Wer war Jakob Lorber?
Was
hat man vom Buch M. Kahirs
"Nahe
an zweitausend Jahre"
zu halten? Wer war Jakob Lorber? Das Buch will
nachweisen, dass die Offenbarung nicht mit der Bibel
abgeschlossen ist, sondern über das Mittelalter
(Malachias, Paracelsus,
Nostradamus, Jakob Böhme, Swedenborg, in den
verschiedensten Prophezeiungen)
bis in die moderne Zeit hineinreiche und als Grundgesetz
der Welt auch verpflichtenden Charakter habe. Vor allem
bringt es Prophezeiungen über das Weltende. Die
Schlüsselautorität des Werkes ist Jakob Lorber
(1800-1864)
aus Kanischa bei Marburg. Dieser fühlte sich eines
Morgens zum Schreiben angetrieben und schrieb 25
umfangreiche Bände, angeblich ständig unter dem Diktat
einer inneren Stimme. Er selber bezeichnete sie als
Offenbarung (seine
Freunde nannten sie Neuoffenbarung durch Jakob Lorber).
Am bekanntesten wurde sein Grosses Evangelium Johannis.
Inhalt
seiner Lehre: Gott sei unendlicher Geist. Sein HI. Geist
strahle in den gesamten Schöpfungsraum aus. Alle Materie
setze sich aus kleinsten Teilchen zusammen, die nicht
Stoff, sondern Gedankenkräfte Gottes seien. Gott habe
aus dem Bedürfnis nach einer Lebensgesellschaft eine
Anzahl grosser Geistwesen geschaffen. Das grösste unter
diesen, Luzifer, erhob sich gegen ihn. Gott liess ihn
fallen, gab ihm aber die materielle Welt als Schule, um
durch sie wieder zur Gottesliebe zurückzukehren. In
Christus habe Gott sein volles Wesen mit der im Menschen
belebten Materie vereinigt. Durch Erfüllung hoher
sittlicher und karitativer Forderungen gelange ein
kleiner Teil der Menschen schon auf Erden zur
Vollkommenheit. Die übrigen würden durch die Hilfe der
rein gebliebenen Geister nach langer Prüfung im Jenseits
gerettet werden.
Die Anhänger Lorbers
schlossen sich in den Neu-Salems-Vereinigungen zusammen
(-
Neulichtfreunde, später Lorbergesellschaft genannt, auf
internat. Ebene in der LorberTatgemeinschaft).
Es handelt sich um eine theosophische Lehre
gnostisch-kosmologischen Inhalts
(eine
Erleuchtungsreligion - siehe unten),
die auf der Basis von rein menschlichen
Erkenntniskräften zu einer Art mystischen Weltschau
gelangen und dabei angeblich die Offenbarung der Bibel
weiterführen will. Wie sieht diese Weiterführung aus?
Jesus ist darin der überragende Wundertäter mit
mächtigen Schauwundern: eine Fernheilung einer
17köpfigen Sippe; die Tochter des Jairus wird zweimal
vom Tode erweckt, da sie nach der ersten Auferstehung
aus Liebe wieder stirbt. Bibelworte werden verändert.
Ideen des 19. Jh. werden mit in die Prophezeiungen
hineingenommen. So verbreitet sich Jesus nach Lorber bis
ins Detail über erbbiologische und standesamtliche
Bestimmungen für die Brautleute, pädagogische
Grundsätze, Diätlehren, Bestattungsvorschriften. Er
beauftragt die Essener, eine Freimaurerschule zu
gründen. Die Taufe nütze nichts. Das Abendmahl mit
seinen Ausdrücken von Leib und Blut müsse sinnbildlich
verstanden werden. Jesus prophezeit auch gegen die
katholische Kirche: Petrus sei nie in Rom gewesen,
sondern in Babylon gekreuzigt worden; die
Dreifaltigkeitslehre stimme nicht und anderes mehr. Man
lehnt den Bau von Kirchen ab und fordert dafür
Errichtung von karitativen Anstalten.
Theosophie = Lehre von der «Gottesweisheit»
Für jeden Katholiken ist
der Beitritt zur Theosophischen Gesellschaft, der Besuch
ihrer Versammlungen, das Lesen ihres Schrifttums
verboten. Ein solches Verbot ist gerechtfertigt, weil
sie christentumsfeindlich ist.
Die Theosophie ist eine
neuindische, raffiniert christlich durchtränkte Lehre
(Wiedergeburt),
die eine pantheistische Vergottung des Alls verkündet.
1875 von der Russin Blavatsky ins Leben gerufen, ist sie
heute weltweit verbreitet und Basis der NewAge-Religion.
Diese kirchenfeindliche Irrlehre ist aus vielen
Elementen zusammengesetzt: Buddhismus, Hinduismus,
Okkultismus, Spiritismus, freimaurerisches Logentum,
Weltbruderschaft Philosophie will sie sein und Religion.
Um sich als
Weltreligion in allen Ländern verbreiten zu können,
vermischte sie geschickt die indisch-buddhistische und
europäisch-christliche Kultur zu einer Einheit und
betont je nach Bedarf entweder das eine oder andere
ihrer Elemente. Die Theosophie verwischt den Unterschied
zwischen Geist und Stoff, Seele und Leib. Die
Menschenseele ist nach ihr ohne Anfang und Ende und
müsse sich bis zum vollkommenen Einswerden mit dem
All-Einen in zahlreichen Wiederverkörperungen reinigen.
Dabei nimmt sie die Taten aus dem einen Leben mit in das
nächste, das durch diese Taten gestaltet wird
(= Karma das bleibende
Totengesetz, das den Tod des einzelnen überdauert und
die Bildung eines neuen Einzelwesens bestimmt).
Eine Weltanschauung, die ihrem innersten Wesen nach das
Weltall vergottet, ist mit dem Christentum und mit jeder
wahren Religion unvereinbar. Eine Versöhnung zwischen
Theosophie und Christentum ist unmöglich. In den
Entscheidungen über die Schöpfung der Welt, die Seele
des Menschen, die Gottesschau der Ewigkeit hat die
Kirche ihre Lehren längst verworfen. |