Die Lebenden Wesen
Im Andachtsbild von Br. Klaus
Hinweis auf das Reich MARIENS

Von Hans Alexander Eder
 

   
   





  
Die Lebenden Wesen
Im Andachtsbild von Br. Klaus
Hinweis auf das Reich MARIENS
   
  Inhalt
  Erster Teil:
  Die Bedeutung des Schauens
  Das Zeichen der Vier Lebenden Wesen
  Die Schöpfung wird durch die Lebenden Wesen im Kreuz gerichtet
 
Stufen der Betrachtung
  Der erste Schritt: das Bild, den Text anschauen
  Der zweite Schritt: die großen Linien des Bildes nachzeichnen
  Der dritte Schritt: zu den einzelnen Kreisen
  Der vierte Schritt: die Struktur des Bildes herausfinden
 

Der fünfte Schritt: Deutung weiterer Einzelheiten

 
Die besondere Stellung MARIAS im Andachtsbild
  Hervorstechende Farben
 
Die Stellung der Lebenden Wesen zu den sechs äußeren Kreisen
 

Der sechste Schritt: Zusammenfassende Deutung

   
 
II: Teil:
Hlst. Eucharistie und die Vier Lebenden Wesen
  Die Blickrichtung der Verkündigung,
  Der Stier schaut auf das Geheimnis der Menschwerdung,
  Vom LW Adler zum LW Stier,
  Der Siebenerrythmus im Stundengebet der Kirche
   
  III. Teil:
 
Weisheit bringt  FÜLLE DES LEBENS
  Aufbruch aus dem Umbruch
  Wir stehen im letzten Heilsabschnitt
 
Das geheimnisvolle Spiel der Zahlen
  GOTT und Schöpfung, Maß und Unendlichkeit
  Zu den sechs Heilsgeheimnissen
  Die drei Kreise ersten Kreise: Wort des HERRN und Antwort in MARIA
  1. Verkündigung
 
Die Vier Lebenden Wesen und die Sechs Glaubensgeheimnisse
 

Die je verschiedene Aufgabe der zwei Arten der Lw in der hl.Messe

  DIE EINHEIT VON GOTTES- UND MENSCHENLIEBE

Mandala vor dem Bruder Klaus gebetet hat
Das Meditationsbild von Bruder Klaus.

 

Die Lebenden Wesen
Im Andachtsbild von Br. Klaus
Hinweis auf das Reich MARIENS

Von Hans Alexander Eder

 

Teil I: Die Bedeutung des Schauens

Es sollte uns nicht überraschen, dass der Schauende tiefer und weiter sieht, über seine Zeit hinaus, bis ans Ende der Dinge. Wie wenig weiß der Glaubende unserer Tage, dass das Schauen einmal unsere Ewigkeit ausfüllen wird. Wir sind im grauen Alltag einer Welt gefangen, die immer grauer wird, je schneller seine Bilder an uns vorbei sausen. Wie erkennen kaum noch ihren Umriss, Konturen verwischen: die Wirklichkeit, je mehr wir sie zu greifen und zu nützen versuchen, zerfällt. Wer schon beim Übernächsten muss das Nächste übersehen! Ein wenig erfahren wir, was in indischer Sicht mit „Nirwana“ bezeichnet wird. Unsere Jugend versucht es mit den Drogen und versinkt darin.

Gegensätze berühren sich, wer nicht mehr inne halten kann, weil er Alles greifen will, bleibt endlich mit sich allein. Hoffmannsthal deutet im „Brief an den Lord Chandos“:

   

Die Wirklichkeit zerfällt unter unseren Händen, sie wird Schein! Das Leben wird gespenstisch. Selbst die Sicht, die  uns der Glauben schenken will kommt in dieses Licht, weil wir nicht mehr wirklich glauben. Jugend hat dies nüchtern erkannt, und sie hinter sich gelassen, sie müsste denn einem Glaubenden begegnen.

In der Nachfolge des Moses rufen die Propheten des Alten Bundes, wie die von heute: „wachet auf vom Todesschlaf!“ Doch der Anruf verhallt, gestern wie heute. Falsche Propheten haben es leichter denn je die Masse zu verführen. Stehen ihnen doch alle technischen Mittel dieser Zeit zur Verfügung.

Nie war „Umkehr“ nötiger im Umbruch dieser Zeit, doch was sind schon Worte, weniger als Windhauch! Dass aus der östlichen Glaubenswelt die Ikonen bei uns eindringen, ist ein Lichtstrahl in allem Grau des Einerlei bis hinein in den Glauben. Du musst ausziehen aus dieser Welt des Scheines, Du musst schauen lernen. Br. Klaus ist nicht Besitz der Schweizer, dass ihr Land durch ihn vom Zweiten Weltkrieg verschont wurde, wer erinnert sich daran, dass selbst die Wallfahrtsorte gedankenloser Tourismus geworden sind, wie schon lange unsere Kirchen, Museen gelangweilter, richtungsloser Neugierde.  Du möchtest den Dingen nachgehen, doch keine Möglichkeit zu verweilen.

Warum musste der hl. Johannes über die Zeit hinaus leben, zuletzt abgeschlossen in der Höhle von Patmos, wie in einem Sarg unter der Erde? Nur um seine Verurteilung abzuwarten, weil das den Aposteln vorbestimmt war? Weil er sich mehr als seine Mitbrüder bewusst auf seinen Tod vorbereiten sollte? War ihm dies nicht viel mehr aufgegeben, um in das Ende aller Dinge zu schauen, und so der Kirche die Kurzsichtigkeit, wie wir sie heute erleben, zu nehmen. Musste sie nicht wenigsten in einem Apostel über das unentrinnbare Ende hinausschauen in das, was uns im Glauben erwartet, was wir schon hier erledigen wollen?

Müssen wir heute nicht erfahren, dass wir nicht bereit sind, den Tod auf uns zu nehmen, wenn wir nicht schon hier etwas vom Schauen auf GOTT gelernt haben? Das Fegfeuer, soweit wir es heute noch glauben, verlängert das Sterben im Maße wir zum Schauen nicht bereit sind. Diese Unfähigkeit zu sterben, ist es, die uns schon hier das Leben zum Sterben macht, statt es als die notwendige Vorbereitung auf das Neue, das uns erwartet, zu verstehen. Es ist heilige Gerechtigkeit GOTTES, dass uns GOTT in diese tote Zeit hineinstellt, ob nicht in Wenigen die Sehnsucht nach der anderen Zeit, der Ewigkeit erwache. Schon hier setzt das Gericht an, in jedem Augenblick, den Du gedankenlos verlierst, weil Du über ihn hinaus lebst in ein Leben, das Du Dir vorstellst, da aber nur tot ist.

Eine Einkehrzeit in Patmos vor drei Jahren hat das Andachtsbild des hl. Bruder Klaus von Flüeli plötzlich ganz in diesem Licht, erkennen lassen, da ich über seinen Anruf hinweg ging, es als Sein Wort im Hier und Jetzt zu erkennen. Heilig sind die drei engelhaften Weisungen: „Alles zur rechten Zeit, am rechten Ort, in der rechten Weise“! Es war der Ort, die Zeit, die entsprechende Weise, dass es zu sprechen anfing – und dies in all dem auch dort herrschenden  Touristenrummel. Wurde der HERR nicht vorbereitend in schlimmster Weise auch körperlich gegeißelt, da er doch schon durch die Geißelung der Pharisäer und Schriftgelehrten gegangen war. Du musst den Tod in jeder nur möglichen Weise durchstehen, um richtig zu sterben!

Dass der Schweiz in der Sicht des Br. Klaus für die kommende Zeit eine nicht unbedeutende Rolle zufällt, lässt sich nicht nur am Niedergang der Kirche in diesem Land erkennen. Seine über das Land hinaus greifende Bedeutung als Heiliger des Friedens, ist das Alles was er uns hinterlässt? Müssen wir heute nicht mit ruhigem Auge einer Zerstörung entgegen schauen, wie sie noch nie auf Erden war? Vgl. Mt  24,21:

 

1 Denn es wird eine so große Not kommen, wie es noch nie eine gegeben hat, seit die Welt besteht, und wie es auch keine mehr geben wird.  22 Und wenn jene Zeit nicht verkürzt würde, dann würde kein Mensch gerettet; doch um der Auserwählten willen wird jene Zeit verkürzt werden.

Schauend müssen wir im Andachtsbild etwas vom Licht der Prüfung in allem Dunkel unserer Tage erkennen. Müssen sie annehmen, nicht nur als Züchtigung für unsere Sünden, sondern als notwendig für ein Neuwerden in GOTT.

 

Das Zeichen der Vier Lebenden Wesen

Dafür stehen im Andachtsbild die VIER LEBENDEN WESEN, wie sie uns am schon am Anfang der Geheimen Offenbarung begegnen:

Die Schöpfung wird durch die Lebenden Wesen im Kreuz gerichtet

Offb 5,11 „Ich sah, und ich hörte die Stimme von vielen Engeln rings um den Thron und um die Lebewesen und die Ältesten; die Zahl der Engel war zehntausendmal zehntausend und tausendmal tausend. 12 Sie riefen mit lauter Stimme: Würdig ist das Lamm, das geschlachtet wurde, Macht zu empfangen, Reichtum und Weisheit, Kraft und Ehre, Herrlichkeit und Lob. 13 Und alle Geschöpfe im Himmel und auf der Erde, unter der Erde und auf dem Meer, alles, was in der Welt ist, hörte ich sprechen: Ihm, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm gebühren Lob und Ehre und Herrlichkeit und Kraft in alle Ewigkeit. 14 Und die vier Lebewesen sprachen: Amen. Und die vierundzwanzig Ältesten fielen nieder und beteten an.

 

6:1 Dann sah ich: Das Lamm öffnete das erste der sieben Siegel; und ich hörte das erste der vier Lebewesen wie mit Donnerstimme rufen: Komm!  2 Da sah ich ein weißes Pferd; und der, der auf ihm saß, hatte einen Bogen. Ein Kranz wurde ihm gegeben, und als Sieger zog er aus, um zu siegen.

 3 Als das Lamm das zweite Siegel öffnete, hörte ich das zweite Lebewesen rufen: Komm! 4 Da erschien ein anderes Pferd; das war feuerrot. Und der, der auf ihm saß, wurde ermächtigt, der Erde den Frieden zu nehmen, damit die Menschen sich gegenseitig abschlachteten. Und es wurde ihm ein großes Schwert gegeben.

 5 Als das Lamm das dritte Siegel öffnete, hörte ich das dritte Lebewesen rufen: Komm! Da sah ich ein schwarzes Pferd; und der, der auf ihm saß, hielt in der Hand eine Waage. 6 Inmitten der vier Lebewesen hörte ich etwas wie eine Stimme sagen: Ein Maß Weizen für einen Denar und drei Maß Gerste für einen Denar. Aber dem Öl und dem Wein füge keinen Schaden zu!

 7 Als das Lamm das vierte Siegel öffnete, hörte ich die Stimme des vierten Lebewesens rufen: Komm! 8 Da sah ich ein fahles Pferd; und der, der auf ihm saß, heißt « der Tod »; und die Unterwelt zog hinter ihm her. Und ihnen wurde die Macht gegeben über ein Viertel der Erde, Macht, zu töten durch Schwert, Hunger und Tod und durch die Tiere der Erde.“

 

Während der Mensch der Konsumgesellschaft nur das Nächste sieht, das ihn herausfordert, nach dem er greift, öffnet der hl. Engel im Glauben die Sicht durch das Nächste hindurch in die dahinter liegenden Tiefen, die sich nur betend und betrachtend erschließen, wie es uns die MUTTER auch im Rosenkranz mahnt. Wenn die Blätter im Herbst fallen, der dieses Mal früh eingezogen ist, wird in aller Armut auch in den Bäumen ihr wunderbarer Aufbau offenbar, so hier auch durch die Lebenden Wesen die Tiefe der Weisheit GOTTES im Zeichen des Kreuzes. Durch sie durfte Br. Klaus durchschauen mit Johannes und sicher mit der Hilfe seines guten hl. Engel bis ins Ende aller Dinge, das wir heute an Leib und Seele erfahren, wenn wir nur wach geworden sind.  Br. Klaus musste umkehren, als der hl. Engel ihm den Weg hinaus versperrte und zurückkehren, dorthin, woher er gekommen war. Das gilt heute als nüchterne Weisung für jeden Christen. „Hic Rhodos, hic salta. Dort wo Dich der Wille GOTTES hingestellt hat, dort muss Du über Dich hinaus = hinein! Der Weg geht nicht nach außen bis in neue Welten, die wir entdecken, sondern nach innen, wo der HERR auf uns in MARIA wartet.

 

Wie Viele diesen Anruf hören, auch wenn es in einem Volke nur drei sind, ist nicht entscheidend. Einigen oder wenigstens Einem wird diese Gnade werden. Denn dazu hat uns der VATER den SOHN geschickt als WORT, damit wie IHM, jeder in besonderer Weise, Antwort stehen. In diesem geheimnisvollen Wechselspiel von „Wort und Antwort“ müssen wir auch Leben, Beruf und das Andachtsbild von Br. Klaus sehen und wir werden in dieser Sicht auch den Anruf an uns persönlich erkennen. Diesem Anliegen ist die folgende Betrachtung gewidmet.

 

Mittwoch, 29. August 2012, Fest der Enthauptung Johannes des Täufers. Er musste seinen Kopf lassen (für uns Besserwisser in allen Fragen) um IHM Wort und Antwort zu überlassen.  Es sei dem hl. Bruder Klaus in besonderer Weise gewidmet, da meine Berufung in der Melchaschlucht erste Schritte tun durften – nach innen!

 

*       Das Andachtsbild soll uns helfen, der heiligen Ordnung der Werke GOTTES, wie wir sie in der hl. Schrift, vollendend in der Geheimen Offenbarung als Engelbuch[1] erkennen tiefer nachzudenken. Es ist dieses Bild, das der große Beter und Büßer, Br. Klaus von der Ranft in Flüeli uns als Offenbarung = als „Wort im Bild“ hinterlassen hat sein stummes „Evangelium“! Spärlich sind die Worte, die er uns hinterlassen hat, groß ist das Zeugnis Seines Einsiedlerlebens, in das GOTT ihn aus seiner Familie heraus gerufen hat.

*       Immer hat Offenbarung dreifaltige Gestalt in einem wunderbaren Wechselspiel von Wort, Zeugnis und Bild. Weil das Wort den „Kaufleuten“ (dazu gehören auch die Politiker) dienstbar geworden ist, tritt nicht nur das Bild, hier besonders die Ikone aus dem Osten nach vorne, es muss durch das Zeugnis im Blut gereinigt und neu geschaffen werden. Für den FRIEDEN, den die Welt nimmer geben kann, da der Fürst der Welt seinen Anspruch durchsetzen will, braucht es wie in der Heilstat JESU das Zeugnis der DREIFALTIGEN GOTTES.

*       Von diesem Lebenszeugnis spricht uns das „Andachtsbild“. So wie die G.O. ein „Trostbuch der Christen“ genannt wird (und dies besonders in Zeiten der Verfolgung!), so ist auch das Andachtsbild des hl. Bruder Klaus von der Flüe ein „Trostbild“, aus dem wir in aller Verwirrung dieser Zeit Licht und Kraft schöpfen, um im Kampf des Lebens in Einheit mit MARIA und den hl. Engel zu bestehen. Am Beispiel dieses Bildes werden uns praktische Weisungen gegeben, wie wir in der Betrachtung wachsen können,  um so wie der Einsiedler im Ranft jenes Friedens teilhaftig zu werden, den die Welt nicht geben kann!


[1] Die hier folgende Betrachtung ist ursprünglich das Schlusskapitel zum II. Band des Kommentars zur Geheimen Offenbarung (im gleichen Verlag). Sie kann sehr wohl für sich bestehen und soll deshalb im Einzeldruck vorgelegt werden als Hilfe zur Betrachtung. Alles von GOTT direkt (wie das Bild von Guadalupe) oder indirekt (durch eine Schau wie bei Br. Klaus) gegebene Bild wie auch die Ikonen der Ostkirche sind heilige Offenbarung GOTTES, wo sie durch ein reines, GOTT liebendes Herz vermittelt werden. Diese Bilder helfen uns, unser Leben nicht weniger auf GOTT auszurichten wie das Wort der Schrift.

 

 

Stufen der Betrachtung[2]

Der erste Schritt: das Bild, den Text anschauen

·    Bevor wir betrachten können, müssen wir nachprüfen, ob wir das zu Betrachtende, Bild oder Text richtig erkennen und nicht eigene Vorstellungen mit einmischen. Wir beginnen mit den „großen Linien“ (beim Text suchen wir zur wesentlichen Aussage vorzustoßen) und gehen erst dann zu den Einzelheiten, um die wesentliche Aussage des Bildes oder des Textes zu unterstreichen und zu entfalten. Für eine Deutung, die auf den Anstoß und Beistand der Gnade nicht verzichten will, ist  der „erste Blick“, das erste Gespür für die Sache entscheidend. In den Einzelheiten muss sich die Deutung bewähren; hier erweist sich, ob sie trifft oder darüber gelegt ist. Hier sollte der Betrachtende in eigener Person mitwirken; nur so wird er den je eigenen Einstieg finden und nachprüfen können, dass die vorgegebene Sicht dem entspricht, was das Bild aussagen will.


 

[2] Das Schema, dem wir hier folgen, setzt voraus, dass wir uns mit ganzem Herzen mit der Sache, sei es Bild, sei es Text, auseinandersetzen, nicht nur mit dem Kopf und nicht aus Neugier. Wir müssen das Bild in uns aufnehmen = „empfangen“, nur so kann es Frucht bringen. Jede Betrachtung sollte uns einen Schritt näher zu GOTT bringen und uns helfen, Seine Weisheit und Schönheit in Einheit mit unserem Engel zu bewundern und anzubeten!

 

 

Der zweite Schritt: die großen Linien des Bildes nachzeichnen

*       Das Andachtsbild befindet sich in einem Quadrat, das durch die Vier Lebenden Wesen begrenzt wird, die wie Ecksäulen um das Bild stehen. Unten rechts (von uns) der Löwe für das Evangelium von Markus (Westen), links unten der geflügelte Stier (Norden), Bild für das Evangelium nach Lukas Beachten wir, dass diese beiden ersten LW der Erde nahe stehen, auch wenn sie als Engel beide kurze Flügel haben. Die beiden folgenden LW sind nach oben gerichtet und haben deswegen auch oben ihren Platz gefunden.

*       Rechts oben steht, der Engelmensch für das Evangelium nach Matthäus, links oben der Adler für das Evangelium nach Johannes. Die L.W. stehen mit dem Spruchband des jeweiligen Evangelisten in den vier Ecken um die sechs Kreise. In der frühchristlichen Kunst thronen sie meist oben in der Apsis der Kirche, wie hier, um den Pantokrator, den Allherrscher JESUS CHRISTUS. Damit stehen sie für den Auferstandenen HERRN „dem alle Macht gegeben ist im Himmel und auf Erden“ (Mt 28,18). Sie muss sich endlich hindurch durch alleOhnmacht des Entwerdens endzeitlich durch den Sieg im LICHTE bewähren.

*       Weil die LW mit den Ecken des  Viereckes verbunden sind, stehen sie im Blick auf die GOTTESstadt am Ende der Diagonalen, die sie jeweils mit dem gegenüberlegenden LW verbinden. Sie haben durch diese Stellung einen besonderen Bezug zu den sie jeweils umgebenden Toren. Darauf wird in anderem Zusammenhang hingewiesen werden.

*        Durch die LW wird uns gewiesen,, dass die „Botschaft“ des Andachtsbildes als Frohbotschaft in JESUS CHRISTUS verstanden werden will.[3] Die Beschreibung des Bildes durch das Wort wird für uns Prüfung, ob wir das Bild auch mit geschlossenen Augen vor uns sehen können. Dieses „innere Bild“ sollte mit dem äußeren bis in Einzelheiten übereinstimmen. Nur so können wir Zugaben von unserer Seite ausschließen und der Wahrheit seiner Aussage entsprechen. Wahrheit ist nichts anderes als diese Übereinstimmung von „innen und außen“, wie sie vollkommen nur im HEILIGEN GEIST zu erreichen ist. Nach solchem Mass können wir uns nur demütig ausstrecken. So wächst die Betrachtung, wenn sie lebendig in uns bleibt, auch in anderen, wenn wir sie weitergeben. Sie wird Band der Einheit. Dafür gibt das Einsiedlerleben des hl. Br. Klaus Zeugnis bis in die konkreten Dinge des Alltags.

 

In der Mitte des Bildes ist ein schwarzer Kreis mit einem schmalen, roten Rand. Dieser Rand wird überschritten von sechs gleich großen, goldumrandeten Kreisen. Nicht nur durch diese Überschneidung, sondern auch durch die gleiche Größe der Kreise wird darauf hin gewiesen, dass den sieben Kreisen ein gemeinsames Mass zugemessen ist.

*   Dieses Mass gibt der Kreis in der Mitte. Auf schwarzem Hintergrund, eingerahmt von einem roten Kreis mit goldenen Rand, erkennen wir das Antlitz des HERRN im inneren Kreis: Bild des CHRISTKÖNIGS. ER trägt eine goldene Krone!
   
*   Von diesem Antlitz gehen sechs goldene Strahlen aus, drei mit der Spitze (Richtung) nach außen, drei nach innen, mit der Spitze auf das Antlitz des HERRN zu. Sie sind angeordnet wie ein sechsstrahliger Stern.
   
*   Viermal treffen wir auf das Gold:
   
*   In der Krone des HERRN,
   
*   im Kreis um Sein Haupt,
   
*   in den sechs Strahlen
   
*   und der Umrandung der äußeren Kreise.
   
*  Die Spitzen von drei durchstoßen den Rand von drei Kreisen, Die rechte Spitze ist besonders lang, sie trifft Hostie und Kelch des Priesters.
   
*   Die obere geht bis in den gelben Rand, die linke ein Stück weiter hinein in den Kreis.
   
*   Drei gehen von drei der Kreise, wo sie mit der Breitseite auf ihrem gelben Rand aufstehen nach innen auf das Haupt des HERRN zu.

  


[3] Sie ist den vier klassischen Elementen in ihrer geistigen Bedeutung zugeordnet,

sie soll auf ihre Weise hinausgehen in alle vier Himmelsrichtung der Schöpfung,

sie will aufgenommen werden von den Kräften unserer Erkenntnis (Wille, Gemüt, Geist, Sinne),

sie soll uns führen zur Anbetung (LW „Engel“), Betrachtung GOTTES (LW „Stier“), uns aufrufen zur Sühne (LW „Adler“) und uns stärken in der Sendung (LW Löwe), die uns GOTT auf unserem Pilgerweg über die Erde aufgetragen hat.

Durch die LW ergibt sich jeweils eine andere Blickrichtung, wie wir es ja in den vier Evangelien deutlich erkennen können. Wir werden darauf am Ende  noch besonders zu sprechen kommen! Das Geheimnis der Menschwerdung CHRISTI, das auch im Bild des Br. Klaus in der Mitte steht, kann nur von diesen vier „Richtungen“ her erfasst werden. Das Wort des HERRN in nur einer Richtung festzulegen, wäre Häresie und würde seine Aussage verfehlen. Jeder Mensch hat wohl einen je eigenen Bezug zu einem der Vier LW, den er betrachtend erkennen kann, doch immer sind jeweils die drei anderen mit eingeschlossen.

In der G.O  steht, weil es ein Buch des Gerichtes ist, mit dem „Adler“ die „Gerechtigkeit GOTTES“ nach vorne, die von uns die Sühne in JESUS CHRISTUS verlangt.  Eingeschlossen und darum zu erkennen sind die drei anderen Grundrichtungen:

die Gerechtigkeit: im schauenden Blick des Johannes, der Adler übersieht alles. Hier begegnen wir der Weiheit und Allwissenheit, wie sie endlich im letzten Gericht vor aller Welt offenbar wird, sie ist anders als die Weisheit bei Lukas, der auf die heilige Verflechtung der Dinge schaut – wie sehr Eines vom Anderen abhängt und es mit bedingt.

die Heiligkeit GOTTES im Bild des Engelmenschen. Hier mag uns deutlich werden, dass nur im Einssein mit unserem Schutzengel der Mensch sich in GOTT vollenden kann.

und die Allmacht, die dem Löwen, die Kraft gibt, am Ende die Ohnmacht GOTTES zum Siege zu bringen, den Gehorsam gegenüber GOTT durchzusetzen.

 

 

Der dritte Schritt: zu den einzelnen Kreisen

*   In den Kreisen werden uns verschiedene Glaubensgeheimnisse aufgezeigt. Gegen den Uhrzeigersinn (von uns gesehen): aufsteigend von unten im Uhrzeigersinn erkennen wir die Reihenfolge: Von einem zum anderen Kreis wechselt die Richtung des Strahles.

Der erste Strahl geht vom Mund des HERRN auf den unteren Kreis und trifft die weiße Taube als Bild des HL. GEISTES, der über St. Gabriel und MARIA schwebt. Wir erkennen in diesem Kreis die Szene der VERKÜNDIGUNG AN MARIA durch den Erzengel St. Gabriel. MARIA sitzt vor einem Altar, braun wie der Boden. Sie schaut von ihm weg auf den Engel, der sie anredet, St. Gabriel, links im Bild trägt blondes Haar wie MARIA, einen roten Mantel, eine weiße Tunika, gegürtet. Er erhebt die Hand zum Gruß. Er trägt ein hellgrünes Kleid, darüber einen roten Mantel.

Der zweite Strahl geht vom zweiten Kreis in Richtung zum linken Ohr des HERRN. Er steht mit der Breitseite auf dem inneren gelben Kreis, der das Haupt des HERRN umschließt. Auffällt, dass der Strahl hier bis zum Fuß des Kelches geht, den der Priester zusammen mit der Patene in der Hand hält. Der Priester hebt gerade den Kelch mit Brot und Wein empor wie bei der Elevation am Ende des Kanons. Über der weißen Albe trägt er ein dunkelblaues bis schwarzes Messkleid. Auf dem leicht erdbraunen Altar liegt ein Altartuch, das nur den oberen Teil verhüllt. Auf dem ebenfalls hellbraunen Boden kniet aufrecht ein Messdiener, der eine Stange hält. Unter ihm so etwas wie ein Wappen mit einer Burgzinne. An der hinteren Wand, die durch drei Fenster durchbrochen ist, steht ein Gerüst, wie man es für den Sarg benützt, wenn er vor dem Altar bei der Totenmesse aufgestellt wird. 

Der dritte Strahl wieder geht von innen (wie vom linken Auge des HERRN) weg nach außen hin zu einer Darstellung von Golgotha, wo wir den HERRN aufgerichtet am Kreuz erkennen. Zu Füßen liegt etwas wie ein brauner Mantel. Grün ist der Boden, auf dem das Kreuz steht. Der Hintergrund  in seinem Weiß deutet auf eine Wolke, die im oberen rechten Teil durch eine braun-graue Wolke überschattet wird.

Der vierte Strahl geht vom vierten Kreis hin zu Seinem Haupt. In diesem Kreis ist die Gefangennahme JESU auf Getsemani abgebildet. Judas tritt von hinten an den HERRN heran, um ihn zu küssen, hinter ihm ein Schächer in rotem Kleid, der eine Schlinge um sein Haupt zu legen versucht;. dahinter ein Soldat mit einem roten Schal (? – es ist das gleiche Rot, das wir noch fünfmal im Bild wieder erkennen.)  Der Soldat trägt gegürtet einen Säbel. Den vorderen Teil der Gruppe überragt das gezogene Schwert von Petrus, der gerade zum Schlag ausholt. Petrus trägt ein blaudunkles Kleid, darum wie einen indischen Shari. Vor den Füßen des HERRN erkennen wir einen Knaben in gebückter Haltung. Auffällt hier ein hellroter Schuh. Sein Kleid kommt dem Grün des Bodens nahe, der hier wie im vorhergehenden Bild gegen einen weißen Hintergrund absticht.

Der fünfte Strahl geht wie von seinem rechten Auge hin auf den fünften Kreis, der so etwas wie das Paradies darstellt. der HERR sitzt auf grüner Weide (es scheint ein helleres Grün), die rechte Hand segnend erhoben, im roten Königsgewand. In der linken Hand hält er eine goldene Kugel mit einem Kreuz darauf. Drei hl. Engel stehen am linken Rand des Bildes und schauen auf IHN. Der Blick des HERRN geht, so scheint es, auf die Gaben von Brot und Wein (im Krug); daneben etwas im einem spitzem Oval? Links am Rand weiden ein schwarzes Böcklein, rechts am Rand ein weißes Lämmlein, als gingen sie auf die Gaben zu. Ganz unten in der Mitte zwei Vöglein. Der Hintergrund ist hell wie eine weiße Wolke, in ihr der Umriss von zwei kleineren Wolken. Sie könnten auch Bäume in größerer Entfernung sein. Hinweis auf die Lebensbäume der GOTTESstadt? Die drei Engel unterscheiden sich nur durch ihre verschiedenfarbige Kleidung. Der erste trägt ein violettes Kleid und hat einen violetten und einen schwarzen Flügel. Der mittlere mit einem hellgelben Kleid scheint ohne Flügel; der rechts außen hat ein goldenes Kleid und goldene Flügel. Die drei oberen Kreise teilen den gleichen hellen Hintergrund – wie helle Wolken. Es ist da eine Einheit in den oberen Bildern wie bei den ersten drei durch den hellbraunen Boden. Damit ist eine erste deutliche Unterscheidung zwischen den unteren und den oberen drei Bildern gegeben, die in der Deutung beachtet werden muss.

Der sechste Strahl geht vom sechsten Kreis nach innen auf sein rechtes Ohr zu: er zeigt die Geburt des HERRN im Stall von Betlehem. MARIA trägt ein dunkelblaues Kleid, ein weites, weißes Tuch umhüllt sie und fällt um ihre Füße. Vor ihr liegt in einem weißen Oval das JESUSkind, am Boden. Maria trägt, hier Petrus im vierten Bild ähnlich um ihr dunkles Kleid ein weites weißes Tuch, das nach hinten übergeht in das helle Weiß einer Wolke, das auch im rechten Teil des Bildes zu erkennen ist. Das weiße Oval des Tuches, auf dem das JESUSkind liegt ist gleicher Farbe. Im Vordergrund ruht ein Schwert über einer schwarzen Tasche. In der Scheune nebenan sind Ochs und Esel zu erkennen.

 

*   Dies sind die zuerst ins Auge fallenden Einzelheiten. Weitere sollen später betrachtet werden, wenn wir an eine Deutung des Bildes gehen, sie sind im Zusammenhang besser zu erkennen.

 

*  Bei allen sechs Darstellungen ist ein Bezug zum Evangelium gegeben, am entferntesten in der Paradiesszene im fünften Bild, das erinnert an:

  •  CHRISTKÖNIG, zugleich Guter Hirte,

  • die Begegnung der drei Engel mit Abraham, da sie ihm die Geburt Isaaks verkündeten,

  • die Begegnung Abrahams mit Melchisedech, Hohepriester und König von Salem; in den Gaben ist ein Hinweis, dass ein Mahl bereitet wird. Alle sind dazu gerufen, auch die Tiere? Die hl. Engel warten in Abstand. Der HERR wartet auf den Menschen?

      

 

Der vierte Schritt: die Struktur des Bildes herausfinden

Sie baut sich auf in Gegensätzen:

deutlich in der verschiedenen Richtung der Strahlen, nach außen/innen in der Bedeutung von Anruf GOTTES und Antwort des Mensch.

Diese GOTT gewollte Gegensätzlichkeit wird bedroht durch das „Nein“ des Geschöpfes zum Anruf GOTTES, wie es im vierten Bild des Verrates gezeigt wird. Und doch hilft in der Weisheit GOTTES dieses böse Nein, die Notwendigkeit des Dialoges zwischen GOTT und Mensch nur zu unterstreichen.

Erinnern wir uns im Blick auf den Aufbau der G.O. an eine ähnliche Gegensätzlichkeit im Bezug der verschiedenen Teile zueinander:1 zu 7, 2 zu 6, 3 zu 5, Auflösung in der Mitte im Bild der Sonnenumkleideten Frau  Hier geschieht die Auflösung von Wort/Anruf und Antwort im HERRN in der Mitte – ER ist beides!

Die drei Strahlen, die vom HERRN ausgehen (1,3,5) sind Bild des Erlöserwirkens des DREIEINIGEN GOTTES, darum auch je einer der Drei Personen zuzuordnen:

·         1. die Verkündigung dem VATER

·         2.  die Kreuzigung dem SOHN

·         3. die Paradieseszene in ihrer Verheißung dem HEILIGEN GEIST.

Die drei Strahlen von außen nach innen 2,4,6 stehen für die Antwort des Menschen an den DREIFALTIGEN GOTTES. Der Mensch, von GOTT angerufen, kann nur in der Kraft GOTTES die Antwort geben; der Glaube ist eine übernatürliche Gnade! Dies wird in diesem Andachtbild durch die zwei Arten der Strahlen unterstrichen. Immer stehen zwei gegen-überliegende Szenen in der Gegensätzlichkeit von Wort (Anruf) und Antwort. In dieser Gegensätzlichkeit liegt die Dynamik des Bildes nach oben, sie hebt den Kreis als Spirale.

Der Priester in 2 hat den Anruf in 1 aufgenommen und schaut auf 5, die Paradiesszene. Nur durch das Opfer ist dieses Ziel zu erreichen.

Der Verrat in 4 ist nicht weniger Verkündigung als die von St. Gabriel an MARIA. Er soll uns deutlich machen, dass wir in Gefahr sind, die Gnade der Verkündigung zu verlieren. Wo wir diese Warnung bewusst aufnehmen, erhalten wir Zutritt zum Geheimnis der Passion des HERRN in Seinem Mystischen Leib. Nur über das Kreuz öffnet sich der Himmel und kommt die Menschwerdung CHRISTI in uns zur Vollendung! Die Szene des Verrates erinnert uns daran, dass durch den Verrat in der Nachfolge des Judas die Passion im Mystischen Leibe die ganze Heilsgeschichte wie ein dunkler, roter Faden durchzieht. Wir müssen uns am Kreuz entscheiden und endlich IHM in Seinem Leiden gleichgestaltet werden. Darum verlangt der DREIEINIGE GOTT unser Bekenntnis, wie es Johannes schon beim Verrat durch Judas aufzeichnet, da der HERR Seinen Häschern entgegen tritt: „Wen sucht ihr?“. Der Strahl steht hier auf der Stirn des HERRN auf. Die Stirn steht für unsere je eigene Berufung im Mystischen Leib, die wir im Gericht rein vor GOTT bringen müssen.

Unsere Berufung ist in den Gedanken des VATERS hin auf Seinen SOHN von aller Ewigkeit her, sie wird uns bewusst im Glauben

sie wächst im SOHN durch die Hoffnung,

sie wird sich in unserer Antwort der Liebe einmal im HEILIGEN GEIST vollenden.

Die Geburt im sechsten Kreis ist Verheißung unserer Wiedergeburt in JX durch das Kreuz. Das Kreuz ist die enge Pforte, durch die wir in die Herrlichkeit gerufen sind.

*  Diese Gegensätzlichkeit ist nicht nur gegeben in „Anruf und Antwort“ (siehe vorher: Dynamik des Bildes!) sie wird getragen von den Vier Lebenden Wesen, die das Bild wie einen fliegenden Teppich anheben. Sie umschließen nicht nur das Bild, sie bauen im Kreuz das Haus, in dem sich die Spirale des Wachstums nach oben entfalten kann.

 

Ohne die innere Gegensätzlichkeitsspannung von Wort – Antwort, würden die Kreise (die ja  eigentlich  e i n  Kreis =  e i n  Evangelium sind) „am Boden“ bleiben und sich nicht als Spirale erheben durch und im HERRN. Was aber in sich selbst geschlossen ist, ist unfruchtbar wie die „Schlange, die sich in den Schwanz beißt!“

Wir müssen die Spirale vom Kopf des HERRN ausgehend sehen. Der HERR steht ja, wie in der G.O. das Lamm. für den DREIFALTIGEN GOTT. Es soll auch im Bild von Flüe die dreifaltige Bewegung zwischen VATER und SOHN im HEILIGEN GEIST durch den SOHN der Schöpfung im Kreuz mitgeteilt werden und zwar im Geheimnis der Hlst. Eucharistie, um die alles Heilsgeschehen in der Kirche kreist.

Die Abfolge der Bilder in numerischer Ordnung von 1 zu 6 hinein in die Mitte kommt aus dieser Mitte als Anfang aller Bewegung. Sie gründet im Gespräch der Drei Personen der HLST. DREIFALTIGKEIT -  und will den Menschen einladen, in dieses Gespräch mit einzutreten. Vom Bild her gesehen: die drei Strahlen, die vom Kopf des HERRN ausgehen, stehen für die Bewegung im DREIEINIGEN GOTT. Die drei, die auf den Kopf zielen haben diese Bewegung als Antwort an GOTT aufgenommen.

Der Mensch muss den Anruf GOTTES aufnehmen wie ihn MARIA aufgenommen hat bei der Verkündigung.

ER muss ihn weitertragen und zugleich wieder an GOTT zurückgeben im hl. Opfer der Messe.

Er muss sich immer neu vom HERRN auf dem Kreuz anschauen lassen, um in Sein Opfer auf Golgotha mit einzugehen.

GOTT verlangt von ihm als Antwort, bereit zu sein mit IHM die Schmach des Verrates auf sich zu nehmen, um IHM gleichgestaltet zu werden.

Doch nicht das Kreuz ist das Letzte, sondern die Verheißung, das Paradies im Neuen Jerusalem wieder zu gewinnen.

Auf diesen drei Schritten: Antwort auf das Wort der Verkündigung durch den Engel (1), Antwort auf das Kreuz (3), Sichausstrecken nach der Verheißung Neuen Lebens (5), kommt der Mensch über viele Spiralen langsam zur Geburt in Armut mit und im HERRN durch MARIA.

*   Immer mündet die Lebensspirale hinein in JESUS CHRISTUS, der von sich sagt: „ICH bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“ und geht dann wieder von IHM aus. Aus dieser Mitte wird uns in den drei nach außen gehenden Strahlen immer neu die Kraft, auf dem Weg der Nachfolge CHRISTI weiter zu schreiten. Hier liegt die Gnadenquelle, aus der der hl. Nikolaus von Flüe Tag für Tag geschöpft hat. Sie ist dreifaltig: durch das BROT, das WORT, das KREUZ – bezogen auf den VATER, den SOHN, den HEILIGEN GEIST:

*   In der Kraft des Kreuzes werden wir zum Neuen Menschen umgebildet. Darum muss alle Wortbetrachtung im HEILIGEN GEIST immer einmünden in das EINE uns gegebene Abbild des DREIFALTIGEN GOTTES, wie es uns im SOHN geschenkt ist. Das Brot, das wir vom VATER empfangen durch den SOHN ist dafür der notwendige Nährboden, sein Wort die notwendige Wegweisung..

 

Der fünfte Schritt: Deutung weiterer Einzelheiten

 

Die besondere Stellung MARIAS im Andachtsbild

  • Sie ist in allen sechs Medallions direkt oder erschließend zu erkennen, in ihr hat der DREIEINIGE GOTT durch den SOHN im HEILIGEN GEIST uns das Ziel unserer Pilgerschaft angedeutet. Nur in, mit und durch MARIA kommen auch wir zur Geburt des Neuen Menschen in uns.
  • In der Verkündigung wird uns täglich neu die Verheißung, die MARIA stellvertretend für uns durch den  Engel empfangen hat. Wo wir den hl. Engel ausschalten, wird Verkündigung Menschenwerk, bloß humane Verheißung.
  • Wie hier im zweiten Bild, wo MARIA dem Priester bei der hl. Messe zuschaut, ist sie begleitend und helfend immer gegenwärtig, wo wir in das Opfer CHRISTI hineingerufen werden, sei es durch das hierarchische, sei es durch das allgemeine Priestertum.
  • Immer steht MARIA unter dem Kreuz, auch wenn sie hier in den weißen Wolken nur angedeutet ist oder im Dunkel der Welt (durch die Sünde) nicht erkannt wird.
  • Immer sühnt sie schweigend für allen Verrat in der Kirche, der nach dem Vorbild des Judas die Kirchengeschichte wie ein roter Faden durchzieht. Immer kommt der Verrat aus den eigensten Reihen – doch im Ja der Schmerzensmutter ist er überwunden.
  • MARIA ist schon jetzt für uns Paradies und GOTTESstadt zugleich, wie es wohl am besten im Bild von Guadalupe als der Sonnenumkleideten Frau zu erkennen ist.
  • MARIA ist die Wehmutter auch bei unserer Wiedergeburt im HERRN, sie sorgt dafür, dass ER in unserem Herzen wachsen kann und endlich auch in uns zu Seinem Mannesalter kommt.

   

Hervorstechende Farben

*       Es sind dies auf einen graugrünen Hintergrund[4] vor allem:

*       Das Gold,

*       auf das wir schon in der ersten Beschreibung hingewiesen haben: in der Krone des HERRN, als Umrahmung des Hauptes JESU, in der Umrahmung des Hauptes und der äußeren Kreise.  Gold bedeutet auch hier: Ewigkeit, Gnade. Die uns durch den HERRN aus der Ewigkeit zufließt in der zweifachen Weise von Anruf und Antwort. Erinnern wir uns an das Wort des hl. Paulus: wir wissen ja nicht einmal, was wir beten sollen, da tritt der Hl. GEIST für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern...“ (vgl. Rö 8 :26). Die uns angebotene Gnade in JESUS CHRISTUS ist, in Seinen Weg zum VATER einzutreten, der uns im Kreuz vorgezeichnet ist. Hier im Bild ist er in sechs Stationen entfaltet. Jeder von uns muss sie in einer oder anderer Weise durchlaufen.  Die Strahlen erinnern uns daran, dass diese Gnaden unsichtbar sind, dass sie nur im Geist zu fassen sind. Wir sollten dies heute besser verstehen da die Elektronik diese Welt der Strahlen ausbaut und gefährllich einschließt. Wie sind in einen Strahlenkrieg eingetreten, der nur im HEILIGEN GEIST in der Kraft der hl. Engel bestanden werden kann.

Schwarz: im Kleid MARIENS in 1 und 6

Im schwarzen Hintergrund der Vier Lebenden Wesen

Im schwarzen Rund, das den Kopf des HERRN umgibt,

im schwarzen Kleid, das ER bei der Verhaftung trägt.

Auch MARIA trägt seltsamerweise ein schwarzes Kleid wie in ähnlicher Weise das Messkleid des Priesters und das Kleid  Petri beim Verrat.

Das Schwarz steht im guten Sinne für Geheimnis, Unbegreiflichkeit, im schlechten Sinn für Verrat, Erdgebundenheit, Sünde. In Petrus ist die Gnade (Bild des weißen Tuches) noch nicht ganz eingedrungen!

Rot: im Mantel, den St. Gabriel trägt

Im roten Kleid des einen Schächers, der dem HERRN die Schlinge um den Hals legt, im roten Schal des Soldaten, im roten Schuh des Knaben – hier ist das Rot Hinweis auf Gewalt, ebenso, erleidend im roten Mantel, den der HERR als König im fünften Bilde trägt, im Rot als Hintergrund seines Kopfes.

Immer weist das Rot hin auf Gewalt die angewendet oder erfahren wird – letztlich auf die Passion JESU auch in Seinem Mystischen Leib der Kirche, wie sie hier im Andachtsbild durchscheint.

Zeichenhafte Gegenstände:

Im ersten Bild: die Krücken, die neben dem Altar liegen: der Tod ist besiegt!

Im Wappen zu Füßen des Altardieners im zweiten Bild: GOTT ist eine feste Burg ?

Die nur im Umrissen im Hintergrund zu erkennenden Bäume im fünften Bild: Hinweis auf die Lebensbäume in der GOTTESstadt des Neuen Jerusalem, vgl. Offb 21.

 

Die Stellung der Lebenden Wesen zu den sechs äußeren Kreisen

*       Zwei der Kreise sind jeweils von zwei LW eingerahmt: die Verkündigung und der Verrat

*       Die anderen vier zeigen einen direkten Bezug:

das zweite Bild der hl. Messe zum LW Adler

das dritte Bild der Kreuzigung zum LW Engel

das fünfte mit der  Paradieseszene zum LW Adler

das sechste mit der Geburt zum LW Stier.

 

Der sechste Schritt: Zusammenfassende Deutung

*   Das Andachtsbild ist nicht eine Erfindung von Br. Klaus, sondern die Wiedergabe einer Schau, die dem Einsiedler geschenkt wurde,  die in dreifacher Richtung gedeutet werden muss, um die ihr von GOTT gegebene Bedeutung zu erkennen:

·         Im Bezug zum Schauenden

·         Im Bezug auf die ihm von GOTT gestellte Aufgabe: Frieden zu stiften

·         Im Bezug über die geschichtliche Situation hinaus auf unsere Tage. Die Anrufung des Heiligen als „Heiliger des Friedens“ stammt aus jüngster Zeit: ihm wird die wunderbare Rettung des Landes im zweiten Weltkrieg zu geschrieben.

*   Der hl. Nikolaus von der Flüe ist ein Heiliger des Aufbruchs. Da ihn GOTT unvermutet anruft, aufzubrechen, kann er auf eine irdische Laufbahn zurückschauen, wie wir sie alle in der einen oder anderen Weise durchlaufen. GOTT ruft ihn heraus zu einem größeren Auftrag, der von jenseits kommt, doch konkret in die Wirklichkeit seins Volkes eingreift. Weil er allein für GOTT da ist, kann er für und in GOTT für die Pläne des Erbarmens GOTTES mit seinem Volk einstehen im Namen GOTTES. Er wird Werkzeug GOTTES. Daraufhin weist auch seine Ernährung: allein durch die hlst. Eucharistie! Er lebt nicht nur aus GOTT, sein ganzes Leben ist, wie wir es auch im Andachtsbild erkennen, auf GOTT allein ausgerichtet. IHM allein will er dienen. Durch diesen Dienst wird er zum Diener seiner Brüder.

*   Die drei am meisten hervorstechenden Farben: Gold, schwarz und Rot, kennzeichnen seine Sendung im Zeichen des Kreuzes, doch im Licht der siegreichen Auferstehung. Dabei muss die schwarze Farbe, dem VATER zugeordnet auch verstanden werden als Unbegreiflichkeit der Ratschlüsse GOTTES, nicht nur als Nein des Widersachers, das im Licht der Gnade durchbrochen wird.

*   Spaltung, wie sie die Schweizer bedrohte, ist im Licht des vierten Bildes Verrat, der nur in der Kraft des Kreuzes (drittes Bild) gesühnt werden kann. Sein sühnendes Sein und Gebet vor GOTT bringen dem Land den aufs äußerste gefährdeten Frieden zurück (Bezug zum fünften Bild)

*   Der hl. Nikolaus hat sein Volk nicht nur wieder mit GOTT versöhnt, nicht nur die Kämpfenden wieder zur Eintracht gebracht, er hat wesentlich die Geschichte seines Volkes mit bestimmt  als eine Sendung für Eintracht und Frieden. Sie leuchtet als Verheißung in unsere von Zersetzung bedrohte Zeit. Doch sie kann nur in der Ganzhingabe an GOTT, wie sie der hl. Bruder Klaus gelebt hat, errungen werden. Hier mag noch deutlicher werden, wie sehr der Verfall der Kirche diese Sendung beschneidet, ja erstickt. Die herbe Gestalt des Büßers Klaus versichert uns, auch wenn Wenige zum ihm stehen, er wird im Schweigen, das die letzte Posaune verheißt, siegen.      

*   Es gibt einige Zeichen in diesem Bild, die leichter, andere die schwerer zu deuten sind, weil ihr Bezug zur Sinnrichtung des Bildes nicht so leicht zu erschließen ist. Zu den einen gehören die Krücken im ersten Bild,  sie weisen darauf hin, dass durch die Verkündigung der Weg des Menschen hin zum Tode überwunden ist,  ähnlich das braune Gebilde im dritten Bild zu Füßen des Kreuzes: ist es ein Mantel? Deutet es hin auf einen Menschen, der zu Boden geworfen alle Gestalt verloren hat (keine Füße!) nur noch Erde ist: Staub? Also Hinweis auf den Feind, der im Kreuz besiegt wurde, da er IHN glaube besiegt zu haben. Ergänzt es so das Bild der Krücken im ersten Bild?

*   Die Kette zu Füßen des HERRN, mit der man ihn wie ein Tier anhängt, ist Zeichen, dass der HERR sich für uns der Gefangenschaft der Sünde ausgeliefert hat, um uns von ihr zu befreien.

*   Sind es Bäume oder Wolke im Hintergrund des fünften Bildes die für die Hoffnung stehen, die im Dunkel nicht erstickt werden kann? Das Weiß der drei oberen Bilder ist Zeichen des Hoffnung, wie der Hintergrund und Boden in den unteren Bildern darauf hinweist, dass der HERR unter uns Mensch geworden ist und in der Hlst. Eucharistie auch die Schöpfung mit hineinnimmt in die Erlösung.

*   Schwert und schwarze Reisetasche, zu Füßen des Kindes im sechsten Bild sind Hinweis, dass uns in allem Kampf des Lebens durch die Geburt des JESUSkindes der Frieden verheißen ist, den die Welt nicht geben kann, doch wir müssen wie Br. Klaus immer wieder aufbrechen zu neuen Ufern.


 

[4] Die Kopien sind verschieden, darum finden sich auch Unterschiede in den Farben, Tönungen können kaum genauer festgehalten werden

 

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Teil II: Hlst. Eucharistie und die Vier Lebenden Wesen

Die vier Lebenden Wesen an den Ecken des Bildes erinnern uns daran, dass nicht nur das Evangelium in die vier Himmelsrichtungen hinaus gegangen ist, sie rufen uns an, das Andachtsbild in diesen ihren vier Richtungen zu betrachten. In ihnen wird die apokalyptische Sicht des Andachtbildes deutlich, auf die in dieser Arbeit in besonderer Weise hingewiesen werden sollte.

 Sie kommt von oben und durchbricht in ihrem Licht das Dunkel, das auch im Bild durch die schwarze Farbe auf den Verrat deutet, den wir am Sakrament der Liebe (letzte Folgerung der Menschwerdung) begangen haben. Der Verrat wird im endzeitlichen Gericht gerichtet: das allerheiligste Altarsakrament uns zur Heilung und Neuwerdung geschenkt, wird endzeitlich zum Gericht für Kirche und Welt: „wer dieses BROT nicht vom gewöhnlichen Brot unterscheidet, isst sich das Gericht!“ Der hl. Paulus hat hier schon die  Korinther (1Kor 11) gemahnt.

 

Die Blickrichtung der Verkündigung,

 (wir nennen sie die „eucharistische“)

Sie kommt von oben und durchbricht in ihrem Licht das Dunkel, das auch im Bild durch die schwarze Farbe auf den Verrat deutet, den wir am Sakrament der Liebe (letzte Folgerung der Menschwerdung) begangen haben. Der Verrat wird im endzeitlichen Gericht gerichtet: das allerheiligste Altarsakrament uns zur Heilung und Neuwerdung geschenkt, wird endzeitlich zum Gericht für Kirche und Welt: „wer dieses BROT nicht vom gewöhnlichen Brot unterscheidet, isst sich das Gericht!“ Der hl. Paulus hat hier schon die  Korinther (1Kor 11) gemahnt.

Der  Bezug zur hl. Liturgie der kirchlichen Horen bringt uns diese  eucharistische Sicht des Andachtsbildes nahe schon nach innen in Seinem ´“Geschmack“!. Durch die Kreise sind wir indirekt an die hl. Hostie erinnert, trägt sie doch alle Heilsgeheimnisse alle Süßigkeit der LIEBE GOTTES in sich –„habens ommne delectamentum in se“. Treffen nicht die Schwingkreise des Liebesanrufes JESU aus Seiner Gefangenschaft immer neu unser Herz,  wenn es nur für IHN aufgebrochen ist? 

Sind es nicht seit der monastischen Liturgie des Anfanges Sieben verschiedene Schwingkreise? Die Mönche haben es als erste herausgespürt, wir dürfen erkennen, Vermittler sind die Tabernakelengel, nächst dem Schutzengel und den Erzengeln die nächsten! Wir dürfen sie in den Kreisen bei Br. Klaus in anderer Weise wieder erkennen, eins in der Einen MITTE! Im Bild Seines Hauptes!

 

Das Eine weiße LICHT SEINES  EUCHARISTISCHEN HERZENS entfaltet sich in den Farben des Regenbogen, tönt in Morgengezwitscher der Vögel – wartet nur darauf, in unser Herz einzugehen, damit auch wir „tönen, leuchten, jubeln mit den hl. Engeln und der ganzen Schöpfung.

Wir sollen sie mit allen unseren Sinnen aufnehmen:

Mit den „niederen Sinnen“, weil wir IHN ja wie „neugeborene Kindlein empfangen sollen“...

es duftet wie frisches Brot,

hat den Geschmack aller Speisen in sich,

 wir dürfen den HERRN berühren, inniger als einst einst die Kranken im hl. Land..

Hier im Bilde sind über das Wort in besonderer Weise die „höheren Sinne“ angesprochen. Der Ansatz unserer Betrachtung ist jetzt am fünften Bild, das wir auf Melchisedech, Vorbild des Hohenpriesters, deuten. Er hat Abraham empfangen. ihn nach dem Kampf mit den kananitischen Königen gesegnet und in ihm alle seine Nachkommen.  

Die drei vom HERRN ausgehenden Strahlen kommen:

Im Bild des Melchisedechs, Königs von Salem: aus dem linken Ohr. Die Offenbarung an die Juden geht zuerst auf das Hören, die der Griechen auf das Sehen!

Im Bild der Verkündigung aus dem Mund nimmt sie die „niederen Sinne“ in eins durch das Wort, das aus dem Munde kommt. Darum wird im Kuss des Judas im vierten Bild die Größe des Verrates angedeutet, der sich von da an durch die ganze Heilsgeschichte zieht. Der ganze Mensch wird vergiftet. Denken wir daran: in jedem unreinen Wort sitzt solcher Verrat, darum werden wir für jedes, sogar unnütze Wort Rechenschaft ablegen müssen.

Im Bild der Kreuzigung erinnert sie uns, wohin wir nicht nur mit unserem äußeren, sondern zuerst mit unserem inneren Auge schauen sollen. Hier kommt der Strahl aus dem rechten Auge des HERRN. Nur im Kreuz können wir „recht“ sehen, sind Dinge und Menschen im rechten Lot. Hier setzt die einzige wahre Wissenschaft an, die wir verloren haben: die des Kreuzes.

Brot und Wein im fünften Bilde, nur angedeutet, umfassen tatsächlich das ganze Leben der Menschheit wie jedes Einzelnen – darum sollen wir mit und durch IHN Brot des Lebens werden auch für unsere Brüder. Einmal der SOHN die heimgeholte Menschheit als Hochzeitsbrot auf den Tisch legen zum Ewigen Hochzeitsmahl.

 

Mit dem hl. Br. Klaus darf es uns nicht wunder nehmen, dass das Bild über die Hlst. Eucharistie hinweist auf die Einheit, in die der Mensch immer mehr hineinwachsen soll. Ist Br. Klaus doch der Heilige der Hlst. Eucharistie und der Heilige der Eintracht und des Friedens! Sie wird nicht zuletzt angedeutet durch die beiden Dreiecke, die durch die

vom Kopf des HERRN ausgehenden,

und die zum Kopf des HERRN zurückgehenden Strahlen

gebildet werden. Sie bilden je für sich ein Dreieck und zwar:

die ausgehenden mit der Spitze nach oben: GOTT will Seinen Thron auf Erden aufbauen -

die antwortenden mit der Spitze nach unten: ER will die ganze Schöpfung mitnehmen in Seine Herrlichkeit.

So formen sie miteinander den Davidstern, Verheißung des Einen Königtums JESU CHRISTI, das keinen Anfang (Melchisedech) und kein Ende kennt.

 

Es bleiben uns noch die beiden Blickrichtungen  zwischen dem LW Engel und dem LW Stier zu betrachten.

 

 

Der Stier schaut auf das Geheimnis der Menschwerdung,

im Blick auf das Innen des Menschen, ohne gleich an die Verkündigung, zu schauen. Es muss das Reich GOTTES zuerst in uns Wurzel fassen, bevor wir es hinaustragen. Wir müssen in JESUS CHRISTUS und durch Seinen Priester Mitgeopferte werden, mit ihm sterben (immer neu!) und verraten werden. Wir haben bereits darauf hingewiesen, dass der Verrat dem Geheimnis der Verkündigung entgegen steht; denn im Verrat weisen wir bewusst den Anruf der Liebe GOTTES zurück. Im vierten Bild wird auf die Sünde im HEILIGEN GEIST hingewiesen, die in der letzten Zeit  die Erde erschüttern und das Gericht auslösen wird! Das Bild Melchisedech/CHRISTKÖNIG erinnert uns. dass das Himmlische Jerusalem zuerst in uns wachsen muss, bevor wir  es künden.

 

 

Vom LW Adler zum LW Stier,

Sie ist die „apokalyptische“ Sicht, denn in ihr erkennen wir dass alle in das Opfer CHRISTI (Stier) hineingerufen sind.

Erst durch den hl. Engel können wir die Großtat der Erlösung tiefer erfassen. In dieser letzten Zeit werden die drei Schöpfungsteile: materielle, menschliche und Engelschöpfung hinein gezogen in den Endkampf der Geister. Aus der Asche einer Schöpfung, die sich in der Nachfolge Luzifers gegen GOTT aufgelehnt hat, ersteht das Neue Jerusalem, wie es im fünften Bild angedeutet ist. Es kommt nicht nur von oben, es wächst, wie es in den Anawim (den Armen Israels, an deren Ende MARIA steht) angedeutet ist, zugleich von unten herauf. Es soll schon hier auf Erden Wirklichkeit werden. In seiner Kraft wird das Evangelium noch einmal über die ganze Erde gehen – und dann erst kommt das Endgericht, wie wir es deutlich in der Geheimen Offenbarung erkennen können (vgl. Kap. 20).

Die drei folgenden Geheimnisse in 6,1, 2 sind die Grundsäulen dieser endzeitlichen Verkündigung durch die „Apostel der letzten ZEIT“ in Einheit mit den hl. Engeln.

Nur der in CHRISTUS neugeborene Mensch kann wahrhaft das Evangelium künden nicht nur mit dem Wort, sondern mit seinem ganzen Sein.

Nur er trägt im HEILIGEN GEIST den Hauch, der das Angesicht der Erde erneuern wird, wie es zuerst in MARIA geschah.

Nur er wird im hierarchischen wie im allgemeinen Priestertum das GEHEIMNIS DES HOHEPRIESTERS JESUS CHRISTUS ausschöpfen können.

 

In dieser letzten Sicht erst wird uns die Bedeutung der Hilfe der hl. Engel für diese Zeit offenbar. Der hl. Br. Klaus mag wohl schon, geborgen im Frieden CHRISTI, auf diese Zeit vorausgeschaut haben. Hier erweist sich noch einmal, dass das Andachtsbild sehr wohl der Geheimen Offenbarung zugeordnet werden kann. Wer wie der hl. Bruder Klaus sich GOTT ganz geschenkt hat (wen GOTT wie ihn ganz in Besitz genommen hat, dass der alte Mensche vergehen muss), der darf mit Johannes, dem Evangelisten schon hier auf Erden hinausragen über die unserem Menschsein gesetzten Grenzen von Raum und Zeit und irdischer Gebundenheit.

 

*        Der siebte Schritt: Zusammenhänge

Die „Sieben“ steht für das Heilswirken GOTTES in Schöpfung und Erlösung, sie begegnet uns zuerst in den sieben Schöpfungstagen und reicht hinüber bis in die sieben Phasen der G.O. in denen die Schöpfung erneuert wird. Sie steht in den sieben liturgischen Stunden über jeden Tag, sie ist der Rhythmus jeder Woche. Immer sie für uns Anruf, uns dem schöpferischen Wirken GOTTES anheim zu geben, damit auch wir eine Neue Schöpfung in JESUS CHRISTUS werden und schon hier auf Erden für IHN nicht nur durch unser Tun, sondern zuerst durch unser Sein Zeugnis zu geben.

Ordnung der Zahlen

*       Tatsächlich finden sich wie in Gen 1 auch in den Evangelien, sowohl der Synoptiker wie besonders bei Johannes sieben wesentliche Abschnitte des Weges des HERRN über Galiläa nach Jerusalem zu Kreuz und Auferstehung.[5].

*       Weil die G.O. stärker vom Engel durchstrahlt ist, sind die sieben Schritte im HEILIGEN GEIST dort noch leichter zu erkennen: Sie werden durch die Medallions (Kreise) im Andachtsbild des Br. Klaus bestätigt.

*       Für die Mitte der G.O.: das Bild der Sonnenumkleideten, steht im Bild von Br. Klaus das CHRISTUSantlitz. Um diese Mitte kreisen die übrigen sechs Teile der G.O. wie hier bei Br.

*       Klaus die sechs Kreise.

*       Vergleichen wir: Zum Bild der Verkündigung:

Johannes steht mit dem hl. Engel dem Anruf des DREIEINIGEN GOTTES, den er an die sieben Gemeinden weitergeben soll. Er empfängt ihn, stellvertretend in und mit MARIA für die ganze Menschheit in der Höhle von Patmos als endzeitlichem Ort der Verkündigung.

Zum Bild des opfernden Priesters

Die sieben Gemeinden sind, jede auf ihre Art in ihrem allgemeinen Priestertum angerufen, in das Ganzopfer CHRISTI zusammen mit den Engeln, die der Gemeinde jeweils vorstehen, einzugehen. Sie sollen auf dem Altar des Opfers CHRISTI dem DREIEINIGEN GOTT dargebracht werden.

Zum Golgothabild

Im Kreuzestod des HERRN ist dem einzelnen Gläubigen wie der ganzen Kirche der Pilgerweg über diese Erde angezeigt. In den Siegeln wie in den Posaunen beginnt der HERR den Weizen von der Spreu zu sondern. Der Weckruf der Engel am Anfang der Zeit, den St. Michael in die Prüfung der Engel hineinwarf: „Wer ist wie GOTT?“ ergeht in dieser Zeit an die ganze Menschheit.

Zum Verrat des Judas

Der Vollzug des Gerichtes schlägt von der Kirche alles ab, was nur von dieser Erde ist.. In der Verfolgung nimmt sie den Verrat des Judas sühnend auf sich. Der HERR verlangt in dieser letzten Passion der Kirche von jedem einzelnen Glied, angefangen beim Bettler bis zum Papst das Bekenntnis zu IHM vor den Augen einer vom Dämon beherrschten Welt.

Zum Paradiesbild

Wie das erste Paradies dem Menschen eine Aufgabe stellte, so auch die Kirche (als Verheißung des Neuen Paradieses) im Kampf auf ihrem Weg hinauf zum Himmlischen Jerusalem. CHRISTUS wird erst dann vor aller Welt als König der Könige anerkannt sein, wenn er in  jedem Einzelnen und in allen Gliedern Seines Mystischen Leibes zum König geworden ist. Erste Ankündigung Seines Königtums war schon in der Person der Melchisedech als dieser Abraham segnete!

Zum Betlehembild

Die uns durch und in MARIA verheißene Neugeburt macht uns mit und durch den HERRN zum Brot für das Leben der Welt!

 

Immer kommt uns die Kraft zu diesem vom Hl. GEIST geführtenKreuzweg über die Erde aus dem durchbohrten Herzen des HERRN, wie es hinter dem Bild MARIENS in der G.O. hervor leuchtet – und schon in der Einleitung der G.O. entgegentritt: „sie werden auf DEN schauen, den sie durchbohrt haben. An der Hand MARIENS und des hl. Engels dürfen wir durch dieses durchbohrte Herz eintreten in den königlichen Weg des Kreuzes, aus ihm dürfen wir Kraft schöpfen für jeden weitern Schritt, in IHM werden auch wir endlich vollendet vor dem VATER stehen dürfen.

 

Der Bezug zu: „Wort und Kreuz und Brot“, Abbild der HLST. DREIFALTIGKEIT

Die Beziehung zu den einzelnen GÖTTLICHEN Personen kann verschieden sein. Weil das Andachtsbild Kirche schaffen will, steht das Wort an erster Stelle und zwar in der Ordnung der Strahlen, die vom HERRN ausgehen.

Wir begegnen ihm in der Verkündigungsszene: der SOHN, GOTTES WORT wird Fleisch in und durch MARIA.

An zweiter Stelle kommt das KREUZ, hier auf den HEILIGEN GEIST zu beziehen. Der Hl.GEIST gibt der Kirche Gestalt im Mass des gekreuzigten HERRN.

In der Geburt JESU in der Armut des Stalles von Betlehem sind wir gewiesen auf das BROT. Der HERR ist um unserer Erlösung willen nicht nur Mensch geworden. ER wird, um bei uns zu bleiben bis ans Ende der Welt, BROT für das Leben der Welt,  wie wir es mit und durch IHN werden sollen, um unsere Brüder heimzuholen.

Diese trinitarische Ordnung findet sich schon in den drei Lebensschritten JESU in den Evangelien:

*       Verkündigung,

*       Passion,

*       bleibende Gegenwart in der Kirche durch die Hlst. Eucharistie.

 

Die Hl. Eucharistie in der Mitte

*   Im Brot ist Anfang und Ende zugleich. Wo der VATER den SOHN auf die Erde schickt, verheißt ER uns durch IHN Neues Leben. Wo der HERR am Kreuz in die werdende Kirche (MARIA – Johannes – die Frauen) hineinstirbt, wird ihr das Abendmahl übergeben. Im Bild von Br. Klaus steht das Haupt des HERRN für das BROT, das uns geschenkt ist. In der Ohnmacht der hl. Eucharistie wird ER morgen Seine Königsherrschaft auf Erden übernehmen. Auch wenn der SOHN nach vorne steht, der DREIEINIGE GOTT wird herrschen! Wir müssen das Bild auf seinen „trinitarischen Rhythmus“ hin betrachten.

*    In der statischen Sicht auf die Ordnung des VATERS

*    weist schon die Verkündigungszene auf diese Brotwerdung – die Abfolge der Bilder ist deshalb hier:

*    Verkündigung (1. Bild) = BROT,

*    der Priester bei der hl. Messe  (2. Bild) = Wort,

*    Golgotha (3.Bild) = Kreuz.

*    Immer trägt der eine Begriff die beiden anderen in sich, wie der SOHN und der VATER im GEIST sind.

*    Wo das Wort im Blick auf den SOHN im Vordergrund steht,

*    ist die Verkündigung an MARIA (1) Wortverkündigung: auch wir müssen durch Vermittlung des Engels den HERRN in uns aufnehmen und Sein Wort hinaustragen.

*   Die hl. Messe (2) wird für uns Anruf, in das Opfer CHRISTI einzugehen (wir haben bisher vorwiegend das Bild in dieser Hinsicht betrachtet!)

*   wo Verheißung zur Erfüllung wird (2 = die Kreuzigung im Licht der Auferstehung!) begegnen wir dem HEILIGEN GEIST, der das HEILSWERK CHRISTI übernimmt und zu Ende führt.    

*   Auf der Gegenseite in den Bildern: 4,5,6 haben wir die Sicht auf die Auswirkung dieser ersten drei Schritt im HEILIGEN GEIST auf den Mystischen Leib JESU.

*   Hier begegnen wir Seinem Kreuzweg in uns. Wir sind hier eingeladen, die Bilderfolge von links nach rechts zu betrachten, also beim Bild von Betlehem (6) anzusetzen.

*   Schon Seine Geburt (Bild 6),

*   das weiß der VATER sehr wohl ist Sterben hinein in unser Menschsein.

*   Der SOHN ist ausgezogen, das Paradies (Bild 5) zurückzugewinnen, aus dem GOTT durch die Sünde hinausgedrängt wurde.

*   Wir müssen nur bereit sein, wie es uns Bild 4 nahe legt, die Versuchung zum Verrat zu überwinden.  

*   Der Rhythmus von Brot, Wort und Kreuz scheint nicht nur im Andachtsbild des Br. Klaus auf, er ist in aller Offenbarung GOTTES zu erkennen und letzter Ausweis ihrer Echtheit. Immer ist es im SOHN der DREIFALTIGE GOTT, der uns anruft, mag auch in den verschiedenen Horen = Gebetstunden der Kirche die PERSON wechseln, auf die wir besonders schauen.

  • Im BROT empfangen wir vom VATER täglich neu das „Werde!“ zu einem Neuen Leben im SOHN durch den HEILIGEN GEIST:

  • Im Seinem WORT weist der SOHN uns den Weg, auf dem wir im HEILIGEN GEIST IHM nachzufolgen gerufen sind; um endlich zum VATER zu gelangen.

  • In der Kraft des HEILIGEN GEISTES wird sich auf diesem Weg immer mehr die Gestalt des SOHNES in uns ausprägen, den der VATER in uns erkennen will.

Im Blick auf das Andachtsbild erkennen wir diese Ordnung in der Abfolge der Kreise:

·         1 zu 2: Maria empfängt durch den Engel das WORT, dass es in ihr Fleisch werde, Der Priester trägt dieses Wort (mit dem Engel!) weiter, damit es immer mehr in allen, die glauben, Fleisch annehme. Johannes empfängt in Einheit mit MARIA das Wort der Geheimen Offenbarung, damit aus ihm die Kirche der letzten Zeit hineinwachse in das Himmlische Jerusalem.

·         3 zu 4: Der HERR stirbt für uns am Kreuz, da IHN das jüdische Volk den Römern ausgeliefert hat  In gleicher Weise wird der HERR durch die Jahrhunderte der Kirche bis auf den heutigen Tag verraten und ausgeliefert in all denen, die sich bis in den Tod hinein zu IHM bekennen! Die Kirche wird im Zeichen des Kreuzes durch die Siegel, Posaunen, die Zornschalenengel gereinigt von allem Verrat am Erbe CHRISTI und MARIAE. In den Siegeln wird das Kreuz über sie als ihr Maß gelegt; in den Posaunen wird mit letzter Gewalt das Wort des Heiles der Welt verkündet, in den Zornschalen muss sie den Kelch des Zornes GOTTES bis zur Neige trinken.

·         5 zu 6: Die Verheißung des Neuen Paradieses wird dort wirklich, wo durch MARIA im Gläubigen der HERR neu geboren wird. Die Ungläubigen kommunizieren den Zorn GOTTES, die Gläubigen werden im Feuer der Reinigung geläutert zum Gold ewigen Lebens! So wird endlich aus der pilgernden, zuletzt heimatlosen Kirche, das Neue Jerusalem, das bleibt in Ewigkeit!

 

*   Und wieder setzt die Bewegung in 1 bei der Verkündigung an, bis das Wort GOTTES die letzten Tiefen der menschlichen Seele und seines Lebens ausgelichtet hat und der Mensch reif ist, mit seinem Engel in Ewigkeit im Himmel Lob und Dank zu singen! Jeder von uns, jede Gemeinschaft in der Kirche, wird im Himmel auf ihre Weise das Antlitz JESU tragen, wie es im Andachtsbild in der Mitte steht, wie es und durch die Sonnenumkleidete Frau in der G.O. anschaut!

 

Der Siebenerrythmus im Stundengebet der Kirche

Nicht nur wiederholt die Messliturgie jedes Jahr die drei wesentlichen Schritte: Verkündigung, Passion/Auferstehung/ Pfingstauswirkung, sie trägt im Stundengebet die Sieben als Wirksamkeit des Heiligen GEISTES in jeden Tag, in jede Woche hinein, da Übersicht

Die ersten drei Geheimnisse als  e i n  Geheimnis, sie stehen im Blick auf das Andachtsbild für den Kopf des HERRN

Immer sind die Geheimnis zu sehen im Licht des Reiches MARIENS, das dem Kommen des Weltenrichters vorausgeht. Das Beten dieser Geheimnisse zielt auf den Aufbau dieses Reiches in uns inmitten allen Verfalls in Kirche und Welt.

 

Die Zuordnung der uns gegebenen hl. Engel

Drei Gruppen entsprechenden den „ausgehenden Strahlen“ – sie fordern:

die immerwährende Empfängnis

unsere Kreuzigung

den Aufbau der GOTTESstadt in uns

 

Drei Gruppen als Antwort entsprechend den antwortenden Strahlen

Bereitschaft zum Opfer

Bereitschaft zur Reinigung

Bereitschaft zum Neuwerden

 

In diesen Schritten verspricht GOTT „Siehe ICH mache alles neu“ – in, mit und durch MARIA. Es gilt auf die Schöpfermacht GOTTES zu vertrauen.

 

mit die Gläubigen in wachem Glauben diese heilige Ordnung immer mehr in ihr Leben aufnehmen können; damit wir schon hier an der himmlischen Liturgie, die nie endet, teil haben. Im Bild des Br. Klaus wie in der Geheimen Offenbarung sind in den Grundahlen, wie wir sie am Anfang aufzeigen, diese Ordnungen festgehalten, damit wir uns in aller Prüfung dieses Lebens nicht verirren.

Dies sind die sieben liturgischen Schritte, durch die uns der HEILIGE GEIST in die Schule nimmt, dass wir durch den SOHN endlich zum VATER kommen. Sie sind uns im Stundengebet der Kirche vorgegeben, den der hl. Bruder Klaus im Andachtsbild auf seine Weise beschritten hat.

Aller Anruf GOTTES an uns in der Kirche geht letztlich vom BROT aus im Tabernakel (Matutin = Morgengebet der Kirche)

Schweigend ruft er uns, jeden Tag neu in der Kraft des Opfers CHRISTI, das Kreuz auf uns zu nehmen und IHM nachzufolgen (hl. Messe, Laudes = Lobgesang))

Im  „Geht hin in Frieden“ sind wir gerufen, die Frohbotschaft hinauszutragen (Prim, Terz – vor Beginn der Arbeit)

Immer müssen wir in der Mitte des Tages (Sext – Mittagszeit) zum Tabernakel zurückkehren. Wir bitten um Licht und Kraft, den Kreuzweg des Tages weiter zu gehen!

Vom Kreuz aus werden wir in der „neunten Stunde“ (Non) neu gesandt im Auftrag der Seelenrettung wie der Heimholung der Schöpfung

Es ist dies in der Vesper (Abend), anders als am Morgen in der Prim/Terz, eine Sendung in der Torheit des Kreuzes (Vesper)

Im Abendgebet (Komplet) der Kirche legen wir GOTT unser Leben zu Füßen.

Und jeden Tag beginnen wir diesen Rhythmus neu, zusammen mit unserem hl. Engel, in der Einheit mit der Kirche über den ganzen Erdkreis – bis der HERR uns ruft, bis ER die Kirche heimholt in die Ewige Seligkeit, wo wir über das Abbild irdischer Liturgie hineingenommen werden in die ewige Liturgie des Himmels.

*       Wo wir fragen, wirkt die Betrachtung im HEILIGEN GEIST wie von selbst weiter und öffnet neue Horizonte. Hier wurde nur eine Anregung gegeben, die aufzunehmen und weiter zu entfalten ist!


 

[5] Man siehe dazu: „Das Wort GOTTES im Licht der Evangelien“, unveröffentlichtes Vorlesungsmanuskript

 

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Teil III: Weisheit bringt  FÜLLE DES LEBENS

- Fest des hl. Franziskus von Assisi, Donnerstag, 4. Oktober 2012

Das innerste Anliegen dieses „apokalyptischen Heiligen“ steht noch aus: „Fülle des Lebens“ – der hl Nikolaus hat es im Andachtbild gefasst.

Aufbruch aus dem Umbruch

Hier treffen sich die beiden Heiligen im Umbruch vom Mittelalter zur Neuzeit, beide sind sie Heilige des Aufbruchs, darum haben sie für unsere Zeit des Umbruches von der Neuzeit hin zur apokalyptischen Reinigung von Kirche und Welt, eine gemeinsame Botschaft. Quelle ist bei Beiden und doch in je anderer Weise das Innewohnen des HERRN. Er muss erleuchten, führen, vollenden, wie es in der Mystik schon vorher durchgebrochen ist.

 

Der Umbruch, in dem wir stehen, soll uns befreien zur Fülle des Lebens, die JESUS als der GUTE HIRTE uns verheißen hat. Dies ist die Scheidung, die jeder Einzelne wie die ganze Menschheit und mit ihr die sichtbare und unsichtbare Schöpfung mittragen: Leben in Fülle oder Tod in Vollendung. Wir haben uns in allem Lebenshunger in der Nachfolge von Adam und Eva den Weg des LEBENS verkannt und verloren.

 

LEBEN KANN NUR L E B E N sein, wenn es dies in Fülle ist, ohne Anfang und ohne Ende. Hier gibt es keine mögliche Vermischung: Entweder das Eine oder das Andere. Wer sich für das Leben entscheidet, hat sich, auch wenn er dies vom Feind geblendet, im Augenblick übersieht, für den DREIFALTIGEN GOTT, der von Ewigkeit her ist entschieden. Du kannst nicht Ja und zugleich Nein sagen. Da der Feind uns verführt hat und nicht aufhört uns auf sein Nein hin zum Leben zu versuchen, können wir nur in, mit und durch JESUS CHRISTUS recht entscheiden. Diese Entscheidung ist uns in der Prüfung unseres Lebens hier auf Erden, je persönlich aufgegeben. Sie verlangt gegen alles Nein, das in uns durch die Sünde wirkt, immer neu durchgekämpft zu werden.

 

Für diese Entscheidung stehen die Heiligen des Alten wie des Neuen Bundes. Heute ist sie ausnahmslos von jedem Menschen gefordert, der mehr sucht als ein vergängliches Wohlergehen auf Erden. Der Anruf zu dieser Entscheidung beginnt mit Adam uns zieht sich durch Millionen Jahre einer Menschheit, die verführt durch das täuschende Licht des erstgeschaffenen Engels, in tiefe Dunkelheit absank.  Aus diesem Dunkel musste sich der Mensch in der verzeihenden Gnade des Erbarmenden GOTTES erst in kleinen Schritten empor arbeiten. Erst  in JESUS CHRISTUS wurde die Erlösung Fleisch. Sie ist in IHM jedem Menschen guten Willens angeboten.

Wir stehen im letzten Heilsabschnitt

Heilige wie Br. Klaus und der hl. Franz stehen voran, weil ihre Entscheidung unsere richtet. Ein letzter Abschnitt der Heilsgeschichte ist angebrochen. Die Frage „Tod oder Leben?“, die schon Moses und alle Führer und Propheten wiederholt haben, verlangt jetzt und hier Dein bedingungsloses Ja. Um dieses Ja als Antwort an die LIEBE GOTTES geht heute der Kampf bis in den Alltag hinein. Die Geheime Offenbarung (GO) zeigt dies im Bild der „Drittteile“. Man siehe dazu die ersten vier Posaunen in Offb 7 am Anfang. Schon der Anruf bringt eine erste Entscheidung in Ja und Nein, doch es bleibt zwischen beiden ein unentschiedenes Dritte. Da jede Posaune die vorhergehende aufnimmt und ihren Anruf verstärkt, muss endlich der letzte Zögernde sein Ja oder Nein sprechen.

 

Es ist wie in der Schule: die Endnote eines Jahres kommt aus den alltäglichen Noten und einer letzten zusammenfassenden Prüfung. In ihr stehen wir heute. Sie steht als schweigender Anruf in der Erscheinung von Mexico am Beginn der Neuzeit über der „Neuen Welt“, die nicht zufällig diesen Namen bekommen hat. Ihr Anruf bleibt gegenwärtig in ihrem nicht von Menschenhand gemalten Bild bis in unsere Tage als das „Große Zeichen“ (Offb 12), in dem sich alle Heilsgeschichte vollendet. Rückblickend erkennen wir besser, dass dieser Anruf schon in der Urkirche ansetzt.

 

Paulus, vom HERRN persönlich angerufen, wird bis zuletzt an seiner „Enderwartung“ nicht irre. Wer immer sich JESUS übereignet hat, wird dies besser verstehen. Seine Verkündigung in Galiläa und Jerusalem leuchtet erst dann in ihrem Anruf zu Entscheidung wegbereitend auf, wenn wir sie im Licht der GO verstehen! Augustinus hat als Erster in der Kirche über diesen apokalyptischen Anruf zur  Entscheidung „Jetzt und Hier“ an die ganze Menschheit erkannt. Er sieht ihn im Bild der  „beiden Städte“, „Stadt des Menschen“ und „Stadt GOTTES“.

 

Wo wir heute stehen, zeigt die Bibel im Bild von Babylon, der Hure, die gegen GOTT aufsteht und dem Ziel unserer Pilgerschaft auf der Erde, dem Himmlischen Jerusalem, für das das irdische Jerusalem nur Bild und Gleichnis ist. Hier treffen sich alle Menschen, die bis in den Tod ihr Ja zum Leben durchgehalten haben. Sterben müssen wir alle, doch es kommt hier auf das „Wie?“ an, für das der HEILIGE GEIST steht, wie für das „Wo?“ der VATER und das „Wann“ der SOHN. In IHM muss endlich die Zeit in die Ewigkeit zurückkehren, aus der sie gekommen ist.

 

Das geheimnisvolle Spiel der Zahlen

Der Zugriff unserer Zeit auf die Zahlen geht auf Macht und Beherrschung. Was in Zahlen festgehalten werden kann, ist ihrer Unersättlichkeit unterworfen, ihr Besitz. Die Zahl im geistigen wie religiösen Sinn führt in die Freiheit der Kinder GOTTES. Sie wird den Kindern zum nie erschöpfenden Spiel der unendlichen Möglichkeiten GOTTES, in die sie GOTTES Liebe einlädt. In Freiheit soll er seinen Weg hinein in die größere, nicht mehr durchschaubare Ordnung GOTTES finden.

Darum wussten schon die Pythagoräer unter den ersten Philosophen der Griechen. Geist und Mythos, Bild und Begriff ergänzten und klärten einander. Durch das Wort waren sie in eins verbunden, so wie die Drei Personen GOTTES eins sein. Der Mythos ging als kindliche Schau der Welt zuerst verloren, zog mit sich das Bild, dass endlich nur noch der Begriff übrig blieb. Da er „allein“ begriffen zu haben glaubte, kam er unter die Macht des „Einen“, der sich am Anfang gegen GOTT gestellt hatte. Da er den GOTTESsohn ans Kreuz schlug, glaubte er endgültig die Herrschaft über die Schöpfung an sich gerissen zu haben. Wie nahe er heute diesem Ziel ist, erkennen wir daran, dass der Mensch in Gemeinschaft nur mehr eine Zahl ist im bösen Spiel der Mächte.
Im Süden: Adler Klarsicht, Übersicht,  
 

Der letzte Rest von Geheimnis in der Schöpfung ist durch die Zahl, die den Begriff ersetzt, erstickt. Die nackte Eins des Einen hat endlich mit dem Geheimnis alles Leben zu Tod gebracht. Es ist nur mehr Tod, Endstation für ihn und die ihm anheim gefallenen Geschöpfe.

Nur die Einfältigen sind nicht auf diese radikale Vereinfachung herein gefallen. Sie wissen noch:„Aller guten Dinge sind drei!“ und bekennen sich zur Abbildlichkeit alles Geschaffenen von GOTT. ER allein kann die Einzigkeit der Eins beanspruchen, aus der als Urgrund alle Mannigfaltigkeit der Schöpfung wurde, Abbild seines EINSSEINS und doch Seiner DREIFALTIGKEIT. Hier ist die Eins nicht Wille zur Macht und Beherrschung, sondern Ursprung aller Schöpferkraft göttlichen Wirkens.

Norden: Stier: Weisheit,
Einfügen in GOTTES Ordnung

Wer immer Leben bejaht, bekennt damit: Leben, das aus solcher Quelle entspringt kann nie ein Ende haben. Selbst der Tod, Entgelt unseres Zugriffes auf das Geheimnis GOTTES, wird in diesem Licht zum Ewigen Tod, zu dem sich Jeder bekennt, der GOTT als das Ewige Leben, das uns verheißen ist, leugnet.  Auch der Verneiner von Anfang an muss es wissen. Doch er ist dafür erst blind geworden, da er GOTT als DAS LEBEN ins Angesicht widersprach. So hat er sein eigenes Urteil  gesprochen. Er hat sich an das Kreuz geschlagen, durch das er GOTT töten wollte. Hier wird in anderer Weise deutlich, warum GOTT den beiden Geschöpfen:

Engel und Mensch frei in ihrer Willensentscheidung schaffen musste. Liebe verlangt freie Entscheidung, darum ist sie Anfang und Schließe aller Werke GOTTES. Darum muss der Mensch im Herzen wissen, wenn er die Prüfung, in der wir stehen, bestehen will.

 

GOTT und Schöpfung, Maß und Unendlichkeit

Weil GOTT ewiges Leben ist, ist in IHM auch alle Schöpferkraft ohne Ende. Weil ER dreifaltig ist, drängt sie über den SOHN, in dem ER sich erkennt, auch nach außen. Er kann ihr im Blick auf Seinen SOHN und im liebenden Drängen des HEILIGEN GEISTES keine Grenze setzen. Darüber nur zu spekulieren ist uns als Geschöpfen versagt. Es ist genug, dass wir die Fülle der Möglichkeiten, die uns in IHM geschenkt sind, nie erschöpfen können, wenn wir nicht wie der Besserwisser unser Maß, in dem wir ewig Geschöpf bleiben, brechen wollen. Das jedem Geschöpf gegebene Maß, ist unser Schutz, dass wir uns in dem unendlichen Meer GOTTES nicht verlieren, wie es östliches Denken meint erkannt zu haben. In ihm sind wir vor aller Vermischung von GOTT und Schöpfung, die der Feind betreibt gewappnet. Unser begrenzt sein ist die uns einmalig geschenkte Gnade, derer wir uns in Ewigkeit erfreuen können.

Dies wird im Andachtsbild durch die Vier Lebenden Wesen angedeutet, die sinnfällig in den Vier Ecken dem Bild den Rahmen, das Maß geben. Sie stehen für das Maß des SOHNES auf den hin alles Geschaffene ausgerichtet ist. ER ist das Abbild des VATERS als Urgrund des Leben, den Jeder in seiner Weise abbilden soll.

Weil der SOHN im Gegensatz zum VATER steht, steht er für das Kreuz in seinen beiden Richtungen: in der Vertikale und der Horizontale, Nach dem Maß des Kreuzes ist die Schöpfung entworfen. Nach ihm wird sie am Ende durch die Vier Lebenden Wesen gerichtet (Offb 6). In ihm ist sie jedem Lebewesen das ihm zukommende Maß bemessen, in ihm soll es wachsen, in ihm soll es sich vollenden.

Sieg der Menschwerdung im Kampf des Westen

Über den Kopf JESU wird in den Strahlen den vier LW auch das rechte Maß des Zueinander bemessen. Im Kreuz ist es über der Schöpfung aufgerichtet und wird zum Schlüssel in das verlorene Paradies. Nach dem hl. Andreas, der an diesem diagonalen Kreuz gemartert wurde, hat es den Namen Andreaskreuz erhalten. In den durch die LW bestimmten Diagonalen ist das rechte Zueinander der Geschöpfe bestimmt, das der Böse höre durch die Sexualisierung des Menschen überrannt hat. Maß des Zueinander ist der Nutzen, der Genuß geworden. Im Kreuz ist der Mensch als Einzelner wie in Gemeinschaft in der Vertikale auf GOTT ausgerichtet.

Die Horizontale als Liebe zum Nächsten, ist im Andreaskreuz durch die Diagonale näher bestimmt. Nur in ihm kann sie ihre Vollendung finden.

Es gilt, weil es in der Apokalypse über die ganze Schöpfung gespannt wird, für alle drei Schöpfungsarten. Auch wenn der Mensch um der Menschwerdung willen, die Mitte der Schöpfung ist, so ist er doch nicht nur im Zueinander zum Mitbruder, sondern auch hin auf die ihm untertane materielle Schöpfung wie hin zum hl. Engel als den ihn führenden an das Gesetz des rechten Zueinander gebunden. Er wird als Mensch nie Engel, aber auch der Engel wird nie Menschen, so sehr sie aufeinander bezogen sind, um sich in den Einen Plan der Liebe GOTTES einzufügen.

 

Zu den  sechs Heilsgeheimnissen

 

Verkündigung an MARIA, Wurzel alles Heiles

Sie sind durch die Strahlen, die vom Haupt JESU ausgehen deutlich unterschieden. Sie stehen für das Heilsgeheimnis: Wort GOTTES – Antwort des Menschen, das in der Verkündigung beginnt und in der Heimkehr zu GOTT sich vollendet. Vertikal dagegen steht der Verrat des Judas, der seinen Plänen mehr vertraut als dem Heil in JESUS. 

● Die vom Haupt aus gehenden Strahlen stehen für den Anruf GOTTES, wie es sich im Heilswirken JESU, da ER als Mensch unter uns lebte, kundtut. ER weist uns den Weg zum VATER, wo wir ihm nur in rechter Weise antworten. Sie sind Anruf an das Geschöpf, uns in diese trinitarische Ordnung einzufügen, auf die hin wir geschaffen wurde.

 

Verrat Judas, weist das Heil zurück um
seiner Pläne willen.

Drei Schritte im HEILIGEN GEIST muss das Geschöpf tun, um heim zu finden zum VATER. Der Anruf geht von verschiedenen Stellen des Kopfes des HERRN aus. Er durchschneidet den inneren Kreis um den  HERRN und klopft an den äußeren Kreis des Geschöpfes. Er will  seine Antwort wecken und leiten. Der Glaubensanruf kommt in dreifach verschiedener Weise auf uns zu. Er ist der Kirche anvertraut, in ihr spricht der SOHN jeden Einzelnen, wie die  Gemeinschaft der Gläubigen an. Unserem Schutzengel ist es anvertraut, uns bei unserer Antwort zu helfen. Er vermittelt sie uns, wie es St. Gabriel bei der Verkündigung MARIAS tut und bringt sie vor den Thron GOTTES.  Je mehr wir in MARIA sind um so eher werden wir sie finden. Sie ist uns in den unten folgenden drei  Kreisen vorgegeben. Paulus erinnert uns, wir wissen ja nicht, was und wie beten sollten, so lehrt ER

 

uns nicht nur wie wir beten, sondern vor allem wie wir leben sollen.

 

Die drei Kreise ersten Kreise: Wort des HERRN und Antwort in MARIA

1. Verkündigung

Vom Mund JESU aus geht das Wort, das GOTT hier im untersten Kreis durch St. Gabriel an MARIA, die reinste Jungfrau richtet. Sie allein ist im HEILIGEN GEIST fähig, es so aufzunehmen, dass erfüllt werde, was GOTT von ihr erwartet. In ihrem „Siehe ich bin eine Magd des HERRN wir der vertikal entgegen stehende Verrat des Judas gesühnt. im Kreis der Gefangennahme gesühnt. Aller Auflehnung der ungetreuen Engel  ist das Urteil gesprochen..

 

 

 

2. Rückkehr ins Paradies: Verheißung in MARIA

Vom Ohr des HERRN geht das Geheimnis aus, das uns die Rückkehr ins verlorene Paradies verheißt, wo der SOHN mit dem VATER und den GEIST auf den heimkehrenden SOHN wartet. Die drei hl. Engel, die zu Abraham geschickt wurden, nehmen dieses Geheimnis vorweg. Sie helfen uns am Beispiel Abrahams, der Vaters des Glaubens anzuknüpfen, die Tiere am Boden erinnern uns, dass wir auch die Schöpfung unter uns mitnehmen, wie das Noah in der Arche getan hat. Nur der „Verlorene Sohn“ lässt noch auf sich warten. Hat der HERR nicht im Gleichnis vom „wartend, nach dem SOHN ausschauenden VATER, für ihn Antwort gestanden.

3. Kreuz, die enge Pforte zum Leben

Johannes spricht sie für uns im Priester im Kreis der hl. Messe. Er hat sie in Einheit mit MARIA unter dem Kreuz gesprochen, da er nach dem Wort des HERRN MARIA zu sich nimmt. Diesen schweigende Gehorsam wiederholt der Priester in jeder hl. Messe, da er Patene und Kelch emporhebt zum DREIEINIGEN GOTT. Immer ist MARIA das Opfer, auf das der VATER in Wohlgefallen schaut. Sie ist die Patene. Bis dorthin reicht der Strahl des HERRN. Im Kreis der Geburt im Stall von Betlehem schaut das Kind JESU horizontal hinüber auf das Kreuz. Damit will der Maler sagen: Geburt JESU und Seine Mystische Geburt in der hl. Messe sind eins. Das Kind schreckt nicht zurück, denn es weiß, nur in Seinem Sterben kann die Menschheit erneuert werden. Der Alte Mensch, im Bild des Mantels unter dem Kreuz, muss abgelegt werden, er muss sterben, damit der Neue Mensch in der Auferstehung zum Leben komme.

 

Kreuz und Andreaskreuz

Nur wenn wir den HEILIGEN GEIST als den DRITTEN in die Auseinandersetzung  Vater – Sohn als den still Wirkenden und Heilenden mit herein nehmen, entsteht im Zusammen der beiden Kreuze die Neue Schöpfung. Das Kreuz an dem JESUS stirbt, zeigt das rechte Verhältnis des Geschöpfes zum Schöpfer an. Das Andreaskreuz bringt Kraft des Kreuzes das rechte Zueinander der Geschöpfe,

Vertikales Kreuz und….

Hier bestätigt sich die vorher gemachte unterscheidende Deutung

 

- In der Vertikale des Kreuzes wird das Nein Judas’ zum Ja in MARIA gewandelt. GOTT allein kann dies wirken durch den Gehorsam des SOHNES, dem MARIA in der Unbefleckten Empfängnis antwortet.

Dieser zweifache Gehorsam bringt in der Horizontalen die Frucht des Neuen Menschen

-          in der Geburt JESU im Stall von Bethlehem

-          wie im Opfer durch den Priester am Altar.

- im Andreaskreuz

Die darüber horizontal liegenden Geheimnisse „Paradies“ und Kreuz“ sind in anderer Weise, nämlich diagonal mit denen unter ihnen verbunden. Hier geht es beispielgebend um das rechte Zueinander, auf das ja das Andreaskreuz hinweist:

- Die Geburt des Kindes unten ist nach oben im Kreuz eine Geburt durch die enge Pforte hinauf zum VATER, wie es schon die Heimkehr des Verlorenen Sohnes andeutet. Durch die enge Pforte des ihm drohenden Hungertodes findet er heim zum VATER, den er treu – und rücksichtslos verlassen hat. Beide wären daran fast gestorben. Der Vater durch das Leid, das er ihm zugefügt  hat, er durch seinen Eigensinn. Hier wird er für den Vater und der Vater durch ihn wieder lebendig. Erst jetzt haben beide zueinander das rechte Verhältnis gefunden.

 

 Die Vier Lebenden Wesen und die Sechs Glaubensgeheimnisse

- in ihren vielfältigen Beziehungen geben sie uns einen Hinweis, wie der Mensch im Ja MARIENS hineinwächst, ganz zu werden an Leib, Seele und Geist – und in seinem Verhältnis zu seinen Brüdern und Schwestern. Schon aus der vorher gehenden Betrachtung mag uns deutlich geworden sind, wie die verschiedenen Elemente des Andachtsbild in je verschiedener Weise zusammenhängen, letztlich ein Geheimnis der Zahlen und ihres Zueinander, auf das wir am Anfang hingewiesen haben. Immer weisen sie zurück auf das Eine Mittegeheimnis des MENSCHENSONES, begründet in der Einheit von EINS UND DREI; bildhaft vereinfachend könnten wir sagen unser GOTT ist kein Einsamer, ER ist „Familie“, wie es nach außen in der Hl. Familie von Nazareth vorgelebt wird. Genau dieses Mittegeheimnis versucht der Feind zu zerstören. Er kann nach eigenem Vorbild nur mit „Einsern“ arbeiten, die nur auf sich schauen..

-    Die Vier LW in den Ecken des Vierecks geben den Glaubensgeheimnissen nicht nur den ihn gemäßen Rahmen. Sie unterstreichen, dass auch nach innen der Mensch auf den MENSCHENSOHN hin geschaffen sind – Hinweis auf den VATER;

-    sie prägen in JESUS CHRISUS ihre je eigene Aussage im Zeichen des Kreuzes;

-    sie weisen uns im HEILIGEN GEIST, dass der Mensch und mit ihm die ganze Schöpfung nur im Zeichen des Kreuzes neu werden können.

Sie wirken deshalb nicht nur nach außen über die ganze Schöpfung hin,

sie tun es nicht weniger nach innen, denn nur von innen kann der Mensch neu werden, dass endlich Innen und Außen eins sind. Das ist das Wunder, das wir besonders vom HEILIGEN GEIST bitten müssen. Es löst gegen den Besserwisser den letzten entscheidenden Kampf aus, in dessen Anfang wir stehen.

Ihr Wirken  nach innen, hin auf das ihnen nahe stehende Glaubensgeheimnis soll hier kurz betrachtet werden. Wir unterscheiden hier wieder nach der oberen und unteren Hälfte des Andachtbildes, die die besondere Bezogenheit der LW erläutert. Schon die hl. Hildegard hat im Blick auf die Vier Grundelemente: Feuer, Wasser, Luft und Erde den Unterschied zwischen „oben“ und „unten“, in der größeren Bezogenheit: nach unten: irdisch, bzw. nach oben: himmlisch gesehen. Er wird im Geheimnis der Wandlung der Gestalten in der hl. Messe wirksam.

-          Es sind da nach unten der Stier und der Löwe,

-          nach oben der Adler und der „Engelmensch“.

Dieser Unterschied weist nicht nur auf den Ersten Schöpfungsbericht zurück, er stellt das Geschöpf Engel und Mensch, die materielle Schöpfung einschließend in die Prüfung der Gegensätzlichkeit, die der Böse mit der Widersätzlichkeit täuschend zu ersetzen sucht. Darum müssen wir ja bis in den Alltag hinein auf diesen Unterschied achten, um unsere Berufung im Kreuz zu erkennen und zu bestehen. Weil sie im DREIEINIGEN GOTT in der Gegensätzlichkeit von VATER und SOHN gründet, ist das Kreuz, das uns GOTT mit dem KREUZ auflädt, nicht zuerst als Strafe für den Sündenfall zu verstehen. Es gehört zu uns, wie wir physich ohne die Wirbelsäule (unser Kreuz) nicht gerade wachsen noch stehen können.

Das KREUZ ist die besondere Auszeichnung des Menschen. Um unsertwillen sind auch die beiden anderen Schöpfungsteile, materielle und geistige Schöpfung in diese Prüfung hinein gezogen und können nur in ihr zu letzter Vollendung in GOTT gelangen. Am Kreuz leiden wir nur deswegen, weil wir diesen Hintergrund nicht verstehen und annehmen. Allein das LICHT GOTTES kann uns diese tiefe Wahrheit offenbaren. Sie kann auch nicht auf einmal in uns aufgehen, dafür ist uns das Licht des Geistes gegeben. Wir müssen dieses Geheimnis mit MARIA immer neu in unserem Herzen erwägen, wie es beispielhaft die Eltern JESUS tun mussten, da sie    den jungen JESUS, drei Tage in Jerusalem verloren: „Muss ich nicht in dem sein, was des VATERS ist?“ Die Prüfung im Kreuz steht schon im Anfang über der hl. Familie!

 

Die je verschiedene Aufgabe der zwei Arten der Lw in der hl.Messe

Sie ist am deutlichsten zu erkennen, wenn wir auf das Geheimnis der Elemente in der Wandlung der hl. Messe schauen.

-          Die Wandlung des „niederen Stoffes“

wird uns angezeigt in der Wandlung des Brotes in den LEIB des GOTTESSOHNES. Sie ist der Boden für jede weitere Wandlung, in der hl. Messe so auch der zweiten Wandlung von Wein in BLUT CHRISTI.

Wenn die Kirche bis auf unsere Tage dem Priester allein die Wandlung des Weines zugestanden hat und nur im Blick auf die Reinigung in der hl. Kommunion auch dem Laien, so deshalb weil in den ersten zwei Jahrtausenden zuerst der Boden für die tiefer gehende Wandlung im Wein = BLUT CHRISTI vorbereitet werden musste. In ähnlicher Weise hat sie die politische Struktur des Römerreiches genutzt, um sich an ihr aufzubauen.

Dass sie heute verfällt und dem Gläubigen ein wesentlicher Halt im Glauben genommen wird, ist wieder nur im Licht der GO tiefer zu verstehen. Diesen Umbruch nützen die östlichen Religion, voran der New Age, um durch die Gnosis dem Menschen den ihm notwendigen Boden zu entziehen, als könnte er von sich aus in die Geistsphäre vordringen (in die „graue Materie), damit aber wird die Menschwerdung des GOTTESSOHNES geleugnet. Unser Glaube hängt in der Luft. Hier hat wieder einmal der Feind eine Blöße entdeckt, um einzubrechen und Verwirrung zu streuen. Nicht wenige unserer Exerzitienhäuser sind hier eingestiegen, das Bücherangebot in dieser Richtung nützt das Geschäft.

Der Kampf ist auch hier zuerst ein geistiger.

In dem Maße wie wir in der Politik unseren Einfluss verloren haben, müssen wir tiefer in die Menschwerdung DES WORTES einwurzeln,. Der Aufbau der Kirche nach außen ist am Ende. Wir sollten es im Zweiten Weltkrieg und der viel schlimmeren Nachwirkung erkennen. Französische Revolution, Kommunismus, die beiden Weltkriege sind Strategie des Gegners, um die Kirche zu vernichten, wie es Voltaire eisig fasste und in der Warschauer Konferenz strategisch beschlossen wurde. Er ist fast nach dem Buchstaben erfüllt.  Die Welt hat gesiegt, da sich die Kirche ihr angepasst hat. Sie muss um so mehr von innen durch das Blut CHRISTI – und nicht durch eine falsche „Geistigkeit“ – in den HERRN hineinwachsen. ER als MENSCHENSOHN muss uns tragen und festigen, dass wir dem Ansturm der Welt widerstehen und sie im GEIST durch SEIN BLUT unüberwindlich machen. Hier muss sich notwendig die Kirche in dieser apk. Zeit auch von der Urkirche unterscheiden. Das „Zurück zu den Anfängen!“ will unterschieden werden, wenn wir nicht irre gehen wollen. Die Ölbergnot JESU sollte uns deutlich machen, dass wir mit dem HERRN nur bestehen können, wenn uns die hl. Engel den Kelch der Stärkung reichen.

Auch wenn im LEIB CHRISTI notwendig auch SEIN BLUT ist, heute wo der Feind durch die östlichen Religionen Leib und Geist zu trennen sucht, muss das BLUT CHRISTI zu unserer Stärkung und um der notwendigen Einheit der Glieder willen, stärker nach vorne treten. Das Martyrium der Christen im Nahen Osten hat uns wie all die vorausgehenden Katastrophen noch nicht aufgeweckt. Wir schlafen den Wohlstand weiter. Wie lange wird dieses Kartenhaus noch bestehen können?

Der geistige Kampf fordert Bekenner, die Leib und Seele dem HERRN gehören, die im Blut der zweiten Wandlung der hl. Messe in JESUS hinein gewandelt werden. Nur ER in uns vermag das geforderte Zeugnis der EINHEIT, in uns und unter uns zu leisten.  Zu dieser Wandlung wollen uns die LW führen. Die Kirche stirbt, wo sie sich zum Kreuz bekennt am KREUZ, doch sie wird im Glorreichen KREUZ auferstehen!

 

DIE EINHEIT VON GOTTES- UND MENSCHENLIEBE

Ist in geheimnisvoller Weise durch den Bezug LW und Glaubensgeheimnisse in dem Einen HERRN von dem Alles ausgeh gegeben. Auf IHN hin ist Alles hingeordnet. So sehr jedes Geheimnis für sich steht, so sehr ist sie mit den übrigen verbunden und durch die LW in den Heilsplan des VATERS mit Seinem SOHN eingebunden.

 

Vereinfachend könnten wir sagen:

Das Betrachtungsbild, das GOTTES Weisheit in das Herz des Bruders geschrieben hat, das die Weisheit des VATERS ihm im GEIST ins Herz gelegt hat, ist betend in dem Maße, wie der HERR in ihm wuchs, immer klarer geworden, dass es sein ganzes Leben, innen und außen geprägt hat. Wunderbar ist im allen Aufbruch dieser Seele alles gewachsen. Sie stille Gewalt des HEILIGEN GEISTES hat ihn durch den hl. Engel geführt. Auch als er, unversehens im Aufbruch nach dem Westen vom Engel angehalten wurde, der Rückweg war kein Bruch in seinem Leben so wenig wie sein Abschied von seiner Familie und seinem Amt.

 

Kaum können wir in einem Heiligenleben so den Geschmack milder GOTTESliebe verspüren wie in seinem nach außen so unscheinbaren Eremitendasein. Der Frieden, den er weiterstrahlen durfte ist organisch in ihm gewachsen. Er ist wie der Anruf des HERRN durch und mit den Tabernakelengeln zuerst über seine engere Heimat und dann über sein so zerstrittenes Land gegangen. Er hat es vor dem Dritten Weltkrieg bewahrt. Jetzt, da man seiner vergisst, wirkt er in MARIA durch den Eucharistischen HERRN verborgen weiter in dieser ihm zugewachsenen Sendung. Stille Verheißung, dass uns morgen im Reich MARIENS durch sie an diesem Frieden teil wird, den man in der Welt nicht finden kann.

Welcher Segen liegt auf dem

- stillen Warten, dass Alles in uns und um uns seine rechte Zeit, seinen rechten Ort und seine ihm entsprechende Weise der Erfüllung findet, dann kann sich auch in uns und unserem Tun immer mehr das Geheimnis des DREIEINIGEN GOTTES verwirklichen.


 

Verstehen wir jetzt ein wenig besser

warum der hl. Bruder Klaus, die Stationen dieses Bildes immer wieder neu betrachtet hat?

In seinem Leben sind sie Fleisch geworden –

die Frucht aber aus dieser  „Menschwerdung“ CHRISTI im Ranft ist der Friede,

den er nicht nur seinem Volk schenken,

sondern allen Menschen „guten Willens“. 

Wir müssen im GEIST und in der Wahrheit neu werden!

Br. Klaus weist uns, dass  GOTT es in uns anfangen muss!

 

 

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