Katholischer
Katechismus
Inhaltsverzeichnis
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Erster
Teil: Gott, Schöpfung und Erlösung
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1.
Die Menschen fragen nach dem Sinn des Lebens
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2.
Die Botschaft Gottes
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3.
Die Botschaft vom Reiche Gottes
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4.
Gott spricht zu uns
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5.
Gott steht treu zu seinem Wort
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6.
Gott hat Himmel und Erde erschaffen |
7.
Gott sorgt für uns
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8.
Gott ist uns nahe und weiß um uns
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9.
Gott will Freiheit, aber mit Verantwortung
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10.
Gott verläßt uns nicht im Leid
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11.
Gottes Plane sind nicht unsere Pläne
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12.
Gott Ist der Allheilige
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13.
Gott erbarmt sich der Sünder
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14.
Gott Ist die Liebe
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15.
Der große, dreifaltige Gott
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16.
Die Welt kommt von Gott
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17.
Gott hat den Menschen erschaffen |
18.
Die Menschen sagen Nein zu Gott
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19.
Die Sünde ist mächtig in der Welt
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20.
Gott ist stärker als alle bösen Mächte |
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Jesus
Christus ist unser Herr |
21.
Jesus Christus verkündet das Reich Gottes
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22.
Jesus geht den Menschen wie ein Hirte nach
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23.
Jesus Christus ist wahrer Gott |
24.
Maria, die Mutter unseres Herrn
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25.
Jesus Christus hat den Kreuzestod auf sich genommen
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26.
Jesus hat uns durch seinen Tod erlöst
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27.
Jesus erlöste die Gerechten der Vorzelt
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28.
Jesus Christus ist von den Toten auferstanden |
29.
Die Auferstehung Jesu ist der Grund unseres Glaubens
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30.
Jesus Christus Ist der König des Himmels und der Erde
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31.
Jesus Christus wird wiederkommen
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32.
Jesus Christus hat den Heiligen Geist gesandt
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33.
Vom Geheimnis des dreieinigen Gottes
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Zweiter
Teil: Die Kirche und ihre Sakramente
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34.
Jesus gründet die Kirche
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35.
Die Kirche ist der geheimnisvolle Leib Christi
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36.
Die Ordnung der Kirche |
37.
Die Kirche verkündet die Frohbotschaft |
38.
Der Auftrag der Kirche gilt für alle ihre Gläubigen
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39.
Die Kirche hält Gottesdienst |
40.
Die Kirche spendet die heiligen Sakramente |
41.
Die Kirche weiht und segnet |
42.
Die eine Kirche
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43.
Die Gemeinschaft der Heiligen
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44.
Die Heiligen der Kirche ehrten Gott heldenhaft |
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Unser
Leben in Gott: Die sieben Sakramente, das Gebet
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45.
Die Heiligung des Christen durch die Taufe
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46.
Von der Spendung der Taufe
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47.
Vom Leben des Glaubens
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48.
Vom Leben der Hoffnung auf Gott
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49.
Von der Liebe zu Gott
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50.
Die Liebe zum Nächsten
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51.
Die Nachfolge Christi
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52.
Jesus lehrt uns beten
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53.
Die Stärkung des Christen durch das Sakrament der
Firmung
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54.
Jesus Christus feiert in seiner Kirche die heilige
Eucharistie
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55.
Die Kirche erfüllt den Auftrag des Herrn zur Feier der
heiligen Eucharistie
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56.
Das Opfermahl des Neuen und Ewigen Bundes
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57.
Anbetung der (aufbewahrten) heiligen Eucharistie
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58.
Aus der Sünde durch Buße zu Jesus Christus
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59.
Die Abkehr von Gott
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60.
Die Tugend der Buße
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61.
Das Sakrament der Buße
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62.
Das Sakrament der Krankensalbung
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63.
Priester durch das Weihesakrament |
64.
Das Sakrament der Ehe
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65.
Der gottgeweihte Ordensstand
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Dritter
Teil: Christliche Lebensordnung
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66.
Ordnung in der Schöpfung Gottes
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67.
Verantwortung in Freiheit |
68.
Gottes Gebote
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69.
Die Anbetung Gottes
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70.
Heilig ist sein Name
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71.
Der Name und die Ehre Gottes in Eid und Gelübde
|
72.
Gottes Name und Ehre in der Welt
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73.
Der Tag des Herrn
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74.
Festzeiten der Kirche
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75.
Leben in der Ordnung der Kirche
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76.
Leben in der Gemeinschaft |
77.
Ordnung in der Familie
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78.
Vorgesetzte
|
79.
Völker und Staaten
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80.
Ehrfurcht vor Leib und Leben
|
81.
Mit Leib und Seele im Beruf |
82.
Das Leben meines Bruders
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83.
Das ewige Heil des Nächsten
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84.
Rechte Ordnung für Mann und Frau
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85
Ordnung im Eigentum |
86.
Für die Wahrheit Zeugnis geben |
87.
Die Ehre achten
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Vierter
Teil: Zur Vollendung in Herrlichkeit
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88.
Der leibliche Tod
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89.
Unsere Sorge für die Abgeschiedenen
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90.
Himmel oder Hölle
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91.
Auferstehung der Toten und Weltgericht
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92.
Triumph und Vollendung der Kirche
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93.
„Ich bin das Alpha und Omega“, spricht Gott, der
Herr, der ist, und der war und der kommt, der
Allherrscher“ (Offb 1,8)
|
Woher
kommen wir? Wohin gehen wir? Wozu leben wir?
F.
1
Wozu sind wir auf Erden?
Wir
sind auf Erden, um Gott zu erkennen, Ihm in Liebe und
Treue zu dienen und so zum ewigen Leben zu gelangen.
Das
hat uns Jesus Christus durch sein Wort und Beispiel
gelehrt. Er sagt: „Ich bin vom Himmel herabgestiegen,
nicht damit ich meinen Willen tue, sondern den Willen
meines Vaters, der Mich gesandt hat“ (Jo 6, 38-40).
„Niemand
hat Gott jemals geschaut. Der Eingeborene Sohn, selbst
Gott, der an der Brust des Vaters ruht, hat uns Kunde
davon gebracht“ (Jo 1, 18). Gott sandte uns seinen
Sohn Jesus Christus; Er hat die Apostel zum Glauben an
seine göttliche Sendung und an seine frohe Botschaft
geführt. Seit den Zeiten der Apostel verkündet die
Kirche die Botschaft Jesu Christi.
F.
2
Wer ist die Lehrerin unseres Glaubens?
Die
Lehrerin unseres Glaubens ist die katholische Kirche.
F.
3
Wer lehrt uns durch den Mund der Kirche?
Durch
den Mund der Kirche lehrt uns Christus, unser
himmlischer Lehrmeister.
„Die
Kirche des lebendigen Gottes ist die Säule und
Grundfeste der Wahrheit“ (1 Tim 3,15).
F.
4
Durch wen übt die Kirche das Lehramt aus?
Die
Kirche übt durch den Papst und die Bischöfe das
Lehramt aus. Sie bewahren, verkünden und erklären die
Lehre Jesu Christi.
Mit
dem Kreuzzeichen und im Apostolischen Glaubensbekenntnis
bekunden und bekräftigen wir unseren katholischen
Glauben.
Es
gibt nicht nur irdische Mächte, sondern vor allem das
Reich Gottes. Jesus sagt: „Mein Reich ist nicht von
dieser Welt“ (Jo 18,36). Wir haben Anteil an Gottes
Reich, wenn wir Jesu Wahrheit, Recht und Liebe
anerkennen und ihnen folgen. Durch die Verführung des
Teufels und durch den Sündenfall brach Unheil in die
Schöpfung Gottes ein. Aber Gott ließ die Menschheit
nicht ohne Hoffnung. Er wählte das Volk Israel zur
Vorbereitung auf den Erlöser aus Sündenschuld und
Strafe.
F.
5
Durch wen ist das Reich Gottes zu uns Menschen
gekommen?
Mit
Jesus Christus, dem Sohne Gottes, ist das Reich Gottes
zu uns Menschen gekommen.
Er
sagt: „Wenn Ich durch den Finger Gottes die Teufel
austreibe, so ist das Reich Gottes schon zu euch
gekommen“ (Lk 11,20). Das Reich Gottes ist uns schon
jetzt geschenkt, aber wir müssen sorgen, daß es sich
in uns und um uns noch mehr entfaltet: Zu uns komme dein
Reich!
F.
6
Wann wird das Reich Gottes vollendet?
Das
Reich Gottes wird am Jüngsten Tage in Herrlichkeit
vollendet.
Dann
spricht der Herr: „Kommt, ihr Gesegneten meines Vaters
und nehmet das Reich in Besitz, das euch seit
Grundlegung der Welt bereitet ist“ (Mt 25, 34).
„Jedes
Haus hat seinen Baumeister, der Baumeister des Weltalls
aber ist Gott“ (Hebr 3,4). Wir können Gott aus der
sichtbaren Welt, ihrer Ordnung und Schönheit erkennen,
deutlich auch aus der Stimme des Gewissens. Gott kann
mit dem natürlichen Licht der Vernunft erkannt werden,
also auch von den Heiden. „Sein unsichtbares Wesen,
seine ewige Macht und Göttlichkeit sind seit
Erschaffung der Welt durch das Licht der Vernunft an
seinen Werken zu erkennen. Deshalb sind sie nicht zu
entschuldigen“ (Rom 1,20), die von einem „toten
Gott“ reden. Aber Gott trat noch mehr aus seinem
Geheimnis hervor.
F.
7
Durch wen hat sich Gott besonders geoffenbart?
Gott
hat sich im Alten Bund durch die Patriarchen und
Propheten besonders geoffenbart, im Neuen Bund durch
Jesus Christus.
„Vielfach
und auf vielerlei Weise hat Gott von alters her zu den Vätern
gesprochen durch die Propheten. Am Ende dieser Tage hat
Er zu uns gesprochen durch seinen Sohn“ (Hebr. 1,1-2).
Besonders im Evangelium hören wir Christus zu uns
sprechen.
Gott
ist nicht wie ein Mensch, daß Er lüge oder sich täusche.
Er ist unendlich vollkommen, er ist unveränderlich und
ewig, er ist wahrhaftig und getreu.
F.
8
Warum sagen wir, Gott ist ewig?
Wir
sagen, Gott ist ewig, weil er immer war und immer sein
wird. Er hat keinen Anfang und kein Ende.
„Jesus
Christus ist derselbe, gestern und heute und in
Ewigkeit“ (Hebr 13,8).
F.
9
Warum sagen wir, Gott ist wahrhaftig?
Wir
sagen, Gott ist wahrhaftig, weil Er immer die Wahrheit
sagt; Er kann nicht irren und nicht lügen.
F.
10
Warum sagen wir, Gott ist getreu?
Wir
sagen, Gott ist getreu, weil Er hält, was Er
verspricht.
Er
schenkt die verheißene Seligkeit, wenn wir nach seinem
Willen leben. „Ehre sei dem Vater...“, „Ehre sei
Gott in der Höhe ...“
Gott
hat die sichtbare Welt aus der Kraft seines Willens,
ohne vorhandenen Stoff aus dem Nichts erschaffen, auch
die unsichtbare Welt der Engel. Seine Allmacht und
Weisheit, seine Schönheit und Liebe leuchtet aus der
Natur: „Die ganze Erde ist erfüllt von seiner
Herrlichkeit“ (Is 6,3). Er hat die Welt zu seiner
Verherrlichung und zum Wohl der Geschöpfe erschaffen.
F.
11
Wodurch gibt sich Gott uns zu erkennen?
Gott
gibt sich uns zu erkennen durch die sichtbare Welt um
uns, durch das Gewissen in uns und durch Jesus Christus.
Gott
hat die Welt erschaffen, Er erhält sie auch im Dasein,
Er sorgt für sie, besonders für uns Menschen.
F.
12
Warum sagen wir, Gott ist gütig?
Wir
sagen, Gott ist gütig, weil Er für alle seine Geschöpfe
sorgt und uns zahllose Wohltaten erweist.
Gott
ist das höchste Gut, das Gute in Fülle.
F.
13
Wie sorgt Gott für die Welt?
1.
Gott erhält die Welt im Dasein,
2.
Er lenkt die stoffliche Welt durch die Naturgesetze,
3.
Er lenkt die Menschen durch das Sittengesetz,
4.
Er führt die Menschen durch die Kirche zum Heil.
Dem
Lehramt der Kirche steht es zu, das natürliche und übernatürliche
Sittengesetz verbindlich auszulegen. Gott gibt uns
alles, was wir auf dem Weg zum Himmel brauchen. „Der
Herr ist mein Hirte, mir kann nichts fehlen“ (Ps 22)!
Gott
ist der allerheiligste und allmächtige Geist. Er
braucht keinen Leib; Himmel und Erde können Ihn nicht
fassen. „Der Himmel ist mein Thron, die Erde der
Schemel meiner Füße“ (Is 66,1). Wir können Ihm
nicht entfliehen: „In Ihm leben wir, bewegen wir uns
und sind wir“ (Apg 17, 28).
F.
14
Warum sagen wir, Gott ist allgegenwärtig?
Wir
sagen, Gott ist allgegenwärtig, weil Er überall
zugegen ist, im Himmel und auf Erden und an allen Orten.
F.
15
Warum sagen wir, Gott ist allwissend?
Wir
sagen, Gott ist allwissend, weil Er alles weiß; Er weiß
das Vergangene, das Gegenwärtige und das Zukünftige,
Er weiß auch unsere geheimsten Gedanken und Wünsche.
Unter
allen sichtbaren Geschöpfen hat Gott allein den
Menschen mit Verstand und freiem Willen ausgestattet.
Die Freiheit des Willens darf aber nicht in Zügellosigkeit
ausarten. Wir dürfen die Freiheit nicht zum Bösen, zur
Sünde mißbrauchen.
F.
16
Warum läßt Gott die Sünde zu?
Gott
läßt die Sünde zu
1.
weil Er will, daß wir uns frei für l h n entscheiden,
2.
weil Er auch das Böse zum Guten zu lenken weiß.
„Zur
Freiheit seid ihr berufen, Brüder; nur mißbraucht die
Freiheit nicht zum Vorwand für sündhafte Gelüste“ (Gal
5,13)!
F.
17
Warum sagen wir, Gott ist gerecht?
Wir
sagen, Gott ist gerecht, weil Er das Gute belohnt und
das Böse bestraft, wie wir es verdienen.
Hinter
dem Bösen steht der Teufel, der Anführer der Geister,
die gesündigt haben und gefallen sind. „Brüder, seid
nüchtern und wachsam! Euer Widersacher, der Teufel,
geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er
verschlingen könnte. Widersteht ihm fest im Glauben“
(1 Petr 5, 8-9)!
Das
viele Leid in der Welt ist oft eine harte Prüfung. Gott
hat aber die Welt als Paradies erschaffen.
F.
18
Woher das Leid?
Durch
die Sünde ist das Leid in die Welt gekommen.
F.
19
Wozu läßt Gott Leid über uns kommen?
Gott
läßt Leid über uns kommen,
1.
damit wir für unsere Sünden Buße tun und sühnen,
2.
damit wir uns im Guten bewähren,
3.
damit Gott uns zum Heile und zu größerer Freude im
Himmel führen kann.
Jesus
hat das schwerste Leid und größte Unrecht zur Erlösung
der Welt auf sich genommen.
Gott
ist so weise, daß Er immer die richtigen Pläne hat,
und Er ist so mächtig, daß Er sie durchführen kann,
auch wenn der Teufel und Gottlose sie zerstören wollen.
„Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure
Wege sind nicht meine Wege. Nein, so hoch der Himmel über
der Erde steht, so hoch sind meine Wege über euren
Wegen, und meine Gedanken über euren Gedanken“ (Is
55, 8-9).
F.
20
Warum sagen wir, Gott ist allweise?
Wir
sagen, Gott ist allweise, weil Er alles aufs Beste
einrichten kann, auch wenn wir vieles jetzt nicht
verstehen.
F.
21
Warum sagen wir, Gott ist allmächtig?
Wir
sagen, Gott ist allmächtig, weil Er alles machen kann,
was Er will.
F.
22
Warum sollen wir auf Gottes Vorsehung vertrauen?
Wir
vertrauen auf Gott, weil Er uns gibt, was wir zum Leben
brauchen, weil Er alles so lenkt, wie es für uns gut
ist.
Wir
sind immer in Gottes Hand, auch die Geschicke aller Völker.
F.
23
Warum sagen wir, Gott ist heilig?
Wir
sagen, Gott ist heilig, weil Er nur das Gute liebt und
das Böse verabscheut.
Gott
ist höchst heilig, unendlich gut und erhaben über
alles Geschaffene. Er gibt uns seine Gnadenhilfen, damit
auch wir heilig werden. „Geheiligt werde Dein Name“!
Gott
ist barmherzig. Er ist bereit, dem reuigen Sünder zu
verzeihen. Langmütig wartet Gott oft auf Bekehrung des
Sünders. Jesu Opfer für unsere Sünden gibt uns Mut,
immer wieder um Verzeihung zu bitten.
F.
24
Warum sagen wir, Gott ist barmherzig?
Wir
sagen, Gott ist barmherzig, weil Er den Sünder zur Buße
ruft und ihm gern verzeiht, wenn er sich bekehrt.
„So
wahr ich lebe, spricht der Herr, ich will nicht den Tod
des Sünders, sondern daß er sich bekehre und lebe“ (Ez
33,11)! „Lamm Gottes, Du nimmst hinweg die Sünden der
Welt“!
Gott
regiert die Welt weise und in Liebe zu uns Menschen. In
Jesus Christus, seinem menschgewordenen Sohn, hat Er
seine Liebe in höchster Weise geoffenbart. „So sehr
hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen
Sohn dahingab“ (Jo 3,16). „Gott ist die Liebe, und
wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott, und Gott
bleibt in ihm“ (1 Jo 4,16).
Wer
Gottes Gnaden immer verachtet, die Liebe zu Gott und zum
Nächsten verschmäht, zieht sich Gottes Zorngericht zu.
Wir dürfen und müssen das Hauptgebot Jesu halten.
F.
25
Wie lautet das Hauptgebot der Liebe?
„Du
sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen
Herzen, aus deiner ganzen Seele, aus deinem ganzen Gemüte
und aus allen deinen Kräften! Dies ist das größte und
erste Gebot. Ein zweites aber ist diesem gleich: Du
sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (Mt
22, 37-39)!
Wenn
etwas unsere gewohnten Maße übersteigt, dann nennen
wir es groß. Gott ist unvorstellbar groß, weil Ihn
Himmel und Erde nicht fassen können, weil er alle guten
Eigenschaften ohne Grenzen besitzt. Gott hat uns in
Jesus Christus geoffenbart: Die drei göttlichen
Personen haben eine einzige göttliche Natur mit allen
Vollkommenheiten gemeinsam; aber der Vater hat uns
erschaffen, der Sohn uns erlöst, der Heilige Geist hat
uns geheiligt. Die drei göttlichen Personen nennen wir
die heiligste Dreifaltigkeit in dem einen, wahren Gott.
Diese Wahrheit ist das größte Geheimnis unseres
Glaubens.
F.
26
Was hat Jesus von der heiligsten Dreifaltigkeit
geoffenbart?
Jesus
hat von der heiligsten Dreifaltigkeit geoffenbart: in
Gott sind drei Personen, der Vater, der Sohn und der
Heilige Geist, aber es ist nur ein Gott.
Wir
beten drei Personen in einer Gottheit an.
Ich
will die Worte des Kreuzeszeichens immer andächtig
sprechen.
Gott
hat das Weltall aus dem Nichts erschaffen und geordnet.
Engel und Menschen sollten die Herrlichkeit Gottes in
seiner Schöpfung erkennen, Gott loben und Ihm dienen.
F.
27
Woher ist die Welt?
Die
Welt ist von Gott. Er hat durch sein allmächtiges Wort
Himmel und Erde erschaffen.
Großer
Gott, wir loben Dich; Herr, wir preisen deine Stärke.
Vor Dir neigt die Erde sich und bewundert deine Werke.
Wie Du warst vor aller Zeit, so bleibst Du in Ewigkeit.
F.
28
Wozu hat Gott die Welt erschaffen?
Gott
hat die Welt erschaffen zu seiner Ehre und zum Besten
der Geschöpfe.
Gott
hat die Engel als rein geistige, persönliche Wesen ohne
Leib erschaffen. Sie erkennen Gott klarer als wir, beten
Ihn an und dienen Ihm. Viele Engel empörten sich stolz
gegen Gott, sie verloren das Gnadenleben und wurden böse
Geister oder Teufel. Ihr Anführer heißt Satan. Sie
hassen Gott und wollen uns ins ewige Verderben stürzen.
Die guten Engel sind auch Boten Gottes, sie wachen über
uns und helfen uns in Gefahr. Das Kreuzeszeichen und das
Weihwasser, besonders die hl. Sakramente, sind Schutz
gegen Satan und die höllischen Geister.
F.
29
Wozu hat Gott uns einen Schutzengel gegeben?
Gott
hat uns einen Schutzengel gegeben, damit er uns in
Versuchungen und Gefahren hilft und uns zu Gott führt.
Ich
will meinen Schutzengel wie einen Bruder lieben und ihn
oft um Hilfe bitten!
„Gott,
der Herr, bildete den Menschen aus Erdenstaub (Materie)
und hauchte ihm den Odem des Lebens ein“ (Gen 2, 7).
Der Mensch besteht aus Leib und Seele. Die Geistseele
ist unsterblich von Gott erschaffen; sie besitzt
Verstand und Gewissen, Wille und Gemüt. Der Mensch soll
im Auftrag Gottes die Erde gestalten: „Macht sie euch
Untertan“ (Gen 1,28).
F.
30
Woraus besteht der Mensch?
Der
Mensch besteht aus Leib und Seele.
F.
31
Was gab Gott dem ersten Menschen als kostbarstes
Geschenk?
Gott
gab dem ersten Menschen das Gnadenleben, dazu das
Paradies.
Gott
hat die ersten Menschen vor die Entscheidung zwischen
Leben und Tod gestellt. Der Teufel versuchte sie aus
Neid zum Ungehorsam gegen Gott zu verleiten. Die ersten
Menschen wollten Gott gleich sein, Ihm nicht mehr
dienen, und aßen deshalb von der verbotenen Frucht.
Adam und Eva sündigten aus freiem Willen schwer gegen
Gott; so begingen sie die Ursünde.
F.
32
Was verloren die Menschen durch die Ursünde?
Durch
die Ursünde verloren die ersten Menschen das
Gnadenleben und die besonderen Gaben der Paradieseszeit.
Der
Verstand kann seither leicht irren, der Wille ist zum Bösen
geneigt, der Leib muß Krankheit und Mühsal ertragen
und schließlich sterben. Die ersten Menschen konnten
das verlorene Erbe des Gnadenlebens nicht mehr
weitergeben. Die Erbschuld wurde zugleich Erbschaden, führte
zur Gottesferne und zum Ausschluß vom Himmel für das
ganze Menschengeschlecht. „Durch den Ungehorsam des
einen Menschen sind die vielen zu Sündern gemacht
worden“ (Roms, 19).
F.
33
Worin besteht die Erbschuld?
Die
Erbschuld besteht darin, daß wir wegen der Sünde Adams
ohne das Gnadenleben zur Welt kommen.
Gott
ist niemandem die Gnade und das ewige Leben im Himmel
schuldig.
„Wie
durch einen Menschen die Sünde gekommen ist und durch
die Sünde der Tod, so ist auch der Tod auf alle
Menschen gekommen“ (Rom 5,12). Das ganze Leben des
Menschen stellt sich als Kampf zwischen Gut und Böse,
zwischen Licht und Finsternis, zwischen Freude und Leid
dar. „Wenn wir sagen, wir hätten keine Sünde, so belügen
wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns“ (1
Jo 1, 8). „Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir
vergeben unseren Schuldigem ... Erlöse uns von dem Bösen!“
Gott
ist stärker als Satan und alle anderen bösen Geister;
Er hat in seinem Sohn, Jesus Christus, Tod und Teufel überwunden,
die Menschheit von Sünde und Schuld erlöst. Gott
straft die Sünder, aber sein Erbarmen öffnet den Weg
zur Rettung aus aüer Sündenschuld. „Christus in euch
ist größer als der (Satan) in der Welt“ (1 Jo 3, 4).
F.
34
Wie lautet die erste Frohbotschaft vom Erlöser?
Gott
sprach zu Satan in der Schlange des Paradieses: „Ich
will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau,
zwischen deinem und ihrem Nachkommen. Er wird dir den
Kopf zertreten, und du wirst ihn an der Ferse treffen“
(Gen 3,15).
Gott
hat mit diesen Worten den Teufel verflucht, der aus der
Schlange sprach. Das ist die erste Frohbotschaft unserer
Erlösung. Christus, der ewige Sohn Gottes, der aus
Maria Mensch geworden ist, ist unser Erlöser. Er ist
der Teufelsbesieger. Maria wurde .durch Gottes Gnade
von Anfang an in Feindschaft mit dem Teufel gesetzt;
darum ist sie frei von Erbschuld, unbefleckt empfangen.
Jesus
Christus ist der Sohn Gottes, der für uns Mensch
geworden ist. Zuerst hat Jesus in der Verborgenheit von
Nazareth als Beispiel für uns ein Leben des Gehorsams,
der Armut und Arbeit geführt; dann hat Er durch Predigt
und Wundertaten das Reich Gottes verkündet.
F.
35
Was hat Jesus Christus vom Reich Gottes gelehrt?
Jesus
Christus hat gelehrt:
1.
Er will die Menschen aus der Knechtschaft des Teufels
befreien und das Reich Gottes aufrichten,
2.
wir müssen uns bekehren und an seine Frohbotschaft
glauben.
„Tut
Buße und glaubet an die frohe Botschaft“ (Mk 1,15)!
„Suchet zuerst das Reich Gottes und seine
Gerechtigkeit; alles übrige wird euch hinzugegeben
werden“ (Mt 6,33). Die frohe Botschaft heißt
„Evangelium“; es enthält die Worte und Taten Jesu.
Ich glaube an Jesus Christus, den eingeborenen Sohn
Gottes, unseren Herrn!
F.
36
Was sagt Jesus über seine Lehre?
Jesus
sagt: „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine
Worte werden nicht vergehen“ (Mt 24, 35)!
Die
Lehre Jesu kommt als das Wort aus dem Munde des
himmlischen Vaters; Er verlangt, daß wir an seine frohe
Botschaft glauben und nach ihr leben. Jesus hat als
Gottessohn den Vater im Himmel über alles geliebt und
seinen Willen als höchstes Vorbild für uns erfüllt.
„Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“ (Jo
14,6)! Er war gehorsam bis zum Tode am Kreuze.
F.
37
Was sagt Jesus über die Verherrlichung des
Vaters?
Jesus
sagt: „Meine Speise ist es, daß Ich den Willen dessen
tue, der mich gesandt hat“ (Jo 4,31).
Im
Gehorsam gegen Gott sollen wir beten: „Dein Wille
geschehe wie im Himmel so auf Erden“!
Die
Welt kann nur in Ordnung kommen, wenn sie auf den Herrn
der Welt hört und seiner Frohbotschaft folgt. Jesus hat
sich darum besonders der Sünder und Armen angenommen.
F.
38
Wie ruft Jesus uns alle zu sich?
Jesus
sagt: „Kommet alle zu mir, die ihr mühselig und
beladen seid und ich will euch erquicken“ (Mt 11, 28)!
Jesus
geht als guter Hirte den verlorenen Schäflein, den Gefährdeten
und Verirrten nach. Er stärkt die, welche guten Willens
sind, auf der Weide der Wahrheit und des Lebens. Sein
liebendes Herz ist voller Erbarmen. Heiligstes Herz
Jesu, erbarme dich unser!
Jesus
Christus ist nicht nur bloßer Mensch, aus dem etwas Göttliches
spricht oder durchscheint, Er ist wahrer Mensch und
wahrer Gott zugleich, der eingeborene Sohn Gottes, der für
uns Mensch geworden ist. Der Glaube an die Gottheit
Christi ist die Mitte unseres Glaubens.
F.
39
Woher wissen wir, daß Jesus der verheißene
Messias ist, der Heiland der Welt?
Jesus
ist der verheißene Messias, weil an Ihm die
Weissagungen des Alten Bundes in Erfüllung gingen.
Die
Juden konnten Jesus als Sohn Gottes und Messias aus den
Schriften des Alten Bundes erkennen; sein göttliches
Wirken ist dort vorausgesagt.
F.
40
Wer sagt uns, daß Jesus Christus wahrer Gott
ist?
Daß
Jesus Christus wahrer Gott ist, sagen uns der himmlische
Vater, Jesus selbst, die Apostel und die katholische
Kirche.
Jesus
ist nicht bloß eine hervorragende Erscheinung des Göttlichen
in Menschengestalt, wie heute Irrlehrer behaupten.
F.
41
Durch welche Wunder zeigt Jesus seine göttliche
Macht?
Jesus
ist Herr über die Natur und über die Geister, er heilt
augenblicklich Kranke und erweckt Tote und steht selbst
von den Toten auf.
Da
viele Jesu heiligem Leben und seinen Worten keinen
Glauben schenken wollten, mahnt der Herr: „Glaubt doch
den Werken“ (Jo 10, 38)! Die Augen- und Ohrenzeugen
der Wunder Jesu lebten zum großen Teil noch zur Zeit
der Abfassung der Heiligen Schriften.
F.
42
Woher wissen wir, daß Jesus auch wahrer Mensch
ist?
Wir
wissen, daß Jesus wahrer Mensch ist:
Er
ist aus Maria, der Jungfrau, in Bethlehem vor fast 2000
Jahren geboren;
Erteilte
mit uns Menschen Kindheit, Jugend und Mannestum; Er
ertrug körperliche und seelische Mühsal und nahm den
leiblichen Tod auf sich.
„Jesus
ist uns in allem gleich geworden, die Sünde
ausgenommen“ (Hebr4,15).
F.
43
Wozu ist der Sohn Gottes Mensch geworden?
Der
Sohn Gottes ist Mensch geworden:
1.
um uns das Reich Gottes in Wort und Tat zu verkünden,
2.
um uns von den Sünden zu erlösen und wieder zu Kindern
Gottes zu machen.
F.
44
Wozu hat Gott die allerseligste Jungfrau berufen?
Gott
hat Maria von Ewigkeit her zu der einzigartigen Würde
berufen, Mutter Jesu Christi zu sein.
Gott
wirkte das Wunder der Empfängnis Christi in seiner
Mutter Maria durch den Heiligen Geist ohne menschlichen
Vater. Am Höhepunkt der Weltgeschichte vollbrachte Gott
die wunderbarsten Taten. „Und das Wort ist Fleisch
geworden“ aus Maria, der Jungfrau.
F.
45
Welche Vorzüge zeichnen Maria aus?
Maria
ist
1.
von der Erbsünde und allen persönlichen Sünden frei
geblieben. Sie ist voll der Gnade;
2.
sie ist immerwährend Jungfrau geblieben und doch Mutter
Christi, also Mutter Gottes geworden,
3.
sie wurde mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen.
Alle
ihre Vorzüge verdankt Maria ihrem Sohn und Erlöser.
F.
46
Was ist die Gottesmutter für uns?
Die
Gottesmutter ist auch unsere Mutter, unser Vorbild und
unsere Fürsprecherin bei Gott.
Wir
wollen dem Beispiel Mariens in treuem Christusdienst
nachfolgen und uns ihrem unbefleckten Herzen weihen. Wir
rufen „Unsere Liebe Frau“, die Mutter der Kirche, um
ihre Fürsprache an im Ave Maria, beim „Engel des
Herrn“, im Rosenkranz, bei Marienwallfahrten, (siehe
noch F. 110!)
Der
ewige Gottessohn „kam in sein Eigentum, aber die
Seinen nahmen ihn nicht auf“ (Jo 1,11). Jesus erfüllte
(damals wie heute) nicht alle irdischen Wünsche des
Volkes. Darum wurde Er dem Kreuzestod ausgeliefert. Aber
gerade durch dieses Opfer wirkte Jesus das Heil.
F.
47
Wie hat Jesus den Auftrag seines Vaters
vollendet?
Jesus
hat freiwillig Leiden und Tod auf sich genommen.
F.
48
Warum wollte Jesus leiden und sterben?
Jesus
wollte leiden und sterben:
1.
aus Liebe und Gehorsam gegen seinen himmlischen Vater,
2.
aus Liebe zu uns Menschen.
Jesus
hat das heiligste, das gottmenschliche Leben ganz aus
Liebe, unter schlimmsten Qualen geopfert. Am Karfreitag
ging Er nach furchtbarer Geißelung den Kreuzweg zum
Kalvarienberg vor Jerusalem. Unter größter Schmach von
selten der Menschen gab Er sein Leben stark und geduldig
hin. Darum ehren wir das Kreuz als Zeichen unserer Erlösung
und der höchsten Liebe Gottes.
Äußerlich
erschien das Kreuz als Zeichen größter Niederlage, der
Herr hat es in das Siegesmal unvergänglichen Lebens
verwandelt.
F.
49
Wovon hat uns Jesus Christus erlöst, was hat Er
uns verdient?
1.
Jesus hat uns erlöst: von der Knechtschaft des Teufels,
von der Sündenschuld, von der Hölle, vom ewigen Tod
des Leibes.
2.
Jesus hat uns verdient: Gottes Gnade, das Heimatrecht
auf den Himmel, das ewige Leben.
Das
Donnerstags- und Freitagsläuten erinnert uns an Leiden
und Sterben unseres Herrn. Jesus Christus setzt das
Kreuzopfer im hl. Meßopfer durch den Priester
unblutigerweise fort, es wird gegenwärtig. Im
Kreuzestod Jesu sehen wir, wie ernst Gott die Sünde
nimmt und sie durch seinen göttlichen Sohn gesühnt
hat. Auch der Jünger Jesu ist zur Selbstentsagung und
Kreuzesnachfolge aufgerufen.
F.
50
Warum war der Kreuzestod Jesu das höchste Opfer?
Der
Kreuzestod Jesu war das höchste Opfer, weil Jesus die
wertvollste Opfergabe und zugleich der heiligste
Opferpriester war.
F.
51
Welches ist das Opfer des Neuen Bundes?
Das
Opfer des Neuen Bundes ist das Kreuzopfer Jesu Christi.
Es ist ganz vollkommen und wird in jeder h!. Messe
vergegenwärtigt.
F.
52
Was heißt Opfern?
Opfern
heißt: Gott eine sichtbare Gabe darbringen, um Ihn als
den höchsten Herrn zu ehren.
Ich
danke dir, Herr Jesu Christ, daß Du für mich gestorben
bist. Ach laß dein Blut und deine Pein für mich doch
nicht verloren sein!
Die
Seele Jesu stieg nach dem Tode des Leibes zu den schon
in der Vorzeit verstorbenen Gerechten hinab und verkündete
ihnen die Erlösung. Das bekennen wir mit dem Satz:
„Hinabgestiegen in das Reich der Toten“.
Jesu
„Aussehen war wie der Blitz und sein Gewand weiß wie
der Schnee...“ Der Auferstandene ist derselbe, der am
Kreuz gestorben ist; er trug die Wundmale, aber sein
Leib war verklärt.
Die
ersten Zeugen am leeren Grab redet der Engel an: „Fürchtet
euch nicht! Ich weiß, ihr sucht Jesus, den
Gekreuzigten. Er ist nicht hier. Er ist auferstanden,
wie Er gesagt hat“ (Mt 28,3.5,6). Die Heilige Schrift
sagt auch: „Gott hat Jesus von den Toten erweckt“,
d. h. die menschliche Natur Jesu ist durch seine göttliche
Natur und Kraft auferweckt worden. Jesus ist dann während
40 Tagen den Aposteln oftmals, einmal sogar 500 auserwählten
Jüngern zugleich leibhaftig erschienen.
F.
53
Warum konnten die Apostel die Auferstehung Jesu
sicher bezeugen?
Die
Apostel haben den Auferstandenen mit eigenen Augen
gesehen, Ihn gehört, Ihn berührt, mit Ihm gegessen und
mit Ihm gesprochen.
Die
Augenzeugen haben sich gegenseitig überprüft, (siehe 1
Jo 1,1-2a)
F.
54
Was lehrt uns die Auferstehung Jesu?
Die
Auferstehung Jesu lehrt:
1.
daß Jesus wirklich Gott ist,
2.
daß seine Lehre wahr ist,
3.
daß auch wir durch Jesus auferstehen werden.
Im
Preislied des Osterfestes lobsingt die Kirche dem Herrn
aufs höchste für das Opfer und den Sieg des göttlichen
Osterlammes. Sie feiert jeden Sonntag „Ostern“ als
Gnadenquelle für die Woche.
Die
Apostel haben die Auferstehung Jesu verkündet und sind
für dieses Zeugnis in den Tod gegangen. Bis heute
starben unzählige Märtyrer der Kirche für den
Auferstandenen. Christus verspricht: „Ich bin die
Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird
leben, auch wenn er gestorben ist“ (Jo 11, 25). Wir müssen
ohne Vorurteile für alle Möglichkeiten Gottes offen
sein: „Bei Gott ist ja kein Ding unmöglich“ (Lk
1,37). Der Apostei Paulus schreibt: „Wenn aber
Christus nicht auferstanden ist, so ist unsere Predigt
ohne Sinn, ohne Sinn auch euer Glaube“ (1 Kor 15,14).
Nach
seiner Auferstehung unterwies Jesus die Apostel noch 43
Tage lang über das Reich Gottes. Dann „schied Er
segnend von ihnen und fuhr in den Himmel auf“ (Lk
24,51). Er ging mit Leib und Seele in die Herrlichkeit
des Vaters ein. Durch seine Himmelfahrt eröffnete uns
Christus den Weg zu Gott.
F.
55
Was hat Jesus Christus vor seiner Himmelfahrt
versprochen?
Jesus
hat versprochen:
1.
Er wird seiner Kirche den Beistand des Heiligen Geistes
senden,
2.
Er wird seinen Gläubigen viele Wohnungen im Hause des
Vaters
bereiten,
3.
Er wird einst wiederkommen mit großer Macht und
Herrlichkeit.
„Ich
gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten; dann komme ich
wieder und nehme euch zu mir, damit auch ihr seid, wo
ich bin“ (Jo 14, 3). „Er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters“ bedeutet, daß Jesus auch
als Mensch in Herrlichkeit vollendet ist. Dort ist Jesus
Christus König in seinem ewigen „Reich der Wahrheit
und des Lebens, der Heiligkeit und der Gnade, der
Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens“ (Praef. v.
Christkönig).
F.
56
Welches dreifache Amt übt der erhöhte Herr aus?
Jesus
ist jetzt unser höchster Lehrer, Priester und Hirt.
„Im
Namen Jesu soll sich beugen jedes Knie... und jede Zunge
soll bekennen: Jesus Christus ist der Herr“ (Phil
2,10)!
F.
57
Wann wird Jesus Christus wiederkommen?
Jesus
Christus wird am Ende der Zeiten, am „Jüngsten
Tage“, mit großer Macht und Herrlichkeit
wiederkommen.
Schon
jetzt kommt der Herr in der Verborgenheit des hl.
Altarssakramentes zu den Seinen ... und die Seinen
nehmen ihn auf. Wir wissen aber weder Tag noch Stunde,
wann der Herr zum Gericht kommt.
F.
58
Wozu wird Jesus Christus wiederkommen?
Jesus
Christus wird wiederkommen, um alle Menschen zu richten
und die Erlösung zu vollenden.
„Der
Herr möge eure Herzen kräftigen, daß ihr untadelig
und heilig seiet vor Gott, unserem Vater, wenn unser
Herr Jesus mit allen seinen Heiligen wiederkommt“ (1
Thess 3,13).
Jesus
Christus wollte seine Kirche nicht allein lassen. Am 50.
Tag nach Ostern, am Pfingstfest, sandte Er ihr den
Heiligen Geist; Er kam in Sturmesbrausen und in Gestalt
feuriger Zungen auf die Apostel, auf die junge Kirche in
Jerusalem herab.
F.
59
Wer ist der Heilige Geist?
Der
Heilige Geist ist die dritte göttliche Person, wahrer
Gott wie der Vater und der Sohn.
F.
60
Was bekennen wir vom Heiligen Geist im Credo?
„Wir
glauben an den Heiligen Geist, der Herr ist und lebendig
macht, der aus dem Vater und dem Sohne hervorgeht, der
mit dem Vater und dem Sohne angebetet und verherrlicht
wird, der gesprochen hat durch die Propheten.“
F.
61
Was hat der Heilige Geist in den Aposteln
gewirkt?
Der
Heilige Geist hat die Apostel erleuchtet, gestärkt und
geheiligt.
F.
62
Wie wirkt der Heilige Geist in der katholischen
Kirche?
Der
Heilige Geist lehrt und leitet die gesamte Kirche und
teilt durch sie seine Gnaden aus.
Der
Heilige Geist ist der Beistand und Tröster der Kirche
in allen Gefahren und Verfolgungen; Er leitet sie bis an
das Ende der Welt. Der Heilige Geist gibt nicht nur der
gesamten Kirche, sondern auch jedem Einzelnen seinen
Beistand, seine Gaben, seine Gnaden.
F.
63
Wie wirkt der Heilige Geist in unseren Herzen?
Der
Heilige Geist erleuchtet, stärkt und heiligt uns. Er
spendet uns seine Gnadengaben.
F.
64
Was nennen wir Gnade?
Gnade
nennen wir jede innere, übernatürliche Gabe, die uns
Gott zu unserem ewigen Heile schenkt.
F.
65
Was schenkt uns das Gnadenleben?
Das
Gnadenleben läßt uns am Leben Christi teilhaben. Es
macht uns zu Kindern Gottes, auch zu Geschwistern
Christi, zum Tempel des Heiligen Geistes und Erben des
Himmelreiches. Man nennt es auch die heiligmachende
Gnade.
F.
66
Warum ist die Gnade Gottes notwendig?
Die
Gnade Gottes ist notwendig, weil wir ohne sie nicht das
geringste zu unserem ewigen Heil tun können.
F.
67
Wieviel Gnade erhält jeder Mensch?
Jeder
Mensch erhält von Gott wenigstens soviel Gnade, daß er
selig werden kann.
Es
gibt eine heiligmachende Gnade, die uns zu Kindern
Gottes macht, und helfende Gnaden zur einzelnen Tat.
F.
68
Was müssen wir zur Gnade Gottes hinzutun?
Wir
müssen mit der Gnade Gottes mitwirken und dürfen ihr
nicht widerstehen.
F.
69
Was wirkt Gott durch helfende Gnaden in uns?
Gott
hilft uns durch die helfenden Gnaden, das Gute zu tun
und das Böse zu meiden; Er erleuchtet und stärkt uns,
damit wir als seine Kinder leben und sterben.
„Seht,
welch eine große Liebe der Vater uns geschenkt hat: wir
dürfen uns Kinder Gottes nennen, ja wir sind es“ (1
Jo 3,1).
Das
Gnadenleben ist unser größter Reichtum, wir müssen es
immer bewahren und dürfen unseren Bund mit Gott durch
keine Todsünde verraten!
In
Gott ist nur ein göttliches Erkennen, ein göttliches
Wollen, ein göttliches Leben. Der Heilige Geist ist
nicht weniger als der Vater, Christus war nur seiner
menschlichen Natur nach dem himmlischen Vater Untertan.
Hier waltet ein großes Geheimnis.
F.
70
Was verdanken wir den drei göttlichen Personen?
Gott
der Vater hat uns erschaffen, Gott der Sohn hat uns erlöst,
Gott der Heilige Geist hat uns geheiligt. Und doch wirkt
darin nur der eine Gott.
„Wir
glauben an die eine, heilige, katholische und
apostolische Kirche“ (Credo). Wir sind durch Glaube
und Taufe Glieder der Kirche.
F.
71
Wie hat Jesus mit der Gründung der Kirche
begonnen?
Jesus
hat Gläubige um sich versammelt, aus ihnen 12 Apostel
auserwählt und Petrus zu seinem sichtbaren
Steilvertreter auf Erden gemacht.
F.
72
Wer ist der Herr der Kirche?
Der
Herr der Kirche ist Jesus Christus; Er verspricht dem
Gottesvolk der Kirche: „Sehet, ich bin bei euch alle
Tage bis an das Ende der Welt“ (Mt 28, 20).
F.
73
Wodurch hat Jesus seiner Kirche das Leben
erworben?
Jesus
hat durch seinen Tod am Kreuze seiner Kirche das Leben
erworben.
Aus
der Seitenwunde des Herrn ging mit Blut und Wasser das
Geheimnis der Kirche hervor; sie soll das ewige Heil
vermitteln.
F.
74
Wozu hat Jesus seine Kirche gegründet?
Jesus
hat seine Kirche gegründet,
1.
damit sich sein Reich auf Erden ausbreite;
2.
damit seine Kirche Gott verherrliche;
3.
damit sie die Menschen zur ewigen Seligkeit führe.
F.
75
Wie lautet der ~Sendungsauftrag Jesu an die
Apostel?
Jesus
hat zu den Aposteln gesagt: „Mir ist alle Gewalt
gegeben im Himmel und auf Erden. Gehet also hin und
machet zu Jüngern alle Völker und taufet sie im Namen
des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und
lehret sie alles halten, was ich euch geboten habe“ (Mt
28,19-20)!
F.
76
Welche drei Ämter übertrug Jesus den Aposteln
und ihren Nachfolgern?
Jesus
hat das Lehramt, das Priesteramt und das Hirtenamt den
Aposteln und ihren Nachfolgern, den Bischöfen der
katholischen Kirche, übertragen.
F.
77
Mit welchen Worten hat Jesus den Apostel Petrus
zu seinem Stellvertreter auf Erden berufen?
Jesus
sprach: „Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will
ich meine Kirche bauen, und die Pforten der Hölle
werden sie nicht überwältigen. Dir werde ich die Schlüssel
des Himmelreiches geben. Alles, was du auf Erden binden
wirst, wird auch im Himmel gebunden sein; und alles, was
du auf Erden lösen wirst, wird auch im Himmel gelöst
sein“ (Mt 16,18-19). „Weide meine Lämmer... weide
meine Schafe“ (Jo 21,15.17)!
Petrus
und sein Nachfolger, der Papst, hat das oberste Amt als
Stellvertreter Christi auf Erden, um die Kirche zu
lehren, zu leiten und zu einigen.
F.
78
Wodurch hat Jesus Christus die Gründung seiner
Kirche vollendet?
Jesus
hat die Gründung seiner Kirche durch die Sendung des
Heiligen Geistes am Pfingstfest vollendet.
Was
im Leib die Seele: das ist der Heilige Geist in der
Kirche: das ist die Kirche in der Welt!
F.
79
Was sichert der Heilige Geist der Kirche?
Der
Heilige Geist sichert der Kirche die Wahrheit, die
Heiligkeit und die Unzerstörbarkeit.
Christus
hat die Kirche wie einen Leib aufgebaut. Der Apostel
Paulus schreibt: „Christus ist das Haupt des Leibes,
seiner Kirche“ (Kol 1,18).
F.
80
Warum heißt die Kirche der geheimnisvolle Leib
Christi?
Die
Kirche heißt der geheimnisvolle Leib Christi,
1.
weil Christus das Haupt ist und wir die Glieder seines
Leibes sind;
2.
weil wir durch das Gnadenleben mit Christus, dem Haupt,
verbunden sind;
3.
weil wir als Mitglieder wie eine Familie füreinander
verantwortlich sind.
Wir
sind Glieder der Kirche verschiedener Art und Aufgabe,
aber wir müssen lebendige, tätige Mitglieder sein.
Durch die Todsünde sondert sich der Getaufte innerlich
von Christus, dem Haupte, ab. Vom Haupte Christus
strahlt am Jüngsten Tage einst seine Herrlichkeit auf
alle getreuen Glieder der Kirche und auf die Schöpfung
über.
Nach
dem WilIen Christi ist die Kirche nicht wie eine
Demokratie, von Volkes Gnaden, sondern von Gottes Gnaden
aufgebaut. Die Kirche ist auf dem Fundament der Apostel
und ihrer Nachfolger, auf der Hierarchie aufgebaut. Sie
hat ihre Sendung und Gewalt von Christus.
F.
81
Wer ist der Nachfolger des Apostels Petrus?
Der
Nachfolger des Apostels Petrus ist der Bischof von Rom;
er wird Papst oder Heiliger Vater genannt, er hat die
oberste Leitungsgewalt.
F.
82
Wer sind die Nachfolger der anderen Apostel?
Die
Nachfolger der anderen Apostel sind die Bischöfe; sie
werden in ihrer Aufgabe, besonders für ihr Bistum, von
den Priestern und Diakonen unterstützt.
F.
83
Welche Pflichten haben wir gegen die Kirche?
Wir
haben die Pflicht:
1.
der Kirche anzugehören,
2.
zu glauben, was sie lehrt,
3.
zu befolgen, was sie anordnet.
Jesus
Christus sicherte der Kirche die Wahrheit für den Weg
der Menschen zu Gott. „Die Kirche ist die Säule und
Grundfeste der Wahrheit“ (1 Tim 3,15). Wir halten
unbeirrbar fest an dem, was in der katholischen Kirche
immer und überall und allgemein geglaubt wurde.
F.
84
Warum ist die Kirche unfehlbar?
Die
Kirche ist unfehlbar, weil Christus durch den Heiligen
Geist seine Kirche vor Irrtum bewahrt.
F.
85
Wer bildet das Lehramt der Kirche?
Das
Lehramt der Kirche bilden der Papst und die mit ihm in
Gemeinschaft stehenden Bischöfe.
Das
Lehramt soll ohne allen Irrtum die Lehre Jesu Christi
bewahren, verkünden und erklären. Wir müssen auf das
Lehramt hören, denn immer wieder suchen Irrtümer in
die Kirche einzudringen.
F.
86
Wer hat in der Kirche die Gabe der Unfehlbarkeit?
Die
Gabe der Unfehlbarkeit hat in der Kirche der Papst
allein oder der Papst und die Bischöfe mit ihm vereint.
F.
87
Wann ist der Papst unfehlbar?
Der
Papst als oberster Lehrer der Kirche und die Gesamtheit
der Bischöfe, mit dem Papst vereint, sind irrtumslos,
unfehlbar: Wenn sie über Glaubens- und Sittenlehren
eine endgültige und feierliche Entscheidung geben und
der ganzen Kirche befehlen, sie anzunehmen.
Jesus
hat zu den Aposteln gesagt: „Wer euch hört, der hört
mich“ (Lk 10,16). Die Weltrundschreiben des Heiligen
Vaters, auch Enzykliken genannt, sind im Gewissen zu
achten und zu befolgen.
F.
88
Wie übt die Kirche ihr Hirtenamt aus?
Die
Kirche übt ihr Hirtenamt aus, indem sie alle Gläubigen
zu einem christlichen Leben anleitet, Gebote gibt,
richtet und straft.
Jesus
gebietet den Aposteln: „Lehret sie (die Völker) alles
halten, was ich euch geboten habe“ (Mt 28,20)!
„Alles, was ihr auf Erden binden werdet, das wird auch
im Himmel gebunden sein, und alles, was ihr auf Erden lösen
werdet, das wird auch im Himmel gelöst sein“ (Mt
18,18).
F.
89
Woraus schöpft die Kirche ihre Lehre?
Die
Kirche schöpft ihre Lehre aus der Heiligen Schrift und
aus der Überlieferung.
Die
Überlieferung hat sich in der Glaubenslehre, Liturgie
und verschiedenen Lebensformen entfaltet. Wir schätzen
sie heilig und hoch. Aus dem „Senfkorn“
urchristlicher Formen ist ein Baum geworden, nicht ohne
Gnadenführung des Heiligen Geistes.
F.
90
Warum müssen wir der Heiligen Schrift in
Ehrfurcht glauben?
Wir
müssen der Heiligen Schrift in Ehrfurcht glauben, weil
ihre Verfasser unter der besonderen Leitung des Heiligen
Geistes schrieben, der sie vor Irrtum bewahrte.
Das
Lehramt der Kirche hütet diese heiligen Bücher und
erklärt sie.
F.
91
Wie wird die Heilige Schrift, die Bibel,
eingeteilt?
Die
Bibel wird in das Alte und das Neue Testament
eingeteilt; beide Teile zusammen enthalten Geschichtsbücher,
Lehrbücher und prophetische Bücher.
F.
92
Welche Schriften enthält das Neue Testament?
Das
Neue Testament enthält die vier Evangelien, die
Apostelgeschichte, 21 Briefe der Apostel und die Geheime
Offenbarung.
F.
93
Wie heißen die vier Evangelisten?
Die
vier Evangelisten heißen: Matthäus, Markus, Lukas und
Johannes.
Gott
will, daß alle Menschen selig werden und zur Erkenntnis
der Wahrheit gelangen. Gott will Menschen durch Menschen
retten; darum verlangt Jesus von allen Getauften: „Ihr
sollt meine Zeugen sein . . . bis an die Grenzen der
Erde“ (Apg 1, 8)! Wir leben als pilgerndes Gottesvolk
(II. Vat. K.) von der Kirche, aber auch für die Kirche,
auch in Leid und Verfolgung.
F.
94
Wie und wo müssen wir zur Mehrung des
Gottesreiches mithelfen?
Wir
müssen zur Mehrung des Gottesreiches mithelfen durch
Gebet und gutes Beispiel, durch Glaubenswort und Werke
der Barmherzigkeit; wir müssen in Familie und Beruf, in
der Pfarrei und Öffentlichkeit Christus und Kirche
bezeugen, besonders für die Diaspora und Weltmission
mithelfen.
Die
vom II. Vat. Konzil gewünschte Erneuerung der Kirche muß
zuerst eine Erneuerung des einzelnen sein.
Die
Kirche bringt in Auftrag und Vollmacht Jesu Christi das
Opfer des Leibes und Blutes Christi dar; das hl. Meßopfer
ist das große Lob-, Dank-, Bitt- und Sühneopfer der
Weltkirche und ihre heiligste Aufgabe. Das Meßopfer
oder die hl. Eucharistiefeier krönt und überhöht alle
anderen Arten von Gottesdiensten der Kirche. Zur
Heiligung der Christen hat Jesus die sieben hl.
Sakramente eingesetzt; sie vermitteln uns die Gnade des
Herrn.
F.
95
Wie übt die Kirche das Priesteramt aus?
Die
Kirche übt das Priesteramt aus, indem sie durch die
geweihten Priester das hl. Meßopfer darbringt, die
Sakramente spendet, weiht, segnet und für alle Menschen
betet.
Jesus
Christus setzt durch die hl. Sakramente sein Heilswerk
in der Kirche fort; sie bewirken, was sie bezeichnen,
wenn wir mit der Gnade mitwirken.
F.
96
Was gehört zu einem Sakrament?
Zu
einem Sakrament gehören
1.
das äußere Zeichen,
2.
die innere Gnade,
3.
die Einsetzung durch Jesus Christus.
F.
97
Wie heißen die sieben Sakramente?
1.
die Taufe, 2. die Firmung, 3. die heilige Eucharistie
(Altarssakrament), 4. die Buße, 5. die Krankensalbung,
6. die Priesterweihe, 7. die Ehe.
F.
98
Was tut die Kirche, wenn sie weiht, wenn sie
segnet?
Wenn
die Kirche im Namen Jesu weiht, bestimmt sie Menschen
und Dinge ganz für Gott und seinen heiligen Dienst.
Wenn
die Kirche im Namen Jesu segnet, stellt sie Menschen und
Dinge unter Gottes besonderen Schutz.
Es
gibt nur einen Gott, einen Heiland, einen wahren Glauben
und nur eine einzige Kirche, die von Christus als die
allein wahre gegründet ist.
F.
99
Warum gibt es nur eine einzige wahre Kirche?
Es
gibt nur eine einzige wahre Kirche, weil Jesus Christus
nur eine Kirche zur Rettung aller Menschen gegründet
hat.
Schuld
an der Trennung in verschiedene Glaubensgemeinschaften,
die sich zwar alle zu Christus bekennen, aber oft viele
Irrtümer aufweisen, war Stolz und weltlicher
Machthunger, auch das sündhafte Leben vieler
Katholiken. Die Trennung von der Einheit und Wahrheit
bedeutet für die nichtchristliche Welt ein großes Ärgernis,
für das Christentum eine große Schwächung und
widerspricht dem Willen Christi, der gebetet hat:
„Damit alle eins seien“ (Jo 17,21)!
F.
100 Wodurch
fördern wir die Einheit der Kirche?
Wir
fördern die Einheit der Kirche, wenn wir
1.
treu aus dem wahren Glauben leben und ein gutes Beispiel
geben,
2.
oft für die Einheit aller Christen beten,
3.
tolerant sind, den Irrenden lieben, aber nicht den
Irrtum.
Die
Rückkehr zur Einheit der Christen ist letztlich ein
Gnadengeschenk Gottes.
F.
101 Welche
Kennzeichen hat Jesus Christus seiner Kirche gegeben?
Nach
dem Willen Jesu Christi muß die wahre Kirche einig,
heilig, katholisch und apostolisch sein.
F.
102 Worin
muß die wahre Kirche Christi einig sein?
Die
wahre Kirche Christi muß einig sein im Glauben, im
Gottesdienst und in der Leitung.
F.
103 Worin
muß die wahre Kirche Christi heilig sein?
Die
Kirche Christi muß heilig sein in ihren Geboten und
Grundsätzen, in den sieben Sakramenten, durch unzählige
Heilige aus ihren Reihen.
F.
104 Worin
muß die wahre Kirche Christi katholisch sein?
Die
wahre Kirche Christi muß katholisch sein, d. h. die
ganze Wahrheit des Glaubens durch alle Zeiten und Zonen
besitzen.
F.
105 Wodurch
muß die wahre Kirchs Christi apostolisch sein?
Die
wahre Kirche Christi muß apostolisch sein, d. h. ihre
Vorsteher sind Nachfolger der Apostel und besitzen deren
Vollmacht.
F.
106 Welche
Glaubensgemeinschaft hat die Kennzeichen der wahren
Kirche Christi?
Nur
die katholische Kirche hat die vier Kennzeichen der
wahren Kirche Christi.
Wer
ohne eigene Schuld nicht katholisch ist, nach bestem
Gewissen lebt und seine Sünden bereut, wird nach dem
Willen Christi durch die Kirche gerettet, die für die
ganze Menschheit betet und opfert: darum wird die römischkatholische
Kirche auch die alleinseligmachende genannt. Schlechte
Katholiken gehen ohne Reue des ewigen Lebens verlustig.
Dank
sei dem Herrn, der mich aus Gnad' in seine Kirch'
berufen hat! Nie will ich von ihr weichen!
Die
Kirche bildet eine Einheit wie die Glieder eines Leibes.
„Leidet ein Glied, so leiden alle anderen Glieder mit;
erfährt ein Glied Ehre, so freuen sich alle anderen
Glieder mit“ (1 Kor 12,26). Die Gläubigen auf Erden
stehen mit den Heiligen im Himmel und mit den
Abgeschiedenen im Fegfeuer durch Christus, das Haupt der
Kirche, in Verbindung.
F.
107 Wer
gehört zur Gemeinschaft der Heiligen?
Zur
Gemeinschaft der Heiligen gehören
1.
die Christgläubigen auf Erden,
2.
die Heiligen im Himmel,
3.
die Abgeschiedenen im Fegfeuer.
In
verschiedensten Berufen, Zeiten und Ländern kämpften
die Heiligen gegen alle menschliche Schwäche, um das
Wort des Evangeliums in der Tat zu leben. Gott hat sie
durch viele Gnaden und Wunder bestätigt. Ihre
Lebensgeschichte soll uns belehren und begeistern.
F.
108 Warum
verehren wir die Heiligen?
Wir
verehren die Heiligen, weil sie Freunde Gottes sind,
weil Gott selbst sie verherrlicht hat, weil sie uns
Vorbilder und Fürsprecher sind.
F.
109 Wie
verehren wir die Heiligen der Kirche?
Wir
verehren die Heiligen der Kirche, indem wir
1.
ihre Feste feiern und ihre Fürbitte anrufen,
2.
ihrem Beispiel folgen,
3.
ihre Reliquien und Bilder in Ehren halten.
Namenspatrone!
Schutzheilige unserer Pfarrei, unseres Bistums, unserer
Heimat! Unsere Nothelfer!
F.
110 Warum
verehren wir Maria in ganz besonderer Weise?
Wir
verehren Maria in ganz besonderer Weise, weil sie die
Mutter Gottes und unsere himmlische Mutter ist.
Der
„Engel des Herrn“ früh, mittags, abends!
Marienlieder, Marienbilder und Marienfeste, marianische
Bünde und Wallfahrtsorte! (siehe auch Nr. 24)
„Den
Weltmenschen wollen wir es überlassen, ihr Glück in
rein irdischen Dingen zu finden und nach der
Verschiedenheit ihrer Begierden ihr Herz zu zerreißen.
Wir als Volk Gottes wollen ausrufen: Unser Anteil ist
unser Gott... Grabe in dir das Fundament der Demut und
du erreichst den Gipfel der Liebe“ (Hl. Augustinus).
Wir
können uns nicht selber von der Sündenschuld erlösen.
Jesus Christus, der Gottmensch, opferte sich am Kreuz für
unsere Sünden. Sein Tod und seine Auferstehung brachten
uns neues, übernatürliches Leben. Aus seinem Erlöserherzen
entsprang die Gnadenquelle der hl. Taufe. Sie taucht uns
hinein in die Lebensflut des Vaters, des Sohnes und des
Heiligen Geistes. Wer als Erwachsener getauft wird, muß
sich zuerst von der Sünde abkehren und dem Glauben an
Christus und sein Reich sich zuwenden. Im Credo beten
wir: „Ich bekenne die eine Taufe zur Vergebung der Sünden“.
F.
111 Mit
welchen Worten hat Jesus das Sakrament der Taufe
eingesetzt und geboten?
Jesus
sprach zu den Aposteln: „Gehet hin und machet zu Jüngern
alle Völker! Taufet sie im Namen des Vaters und des
Sohnes und des Heiligen Geistes“ (Mt 28,19)!
F.
112 Wie
lauten die Versprechen der Taufbewerber?
Die
Taufversprechen lauten:
1.
wir widersagen dem Satan und der Sünde,
2.
wir glauben an Jesus Christus und sein Reich,
3.
wir geloben als gute Christen zu leben und zu sterben.
F.
113 Wer
spendet das Sakrament der Taufe?
Das
Sakrament der Taufe spendet der Priester; die Nottaufe
darf jeder Mensch spenden.
F.
114 Wie
wird die Taufe gespendet?
Der
Taufende gießt Wasser über das Haupt des Täuflings
und spricht dabei die Worte: „Ich taufe dich im Namen
des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“.
Die
Wassertaufe kann notfalls durch die Begierdetaufe und
durch die Bluttaufe der Märtyrer ersetzt werden. Vor
der Taufe kann man kein anderes Sakrament empfangen.
F.
115 Was
werden wir durch die Taufe?
Wir
werden durch die Taufe:
1.
für immer Christen und Glieder der Kirche,
2.
Kinder Gottes und Erben des Himmels,
3.
von allen Sünden und Sündenstrafen frei;
4.
es werden uns die drei göttlichen Tugenden des
Glaubens, der Hoffnung und der Liebe eingegossen.
F.
116 Warum
ist die Taufe notwendig zum Heil?
Jesus
sagt: „Wenn jemand nicht wiedergeboren ist aus dem
Wasser und dem Heiligen Geiste, kann er nicht in das
Reich Gottes eingehen“ (Jo 3, 5).
Die
Kirche schreibt vor: „Die Kinder sollen möglichst
bald getauft werden“. Taufort und -tag, Taufnamen,
Taufzeremonien, Patenamt! Osternachtfeier! Fest soll
mein Taufbund immer stehn, ich will die Kirche hören!
F.
117 Was
müssen wir glauben?
Wir
müssen alles glauben, was Gott geoffenbart hat und die
katholische Kirche uns zu glauben lehrt.
F.
118 Warum
müssen wir Gott und der Kirche glauben?
Wir
müssen Gott und der Kirche glauben,
1.
weil Gott die ewige Wahrheit ist und nicht irren und
nicht lügen kann,
2.
weil Christus seine Kirche vor Glaubensirrtum bewahrt.
F.
119 Wie
muß unser Glaube sein?
Unser
Glaube muß katholisch (d. h. allumfassend), fest,
lebendig undstandhaft sein. (siehe Frage 104)
F.
120 Mit
welchen Worten verlangt Jesus, daß wir unseren Glauben
bekennen?
Jesus
sagt: „Wer mich vor den Menschen bekennt, den werde
auch ich vor meinem Vater bekennen, der im Himmel ist;
wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde
auch ich vor meinem Vater verleugnen, der im Himmel
ist“ (Mt 10, 32-33).
Wir
können durch Glaubensschwierigkeiten versucht werden, dürfen
aber nicht an einer Glaubenswahrheit zweifeln.
F.
121 Wann
sündigen wir gegen den Glauben?
Wir
sündigen gegen den Glauben, wenn wir unseren Glauben in
Gefahr bringen, freiwillig zweifeln, ihn verleugnen oder
gar vom Glauben abfallen, wenn wir abergläubisch sind.
F.
122 Warum
hoffen wir auf Gott?
Wir
hoffen auf Gott,
weil
er uns durch Jesus von seiner Macht und Güte überzeugt
hat und weil Gott hält, was er verspricht.
F.
123 Was
erhoffen wir von Gott?
Wir
erhoffen von Gott die Verzeihung der Sünden, seine
Gnaden und die ewige Seligkeit.
Wir
dürfen niemals an Gottes Barmherzigkeit verzweifeln!
„Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn, der Himmel und
Erde erschaffen hat“ (Ps 123,8).
F.
124 Wann
lieben wir Gott über alles?
Wir
lieben Gott über alles, wenn
wir bereit sind, eher alles zu verlieren, als uns durch
eine schwere Sünde von Ihm zu trennen; wenn wir aus
Christusliebe für Gott und die Menschen Opfer bringen.
Religion
ist vollständige Hingabe des Herzens an den Allerhöchsten,
immer auch mit Anbetung und Dank verbunden.
F.
125 Warum
lieben wir Gott über alles?
Wir
lieben Gott über alles,
1.
weil Er uns zuerst geliebt hat,
2.
weil Er unendlich gut und aller Liebe würdig ist.
F.
126 Wann
sündigen wir gegen die Liebe zu Gott?
Wir
sündigen gegen die Liebe zu Gott,
1.
wenn wir seine Gebote übertreten, wenn wir ein
Sakrament unwürdig empfangen,
2.
wenn wir beim Gebet und Gottesdienst gleichgültig sind.
„Für
Dich, o Gott, hast Du uns erschaffen, und unruhig ist
unser Herz, bis es Ruhe findet in Dir“! (hl.
Augustinus)
Die
goldene Regel lautet: „Wie ihr wollt, daß euch die
Menschen tun, so tut auch ihr ihnen“ (Lk 6, 31)!
F.
127 Warum
sollen wir alle Menschen lieben?
Wir
sollen alle Menschen lieben,
1.
weil jeder Mensch als Gottes Ebenbild erschaffen,
2.
durch Christi Blut erlöst und
3.
zur ewigen Seligkeit berufen ist.
F.
128 Mit
welchen Worten hat Jesus die Feindesliebe geboten?
Jesus
sagt: „Liebet euere Feinde, tut Gutes denen, die euch
hassen, und betet für die, welche euch verfolgen und
verleumden! Dann werdet ihr Kinder eueres Vaters sein,
der im Himmel ist, der seine Sonne aufgehen läßt über
Gute und Böse und regnen läßt über Gerechte und
Ungerechte“ (Mt 5, 44-45).
Jesus
hat noch am Kreuz für seine Feinde gebetet: „Vater,
verzeihe ihnen“ (Lk23, 34)!
F.
129 Wie
erweisen wir Nächstenliebe?
Wir
erweisen Nächstenliebe, wenn wir
1.
opferbereit um Christi willen helfen,
2.
rücksichtsvoll und höflich sind,
3.
Haß und Rachsucht bekämpfen.
Wir
sündigen schwer, wenn wir in schwerer Not
(Lebensgefahr) nicht helfen wollen, obwohl wir könnten.
Im
irdischen Leben möchte gern einer den anderen übertreffen.
„Über das Vorbild unseres Herrn Jesus Christus vermag
niemand hinauszukommen“ (Tauler). Wir können Jesus im
Kampf des Lebens nur nachfolgen. Eine gottferne Welt
bietet uns täglich übertriebenen Lebensgenuß an; sie
will uns vom Kreuze Christi weglocken und schwächt
dadurch unsere sittliche Kraft.
F.
130 Wer
ist das höchste Vorbild der Vollkommenheit?
Das
höchste Vorbild der Vollkommenheit ist Jesus Christus.
F.
131 Was
müssen wir tun, um Christus nachzufolgen?
Um
Christus nachzufolgen, müssen wir
1.
Gott über alles und den Nächsten wie uns selbst
lieben,
2.
für das ewige Heil täglich Opfer bringen,
3.
demütig sein und nach Vollkommenheit streben.
„Wer
mein Jünger sein will, der nehme täglich sein Kreuz
auf sich und folge mir nach“ (Lk 9, 23).
F.
132 Wann
leben wir heilig?
Wir
leben heilig, wenn wir immer mit Gott leben und die
Tugend heldenhaft üben.
Dieses
Ziel will besonders der Ordensstand erstreben.
Jesus
war der Meister des Gebetes für die Apostel, Er ist es
auch für uns, besonders im „Gebet des Herrn“: „So
sollt ihr beten: Vater unser...“ (Mt6, 9)!
F.
133 Was
tun wir beim Beten?
Wir
erheben beim Gebet unser Herz zu Gott und vereinigen es
mit Ihm, um Ihn zu loben, Ihm zu danken oder Ihn zu
bitten.
F.
134 Warum
beten wir?
Wir
beten, weil Gott unser Herr und Vater ist, und weil wir
ohne das Gebet nicht selig werden können.
Das
Gebet ist unersetzlich notwendig zum Heil. Wer gut
betet, lebt gut.
F.
135 Was
schenkt Gott uns auf das Gebet hin?
Auf
das Gebet hin schenkt uns Gott reiche Gnaden zum Guten,
Kraft gegen das Böse, Trost im Leid, Hilfe in der Not
und Treue bis ans Ende.
F.
136 Wie
sollen wir beten?
Wir
sollen
1.
andächtig und gottergeben,
2.
vertrauensvoll und beharrlich,
3.
in ehrfürchtiger Körperhaltung beten.
Wir
brauchen eine feste Gebetsordnung, besonders in der
Familie!
F.
137 Wann
sollen wir beten?
Wir
sollen oft beten, besonders morgens und abends, vor und
nach dem Essen, beim Gottesdienst, in Not und
Versuchung.
F.
138 Welche
Arten des Betens gibt es?
Es
gibt das Stoßgebet (Gebetsrufe) und das geformte Gebet,
das private und das gemeinsame Gebet, das mündliche und
das betrachtende Gebet (Meditation).
„Wo
zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin
ich mitten unter ihnen“ (Mt 18, 20). Wir beten
„durch unseren Herrn Jesus Christus“.
In
der hl. Firmung erfüllt uns Christus mit dem Heiligen
Geiste. Schon die Apostel haben gefirmt, heute spendet
in der Regel der Bischof dieses Sakrament den mündig
werdenden Christen. „Nun legten sie (die Apostel)
ihnen die Hände auf, und sie empfingen den Heiligen
Geist“ (Apg 8,17).
F.
139 Wie
wird die Firmung gespendet?
Der
Bischof legt dem Firmling die Hand auf, salbt ihn auf
der Stirne mit Chrisam und spricht dabei die Worte:
„Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen
Geist!“
F.
140 Was
wirkt Christus in der Firmung?
In
der Firmung erfüllt uns Christus mit dem Heiligen
Geiste, damit wir
1.
den Glauben standhaft bekennen,
2.
gegen die Feinde unseres Heiles tapfer kämpfen,
3.
an der Heiligung der Welt mitarbeiten.
In
der hl. Firmung soll das Gnadenleben der Taufe zur Reife
kommen. Sie prägt das unauslöschliche Merkmal eines
Streiters und Mitarbeiters für Christi Reich ein. Wir müssen
auch für das Seelenheil unserer Mitmenschen sorgen;
soweit wir können, sind wir dafür verantwortlich vor
Gott.
F.
141 Wie
heißen die sieben Gaben des Heiligen Geistes?
Die
Gabe der Weisheit und des Verstandes, des Rates und der
Stärke, der Wissenschaft und der Frömmigkeit und die
Gabe der Furcht des Herrn.
Heiliger
Geist, gib mir Mut und Glut, den Glauben überall treu
zu bekennen! „Die Kirche ist uns soviel wert, wie wir
bereit sind, dafür zu arbeiten, zu beten und zu
opfern“. (Papst Pius XI.)
Durch
die Feier der heiligen Eucharistie vergegenwärtigt
Jesus sein Kreuzopfer sakramental in der Kirche. Wir können,
wie Maria und Johannes unter dem Kreuz, selber mitopfern
und dabei das Opfermahl der hl. Kommunion empfangen.
F.
142 Wie
hat Jesus Christus die heilige Eucharistie, das
Sakrament des Altares, eingesetzt?
„Am
Abend vor seinem Leiden nahm Jesus das Brot und sagte
Dank, brach es und reichte es seinen Jüngern mit den
Worten: Nehmet und esset alle davon: Das ist mein Leib,
der für euch hingegeben wird. Ebenso nahm er nach dem
Mahle den Kelch, dankte wiederum und reichte ihn seinen
Jüngern mit den Worten: Nehmet und trinket alle daraus:
Das ist der Kelch des neuen und ewigen Bundes, mein
Blut, das für euch und für viele vergossen wird zur
Vergebung der Sünden. Tut dies zu meinem Gedächtnis“
(Ev. bzw. 1 Kor 11, 23 ff)!
F.
143 Was
geschah bei den Worten Jesu über Brot und Wein?
Bei
den Worten Jesu: „Das ist mein Leib“ und „das ist
mein Blut“ wurden Brot und Wein in den Leib und in das
Blut Jesu Christi verwandelt. Nur die Gestalten von Brot
und Wein blieben.
F.
144 Welche
Gewalt hat Jesus mit den Worten „Tut dies zu meinem
Gedächtnis“ gegeben?
Mit
den Worten „Tut dies zu meinem Gedächtnis“ gab
Jesus den Aposteln und ihren Nachfolgern die Gewalt,
Brot und Wein in seinen heiligen Leib und in sein
heiliges Blut zu verwandeln.
F.
145 Wer
besitzt die Wandlungsgewalt?
Die
Wandlungsgewalt besitzen die Bischöfe und Priester.
Die
hl. Eucharistie ist nicht bloß ein „heiliges Brot“
oder ein Zeichen oder eine Kraft Christi, sondern Jesus
selbst mit Fleisch und Blut, mit Leib und Seele,
Gottheit und Menschheit. Die hl. Eucharistie ist nicht
nur Verkündigung oder bloßes Sich-erinnern an den
Herrn, als ob Er nicht mehr gegenwärtig wäre.
Bei
jeder Eucharistie- oder Meßfeier, besonders am Gründonnerstag
in der Karwoche, danken wir dem Herrn für das
Heiligste, das Er seiner Kirche geschenkt hat. Die
Kirche tritt in hl. Opfer- und Tischgemeinschaft mit
Jesus Christus. Jede hl. Messe wird im Namen der ganzen
Kirche und für die ganze Kirche dargebracht. Jedoch
kann der Priester ein besonderes Anliegen unter den
Segen des Meßopfers stellen.
F.
146 Was
ist Christus beim hl. Meßopfer?
Beim
heiligen Meßopfer ist Christus Hoherpriester, Opfergabe
und Opfermahl oder Speise.
F.
147 Was
tut Jesus Christus beim hl. Meßopfer?
Jesus
Christus opfert sich durch den Priester auf den Altären
ganz und lebendig wie am Kreuze, aber unblutig und verklärt.
Die
hl. Eucharistie ist zuerst Opfer und dann Mahl Christi.
Nur der Priester, nicht ein Laie, hat die
Wandlungsgewalt. Das Wort „Hostie“ bedeutet
Opfergabe an den Vater im Himmel, „Eucharistie“
Dankgabe. Das allerheiligste Sakrament heißt auch
Altarsakrament, weil es auf dem Altar vollzogen, von
dort ausgespendet und dort aufbewahrt wird.
F.
148 Wozu
hat Jesus Christus das Meßopfer eingesetzt?
Jesus
Christus hat das Meßopfer eingesetzt,
1.
damit Gott durch das immerwährende Opfer des Neuen
Bundes verherrlicht werde,
2.
damit die Kirche mitopfern und Gnaden empfangen kann,
3.
damit Jesus sich uns zur Speise geben kann.
Wir
sind an Sonn- und Feiertagen streng zur Teilnahme an der
hl. Messe, der kostbarsten Stunde der Woche,
verpflichtet.
Die
hl. Messe besteht aus dem Wortgottesdienst und aus dem
Opfergottesdienst; dieser enthält als Hauptteile die
Gabenbereitung, die Wandlung mit der Opferdarbringung
und das Opfermahl (Kommunion).
F.
149 Was
sagt Jesus über den Empfang der hl. Kommunion?
Jesus
sagt: „Das Brot, das ich euch geben werde, ist mein
Fleisch für das Leben der Welt. Wenn ihr das Fleisch
des Menschensohnes nicht essen und sein Blut nicht
trinken werdet, so werdet ihr das Leben nicht in euch
haben. - Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, der
hat das ewige Leben und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten
Tage. Denn mein Fleisch ist wahrhaft eine Speise und
mein Blut ist wahrhaft ein Trank“ (Jo 6, 51. 53-54).
F.
150 Was
empfangen wir in der hl. Kommunion?
In
der hl. Kommunion empfangen wir den Leib und das Blut
unseres Herrn Jesus Christus als Speise zum ewigen
Leben.
F.
151 Was
wirkt Christus in der hl. Kommunion?
Die
hl. Kommunion vereinigt uns aufs innigste mit Christus,
der Quelle aller Gnaden; Christus gibt uns neue Kraft,
als Kinder Gottes zu leben.
F.
152 Wer
darf täglich zur hl. Kommunion gehen?
Wer
im Stande der Gnade ist und die rechte Absicht hat, darf
täglich zur hl. Kommunion gehen.
Läßliche
Sünden sollen am Beginn der Eucharistiefeier herzlich
bereut werden. Schwere Sünden erfordern vorher den
Empfang des Bußsakramentes. Zum Empfang der hl.
Kommunion ist auch unbedingt ehrfürchtiges Verhalten
erfordert. Nüchternheit! Nur gläubige Katholiken dürfen
die hl. Kommunion empfangen.
F.
153 Wie
warnt der hl. Paulus vor der unwürdigen Kommunion?
„Wer
unwürdig dieses Brot ißt oder den Kelch des Herrn
trinkt, der versündigt sich am Leibe und Blute des
Herrn .. . der ißt und trinkt sich das Gericht“ (1
Kor 11, 27.29).
Von
der Feier der hl. Eucharistie werden heilige Hostien im
Tabernakel aufbewahrt. Das „Ewige Licht“ brennt
davor. Wir sind dem Herrn im heiligsten Altarssakrament
unsere Anbetung schuldig; am Fronleichnamsfest wird
Jesus in der heiligen Hostie höchste Ehre erwiesen.
F.
154 Wie
lange bleibt Christus im heiligsten Sakrament gegenwärtig?
Christus
bleibt im heiligsten Sakrament solange gegenwärtig, wie
die Gestalten von Brot und Wein vorhanden sind.
F.
155 Wie
sollen wir das heiligste Sakrament ehren?
Wir
besuchen Christus oft im heiligsten Sakrament,
wir
beugen beim Betreten und Verlassen des Gotteshauses und
beim eucharistischen Segen das Knie,
wir
beten den gegenwärtigen Herrn an.
Gott
allein gebührt Anbetung.
Darum
laßt uns tief verehren ein so großes Sakrament!
Unser
Glaube soll uns lehren, was das Auge nicht erkennt.
„Der
Sold der Sünde ist der Tod, die Gnade Gottes aber ist
das ewige Leben in Jesus Christus, unserem Herrn“ (Rom
6,23). Wir werden während unseres Erdenlebens unzählige
Male versucht, gegen den Willen Gottes eigenen Wünschen
zu folgen.
F.
156 Woher
kommen die Versuchungen?
Sie
kommen
1.
von der bösen Neigung in uns,
2.
von der bösen Welt um uns,
3.
vom bösen Feind unter uns.
F.
157 Was
sollen wir tun, wenn wir versucht werden?
Wir
sollen der Versuchung sofort widerstehen und Gott um
seine Hilfe bitten (Stoßgebete!).
Versuchung
allein ist noch keine Sünde.
F.
158 Wann
führt die Versuchung zur Sünde?
Die
Versuchung führt zur Sünde, wenn wir in das Böse
einwilligen.
Meide
die Gelegenheiten zur Sünde!
Wer
sündigt, wendet sich von Gott ab, beleidigt Ihn,
verfehlt sich mit Wissen und Willen gegen seine heilige
Lebensordnung.
F.
159 Wer
begeht eine Sünde?
Eine
Sünde begeht, wer ein Gebot Gottes mit Wissen und
Willen übertritt.
Es
gibt Todsünden (schwere) und Wundsünden (läßliche).
F.
160 Wer
begeht eine Todsünde?
Eine
Todsünde begeht, wer gegen Gott
1.
in einer wichtigen Sache,
2.
mit klarer Erkenntnis und zugleich
3.
mit voller Einwilligung sündigt.
Die
Todsünde ist das schwerste Unrecht gegen Gott, frecher
Ungehorsam und Undank, grobe Beleidigung und Treuebruch,
sie schadet dem Gnadenglanz der Kirche. Wer schwer sündigt,
zieht eine kurze Erdenfreude der Liebe Gottes vor. Todsünden
werden durch Gewohnheit zum Laster.
F.
161 Welche
Folgen hat die Todsünde?
1.
Die Todsünde raubt das Gnadenleben und alle Verdienste
für den Himmel,
2.
sie bringt zeitliche Strafen und endlich die ewige
Verdammnis.
Wer
gut und eifrig betet, begeht kaum eine schwere Sünde.
F.
162 Wer
begeht eine Wundsünde?
Eine
Wundsünde begeht, wer ein Gebot Gottes
1.
in einer geringeren Sache freiwillig oder
2.
in einer wichtigen Sache nicht ganz freiwillig übertritt.
F.
163 Welche
Folgen haben läßliche Sünden?
1.
die läßlichen Sünden verwunden und gefährden allmählich
das Gnadenleben,
2.
sie trüben die Liebe zu Gott und bringen zeitliche
Strafen.
Läßliche
Sünden sind verschieden groß. Auch Unterlassungen im
Guten können Sünde sein, wenn wir das Gute tun könnten
und sollten. „Da du die läßlichen Sünden gering schätzt,
wenn du sie wiegst, so erschrick, indem du sie zählst“!
(Hl. Augustinus)
Durch
die Verdienste Christi am Kreuz können alle Sünden,
auch die schwersten, nachgelassen werden, wenn der Sünder
sich bekehrt, sich in Reue und Buße Gott zuwendet, um
Verzeihung bittet.
F.
164 Was
gehört zu jeder wahren Reue?
Zu
jeder wahren Reue gehört, daß einem die Sünde wegen
Gott leid tut, daß man sich vornimmt, sie nicht mehr zu
tun.
F.
165 Wann
ist unsere Reue unvollkommen?
Unsere
Reue ist unvollkommen, wenn uns die Sünden leid tun aus
Furcht vor der Strafe Gottes. Diese Reue genügt zur
Beichte.
F.
166 Wann
ist unsere Reue vollkommen?
Unsere
Reue ist vollkommen, wenn uns die Sünden leid tun aus
Liebe zu Gott.
F.
167 Was
tut Gott, wenn wir unsere Sünden aus Liebe zu Ihm
bereuen?
Wenn
wir unsere Sünden aus Liebe zu Gott bereuen, vergibt er
sie uns sogleich; man muß aber die so vergebenen
schweren Sünden dann noch beichten, sobald man kann.
Wir
sollen oft, besonders abends, die „Liebesreue“
erwecken: „Dich liebt, o Gott, mein ganzes Herz, und
dies ist mir der größte Schmerz, daß ich erzürnt
dich Höchstes Gut. Ach, wasch mich rein durch Christi
Blut!“
„Jesus,
meine Sünden reuen mich aus Liebe zu Dir, weil ich Dir
durch meine Sünden am Kreuz so weh getan habe!“
F.
168 Mit
welchen Worten hat Jesus das Bußsakrament eingesetzt?
Jesus
sprach zu den Aposteln am Osterabend: „Empfanget den
Heiligen Geist! Welchen ihr die Sünden nachlasset,
denen sind sie nachgelassen, und welchen ihr sie
behaltet, denen sind sie behalten“ (Jo 20, 22b.23).
F.
169 Warum
müssen alle nach der Taufe begangenen schweren Sünden
gebeichtet werden?
Alle
nach der Taufe begangenen schweren Sünden müssen
gebeichtet werden:
1.
weil Christus es so angeordnet hat,
2.
weil der Priester als Seelenarzt und Richter helfen und
entscheiden muß.
Die
Worte der Lossprechung lauten:
„Gott,
der barmherzige Vater, hat durch den Tod und die
Auferstehung seines Sohnes die Welt mit sich versöhnt
und den Heiligen Geist gesandt zur Vergebung der Sünden.
Durch den Dienst der Kirche schenke er dir Verzeihung
und Frieden. So spreche ich dich los von deinen Sünden
im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen
Geistes. Amen.
Die
Lossprechungsgewalt des Priesters darf dieser nicht
willkürlich ausüben. Durch Bußandachten allein werden
schwere Sünden nicht sakramental getilgt.
F.
170 Was
wirkt Christus im Bußsakrament?
1.
Im Bußsakrament läßt Christus alle bereuten Sünden
und die ewige Strafe nach,
2.
Er schenkt das Gnadenleben zurück oder vermehrt es,
3.
Er gibt uns Kraft zum Guten und hilft uns dem Bösen zu
widerstehen.
F.
171 Was
ist zum würdigen Empfang des Bußsakramentes notwendig?
1.
Unser Gewissen erforschen,
2.
Reue erwecken,
3.
gute Vorsätze machen,
4.
unsere Sünden bekennen,
5.
nach der Lossprechung Gott danken und die Buße
verrichten.
F.
172 Wer
beichtet ungültig?
Ungültig
beichtet, wer schwere Sünden nicht bereut, nicht
aufgeben will oder wissentlich verschweigt; wer
notwendige Besserungsmittel ablehnt oder großen Schaden
nicht gutmachen will.
Auch
ohne schwere Sünden oft und regelmäßig zu beichten,
stärkt die Freundschaft zu Christus und ist für die
Gewissensbildung äußerst nützlich.
Wundsünden
soll man beichten, Todsünden muß man beichten mit Zahl
und wichtigen Umständen. Gebet, Fasten und Almosen
helfen als Bußwerke zur Tilgung von Sünden und Sündenstrafen.
Oft
bleiben von vergebenen Sünden noch zeitliche Sündenstrafen
übrig; hier kann uns die Kirche mit ihrem Gnadenschatz
aus den Verdiensten Christi und der Heiligen helfen:
„Alles, was ihr auf Erden lösen werdet, wird auch im
Himmel gelöst sein“ (Mt 18,18).
F.
173 Was
wird durch den Ablaß nachgelassen?
Durch
den Ablaß werden zeitliche Sündenstrafen nachgelassen
für Sünden, die schon vergeben sind.
F.
174 Was
ist notwendig, um einen Ablaß zu gewinnen?
Um
einen Ablaß zu gewinnen, müssen wir in der Gnade leben
und die vorgeschriebenen Werke verrichten.
Ablaßgebete,
Ablaßzeiten: Fastenzeit, Portiunkula, Allerseelen!
Krank
sein ist ein großes Kreuz, es kann aber auch ein großer
Segen sein, es läutert und reift oft die Menschen.
Jesus Christus hat viele Kranke geheilt, Er hat selbst
größte Schmerzen freiwillig bis zum Tode auf sich
genommen. Er will selber den Kranken Kraft und Trost
spenden. In Auftrag und Vollmacht des Herrn salbt der
Priester den Kranken mit geweihtem öl im Sakrament der
Krankensalbung.
F.
175 Was
sagt die Heilige Schrift von der Krankensalbung?
Der
Apostel Jakobus schreibt: „Ist jemand krank unter
euch, so rufe er die Priester der Kirche; sie sollen über
ihn beten und ihn mit öl salben im Namen des Herrn. Das
Gebet des Glaubens wird dem Kranken zum Heile sein, der
Herr wird ihn aufrichten, und wenn er Sünden begangen
hat, so werden sie ihm vergeben werden“ (Jak 5,14-15).
F.
176 Wann
soll die Krankensalbung empfangen werden?
Bei
bestehender Lebensgefahr: Bei jeder ernsten Erkrankung
ist die Umgebung verpflichtet, baldigst den Priester zu
rufen.
F.
177 Wie
spendet der Priester die Krankensalbung?
Der
Priester salbt die Stirne und die Hände des Kranken mit
Krankenöl und spricht dabei: Durch diese heilige
Salbung helfe dir der Herr in seinem Erbarmen, er stehe
dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes. (Antwort:
Amen). Der Herr, der dich von Sünden befreit, rette
dich, in seiner Gnade richte er dich auf (Antwort: Amen)
F.
178 Was
wirkt das Sakrament der Krankensalbung?
1.
Auch die Krankensalbung läßt alle bereuten Sünden und
auch Sünden strafen nach,
2.
sie schenkt bei gläubigem, frühzeitigem Empfang oft
die Gesundheit wieder,
3.
oder sie stärkt für den Heimgang zu Gott.
Schwerkranke
empfangen drei hl. Sakramente: Lebensbeichte,
Krankensalbung, hl. Kommunion. Sterbenden beten wir die
Liebesreue und Stoßgebete vor (schwere Straßenunfälle!).
Stände
in der Kirche
In
der Gemeinschaft der Gläubigen gibt es verschiedene
Lebensstände. Ihnen sind besondere Dienste übertragen.
In eigenen Sakramenten erhalten sie die Standesgnaden.
Die
Priester sind als Werkzeug Christi zwischen Gott und
Volk gerufen. Sie haben besonderen Anteil am
Hohenpriestertum Christi zur Ehre Gottes und zum Dienst
am Heil der Welt.
F.
179 Was
berichtet die Heilige Schrift über die Priesterweihe?
Die
Heilige Schrift berichtet,
1.
daß Christus den Aposteln die priesterliche Vollmacht
verliehen hat,
2.
daß die Apostel diese Vollmacht durch Handauflegung
anderen mitgeteilt haben.
F.
180 Was
erteilt Christus durch die Priesterweihe?
Durch
die Priesterweihe erteilt Christus
1.
die priesterliche Vollmacht zu lehren, das Meßopfer
darzubringen, Sakramente zu spenden, zu weihen und zu
segnen;
2.
die Gnade zu einem guten priesterlichen Leben und
Wirken.
Die
Priester nennt man Klerus, d. h. einen aus der Welt
genommenen Stand (daher Standeskleidung). Der Priester
gelobt die Ehelosigkeit (Zölibat), um 1. sich ganz
Christus zu opfern, 2. ganz für die Seelsorge frei zu
sein. Wir müssen um gute und genügend viele Priester
beten und sie in ihrem Amte achten.
Taufe,
Firmung und Priesterweihe prägen der Seele ein
geistiges Siegel ein, das nicht mehr zerstört werden
kann; darum können diese Sakramente auch nicht
wiederholt werden.
Gott
hat die Ehe im Paradiese eingesetzt, indem er den
Menschen als Mann und Frau erschaffen und sie zu einem
heiligen Lebensbund zusammengeführt hat. Später wurde
die Ehe vielfach entwürdigt und zerstört. Der Herr hat
die Ehe zu einem Sakrament erhoben, das dem Lebensbunde
von Mann und Frau die Gnadenkräfte in Christus und
seiner Kirche schenkt. Die Ehe kann nur zwischen einem
Mann und einer Frau bestehen und ist unauflöslich, bis
der Tod sie scheidet.
F.
181 Wie
schließen katholische Brautleute die Ehe?
Katholische
Brautleute erklären vor dem Priester und zwei Zeugen,
daß sie einander zur Ehe nehmen.
F.
182 Was
wirkt Christus im Sakrament der Ehe?
Im
Sakrament der Ehe verbindet Christus die Brautleute zu
einem heiligen, unauflöslichen Lebensbund und verleiht
ihnen die Standesgnaden:
1.
Kindern das Leben zu schenken und sie christlich zu
erziehen,
2.
einander recht zu lieben und zu helfen,
3.
einander treu zum ewigen Leben zu führen.
F.
183 Was
sagt Christus über die Ehescheidung?
Christus
sagt: „Jeder, der seine Frau entläßt und eine andere
heiratet, bricht die Ehe; und wer eine vom Mann
Geschiedene heiratet, bricht die Ehe“ (Lk 16,18).
Die
vom Staat ausgesprochene Ehescheidung gilt vor Gott
nicht. Die Kirche kann keine Ehe scheiden, sie kann nur
eine vom Anfang an ungültige Ehe als ungültig erklären.
F.
184 Warum
rät die Kirche von Mischehen sehr ab?
Die
Mischehen bringen für die Eheleute und ihre Kinder
Gefahren und Belastungen durch die Verschiedenheit des
Bekenntnisses.
Der
katholische Teil muß versprechen, treu nach seinem
Glauben zu leben, und sich darum bemühen, daß die
Kinder katholisch getauft und erzogen werden. Rein, reif
und innerlich reich werden: das gehört zur Vorbereitung
auf den Ehestand. Von einer guten Ehe hängt das Glück
des Lebens für Eltern und Kinder ab.
Gute
Klöster sind für Kirche und Welt durch ihr Gebet und
Opfer, durch ihre Werke der Barmherzigkeit von
unersetzlichem, unschätzbarem Wert. Die Ordensleute
wollen als Gemeinschaft die Nachfolge Christi in höherem
Maße leben, sie sind ein großes Christuszeichen für
die Welt und darum den Feinden der Kirche zuwider. Gott
und Kirche geben der geweihten Jungfräulichkeit den
Vorrang vor der Ehe. Die Räte des Evangeliums: Armut,
gottgeweihte Jungfräulichkeit und Gehorsam sind die
Richtlinien ihres Lebens zum Ganzopfer für Christus;
sie verpflichten sich dazu durch die Ordensgelübde.
F.
185 Was
geloben die Ordensleute?
Die
Ordensleute geloben, persönlich keinen Besitz zu haben,
jungfräulich zu leben und ihren Oberen um Christi
willen zu gehorchen.
„Willst
du vollkommen sein, so gehe hin, verkaufe alles, was du
hast. Dann komme und folge mir nach“ (Mt 19,21)!
Gott
ordnet die leblose und die belebte Welt durch seine
Naturgesetze. Die vernunftlosen Geschöpfe folgen den
Naturgesetzen gezwungen. Der Mensch hat neben den
Naturgesetzen noch freien Raum: der freie Wille des
Menschen soll sich aber nach dem Sittengesetz Gottes
richten, um recht leben und sein ewiges Ziel erreichen
zu können.
F.
186 Warum
ist die Schöpfungsordnung Gottes heilig?
Die
Schöpfungsordnung Gottes ist heilig, weil sie von Gott
stammt und seinen heiligen Willen kundtut.
Der
Mensch trägt Verantwortung für die Schöpfung Gottes;
er darf sie nach Gottes weiser Ordnung sich unterwerfen
und gebrauchen. Seine Lebensordnung erkennt der Mensch
aus dem Sittengesetz im Gewissen. Wir sollen durch den
Verstand aus dem Gewissen unseren Lebensweg finden. Gott
hat durch die zehn Gebote das Sittengesetz erhellt und
bekräftigt, Jesus Christus hat es besonders in der
Bergpredigt erklärt. „Dein Wille geschehe, wie im
Himmel, so auf Erden“ (Mt 6,10)!
F.
187 Was
erkennen wir durch das Gewissen?
Das
Gewissen mahnt uns zum Guten und warnt vor dem Bösen;
nach der Tat lobt oder tadelt es uns.
F.
188 Wann
müssen wir unserem Gewissen folgen?
Wir
müssen unserem Gewissen folgen, wenn es uns klar sagt:
„Das mußt du tun“ oder „Das darfst du nicht
tun“!
Wir
können uns auch gegen unser Gewissen entscheiden, aber
wir dürfen es nicht. Wir sind nicht frei von
Verantwortung vor Gott, Er wird von uns Rechenschaft
verlangen.
F.
189 Wie
müssen wir unser Gewissen bilden?
Wir
müssen unser Gewissen überprüfen und so bilden, daß
es mit den Geboten Gottes und der Kirche übereinstimmt.
Wir
dürfen unserem Gewissen nie nach den Schlagworten einer
unchristlichen Welt Gewalt antun! Wir müssen mutig auch
allein gewissenhaft handeln! „Hütet .euch, daß ihr
euch nicht durch den Irrtum der Gottlosen mitfortreißen
lasset und eueren festen Halt verliert“ (2 Petr3,17)l
Zur
Sicherung des Menschenlebens auf dem Weg durch die Zeit
zur Ewigkeit hat Gott die Zehn Gebote gegeben.
F.
190 Wie
lauten die Zehn Gebote Gottes?
1.
Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine fremden Götter
neben mir haben!
2.
Du sollst den Namen Gottes nicht verunehren!
3.
Gedenke, daß du den Sabbat heiligest!
4.
Du sollst Vater und Mutter ehren, auf daß es dir wohl
ergehe und du lange lebest auf Erden!
5.
Du sollst nicht töten (morden)!
6.
Du sollst nicht ehebrechen!
7.
Du sollst nicht stehlen!
8.
Du sollst kein falsches Zeugnis geben wider deinen Nächsten!
9.
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib!
10.
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Hab und Gut!
Die
Gebote Gottes sind Wegweiser für das zeitliche und
ewige Glück des Menschen; sie sollen unser Leben
heiligen und schützen, (siehe Frage 25)
F.
191 Was
lehrt Jesus Christus in der Bergpredigt?
Jesus
Christus lehrt in der Bergpredigt (besonders in den acht
Seligkeiten), daß es bei der Erfüllung der Gebote auf
die innere Gesinnung ankommt.
Der
göttliche Meister läßt seine Gebote durch die Kirche
für das Christenleben erklären und gegenüber den
Gefahren unserer Zeit bekräftigen. In den ersten drei
Geboten verlangt Gott die Ihm schuldige Ehre.
„Nur
der Tor spricht in seinem Herzen: Es gibt keinen Gott“
(Ps 13,1). Es gibt Menschen, die Gott leugnen oder gar
hassen, auf Fragen über Gott ausweichen oder im
Triebgenuß sich gleichsam Götzen machen und diese als
Höchstes „anbeten“. Jesus sagt: „Niemand kann
zwei Herren dienen;... ihr könnt nicht Gott dienen und
dem Mammon“ (Mt 6, 24)!
F.
192 Wie
lautet das erste Gebot?
Das
erste Gebot lautet: „Ich bin der Herr, dein Gott. Du
sollst keine fremden Götter neben mir haben!“
F.
193 Was
gebietet Gott im ersten Gebot?
Gott
gebietet im ersten Gebot, daß wir Ihn allein anbeten,
weil Er allein unser Schöpfer und der höchste Herr des
Himmels und der Erde ist.
F.
194 Wann
sündigen wir gegen die Anbetung Gottes?
Wir
sündigen gegen die Anbetung Gottes
1.
durch Mangel an Gebet und Ehrfurcht,
2.
durch Gottesleugnung oder Gotteshaß,
3.
durch Aberglauben (besonders Wahrsagerei} und Götzendienst.
Wer
frech behauptet „Gott ist tot“, „es gibt keinen
Gott“, der lästert Gott und betrügt sich und andere.
Wir sündigen auch, wenn wir schuldhaft unser
Glaubenswissen vernachlässigen, schlechte Bücher lesen
oder schlechte Darbietungen in Film und Fernsehen
anschauen. Wir sind verantwortlich, durch Missionstätigkeit
mit sozialer Hilfe heidnische Völker zu Gott, dem Vater
Jesu Christi im Heiligen Geiste zu führen. „Die Völker
sollen Dich preisen, Gott, preisen die Nationen alle“
(Ps66,4)!
F.
195 Was
gebietet Gott im zweiten Gebot?
Gott
gebietet im zweiten Gebot, daß wir seinen Namen heilig
halten.
Fluchen
offenbart Willensschwäche und Angeberei,
Ehrfurchtslosigkeit und dumme Selbstüberhebung gegen
Gott.
Die
ganze Schöpfung, besonders das Menschenleben, steht in
allen Bereichen unter Gottes Ordnung. Aber es gibt für
uns Christen heilige Räume und heilige Zeiten, Gott
besonders geweihte Personen und Dinge; die Ehrfurcht vor
ihnen gilt letztlich Gott, der sie zur Heiligung der
Welt (die zu Gott heimgeholt werden soll) bestimmt hat.
Wir dürfen Heiliges, besonders die heiligen Sakramente,
nie entehren!
Die
Wahrheit muß in außerordentlichen Fällen durch den
Eid bekräftigt werden.
F.
196 Was
tut der, welcher schwört?
Wer
schwört, ruft Gott, den Allmächtigen und Allwissenden,
zum Zeugen an:
daß
man die Wahrheit sagt (Aussageeid) oder
daß
man sein Versprechen halten will (Versprechungseid); er
verpflichtet aber nie zu einer Sünde.
Wer
wissentlich falsch schwört, begeht einen Meineid, eines
der größten Verbrechen gegen den Namen Gottes und die
Menschen.
F.
197 Was
heißt: ein Gelübde machen?
Ein
Gelübde machen heißt: Gott, dem Herrn, ein gutes Werk
versprechen und sich unter Sünde dazu verpflichten.
Gott
gibt auf Gelübde (Ordensgelübde) besondere
Gnadenhilfen, wenn sie gewissenhaft erfüllt werden:
„Hast du Gott etwas gelobt, so säume nicht, es zu erfüllen“
(Pred 5, 3)!
F.
198 Wer
sündigt gegen das zweite Gebot?
Gegen
das zweite Gebot sündigt,
1.
wer flucht, gottgeweihte Dinge schändet,
2.
wer absichtlich falsch oder leichtsinnig schwört,
3.
wer sein Gelübde bricht.
Unsere
Lebensarbeit, unser Tagewerk und unsere Freizeit, Freude
und Leid sollen letztlich der Verherrlichung Gottes
dienen, nach seinem heiligen Willen und Gebot
ausgerichtet sein. Wenn Gott zu den Menschen sprach:
„Erfüllet die Erde und macht sie euch Untertan“
(Gen 1, 28), so sagt Er Ja zur Welt, zum Werk des
Menschen, aber Er verlangt, daß der Stoff vom Geist und
dieser vom Heiligen Geist regiert werde.
F.
199 Wann
werden unsere Werke zum Gottesdienst?
Unsere
Werke, Arbeit und Freizeit, werden zum Gottesdienst,
wenn wir sie
1.
im Stand der Gnade und im Willen Gottes,
2.
mit der guten Meinung verrichten: „Alles meinem Gott
zu Ehren!“
Wir
sollen die gute Meinung in Freude und Leid täglich öfter
erneuern: „In Gottes Namen!“
Wir
gehören vor allem Gott. Darum müssen wir dem Herrn
einen Tag der Woche besonders weihen. Gott gebietet:
„Gedenke, daß du den Sabbat heiligest... Sechs Tage
sollst du arbeiten, am siebenten aber sollst du ruhen“
(Ex 10, 8 + 23,12)! Als katholische Christen geben wir
durch die Sonntagsfeier ein Zeugnis des Glaubens, der
Hoffnung und Liebe zu Gott. Unser Verhalten am Sonntag
macht deutlich, wie weit wir Christen oder Materialisten
sind.
F.
200 Warum
feiern wir Christen den Sonntag a/s Tag des Herrn!
Wir
feiern den Sonntag als Tag des Herrn, weil Christus an
einem Sonntag auferstanden ist und an einem Sonntag den
Heiligen Geist gesandt hat.
F.
201 Wie
heiligen wir Christen den Sonntag?
Wir
heiligen den Sonntag
1.
durch andächtige Mitfeier des hl. Meßopfers,
2.
durch Besinnlichkeit und Gebet,
3.
durch Arbeitsruhe,
4.
durch gute Freude und Erholung.
F.
202 Warum
heiligen wir den Tag des Herrn durch die Sonntagsmesse?
Wir
heiligen den Tag des Herrn durch die Sonntagsmesse, um
1.
Gott anzubeten und zu verherrlichen,
2.
unsere Seele durch Christus zu heiligen,
3.
die Gemeinschaft mit dem Volke Gottes zu erneuern.
Nur
schwerwiegende Gründe können vor Gott ein Versäumnis
entschuldigen. Zu den Sonntagen fügt das Kirchenjahr
die Feiertage; an ihnen sollen wir Gott erst recht für
seine Heils-Taten danken und um die Festgnaden bitten.
F.
203 Welche
Arbeiten sind an Sonn- und Feiertagen verboten?
An
Sonn- und Feiertagen sind gröbere körperliche Arbeiten
verboten; nur in dringenden Fällen sind Ausnahmen
gestattet.
F.
204 Wer
sündigt gegen den Tag des Herrn?
Gegen
den Tag des Herrn sündigt:
1.
wer schuldbar (ganz oder teilweise) der Sonntagsmesse
fernbleibt,
2.
wer ohne Not gröbere körperliche Arbeit verrichtet
oder verrichten läßt,
3.
wer der Gewinnsucht, Ausgelassenheit und Trunksucht
nachgeht.
Hinter
dem Kampf gegen den Sonntag steht die Gottlosigkeit. Wie
dein Sonntag, so dein Sterbetag!
Besondere
Festzeiten der Kirche bilden Weihnachten und Ostern. Sie
werden durch Bußzeiten eingeleitet, die Advent- und die
Fastenzeit. In diesen Wochen ruft uns die Kirche wie an
den Freitagen des Jahres zu spürbaren Opfern auf.
F.
205 Warum
ruft uns die Kirche an Fasttagen zu spürbaren Opfern
auf?
Die
Kirche ruft uns an Fasttagen zu spürbaren Opfern auf,
1.
damit wir die Opferliebe des Herrn erwidern und Christus
ähnlicher
werden,
2.
damit wir für unsere Sünden durch Gebete und Fasten Buße
tun,
3.
damit wir Notleidenden helfen (Caritas, Missionswerke).
F.
206 Welches
sind strenge Fasttage?
Der
Aschermittwoch und Karfreitag. An ihnen darf man kein
Fleisch essen und (im Alter zwischen 21 und 59) sich nur
einmal sättigen.
F.
207 Wozu
verpflichtet die Kirche an Freitagen?
Am
Freitag, dem Todestag des Herrn, verpflichtet uns die
Kirche zu einem spürbaren Opfer; ist Verzicht auf
Fleischspeisen nicht möglich, muß man ein anderes
Opfer bringen (Gebet, kein Nikotin, kein Alkohol usw.).
F.
208 Welchen
Segen schenkt uns Gott durch das Fasten?
Durch
das Fasten des Leibes unterdrückt Gott die Sünde,
erhebt Er unseren Geist, spendet Er Tugendkraft und
Lohn.
Was
opfern Gottesfeinde und „Neuheiden“ für ihre „Götzen“
und Ziele! Der Christ sollte für das höchste Ziel, im
Kampf gegen Sünde und Not, zu größeren Opfern bereit
sein. Es gibt böse Geister, von denen Jesus sagt:
„Diese Art aber wird nur durch Gebet und Fasten
ausgetrieben“ (Mt 17, 21).
Die
Kirche hat als Mutter der Gläubigen das Recht und die
Pflicht, uns zum Leben mit Christus in der Kirche
anzuleiten. Darum muß die Kirche die Gläubigen möglichst
vor Lauheit und Sünde bewahren und ihre Gemeinschaft in
Ordnung halten. Christus hat den Aposteln und ihren
Nachfolgern die Vollmacht dazu gegeben, indem Er sprach:
„Was ihr auf Erden binden werdet, das wird auch im
Himmel gebunden sein“ (Mt 18,18).
F.
209 Wie
lauten die fünf wichtigsten Kirchengebote?
1.
Du sollst die gebotenen Feiertage halten.
2.
Du sollst an Sonn- und Feiertagen andächtig an der Meßfeier
teilnehmen.
3.
Du sollst die gebotenen Fast- und Abstinenztage halten.
4.
Du sollst wenigstens einmal im Jahr deine Sünden
beichten.
5.
Du sollst wenigstens zur österlichen Zeit die heilige
Kommunion empfangen.
Gott
schützt das Leben in der Gemeinschaft besonders durch
das vierte bis zehnte Gebot. Der Mensch lebt nicht nur
allein, sondern auch mit anderen zusammen. Gott hat uns
so geschaffen, daß wir nur in Gemeinschaft mit anderen
unser irdisches und ewiges Ziel erreichen können.
F.
210 Welches
sind die wichtigsten Gemeinschaften?
Die
wichtigsten Gemeinschaften, denen wir angehören, sind
die Familie, die Kirche, der Beruf, Staat und Völkergemeinschaft.
Besonders
die Familie soll eine Festung christlichen Lebens sein;
sie soll unser Leben für Zeit und Ewigkeit sichern
helfen.
Jesus
Christus lebte drei Jahrzehnte in der Heiligen Familie.
Das Haus von Nazareth gibt der Welt das Beispiel der
Eintracht, Arbeit und opfernden Liebe. Der Herr hat die
Ehe und Familie durch das Sakrament der Elternweihe
geheiligt. Die gegenseitige Liebe von Vater, Mutter und
Kindern soll Abbild der Liebe des dreifaltigen Gottes
sein. Gott schützt die Familie durch das vierte Gebot.
F.
211 Was
befiehlt Gott im vierten Gebot?
Die
Eltern müssen für das leibliche und seelische Wohl
ihrer Kinder sorgen, die Kinder müssen ihren Eltern
Ehrfurcht und Liebe, Gehorsam und Dankbarkeit erweisen.
F.
212 Warum
müssen wir unseren Eltern Ehrfurcht, Liebe und Gehorsam
erweisen?
Wir
müssen unseren Eltern Ehrfurcht, Liebe und Gehorsam
erweisen,
1.
weil die Eitern Gottes Stellvertreter sind,
2.
weil sie unsere größten irdischen Wohltäter sind,
3.
weil sie uns zum Himmel führen sollen.
Gott
hat guten Kindern in diesem Leben seinen Schutz und
Segen, im anderen das ewige Leben verheißen. „Ehre
deinen Vater und deine Mutter, damit du lange lebest auf
Erden“ (Ex 20,12)! Auch Geschwister, Verwandte und
gute Freunde sind uns Gabe und Aufgabe. Besonders vor
der Lebensleistung alter Leute müssen wir Ehrfurcht
haben. „Gebt mir gute Familien und ich will die Welt
erneuern!“ (Hl. Papst Pius X.)
Außer
den Eltern übernehmen auch andere Menschen
Verantwortung für unseren Lebensweg, besonders die
Vorgesetzten in Schule und Beruf.
F.
213 Was
sind wir Vorgesetzten schuldig?
Wir
sind Vorgesetzten Achtung und Anstand, Wahrhaftigkeit
und zum Guten Gehorsam schuldig.
Mitarbeit
und Mitverantwortung gehören zusammen. „Lernjahre
sind keine Herrenjahre.“ Wir müssen die von Gott
geschenkten Talente ausbilden: „Wer rastet, rostet!“
F.
214 Wer
sündigt gegen die Familie oder Arbeitsgemeinschaft?
Gegen
die Familie oder Arbeitsgemeinschaft sündigen:
1.
Kinder, die ihren Eltern schlecht gehorchen oder sie später
darben lassen,
2.
Eltern, die ihre Erziehungspflichten vernachlässigen,
3.
Vorgesetzte und Untergebene, die einander nur ausnützen,
jedes Vertrauen untergraben oder gar zum Bösen
verleiten.
F.
215 Woraus
besteht ein Staat?
Ein
Staat besteht aus Land, Volk und Staatsgewalt.
Alle
Gewalt stammt von Gott, auch die Staatsgewalt; sie muß
sich daher an Gottes Ordnung und Gebot halten. Das Volk
wählt diejenigen, welche die Staatsgewalt ausüben.
F.
216 Welche
Aufgaben hat der Staat?
1.
Der Staat hat die Aufgabe, für das allgemeine Wohl zu
sorgen, nicht bloß für eine Gruppe oder Partei.
2.
Der Staat muß die Menschenrechte, die Ordnung nach
innen (Religion) und außen schützen, er soll Kultur
und Wirtschaft fördern.
F.
217 Welche
Pflichten haben wir als Staatsbürger?
Als
Staatsbürger müssen wir
1.
die Obrigkeit achten und die Gesetze befolgen,
2.
das Wahlrecht nach bestem Gewissen ausüben,
3.
am allgemeinen Wohl mitarbeiten (Amts-, Steuer- und
Wehrpflicht).
Als
Christen lieben wir unsere Heimat und unser Vaterland.
F.
218 Wann
dürfen wir der Obrigkeit nicht gehorchen?
Wir
dürfen der Obrigkeit nicht gehorchen, wenn sie etwas
befiehlt, was Unrecht und Sünde ist; dann gilt: „Man
muß Gott mehr gehorchen als den Menschen“ (Apg 5,
29).
Der
Staat hat die Pflicht, die Grundrechte der Person zu
achten, das Wirken der Kirche zu schützen; er darf aber
nicht zur Religion oder zum Unglauben zwingen. Der
radikale Sozialismus beansprucht den ganzen Menschen
total für sich und bekämpft deshalb jede Religion.
Was
sittlich falsch ist, das ist politisch nicht richtig.
Wir haben daher als Christen die Aufgabe, im Staate nach
christlichem Gewissen zu handeln, für Wahrheit und
Gerechtigkeit einzutreten, das Böse fernzuhalten und
eine echte Völkergemeinschaft anzustreben.
„Vor
allem ermahne ich: Verrichtet... Fürbitten und
Danksagungen für alle Menschen, für Könige und alle
Obrigkeiten, damit wir ein stilles und ruhiges Leben führen
mögen in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit“ (1 Tim
2,1-2).
„Gott
ist das höchste Leben und des Lebens Quelle.“ (Hl.
Augustinus) Gott schützt das Menschenleben durch das fünfte
Gebot.
F.
219 Warum
sollen wir unseren Leib in Ehren halten?
Wir
sollen unseren Leib in Ehren halten,
1.
weil er ein Wunderwerk Gottes ist,
2.
weil er durch die Sakramente geheiligt ist,
3.
weil er zur glorreichen Auferstehung berufen ist.
F.
220 Wer
ist der Herr über Leben und Tod?
Der
Herr über Leben und Tod ist Gott allein.
Wir
müssen also für unsere Gesundheit sorgen, dürfen
unser Leben nicht leichtsinnig einer Gefahr aussetzen
(z. B. im Straßenverkehr), es nicht willkürlich verkürzen
oder Selbstmord begehen. „Verherrlicht Gott in euerem
Leibe“ (1 Kor 6, 20)!
Viele
wollen durch die Arbeit nur möglichst rasch, leicht und
viel Geld verdienen oder werden nur mehr
„Arbeitstiere“ ohne höheres Ziel. Jesus Christus
ehrte die Arbeit durch sein Beispiel, Er segnet und
belohnt die treue Pflichterfüllung. Wir müssen unseren
Beruf nach unseren Fähigkeiten und den Aussichten wählen.
F.
221 Warum
müssen wir arbeiten?
Wir
müssen arbeiten,
1.
um unser tägliches Brot zu verdienen,
2.
um unsere Kräfte zu entfalten,
3.
um unseren Mitmenschen zu helfen,
4.
um Gott zu dienen; unsere Arbeit soll auch Weg zu Gott
sein.
Schon
im Paradies sollte der Mensch mit Lust arbeiten; durch
den Sündenfall ist die Arbeit oft harte Buße geworden
und auch von Mißerfolg begleitet. Gott schaut bei der
Arbeit auf den guten Willen, mag auch das Werk manchmal
mißlingen. Unsere Regel soll heißen: Bete und arbeite!
Die Ehre Gottes und das Heil der Seele gehen vor.
F.
222 Was
sagt Jesus vom bloßen Diesseits-Streben?
Jesus
sagt: „Was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze
Welt gewinnt, aber an seiner Seele Schaden leidet“ (Mt
16, 26).
Jesus
Christus zeigt uns durch sein Leben, wie man den Nächsten
lieben soll. Vor dem Weltenrichter können wir einmal
nur bestehen, wenn wir die Not des Nächsten nach Kräften
gelindert haben.
F.
223 Wer
ist unser Nächster?
Unser
Nächster ist jeder Mensch, der uns braucht, ob Freund
oder Feind.
Wir
müssen um Christi willen die Werke der Barmherzigkeit
üben.
F.
224 Welches
sind die sieben leiblichen Werke der Barmherzigkeit?
1.
Die Hungrigen speisen, 2. die Durstigen tränken, 3. die
Nackten bekleiden, 4. die Fremden beherbergen, 5. die
Gefangenen erlösen (ihnen helfen), 6. die Kranken
besuchen (pflegen), 7. die Toten begraben.
F.
225 Welches
sind die sieben geistlichen Werke der Barmherzigkeit?
1.
Die Sünder zurechtweisen, 2. die Unwissenden lehren, 3.
den Zweifelnden recht raten, 4. die Betrübten trösten,
5. Unrecht mit Geduld tragen, 6. denen, die uns
beleidigen, gerne verzeihen, 7. für die Lebenden und
Toten beten.
F.
226 Wer
sündigt gegen das Leben des Nächsten?
Gegen
das Leben des Nächsten sündigt,
1.
wer geborenes oder ungeborenes Leben mordet,
2.
wer andere durch harte Behandlung „kränkt“ und so
ihr Leben verkürzt,
3.
wer rücksichtslos das Leben (Arbeitsplatz, Straßenverkehr)
in Gefahr bringt,
4.
wer andere zu Haß und Rachsucht aufhetzt.
Die
Seele ist mehr als der Leib, nach ihr entscheidet sich
die Ewigkeit. Darum müssen wir die Seele des Nächsten
durch Wort und Tat, durch gutes Beispiel retten helfen.
Wir dürfen kein Ärgernis geben, den Nächsten „ärger“,
schlechter machen, nämlich nicht die Sünde loben,
Gelegenheit zur Sünde schaffen, mithelfen oder dazu
aufreizen, verführen.
F.
227 Mit
welchen Worten warnt Jesus, dem Nächsten Anlaß zur Sünde
zu geben?
Jesus
sagt: „Wer einem von diesen Kleinen, die an mich
glauben, Anlaß zur Sünde gibt, dem wäre es besser, daß
ihm ein Mühlstein um den Hals gehängt und er in die
Tiefe des Meeres versenkt würde... wehe dem Menschen,
durch den die Verführung kommt“ (Mt 18, 6-7)!
F.
228 Was
muß der tun, der dem Nächsten an Leib und Seele
geschadet hat?
Wer
dem Nächsten an Leib und Seele geschadet hat, muß den
Schaden nach Kräften wiedergutmachen, besonders durch
Beten, Ermahnen, Helfen und gutes Beispiel.
Es
ist Gottes Wille, daß Mann und Frau durch Zuneigung
sich finden, in einem dauernden Lebensbund sich lieben
und helfen und durch die Geschlechtskraft Mitschöpfer
neuen Lebens werden. Gott hat die Ehe schon im Paradies
eingesetzt, Christus hat sie zur Würde eines Sakraments
erhoben. Gott schützt die Ehe durch das sechste und
neunte Gebot vor Entweihung. Die körperliche und
seelische Würde der Ehe, Sinn und Zweck des
Geschlechtlichen wird heute besonders durch die Macht
des Geschäftes zur Verführung mißbraucht. Durch
Massenverführung soll der Geschlechtstrieb zum
Sexualismus herabgewürdigt werden und zur Gottlosigkeit
führen.
Gott
will, daß die Ehe nur zwischen einem Mann und einer
Frau besteht und nur der Tod sie scheidet.
F.
229 Mit
welchen Worten gebietet Jesus die eheliche Treue?
Jesus
sagt: „Was Gott verbunden hat, darf der Mensch nicht
trennen. Wer eine Frau anschaut, um sie zu begehren, hat
in seinem Herzen schon die Ehe mit ihr gebrochen“ (Mt
19, 6 + 5, 38).
Das
ausschließliche gegenseitige Sichschenken und das Wohl
der Kinder fordern die Unauflöslichkeit der Ehe.
F.
230 Was
verlangt Gott durch das neunte Gebot?
Gott
verlangt durch das neunte Gebot, daß wir auch in
Gedanken und Begierden keusch sind.
Zügelloses
Triebleben führt sonst immer tiefer in Leidenschaft und
Sünde. Der sogenannte Zeitgeist irrt, wenn er nackte
Schamlosigkeit und Unzucht erlauben will („So denkt,
lebt man heute“). Für Christen ist der Wille Gottes
entscheidend; vorehelicher Geschlechtsverkehr und was
dazu führt, ist sündhaft.
F.
231 Warum
sollen wir die Keuschheit behüten?
Wir
sollen die Keuschheit eifrig behüten,
weil
sie dem Menschen eine besondere Würde und Schönheit
verleiht,
weil
Gott keusche Menschen besonders liebt.
Die
Herrschaft des Geistes und Gottes Gnade schützen die Würde
des ganzen Menschen, auch des Leibes.
„Wißt
ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des Heiligen
Geistes ist, der in euch wohnt“ (1 Kor 6,19)?
F.
232 Was
müssen wir tun, um keusch zu bleiben?
Um
keusch zu bleiben, müssen wir
1.
schamhaft sein und die Gelegenheit zum Bösen meiden (im
Reden, in Kleidung und Benehmen),
2.
der Versuchung immer sogleich widerstehen,
3.
regelmäßig und gut beten (besonders zu Maria, unserer
Mutter),
4.
öfter beichten und kommunizieren.
F.
233 Wer
sündigt gegen die Keuschheit?
Gegen
die Keuschheit sündigt, wer die Geschlechtskraft gegen
Gottes Ordnung nicht beherrscht, sondern allein oder mit
anderen mißbraucht; wer eine geschlechtliche Lust
entgegen der Ordnung Gottes durch Gedanken,
Unterhaltung, Lesen usw. sucht und andere verführt.
Gott
verlangt Reinheit in Gedanken, Worten und Werken und
verbietet alles, was an Spielen, Tänzen, Liedern und in
Büchern in irgendeiner Weise zur Unkeuschheit führen
kann. Die Welt braucht das gute Beispiel eines echten C'nristenlebens!
Alles
ist Gottes Eigentum, aber Er überläßt uns Menschen
die Erde, damit wir unser Leben sichern, Gutes tun und
Freude an der Arbeit haben. Nach Gottes Willen hat jeder
Mensch das Recht auf Eigentum, aber er muß auch das
Wohl der Gesellschaft berücksichtigen. Es gibt
Machtstaaten, welche dem Menschen mehr oder weniger das
Recht auf Privateigentum absprechen wollen, um sie zu
beherrschen. Gott schützt das Eigentum durch das siebte
und zehnte Gebot und verlangt über unsere Verwaltung
einmal Rechenschaft.
F.
234 Wie
müssen wir mit unserem Hab und Gut umgehen?
1.
Wir müssen Hab und Gut redlich erwerben,
2.
wir müssen mit unserem Eigentum gewissenhaft umgehen,
3.
wir dürfen es weder durch Geiz noch durch Verschwendung
mißbrauchen,
4.
wir sollen nach Möglichkeit damit Gutes tun, Armen
helfen. Eigentum verpflichtet!
Eigentum
wird erworben durch Arbeit, Kauf, Geschenk oder
Erbschaft; wir müssen dabei aber Habgier und Genußsucht
beherrschen (10. Gebot).
F.
235 Wer
versündigt sich am Eigentum des Nächsten?
Am
Eigentum des Nächsten versündigt sich,
1.
wer stiehlt, raubt, betrügt, wuchert, rücksichtslos
Gewinn rafft,
2.
wer ungerechten Lohn zahlt oder minderwertige Arbeit
leistet,
3.
wer leichtsinnig Schulden macht oder fremdes Eigentum
beschädigt,
4.
wer geliehenes oder gefundenes Gut behält,
5.
wer durch Hehlerei mithilft.
F.
236 Was
muß der tun, der dem Nächsten am Eigentum geschadet
hat?
Wer
dem Nächsten am Eigentum geschadet hat, muß den
Schaden nach Kräften wiedergutmachen (dem Eigentümer,
Erben, Armen).
„Wehe
dem, der sein Haus mit Ungerechtigkeit baut“ (Jer
22,13)!
Gott
ist die Wahrheit, Christus starb für die Wahrheit.
Wahrheit ist Sprache Gottes, Lügen die Sprache des
Teufels; er ist der Vater der Lüge. Gott schützt die
Wahrheit und Ehre durch das achte Gebot. Die Kinder
Gottes sollen die Dinge richtig sehen und beurteilen,
aber nie aus Furcht oder Machtgier lügen.
Wahrheitsliebe stärkt den Charakter.
F.
237 Wer
ist wahrhaftig?
Wahrhaftig
ist, wer nicht anders redet und sich nicht anders
benimmt, als er im Herzen denkt.
F.
238 Warum
müssen wir wahrhaft und treu sein?
Wir
müssen wahrhaft und treu sein,
weil
Gott höchst wahrhaft und treu ist,
weil
die Lüge das Herz verdirbt, den Charakter zerstört,
weil
sie vie! Mißtrauen und Unheil in der Welt stiftet (Lügenpropaganda).
F.
239 Wer
sündigt gegen die Wahrheit?
Gegen
die Wahrheit sündigt,
wer
lügt, mit halber Wahrheit ausweicht,
wer
heuchelt, hinterhältig schmeichelt,
wer
das gegebene Wort bricht,
wer
Urkunden fälscht.
Wir
dürfen ein anvertrautes (Amts-) Geheimnis nicht ohne
Erlaubnis preisgeben. Wir durchschauen leichter die
Maske des Teufels, seine Gruppentaktik und Schlagworte,
wenn wir mit Gott leben.
„Aus
dem selben Munde gehen Segen und Fluch hervor. Meine Brüder,
das sollte nicht so sein“ (Jak 3,10)!
Jeder
Mensch hat durch seine Güte und Leistung ein Recht auf
äußere Ehre und Achtung bei den Mitmenschen (gleich
welcher Sprache und Rasse, ehrbarer Arbeit und
Religion). Der gute Ruf gibt Halt gegen die Sünde und
Vertrauen bei der Umwelt. Gott schützt die Wahrheit,
aber auch die Ehre durch das achte Gebot. Die Ehre Jesu
Christi ist in Wort und Folter schmählich verletzt
worden. Wie wird heute durch Rufmord und ehrfurchtslose
Einmischung in das Privatleben gesündigt!
Wir
dürfen unsere eigene Ehre nicht leichtsinnig in Gefahr
bringen, aber entscheidend ist nicht das Urteil der
Menschen, sondern unser Ansehen vor Gott.
F.
240 Wie
achten wir die Ehre des Nächsten?
Wir
achten die Ehre des Nächsten, wenn wir
1.
gut von ihm denken und reden,
2.
nur aus wichtigem Grund über seine Fehler sprechen,
3.
Ehre und Recht Verfolgter verteidigen.
F.
241 Wie
sündigen wir gegen die Ehre des Nächsten?
Wir
sündigen gegen die Ehre des Nächsten durch falschen
Argwohn, Ehrabschneidung, Verleumdung, Beleidigung und
Zurücksetzung.
F.
242 Wie
muß der Schaden an der Ehre des Nächsten gutgemacht
werden?
Der
Schaden an der Ehre des Nächsten muß wieder gutgemacht
werden durch Abbitte, Widerruf oder begründetes Lob.
Ich
will durch Jahre keine „Lebenslüge“ spielen, als
Christ lieber „mehr sein als scheinen“! „Euer Ja
sei ein Ja und euer Nein sei ein Nein, damit ihr nicht
dem Gerichte (Gottes) verfallet“ (Jak 5,12).
Wir
Christen vertrauen auf die Verheißung, daß Gott das
Werk wunderbar vollenden wird, das Er begonnen hat.
Seine Macht und Liebe gehen weit über das hinaus, was
wir erdenken und erwarten können. Aber der Christ weiß:
Wir sind nur Pilger auf Erden, kein Ostern ohne
Karfreitag, keine Vollendung ohne Opferstunden! Für
alle Menschen stehen noch die vier Letzten Dinge da:
Tod, Gericht, Himmel oder Hölle.
„Mitten
in dem Leben sind wir vom Tod umfangen.“ Alle Menschen
müssen sterben, weil Adam, der erste Mensch, und wir
alle gesündigt haben. Viele schieben heute die Angst
vor dem Tod von sich weg.
F.
243 Was
sagt die Heilige Schrift über den Tod des Menschen?
Die
Heilige Schrift sagt: „Durch einen Menschen ist die Sünde
in die Welt gekommen, durch die Sünde der Tod, und so
ist der Tod auf alle Menschen übergegangen“ (Rom
5,12).
F.
244 Was
geschieht bei unserem Tod?
Bei
unserem Tod trennt sich die Seele vom Leib. Die Seele
kommt sogleich vor das Besondere Gericht Gottes, der
Leib zerfällt zu Staub.
F.
245 Wohin
kommt die Seele nach dem Besonderen Gericht?
Die
Seele kommt nach dem Besonderen Gericht entweder in den
Himmel oder in das Fegefeuer oder in die Hölle.
Für
den frommen Christen gilt: „Nicht der Tod wird mich
holen, sondern der gute Gott!“ (Kl. Hl. Theresia) Wir
beten am Donnerstagabend (nach dem Beispiel des Herrn)
und bei jedem Ave Maria um eine gute Sterbestunde! Nur
in der heiligmachenden Gnade sind wir allzeit zum Gang
in die Ewigkeit bereit.
Nicht
jeder Abgeschiedene kommt sofort in den Himmel; sehr
viele müssen wohl noch vor der Vollendung geläutert
werden.
F.
246 Wer
kommt in das Fegefeuer?
In
das Fegefeuer kommt, wer in der Gnade Gottes gestorben
ist, aber noch für seine Sünden zu büßen hat.
Das
Fegefeuer reinigt die Seele schmerzlich, es reift und
heiligt für die Freude beim allheiligen Gott. Die Armen
Seelen im Fegefeuer kommen sicher in den Himmel. Wir
sollen ihnen durch Gebet, durch Almosen und besonders
durch das hl. Meßopfer, in der Gnade Christi geeint,
helfen, daß sie dieses Ziel bald erreichen. Die Kirche
vergißt ihre Kinder nicht, sie betet und opfert für
sie, besonders an Allerseelen, öfterer Gräberbesuch!
„Kein
Auge hat es gesehen, kein Ohr hat es gehört, und in
keines Menschen Herz ist es gedrungen, was Gott denen
bereitet hat, die ihn lieben“ (1 Kor 2, 9).
F.
247 Was
ist die größte Freude des Himmels?
Die
Seligen im Himmel schauen Gott von Angesicht zu
Angesicht und sind mit Ihm in ewiger Liebe und Freude
vereint; sie sehen alle Guten wieder.
Die
Stufen der Seligkeit sind für den einzelnen je nach
guten Werken verschieden; Gott ist gütig und gerecht im
Belohnen.
F.
248 Wer
kommt sofort in den Himmel?
Sofort
nach dem Tod kommt in den Himmel, wer in der Gnade
Gottes stirbt und von allen Sünden und Sündenstrafen
frei ist.
Eines
hab' ich mir vorgenommen: in den Himmel muß ich kommen!
F.
249 Wer
kommt in die Hölle?
In
die Hölle kommt, wer in der Todsünde stirbt.
F.
250 Was
leiden die Verdammten?
Die
Verdammten leiden ewige Gottesferne und Qual,
sie
sind ohne Hoffnung auf Erlösung und die Freuden des
Himmels.
Die
Verdammten leiden nicht alle gleich viel, aber wer Gott
bis zuletzt zurückstößt, bleibt ohne Ihn.
„Selig
die Knechte, die der Herr bei seiner Ankunft wachend
findet“ (Lk 12, 37)!
Die
Auferstehung des Herrn ist Gewähr, daß auch wir mit
unserem Leib auferstehen werden. Gott hat den Stoff des
Weltalls aus nichts erschaffen, Er kann ihn mit gleicher
göttlicher Macht wiederbeleben.
F.
251 Was
sagt Christus über die Auferstehung der Toten?
Christus
sagt: „Es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern
sind, die Stimme des Sohnes Gottes hören werden. Und es
werden hervorgehen, die Gutes getan haben, zur
Auferstehung des Lebens, die aber Böses getan haben,
zur Auferstehung des Gerichtes“ (Jo 5, 28-29).
F.
252 Was
folgt nach der Auferstehung der Toten?
Nach
der Auferstehung der Toten folgt das Weltgericht.
F.
253 Wie
wird das Urteil des göttlichen Richters lauten?
Zu
den Guten auf der rechten Seite wird Christus sprechen:
„Kommet ihr Gesegneten meines Vaters, nehmet in Besitz
das Reich, das euch bereitet ist seit Erschaffung der
Welt.“
Zu
den Bösen auf der linken aber: „Weichet von mir, ihr
Verfluchten, in das ewige Feuer, das dem Teufel und
seinen Engeln bereitet ist“ (Mt 25, 34+ 41).
Das
Weltgericht macht alle Werke der Menschen offenbar.
Jesus Christus wird als Richter der Weltgeschichte die
Guten von den Bösen scheiden und entscheiden: Nicht
rein irdische Erfolge, sondern die guten Werke, die in
Gott getan sind, werden dann überreich belohnt.
Der
Herr wird sein Reich zum ewigen Siege führen. Bis dahin
muß die Kirche sich in vielen Prüfungen und
Verfolgungen bewähren. Aber sie erhält immer wieder
Trost und Kraft vom Herrn. Nur in der Nachfolge des
Herrn und durch die Gnadenhilfe des Kreuzes wird sie
auch in einer gottlosen Welt bestehen. Aber am Ende der
Erdenzeit wird Jesus und seine Kirche über den Satan
und seine Helfer für immer triumphieren. Die Kirche ist
nicht dazu gestiftet, alles Unrecht und Leid in dieser
Erdenzeit bannen zu müssen. Ihre Sendung von Christus
gilt dem ewigen Heil der Seelen; Anpassung an die Welt
ist kein Fortschritt, wenn das Reich Gottes dadurch
nicht wirklich gefördert wird. Erst am Jüngsten Tag,
am Weltende, wird der Herr die Erde von allen Spuren des
Unrechts reinigen und im Feuer der Heiligkeit Gottes
verwandeln, einen neuen Himmel und eine neue Erde mit
einem noch schöneren Paradies gestalten.
F.
254 Was
wird am Jüngsten Tage mit der sichtbaren Welt
geschehen?
Am
Jüngsten Tage wird die sichtbare Welt verwandelt und
neu gestaltet werden. Dann wird Christus die erlöste
Schöpfung dem Vater übergeben.
Was
Jesus in den acht Seligkeiten der Bergpredigt verheißen
hat, ist Weg und Ziel der Kirche zur Vollendung.
F.
255 Wie
lauten die acht Seligkeiten der Bergpredigt?
Jesus
lehrte die Volksscharen also:
„Selig
die Armen im Geiste; denn ihrer ist das Himmelreich.
Selig
die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.
Selig
die Sanftmütigen; denn sie werden das Land besitzen.
Selig
die Hunger und Durst haben nach der Gerechtigkeit; denn
sie werden gesättigt werden.
Selig
die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit
erlangen.
Selig
die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen.
Selig
die Friedensstifter; denn sie werden Kinder Gottes
genannt werden.
Selig
die Verfolgung leiden um der Gerechtigkeit willen; denn
ihrer ist das Himmelreich“ (Mt 5, 3-10).
Gottes
Wort ist Fleisch geworden, die Welt hat Christus weithin
nicht erkannt und getötet. Aber „Der Herr ist das
Ziel der menschlichen Geschichte, der Punkt, auf den hin
alle Bestrebungen der Geschichte und Kultur
zusammenlaufen, der Mittelpunkt der Menschheit, die
Freude aller Herzen und die Erfüllung ihrer Sehnsüchte.“
(II. Vat. K.)
Die
Gestalt dieser Welt vergeht; unsere Hoffnung richtet
sich auf die kommende Welt. Wir vertrauen auf den Herrn
der Geschichte, daß Er die Welt trotz aller Widerstände
der Bösen zur Vollendung führen wird. Bis zur
Vollendung unseres eigenen, persönlichen Lebens gilt:
„Sei getreu bis in den Tod, und ich werde dir das
Leben als Siegeskrone geben“ (Offb 2,10). Wir sprechen
unser festes und überzeugtes Ja zum Wort und Weg Jesu
Christi; wir glauben und folgen Ihm: Amen!
„Gepriesen
sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus! Er hat
uns nach seiner großen Barmherzigkeit durch die
Auferstehung Jesu Christi von den Toten wiedergeboren zu
lebendiger Hoffnung für das unvergleichliche,
fleckenlose und unverwelkliche Erbe, das im Himmel für
euch aufbewahrt ist“ (1 Petr 1,3-4).

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