Kann
der barmherzige GOTT
einen Menschen
auf ewig verwerfen und in die Hölle verdammen?
GOTT
hat den Menschen nach seinem Ebenbilde gemacht. ER
verwirft keinen. Aber wenn sich
ein Mensch bewusst gegen IHN
entscheidet, dann gebraucht der Mensch jene Freiheit,
die er von Gott erhalten hat. Wer das Böse will, wer
die stolze Lüge will, wer der Selbstsucht frönt, wer
den Mitmenschen hasst, sein Kind im Mutterleib tötet,
wer dem anderen Gewalt antut, kurzum, wer den Schöpfungsplan
GOTTES ablehnt, wer das Wollen GOTTES durchkreuzt, der
stellt sich gegen Gott. Er macht sich mit seinem Stolz
selbst zum Gott und schliesst sich selbst von der
Gemeinschaft mit Gott aus. Damit erklärt sich auch,
dass mit dem Feuer der Hölle nicht das Verbrennen einer
mate
riellen Substanz gemeint ist, sondern das verzehrende
Feuer der Gottesferne, der Schmerz der Sinnlosigkeit,
die Verzweiflung über das Verlorensein.
Wer
sich also gegen besseres Wissen und Gewissen GOTT
verschliesst und die Menschen nur zum Gegenstand seiner
Lust und Laune macht...
Wer
sich vom lieben GOTT
die Augen nicht öffnen, den Willen auf die rechte Bahn
lenken lässt...
Wer
für die Bemühungen GOTTES
nur ein entschiedenes Nein übrig hat...
Wer
ohne den geringsten Gedanken der Reue und der seelischen
Umkehr stirbt...
der
tritt in diesem Zustand vor seinen Richter. Du erfassest
für einen Augenblick die göttlichen Möglichkeiten und
deine eigenen menschlichen Möglichkeiten und erkennst
deine Versäumnisse. Darum wirst du dich mit Selbstvorwürfen
überhäufen und dein verstocktes Herz zerfleischen.
Seht, das mag der Wurm sein, der ewig bohrt, und das
Feuer, das nie erlischt, von dem unser Erlöser im
Evangelium gesprochen hat. Aber selbst diese Qual ist
noch eine letzte Gnade GOTTES,
denn es wäre tausendmal entsetzlicher für dich, in
diesem Zustand der vollendeten Ichsucht in der Nähe
GOTTES verharren zu müssen. Nichts wäre schrecklicher
für dich als in diese blendende Reinheit, in diese
strahlende Heiligkeit GOTTES schauen zu müssen, die in
allem deiner Selbstsucht widerspricht. Die Gegenwart
GOTTES würde dich quälen, würde dich in jedem
Augenblick aufs neue töten, wenn dies möglich wäre.
Darum
ist die Hölle und die Gottferne noch eine letzte Gnade
für dich. Darum wirst du im Gericht um nichts anderes
betteln als um das eine: Gnade vor Dir, gib mir die
Gnade, dass ich Dir entrinnen darf, gib mir die Gnade,
Dir fern zu leben, gib mir die Gnade, dem Himmel und
Deinen Heiligen fern zu sein. Lieber tausend Qualen und
Selbstvorwürfe durch die ganze Ewigkeit als nur einen
einzigen Augenblick in Dein strahlendes, göttliches
Antlitz schauen zu müssen, gegen das ich die Hand
erhoben habe... So bleibt die Hölle das Geheimnis der
trauernden Liebe GOTTES und das Geheimnis des Menschen,
der sich bewusst dieser Liebe GOTTES verschliesst.
Können
uns Verstorbene aus dem Jenseits helfen wenn sie
angerufen werden?
In
der Lehre über das Fegfeuer lehrt uns die Kirche, wie die
wechselseitigen Fürbitten wirksam werden. Heute
versuchen zunehmend mehr Menschen in spiritistischen
Sitzungen Kontakte mit Toten herzustellen: Die Gruppe
versammelt sich mit einem Medium um einen Tisch. Ein
Medium ist ein Mensch, der sich in Trance, das heisst in
einen schlafähnlichen Zustand mit teilweiser
Ausschaltung des Bewusstseins versetzen kann. Der Raum
wird verdunkelt. Dann beginnt die Totenbefragung oder
Totenbeschwörung (verschiedene Techniken der
Befragung).
Im
Alten Testament steht, wie König Saul vor der grossen
Schlacht gegen die Philister die Hexe von En Dor
beauftragte, den Geist des Propheten Saul zu befragen. Und
der Geist sagte dem König seinen und seiner Söhne Tod
und die Niederlage gegen die Philister voraus (1
Sam 28). Wir wissen, dass König Saul zur Zeit, da er
noch an GOTT glaubte, die Totenbeschwörer und Wahrsager
ausrotten liess (1 Sam 28,9). Als aber Saul durch seine
Sünden die Verbindung mit GOTT verloren hatte, betrieb
er diese Totenbeschwörung selbst. GOTT lehnt
Totenbefragungen ab: »Wenn man euch sagt: Befragt
die Totengeister und Zauberkundigen, die flüstern und
murmeln, dann erwidert: Soll ein Volk nicht lieber
seinen GOTT
befragen? Warum soll man für die Lebenden die Toten
befragen? Lehre und Warnung: Wer sich daran nicht hält,
für den gibt es kein Morgenrot. Er wandelt umher
verdrossen und hungrig. Und wenn er hungert, dann wird
er wütend, und er verflucht seinen König und seinen
GOTT. Er blickt nach oben und blickt zur Erde, aber überall
sieht er nur Not, Finsternis und beängstigendes Dunkel.«
(Jes 8,19-22)
Das
Befragen der Toten bringt sicher keine Hilfe für den
Menschen. Im Gegenteil: Nicht die verstorbene Person
erteilt durch das Medium Ratschläge, sondern Satan und
seine Dämonen gaukeln uns das Bild des Toten vor. Die Dämonen
geben ihre boshaften Ratschläge, die den Menschen
verunsichern und von GOTT
wegbringen. Totenbeschwörungen empfiehlt der
Widersacher des Menschen, und die Antworten flüstert er
dem Medium ein, um die Seelen der Menschen an sich zu
reissen, weil sie an den Scheinerfolg glauben. Freilich
gelingt es dem gefallenen Engel, die Zuschauer bei
spiritistischen Sitzungen zu verblüffen, weil Satan übernatürliche
Kräfte einsetzen kann.
Was
schreibt die Hl. Hildegard von Bingen, die in ihren göttlichen
Visionen den Schöpfungsplan klar erkennen durfte?
Der
ewige Vater lässt Hildegard schreiben (Scivias):
«Wenn
alsdann der Sohn GOTTES das Urteil über Gerechte und
Ungerechte fällt, so verstummen die Lobgesänge
der Himmel in Schweigen.... Wenn so das Gericht
vollendet ist, hört das schreckliche Wüten der
Elemente, der Blitze, Donner und Stürme auf. Alles, was
hinfällig und vergänglich ist zerrinnt... Durch göttliche
Verfügung tritt vollkommene Ruhe und Stille ein. Und so
ziehen die Auserwählten, umkleidet vom Glanze der
Ewigkeit, mit ihrem Haupte, meinem Sohne, und mit der
glorreichen himmlischen Heerschar in grosser
Herrlichkeit in die Himmelsfreuden ein. Die Verworfenen
aber fahren in vieler Reue mit dem Teufel und seinen
Engeln in die ewigen Strafen hinab, wo sie den ewigen
Tod für sich bereitet sehen, weil sie mehr ihren
Begierden als meinen Geboten gefolgt sind. So nimmt der
Himmel die Auserwählten in die Glorie der Ewigkeit auf,
weil sie den Beherrscher der Himmel geliebt haben, und
die Hölle verschlingt die Verdammten, weil sie den
Teufel nicht verworfen haben.»
Z/Ewig
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