seele, die
dieselben Gewänder trägt wie Elisabeth, aber Glanz und
Farbe noch so herrlich frisch sind und so einen
herrlichen Glanz ausstrahlen?“
Jesus: „Diese
Selige war auf Erden eine arme Stallmagd. Unerkannt von
den Menschen lebte und starb sie. Aber durch ihr
zufriedenes, gottinniges Leben übte sie dieselben
Tugenden wie Elisabeth. Diese war eine Fürstin, geachtet
und geehrt in ihren Tugenden, wenn sie auch eine
Zeitlang geprüft wurde, und in Meiner Kirche wird sie
auf Erden schon gepriesen und verherrlicht wegen ihrer
Tugend, jenes arme Stallmädchen aber nicht, weil niemand
sie beachtet. Darum leuchtet ihr Tugendglanz jetzt
herrlicher hier, damit unter Meinen Himmelsbewohnern
ihre Tugend anerkannt wird und sie hier nach Verdienst
belohnt werde. Bei Mir gilt kein Ansehen der Person, und
es ist für Mich jedesmal eine Beleidigung, wenn Arme
meinen, im Himmel seien sie zurückgesetzt. Es gibt mehr
Heilige im Himmel, die auf Erden keine Anerkennung
fanden, als solche, die auch auf Erden als Heilige
geehrt wurden.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1095 Schippach am 2. Dezember 1918
„Hätte ich doch meinen Katholiken
gefolgt und gehört auf die Mahnungen aus der Geisterwelt
und nicht auf die Worte der Freimaurer und Höflinge,
dann wäre vieles anders gekommen.“
Jesus: „Ihr
habt immer gehört, daß Ich eingreife, um den Krieg zu
beendigen. Jetzt seht ihr es, Mein Eingreifen, denn Ich
habe es so gefügt. Lange habe Ich ihnen mit guten Worten
Meine Wünsche auseinandergelegt, aber sie wollten nicht.
Nun muß Ich strafen. Es tut Mir ja sehr wehe; aber weil
sie Meine Worte nicht beachtet haben, müssen sie jetzt
die Strafe fühlen.“
Barbara: Und
Er zeigte mir die lieben Heiligen im Himmel, wie sie
alle mit Mitleid dastehen und für uns fürbitten, und die
leidende Kirche, wie sie weniger an sich denken als an
uns, und dem lieben Gott sagen, daß wir durch den
Kriegslärm gar nicht mehr für sie beten könnten.
Jesus: „Die
verzweifelnden Worte der Menschen verzeihe Ich wegen der
großen Not. Ich habe euch ja Meinen ganz besonderen
Schutz versprochen. Die Kirchen haben Meine Diener
hergegeben, ohne sich zu wehren, und die Theater und
Kino sind offen geblieben, damit das Volk dorthin gehe.
Um einer einzig liebenden Seele willen übersehe Ich
vieles; hätten sie doch Meine Ratschläge befolgt und
alles im Liebesbund vereinigt. Warum sollte Ich nicht um
einer Vereinigung von vielen willen alles Böse abhalten
können vom Land? Jetzt können die Bischöfe einsehen, was
sie gemacht haben, indem sie das gläubige Leben
unterdrückten. Die Kirchen werden immer leerer, und das
Gute tritt immer mehr zurück. Der Kaiser hat erst
öffentlich auf der Flucht nach Holland gesagt: Hätte ich
doch meinen Katholiken gefolgt und gehört auf die
Mahnungen aus der Geisterwelt und nicht auf die Worte
der Freimaurer und Höflinge, dann wäre vieles anders
gekommen.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1096 Fest der heiligen Barbara 4.
Dezember 1918
Barbara: Sie
zeigte mir, wie ihr Fest im Himmel gefeiert wird und
sagte:
Heilige Barbara:
„Siehe, wie alle deine Verwandten schon
jetzt einen so großen Vorzug haben um des Werkes willen,
für das ihr euch abgemüht. Sage deinen beiden
Freundinnen und allen treuen Freunden einen herzlichen
Gruß von mir. Ich verspreche euch, daß ich euch abhole
an der Goldenen Pforte, denn hier in diese unsere
Gesellschaft sollt ihr eingereiht werden. Wenn ihr
wüßtet, welch herrlicher Lohn auf euch wartet, so würdet
ihr euch nicht betrüben. Auch mir hat mein eigener Vater
den Kopf abgeschlagen, und meine Verwandten hatten für
mich nur grimmige Blicke. Darum harret aus!“
Barbara: Und
es ging ein heller Strahl von ihr auf uns und alle
Freunde aus. Der liebe Heiland sagte, selten ginge ein
Soldat verloren, und wenn er auch alle Laster begangen,
wenn er nur im letzten Augenblick sage: „Herr, erbarme
Dich meiner!“ Nur dann nicht, wenn er mit einem Fluch
auf den Lippen sterbe.
Inhaltsverzeichnis Band 7
1097 Am 10. Dezember 1918
Barbara: Beim
Seelenamt für Kaplan W. kam derselbe schon beim
Offertorium und sagte:
Kaplan (†):
„Dir allein habe ich das große Glück zu verdanken, daß
ich Priester gewesen und für kurze Zeit ein anderer
Christus 403 sein durfte. Wenn man diese seine Pflichten
erfüllt, hat man einen großen Lohn zu erwarten, der
alles andere der Welt übertrifft, alle Berufe.“
Barbara:
„Hast du Pater Ludwig schon gesehen?“
Kaplan (†):
„Nein!“
Barbara:
Pater Ludwig kam sofort und sagte: P. Ludwig:
„Sage Lieschen Feile und Luise Hannappel einen
herzlichen Gruß. Sie sollen Gott danken, daß Er sie
hergeführt. Wenn sie auch viele Unbequemlichkeiten
haben, so haben sie doch hier mehr Ruhe.
Euch geht das alles, was in der Welt
sich zuträgt, gar nichts an. Auch ich verdanke dir sehr
viel als Seelenführer. Als Priester und Ordensmann kann
immer noch viel Eigenliebe damit verbunden sein, weil
man von guten Christen dafür geehrt wird, aber Schmach
für seinen Glauben dulden, geht über alles, und wie
danke ich Gott, daß ich diese Schmach leiden durfte. Wie
weh tat es mir, als ich meine Proteste nach Mainz sandte
und aus Verachtung keine Antwort bekam. Von da an fielen
meine Mitbrüder auch verächtlich über mich her. Was
haben alle, die so boshaft handelten, noch so viel
Fegefeuer abzubüßen, besonders N., weil er so boshaft
war. Hätten sie aus ungenügender Prüfung oder aus
Gleichgültigkeit gehandelt, wäre es nicht so schlimm
gewesen wie aus Bosheit. Bleibt in enger Freundschaft
miteinander verbunden, bis der Tod euch trennt. Alles
gleich vergessen, wenn man sich mal ausgesprochen hat;
das darf man.“
Jesus: „Wenn
du heimkommst, wirst du durch die Post eine
freudenreiche Nachricht erhalten. Dies ist so sicher,
wie es sicher ist, daß Ich nach der heiligen Kommunion
mit dir verkehre. Deshalb darfst du niemals zweifeln.
Deine beiden Freundinnen sollen jetzt einmal die Leiden
der Landbewohner verkosten und das bequeme Stadtleben
verlassen und vergessen.“
Inhaltsverzeichnis Band 7
1098 Am 14. und 17. Dezember 1918
„Wenn aber dann die Welt noch einmal in
eine solche Gottlosigkeit versinkt, wie sie jetzt ist,
dann ist Meine Geduld am Ende, und es kommt das Ende der
Welt.“
Jesus am 14.
Dezember 1918: „Von dem Werk, das Ich hier
gründe, soll ein neues Glaubensleben anfangen, und das
Werk soll bestehen bis zum letzten der Tage. Dies Werk
soll der Welt eine Warnungstafel sein, um nicht wieder
in eine solche Gottlosigkeit zu verfallen. Deshalb sollt
ihr alle drei in ein Grab, und Lieschen soll die erste
sein. Euer Grab soll entweder vor die Kirche oder in
eine der Kapellen, und wer die Kirche besucht, wird auch
euer Grab besuchen und sich erinnern, was ihr gelitten.
Durch das Werk wird dann eine schöne
Zeit entstehen für Meine heilige Kirche. Wenn aber dann
die Welt noch einmal in eine solche Gottlosigkeit
versinkt, wie sie jetzt ist, dann ist Meine Geduld am
Ende, und es kommt das Ende der Welt. Jetzt überlasse
Ich die Welt ganz sich selber. Euer Bund soll bestehen
die ganze Ewigkeit. Meine Diener beten jetzt zwar, aber
die Strafe müssen sie jetzt aushalten.“
Jesus am 17.
Dezember 1918: „Nach dem Tode eurer Freundin
Lieschen will Ich nicht, daß ihr beide euch voneinander
trennen sollt. Luischen soll nach Schippach ziehen und
sich ganz dem Werke widmen, fremde Besucher zu
unterweisen und in der Liebe Gottes zu befestigen. Von
diesem Werk aus, das ganz auf übernatürlichem Boden
aufgebaut ist, soll das Glaubensleben sich wieder
emporschwingen und das Reich Meiner Liebe zu neuer Blüte
sich emporschwingen.“
Barbara:
„Herr, warum lässest Du aber zu, daß dieses Werk so sehr
bekämpft wird? Eben deswegen, weil es auf
übernatürlichem Boden aufgebaut ist?“
Jesus: „Weil
dies das sicherste Zeichen ist, daß Ich es bin. Alle
Meine Werke tragen an sich die Geduld und Langmut eines
Gottes, wie Meine wahre Kirche auch. Wie lange betet sie
schon, daß Satans List vereitelt werde, da sie an den
Seelen so viel Schaden anrichte. Und ihr seht, wie seine
Macht sich immer mehr ausbreitet. Dies lasse Ich aber
zu, daß auch die Bösen noch Zeit haben, sich zu besinnen
und zu bekehren. Ohne daß die Menschen es merken, erhöre
Ich doch ihr Flehen. Jetzt, wo Meiner Kirche durch
Satans List der Untergang vorbereitet ist, gerade jetzt
fängt sie an, über all ihre Feinde zu siegen.
So ist es mit Meinem Werk hier. Nur
Geduld und Beharrlichkeit verlange Ich von allen, die
daran mithelfen. Wie bei jedem Menschen, der sein ewiges
Ziel sicher erreichen will, es nur durch christliche
Geduld und Beharrlichkeit erkämpfen kann trotz all
seiner Fehler und Schwächen, so wird Mein Werk hier
erstehen trotz all der Hindernisse, die ihm bereitet
werden. Ebenso wird aber auch Meine wahre Kirche wieder
auf den Leuchter gerückt werden gerade jetzt, wo Satan
und seine Helfershelfer auf Erden ihr den Untergang
geschworen haben.“
Beim Empfang der heiligen
Sterbesakramente von meiner Mitschwester Elise Feile sah
ich Pater Ludwig, meinen verstorbenen Seelenführer,
Herrn Kaplan Josef Weigand, der Allerheiligen in seiner
Seelsorgegemeinde Oberweisenbrunn an der Grippe starb,
und meinen Neffen Alumnus Willi Schmitt, der den
Heldentod vor seiner Priesterweihe starb, und einen
alten, ehrwürdigen Priestergreis, den ich nicht kannte.
Auf mein Befragen, wer er sei, erfuhr ich, daß es ein
verstorbener Pfarrer aus Niederolm sei, der aus
Dankbarkeit Lieschen auf ihrem Sterbebett besuche, weil
sie ihm achtzehn Jahre lang so treu und redlich die
Haushaltung geführt habe.
Als der Priester sich mit dem Meßdiener
entfernt hatte, stimmte ich aus Dankbarkeit, innerer
Freude und Wonne das Te Deum und ein Herz-Jesu-Lied an
und die Priester, Pater Ludwig, Josef und Willi stimmten
freudig mit ein. Aber auch das todkranke Lieschen, die
doch von all dem, was ich sah und hörte, nichts wußte,
sang aus Herzensgrund, wenn auch mit zitternder Stimme,
die Lieder mit. In dieser freudigen Stimmung verschied
auch mein Priesterneffe, Kaplan Josef Weigand, im
Beisein seiner Eltern und mehrerer Männer aus seiner
Pfarrgemeinde. In seinem Brevier fand man ein Papier, wo
er Abschied von seinen Eltern nahm, weil er meinte, er
sehe sie nicht mehr: Liebe Eltern! Betet für mich, aber
weinet nicht um mich, denn ich sterbe mit Freuden. Beim
Licht der Sterbekerze kann keine Täuschung vorkommen.
Darum, alle meine lieben Freunde, Priester und Laien,
stimmt mit mir das Magnificat an, denn auch uns gilt das
Wort Elisabeths: „Glückselig seid ihr, die ihr geglaubt
habt; denn alles, was der Herr euch durch ein so
unscheinbares Werkzeug mitgeteilt hat, wird in Erfüllung
gehen.“
Jesus: „Weil
die Mainzer euch so schlecht behandelt und auch die
Würzburger noch aufgehetzt haben, so sollen sie gar
nichts von euch haben und hätten doch alles haben
können. Deshalb führte Ich euch hinauf.“
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