Gottes
Vorsehung wird selten in der Gegenwart einsichtig. Oft
legt Er den Samen, der erst Jahrhunderte danach in
seiner klaren Bedeutung erblüht. So wie die göttlich
inspirierten Schriften der
HI.
Hildegard erst in unserer Zeit erkannt werden und ihre
Bestimmung haben, so erwählte Gott die Bauerstocher
Luitgard als Prophetin für unsere Zeit. Die Botschaft
von damals erhält im Zeitalter des Massenmordes im
Mutterschoss eine aufrüttelnde Aktualität:
Die Hl. Luitgard ist die Prophetin der Ungeborenen.
Das Lebensjahr im Mutterschoss
Die Berufung zur Heiligkeit wird im Mutterschoss
grundgelegt. Viele Heiligenbiographien beweisen
das. Oft geht die Frömmigkeit der Eltern auf das
Kind über. Die mystischen Erlebnisse, welche die
Mutter Luitgards während der Schwangerschaft
hatte, färbten auf die Tochter ab. Bei Luitgard
zeigte sich die Frömmigkeit schon im
frühkindlichen Alter, gleich wie bei Bruder
Klaus oder Franz von Sales.
Das 34.
Lebensjahr Jesus
Gott erwählte Luitgard dazu, seine Menschwerdung
im Mutterschoss als wesentlichen Bestandteil
seines Lebens den Christen zu verkünden. Die
ganze Christenheit weiss: Jesus wurde 33 Jahre
alt. Dies geht aus der Bibel hervor. Nur Gott
und Luitgard wussten es anders: es waren 34
Jahre: das Jahr im Mutterschoss eingeschlossen.
Wegen dieser 34 Lebensjahre des Herrn litt sie,
dafür lebte sie, dafür gründete sie mit Nichts
ihr Kloster
(damals waren
Klostergründungen dem Adel vorbehalten). |
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Luitgard
von Wittichen:
Nonne,
Gründerin, Mystikerin aus dem 3. Orden des HI.
Franziskus, geboren im schwarzwäldischen
Schenkenzell, gestorben in Wittichen (Baden-Würtemberg).
Luitgard lebte seit 12jährig ohne Gelübde im
Kloster im badischen Oberwolfach. Um das Jahr
1323 gründete sie in der Nähe, in dem Ort
Wittichen, ein Terziarinnenkloster vom HI.
Franz, das sie in der Folge leitete. Die
Mystikerin, war von grosser Liebe und Verehrung
für Leben und Leiden Christi erfüllt. |
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Von den ersten Tagen ihrer Klostergründung an
war es Luitgard gewohnt verspottet und
missverstanden zu werden. Die «Luitgard der
Ungeborenen» beachtete man früher nicht.
Eindruck machten nur das Gehirnwunder
(Bildlegende rechts unten), die persönliche
Heiligkeit Luitgards und ihre franziskanischen
Bettelfahrten für ihr Kloster.
Noch im 17. Jh. war im Kloster Wittichen eine
Tradition aus den Tagen der Gründerin lebendig,
wonach für jedes Lebensjahr Jesu 1000
Vaterunser, Ave Maria und Ehre sei dem Vater
gebetet wurden, d.h. 34'000. Dies nannte man den
Himmlischen Hof Es sollte so sein, dass im
Himmel für jedes Tausend ein Heiliger oder eine
himmlische Kraft aufgerufen würde. Die 34
zusammen ergaben eine Gemeinschaft, die etwa dem
Hofstaat eines Fürstenhofes entsprach, und die
sich um die Angelegenheiten des Beters zu
kümmern hätte. Man belächle nicht die vielen
Gebete! Es gibt im Leben jedes Menschen eine
Stufe, wo er sich selbst ausbeten muss, um
vorwärts zukommen.
Durch Tausende von Ave Maria und Vaterunser soll
es den Betern möglich sein, den Fluch abzuwenden
und den Segen des Himmels zu erringen. Luitgard
kündet uns die Morgenröte einer neuen
christlichen Zeit an, und ihr Name ist uns
Banner, unter dem sich alle Christen guten
Willens sammeln, denen das Leben wirklich heilig
ist. Wer passt die luitgardische Andachtsübung
des Himmlischen Hofes unseren Zeitbedürfnissen
an? |
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Kloster Wittichen: nur Kirche und
Abteigebäude sind vom Kloster übriggeblieben,
das dank Vermittlung von Königin Agnes mit
päpstlicher Erlaubnis gebaut werden durfte und
in das die Schwestern unter Luitgards Führung
einziehen (links). |
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Grabstätte der Mystikerin Luitgard in Wittichen.
Mit feinem Instinkt hat das Volk nach dem ihrem
Tod gerade dann zu ihr seine Zuflucht genommen,
wenn das Leben im Mutterschoss in Gefahr war.
1629 wurde ihr Grab geöffnet. Ihr Gehirn war
noch frisch erhalten. Zahllose Gebetserhörungen
und Wunder begründeten die Wallfahrt an ihr
Grab. Ein neuer Treffpunkt für
Lebensrechtsbewegungen? |
Der herodianische
Massenmord von heute
Wir
wissen inzwischen, dass unser Leben, unser Dasein in
dieser Welt, schon im Schosse der Mutter vorgeprägt und
vorbestimmt wird. Unser Erbe besteht nicht nur in den
Chromosomen. Diese legen nur unsere Menschengestalt
fest. Aber was für ein Mensch hervorgeht, das hängt
weitgehend vom Muttererlebnis der Schwangerschaft ab.
Hildegard von Bingen misst der gegenseitigen Liebe der
Ehegatten im Augenblick der Zeugung tragende Bedeutung
für das künftige Lebewesen zu.
Das Glücklichwerden, die
Harmonie des künftigen Menschen mit sich selbst, hängt
davon ab.—Nach dem Tod Luitgards hat man der Zahl 34
verschiedene Betrachtungsgeheimnisse des Leidens Christi
unterlegt. Das 1. Lebensjahr im Schosse Mariens
verblasste, weil das Abtreibungsproblem noch nicht
gegeben war. Man sprach vom Kindersegen. Die werdende
Mutter war gesegneten Leibes. Es galt als grosses
Verbrechen, die Leibesfrucht zu töten. Man darf in den
Werkplan und in die Werkstatt GOTTES, welche der
Mutterschoss ist, grundsätzlich nicht eingreifen. Das
war früher selbstverständlich.
Der Fluch unserer Tage,
das Gegenteil zu lehren, ist eine Herausforderung an den
Himmel und wird die richtige Antwort erhalten. Spätere
Generationen werden darüber gleich urteilen wie über die
Juden- und Krankenmorde der Hitlerzeit.
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