Marie Julie
Jahenny
Einführung zu Marie Julie Jahenny
Die seit 1873 stigmatisierte Jungfrau Marie Julie Jahenny (1850-1941) war mehr
als fünfzig Jahre ans Bett gefesselt, während der ganzen Zeit ohne Speise und
ohne Schlaf! Ein Sühneleben für die Sünden der Menschen.
Was sie im Verlaufe ihrer zahlreichen erlebten Ekstasen äußerte, mußte auf
Verlangen des Himmels von freiwilligen Helfern aufgezeichnet werden. Die
prophetischen bzw. apokalyptischen Ankündigungen der Marie Julie Jahenny
beziehen sich zumeist auf Frankreich und auch in kleinerem Ausmaß auf andere
Länder.
Visionen der Marie Julie Jahenny
Strafgerichte Gottes in vielen Ländern
In der Sonne: "Die Kirche sitzt auf einer tief ausgehobenen Grube. Es ist nur
ein schwaches Netz aus Gebeten und religiösen Zeremonien, das sie hält. Ihre
Feinde sind in der Grube: Sie warten nur auf den Ruf der Herrschenden, die ihre
blutigen Pfeile auf Frankreich schleudern. Die Kirche fällt in ihrem Netz
zusammen und wird zum Theater von Verbrechen. Sie muss allem Geschehen
fernstehen."
Das ist in der Sonne der Beschluss von zwei Mächten, die noch im Frieden sich
befinden und recht ruhig sind, trotz Aufständen bei jeder Gelegenheit: Der
Beschluss, sich eng mit jenen zu verbinden, die jetzt triumphieren, weiterhin
triumphieren werden und ihr Ziel erreichen wollen. Diese Fremden werden, in
Übereinstimmung mit jenen des Landes, dem Volk, das dem rächenden Zorn der
Gottlosen entgehen konnte, zu verstehen geben, dass sie ihm, wenn sie noch
einmal entgehen wollen, ihre Macht anbieten als Gewähr für Sicherheit und
Frieden, und dass die Franzosen die beste Lösung erwarten können. Die
eifersüchtige Macht tut dies, um das Volk, das eben voller Freude den
Beauftragten Gottes aufnehmen wollte, zurückzuhalten, um diesen am Einzug in
sein Land zu hindern.
"Mein Volk soll sich", sagt die Stimme Gottes, "nicht vom Golde des Auslands
verleiten lassen! Sie erwecken den Glauben, dass eine zweite, heftige Krise
alles zerstören und ihr niemand entkommen werde."
Der ehrgeizige Mann hat die Absicht, die Franzosen, die Schwäche zeigen, auf die
Einladung ihr Land zu verlassen, einzukerkern und in einem fremden Land sterben
zu lassen. "Genug", sagt der Herr ernst und traurig. "Ruht euch jetzt aus, meine
Kinder!" – Ruhe.
Der Herr sagt: "Ich habe den größten Teil der Plagen meiner Gerechtigkeit für
Frankreich bekannt gemacht. Ich werde die andern Nationen nicht weniger schonen.
Sie werden während langen Jahren schreckliche Ereignisse erleben. Die arme,
Ewige Stadt wird während dreieinhalb Jahren einem beständigen Schrecken
ausgeliefert und von einem zweiten Herrscher nach dem gegenwärtig Regierenden,
Torturen unterworfen.
Der erstere, sagt die Stimme, wird vieles tun. Er wird in Tiefen vordringen, aus
denen er den Sieg für sich selbst nicht aufspriessen sehen wird. Der in der
Ewigen Stadt Herrschende hat einen sonderbaren Hunger, den Mann zu verschlingen,
der ein Freund und Bruder des Retters ist, den wir erwarten. Er hat einen
sonderbaren Hunger, dessen Leib zu quälen und seine Hände in dessen Blut zu
beflecken. Und du, armes Spanien, das so viele Heilige hervorgebracht hat, die
dir jetzt helfen, du wirst, wie Frankreich, verschlungen werden und geteilt
durch einen ungerechten Raub."
In der Flamme lese ich: "Ich werde schwere Strafen und zahlreiche Plagen über
England schicken, das hart gewesen ist. Mein Zorn und meine Vergeltung werden
dieses Volk nicht verschonen. Es wird viel Entzweiung geben, und im blutigen
Kampf wird es nichts anderes finden als die Steine unter seinen Füssen. Ich
werde während sieben Tagen undurchdringliche Finsternis über es ausbreiten und
seine Erde mit Feuerherden bedecken."
Ich lese: "In Russland und in der Türkei – die Worte sind so geschrieben, wie
ich sie ausspreche – wird das Blut während vierundfünfzig Tagen in Strömen
fliessen, ohne Unterbruch, tagsüber und in der Nacht. Mehrere der beiden
vermischten Gruppen werden entweichen. Der Kopf jener aber, die sie führen, wird
fallen unter der Schneide des Schwertes während der völligen und schrecklichen
Entzweiung. Ich werde sie hemmen in ihrer gegenseitigen Eifersucht. Ich werde
alles in meiner Weisheit richten."
Die Stimme Gottes sagt auch, dass der Herr vom persischen Volk – ich lese das
Wort, wie es geschrieben steht – strenge Rechenschaft fordern wird. "Ich werde
meinem Volk in Frankreich", sagt die Stimme, "den Grund des Kommens dieser
Völker in das Land meines aus dem Exil zurückgerufenen Dieners offenbaren."
Worte Gottes. (25. Januar 1881)
Die Krisen in Frankreich
Die Stimme in der Sonne sagt: "Vor einiger Zeit hat der Herr drei Monate
unabwendbarer und schrecklicher Strafen bezeichnet. Er wird sie um vieles
abkürzen. Der baldige Beginn der tödlichen revolutionären Krise – sie sagt so,
die Stimme – wird vier Wochen dauern, keinen Tag mehr, keinen Tag weniger. Ihre
Ausbreitung aber wird ungeheuer sein. Die Zahl jener, die Mörder des Volkes
genannt werden, ist unvorstellbar. Während dieser schrecklichen Stunde werden
die Fremden, deren Wille voll unbeherrschter Gewalttätigkeit erfüllt ist, die
Herren in Frankreich sein. Ihre Ohren werden bei der Nachricht über das fatale
Geschehen nicht verschlossen sein.
Während dieses ersten über ganz Frankreich sich erstreckenden Kampfes ist
Freiheit für alles vorhanden. Es wird keine Gefangenen für Verbrechen mehr
geben, die Freiheit wird vollständig sein im ganzen Land. Eine sehr kurze Pause
wird auf diesen Beginn des Bösen, das vor allem im Zentrum und in der Umgebung
vollständig herrscht, folgen."
Die Stimme fährt fort: "Die zweite heftige Krise wird beginnen. Frankreich wird
überflutet werden bis zur Diözese, wo die Bretagne beginnt. Die Stimme fügt bei:
Bis zu eurer Diözese. Die zweite Krise wird in allem den Höhepunkt erreichen,
und aus dem Volke entgeht ihr nur, wer einen dunklen Zufluchtsort findet.
Während dieser zweiten Epoche werden sich die Männer, die an der Macht sind,
nachdem sie das ganze Land blutigen Kämpfen ausgesetzt haben, an einem stillen
Ort versammeln und definitive, entscheidende Pläne schmieden. Sie werden nach
einem Retter suchen, um ihn auf den Thron des Landes zu setzen..."
Die Stimme in der Sonne sagt: "Diese zweite Epoche wird über einen Monat dauern.
Ohne Ruhe noch Atempause wird sie bis zum siebenunddreissigsten oder
fünfundvierzigsten Tage dauern. Diese zweite Epoche wird alles austilgen.
Gerettet wird nur, wem Gott Schutz versprochen hat: die durch sein Wort
genannten und durch seine unverdiente Güte behüteten Orte. Die Verfolgung wird,
je weiter sie sich über Frankreich ausdehnt, viel Hilfe von seiten der Mächte
finden, die an das Land grenzen, von allen, die jenen ähnlich sind, die in
Frankreich alles gnadenlos dem Feuer und Blut ausliefern." Was die dritte Epoche
anbelangt, sagt die Stimme, dass über sie an dieser Stelle in der Sonne nichts
vorhanden sei. (8. Mai 1882)
Über die zwei Epochen sagt der Herr: "Die erste Epoche bedeutet die Ausbreitung
des Bösen über die älteste Tochter der Kirche. Die zweite zeigt die überflutete
Kirche und den Anfang des schrecklichen Kampfes in der Ewigen Stadt. Dieser
Kampf in der Ewigen Stadt wird sich über fünf Monate hinziehen, ohne dass aber
seine Folgen, traurig wie der Tod, schwerer werden..." – "Herr", sagt eine
klagende Stimme, "zögere nicht, verkünde es deinem Volk, denn die düster
traurige Nacht kommt rasch, wenn es Zeit ist." – "Ich habe nichts verzögert",
antwortet der Herr. (4. Mai 1882)
Herrschaft der Feinde Gottes
"Die Zeit ist kurz", sagt die Flamme des Heiligen Geistes, "bis die verdorbene
Freiheit voll in diesem Lande herrscht. Das ganze Volk wird in Todesahnungen
zittern. Ich wende mich an die drei hier anwesenden Seelen (Herr August
Charbonnier und zwei weitere Personen aus Blain). Sie stehen unter Gottes Auge,
und ich verkünde ihnen mit lauter, schallender Stimme, dass ihre arme Pfarrei,
meine Kinder, nur noch kurze Zeit unter dem Einfluss des heutigen Glaubens leben
kann. Auch hier wird ein Gesetz siegen, das über das ganze Land verbreitet
werden wird. Auch kein Strich Boden der Bretagne kann sich diesem Gesetz
entziehen. An vielen Orten, wo man in der Religion noch Unterricht erteilt, wird
gegen dieses höllische Gesetz durch die Bevölkerung gekämpft.
Für die Guten wird es schwierig sein, sich diesem Gesetz zu entziehen, soweit
sie mit den Männern des Gesetzes zusammenzuarbeiten haben. Zwischen beiden
Seiten wird sich ein schrecklicher Kampf ergeben. Die Männer des Gesetzes werden
jede Gelegenheit benützen, um allen, die sich ihren Plänen entgegenstellen, noch
schwerere Lasten aufzubürden. Die Stunde ist nicht fern. Alles weist genügend
auf sie hin. Man soll sich nicht heute schon über diese teuflischen Gesetze
beklagen. Doch bald, bald, wird man sich beklagen können. Doch wird es keine
Ohren geben, die die Klagen hören könnten, noch Herzen, die Mitleid bezeugten.
Das Gesetz wird keine Freiheit achten und will gegen alles, was heilig ist,
wirken.
Liebe Freunde Gottes, dies wird bald und überall geschehen, ohne jede Ausnahme.
Sobald dieses Gesetz überall in Kraft tritt, wird die gottlose Regierung
Aufsichtspersonen suchen und finden, die zu ihr stehen und gleicher Meinung mit
ihr sind. Nicht nur die Kinder werden überwacht, sondern keine Familie wird das
Recht haben, im Falle von Not oder Unmöglichkeit eine Beschwerde anzubringen.
Diese Männer des Gesetzes werden für nichts mehr Verständnis zeigen. Nichts,
kein unglückliches Los, wird sie berühren.
Alles geht ihrem Willen gemäss. Das einfache Volk läuft Gefahr, alles zu
verlieren, was es auf Erden benötigt. Viele Familien werden ruiniert. Wenn Gott
es zulässt, dass ein Vater oder eine Mutter erkrankt, so wird man sie nicht
pflegen dürfen, wenn man nicht vor die Gerichte gezogen werden will. Die
Gerichte, die Recht sprechen müssen, werden zu Gerichten der Ungerechtigkeit.
Die christlichen Richter, die nach guten Gesetzen urteilen, bleiben nur noch
kurze Zeit auf ihren Posten, um der Wahrheit zu dienen.
Liebe Freunde Gottes! Sobald ganz Frankreich unter dieser Herrschaft stehen
wird, vergeht nur eine Woche bis zum Krieg gegen die Kirche und gegen das Volk.
Ich fasse die Dauer zusammen in drei Monate, bevor der große Schlag eintrifft
und nenne es den blutigen Krieg. Diese drei Monate sind das Vorspiel vor dem
großen Beginn, der das grösste Unglück sein wird, das die Welt gekannt haben
wird. Auf den Schultern des unglücklichen Volkes lasten wirkliche Greuellasten,
gegen die es sich nicht verteidigen kann. Es muss gehorchen.
In jedem Ort, in jeder Stadt des Landes stellen die herrschenden Männer Armeen
von Aufsehern auf, je zehn bis fünfzehn. Sechs bis acht in kleineren Orten und
weniger in den ganz kleinen. Das ganze Volk muss sich diesen Aufsehern
unterwerfen, sonst wird es ins Gefängnis geworfen oder muss sein Leben unter
schneidenden Waffen enden. So sehen die großen Tage der großen 'Freiheit' aus!
Alle religiösen Häuser, die der Grausamkeit der herrschenden Männer noch nicht
ausgeliefert waren oder durch sie noch nicht völlig verwüstet und geleert worden
sind, werden bis in die letzten Winkel durchsucht. In diesen armen Häusern
besteht keinerlei Sicherheit mehr. Nach kaum sechs oder neun Wochen dieser
Herrschaft wird sich das Verbrechen über die kleinen wie die großen Häuser des
Landes ausdehnen. Es wird keine religiösen Häuser in Frankreich mehr geben.
Jedes wird unter dem Dache des Firmaments stehen." (20. April 1882)
Strafgericht
Die Flamme sagt: "Frankreich hat mit durchdringender Stimme geschrien: 'Ich will
keinen Erlöser, ich will keine Heilmittel!' Was für ein Heilmittel bleibt für
das Land, das einverstanden ist, sein Volk auszuliefern und die Krone und das
Szepter, die seit dem Tode des Märtyrers Ludwig XVI. zur Verfügung stehen, mit
Füssen zu treten? Seit diesem Verrat hat sich seine Ehre zur Schwäche
herabgemindert. Gewiss, jetzt gibt es kein Heilmittel mehr für es."
Eine zweite Flamme fügt bei: "Das allerheiligste Herz Jesu überlässt den Sieg
den Tyrannen des Landes, bis mein Volk seinen Fehler einsieht, dem es erlegen
ist, als es sich selbst und sein Land ausgeliefert hat. Das Volk ist von Fehler
zu Fehler geschritten. Ich darf nun laut sagen, dass der letzte Akt vollzogen
ist. Es wird ihm schwierig werden, dem drohenden Unheil zu entrinnen, da alle
seine Pläne aus der Hitze der Bosheit stammen. Dieser erste Ausbruch ist nur der
Anlass für einen zweiten. Wenn das Volk nicht betet, ist es für immer und
hoffnungslos verloren.
Der Herr hat versprochen, sein Volk durch sein göttliches Herz zu retten. Er hat
sich vielmal mit heftigen Anrufen an es gewandt. Wen ich durch sein Herz
gerettet bezeichnen kann? Die Bretagne und ein Teil der Vendee, der allerdings
sehr klein ist. Die Schläge, die verkünden, dass keine Ruhe mehr herrschen wird,
werden innert der Mauern des Zentrums ohne Verzug ertönen. Eine Unstimmigkeit
genügt. Sie allein genügt von nun ab. Die Neuerung dieser falschen Herrscher ist
auf Triumphwagen aufgestellt worden. Die Stunde der Entscheidung ist nach einer
weniger heftigen Auseinandersetzung als sie es früher war, nahe. Die
Entscheidung braucht nicht sehr stark zu sein. Sie werden sich in ihrer Hoffnung
getäuscht haben und werden erstaunt sein zu unerwarteter Zeit. Alles wird unter
den Eindringlingen und unter der Macht grausamer und wildwütiger Männer fallen.
Die Orte, wo man schweigend betet, haben Ruhe für nicht mehr lange Zeit. Sie
werden vor der wutvollen Macht der Menschen kein Asyl mehr bieten."
Die Flamme sagt wiederum: "Der Herr erwartet, dass sich eine Stimme erhebe,
damit das Volk dieser Diözese sich ihm weihe und sich seinem machtvollen Schutz
empfehle. Schreckliche Verbrechen werden nicht weit vom Herzen dieser Diözese
ausgeführt, im Augenblick des großen Zusammenbruchs des Landes, wenn die
Gerechtigkeit dieser Welt alles frei gewähren lässt. Wer die Stimme nach einiger
Zeit erheben wird, wird aber eine in anderer Weise gezogene Linie verfolgen.
Glückselig alle, die diesen Weg zurückweisen, wenn die Aufrufe, sich zu
verpflichten, in der Versammlung diskutiert werden. Die starke Partei ist jene,
die den Sieg des Bösen betreibt. Eine kleine Zahl wird unter den Blitzen dieser
Stimmen, die sich an das Blut und den Leib wenden, um ihre Instrumente, wie sie
sagen, vom Rost freizumachen, fallen." (24. Januar 1882)
Die Roten in Frankreich
Maria sagt: "Meine Kinder, Frankreich verabredet sich mit den schändlichen
Unruhestiftern, die sein edles und hochgemutes Herz ruiniert haben. Mit ihnen
steht es auf gegen meinen göttlichen Sohn, gegen die heiligsten Gesetze, gegen
die Religion. Mit ihnen verpflichtet es sich, die Religion mit Füssen zu treten
und eine andere Religion als die von Gott gegebene vorzuschreiben. Ihr werdet
bald Unterschriften sehen, die sich gegen das Heiligste, gegen das
Unverletzbare, richten. Ja, meine Kinder, diese Unterschriften werden meinen
Sohn zum Entscheid zwingen. Die Menschen sind in Bewegung. Die einen bekämpfen
die andern durch die Aufhetzung der Völker. Die vier Seiten Frankreichs werden
sich gegenseitig schlagen wie die Wellen, die sich im Meere gegeneinander
auftürmen." (26. Dezember 1877)
Der Herr sagt zu seiner heiligen Mutter: "Frankreich ist hartnäckig bis zur
Hölle." "Mein Sohn, wer kann das Land retten?" – "Nur ich kann es durch eine
auffallende Tat. Man zähle nicht mehr auf die Menschen. Meine unbefleckte
Mutter, die Jahre während 90 und 93 waren trotz der Bosheit der Menschen weniger
unselig als diese Tage, die sich rasch aufeinander folgen."
Der Herr sagt zu Frankreich: "Ich werde dich nicht völlig verlassen. Ich reiche
dir die Kette meiner Liebe. Du kannst dich noch an ihr halten; so hilft sie dir
aus dem Grabe zu steigen." Frankreich stößt Schreie aus, und seine Freunde
kommen ihm zu Hilfe. Der Herr sagt: "Meine Kinder, die Regierung, die dem
schuldbeladenen Frankreich Hilfe bringt, ist gottlos. Ihr alle, seine Freunde,
die ihr rot bekleidet seid, bedenkt, dass meine Gerechtigkeit eure Leben
vernichten kann in der Stunde, in der eure Pläne vollzogen werden. Sie haben die
Absicht, meine Kinder, Mittel zu finden, um ganz Frankreich zu zerstören. Ihr
Geist hat sich mit rasender und überbordender Wut gegen meinen Tempel und meine
Diener aufgelehnt. Die Herrschaft der Gottlosen wird einige Zeit vor meiner
Gerechtigkeit eintreffen. So wird es geschehen, und es bleibt nichts anderes
mehr, als zuzuschlagen." (9. Januar 1878)
Jesus sagt: "Mut, meine Kinder, der grausame Feind hat die Seinen versammelt. O
Frankreich, wie teuer kommt dich diese Zeit zu stehen! Die rote Wolke zieht über
das Land. Männer mit verbrecherischen Absichten entsteigen ihr. Es sind", fügt
Jesus bei, "meine niederträchtigsten Feinde und auch eure, meine Kinder." (9.
Januar 1878)
Ich lese: "Rund um das Zentrum wird der Kampf vor allem heftig sein... Dieser
Kampf wird sich schrecklich weiterentwickeln gegen die Bretagne hin. Die Meldung
des blutigen Sieges wird überall angeschlagen. Überall sind die Instrumente, die
erbarmungslos die Leiber der Soldaten niederschiessen, aufgestellt, und schon
hat der Einzug des Feindes in das Land sich auf zahlreiche Meilen ausgedehnt.
Alle Soldaten werden in weniger als neun Tagen zerstreut werden. Sie werden aus
Frankreich in fremde Gegenden abgeschoben, und die Freiheit wird zügellos
werden." (27. Juni 1882)
Eine erschütternde Klage des Erlösers
Der Herr ruft aus: "Vor der Rettung der ältesten Tochter der Kirche, vor ihrer
Rettung durch die Macht und Barmherzigkeit meines göttlichen Herzens, wird sie
schrecklich geprüft, grausam geschlagen, schändlich beschmutzt werden. Vor ihrer
Rettung wird es viel Böses geben. Aus einem schäumenden, kochenden Meer werden
Fluten eines stinkenden Giftes fliessen. Dieses Meer ist das Herz barbarischer
und grausamer Menschen. Dieses tobende Meer ist schon mehrmals in Wallung
geraten. Ich habe einen Tropfen meiner Barmherzigkeit in es gegossen und es so
ein wenig beruhigt, weil die in meinen göttlichen Plänen als endgültig
bezeichnete Stunde noch nicht gekommen war. Ich habe sie verschoben infolge der
Gebete meines Volkes. Ich habe mit Geduld gelitten; aber nicht ich werde müde,
sondern mein gutes Volk ermüdet, und ich liebe es.
Bevor man sagen kann: Der von uns Erwartete ist gekommen und hat den Frieden
unterzeichnet; bevor diese Nachricht ertönt, werden alle an dieses Land
grenzenden Gegenden ebenso großes Unglück und ebenso schreckliche Kämpfe
durchgemacht haben. Sie stehen diesem Land bevor, das mir teuer ist und in das
ich gekommen bin, um mein göttliches Herz zu offenbaren. Mein tiefster Schmerz
aber – und ich bin untröstlich darüber – ist, erleben zu müssen, mit welcher Art
Freude in einer Menge christlicher Herzen – die einst christlich waren,
inzwischen die Gnade aber verloren haben – die Macht sterblicher, beschmutzter,
verdorbener Menschen anerkannt wird, wenn sie im ganzen Lande eine schändliche
Religion anordnet, die der heute herrschenden und das Glück meines Volkes
bewirkenden Religion völlig entgegengesetzt ist.
Ich bin untröstlich. Ich sehe, wie man dieser Religion zuläuft, um sich dem Tod
und den auferlegten Qualen zu entziehen. Ich sehe, wie Scharen von Christen ihr
zulaufen. Ich sehe, wie sie diese Religion frohen Herzens annehmen, ohne einen
Gedanken an mich, an die Kirche, an ihre Taufe und an alles, was der
christlichen Seele eine Wohltat bedeutet. Mein Schmerz dringt in die letzten
Tiefen vor, die man sich in der Machtfülle des Gottmenschen vorstellen kann,
wenn ich sehe, dass nicht nur eine geringe Anzahl dieser Religion, welche die
ganze Erde erschüttert, beitreten wird. Sie wird die Sterne am Firmament
verdunkeln und die Sonne mit einem dichten Schleier bedecken.
Damit will ich mein Volk wieder an mich ziehen, denn ich liebe es. Es hat mich
so viel, viel gekostet... Es hat mich so viel gekostet, dass ich mich nicht
entschliessen kann, es zugrunde gehen zu lassen. Oh, das kostet mich mehr, als
wenn ich wieder auf die Erde kommen und dort leiden müsste wie zur Zeit meiner
ersten Passion. Mit der Erscheinung dieser Zeichen unter dem Firmament will ich
meinem Volk zeigen, dass mein Leid unheilbar ist. Durch diese Zeichen werde ich
so wenige zurückgewinnen, dass mein heiliger Mund die Zahl nicht auszusprechen
vermag...
Alle Herzen habe ich erschaffen, um mich zu lieben. Ich habe auf Erden große
Macht verliehen, habe Vertreter meiner Würde hingesandt, habe meinen Priestern
das Priestertum anvertraut; sie sind meine innigsten Freunde. Höre heute, mein
Volk, meine Klage! Wenn ich derart klage, so darum, weil ich Seelen kenne, die
mein Leid mitleiden. Von meiner Herrlichkeit aus sehe ich dieser
gotteslästerlichen, schändlichen, schuldhaften Religion Bischöfe beitreten.
Ich sehe sie erhobenen Hauptes, ohne einen Gedanken an mich und für die Seelen,
die in ihrer Trostlosigkeit weinen, dieser Religion beitreten. Beim Anblick
dieser Bischöfe, es sind ihrer viele, wird mein Herz tödlich verletzt! Und ihnen
folgt die ganze Herde, die gesamte Herde und stürzt sich ohne Zögern in die
Verdammung und die Hölle. Mein Herz wird dabei tödlich verletzt wie zur Zeit
meiner Passion. Mein Schmerz ist größer, denn damals starb ich für das Heil
aller, und heute sehe ich, wie mehr als die Hälfte verlorengeht. Es bleiben so
wenige, dass eure Herzen untröstlich wären, wenn ich euch die Zahl nennen
würde."
"Sie sind schon untröstlich,
göttliches Herz!"
"Andere schließen sich den Bischöfen Frankreichs an. O Frankreich! Du bist die
Erde der Andacht zu meinem göttlichen Herzen geworden, du bist für diese Gunst
auserwählt worden. Heute aber verrätst du mich, du vertreibst mich aus deinem
Herzen. Du verstoßest meinen Himmel für immer, du begrüssest eine Herrschaft
voller Täuschung, die schwierig auszurotten ist, weil ihre Wurzeln in die Tiefe
gewachsen sind, bevor sie aus der Erde hervorwuchsen.
Oh, meine Priester! Viele werden nicht die letzten sein, um den Spuren ihrer
Bischöfe in Frankreich zu folgen. Die jungen Priester werden in ihrer Mehrzahl
und ohne Schmerz dieser schändlichen Einrichtung beitreten. O mein Volk, du
befindest dich am Vorabend großer Ereignisse! Diese Religion wird sich
überallhin ausbreiten.
Ich werde zum Gegenstand des Abscheus für den größten Teil meines Volkes. Kein
kleines Kind wird das Glück haben, die Kostbarkeiten des Glaubens der Kirche zu
geniessen. Die ganze Jugend wird verdorben sein und bald in eine Zersetzung
übergehen, deren Ausdünstung unerträglich sein wird. Ich werde um des Irdischen
willen viele meiner Priester verlieren. Die treuesten werden es vorziehen, im
Glauben zu sterben als dieser schändlichen Religion beizutreten. Das ist meine
tiefste Klage, meine Kinder. Ich kenne alle Herzen, ich ergründe sie bis in die
letzten Tiefen. Soll ich euch sagen, dass ich Bischöfe und Priester habe, die
sich dieser schändlichen, verwünschten Religion nicht auf den zweiten, sondern
schon auf den ersten Anruf hin widmen!"
"Und wenn man ihnen sagen würde: Wollt ihr geeint bleiben und unserem Rufe
folgen? So werden wir euch nichts entziehen, was euch gehört. Wir werden euch am
Leben lassen, werden Rücksicht auf euch nehmen. Wenn ihr aber die andere Seite
wählt, so seid gewiss, dass die Armut, ja der Tod auf eure Priesterhäupter
fallen wird. Wenn man ihnen so etwas sagen würde, so wäre der erstgenannte Weg
überfüllt, der andere aber wie der Weg auf Kalvaria. Es würde nur einige treue
und meinen Spuren geduldig nachfolgende Christen geben! So aber wird es sein,
mein Volk! Habe ich nicht Grund zum Klagen? Bin ich nicht berechtigt, euch
meinen Schmerz teilen zu lassen? Ich leide! Die Stunde naht. Die Strafgerichte
sind unter den Wällen des Himmels. Die Glocken des Himmels erklingen ein letztes
Mal, um meinem Volke zu sagen: Glaube und Mut in der Trübsal und während der
Herrschaft der Hölle! Doch jetzt genug, meine Kinder! Nehmt Anteil an meinem
Leid!"
"Nach meinen Klagen", sagt das allerheiligste Herz Jesu, "tröste ich mich im
Gedanken an alle meine Opfernden und an die wahren Freunde des Kreuzes. Sie
geben mir Grund zum Trost inmitten des schändlichsten Verrats. Es wird auf Erden
einen großen Riss geben. Der heftige Schlag dient der Vorbereitung für die
schönsten Verdienste und göttlichen Belohnungen. Es werden nur meine Freunde mit
mir leiden. Die andern werden jubilieren... ihr Jubel wird aber ein trauriges
Ende erleben. Ihr alle, meine Opfer, Diener und Dienerinnen, weiht euch in
feierlicher Weise meinem Herzen! Was sich angehäuft hat, wird rasch nacheinander
folgen: Blitze, Schreckenszeichen, Spaltung der Erde und ein Firmament mit
unverständlichen Phänomenen für den menschlichen Geist. Ich werde mich meines
guten Volkes erbarmen. Ich werde jene ins Unglück ziehen lassen, deren Aufgabe
es wäre, dem Volke beizustehen und ihm zu erklären: lieber den Tod als den
Verrat! Meine Kinder, seid standhaft! Jetzt segne ich euch." (9. Juni 1881)
Der heilige Petrus und Rom
Ich versinke in Verzückung und sehe, wie ein helles, durchdringendes Licht
aufsteigt. Es ist sehr schön, doch ohne Bilder. Ich bete den Herrn an, der
dieses noch blendender gewordene Licht teilt. Ich sehe zur Rechten des Herrn den
heiligen Petrus, bekleidet im Ornat seiner Herrlichkeit. Unser Herr sagt: "Meine
Kinder, ich stelle euch den großen heiligen Apostel vor, der nach der
Wiedergutmachung seiner Schwäche im Glorienschein strahlt."
Der Apostel fällt zu Füßen des Heilands: "Herr", sagt er, "nachdem du mich in
die Herrlichkeit eingeführt hast, gibst du mir die Erde mit ihren tiefen Leiden
zu sehen. Beschütze jeden treuen katholischen Apostel dieser Zeit, und vor allem
der Zeit, in der du von neuem der Grausamkeit und der Schwäche jener großen Zahl
ausgeliefert wirst, die dich geopfert haben."
"Glorreicher heiliger Petrus", sagt Jesus, "ich spüre schon die Lanzenspitze
sich grausam der Wunde nähern, welche die Liebe mir auf Kalvaria geschlagen hat,
als ich für das Heil aller starb."
"Herr", antwortete der heilige Petrus traurig, "welchen Zufluchtsort gewährst du
den wahren Jüngern, die auf dem Boden wohnen, wo ich mein Blut für die Kirche
und den Glauben vergoss?"
"Ich habe", erwidert Jesus mit sanftem Lächeln, "einen sicheren Zufluchtsort für
die beiden Opferseelen dieses Ortes vorbereitet. Ich überlasse ihnen hier den
kleinen Tempel, von dem schon in den von meinen Freunden aufgezeichneten Worten
gesprochen worden ist. Es ist der einzige geschützte Ort, wo die Gerechtigkeit
der Menschen und ihr Zorn nicht einzudringen vermag wegen der wunderbaren Tat,
die aus meinen fünf Wunden Ströme von Blut zum Fliessen bringen wird. Ein
göttlicher Tau wird während des großen Leides alle meine wahren Apostel wie ein
Mantel überdecken."
"Göttlicher Meister, wenn dieser schreckliche Kampf zur Hälfte vollzogen ist,
kann diese Hälfte neun Monate betragen? Aber vielleicht ist die Dauer nicht
endgültig festgelegt?"
"Getreuer Apostel", antwortet der Herr mit sichtbarerem Schmerz, "zähle zwei
Monate zu den neun hinzu, doch auch so weiss ich noch nicht genau, wann ich
diesem langen Kampf, diesem andauernden Leid ein Ende setzen werde. Mein
göttliches Herz kann diese ungeheuren Trübsale noch nicht offenbaren. Zur
Halbzeit des großen Leides wird der kleine Schutztempel durch die Gottlosen
entzweigeteilt. Ich werde einen sicheren Weg finden, um die wahren Christen, die
ich beschützen und nach den Leiden auf die römische Erde zurückführen will, auf
der du dein Blut vergossen hast, auf der das Andenken an dein Martyrertum noch
nicht ausgelöscht ist, auf die Hügel der Ewigen Stadt zu geleiten."
"Ich leide und flehe dich an", fährt der heilige Petrus fort, "für meinen
hochverehrten Mitbruder, den Vater aller Gläubigen, der in so bedrückenden und
schmerzvollen Ketten des Leidens gefangen sein wird. Diese Ketten sind noch
leicht, aber im Himmel ist die Zeit aufgezeichnet, in der dieser römische Boden,
von allem getrennt und von der göttlichen Gerechtigkeit überschattet, zittern
und beben wird. Die Feinde, die sich der Herrschaft bemächtigt haben, werden
nicht erschrecken. Das Strafgericht Gottes hält ihr mörderisches Vorgehen nicht
zurück. Andere, aus anderen Gegenden, werden die Armeen dieser Stadt verstärken
und sich ihrer Heuchelei anschliessen, die durch die Stimme des Herrn schon
geoffenbart worden ist."
Der heilige Apostel Petrus fügt noch hinzu: "Diese Gegend wird wie jene des
Landes der Kinder der Himmelskönigin werden. Sie wird zum Ort des Martyriums und
des Mordens. Der Tempel, in dem ich Jesus, das anbetungswürdige Opferlamm,
dargebracht habe, wird zur Kaserne, wo die Feinde Gottes ihre Opfer hinrichten
werden. Das Blut der Gott geweihten Männer wird den Innenraum dieses Palastes
des Herrn und die Wohnung seiner eigenen Person färben. Dieser Boden, auf dem
ich das Evangelium verkündet, den ich mit dem Wort des Evangeliums besät habe,
dieser Boden wird zur Wüste werden. Lasst uns beten, Freunde und Brüder im
Priestertum, lasst uns beten für das Opfer, das Erbe der Vorzüge Pius IX. werden
wird. Der Himmel wird unter einem neuen Pontifikat die Glorie dieses
hervorragenden Oberhirten singen. In diesen Tagen", fährt der heilige Petrus
fort, "in denen der Himmel mein schönes Fest feiert – und die Erde feiert es mit
– gedenkt die Kirche meiner Herrlichkeit noch im Frieden und in der Freude,
obwohl sich ihr mütterliches Herz in einer schmerzvollen Erwartung der Tränen
und vor allem der Schwäche schon bedrückt fühlt. Die Kirche wird das Leid
kennenlernen, bevor sie vollständig geschlossen sein wird. Sie wird die
schwärzesten Beleidigungen zu ertragen haben, abgesehen von jenen, die eine
große Zahl ihrer Kinder ihr zufügen werden, die sie verleugnen und sich den
Zusagen der Männer vertrauensvoll hingeben, die ihr Wort brechen werden; die
alles, was heilig ist, verhöhnen, den Sohn Gottes mit schändlichsten Ausdrücken
besudeln. Die Zahl dieser Seelen, die sozusagen für immer von Gott getrennt
bleiben, wird Dreiviertel übersteigen."
Der Apostel weint und sagt: "Die Kirche wird nicht untergehen, aber sie wird
leiden. Ihre Mühsale werden eine Höhe erreichen, die jenen das Herz zerreisst,
die sie lieben; sie wird lange leiden, überall leiden... länger ausserhalb
dieses Landes (in Frankreich), denn hier werden die Übel abgekürzt; sie sind
aber tief, trotz der kürzeren Dauer. Was am meisten bedrückt ist der Umstand,
dass beim ersten Windstoß des Sturmes, der bald in allen Gegenden ausbrechen
wird, die Hirten fliehen und ihre Lämmer allen brüllenden Löwen überlassen
werden. Sie möchten in andere Länder ziehen, um dort ihr Leben sicherzustellen
und den Schutz für ihre sterblichen Körper zu finden. Viele werden nicht mehr
zurückkehren, viele werden schon bei der Abreise zugrunde gehen. Viele werden
das Land nicht erreichen, wo sie Heil und Zuflucht zu finden erhofften.
Der Schmerz zerreisst das Herz des Herrn, weil diese Apostel zu ihrer Errettung
vor dem Tod in großer Zahl an verschiedenen Orten des Landes die
verabscheuungswürdige Religion gründen wollen, die schon, zwar bei wenigen, aber
dennoch bei zu vielen vorhanden ist, in unseligen und von Gott verstossenen
Seelen. Diese werden von jenen, die die Welt in den Abgrund stoßen, nicht
verfolgt, sondern beschützt." (29. Juni 1882)
Italien
Unser Herr sagt: "Dein Mut muss fest bleiben! Sei sicher, dass ich mein
siegreiches Volk heiligen werde. Bewahre einige Wochen im Grab deines Herzens
diese beiden wirklich festgelegten und unwiderruflichen Epochen. Die erste
Epoche bildet das Ausmass der Übel über der ältesten Tochter der Kirche. Die
zweite Epoche umfasst die Verheerung der Kirche und den Beginn des schrecklichen
Kampfes in der Ewigen Stadt. Dieser fürchterliche Kampf in der Ewigen Stadt wird
sich über fünf Monate hinziehen, ohne dass sich daraus traurige Folgen, wie der
Tod, ergeben."
Hier hört die Aussage auf. Unser Herr sagt mir noch: "Ich gebe meinen
Opferseelen, die diese Zeilen lesen, die Klage meines betrübten Herzens kund.
Die Stunde kommt bald, wo ich gotteslästerliche Schändungen erleben werde. Ich
habe schon solche schuldvolle Taten über mich ergehen lassen, ohne mich zu
rächen. Ich habe sie durch den Verräter Judas erlitten, der mich frevelhaft
ausgeliefert hat."
"In mehreren Gegenden dieses Landes wird der Friede nie mehr so sein, wie er
ehemals war. Ich werde diese Gegenden um jene entvölkert haben, die wegen meiner
Gnade den Frieden hätten bringen können. Das ist die Strafe, die ich diesen
Schuldbaren, die mehr Verbrechen und Beleidigungen vollbracht haben, als in
andern Gegenden dieses Landes begangen worden sind, vorbehalten habe. Dieses
Volk und die Gegend, wo es wohnt, und seinen Namen habe ich niedergeschrieben.
Jetzt ruhet, meine Kinder." (4. Mai 1882)
Auflehnung gegen Rom
Die Flamme des Heiligen Geistes sagt: "Meine Kinder, ihr werdet viele von
Priestern in Frankreich geschriebene Briefe lesen, die den Gesetzen der
Regierung nicht widersprechen. Das Band des Glaubens (der Papst) wird wegen der
sich verschlimmernden Lage einen Glaubensappell an den Klerus dieses Landes
richten, wie wenn es ihnen erklären wollte: 'Nehmt den Glauben als Waffe und
Schild. Mit ihm werdet ihr über alles siegen, was sich dem kirchlichen Gesetz
entgegenstellt.' Etwelche werden diesem Aufruf Folge leisten, aber nicht alle.
Viele bleiben unter dem schlechten Einfluss, und wahre Priester wird es nur in
kleiner Anzahl geben. Meine Kinder, der Herr sieht den unzählichen Verlust von
christlichen Seelen. Er tut gegenwärtig alles, was er kann, um auf die Gefahr
und die Schwere der Zeit hinzuweisen, die sich auf die revolutionäre Grundlage
stützt." Und die Flamme fügt bei: "Rote Revolution." (12. Oktober 1882)
Ich höre in der heiligen Flamme: "Ja, du hast den Ablauf aller Übel des baldigen
Schreckens gesehen, der nahe auf die Belohnung für dein Opferleben folgt. Diese
Übel der Erde folgen sich so rasch, dass die ersten Schläge eintreffen werden,
bevor deine Augen unbeweglich geworden sind und nicht mehr sehen. Du hast eine
unzählige Menge schulbeladener und in der Sünde verstockter Menschen gesehen,
die sich versammeln, um einen Schmerzensschleier auf dieses Land zu werfen, in
dem noch der Friede herrscht. Bei diesem Anblick hast du viele Tränen geweint
und zum Herrn des Weltalls geseufzt. Der Donner grollt um den Stellvertreter
Jesu Christi. Eine Versammlung von Kirchenvätern fasst Beschlüsse gegen den
Vater des Weltalls. In die Hände der Regierung, von der der Heilige Vater
abhängt, wird ein Schriftstück gelegt, das von Händen bearbeitet worden ist, die
oft den Leib Christi berührt haben."
Dieses Schriftstück enthält drei Dinge. Der Inhalt des ersten: Der Papst möge
jenen eine grössere Freiheit zugestehen, über die er mit seiner oberhirtlicher
Autorität herrscht. Und des zweiten: Wir sind versammelt, werden sie erklären,
und sind der Meinung: wenn der sterbliche Oberhirte der Kirche einen Aufruf an
den römischen Klerus richtet, um den Glauben in vermehrtem Masse zu erneuern;
wenn man uns verpflichtet, eine Antwort zu geben; wenn man gegenüber den Mächten
dieser Erde erklärt, es müsse Gehorsam und Unterwerfung herrschen: so werden wir
kundtun, dass wir unsere Freiheit bewahren wollen. Wir betrachten uns als frei,
der Meinung des Volkes gegenüber nichts anderes zu tun, als was wir schon jetzt
tun, und wir werden alles tun. Ein bitterer, herzzerreissender Schmerz erwartet
den Papst durch die Auflehnung und den Ungehorsam als Antwort auf seinen
herzlichen Aufruf. Er wird diesen letzteren nicht mündlich, sondern schriftlich
ergehen lassen.
Die Stimme der Flamme erklärt weiter, dass der dritte Punkt das einfache Volk
beängstigen werde. Diese Sache werde vom Klerus ausgehen, der nach Freiheit
strebe. Vom Klerus Frankreichs, von Geistlichen Italiens, Belgiens und weiterer
Völker, deren Namen Gott bekanntmachen werde. Die Lage des Volkes wird dadurch
schlimmer werden und sein Zorn wird sich steigern. Diese Flamme sagt: "Ein
Aufruf wird Bestürzung in den Herzen, in denen der Glaube noch herrscht,
erregen. Man will die Einheit zwischen dem Heiligen Vater und den Priestern der
Erde brechen, sie vom Oberhaupt der Kirche trennen, damit ein jeder frei und
ohne jede Überwachung sei. An vielen Orten des Zentrums wird ein Papier an die
Mauern der Gassen und der großen Alleen, wo das Volk sich bewegt, angeschlagen.
Dieses Plakat erwähnt die Entzweiung und die Trennung zwischen den Aposteln
Gottes und dem Papst. Das Volk wird zugleich eingeladen, der so schuldhaften
Autorität dieser Zeit zuzustimmen und sie zu unterstützen." (7. November 1882)
Unser Herr sagt: "Ein heftiger Kampf wird gegen die Religion ausbrechen und sie
bis zum letzten bekämpfen. Ich sage euch laut, dass die infolge ihrer
geheiligten Person und meiner göttlichen Anwesenheit mir am nächsten stehenden
Herzen vielfach in schlimmer Verfassung sich befinden, wenn die Stimme
schuldbarer Männer in diesem Land die katholische Religion mit Schmutz bewerfen
wird. In manchen Städten des Landes werden Versammlungen zahlreicher Hirten
abgehalten wegen eines Aufrufs in einem gottlosen, sündhaften Gesetz. Meine
Kinder, unter diesen zahlreichen Aposteln Frankreichs zähle ich nur drei, die
tadellos würdig sind und der Öffentlichkeit klar und mit festem Willen erklären,
dass sie auf der Seite stehen, wo ich mich befinde, und dass sie wollen, was ich
will, trotz der Drohung der Menschen." (12. Oktober 1882)
Beginn der Verfolgung in Rom
Voll von Trauer sagt die Flamme des Heiligen Geistes: "Der Heilige Stuhl wird
den Umsturz in Frankreich aufmerksam verfolgen. Fünf Monate nach dem dortigen
Friedensschluss durch eine Handvoll Männer des Volkes, das überlebt hat, wird
Rom die Grausamkeit einer heillosen Revolution erleben, wie sie die Jahrhunderte
noch nicht durchgemacht haben. Der Herrscher jener Zeit wird alles in Bewegung
setzen und das ganze Land, über das er gebietet, dem Umsturz ausliefern. Er wird
nur", so sagt die Stimme, "ein Jahr, abzüglich dreissig Tage, weiterregieren
können, mehr nicht. Vielleicht wird Gott, um seine Revolutionsherrschaft
abzukürzen, diese Zeit noch verringern. Dieses Land wird nicht so rasch wieder
einen Herrscher erhalten. Einige Zeit wird vergehen bis jener, der ein Feind
Gottes ist, seinen Sitz besteigen kann. Der Sturm wird etwas nachlassen, und das
ganze Land wird glauben, das Ende der Verfolgung erreicht zu haben." (16. Mai
1882)
Schrecklicher Krieg in
Italien
Der Heilige Geist sagt: "Frankreich wird zuerst zusammenbrechen, nicht völlig,
doch grösstenteils. Die Welt wird sehr hell sein, wenn die Sonne unter den
Wolken hervordringt, um den Frieden und einen glücklicheren Frühling zu bringen.
Frankreich wird das Band des Glaubens (den Papst) verteidigen müssen, das
eingekerkert ist, bevor der Friede richtig unterzeichnet ist. Der Papst wird den
Triumph der Kirche nicht erleben. Jener, der ihm nach seinem Tod nachfolgt, wird
drei Jahre in mörderischen und unerträglichen Ketten verbringen. Der
fürchterliche Krieg Italiens wird lange dauern. Die drei letzten Jahre verlaufen
in Italien wie in Frankreich: sie werden kaum noch Menschen am Leben lassen.
Jener, der dem Herrscher Italiens, der der Kirche und ihrem Oberhirten gegenüber
schlecht gesinnt war, nachfolgen wird, stammt aus keiner Gegend Italiens. Er
wird aus dem Orient kommen. Er wird Italien ungefähr zur Hälfte des zweiten
Jahres, des schrecklichen Jahres also, das aber den Frieden bringen wird,
betreten. Er wird ein Jahr und sechs Monate, inmitten der fürchterlichsten
Umwälzungen herrschen, die sich bis auf die letzten Gotteshäuser erstrecken, die
noch dem Feuer tödlicher Waffen und allen andern Leiden widerstanden haben.
Vom Juli bis gegen Ende November wird ein Kampf durch eine kleine Zahl ohne Chef
ausgelöst, die sich gegenseitig bis zum Tod verfolgen. Erst im Mai des
nachfolgenden Jahres wird ein christlicher Herrscher in Italien eingesetzt
werden. Er ist von reinem und lebensvollem Königtum. Anfangs Mai wird er,
inmitten der Trümmer der Kirche in Ruinen, gekrönt. Ruht jetzt aus, liebe
Kinder, in der Hoffnung, dass Gott für sein wahres Volk Sieger bleiben wird über
alle Übel." (20. April 1882)
Die allerseligste Jungfrau sagt: "Meine Kinder, am zweiundzwanzigsten Februar
werde ich weggehen, um über die Ewige Stadt zu weinen, um zu weinen über die
Ketten des heiligen Oberhirten, denn sie lasten immer schwerer auf ihm. Mit ihm
will ich, meine Kinder, die letzten Tränen der lebenden Kirche weinen. Das Leid
wird ihn für eine Zeit wie auslöschen. Diese Zeit steht im Himmel geschrieben;
doch es scheint, dass die Menschen es bald auf die Erde schreiben können. Meine
Kinder, während fünf Tagen werde ich über diesen Ort weinen... Dann werde ich
zurückkommen. Es wird mir möglich sein, nach wenigen Tagen alles zu offenbaren,
so dass nichts mehr verschlossen oder verborgen bleibt." (27. Februar 1882)
Papst Pius IX. sagt: "Mein Nachfolger wird das Blut der Christen heftig fließen
sehen. Ich hoffe, dass die Franzosen ihm dieselbe Hingabe bezeugen wie mir.
Diese große und letzte Offenbarung soll sich verwirklichen, wenn ein eifriger
und frommer König Frankreich glücklich macht. Das Land muss durch schwere Kämpfe
gehen... Die Auseinandersetzung spielt sich über Frankreich und über Rom ab. Der
Sturm wird einen auserwählten König triumphierend heranführen, den die Leute
zwar sich weigern anzuerkennen, der aber vom Himmel geliebt wird. Ich liebe
diesen König, der meinem Nachfolger zu Hilfe kommen wird. Er hat es zugesagt und
dem Himmel versprochen. Er will sein Blut vergiessen, um dessen Leben zu retten.
Er wird gehen, aber unverletzt bleiben. Sein Schutz ist im Himmel
aufgezeichnet."
Pius IX. fügt bei: "Kinder Kalvarias, ich bin nicht tot, ich schlafe nur. Mein
Schlaf ist leicht. Ich werde mich beim Losbrechen des Sturmes erheben und werde
den Sieg bringen. Ich liebe Frankreich, es war meine Stütze und mein
Verteidiger. Vielleicht wisst ihr Lebenden nicht, welche Komplotte sich
gegenwärtig gegen die Kirche vorbereiten. In kurzer Zeit werdet ihr – doch
erschreckt nicht – sehen, wie der Sturm über Frankreich und über Rom ausbricht.
In wenigen Stunden wird euer Land dem Gefangenen seine Hilfe bringen...
Unser Herr wird meinem Nachfolger doppelt so schwere Ketten auferlegen, wie es
meine waren. Man wird sich mit neu erfundenen Waffen rüsten. Man wird Tag und
Nacht um sein Gefängnis herum kampieren, man wird einen Hagel von Geschossen
gegen ihn richten. Feuer und Blut werden abwechslungsweise ihre Stimme erheben.
Das Opfer wird im Vatikan eingeschlossen sein. Es wird vom Himmel große Hilfe
erhalten. Es gibt ein Geheimnis um das Leben des Obersten Hirten, des neuen
Papstes, doch nicht für heute."
"Ich will darüber nichts wissen, Heiliger Vater." "Das Geheimnis aber ist für
dich bestimmt. Bewahret diese Worte, ihr werdet später Gelegenheit haben, sie
eingehend in ihrer vollen Bedeutung zu überdenken... Der göttliche Heiland hat
große Pläne für euer Land, die Bretagne. Doch müssen die Leiden mit diesen
Plänen im richtigen Verhältnis stehen." Worte Pius IX. (13. März 1878)
Das Martyrium eines Papstes
Der heilige Michael sagt: "Mit unserm Einsatz in Frankreich erfüllen wir unsere
Pflicht. Wenn dort der Friede wieder hergestellt ist und das Reich Gottes
begonnen hat, werden wir nach Rom ziehen, denn Frankreich muss sich der
Verteidigung des Heiligen Stuhles widmen. Der neue, heilige Oberhirte ist noch
in grösserer Gefahr und bedrohter als jener, den Gott mit seinem heiligen Tempel
auf seinen Schultern abberufen haben wird. Man wird heftig nach seinem Leben
trachten, und wenn er nicht gemartert wird durch die Hände der Barbaren, so nur
darum, weil Gott ein großes Wunder für ihn wirkt. Noch nie, nie ist ein so
starker Sturm gegen einen andern Oberhirten ausgebrochen. Er ist schon Märtyrer
vor dem Erleiden des Märtyrertums. Er leidet, bevor die Stunde gekommen ist.
Aber er bringt seine Person und das Blut seiner Adern zum Opfer dar für alle
seine Henker und jene, die auf schreckliche Weise nach seinem Leben trachten."
(29. September 1878)
Jesus sagt: "Meine Kinder, hier ist mein neuer Vertreter, der an der Spitze des
ganzen Universums steht. Er wird viel zu leiden haben. Die Hölle liefert der
Erde einen letzten Kampf. Seine Aufgabe ist sehr schwer. Sie verlangt einen
Mann, der fest ist wie ein Berg und einen ganz ungewöhnlichen Geist besitzt, um
diese Revolution und das Gemetzel ertragen zu können. Dieser teure und würdige
Vertreter wird in einen neuen Bund eintreten, um seine Kirche während des
Höhepunkts des Sturmes unterstützen zu können. Alles wird er zu ertragen haben:
Leiden, Torturen und Verachtung... sogar angespuckt wird er. Man wird ihn bis
zum Felsen des ersten Oberhirten führen und ihm erklären: Verleugne deinen
Glauben, lass uns die Freiheit! Doch sein Glaube bleibt fest und unabänderlich.
Ich selbst werde euch diesen Oberhirten schenken. Betet für ihn, denn er muss
mit seinen Augen eine blutige Revolution mitansehen. Seine Hand wird das Kreuz
bis zum Tode festhalten und es nicht loslassen." (9. März 1878)
Hilfe für den Papst
Der heilige Erzengel Michael sagt: "Das Schlimmste wird die Schmach der Kirche,
die Beleidigung Gottes und die Verachtung seiner Apostel und seiner Kinder sein.
Wenn hier Friede sein wird, Freunde Gottes, ist für euch noch nicht alles
überstanden. Auch der erhabene Oberhirte muss noch aller Art Mühsal ertragen.
Wird euer Glaube da ihm nicht zu Hilfe eilen? Werden sich eure Stimmen nicht
flehend erheben für ihn, der in Ketten liegt und von Feinden umringt ist, die
ihn zum Opfer ausersehen haben? Seine Ketten sind schwerer als jene des
erlauchten Opfers, das heimgegangen ist. (Papst Pius IX.) Die Feinde Frankreichs
wollen auch seinen Tod, denn sie wollen den Ruin der katholischen Kirche. Jener,
der im Exil zurückgehalten wird, wird mit seinen mutigen Truppen, die ihm
beistehen, gegen die Ewige Stadt marschieren. Das würdige Opfer und alle seine
Kinder im Glauben erwarten nur noch ein Wunder. Ohne dieses Wunder könnte nichts
mehr unternommen werden. Nichts könnte zu einem wahren Frieden führen." (29.
September 1879)
"Höre jetzt, mein Sühnopfer, das Wort deines göttlichen Meisters: der erste Teil
des goldenen Buches wird geschlossen. Der zweite Teil wird sich öffnen. Er kann
aber nicht mit dem ersten verglichen werden. Der zweite Teil wird nicht
vollständig geoffenbart werden. Ich habe ausserordentlich schwerwiegende Dinge
zu sagen, und ich will, dass nur meine Opferseelen sie erfahren. Die
gewalttätige Verhaftung des Heiligen Vaters, der ins Gefängnis geworfen wird, in
die Ketten Papst Pius' IX., steht auf den ersten Seiten, wird aber deinen
Sekretären nicht mitgeteilt. Die Zeit und der Monat sind aufgezeichnet im
goldenen Buch, wann der geliebte Vater gefangen genommen, beleidigt und wie ein
bösartiger Verbrecher gefesselt werden wird. Du bewahrst diese Geheimnisse für
meine beiden Johannes, meine zwei Opferseelen, und nicht für die profanen
Schreiber." (9. Juni 1881)